Swapped Bodies von DDDracooo ================================================================================ Kapitel 27: Zukunftsperspektiven -------------------------------- Kapitel 27 ❥ Zukunftsperspektiven Dass ausgerechnet Blaise und Luna aus ihrem Freundeskreis als Erstes heiraten würden, hätte Hermine nicht erwartet. Es war noch nicht mal ein Jahr vergangen, seitdem sie ihren Abschluss gemacht hatten. Soweit sie wusste, hatte noch nicht einmal Draco seine Astoria geheiratet. Immer wenn Hermine an den blondhaarigen Slytherin denken musste, schmerzte es. Doch mit der Zeit war es weniger geworden. Das letzte Mal hatte sie ihm beim Tanzen gesehen, kurz bevor sie wieder mit Ron zusammengekommen war. In all den Monaten hatte sie gelernt, dass ihre Liebe zu Draco leidenschaftlich war, aber dafür keine Zukunft hatte. Die zu Ron entwickelte sich langsam, war aber dafür beständig und gut. Sie wusste genau, dass er immer für sie da sein würde, für sie kämpfen würde und deswegen mochte sie ihn so sehr. Hermine atmete tief durch und betrachtete sich im Spiegel. Sie hatte nicht mehr viel Zeit, bis sich der Portschlüssel aktivieren würde und bisher hatte sie noch nichts geschafft. Viel zu sehr brachte es sie aus dem Konzept, dass sie wusste, dass sie ihn heute wiedertreffen würde. Als sie schließlich in ihrem blaugrauen Cocktailkleid die Treppe runterging, saß Ron auf dem Sofa ihrer Wohnung und schaute Fernsehen. Er trug seinen dunkelblauen Anzug mit einer schwarzen dünnen Krawatte, die Hermine ihm gekauft hatte. »Wir können los«, sagte sie zu ihrem Freund, der sich sofort aufsetzte. »Klar«, meinte er und apparierte. Hermine tat es ihm sofort nach und fand sich wenig später im ehemaligen Hauptquartier des Ordens des Phönix wieder. Auch Ginny und Harry waren zu der Hochzeit eingeladen und sie hatten den Portschlüssel von Blaise bekommen. »Da seit ihr ja endlich«, meinte Ginny. Im Gegensatz zu Hermine und Ron waren Ginny und Harry schon zusammengezogen in das Haus, welches er von Sirius geerbt hatte. Hermine hingegen hatte sich eine eigene Wohnung gekauft und war noch nicht bereit diese Freiheit aufzugeben. Der Portschlüssel stellte sich als leere Zigarettenschachtel heraus, die geradeso von vier Personen gleichzeitig gehalten werden konnte. Schnell aber unbequem reisten sie damit an den Ort der Hochzeit, den Blaise und Luna bisher geheim gehalten hatten. Sie landeten auf dem Dach eines kleinen Gebäudes, welches vor Blicken geschützt war, der Zauberbann schimmerte für sie sichtbar in der Luft. Staunend trat Hermine näher an den Rand des Daches. »Venedig«, murmelte sie, als sie sah, wie eine Gondel durch einen Kanal fuhr. »Wie schön«, seufzte Ginny, die sich neben Hermine gestellt hatte. Immer mehr Gäste trafen ein und offensichtlich hatten die meisten nicht gewusst, dass die Hochzeit in Venedig stattfinden würde. Gerade als Hermine zurück zu Ron ging, um mit ihm den vorgesehenen Weg von Dach hinunterzugehen, tauchte Draco auf. Sofort versteifte Hermine sich und starrte ihn an. Er hatte sich seit ihrem letzten Treffen kein bisschen verändert. Mal wieder trug er einen schwarzen Anzug, wirkte dieses Mal aber nicht so kränklich blass darin, wie bei ihrem Abschlussball. Astoria Greengrass, die an seiner Seite aufgetaucht war, wirkte so schön und anmutig, wie Hermine sie in Erinnerung hatte. »Potter, Weasleys, Granger«, sagte Draco in ihre Richtung und klang dabei ziemlich emotionslos. Hermine biss sich auf ihre Unterlippe und griff nach Rons Hand. Sie konnte ihn nicht begrüßten, weil sie genau wusste, dass ihre Stimme brechen würde. Die anderen begrüßten ihn mehr oder weniger freundlich und schließlich setzten sie sich in Bewegung, um das Dach zu verlassen. Hermine starrte dabei stur auf den Boden, um ja nicht einen Blick auf den ehemaligen Slytherin werfen zu können. Kaum waren sie in einem romantisch geschmückten Vorraum angekommen, hatte sich Hermine ein Glas Sekt von Empfang genommen. Für die schönen Rosen, die um das Treppengelender gebunden waren, hatte sie jetzt keinen Blick übrig. »Ist alles in Ordnung?