Zwei mit gleichem Schlag von Kurama_Kitsune (Lang lebe die Bromantik!) ================================================================================ Kapitel 16: 10 - Zwei gegen Alle und Alles für Hydra 01 ------------------------------------------------------- Okay, wer auch immer das Held sein erfunden hatte, er hätte dazu sagen sollen, dass unter einem Heldenkostüm auch immer noch ein Mensch steckte. Vielleicht traf das auf ein paar der Helden nicht zu, aber auf viele. Und auf ihn selbst auch. Er war theoretisch in fast allem einfach ein normaler Mensch. Mit allem, was dazugehörte. Und das bedeutete leider auch... „Hatchooo! Uuuhn... so ein Mist...“ Ganz fertig lag Peter auf seinem Bett in dem kleinen Studentenapartment. Gerade waren Ferien an der Highschool, dafür konnte er ein paar Extrakurse an der Uni quasi schon vor-besuchen. Diese gingen immer nur wenige Wochen und waren nur für besonders begabte Schüler wie eine Art Ministipendium ausgeschrieben. Für einen dieser Plätze hatte Peter sich schon vor einiger Zeit qualifiziert und finanzierte sich diese weg-von-daheim Wochen mit Nebenjobs bei Oscorp und zum Teil bei Jameson und dem Bugle. Wobei er dort eher nur mal von Zeit zu Zeit ein Spider-Man-Foto verkaufte. Was die Zeitung daraus machte, gefiel ihm eh nicht. Das Apartment wurde teilweise vom Campus bezahlt und immer den jeweiligen Stipendiaten zur Verfügung gestellt. An sich mochte es Peter dort ganz gerne. Er konnte in Ruhe lernen, war aber auch genauso schnell auf dem Dach und konnte abends und nachts so als Spider-Man schnell auf Tour gehen. Nur dummerweise hatte ihn diesmal eine heftige Erkältung erwischt. Oder die Grippe? So fühlte sich sein Kopf zumindest an. Kurz legte er sich die Hand auf die Stirn. Er hatte definitiv Fieber. Aber wenn er jetzt Tante May anrief, würde die entweder wollen, dass er nach Hause kam oder noch schlimmer, sie würde sich mit bei ihm einquartieren und ihn vor Ort gesund pflegen. Sicher, sich von seiner Tante Essen machen lassen war ein guter Gedanke. Aber er hatte ja immer nur zwei oder drei Stunden Kurs am Tag und konnte sich dann wieder ins Bett legen. Dazu noch eine Hand voll Medikamente und er würde es schon überleben. Später musste er damit ja auch alleine klarkommen. Und hey, wer fast täglich die Welt rettete, den würde doch so eine kleine Grippe nicht umhauen. Na gut, was das Umhauen anging... Erneut musste Peter niesen, so dass sein ganzer Kopf davon dröhnte. Er hatte sowieso schon so einen Brummschädel auf. Apropos brummen... Das Handy neben seinem Kopfkissen vibrierte und wollte gar nicht mehr aufhören. Seine Leute wussten eigentlich, dass er 'beschäftigt' war und er war von S.H.I.E.L.D. freigestellt. Trotzdem konnte es etwas Wichtiges sein. Etwas, bei dem S.H.I.E.L.D. dringend seine Hilfe brauchte. Doch als er auf das Display sah, verzog er sofort genervt das Gesicht und legte das Handy mit dem Display nach unten zurück neben sein Kopfkissen. „Jetzt nicht...“ Das Handy verstummte, nur um kurz darauf erneut zu vibrieren. Und als er auch dann nicht dran ging, ein drittes Mal. „Ach komm schon! Lass es!“, grummelte Peter. Das war Deadpool. Den ertrug er gerade nicht. Nicht, wenn er krank war. Am Ende wollte er noch die Rolle von Tante May übernehmen und ihn pflegen. Kurz schauderte Peter auf, als sich ihm ein Bild von Wade im Krankenschwester-Outfit aufdrängte. Er kannte ihn mittlerweile gut genug, dass er ihm das zutraute. Oh ja, das würde er bringen, keine Frage! Und wenn nur, um ihn damit in Verlegenheit zu bringen! Erneut ging das Handy los und etwas in Peter sagte ihm, dass er vielleicht doch mal wenigstens hören sollte, was Wade von ihm wollte. Auflegen konnte er dann immer noch. Deswegen griff er doch wieder zu seinem Handy und drückte auf annehmen. Und noch ehe er überhaupt etwas sagen konnte, hörte er Wade schon rufen: „Na endlich! Du bist ja schwerer zu erreichen als Thor, wenn er sich in Asgard rumtreibt! Ich hab nicht viel Zeit, also hör einfach zu! Ich hab Ärger mit ein paar Leuten, die du auch nicht magst und... AU!