Zwei mit gleichem Schlag von Kurama_Kitsune (Lang lebe die Bromantik!) ================================================================================ Kapitel 13: 09 - Ein Erzfeind kommt selten allein 01 ---------------------------------------------------- „Weg da! Aus dem Weg! Spider-Man hat`s eilig!“ Spinnfaden um Spinnfaden abfeuernd, schwang Spider-Man sich durch die Häuserschluchten. Vor einer halben Stunde hatte er eine Nachricht von S.H.I.E.L.D. erhalten, dass er sich auf dem Helicarrier melden sollte. Dort hatte der Direktor von S.H.I.E.L.D. an ihn und sein Team den Auftrag erteilt, nach einer ganzen handvoll Straftäter Ausschau zu halten, die wohl jemand aus den Gefängnissen geholt hatte. Was genau die entflohenen Sträflinge gemeinsam hatten, konnte keiner sagen. Nur, dass jeder von ihnen durchtrainiert war, wegen Gewaltverbrechen einsaß und anscheinend keine Chance auf eine Entlassung hatte. Zumindest war keiner der üblichen Verdächtigen dabei. Vielleicht der ein oder andere Bankräuber, der von Spider-Man schon mal festgesetzt worden war. Trotzdem war mit der Angelegenheit nicht zu spaßen, denn die Männer waren brandgefährlich und gewalttätig. Von Nick Fury hatte jeder von ihnen einen Bereich in der Stadt und deren Umgebung zugeteilt bekommen, wo die Straftäter vermutet wurden. Und genau dorthin war Spider-Man nun unterwegs. Hoffentlich erwischte er in seinem Bereich sofort jemanden, bevor noch unbeteiligten Bürgern etwas passierte. „Eins, zwei, drei, ich komme! Ihr könnt euch gar nicht so gut vor mir verstecken, dass ich euch nicht finde! Und nur zur Info: Sprengstoff zählt nicht als Kaution! Also zack, zurück ins Gefängnis!“ Mit dem nächsten Schwung ließ Spider-Man den Spinnfaden los und landete an einer Hauswand, von der aus er sich einen Überblick verschaffen wollte. So wirkte alles normal, keine Verbrechen in Sicht. Auch keine Aufregungen. Trotzdem hatte ihn selbst eine gewisse Unruhe befallen. Er hatte das Gefühl, irgendetwas stimmte nicht. Kurz schnippte er seine Schläfe an. „Na los, Spinnensinn, wenn du mir irgendwas sagen willst, dann bitte.“ Aber da war nichts. Er schwang sich noch ein paar Straßen weiter, immer dem komischen Gefühl nach. Noch einmal hielt er an einer Hauswand inne. Dieses mal hatte er sogar sein Handy dabei und in einer kleinen Tasche mit Hartschale an seinem Suit befestigt. Für den Fall eines Kampfes, damit es nicht kaputt ging. Aber er brauchte es für neue Meldungen zu den Straftätern. Und um nochmal die Bilder der Gesuchten zu checken. Genau das tat er jetzt auch. Nein, alle völlig unbekannt. Aber auch nicht gerade so unauffällig. Vor allem nicht, wenn sie sich gerade erst den Weg aus ihren Zellen frei gesprengt hatten und sich noch in Gefängniskleidung durch die Straßen bewegten. Frei gesprengt... Alle... In unterschiedlichen Gefängnissen... Wer hätte denn etwas davon? Der King Pin? Nein. Der verpflichtete zwar gern Leute wie Rhino, um seine Drecksarbeit zu erledigen, aber nur solche Hau-Drauf-Typen konnte er auch nicht brauchen. Noch dazu musste der King Pin diese Leute nicht aus Zellen sprengen, sondern er konnte sie einfach freikaufen. Na ja... es gab genug bescheuerte Bösewichte, allein in dieser Stadt. Da musste man nicht über den Sinn von solchen Aktionen nachdenken. Aber es wollte ihm einfach nicht klar werden. Irgendeinen Zusammenhang musste es doch geben. Frustriert schüttelte er den Kopf. „Du denkst zu viel, Peter. Mach`s einfach wie Wade. Der denkt gar nicht und kommt trotzdem jedes mal damit durch.“ Erneut setzte er seinen Weg an den Spinnseilen fort, gelangte dabei auch in etwas abgelegenere Gebiete und dann war da plötzlich dieses ganz furchtbar schlechte Gefühl in seinem Kopf. Gar nicht recht eine Warnung des Spinnensinns. Aber etwas stimmte nicht. Ganz und gar nicht. Spider-Man stoppte seinen Schwung an der nächsten Wand und sah sich suchend um. Ihm war ganz klar, es war hier. Von hier kam dieses schlechte Gefühl, auch wenn er noch nicht wusste, was es verursachte. Langsam kletterte er hoch bis zum Dach, wobei er sich immer wieder umsah. Verdammt, was war denn das nur? Doch nicht etwa schon wieder Deadpool, der sein komplettes Warnsystem durcheinander brachte? Nein, das hier fühlte sich anders an. Bedrohlich. Vorsichtig kletterte Spider-Man durch das Oberlicht nach drinnen. Das waren wohl mehrere aneinander grenzende Fabrikhallen. Anscheinend verlassen. Überall standen alte Maschinen und Kisten herum, alles angestaubt. Was auch immer hier produziert worden war, die Produktion war wohl schon lange