Zwei mit gleichem Schlag von Kurama_Kitsune (Lang lebe die Bromantik!) ================================================================================ Kapitel 20: 12 - Ten 'Till Noon (01) ------------------------------------ „Und? Irgendeine Spur von ihm?“ „Nein, keine Chance, Sir. Er ist komplett von der Bildfläche verschwunden.“ „Verflucht. Ich dachte, er verrät sich sofort selbst. Haben wir noch Optionen?“ „Keine. Außer...“ „Er ist draußen! Schon vergessen?“ „Nein... Aber er hat ihn hierher gebracht. Wenn jemand weiß, wo er ist, oder ihn aufspüren kann... dann Spider-Man.“ „Peter! Telefon für dich! Ich glaube, es ist Luke!“ Überrascht horchte Peter auf. Seit einer Woche hatte er nichts mehr von S.H.I.E.L.D. gehört. Und seit einer Woche hatte er sein Kostüm nicht mehr angerührt. Er war vor vier Tagen wieder zurück zu Tante May und in sein Zimmer dort gezogen, denn die Ferienkurse waren vorbei und das Apartment bekam nun ein anderer Student. Aber in der Highschool hatte er feststellen müssen, dass die anderen vier alle 'krank' gemeldet waren. Wahrscheinlich kamen sie gar nicht wieder. Damit ja keiner mehr Kontakt zu ihm hatte. Ob man den anderen gesagt hatte, was passiert war? Noch immer fühlte er sich richtig elend und konnte sich kaum auf etwas konzentrieren, nicht richtig schlafen, kaum essen und war ständig in Gedanken. Seine Tante hatte nur zweimal versucht, ihn darauf anzusprechen, aber weil er nichts sagte, tat sie es mit 'Pubertät' ab und meinte, er möge ihr Bescheid sagen, wenn seine 'launische Phase' vorbei wäre. Oder wenn er Hilfe, oder jemand zum reden brauchte, falls er vielleicht Liebeskummer hätte. Da war es fast schon ein Glück, dass Sam nicht in Hörweite war und jemand so einen Kommentar in seiner Nähe brachte. Das hätte er sich für den Rest seines Lebens anhören dürfen. Dass ihn Luke nun anrufen sollte, kam Peter zwar komisch vor, aber gleichzeitig freute er sich auch. Vielleicht... nur vielleicht... war Furys Zorn etwas verflogen. „Luke?“ „Yo, Pete! Mann, was hast du bloß angestellt, dass der ganze Laden sauer auf dich ist?! Wie geht’s dir?“ Verlegen fuhr Peter sich durchs Haar. „Ich... das... Ganz dumme Sache. Mir geht’s... nicht so gut. Aber das... egal. Was ist mit euch? Wo steckt ihr denn? Die Schule sagt krank.“ „Äh, ja, das war S.H.I.E.L.D.“, kam es aus dem Hörer. „Wir sollten dich nicht sehen. Nicht mit dir reden. Fury ist wohl noch angeschlagen und irgendwo zur... Erholung? Reha? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall ist er nicht da, der Stress hat sich n bisschen gelegt und man hat uns gebeten, dich zu kontaktieren“, erzählte Luke. Das ließ Peter richtig aufatmen. Er durfte zurück! Er musste sowieso wissen, wie die Situation war, wie es den Verletzten ging, was nun weiter passierte. „Können wir uns irgendwo treffen? Aber erst mal irgendwo... auf neutralem Boden“, wollte Luke dann wissen. „Ja. Ja sicher!“, stimmte Peter sofort zu. Anscheinend war er wohl doch noch auf Bewährung und durfte nicht auf den Helicarrier. „Gut, dann... Lass uns in einer halben Stunde im Park treffen. Der bei der Schule. Bei den Halfpipes, okay?“ „Okay“, willigte Peter ein. „Alles klar, dann bis gleich!“ „Bis gleich.