“ Peter runzelte die Stirn. „Wade?“ Er hörte ihn keuchen. War er gerade am Laufen? „Sorry... kann... grad nicht reden... Ich schicke dir...“ Ein paar mal lautes Knallen. Sofort saß Peter aufrecht im Bett. Schüsse? „Wade!“ „Nicht... meine... Waffe! Ich... argh! Steck hier... AUTSCH! Nur ein! Komm einfach... her! JETZT!“ Dann war die Verbindung unterbrochen. Völlig verwirrt starrte Peter auf das Display seines Handys. Was war das bitte gerade? Keine Ahnung, was da los war, aber... er machte sich tatsächlich so etwas wie Sorgen um Wade. Natürlich war er Wades Anlaufstelle Nummer eins, egal, um was es ging. Aber andererseits... Wade würde ja sonst auch keiner helfen, auch egal, um was es ging. Verdammt. Da zeigte das Handy eine Bildnachricht an. Oh bitte nichts Widerliches oder Perverses... Aber als er die Datei öffnete, war es nur ein Ausschnitt einer Stadtkarte mit einer Markierung. Peter wusste, wo das war und auch, wie er da hinkam. Aber... sollte er wirklich da hin? So wie er beisammen war? Er fuhr sich kurz durchs Haar und über die Stirn und Augen. „Oh man, du machst mich fertig...“, murmelte er, schniefte kurz und stand dann auf. Schnell eine handvoll Medikamente einwerfen und runter spülen, rein in den Suit und aufs Dach schleichen. So unangenehm wie heute war es ihm noch nie gewesen, die Maske überzuziehen. Er bekam so schon nicht gut Luft, aber das war gerade einfach nur furchtbar. Dazu war ihm abwechselnd heiß und kalt. Wehe, das war nicht wichtig! Doch er hatte so ein unangenehmes Gefühl, dass es das war. Und dieses ungute Gefühl hatte er nicht nur, weil es ihm wirklich mies ging. Dank ein paar Niesern auf dem Weg zu der von Deadpool markierten Stelle, fiel er ein paar mal fast, weil ihm das Spinnseil wegrutschte. Na das konnte ja lustig werden, wenn er kämpfen musste. Kurz darauf stand er an der Stelle, die Deadpool auf dem Plan markiert hatte. Aber hier war gar nichts. Leeres Gelände. Es sei denn... Spider-Mans Blick fiel auf eine Schachtabdeckung, die nicht ganz auflag. Doch nicht etwa im Untergrund? Na dann konnte das ja nur bedeuten, dass Deadpool entweder ein weiteres Hydralabor ausgehoben hatte, oder Octavius kroch doch wieder irgendwo in den Tunneln unter der Stadt herum. So oder so war es nicht gerade ideal. Wenn er keine Bewegungsfreiheit hatte, konnte er nicht so gut kämpfen. Vom Springen mal ganz abgesehen. Er sah sich ein paar mal um, aber es schien keine Überraschung zu geben. Zumindest nicht oberirdisch. Vorsichtig schob Spider-Man die Schachtabdeckung ganz zur Seite. Einfach nur dunkel. Aber er meinte, Geräusche von da unten zu hören. Das konnte aber auch Einbildung sein, denn er hatte das Gefühl, seine Ohren waren eh komplett zu. Doch dann hallte definitiv ein Schuss durch den Schacht. Okay, Zeit, der Sache auf den Grund zu gehen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Mit einem Satz sprang Spider-Man in den Schacht. Wenigstens war der Boden trocken. Aber dunkel. Und wo steckte jetzt Deadpool? Irgendwo weiter hinten sah er Licht. Darum wandte er sich erst mal in diese Richtung und kletterte vorsichtshalber an der Wand entlang in Richtung des Lichts. Am Ende des engen Schachts war eine Stahltür. Und unter der fiel das Licht durch einen Spalt