eingestellt. Aber warum kam aus einer der Hallen so ein komisches Licht? Spider-Man hielt sich weiter an der Wand und näherte sich dem Durchgang. Da waren auch Stimmen. Oder nur eine? Irgendwer sprach da. Nur einen kurzen Moment lang dachte Spider-Man darüber nach, Verstärkung zu rufen, doch da hörte er erneut, wie gesprochen wurde und die Neugier überwog. Erstmal herausfinden, was da los war. Vielleicht war es ja ganz harmlos. Auch, wenn sein Gefühl da etwas anderes sagte. Ganz vorsichtig lugte er um die Ecke und versuchte dann zuerst zu begreifen, was er da sah. Mitten im Raum stand eine große Apparatur, von der das Licht ausging. Es sah aus, als würde dort irgendetwas geladen. Aber welchem Zweck das Teil diente, konnte er nicht sagen. Dazu war der ganze Apparat durch eine Art Energieschild abgeschirmt, der in einem Umkreis von etwa fünf Metern um den länglichen, circa zwei Meter hohen Apparat verlief. Was war denn das bloß für ein Ding? Das sah so aus, als wäre es eine Maschine aus dem Fundus von Octavius. Aber dann nahm er eine Bewegung am Ende des Raumes wahr und sah, wer verantwortlich war für was auch immer dieses Ding sein sollte. Das war eindeutig Norman Osborn, der Gründer der Oscorp Corporation und Vater eines seiner besten Freunde. Nur... dass er sich durch experimentelle Medikamente zu etwas wirklich schrecklichem entwickelt hatte. Zu einem von Spider-Mans schlimmsten Feinden: Dem Green Goblin. Er war stark, klug und hinterhältig und beinahe besessen davon, Spider-Man zu vernichten. Und er war technisch fast genauso versiert wie Spider-Man. Dazu hatte er Octavius an seiner Seite, der für ihn arbeitete und die komplizierten Bastelarbeiten für ihn übernahm. Wenn also der Green Goblin hier die Finger im Spiel hatte, dann war das mehr als nur ein bisschen gefährlich. Was auch immer er hier trieb, es konnte nur das Schlimmste bedeuten. Trotzdem musste er näher ran! Er musste wissen, mit wem Osborn da gerade gesprochen hatte! Und erfahren, womit er es hier zu tun hatte. Ob er den Apparat einfach zerstören konnte. So vorsichtig und leise wie möglich näherte er sich von einer Seite über die Wand Osborns Rückseite. Er stand auf dem kleinen Kampfgleiter, seinem modernen Flugschlitten, der gerade noch auf dem Boden war. Sein Gesprächspartner hatte, wie es aussah, gerade die Halle verlassen, denn Spider-Man sah eine Tür am anderen Ende zuschlagen. Okay, jetzt bloß nicht auffallen. Den Green Goblin überrumpeln, fesseln, die anderen rufen, den Apparat – was auch immer es war – deaktivieren und... Sein Spinnensinn stieß eine laute Warnung aus , als der Green Goblin plötzlich herumfuhr und etwas auf ihn warf. Schnell sprang Spider-Man aus dem Weg, da detonierte schon eine kleine Bombe an der Wand, an der er eben noch gesessen hatte. „Bringt man euch nicht mehr bei, dass man sich nicht so von hinten anschleicht?“ Der Gleiter startete und Spider-Mans Spinnfadenschuss verfehlte ihn nur knapp. „Ich hab gelernt, dass man nicht in fremde Hallen einbricht und da seltsame Apparate baut!“ Spider-Man sprang von Wand zu Wand, als erneut Bombenwürfe folgten. „Und dass Bomben werfen ein No Go ist! Damit kann sich noch jemand verletzen!“ Schnell schwang er sich in einem Bogen um den Green Goblin herum und versuchte, ihn von seinem Gleiter zu treten, doch der Green Goblin flog ein Ausweichmanöver, so dass der Tritt ins Leere ging und Spider-Man sich nur mit einer halben Drehung und einem weiteren Spinnfaden vor einem Sturz bewahren konnte. Dafür flog der Green Goblin jetzt eine Kurve und schleuderte erneut eine seiner kleinen Bomben nach Spider-Man, die seinen Spinnfaden zerriss. Spider-Man landete geschickt auf den Händen, stieß sich gleich wieder ab und brachte sich mit zwei weiteren Sprüngen immer gerade noch vor neuen Detonationen in Sicherheit. „Bleib endlich stehen, Spider-Man! Es hat doch keinen Zweck! Du kommst hier nicht mehr raus! Das kann ich leider nicht zulassen, denn das verträgt sich nicht mit meiner Planung!“ Haarscharf flog der Green Goblin an Spider-Mans Kopf vorbei, der schoss einen Spinnfaden auf den Gleiter und versuchte, ihn zurück zu reißen. Stattdessen riss es aber Spider-Man von den Beinen und der Goblin schleuderte ihn hart gegen eine Wand. Doch Spider-Man war sofort wieder auf den Beinen, schoss mit Spinnfadenkugeln auf den Green Goblin und stoppte so auch die nächsten Bomben, die in seine Richtung kamen. „Mit meiner Planung verträgt sich der ganze Einsatz hier nicht! Wie steht`s, Mr. Osborn? Kleiner Bösewicht-Monolog darüber, was das da ist?