“ Damit war die Verbindung unterbrochen. Und Peter war ganz aufgeregt. Es würde alles wieder normal werden. Ganz sicher. Auch, wenn er sich nie verzeihen würde, dass wegen ihm zwei Menschen... Nein, daran wollte er einfach nicht denken. Er war naiv gewesen. So naiv. Er würde sicher nie wieder jemandem so schnell und ohne Zweifel vertrauen. „Tante May, ich geh die anderen treffen, okay? Ich bin bald wieder da!“ Schnell machte er sich fertig, schnappte sich sein Skateboard und machte sich auf den Weg zum Park. Vielleicht durften sie sich gar nicht mit ihm treffen. Aber Luke hatte gesagt, sie sollten ihn kontaktieren. Dann ging das sicher von S.H.I.E.L.D. aus. Am vereinbarten Treffpunkt musste er nicht lange warten, dann tauchten Luke und Danny auf. Wenigstens kein Sam und keine blöden Sprüche. „Hey Mann, du machst vielleicht Sachen“, begrüßte Luke ihn. Betreten sah Peter zu Boden. „Ich wollte nicht... dass das passiert.“ Danny legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ein Held handelt nie in böser Absicht. Und er kann nichts dafür, wenn die guten Absichten für Böses genutzt werden.“ „Ja, Pete. Alles, was du machen kannst, ist, es geradebiegen“, pflichtete Luke Danny bei. „Tolle Idee“, murmelte Peter. „Und wie soll ich das je wieder gut machen? Kannst du mir das auch verraten?“ Luke und Danny tauschten einen kurzen Blick. „Nun ja... Du weißt ja, wer die Verantwortung für... den Zwischenfall trägt“, setzte Danny an. „Ja. Ich“, antwortete Peter sofort und starrte wieder auf den Boden. „Blödsinn!“, widersprach Luke. „Du hast Mist gebaut, kann sein, aber der wirklich Schuldige ist ja wohl klar dein Psychofreund!“ Mit einem bösen Blick sah Peter auf der Stelle zu Luke auf. „Er ist NICHT mein Freund! Sag das ja nie wieder!“ Erneut spürte er Dannys Hand auf seiner Schulter. „Aber er scheint das offensichtlich zu glauben. Wenn wir das richtig verstanden haben. Und wenn das stimmt, dann bist DU im Moment der Einzige, der sagen kann, wo er zu finden ist.“ Wütend schüttelte Peter Dannys Hand ab. „Wie kommt ihr denn auf die blöde Idee?! Glaubt Fury immer noch, ich mache gemeinsame Sache mit ihm? Dass ich euch zu ihm führen kann, weil wir uns das Geld vom Datenverkauf teilen? Schätzt S.H.I.E.L.D. mich so ein, ja?“ „Red doch keinen Unsinn, Pete!“, fuhr Luke ihn an. „Niemand hat so was gesagt! Alles, was Danny sagen will, ist, dass du doch besser als wir alle weißt, wie der Verrückte tickt. Wo er seine Verstecke haben könnte. Der war doch total fixiert auf dich. Hat er dir da irgendwas verraten? Die da oben meinen, du könntest helfen, ihn zu finden. Und dann kämen sie auch wieder an die Daten. Und du wärst sozusagen auf der Stelle rehabilitiert, wenn du hilfst, ihn zu schnappen.“ Peter beruhigte sich tatsächlich etwas und setzte sich auf eine Parkbank gleich hinter ihnen. „S.H.I.E.L.D. hat ihn nicht gefunden?“ Danny nahm neben ihm Platz, Luke auf der anderen Seite. „Keine Spur. Als hätte er sich in Luft aufgelöst. Und es gibt keine Aktivitäten, die darauf hindeuten, dass er versucht, die Daten irgendwo zu verkaufen. Also... kannst du helfen, Pete?“ Kurz lachte Peter bitter auf. „Das letzte Mal, als ich das gefragt wurde, sind zwei Menschen gestorben.“ „Mit deiner Hilfe jetzt können dafür Hunderte gerettet werden“, warf Danny ein. „Gelangen die Daten in die falschen Hände, kann man damit Städte zerstören, Staaten untergehen lassen, Helden enttarnen und vernichten...