Fortuna von Eris_the-discord ================================================================================ Kapitel 1: Fortuna ------------------ Tyson stierte mit einem unguten Gefühl auf das Blatt in seiner Hand. Das dürftige Ergebnis prangte vom rechten oberen Rand, in grellroten Ziffern, unheilvoll zu ihm herauf. Er schluckte schwer, denn sein Punktestand in diesem Test, war mehr als erbärmlich. Sein Großvater würde ihm die Hölle heiß machen – aber Mathematik war einfach nicht sein Fall. Im Unterricht kam es ihm ständig so vor, als sei er Charlie Brown, der sich mit einem Lehrer unterhielt, während alles aus dessen Mund, nach einem „Wah wah wah“ klang. Wofür musste er auch Kurvenberechnungen können? Parabeln, Gleichungen, Wendepunkte – das war doch nichts was man im alltäglichen Leben brauchte. Zumindest hatte er noch nie einem Kassierer Geld in die Hand gedrückt, der ihm daraufhin erklärte: „Oh herrlich, jetzt berechnen wir anhand einer Kurvengleichung ihr Wechselgeld.“ Etwas verstimmt blickte Tyson auf sein Testergebnis und verfluchte Kenny, der ihn einfach nicht hatte abschreiben lassen. Er war Blader und zudem noch der amtierende Weltmeister. In seinem Leben war kein Platz für so einen Stuss, da hätte ihm Kenny ruhig unter die Arme greifen können. Mit einem wütenden Schnauben, zerknüllte Tyson den Test vor seiner Nase, stopfte ihn in seinen Rucksack und wünschte dem Chef, einen Virus auf den Laptop. Da zählte man den größten Streber der Welt zu seinem Freundeskreis und profitierte trotzdem nicht davon. Das nächste Mal, wenn dieser Angsthase von irgendwelchen dubiosen Organisationen entführt wurde, würde sich Tyson einfach daneben stellen und sagen: „Oh, echt blöd für dich. Da musst du jetzt aber alleine durch – ich muss lernen!“ Mit einem verbissenen Ausdruck sprang er von der niedrigen Mauer, auf der er sich niedergelassen hatte. Tyson streckte sich ausgiebig und fand, dass es ein viel zu schöner Tag war, um sich mit solch lästigen Banalitäten zu plagen. Anstatt dem Weg nachhause zu folgen, machte er auf dem Absatz kehrt und schlenderte zu einer kleinen Steintreppe, die den Hang hinunter, zum Stadtpark führte. Er brauchte dringend mal eine Pause - also auf zum nächsten Beystadium! o0o Die Herausforderer ließen natürlich nicht lange auf sich warten. Tyson war unter den Bladern das ständige Stadtgespräch und jeder fragte sich, wer es wohl schaffen könnte, den dreimaligen Weltmeister endlich von seinem Sockel zu stoßen. Natürlich hatte er nicht vor es überhaupt erst soweit kommen zu lassen, da konnten sich seine ehemaligen Teammitglieder noch so sehr bemühen. So gerne er Max, Ray und Kai auch hatte – er war nicht bereit das Feld zu räumen. Dazu war es ein zu gutes Gefühl, wenn all diese jungen Leute angerannt kamen und um ein Autogramm bettelten. Die Mädchen vergötterten ihn, die Jungen beneideten ihn. Zwei Stunden im Park waren Balsam für sein angeschlagenes Ego. Allein die Erinnerung hob Tysons Stimmung noch weiter an und er begann zufrieden auf dem Rückweg, vor sich her zu pfeifen. Allerdings musste er auch gestehen, dass es so langsam langweilig geworden war. Die Kinder hier waren einfach Amateure – keine wirkliche Herausforderung für ihn. Um den Kopf vom morgendlichen Ärger frei zu bekommen, flanierte er irgendwann ziellos durch die Anlage und genoss einfach nur die Pracht der Bäume um ihn herum, bis er meinte sich auf den Heimweg machen zu können. Der Park war sehr groß, grenzte bereits an einen kleinen Wald. Zu den Seiten des mit Kies ausgelegten Weges, hoben sich hohe Birken und immergrüne Tannen. Die Steinchen unter Tysons Sohlen knirschten bei jedem Schritt. Er passierte gerade eine imposante Shinto Statue, die einen grinsenden Fuchs darstellte, als ihm das vertraute Klackern eines Blades ans Ohr drang. Etwas verwundert hob er die Braue, denn das Geräusch kam weit Abseits des Weges, nicht von dem kleinen Areal, das von der Stadt für die Amateurblader angelegt worden war. Dort befanden sich eigentlich auch die Beystadiums. Das Geräusch erregte Tysons Neugierde. Mittlerweile war er so geübt, dass er allein an den Intervallen, in