“, gab Spider-Man zur Antwort und zeigte auf den Apparat in der Mitte des Raumes. „Oh, das wirst du früh genug erfahren. Oder auch nicht. Lass es mich so sagen: Irgendwie muss ich mich ja finanzieren.“ Es folgten neue Bomben und Spider-Man musste sich mit einem weiteren Sprung und einem Spinnfaden aus der Gefahrenzone bringen. „Was denn? Sie machen doch nicht etwa in sauberer Energie? Oder wozu dient diese Riesenbatterie?“ Spider-Man schwang sich in einem weiten Bogen um das Kraftfeld herum und landete dann knapp davor auf dem Boden. „Oder soll ich mir das Ding mal aus der Nähe ansehen, um rauszufinden, was es kann?“, fügte er hinzu und streckte die Hand aus, um einen Spinnfaden auf den Apparat zu feuern und ihn damit zu sich zu ziehen. „Versuch es und du stirbst. Und dabei muss ich mir nicht mal die Finger schmutzig machen“, sagte der Green Goblin nur und verharrte auf dem Gleiter direkt über der Mitte des Kraftfeldes. Jetzt zögerte Spider-Man. Wenn jemand wie Osborn das sagte, bedeutete es nichts Gutes. „Weg von meinem Schutzschild!“, rief der Goblin dann und startete seinen Gleiter, mit dem er direkt auf Spider-Man zuhielt. Spider-Man setzte mit Rückwärtssprüngen auf Hände und Füße so schnell er konnte zurück, zog sich an einem Spinnfaden bis zur Decke hoch, dann zielte er auf den Apparat und schoss einen Spinnfaden direkt darauf ab. Aber in dem Moment, in dem der Spinnfaden das Energiefeld berührte, zerfetzte es das Ende. Schnell zog Spider-Man den Spinnfaden zurück und starrte kurz irritiert auf das völlig zerstörte und verschmorte Ende. Dann ließ er sich schnell fallen, denn eine weitere Bombe detonierte gleich darauf hinter ihm. Kurz vor dem Boden fing er sich mit einem neuen Spinnfaden ab und verpasste dem Gleiter einen Tritt, der den Goblin ins Trudeln brachte. „Okay, ich frag nur noch ein mal! Was ist da drin, dass Sie es so extrem abschirmen müssen?!“ Der Goblin stieß ein böses Lachen aus. „Meine Altersvorsorge, wenn du so willst! Ist es nicht herrlich? Durch dieses Feld kommt nichts hindurch! Alles, was damit in Berührung kommt, verbrennt innerhalb kürzester Zeit! Du würdest niemals da ran kommen! Außer, du möchtest sterben!“ Na das waren ja schöne Aussichten. Aber dass es da kein Durchkommen geben sollte, wollte Spider-Man nicht glauben. Es gab immer einen Weg! Mit zwei festen Spinnseilen riss Spider-Man eine der alten Maschinen zu sich und schleuderte sie auf das Kraftfeld. Doch es entstand nur eine winzige Sekunde eine Unterbrechung unter dem Wurfgeschoss, ehe das Kraftfeld das Metall komplett zerfetzte, so dass nur ein paar Bruchstücke nach allen Seiten flogen, der Hauptteil sich aber in Staub und Asche auflöste. Was für eine Art Feld war denn das?! Von hinten traf Spider-Man ein Angriff durch den Gleiter und die Wucht des Aufpralls schleuderte ihn quer durch den Raum. „Vergiss es! Du kannst nicht an die Maschine! Und das Kraftfeld gibt sie erst frei, wenn der Zünder bereit ist!“, hörte er den Goblin und sprang schnell auf die Füße. „Also doch eine Bombe! Ich weiß, auf die Dinger stehen Sie. Aber wollen Sie wirklich mitten in New York einen Atomangriff starten?! Da bleiben aber nicht viele Leute übrig, die ihre Rente sichern könnten!“ „Eine Bombe? Oh ja, ich mag Bomben, aber das wäre zu primitiv. Nein, das hier ist viel besser. Es ist eine Seuche! Und das Heilmittel ist geradezu beleidigend teuer. Und das Beste daran ist... ich allein besitze es! Jeder, der nicht zahlen kann, wird leider innerhalb einer Woche sterben. Und wenn ich mir hier mein Startkapital verdient habe, werde ich genug Apparate bauen können, um überall auf der ganzen Welt jeden anzustecken und dafür zu sorgen, dass die ganze Welt sich mir unterwerfen muss! Sie wird abhängig sein von meiner Gnade und meinem Willen! Und nur ich allein entscheide, wer das Heilmittel bekommt!“, gab der Goblin nun doch seinen Plan preis. „Oh, wow... Und ich dachte schon, die anderen Bösen wären größenwahnsinnig. Ist Ihnen überhaupt klar, was das bedeutet? Wie viele Menschen das das Leben kosten würde?! Das kann doch nicht Ihr Ernst sein! Und das werden ich und die anderen guten Jungs niemals zulassen! Das dürfte Ihnen ja wohl auch klar sein!“ Wieder schoss Spider-Man feste Spinnfäden, diesmal auf den Gleiter und warf den Goblin samt Gleiter gegen eine Wand. „Du Narr! Du glaubst, du bekommst Verstärkung? Es war ein ungünstiger Zufall, dass du mich hier überhaupt entdeckt hast! Eigentlich solltest du, wie all die anderen auch, mit meinem kleinen Ablenkungsmanöver beschäftigt sein!