“ Mit einem Seufzer lehnte Peter sich zurück. „Ich... kenne seine Wohnung. Ich weiß, wo die liegt. Aber wenn er so spurlos verschwunden ist, wie ihr sagt, dann ist er da sicher nicht.“ „Kannst du uns trotzdem die Adresse geben? Du musst auch nicht mitkommen. Wir regeln das schon.“ Peter nickte. Gleichzeitig wusste er aber, dass er auf keinen Fall die Sache aus der Hand geben wollte. Das war sein persönliches Problem. Seine persönliche Rechnung, die er mit Deadpool offen hatte. Er würde ihn sich holen, koste es, was es wolle. In knappen Worten beschrieb er Danny und Luke, wo die Wohnung lag und Luke versicherte ihm, dass sie ihn auf dem Laufenden halten und sich melden würden. Und dass bestimmt alles wieder gut werden würde, er sollte vor allem Fury Zeit geben, sich zu beruhigen. Wenn sie erst Deadpool hatten... Erneut nickte Peter. Ja, den würde er S.H.I.E.L.D. liefern. Und zwar auf dem Silbertablett! Kaum wieder zuhause zog Peter sich seinen Suit an, darüber wieder seine normalen Sachen, damit seine Tante keinen Verdacht schöpfte und erzählte ihr, er würde sich nochmal mit den anderen treffen. Seine Tante schien nur froh zu sein, dass er wieder munter und aktiv wirkte und ließ ihn gerne gehen. Schnell suchte er sich draußen eine versteckte Stelle, um sich komplett umzuziehen, dann schwang er sich als Spider-Man hoch, durch die Straßen von New York und direkt zu Deadpools Wohnung. Er wollte vor S.H.I.E.L.D. dort sein. Aber so wie es aussah, war Deadpool tatsächlich ausgeflogen. Die Schubladen waren aufgezogen, Schranktüren geöffnet und es lag alles wild verstreut herum, so als hätte er in aller Eile gepackt, bevor er abgehauen war. Langsam durchschritt Spider-Man die Räume, aber da sein Spinnensinn sich nicht meldete, ging er davon aus, dass keine Gefahr bestand. Auch im Schlafzimmer herrschte das selbe Aufbruchschaos. Mehr automatisch hob Spider-Man einen zerknüllten Zettel vom Boden auf, vielleicht fand er so ja einen Hinweis auf Deadpools Aufenthaltsort. Als er den Zettel glatt strich und den Satz darauf las und sah, dass er mehr als deutlich abgehakt war, durchlief ein wütendes Zittern seinen Körper. „Du Bastard“, knurrte er und zerriss den Zettel. Den Listen schenkte er diesmal keine große Beachtung. Er überflog nur kurz die kleineren Zettel, auf denen aber kaum nützliche Informationen standen. Nur einzelne Namen oder Ortsbezeichnungen. Aber die waren alle auch schon beim letzten Mal dort gehangen, soweit er das beurteilen konnte. Dann fiel sein Blick auf den Tisch mit der veralteten Computerausrüstung. Und ihm kam eine Idee. Er fuhr den Laptop hoch und hatte ziemlich schnell gefunden, was er gesucht hatte. Eine Trackingsoftware. Natürlich würde Deadpool wohl kaum so dumm sein, selbst einen Peilsender mit sich herumzutragen. Aber Spider-Man wollte auch gar nicht einen Sender verfolgen. Seine Finger flogen über die Tastatur, er schrieb das Programm einfach für seine Zwecke um. „Na warte... Das Technik-Genie bin immer noch ich!“ Konzentriert verfolgte er die Zahlenkolonnen und Buchstabenfolgen, bis das Programm so eingestellt war, wie er es wollte. Doch dann fehlte eine Eingabe. Eine Nummer. „Mist!“ Sein Handy hatte er nicht dabei. Und selbst wenn, es hätte ihm nichts genutzt. Er hatte die Telefonnummer ja schon gelöscht. Kurz fuhr er sich über den Kopf. „Komm schon, denk nach...