hindurch. Konnte er da einfach rein marschieren? Oder würde er sofort alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen? Und vor allem... wessen Aufmerksamkeit? Zu dumm, dass er keinen blassen Schimmer hatte, wer oder was ihn erwartete. Kurz verkniff er sich mit viel Mühe ein Niesen. Aber so langsam schienen die Medikamente anzuschlagen, wenigstens ließ der Kopfschmerz etwas nach. Dafür fühlte er sich ein wenig benebelt. Klar, in diesen ganzen Tabletten waren ja auch Sachen drin, die dämpften. Damit man gut schlafen und sich auskurieren konnte. Guuute Idee, das noch vor dem Kampf alles zu schlucken. Wirklich tolle Idee... Aber jetzt half es auch nichts. Und durch Wände oder Stahl konnte er nicht sehen, also: Alles oder Nichts! So gut es ging atmete Spider-Man durch, dann trat er die Tür auf und schwang sich in den Raum dahinter und gleich nach oben, weil potenzielle Angreifer mit so etwas hoffentlich nicht rechneten. Doch da waren nur zwei Männer, die ihm hätten gefährlich werden können und die waren viel zu überrascht, so dass er sie mit gezielten Spinnfadenschüssen aus dem Weg räumen und an der Wand fixieren konnte, ehe sie ihn angreifen konnten. Der Raum war unerwartet groß und eine breite Treppe führte am anderen Ende noch tiefer nach unten. Das Licht war nicht hell, aber es reichte aus, damit Spider-Man erkennen konnte, dass er wohl mit seiner ersten Vermutung richtig gelegen hatte. Und auch die Bekleidung der beiden Männer, die jetzt bewegungslos und mit Spinnfänden über den Mündern an der Wand klebten, ließ nur einen Rückschluss zu: Hydra. Großartig. So ganz war er hinter die Motive dieser Organisation ja noch nie gestiegen. Er vertraute darauf, dass ihn S.H.I.E.L.D. und die Avengers nicht belogen und dass die Leute von Hydra wirklich ohne Zweifel die Bösen waren. Obwohl... Wo die die Finger drin hatten... Mit was für komischen Weltzerstörungsplänen die aufwarteten... Was die an Experimenten am Laufen hatten... Nein, gut war das nicht. Sicherheitshalber zog Spider-Man sich zur Decke hoch und verschaffte sich einen Überblick. Doch es waren keine weiteren Leute zu sehen. Aber da unten. Die Treppe runter. In dem größeren Teil des Gewölbes. Da war zumindest Eines, das er jetzt entdeckte. „Deadpool?!“ Schnell schwang er sich nach unten. Deadpool hing kopfüber an einem großen Haken, der an einer Stahlkette befestigt war, von der Decke. Seine Beine waren gefesselt und er hatte auch die Arme auf dem Rücken, sie schienen ebenfalls gefesselt zu sein. Spider-Man landete direkt vor ihm, wobei Deadpools Kopf in etwa auf Höhe seines Bauches war und Deadpool ruckte sofort ungeduldig an den Fesseln. „Da bist du ja endlich! Ich dachte schon, du lässt mich einfach hängen! Hah! Hängen! Nein, blöder Witz... hol mich runter!“ „Was machst du denn hier?! Wieso hängst du hier mitten im Raum? Und wer hat da vorhin geschossen?“ „Geschossen haben nur die anderen! Schau mich doch mal genauer an. Ich komm mir vor wie ein Küchensieb. Die hatten irgendwas echt übles mit mir vor. Glaub ich... Und weil ich im Gegensatz zu dir so nicht besser, sondern gar nicht mehr denken kann... hol mich runter!“, beschwerte Deadpool sich. „Nur mit der Ruhe! Ich mach ja schon. Was stellst du dich eigentlich so an? Wieso renkst du dir nicht einfach die Hände oder Finger aus oder brichst sie dir selbst, damit du aus den... oh...“ Spider-Man war um Deadpool herumgegangen und stellte fest, dass Deadpools Hände – so wie es aussah – bereits ordentlich gebrochen waren und man sie ihm erst dann auf dem Rücken gefesselt hatte, so dass für ihn keine Möglichkeit bestand, sich selbst zu befreien. „Ja, OH! Los, beeil dich, bevor die anderen zurückkommen!