“ Da musste Spider-Man nicht lange überlegen. Die Gefängnisausbrüche! Der Green Goblin war Schuld daran! Natürlich! „Oh bitte, so ein paar entlaufene schwere Jungs haben wir doch in Null Komma Nichts wieder eingesammelt! Und dann wollen mal sehen, ob der Captain oder Iron Man nicht doch durch Ihre kleine Glänzemauer kommen!“ Mit ein paar Sätzen war Spider-Man beim Goblin und verpasste ihm einen Tritt, kassierte dafür aber einen heftigen Schlag, ehe ihn eine erneute kleine Detonation wegschleuderte. Er krachte in ein paar leere Holzkisten, rappelte sich aber schnell auf und zog sich mit einem Spinnfaden an der Wand hoch. „Niemand kommt da durch! Du kannst aber gerne einen deiner Kameraden opfern! Oder du stirbst ehrenvoll selbst dabei, wenn du versuchst, einem deiner Freunde durch das Kraftfeld zu helfen! Also, was darf es sein? Heldentod? Oder lässt du einen der anderen für dich sterben? Vielleicht den heroischen Captain? Oder doch lieber Iron Man? Vielleicht halten deren Schild oder Rüstung es länger als fünf Sekunden aus, bevor sie verbrennen! Aber dafür müssten sie erst mal hier sein. Und glaub mir, die haben gerade mit etwas viel schlimmeren zu tun, als nur ein paar armseligen Straftätern!“ „Ich steh ja echt auf gesprächige Gegner, aber so langsam finde ich, wir sollten das hier beenden, Mr. Osborn!“ Spider-Man schwang sich wieder auf den Green Goblin zu, wich zwei weiteren Bombenwürfen aus, erwischte ihn dann aber doch nicht, weil der Goblin mit dem Gleiter unter ihm wegtauchte. Dafür bekam Spider-Man einen Schlag in den Rücken und flog gegen die Wand, ehe er zu Boden ging. „Genau das finde ich auch, Spider-Man! Es ist genug! Noch wenige Stunden und alles ist vorbei!“ Mit schon etwas mehr Mühe stemmte Spider-Man sich hoch. „Nicht... solange ich Sie aufhalten kann!“ Er schoss Spinnfäden auf den Goblin, aber etwas Dunkles, Massiges sprang in seine Schusslinie, fing die Spinnfäden ab, riss Spider-Man zu sich und schleuderte ihn dann gleich weiter und ihn hohem Bogen gegen die nächsten stillgelegten Maschinen, wo Spider-Mans Körper mit einem Schmerzlaut das Metall durchschlug. „Siehst du jetzt, dass es keinen Zweck hat?“, hörte er den Goblin rufen. „Du wirst hier nicht wegkommen. ER wird dich nicht lassen! Und alle anderen seiner Sorte beschäftigen deine Freunde so lange, bis es zu spät ist!“ Spider-Man schälte sich aus den Maschinentrümmern, wurde aber sofort von der großen dunklen Gestalt umgerissen, die auf ihn zu gestürmt kam. Er trat den massigen Körper von sich und wollte sich mit einem Spinnfaden wegziehen, wurde aber am Bein gepackt und gegen das Mauerwerk geworfen, aus dem bei seinem Aufprall sogar Stücke herausbrachen. Keuchend und leicht schwankend kam Spider-Man hoch und sah dann ungläubig auf den großen schwarzen Angreifer, der erneut auf ihn zukam. „Ich sehe, du freust dich, deinen alten Bekannten wieder zu sehen!“, klang der Goblin amüsiert. Automatisch machte Spider-Man einen Schritt rückwärts. „Venom...“ „Nur besser! Denn dieses mal steckt darin kein nichtsnutziger kleiner Junge! Dieses mal sind es skrupellose und gewalttätige Verbrecher! Einige der schlimmsten, die ich finden konnte! Dadurch ist Venom noch um einiges stärker und gefährlicher!“, brüstete der Goblin sich erneut mit einem weiteren Detail seines Plans. Spider-Mans Kopf brummte und ihm wurde langsam klar, was das gerade zu bedeuten hatte. Einige? Das hieß, da draußen liefen nun mehrere 'Venoms' herum und wenn die alle so einen Schlag drauf hatten, wie dieser hier und das Gewaltpotenzial ihrer Träger um ein Vielfaches verstärkten... Dann hatte Osborn recht und niemand von den anderen Helden würde Zeit haben, nach der Quelle zu suchen oder zu seiner Unterstützung herzukommen. Dann musste er das wirklich selbst regeln. Schon sprang Venom auf ihn los, Spider-Man wich den Schlägen aus und sprang selbst immer wieder aus dem Weg, stieß sich von Venom ab und sprang nach oben, schoss Spinnfäden auf ihn und riss ihn in einer Drehung mit sich herum und warf Venom ebenfalls gegen eine Wand, die durch den Einschlag zusammenbrach. „Sei nicht beleidigt, aber ich hab keine Zeit für ein nettes Pläuschchen mit dir darüber, wie`s dir so geht und was du getrieben hast. Mal ganz davon abgesehen, dass es mich nicht interessiert und ich dich einfach nur ganz flott wieder in deinen Zwinger packen möchte!