“ Er sah sich flüchtig im Zimmer um und sein Blick streifte die Listen erneut. Ja natürlich! Der Idiot schrieb doch alles auf! Schnell suchte er alles nach mehr Zetteln ab, besonders nach Telefonlisten. Und tatsächlich! Er wurde fündig! Da war sie: Deadpools Handynummer. Sofort nahm er den Platz vor dem Laptop wieder ein, gab die Nummer ein und bestätigte die Eingabe. Das Programm fing an zu arbeiten, er konnte dabei zusehen, wie es auf einem einfachen Kartensystem die Suche immer enger eingrenzte. Dann blieb es mit stetigem Blinken an ein und der selben Stelle stehen. Spider-Man verengte die Augen. „Hab ich dich...“ „Gott, ich sterbe gleich vor Langeweile! Und das ist mein voller Ernst! Es gibt nur zwei Dinge auf der Welt, die mich töten können: Die Autorin und die Vorstellung, weiter in dieser Einöde alleine festzusitzen. Hat jemand daran gedacht, die Pro und Kontra Liste für diese Aktion mit einzupacken? Ich würde doch gern nochmal nachsehen, ob Pro wirklich so viel besser ist als Kontra...“ Mit einem lauten Seufzer ließ Wade sich in einen abgewetzten Sessel fallen. Dieser 'Unterschlupf' war sogar noch um einiges schlimmer, als seine New Yorker Bleibe. Es war kaum mehr als eine verlassene Scheune außerhalb der Stadt. Aber ihm blieb nichts anderes übrig. Fürs Erste. Man würde ihm schon Bescheid geben, wenn alles vorbei war. Oder, wenn er noch etwas 'zu tun' bekam. Zwar hatte er keine Angst davor, dass ihm persönlich etwas passieren konnte. Und selbst wenn... Nun ja, nichts, was sich nicht heilen ließ. Aber er legte auch keinen Wert darauf, dass er geschnappt wurde. Nicht nach allem, was er wusste und was ihn wahrscheinlich erwarten würde. „Nicht mal telefonieren kann ich mit jemandem. Oder mir 'ne Pizza bestellen“, nörgelte er weiter. „Und – nehmt es mir nicht krumm, aber – die ganze Zeit nur allein zusammen hier rumzuhängen, macht mich irgendwie echt depressiv. Vor allem, wenn ich mir den ganzen Tag lang Vorwürfe anhören darf! Wir haben das doch ausführlich diskutiert! Und ich kann es nun mal nicht ändern! Also...“ Kurz stockte er und unterbrach die Selbstgespräche. War da nicht ein Geräusch gewesen? Er stemmte sich wieder hoch, trat an das einzige Fenster des großen hölzernen Schuppens und starrte mit zusammengekniffenen Augen in das Halbdunkel des Abends. „Hn, komisch... Ich hätte schwören können... Mann, was gäbe ich für 'nen Hauch von Spinnenfrühwarnsystem. Tehe, klingt wie der Duft des Monats. Eau d'Arachne. Ein Hauch von Spin...“ Das Fenster zerbarst und ein extrem harter Tritt warf Wade quer durch den ganzen Raum und gegen die gegenüberliegende Wand. „Gib mir sofort die gestohlenen Daten zurück! Und versuch erst gar nicht, mich anzugreifen! Oder mir irgendwas einzureden! Ich will die Daten zurück! JETZT!“ Mit einem Schmerzlaut kam Wade wieder auf die Beine und hielt sich die Brust. „Unglaublich... Wenn man vom Teufel spricht... funktioniert also doch. Na dann hoffe ich... dass ich mir damit Miss Juli aus dem aktuellen Playboy her wünschen kann, damit die mir meine gebrochenen Rippen heil küsst...“ Der nächste Schlag schickte ihn sofort wieder zu Boden. „Halt den Mund! Schluss mit den blöden Sprüchen! Wo sind die Daten?!“ Wade spuckte etwas Blut aus, ehe er versuchte, sich halb aufzusetzen. „AU! Zu... brutal... Ich freu mich auch... dich zu sehen, Spidey...