«, fragte Ron und Hermine wusste somit, dass sie sich mehr als untypisch verhielt, denn normalerweise merkte Ron ihre Stimmungsschwankungen nicht so früh. »Hm«, brummte sie nur und trank einen tiefen Schluck von dem Sekt. Ron schaute sie noch kurz fragend an, ehe er sich von ihr abwandte und mit einem der anderen Gäste ein Gespräch anfing. Dann öffneten sich die Türen endlich und Hermine war mehr als froh, als sie in den Zeremonienraum konnten. Der Saal war angeordnet wie eine Kirche, nur dass es keine Kirche war. Immerhin war dies eine Zaubererhochzeit und es glaubte von ihnen niemand an Gott. Trotzdem erinnerten Hermine die vielen Bänke und der Altar an eine Kirche. Ein Zauber führte sie zu ihren Plätzen und Hermine schluckte, als sie merkte, dass Blaise sich mal wieder einen Streich erlaubt hatte. Sie saß neben Ron und Draco. Äußerlich versuchte sie ruhig zu bleiben, innerlich verfluchte sie Blaise. Ihr wäre es lieber gewesen, wenn Draco am anderen Ende des Raumes gesessen hätte. Alles nur nicht direkt neben ihr. Als sie sich setzte, griff Ron nach ihrer Hand und drückte ihr einen Kuss auf ihren Handrücken. Diese kleinen Gesten hatte er sich angewöhnt und Hermine mochte sie, auch wenn der Kuss sie in diesem Moment nicht beruhigen konnte. Draco setzte sich an ihre linke Seite und Hermine starrte stur noch vorne, wo Blaise schon an dem Altar stand. Sie konnte einfach nicht begreifen, dass Draco noch immer so eine starke Wirkung auf sie hatte. Als sie kurz in seine Richtung schaute, merkte sie, dass er sie anschaute. »Warum bist du eigentlich nicht bei Blaise? Bist du nicht sein Trauzeuge?«, fragte sie ihn, einfach, weil sie seine Stimme hören wollte und es das Erste war, was ihr einfiel ihn zu fragen. »Oh nein, die beiden haben sich für eine etwas andere Zeremonie entschieden, auf jeden Fall meinte Blaise, dass sie dafür keine Trauzeugen brauchen. Der Zauber übernimmt dann den Job der Zeugen«, erzählte Draco sofort, doch Hermine achtete nicht wirklich darauf, was er sagte. »Das ist interessant«, murmelte sie und konnte schließlich wieder ihren Blick von ihm lösen. Eine unangenehme Stille lag zwischen ihnen und Hermine lehnte sich, so weit sie konnte in die Richtung von Ron, der mit Harry über irgendein Quidditch Spiel redete. Auch wenn Hermine jetzt, dank dem Körpertausch, mehr über Quidditch wusste, hatte sie keine Lust, sich irgendwie an dem Gespräch zu beteiligen. »Und was machst du? Also ich meine, wie läuft dein berufliches Leben? Oder hast du dich dazu entschieden studieren zu gehen?«, fragte Draco sie und Hermine schaute wieder zu ihm. Er lächelte sie freundlich an und schien wirklich etwas Smalltalk halten zu wollen. Seine Verlobte schien sich nicht dafür zu interessieren, da sie gerade selbst in ein Gespräch vertieft war. »Ich habe im Ministerium angefangen, in der Abteilung Zauberkatastrophen«, antwortete Hermine schließlich. »Und was machst du beruflich?«, ergänzte sie, da es sie durchaus interessierte. »Ich bin der neue Zaubertrankprofessor, also noch in der Ausbildung. Slughorn bleibt jetzt noch ein weiteres Schuljahr, um mich anzulernen.« »Wirklich?«, fragte Hermine überrascht nach. Sie wusste zwar, dass er wirklich gut in Zaubertränke gewesen war, aber einen Professorenjob hätte sie ihm doch nicht zugetraut. »Ja. Minerva hat es mir kurz vor unserem Abschluss angeboten, und da ich ansonsten nur die Geschäfte meines Vaters übernommen hätte, habe ich mich dafür entschieden.« Hermine nickte und gleichzeitig erfüllte Musik den Raum. Blaise, der bis dahin nervös hin und hergetrampelt war, drehte sich nun zum Eingang der Halle um, wo gerade Luna hineinkam. Sie trug ein atemberaubendes schulterloses Brautkleid. Der Brustraum war eng geschnitten und nach unten wurde es immer weiter. Viele Stickereien, die in verschiedenen Pastellfarben leuchteten, ließen dieses Kleid wirklich magisch aussehen. Luna schritt langsam auf ihren Bräutigam zu und wirkte einfach nur glücklich. Sofort musste auch Hermine lächeln und etwas der Angespanntheit wich von ihr. Besonders, weil sie jetzt wusste, dass sie doch ganz normal mit Draco reden konnte. Trotzdem zog sich die Zeremonie für Hermines Geschmack etwas