“, rief Spider-Man und setzte Venom sofort nach. Aus den Trümmern schoss ihm aber nur einer von Venoms schwarzen verlängerten Fangarmen entgegen und traf ihn hart, so dass er selbst zurückgeworfen wurde und die Tür zur Nachbarhalle durchbrach, wo er gegen eine der alten Maschinen krachte und zu Boden ging. Dieser Venom war ungewöhnlich stark. Und er schlug viel brutaler zu, als die Version, die Spider-Man von Venom schon kannte und auch schon besiegt hatte. Das musste an dem Wirt liegen, oder Osborn hatte auch an der DNA des Venom-Parasiten herumgespielt, um ihn noch gefährlicher zu machen. Oder beides. „Komm raus, komm raus, wo immer du bist!“, rief der Green Goblin von der anderen Halle aus und dann erschien auch schon sein Gleiter und er warf eine handvoll Bomben nach Spider-Man. Der konnte mit Müh und Not zur Seite und aus dem Weg springen, dafür flogen ihm jetzt jede Menge Trümmer um die Ohren und auch die Druckwelle der Explosionen erwischte ihn, weil er nicht mehr hoch und weit genug springen konnte. Zu angeschlagen, das kostete zu viel Kraft. Mit der nächsten Explosion kam die halbe Decke herunter. Spider-Man wurde von einem der Mauerstücke nur dank des Spinnensinns knapp verfehlt und er schoss mit Spinnfadenkugeln um sich, damit er sich vor weiteren Trümmern schützen und sie aus dem Weg schaffen konnte, bevor sie ihn trafen. Das verriet dafür wieder seine Position und er wurde von hinten von Venom gepackt. Spider-Man schoss eine Ladung Spinnfäden in Venoms Gesicht, der warf ihn nun aber weit von sich und in die Maschinentrümmer. Mit schmerzverzerrtem Gesicht rollte Spider-Man sich ab, blieb aber in Deckung hinter ein paar Steinbrocken. Er musste hier raus. Weg von diesen beiden Gegnern. Er brauchte Verstärkung. Nur mit viel Anstrengung verbiss er sich einen Schmerzlaut, als er sich einen Felsbrocken entlang schob und hielt sich die schmerzende Seite, mit der er gerade noch ein paar der Trümmer abgeräumt hatte. Verflucht tat das weh. Er gab es nur ungern zu, aber so hatte er keine Chance gegen diesen Venom und den Green Goblin. Und dann war da ja noch die Apparatur mit dem hochgefährlichen Inhalt, an den er nicht herankam. Spider-Man drückte sich mit dem Rücken gegen den Stein und schloss kurz die Augen. Wie sollte er durch das Energiefeld kommen? So wie es aussah, konnte da tatsächlich nichts durch, ohne sofort zu verbrennen. Und jeder, der den Kraftfeldunterbrecher spielen wollte, würde zweifelsohne dabei sterben, weil keiner es lange genug überstehen würde, in diesem Kraftfeld... Spider-Man riss die Augen weit auf. DOCH! Einer schon! Und er musste sofort hier raus, um ihn... „Hab dich.“ Entsetzt sah Spider-Man in das Gesicht des Green Goblins, der plötzlich direkt vor ihm aufgetaucht war. Sein Spinnensinn spielte verrückt, da traf ihn aber schon die Bombe und die Explosion riss ihn von den Beinen, er durchbrach das Mauerwerk hinter sich und auch gleich noch ein paar der stillstehenden Maschinen und krachte hart gegen einen Pfeiler. Dadurch brach noch ein Teil der Mauer ein und sie begrub Spider-Man nur nicht unter sich, weil der instinktiv einen Spinnfaden abfeuert und sich ein paar Meter weg von der Einsturzstelle zog. Völlig benommen blieb er erst mal liegen, als sich rings um ihn herum Staub und Rauch langsam absetzten. Seine Ohren klingelten noch von der Explosion und er fühlte sich, als wäre er unter eine Dampfwalze gekommen. Alles tat weh, er konnte nicht mal sagen, wo sein Körper aufhörte und der Schmerz anfing. War etwas gebrochen? Oder einfach jeder einzelne Knochen kaputt? Aber dafür hatte er jetzt keine Zeit! Aufstehen! Raus hier! Sonst würden sie ihn umbringen! Da oben war ein Fenster! Hinter sich hörte er , wie anscheinend Venom schon die Trümmer beiseite riss, um ihn 'auszugraben'. Mit letzter Kraft schoss Spider-Man einen Spinnfaden zu dem Fenster ab, zog sich hoch und durchtrat das Fenster, um zu flüchten. Hinter sich hörte er noch den Green Goblin rufen: „Lass es, Venom! Das ist es nicht wert! Du bleibst hier und bewachst die Maschine! Er wird keinen finden, mit dem er das hier aufhalten kann! Hast du gehört, Spider-Man?! Jeder, der versucht durch das Feld zu kommen, wird sterben! Und jeder, der nicht zahlt, auch! Und du kannst nichts dagegen tun!