“ Gleich packte Spider-Man ihn erneut, zog ihn hoch und drückte ihn hart gegen die Wand. „Für wen hast du das gemacht?! Woher hattest du den Auftrag?!“ „Sorry... das... kann ich dir nicht sagen.“ Spider-Man hob ihn grob am Kragen hoch und haute ihn wieder hart gegen die Wand. „Gib mir die Daten zurück! Oder ich vergesse mich und du lernst mich von einer Seite kennen, die dir definitiv NICHT gefallen wird!“ Er war einfach nur so wütend. So wütend auf Wade. Und jetzt, wo er ihn zu fassen bekommen hatte, wollte er ihm am liebsten jeden Knochen einzeln brechen. Ihn dafür büßen lassen, dass er ihn so hinters Licht geführt und ihn ausgenutzt hatte. Das schien auch Wade klar zu werden, zumindest sah er ihn so an, als hätte er verstanden, dass Spider-Man nicht mehr zum reden zumute war. Dass er wirklich böse war. „Na los!“ Spider-Man schüttelte Wade, ehe er ihn wieder gegen die Wand drückte. Wade sah ihn richtig unglücklich an, dann schüttelte er nur kurz den Kopf. „Es... geht nicht. Ich... kann nicht. Du... verstehst n...“ Bevor Wade den Satz beenden konnte, warf Spider-Man ihn wieder durch die halbe Scheune und gegen einen Holzpfeiler. „Fang jetzt ja nicht mit dem 'ich verstehe es nicht' Quatsch an! Den Mist kann ich nicht mehr hören! Sag mir, wo die Daten sind!“ Mit einem Stöhnen stemmte Wade sich auf alle Viere hoch. „Nein.“ Spider-Man feuerte einen Spinnfaden auf ihn ab, riss ihn hoch und warf ihn wieder gegen die Wand. „Gib mir die Daten zurück!“ Nur langsam konnte Wade sich halb aufsetzen. „Du... hast mir... gerade... noch 'n paar Knochen gebrochen... Ich dachte... du bist... der Gute...“ Nochmal riss Spider-Man Wade an einem Spinnfaden zu sich, nur, um ihn mit einem Tritt gleich wieder gegen die gegenüberliegende Wand zu befördern. „Dank dir bin ich mir da nicht mehr sicher! Wo sind die Daten?!“ Wade blieb auf dem Boden liegen. „Ich hab... sie nicht mehr...“ Spider-Man war mit wenigen Schritten bei ihm, zog ihn grob hoch und drückte ihn wieder gegen die Wand. Dabei presste er den Unterarm fest gegen Wades Kehle. „Wo sind die Daten?“ Wade sah ihn nur an. „Du würdest... mich für die Information... umbringen? So wichtig... ist dir... S.H.I.E.L.D.? Ich dachte... du verletzt niemanden absichtlich ernsthaft... und tötest nicht...“ Sofort verstärkte Spider-Man den Druck auf Wades Kehle. „Tue ich auch nicht! Ich bin nicht wie du! Mein Vorteil und dein Pech ist... du KANNST NICHT sterben! Und du heilst! Also kann ich dir jetzt heimzahlen, was du mir angetan hast! Wo sind die Daten?!“, forderte Spider-Man böse. Erneut dieser Blick von Wade. Traurig? Enttäuscht? „Du tust alles, um wieder S.H.I.E.L.D.s kleines Haustier zu werden... oder? Sogar... wenn das gegen deine eigenen Regeln von Moral und Anstand geht?“ Spider-Man zeigte keine Regung, er ließ keine Spur lockerer oder verringerte auch nur ansatzweise den Druck. „Die Daten, Wade!“ Erst herrschte Stille, dann sagte Wade nur leise, aber bestimmt: „Nein...“ „Wie du willst! Du lässt mir keine Wahl!“ Nur ganz kurz konnte Wade ihn fragend und auch etwas verunsichert ansehen, da warf Spider-Man ihn auch schon mit solcher Wucht gegen die nächste Wand, dass er diese durchbrach und draußen hart auf dem Boden aufschlug. Im nächsten Moment war Spider-Man schon wieder über ihm und packte ihn am Kragen. „Du weißt ja gar nicht, was ich am liebsten gerade mit dir...