“ Zuerst versuchte Spider-Man, die Fesseln zu lösen, dann packte er Deadpools Hände fest. „AU! HEY! Du sollst mir helfen und mir nicht noch mehr wehtun!“ „Beiß die Zähne zusammen, du Mimose!“, fuhr Spider-Man ihn an, dann zerriss er mit einem Ruck die Fesseln, indem er Deadpools Hände auseinanderzog. „Ahahahauuu!! Du kleiner, mieser... Bloß, weil ich mich nicht wehren kann!“, jammerte Deadpool und ließ die Arme erst mal hängen. „Dafür kannst du mich wenigstens runter heben!“ „Gib mir dein Schwert, dann schneid ich dich runter“, gab Spider-Man zur Antwort, griff nach einem der Schwerter auf Deadpools Rücken und zog es. Er hörte Deadpool noch rufen: „Nein! Warte! Warte, warte, warte!“ Da zerschnitt er aber schon die Fesseln an Deadpools Beinen und der fiel zu Boden. Und das nicht gerade sanft, da er ja die Hände nicht benutzen konnte, um sich abzufangen. „Ich sag doch... warte...“ Deadpool kam hoch auf die Knie und schüttelte die Arme aus. „Komm schon... heile!“ Spider-Man fuhr sich über den Kopf. „Okay, was tust du hier? Was ist das hier? Und wieso haben die dich wie eine Angeltrophäe aufgehängt?“, wollte er wissen. Deadpool sah einen Moment lang nur zu ihm auf. Dann fragte er zurück: „Und warum hast du so eine komische Stimme?“ „Damit ich dich besser anmaulen kann.“ „Eigentlich musst du jetzt sagen 'Und warum liegt da Stroh', obwohl hier glaube ich keins...“ „WADE! Was ist hier los?!“ „Die Frage kann ICH dir beantworten“, hörten beide hinter sich eine Stimme und als Spider-Man sich umdrehte, stand dort eine Gruppe Hydraagenten, die durch eine weitere Tür am Ende des großen Raumes gekommen sein musste. Verdammt, sein Spinnensinn funktionierte nicht richtig, solange er krank war und unter dem Einfluss der Medikamente stand. Bis auf den Mann vorne in der Mitte – wohl der Anführer – hatten sie alle Waffen im Anschlag und zielten auf Spider-Man und Deadpool, der erneut anfing, seine Arme und Hände auszuschütteln. Spider-Man packte unbewusst den Griff des Schwertes fester, das er noch immer hielt. „Awww! Du siehst so gut damit aus! Ich gravier dir eins und schenk es dir! Das ist viel cooler als ein Ring!“, flötete Deadpool neben ihm. Am liebsten hätte Spider-Man ihm das Schwert als erstes um die Ohren gedroschen. „Na schön, dann packen Sie mal aus! Ich liebe Plan-Enthüllungen, wenn gerade sonst nichts im Fernsehen läuft“, wandte er sich dann aber lieber an den Hydraagenten. Dabei ging er in Gedanken schon die nächsten Schritte durch. Die Männer kampfunfähig machen, ihre Pläne – was auch immer die sein mochten – durchkreuzen, Bericht an S.H.I.E.L.D., zurück ins Apartment, Bett, schlafen. Und Deadpool... der sollte selbst sehen, wie er nach Hause kam. Heute hatte er einfach keinen Kopf für ihn. „Erstmal muss ich wohl deinem geschwätzigen Partner dafür danken, dass er dich hergelockt hat“, eröffnete der Typ an der Spitze der Gruppe die Erklärung. Spider-Man warf Deadpool sofort einen bösen Blick zu. Der zuckte aber nur unwissend mit den Schultern. „Wir sind keine Partner!“, rief Spider-Man dem Typ entgegen und ignorierte das beleidigte „Hey!“ von Deadpool. „Unwichtig! Du bist hergekommen, als er dich gerufen hat! Das allein zählt. Eigentlich wollte ich nur ihn. Oder besser gesagt: Seine Fähigkeiten. Aber wenn ich deine dazu haben kann, sage ich nicht nein.“ „Alles klar... ich... verstehe gar nichts. Sorry, aber meine und vor allem SEINE...“ Spider-Man deutete über die Schulter nach hinten auf Deadpool. „ ...Zaubertricks und Extras können wir leider nicht so einfach mal abgeben. Die sind angewachsen. Falls Ihnen das noch keiner gesagt hat. Keine Amulette, keine Siegel, keine Zauberwaffe...