2020 von Jeon_Jungkook ================================================================================ Kapitel 5: Bis dass... ---------------------- Futakuchi Kenji: Nun ist dieser Sieg natürlich ein großer Tag für Sie. Haben Sie denn auch schon konkrete Pläne wie Sie dieses Ereignis feiern wollen? Hinata Shouyou: Haha… Eigentlich nicht. Denn irgendwo ist der ganze Tag schon eine riesige Feier. Futakuchi Kenji: Ach ja? Wie meinen Sie das? Hinata Shouyou: Heute Morgen vor dem Match haben meine Verlobte und ich zur Feier des Tages unsere Ehe registrieren lassen! Futakuchi Kenji: Gratulation! Aber wäre es nicht sinnvoller gewesen dies erst nach einem Sieg zu tun? Hinata Shouyou: … Wieso? Futakuchi Kenji: Nun ja… Sie hätten immerhin verlieren können. Hinata Shouyou: Verlieren stand nie zur Debatte.   ***   1-7-1-7   Mit schnellen Fingerbewegungen tippte er den Sicherheitscode des Appartements ein, dass er nun zusammen mit seiner frisch gebackenen Ehefrau bewohnte. Die Tür sprang mit einem leisen Piepen auf und er konnte eintreten. Die Jacke wurde aufgehängt und aus den Schuhen in ein Paar Hausschuhe geschlüpft. „Tadaima!“, rief er die verbreitete Floskel in die Stille, horchte auf die wohlvertraute Stimme von Hitoka. Eine Antwort blieb jedoch aus. Shouyou zog seine Augenbrauen zusammen, verließ den Hausflur und ging in die Wohnküche. Noch immer standen hier und dort ein paar Umzugskartons, die sie bis jetzt noch nicht ausgeräumt hatten. Wenn es denn nach ihm ginge, würden sie auch noch ein Weilchen unausgepackt herum stehen. Kartons auspacken war eben genau so spaßig wie das Packen von eben jenen. Mit anderen Worten betrug der Spaßfaktor gefühlt Null. Sich nachdenklich am Kopf kratzend, blickte er sich noch einmal um, entdeckte leider nicht Hitoka – aber zumindest einen von ihr geschriebenen Zettel auf dem Esstisch. Kurzerhand wurde dieser aufgehoben und gelesen.   Shou-kun, ich bin kurz im Supermarkt zwei Straßen weiter Lebensmittel einkaufen. Hitoka   Der Einkauf würde sicherlich nicht lange andauern und so konnte er sich bis zu ihrer Rückkehr erst einmal umziehen und dann vielleicht doch noch – wohl oder übel - ein paar Sachen aus den Kartons auspacken und in die Schränke einräumen. Gerade wollte Shouyou sich auf den Weg in das Schlafzimmer machen, als ihn das Vibrieren seines Mobiltelefons von diesem Vorhaben abhielt. Mit einer Handbewegung war das Gerät aus der Hosentasche gefischt und die neue Nachricht gelesen. Scheinbar würde Hitoka doch nicht so schnell nach Hause kommen. Es hatte wieder einmal angefangen zu regnen und sie hatte ihren Regenschirm - nett wie sie doch war - einer alten Dame angeboten. Nun würde sie laut ihrer Nachricht darauf warten, dass der Regen bald wieder aufhörte. Kurz schaute Shouyou nach draußen. Es sah nicht wirklich danach aus, dass der Regen in den nächsten Minuten verebben würde. Der Entschluss sich hier mit Auspackarbeiten zu beschäftigen wurde über den Haufen geworfen und schon eilte er zurück zum Eingang ihres Appartements. Die Schuhe wurden aus dem Schuhschrank geholt, hastig hineingeschlüpft und die Jacke vom Haken gefischt. Die Jacke noch nicht ganz an ließ er die Tür ins Schloss fallen, lief zum Lift, der ihn hinunter bringen würde. Ungeduldig hüpfte er von einem Fuß auf den anderen, schielte hinüber zum Treppenhaus – ob er nicht doch besser die Treppen nehmen sollte? Die Lifttüren schoben sich zur Seite und er machte einen großen Satz in das menschenleere Innere. Ungeduldig drückte er immer wieder den Knopf des Erdgeschosses, bis die Türen sich endlich schlossen und der Lift ihn etliche Stockwerke in die Tiefe fahren ließ. Sollte sich seine Ungeduld mit dem immer näherkommenden Erreichen der Zieletage legen, so wurde Shouyou stattdessen nur noch ungeduldiger – jegliche Zwischenstopps machten es somit nur noch schlimmer. Endlich im Erdgeschoss angekommen sprang er aus der sich öffnenden Tür, balancierte sich seinen Weg vorbei an den ihm entgegen kommenden Menschen hinaus in den Regen. Im Laufen zog er noch die Kapuze über, lief dann in die Richtung des nahen Supermarkts in dem Hitoka sicherlich noch immer auf das Ende des Regens wartete. Die ihm entgegenschlagenden Tropfen wurden bei seinem Kurzsprint hierbei genauso ignoriert wie etwa die inzwischen viel zu nassen Turnschuhe. Als er dem Supermarkt endlich näher kam, erblickte er Hitoka schon aus der Ferne unter dem Vordach des Supermarktes. Eine Plastiktüte mit den Einkäufen in der einen Hand, war die blonde junge Frau ganz auf ihr Handy konzentriert. Was sie nun dort las, schrieb oder machte, war für Hinata Shouyou doch ziemlich unerheblich. Wichtig war für ihn dann doch nur seine Frau aus diesem Sauwetter heraus zu bekommen – selbst wenn er es war, der inzwischen ziemlich durchnässt war. Shouyou schloss zu Hitoka auf, blieb schließlich grinsend neben ihr stehen.   „Da bin ich!“ „Shou-kun?“, überrascht blickte Hitoka zu ihrem Ehemann auf, „Was machst du hier?“ „Na... Ich bin gekommen um dich abzuholen!“, war seine Antwort. Als wäre es das normalste der Welt bei Regen seine geliebte Ehefrau abzuholen. Und vielleicht war es an sich auch nicht so unüblich – zumindest wenn man denn eine Tatsache außer Acht ließ. „Bist du hier nur so dünn bekleidet – ohne Schirm – hergelaufen?“ Sorge schwang in der Stimme von Hitoka mit. Das Mobiltelefon war schon längst in ihrer Handtasche verschwunden und stattdessen schob sie mit der nun freien Hand die Kapuze ihres Mannes von seinem wilden Haarschopf, strich über die mit Regentropfen benetzte Wange. „Oh … Ich wusste, dass ich was vergessen habe! Haha …“, er lachte dümmlich, kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Mit einer eiligen Bewegung öffnete er den Reißverschluss seiner Jacke, zog diese nun aus um sie der Kleineren über die Schultern zu legen. Dann betrachtete er zufrieden sein Werk. „So! So wirst du zumindest nicht unnötig nass!“ Hitoka lachte kurz auf, schüttelte kurz ihren Kopf. War das alles doch so typisch für ihren Mann. Aber genau deswegen liebte sie ihn so sehr. Aber anstatt nun brav die Jacke ihres Ehemannes ordentlich anzuziehen, knöpfte sie nur die obersten Knöpfe zu, ehe sie Shouyous Hand ergriff und ihn durch den Sommerregen auf den Weg nach Hause zog.   Die Erkältung würde sicher nicht lange auf sich warten lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)