“, knurrte Spider-Man, dann schüttelte er den Kopf und stieß Wade zurück auf den Boden. Der spuckte erneut Blut aus und rollte sich auf die Seite. „Was... hast du... vor?“ Spider-Man drückte auf das kleine Armband von S.H.I.E.L.D. „Ich hab ihn. Ihr könnt uns abholen kommen.“ Jetzt kam doch wieder mehr Bewegung in Wade und er versuchte, hochzukommen. „W-warte... W-was... was tust du?! Nein. Nein... nein, warte... Du... du machst einen Fehler, Kleiner...“ Schnell drückte Spider-Man ihm ein Knie in den Rücken, packte Wades Hinterkopf und presste ihn nach unten in den Dreck. „Diesmal sag ich das zu dir: Bleib liegen! Oder ich breche dir alles, was nötig ist, bis meine Leute da sind! Und zwar so oft, wie nötig! Jedes mal, wenn du heilst!“ So wütend wie er noch immer auf Wade war, wollte er das am liebsten sofort wirklich in die Tat umsetzen. Egal, ob Wade sich wehrte oder liegenblieb. „Das kannst du nicht machen!“ „Und wie ich das kann! Ich habe viel mehr Kraft als du und ich werde dich hier nicht mehr weglassen! Ich werde dich nicht gehen lassen!“ Da kamen schon zwei Jets. Spider-Man hatte bereits geahnt, dass sie seinem Signal so oder so folgen würden, sobald er das Armband anlegte und sich im Spider-Man-Anzug auf die Suche nach Deadpool machen würde. Kein Wunder, dass sie sofort vor Ort waren. Hoffentlich war Fury mit dabei, damit er dem beweisen konnte, dass er S.H.I.E.L.D. nicht absichtlich an Deadpool verraten hatte. „Du... nnghh... verstehst nicht... Tu das nicht...“ Spider-Man lehnte sich eng über Wade. „Weißt du was? Jetzt lernst du, wie es sich anfühlt, wenn einen ein 'Freund' hintergeht.“ Das Wort 'Freund' schleuderte er Wade voller Verachtung entgegen. „Jetzt bist du MEINE Eintrittskarte zurück zu S.H.I.E.L.D.!“ Sobald die Jets kaum den Boden berührt hatten, sprangen Agenten heraus und Spider-Man richtete sich auf, wobei er Wade mit hochzog und ihn dann den Agenten entgegen schubste. „Hier habt ihr ihn! Vielleicht kriegt ihr ihn ja zum reden. Wo er das doch sonst so gerne tut!“ Sofort legten zwei der Leute Wade Fesseln an, dann wollten sie ihn zu einem der Jets schleppen, während Wade nun doch protestierte und versuchte, sich zu befreien. Doch eine Sache hatte Spider-Man noch bei ihm offen. „Wartet!“ Die Männer blieben stehen und Wade sah ihn beinahe... was? Hoffnungsvoll an? „Es gibt da noch eine Sache, die ich ihm sagen muss.“ Spider-Man trat direkt vor Wade. „Tut mir leid.“ Damit holte er aus und schlug ihm mit der geballten Faust mitten ins Gesicht und Wade damit K.O. Zu dumm, dass Fury nicht mit dabei gewesen war. Dann war er wohl doch schlimmer verletzt, als gedacht. Hätte er sich das sonst entgehen lassen? Einer der Agenten, den Spider-Man auch aus dem Kontrollzentrum kannte, bat ihn darum, erst mal nicht mit zum Helicarrier zu kommen. Anscheinend befürchteten sie immer noch, dass er mit Deadpool kooperieren könnte. Na schön. Dann sollten sie sich erst mal alleine um dieses 'Problem' kümmern. Er wollte sowieso nichts mehr mit Deadpool zu tun haben. Nie wieder! Ein paar der Agenten blieben vor Ort, um den Unterschlupf zu durchsuchen, aber Spider-Man war fürs Erste mit einem Danke für die gute Arbeit entlassen. Darum machte er sich auf den Heimweg. Und das war seit langem die erste Nacht, in der er ruhig schlafen konnte. 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