“ „Ich hab `nen Zaubergürtel!“, mischte Deadpool sich ein. „Der kann in fast jedem Kapitel was anderes! Und er sieht cool aus!“ „Klappe zu!“, befahl Spider-Man und deutete dabei mit dem Schwert auf Deadpool. „DU hast Sendepause! Vor allem, wenn ich wegen dir schon wieder in Schwierigkeiten stecke!“ Ein lauter Pfiff ertönte, den der Hydraanführer ausgestoßen hatte. „Ihr seid alle beide still! Genug dummes Gerede! Hydra hat neue Mittel und Wege, eure Fähigkeiten zu nutzen. Und es wird Zeit, sie zu extrahieren.“ Ein leichtes Vibrieren ging durch den Boden und sowohl Spider-Man als auch Deadpool sprangen mit einem Satz zur Seite, als sich ein Teil des Bodens direkt unter dem Haken, an dem Deadpool gehangen hatte, öffnete und einen kleinen quadratischen Raum freigab. Vielleicht zwei mal zwei Meter groß und drei hoch. Kahle Wände, kahler Boden. Sonst nichts. „Nur zur Info: Was auch immer das da für `ne schicke Einzelhaft-Zelle ist, ich geh da sicher nicht freiwillig rein“, stellte Deadpool sofort klar, dafür hörte man jetzt das Klicken der Waffen, als die Hydraagenten auf ein Zeichen ihres Anführers durchluden. „Von freiwillig hat auch keiner was gesagt.“ Spider-Man machte sich sprungbereit. „Unfreiwillig finde ich genauso mies. Hey, Wade, wie gut ist dein Schwert? Und was machen deine Hände?“ Noch einmal schüttelte Deadpool seine Hände, dabei knackte es, als die Brüche heilten und die Knochen sich einrenkten. „Hände check! Schwert... kugelsicher?“ „Ausgezeichnet, das wollte ich wissen.“ „Los! Schafft sie in die Kammer! Aber ich brauche sie lebend! Vorerst...“, tönte da schon der Befehl des Hydraanführers und da fielen die ersten Schüsse. Spider-Man zog sich blitzschnell mit einem Spinnfaden aus dem Weg, konnte mit dem Schwert sogar ein paar der Schüsse abwehren, weil seine Reflexe so gut waren, dann warf er Deadpool das Schwert zu, der bereits das andere gezogen hatte, um damit wenigstens einen kleinen Schutz gegen die Kugeln zu haben. Denn auch er bewegte das Schwert blitzschnell und schaffte es damit, eine Vielzahl der Kugeln einfach abzublocken. Mit beiden Schwertern fiel ihm das um einiges leichter und Spider-Man schoss nun Spinnfäden auf die Hydraagenten. Dabei versuchte er, sie zu entwaffnen oder zumindest die Waffen unschädlich zu machen, was ihm aber nicht recht gelang. Dazu verfehlte er die Männer zu oft, was er auf seine Erkältung, das Fieber und die Medikamente schob. Aber wenigstens verfehlten die ihn auch. Na schön, dann musste er es eben auf die altmodische Art machen: K.O.-schlagen! Auch, wenn der Raum nicht sonderlich dafür geeignet war, weil die Decke nicht besonders hoch war, versuchte Spider-Man sich trotzdem in einem etwas weiteren Bogen auf die Gruppe zu zu schwingen. Einen der Männer konnte er dabei sogar umtreten. Dann schlug er einem weiteren die Waffe aus der Hand, drehte sich mit Schwung um und riss das Bein hoch, so dass er mit dem Tritt noch einen dritten Typen traf und von den Beinen holte. Gleichzeitig lief Deadpool von der anderen Seite auf die Männer von Hydra zu und versuchte, sie mit den Schwertern zu entwaffnen. Dabei endete er nach einer halben Drehung Rücken an Rücken mit Spider-Man und rief ihm über die Schulter zu: „Ich steh total drauf, so mit dir dazustehen. Du auch? Da fühl ich mich so sicher...“ „Halt den Mund!“, antwortete Spider-Man nur. „Und pass mit den Schwertern auf! Wir wollen...“ „... niemanden töten“, beendete Deadpool den Satz. „Ja, ja, ich weiß! Aber wenn die uns doch zuerst töten wollten!