“ In Spider-Man zog sich alles zusammen. Nein, das wollte er nicht wahrhaben. Es gab da einen Weg! Eine Möglichkeit! Und er musste so schnell wie möglich den Einzigen kontaktieren, der ihm helfen konnte. Er schwang sich weg von der Fabrikhalle, auch wenn er sich kaum festhalten konnte und ein paar mal beinahe abrutschte. Kurz fing er sich an einer Mauer ab und hielt sich schwer atmend fest. Mit zittrigen Fingern holte er sein Handy aus der kleinen Tasche. Zum Glück war es noch ganz. Nur dass es vor Nachrichten fast überquoll. Ja, jetzt waren auch die anderen Venoms überall aufgetaucht. Und die anderen Helden hatten alle Hände voll zu tun. Es stand sowieso nicht zur Debatte, einen von denen zu holen, denn eins war Spider-Man klar: Jeder von ihnen würde sich ohne zu zögern opfern und jeder, der sich opfern würde, würde sterben. Und das konnte er niemals zulassen und verantworten. Nicht, wenn es doch eine Möglichkeit gab, durch das Energiefeld zu kommen. Mit der Hilfe eines Mannes. Spider-Man verstaute das Handy wieder in der sicheren Tasche und schoss einen weiteren Spinnfaden ab. Bis zu ihm war es nicht weit. Nicht nur dieser Psycho wusste, wo Spider-Man wohnte. Auch Spider-Man kannte umgekehrt seinen New Yorker Unterschlupf ganz genau. Nur zur Sicherheit. Er hatte die Wohnung schon damals ausfindig gemacht, als er von dem blöden Kerl 'für einen guten Zweck' zum Schein umgebracht worden war. Damit er ihn an S.H.I.E.L.D. ausliefern konnte, falls er nochmal so eine Dummheit machte. Nur noch zwei Straßen... Und Spider-Man graute schon jetzt vor der Begegnung. Da war das Haus. Noch ein paar Sekunden gut festhalten. Dann kam das Fenster, Spider-Man hatte keine Möglichkeit mehr, den Schwung zu kontrollieren oder zu bremsen, er brach durch die Scheibe und landete unsanft mitten in der Wohnung auf dem Boden. Dort blieb er erst mal einfach zwischen den Glassplittern liegen. Mit geschlossenen Augen und schwer atmend versuchte er, sich zu sammeln und nicht das Bewusstsein zu verlieren. Das dauerte ein paar Minuten. Und dann fiel ihm auf, dass etwas komisch war. Es war so... ruhig? Keine Aufregung, kein blöder Spruch, kein 'Empfangskomitee', wie er es erwartet oder besser befürchtet hatte. Kein... „W-Wade...?“ Langsam kam Spider-Man auf alle Viere hoch. Immer noch Stille. Mit etwas Anstrengung stemmte Spider-Man sich ganz hoch und sah sich um. Die Wohnung war so heruntergekommen, wie er sie in Erinnerung hatte. Alle Wände waren etwas stockfleckig und die Möbel eher schäbig. Auf dem Boden lagen einige Zeitschriften und auch Kartons und Schachteln von Lieferdiensten und Fastfoodketten. Und alles wirkte unaufgeräumt und schmutzig. Was für ein Saustall. Einen Moment lang kam Spider-Man seine Tante May in den Sinn, die ihm sagte, dass er später auch so hausen würde, wenn er nicht weiter brav lernte, aufzuräumen. Schnell schüttelte er den Kopf, dann zog er seine Maske herunter. „Wade! Wo bist du?“ Das konnte doch nicht wahr sein. Da brauchte er einmal wirklich Deadpools Hilfe und dann war der nicht zu Hause! Er sah in das angrenzende Zimmer, wohl das Schlafzimmer. Auch da nichts. Nur ein ungemachtes Bett, ein Schreibtisch mit veraltetem Technikkram und eine Pinnwand mit... „Oh mein Gott, das darf ja wohl nicht wahr sein...“, entfuhr es Peter, als er sich die vielen Zettel daran näher ansah. Neben einem Haufen Haftnotizen mit einzelnen Stichworten, Namen und Orten, sowie kleinen anscheinend selbstgemalten Bildchen von kleinen Deadpools und auch Spider-Mans, waren da auch größere Zettel, jeder mit einer Überschrift und darunter durchnummerierte Worte und Sätze in allen Regenbogenfarben, einige davon abgehakt oder sogar mit Herzchen versehen. Das waren sie also, Deadpools berühmt-berüchtigte 'Listen' von denen er immer sprach! 'Top 10 – Warum Spidey heiß ist' gleich neben '10 Dinge, die ich mit Spidey gern machen oder zu ihm sagen will' … Oh Gott, er las sich sogar auf der Liste von Deadpools Flachlege-Wunschpartnern! Und warum zum Teufel war da ein großer roter Haken mit Herz auf einer Liste neben dem Punkt 'Spider-Man küssen'?!?! Peter wurde knallrot und hielt sich schnell die Augen zu. Nein, nicht hinschauen, nicht weiterlesen! Einfach so tun, als hätte er das nie gesehen! Er verließ das Schlafzimmer und blieb dann etwas unschlüssig im größten der Räume stehen. Sich hinsetzen stand für ihn in dieser Bude gerade nicht zur Option, dazu war es ihm einfach zu dreckig. Also zog er sich an einem Spinnfaden nach oben und ließ sich kopfüber von der Decke hängen. In dieser Pose kam er am besten zur Ruhe und konnte sich ein wenig erholen. Er holte erneut das Handy aus der kleinen Tasche und suchte nach einer bestimmten Nummer. „Oh man, ich kann nicht glauben, dass ich das wirklich tue“, murmelte Peter vor sich hin und drückte auf Anrufen. Dann hielt er sich das Handy ans Ohr. Nach dem zweiten Läuten hatte er den gewünschten Gesprächspartner schon in der Leitung. „Wenn du meine Nummer von 'ner Stripclubtoilette hast, hoffe ich, aus einer Damenkabine. Für alle anderen: Ich nehm zur Zeit keine Aufträge an, bei denen es um Mord geht, sonst krieg ich Stress mit meinem Freund.