in die Länge. Aber wahrscheinlich lag es wirklich nur daran, dass sie zwischen Ron und Draco saß. Zwischen den beiden Männern, für die sie Gefühle hegte. Hermine war dementsprechend froh, als sie die Bänke verlassen konnten. Es ging nach draußen und die ganze Hochzeitgesellschaft würde über mehrere Gondeln zur nächsten Location gebracht werden. Zufälligerweise landete Hermine wieder mit Draco in einer Gondel und sie konnte nur ahnen, dass Blaise dahintersteckte, denn sowohl Ron, als auch Astoria waren auf einer anderen Gondel. »Ich glaube, er möchte, dass wir uns aussprechen«, sagte Draco zu ihr und Hermine seufzte. Zwar waren noch jede Menge anderer Gäste auf der Gondel, es kam ihr aber trotzdem schrecklich intim vor. »Es scheint wohl so. Allerdings gibt es nichts zum Aussprechen«, meinte sie und zuckte mit ihren Schultern. Sie konnte ihn nicht anschauen, sondern betrachtete lieber das Wasser. »Hermine, ich ... es tut mir leid, wenn ich dich irgendwie verletzt habe. Ich wünsche mir nur, dass du glücklich bist, wenn du meinst, dass das mit Weasley der Fall ist, dann ist es halt so.« »Warum? Warum hast du nicht einmal versucht mit deinen Eltern darüber geredet?«, fragte Hermine leise. »Meine Eltern haben mir schon früh gesagt, dass sie mir eine Braut aussuchen werden. Du weißt nicht, wie oft sie mir gesagt haben, dass es das Wichtigste ist, das Blut rein zu halten, dass ich unbedingt ein Reinblut heiraten muss. Vielleicht hätte ich mit ihnen geredet, wenn ich mich nicht in dich verliebt hätte. Also in irgendein anderes Reinblut. Es tut mir leid Hermine, aber meine Eltern, besonders mein Vater, hegen eine tiefe Abneigung gegen dich. Er hätte dich niemals als meine feste Freundin oder gar als seine Schwiegertochter akzeptiert. Dessen war ich mir bewusst und deswegen wollte ich nicht den Zorn meines Vaters auf dich lenken. Ich bin mir nicht sicher, was er gemacht hätte, wenn er gewusst hätte, dass ich Gefühle für dich habe.« Hermine hatte Draco während seiner kleinen Rede angeschaut und sie konnte seine Trauer regelrecht spüren. Es schmerzte sie, ihn so zu sehen. Teilweise wollte er sie durch seine Handlung beschützen. »Genau das hättest du mir auch damals sagen können«, flüsterte sie und schluckte. Wenn sie es damals gehört hätte, wäre ihr ihre Sicherheit sehr wahrscheinlich egal gewesen. »Nein. So wie ich dich kenne, hättest du weiter auf deiner Meinung bestanden«, meinte Draco und wie Recht er doch hatte. »Wir hätten zusammen abhauen können ... wir können immer noch zusammen weggehen. Niemand wird uns finden können«, sagte Hermine und schaute den Blonden leicht hoffnungsvoll an. Es war erschreckend, dass sie für ihn immer noch alles stehen und liegen lassen würde. »Nein das können wir nicht Hermine. Wir haben beide Verpflichtungen und glaub mir, meine Eltern würden mich überall finden.« Und schon wieder hatte er Recht. »Lass uns versuchen Freunde zu sein«, meinte Draco dann und Hermine schaute ihn unsicher an. »Ich weiß nicht, ob ich dass kann«, erwiderte sie ehrlich. Könnte sie mit einem Mann nur befreundet sein, wenn sie mehr Gefühle für ihn hegte, als für den Mann mit dem sie eine Beziehung hatte. »Du könntest es zumindest versuchen«, entgegnete Draco und schließlich nickte Hermine, auch wenn sie immer noch nicht absolut sicher war. Die Gondel hielt und schwankte leicht im Wasser, als die Hochzeitsgäste ausstiegen. Ron erwartete sie schon, als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte. »Du warst auf einmal weg? Alles in Ordnung?«, fragte er verwirrt, während er ihre Hand nahm. »Es ist alles gut«, erwiderte sie nur und sie hatte wirklich das Gefühl, das es so war. Es könnte alles gut werden. Die Zukunft mit Ron könnte gut werden. Vorsichtig blickte sie zu Draco, sie könnten gute Freunde werden. Das wunderschöne Anwesen, in dem sie jetzt feiern und essen würde, verstärkte dieses Glücksgefühl von Hermine nur noch. Und als sie wenig später den Brautstrauß von Luna fing, ging ihr erster Blick in Richtung Ron, der sie breitgrinsend anschaute. Sie freute sich auf die Zukunft mit ihm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)