“ Spider-Man griff kopfüber nach Deadpools Schultern, stieß sich vom Boden ab und kickte einen weiteren Angreifer weg und gegen die Wand, dann nutzte er den Schwung, um sich über Deadpool zu hieven und Angesicht zu Angesicht direkt vor ihm zu landen. Kurz tippte er ihm hart gegen die Brust. „So lange ich dabei bin, tötest du NIEMANDEN!“ Mit einer schnellen Bewegung steckte Deadpool die Schwerter weg, packte Spider-Mans Hände und rief ihm zu: „Hoch!“ Dann stemmte er ihn mit einem Ruck hoch, Spider-Man reagierte auch automatisch und zog die Beine an. Deadpool trat unter ihm hindurch dem nächsten Angreifer gegen den Bauch, gleichzeitig trat Spider-Man dem Hydraagenten mit einem Fuß gegen den Kopf, so dass es den sofort umhaute. „Uuuh, ich komm mir vor, wie die Hauptattraktion im Cirque du Soleil!“ Spider-Man ignorierte Deadpool, und sprang mit einem Satz erst auf den Boden, ehe er sich gleich darauf mit einem Spinnseil nach oben zog. In der selben Sekunde fielen wieder Schüsse und Deadpool ging kurz zu Boden. Doch Spider-Man kam erst mal nicht dazu, ihm zu helfen, da auch auf ihn wieder geschossen wurde und er ausweichen musste. Gerade wollte er an die nächste Wand springen, da musste er plötzlich niesen und verfehlte die Mauer, so dass er auf dem Boden landete. Zwar warnte ihn sein Spinnensinn sofort, er wirbelte noch herum, da traf ihn aber schon ein Schlag gegen die Schläfe, der ihn Sterne sehen ließ. Das musste der Lauf oder zumindest ein Teil einer der Waffen gewesen sein, so hart, wie der Treffer sich angefühlt hatte. Spider-Mans Blickfeld schwankte auf einmal, er schlug nach dem, der ihm so ein Ding verpasst hatte, traf aber nicht. Dafür traf der andere noch einmal und Spider-Man ging nun endgültig zu Boden. Er sah zwar noch, wie Deadpool wieder auf die Beine kam, dann wurde ihm schwarz vor Augen. Ganz war er nicht weg, er spürte, wie man ihn über den Boden zog, er hörte Deadpool irgendwas rufen und im nächsten Moment fiel er auch schon und landete hart auf dem Boden, wo er halb bewusstlos liegen blieb. Ja, liegen. Einfach liegen bleiben. Doch lange hatte er keine Ruhe, da wurde er an der Schulter gepackt und geschüttelt. „Spidey! Mann, komm zu dir! Du kannst hier keinen Mittagsschlaf machen! Du bist doch mein Rettungstrupp! Los, aufwachen!“, drang Deadpools Stimme wie durch einen Nebel zu ihm durch und er öffnete mit einem kleinen Stöhnen die Augen. Kurz drehte sich alles, aber er nahm trotzdem wahr, dass er in dem kleinen quadratischen Raum auf dem Boden lag. Über ihn war Deadpool gebeugt und schüttelte ihn erneut. „Hör auf. Ich bin wach! Ooohh... mein Kopf...“ Ganz benommen rieb Spider-Man sich über den Kopf, dann riss er die Augen auf, als er sah, wie sich über ihnen die Decke des kleinen Raums schloss. Schnell zeigte er nach oben. „Deadpool!“ Deadpools Kopf ruckte hoch, er zog eins der Schwerter und versuchte noch, es zwischen die sich schließende Wand zu klemmen, doch die Klinge zerbrach unter dem starken Druck einfach. „Oh nein! Mein wertvolles Familienerbstück! Oh, halt, warte... nein, das war die billige Version aus dem Asia-Online-Shop-Discount. Mist...“ Deadpool warf das kaputte Schwert zur Seite, dann sah er sich einmal in dem kleinen Raum um. Inzwischen hatte Spider-Man sich langsam aufgesetzt und hielt sich noch immer den Kopf. Er musste sich gegen die Wand lehnen, weil ihm noch immer ganz anders zumute war. „Macht es euch da unten gemütlich. Solange ihr noch könnt! Es wird gleich sehr... kuschelig!“, hörte man den Hydraanführer durch die Wand, dann folgte ein böses Lachen. „Kuschelig? Das gefällt ja nicht mal mir, wenn er das so komisch sagt“, meinte Deadpool und musterte Spider-Man eindringlich. „Alles klar? Mit dir stimmt doch was nicht.