“ Kurz vergaß Peter, dass es um etwas Wichtiges ging und seufzte nur völlig genervt auf. Obwohl es ja löblich war, dass Deadpool seinetwegen keine Auftragsmorde mehr annehmen wollte. Aber jetzt ging es um etwas anderes und es war Eile geboten! „Wade, sei still! Wo bist du?!“ Einen Moment Stille, dann ein Quietschen und Deadpool rief laut: „Spidey? Hast du mich gerade von DEINEM Handy aus angerufen?! Hab ich gerade DEINE Handynummer bekommen?!“ Peter hatte schon bei dem ersten lauten Freudengeräusch das Handy von sich weggehalten und ein Auge zugekniffen, weil Deadpool so laut war. „Hör auf, mir ins Ohr zu plärren, sonst leg ich gleich wieder auf!“, gab er zurück und bekam zur Antwort sofort ein viel leiseres: „Was? Nein! Nein, nein, alles cool! Was gibt`s, Kumpel? Wo steckst du?“ „Das hab ich dich gerade gefragt. Du bist nicht zuhause...“, setzte Peter an, wurde aber sofort von Deadpool unterbrochen. „Sag das nochmal!“ Irritiert runzelte er die Stirn. „Du bist... nicht zuhause?“ „Warte... Bist DU etwa bei MIR zuhause und WARTEST auf mich?!“ Peter musste das Handy wieder vom Ohr weg halten. „Wade! Was hab ich gerade über ins Ohr plärren gesagt?!“ Aus dem Handy kamen rumpelnde Geräusche, keuchen, schnelle Schritte. „Wade? Was treibst du denn?“, wollte Peter ganz verwirrt wissen. „Warte! Warte, warte! Ich bin gleich da! Nicht weglaufen!“ Noch mehr Rumpeln, dann hörte Peter die selben Geräusche gleichzeitig auch vor der Haustür, diese wurde auf einmal aufgestoßen, Deadpool fiel halb durch die Tür, stolperte und kam vor ihm auf dem Boden zum Liegen. „Bin da! Wer noch?“ Er sah zu Peter auf und starrte ihn ein paar Sekunden lang wortlos an. Dann fragte er: „Wieso hängst du kopfüber von meiner Decke?“ „Weil ich so besser nachdenken kann“, gab Peter zurück. Deadpool stand wieder auf. „Weil dir dann mehr Blut ins Gehirn fließt? Weißt du, ich hab auch `ne Couch und Stühle...“ „Und ich will mir nichts einfangen. Hast du dich in letzter Zeit mal hier umgeschaut? Es soll da jetzt echt tolle neue Erfindungen geben. Keine Ahnung, ob du davon schon gehört hast. Nennen sich Putzlappen und Staubsauger.“ Auch Deadpool nahm nun seine Maske ab und sah sich kurz um. „Wenn ich gewusst hätte, dass du reinschaust, hätte ich das französische Zimmermädchen für heute bestellt.“ Ohne einen Kommentar steckte Peter sein Handy weg, da trat Deadpool plötzlich vor ihn, streckte die Arme nach oben aus und legte beide Hände an seine Wangen. Sofort zuckte Peter zurück und wurde rot. Oh nein, ganz schlechte Position! „Keine Angst, für `nen Kuss hängst du zu hoch“, meinte Deadpool aber nur ganz beiläufig, dann drehte er Peters Kopf leicht hin und her und musterte ihn ernst. „Wow, was hat dich denn überfahren? Oder besser gesagt, wer?“ „Deswegen bin ich hier.“ Peter ließ sich nach unten fallen, knickte aber bei der Landung fast weg. Deadpool griff automatisch nach ihm und hielt ihn am Arm fest. „Hey, mach langsam! Was ist denn passiert?“ Wahrscheinlich sah er aus, als wäre er unter einen Rasenmäher gekommen. Peter merkte auch so, dass sein Suit an ein paar Stellen eingerissen war und dass er aus einigen, zum Glück kleinen Wunden bluten musste, oder geblutet hatte. „Das hast du dir aber nicht dabei zugezogen, als du mein schönes Fenster zerdeppert hast, oder?“, fiel Deadpool dann auf, als sein Blick auf die Scherben am Boden und das zerbrochene Fenster fiel. „Nein, das... hör zu, das ersetze ich dir. Aber... das spielt jetzt auch keine Rolle, ich bin wegen einer wichtigen Sache hier und...“ Peter fuhr sich durchs Haar, weil ihm die Worte so gar nicht über die Lippen kommen wollten. Deadpool legte fragend den Kopf schief und sah ihn neugierig an. „Jetzt mach`s doch nicht so spannend, Parker. Du weißt doch, dass ich`s mit Geduld nicht so habe.“ Kurz sah Peter zur Seite, dann Deadpool an, dann doch wieder weg. „Ich kann gerade nicht glauben, dass ich das jetzt wirklich frage...“ Ohne zu zögern ergriff Deadpool seine Hände. „Du musst nichts sagen, Parker. Ja, ich will!“ „Wade!“ Mit einem Ruck zog Peter seine Hände zurück und sah Deadpool mit geröteten Wangen böse an. „Sei fünf Minuten mal ernst! Es geht um was Wichtiges! Also sei bitte still und hör zu! Der Green Goblin hat, so wie es aussieht, Nachhilfe bei Octavius genommen und mit Basteln angefangen. Und was dabei rausgekommen ist, ist definitiv kein Spielzeug oder etwas, das man so einfach mal nebenbei kaputt kriegen kann. Auch, wenn ich einen Haufen Dinge gut kaputt kriege, wenn ich will... Nur das... das kann ich... nicht alleine... Und die anderen sind alle... mehr als... beschäftigt... Deswegen...“, druckste Peter herum und spürte dabei Deadpools intensiven Blick auf sich. Es half ja nichts. Er brauchte Deadpool für das hier. „Ich... ich brauche... deine Hilfe, Wade“, brachte er dann endlich heraus und sah Deadpool erwartungsvoll an. Der zuckte nur mit den Schultern und grinste. „Ich sag doch, ja, ich will.“ Dann runzelte er aber die Stirn und schob fast schon beleidigt die Unterlippe vor. „Du fragst mich aber nicht nur deswegen, weil kein anderer mitmachen will? Oder warum kommst du ausgerechnet zu mir? Und was heißt 'beschäftigt'? Was tun die anderen denn alle?“ Peter machte ein paar Schritte nach hinten und lehnte sich mit einem kleinen Seufzer gegen die Wand. Das war gerade angenehmer, als allein stehen. „Nein... es ist, weil... Die anderen kämpfen schon an verschiedenen Fronten. Aber da ist diese Maschine, die Osborn entwickelt hat. Und die muss ich so schnell es geht zerstören. Bevor er damit drei Viertel der Menschheit ausradiert. Und das bloß... weil er es kann... und weil es Profit bringt. Nur würde es jeden Helden, den ich da mit reinziehe, wahrscheinlich das Leben kosten.“ Jetzt verschränkte Deadpool wirklich beleidigt die Arme vor der Brust. „Aber bei mir hast du da keine Skrupel oder Bedenken? Na schönen Dank auch! Ich geb dir `nen Pluspunkt fürs zu mir kommen, aber Abzüge in der B-Note für deine Begründung. Und zwar gewaltige Abzüge!“ Etwas unglücklich sah Peter ihn an. „Aber Wade, genau das ist doch der Punkt! Erinnerst du dich daran, was du darüber gesagt hast, dass deine Unkaputtbarkeit zu was nutze sein muss? Und dass dein 'großer Moment' noch kommt, wo du alle retten kannst? Ich glaube... ich hab deinen Moment gefunden. Ohne dich... komme ich nicht an den Apparat. Und das wird Millionen töten! Und wenn ich dich nicht dazu kriegen kann, mal eine richtig, richtig gute Sache zu tun und deine Kräfte selbstlos zur Verfügung zu stellen... dann muss jemand anderes dafür sterben, wenn alle anderen gerettet werden sollen.“ Deadpool mustertet Peter einen Augenblick lang schweigend. Dann meinte er: „Wehe, ich krieg dafür keinen Ruhm, Reichtum und Anerkennung!“ „Du darfst dich rühmen, der Gute zu sein, du wirst reich um die Erfahrung sein, wie toll es ist, was für andere zu tun und – pass auf, hier kommt deine Motivation! - du kannst dir MEINER Anerkennung sicher sein“, sagte Peter, woraufhin Deadpool mit dem Finger auf ihn zeigte. „Deal! Schwindel mich ja nicht an! Deine Anerkennung hab ich schon lange auf meinem Wunschzettel!“ Nur mit viel Selbstbeherrschung konnte Peter verhindern, bei dem Gedanken an Deadpools Listen erneut rot anzulaufen. Stattdessen stieß er sich von der Wand ab und ging mit etwas unsicheren Schritten zum zerbrochenen Fenster. „Na los, wir müssen uns beeilen! Keine Ahnung, wie viel Zeit noch bleibt, aber ich fürchte, nicht viel.“ „Bist du sicher, dass du das packst? Du kannst mir gerne auch sagen, was ich wo tun soll, dann erledige ich das für dich und du legst dich solange hin bis ich wiederkomme. Ich verspreche, mein Bett ist suuuperbequem und ich schwöre, ich weiß, dass du da richtig gut drin schlafen kannst!“ Schnell zog Peter seine Maske über, denn nun wurde er doch wieder ganz rot. Bloß nicht darüber nachdenken, woher Deadpool das wieder so genau wissen wollte. War da etwa auf einer der Listen dieser Punkt abgehak... 'Nein! Schluss! Hirn aus!', befahl er sich selbst. „Wir kriegen das nur zu zweit hin. Da ist dieses Energiefeld. Und ich komme da nur durch, wenn du dafür sorgst, dass es an einer Stelle unterbrochen wird. Und zwar lang genug, um die Maschine darin zu zerstören“, ging er auf den letzten Kommentar darum gar nicht ein und erklärte lieber, was er vorhatte und was Deadpool tun sollte. Der machte sich auch bereit, zog seine Maske ebenfalls wieder über und holte aus ein paar Schubladen noch Munition und Waffen, steckte seine Schwerter in die Halterungen am Rücken und trat dann hinter Spider-Man. „Ganz sicher?“ Spider-Man checkte seine Spinnfadenvorrichtungen. Nicht mehr so viel drin. Aber es musste reichen. Und seine Kräfte auch. Darum nickte er. „Sicher. Ganz, ganz sicher. Halt dich fest.“ Deadpool legte die Arme um Spider-Mans Nacken. „Ich geb dir Rückendeckung. Tehe. Verstehst du? Rücken? Deckung?“ „Halt die Klappe, Wade!“ Und damit schoss Spider-Man einen Spinnfaden nach draußen ab und zog sich und Deadpool durch das zerbrochene Fenster. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)