“ Mit etwas Mühe zog Spider-Man sich an der Wand hoch. „Du meinst, abgesehen von der mittelschweren Gehirnerschütterung, die ich mir gerade zugezogen habe? Nein, halt, ich glaube... das ist schon das Schlimmste.“ Deadpool hob einen Finger und wollte etwas sagen, da ging plötzlich ein Ruck durch den Raum und beide sahen sich irritiert um. „Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich wissen will, was das war...“, murmelte Spider-Man. Doch seine Frage wurde im gleichen Moment schon beantwortet. Denn auf einmal verschob sich eine der Wände und kam langsam aber stetig näher. „Wha... DAS nennt der kuschelig?!“ Automatisch stemmte Deadpool sich gegen die Wand, was aber gar nichts brachte. „Verdammt, Wade! Warum bist du auch hier runter gekommen?!“ Auch Spider-Man drückte die Handflächen gegen die sich bewegende Wand und stemmte sich ebenfalls dagegen, was deren Bewegung tatsächlich bremste. „Weil ich mir Sorgen um meinen Freund gemacht habe? Wenn die dich hier runter werfen, muss ich doch hinterher springen und nachsehen, ob es dir gut geht! Also beschwer dich nicht auch noch!“ „Ich beschwer mich aber, weil wir jetzt beide hier drin stecken und Star Wars Müllschlucker spielen! Nur ohne, dass draußen jemand ist, der das Ding abstellt!“ Erst sagte Deadpool gar nichts, dann zuckte Spider-Man zusammen, als er ihm ohne Vorwarnung um den Hals fiel. „Du machst Star Wars Anspielungen!! Bitte heirate mich!“ „DEADPOOL! Falscher Ort, falsche Zeit!“ Er drückte noch fester gegen die Wand, die ihnen bereits jetzt nur noch einen knappen Meter Platz ließ. Doch das genügte nicht, um sie komplett aufzuhalten. Darum drückte er auch noch die Füße gegen die Wand in seinem Rücken und brachte die Vorrichtung damit endlich vorläufig zum Stillstand. Aber das kostete viel zu viel Kraft, die er gerade eh nicht hatte. Jetzt bloß nicht niesen! Bloß nicht loslassen! Das fiel ihm aber alles andere als leicht, weil Deadpool die Wange gegen seine drückte. „Ich weiß, ich sag das oft, aber heute mein ich es ernst: Du bist echt heiß! Hast du Fieber?“ Darauf ging Spider-Man gar nicht erst ein. „Wade, TU WAS!“, fuhr er Deadpool stattdessen an, der daraufhin ebenfalls mit dem Rücken gegen die bewegliche Wand drückte und die Füße gegen die andere stemmte. Gleich darauf stellte er sich aber wieder hin, weil er nicht mal annähernd die Kraft aufbringen konnte, um etwas zu bewirken und die Aktion so gar nichts brachte. Er sprang einmal hoch und versuchte, wenigstens annähernd in Richtung der Decke zu kommen. „Nicht gut, zu hoch. Wollen wir tauschen?“ Spider-Man spürte, wie seine Arme zitterten. Der Druck wurde zu groß. „Nnghh... du... Idiot! Du kannst... die Wand... nicht halten!“ Er musste dem Druck ein paar Zentimeter nachgeben, dann hielt er wieder mit aller Kraft dagegen. „W-Wade... hast du... Sprengstoff?“ „Normalerweise immer! Aber die haben mich vor dem Aufhängen `n bisschen beklaut.“ Schnell durchsuchte Deadpool seine Gürteltaschen. „Pistolen sind weg, Granaten auch. Reicht dir ein mittelschweres Krachbumm?“ „Alles, was Wände sprengen kann“, keuchte Spider-Man. Langsam wurde es kritisch. Dieser Raum würde sie zu Brei quetschen, wenn nicht schnell etwas passierte! „Das kann ich aber nicht da hoch werfen! Wenn das abprallt, zerfetzt es uns! Und ich komm nicht nah genug an die Decke hoch, um das festzumachen. Du musst es da oben festkleben!“ Spider-Man senkte den Kopf und stöhnte vor Anstrengung kurz auf. „Geht... nicht... Wenn ich... loslasse... war`s das!“ Deadpool sah zwischen ihm und der Decke hin und her. „Aber...“ „Wade! Ich kann... die Wände... nicht so lange halten! Kletter... da rauf! Und spreng... uns den Weg frei!“ Wieder schien Deadpool erst abzuschätzen, wie er das anstellen sollte, aber Spider-Man schrie ihn nur an: „Na los! Und ja, ganz offiziell: Du darfst auf mich drauf! Du SOLLST auf mich drauf! Hoch! Jetzt!“ Nun fingen auch seine Beine an zu zittern. Das würde ihm alle Knochen brechen, wenn der Druck weiter zunahm! „Sprichst du mir den Satz später auf die Mailbox? Bitte?“ „WADE! LOS! RAUF DA!“ Okay, das würde gleich böse enden, wenn der Vollidiot sich nicht beeilte. Aber da kletterte Deadpool schon auf seinen Rücken und konnte sich gerade so nach oben strecken, um die kleine Sprengladung an der Decke anzubringen. „Kreuz die Finger, dass es reicht. Ach... geht ja gerade nicht...“ Deadpool kam wieder nach unten, blieb aber auf Spider-Mans Rücken sitzen und lehnte sich über ihn, damit er ihn abschirmen konnte, als die kleine Explosion über ihnen erfolgte. Zum Glück hatte Spider-Man keine Zeit darüber nachzudenken, wie unangenehm ihm das gerade wieder war und wie blöd und komisch sich das Ganze anfühlte. Nur bei Deadpools nächstem Kommentar direkt an seinem Ohr, lief ihm gleich wieder ein Schauer über den Rücken. „Sag was du willst, aber heute... heute glühst du richtig. Du HAST Fieber!“ „Ist doch egal! Raus hier! Schnell!“ Über ihnen war eine Öffnung in der Decke entstanden, groß genug, dass sie hindurchpassen würden. Es musste nur ganz schnell gehen. Und jetzt ließ Deadpool sich auch keine Zeit mehr. Er stellte sich wieder auf Spider-Mans Rücken, sprang hoch und zog sich so schnell er konnte über den Rand der Öffnung nach draußen. Spider-Man hörte wieder Schüsse, dann Schreie und Kampfgeräusche. Er selbst konnte nichts tun, er traute sich nicht, sich zu bewegen. Ließ er los, würde die Wand ihn sicher innerhalb weniger Sekunden zerquetschen. Für einen kleinen Augenblick sah er nach oben. Wenn er einen Spinnfaden nach oben schießen könnte... Würde er sich schnell genug hochziehen können? Da erschien Deadpool am Rand der Öffnung und streckte ihm die Hand entgegen. „Du bist dran!“ Spider-Man schluckte trocken. „Ich... ich kann nicht... Wenn... wenn ich... loslasse...“ „Zieh dich raus! Mach schon! Solange die Kerle hier ein Nickerchen machen!“ Probeweise wollte Spider-Man eine Hand von der Wand nehmen, merkte aber gleich, wie die Wand näher kam. Und Deadpool war zu weit oben, um nach seiner Hand zu greifen. Seine Beine und Arme taten so weh. Er konnte einfach nicht mehr. „Schau mich an, Spidey!“, rief Deadpool zu ihm herunter und er hob wieder den Blick. Deadpool streckte ihm die Hand noch mehr entgegen. „Los! Spinnfaden her, ich zieh dich raus! Das machen wir jetzt mit ordentlich Schmackes und Schwung! Ich versprech dir, du endest hier nicht als Blut und Knochenmatsch in dieser billigen Saw-Fallen-Imitation! Komm! Auf drei!“ Spider-Man atmete zittrig ein und aus. „Eins...“ Er stemmte die Füße und Hände nochmal richtig fest gegen die Wände. „Zwei...“ Für eine Sekunde schloss er die Augen. „Drei!“ Mit einem Ruck zog Spider-Man eine Hand von der Wand. In der gleichen Bewegung schoss er einen Spinnfaden nach oben, traf Deadpools Hand und Arm, der wickelte sich den Spinnfaden mit einer Umdrehung des Handgelenks fest um den Arm und riss Spider-Man mit einem Ruck nach oben. Spider-Man zog sich selbst mit Schwung hoch, Deadpool bekam ihn mit der anderen Hand zu fassen und zog ihn durch die Öffnung, während genau hinter und unter ihm die bewegliche Wand gegen die andere krachte und ihn nur um ein paar Zentimeter knapp verfehlte. Deadpool fiel nach hinten um. Und Spider-Man landete hart auf dem Boden, wo er erst mal schwer atmend mit geschlossenen Augen liegen blieb. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)