denen der Aufprall eines Blades erfolgte, heraushören konnte, welches Tempo der Besitzer hinlegte. Wer immer da für sich im Stillen übte, er wollte nicht gestört werden - und er war verdammt gut. Ein leiser Verdacht beschlich ihn. Ray und Max waren im Ausland. Aber sein härtester Rivale lebte nach wie vor in Japan. Er grinste und hoffte inständig, seine Vermutung würde sich bestätigen. Mit Kai machte ein Match immer Spaß. Das war die Herausforderung die er suchte. Tyson hüpfte über die niedrige Wegumzäunung hinweg, lief vom vorgelegten Pfad ab und huschte zwischen den Bäumen hindurch. Das Gebiet war recht unwegsam, manchmal blieb er an einem Gebüsch hängen. Doch irgendwann näherte er sich dem Geräuschpegel, bis er tatsächlich Kais Statur erhaschte, der ihm den Rücken zugewandt, auf einer kleinen Lichtung, für sich alleine trainierte. Sein Gesichtsausdruck war wie immer todernst, manchmal witzelte Tyson, dass Kai den Eindruck machte, als komme er gerade von einer Beerdigung. Einen Moment suchte er hinter einem Baumstamm Deckung und beobachtete ihn bei seinem Training. Kai war mal wieder hochkonzentriert. So kannte man ihn auch gar nicht anders. Sein Blade vollführte seine Kommandos mit einer Präzision, wie man sie nur selten fand. Tyson grinste verschmitzt und griff in die kleine Oberarmtasche, in der er sein Equipment stets verstaut hielt. Es wurde Zeit Kais Training ein wenig aufzumischen… Gerade als der seinen Dranzer auf einen Fels zurasen ließ, um ihn in seine Einzelteile zu zerlegen, schoss er Dragoon direkt in dessen Bahn. Der Aufprall stieß beide Blades voneinander ab. Sie wirbelten durch die Luft, zurück in die Hände ihrer Besitzer. Sowohl er als auch Kai fingen sie geschickt auf, nur wirkte sein Gegenüber äußerst wachsam, als er Tyson erblickte. Er sah wie dessen Augen zu schmalen Schlitzen wurden, die Brauen darüber sich skeptisch zusammenzogen, allerdings ließ Kai sich seine Überraschung kaum anmerken. „Kinomiya…“ „Wie er leibt und lebt.“ Er rieb sich spitzbübisch unter der Nase und trat aus dem Schatten hervor. Doch alles was ihn empfing war ein schnippisches: „Du störst.“ „Hui! Wir sind aber heute wieder freundlich.“ „Freundlichkeiten bekommt man von Freunden. Hier bist du also falsch!“ „Autsch. Also da wo ich herkomme, sagt man einfach mal nett Hallo.“, empörte sich Tyson. Bei Kai hatte er immer den Eindruck, als würden sie Kilometer trennen, selbst wenn er dicht vor einem stand. Es war einfach anders als bei Ray und Max. Mit denen konnte man ein Übungsmatch abhalten und trotzdem Spaß haben. Bei Kai war es eher, als würde es um Leben und Tod gehen. Nicht das er dessen Feuereifer nicht schätzte, aber höflich konnte man trotzdem bleiben. Kai schnaubte inzwischen auf seine Worte und schaute mit verschränkten Armen kühl zur Seite. Dieser alte Sturkopf… „Sieht aus als würdest du für die nächste Weltmeisterschaft trainieren.“ „Allerdings. Jemand muss dich arroganten Gockel doch von deinem Thron stoßen.“ „Na dann zeig doch mal was du drauf hast! Ich hatte einen miesen Tag und könnte mal ein gutes Match gebrauchen. Da kommst du mir gerade recht.“ „Vergiss es.“ Tyson blinzelte dumm aus der Wäsche. „W-Wieso denn das? Sonst lässt du dir nie ein Match gegen mich entgehen!“ „Ich bin mitten in der Trainingsphase für einen neuen Move und will den erst bei der nächsten Weltmeisterschaft präsentieren.“ „Ah verstehe. Die Braut darf vor der Hochzeit nicht gesehen werden.“, er gluckste amüsiert. „Wie immer für dumme Sprüche zu haben, nicht wahr Kinomiya?“, Kai klang dagegen ziemlich grantig. Es waren ihre gewohnten Sticheleien, bevor es zur Sache ging. „Du musst mir deinen Move nicht zeigen. Wie wäre es mit etwas einfachem Sparring.“ „Ich sagte Nein.“ „Ach komm schon.“ „Nein.“ „Sei nicht so bockig!“ „Pah…“, er wandte sich unwillig ab und wollte ohne ein weiteres Kommentar, zwischen den Bäumen entschwinden. Da grinste Tyson verschmitzt. Geradezu süffisant fragte er: „Hast du Schiss? Kleiner Angsthase, wie?“ Sofort hielt Kai inne. Noch bevor Tyson denken konnte, dass er ihn an der Angel hatte, drehte er sich um und präsentierte ihm seinen gezückten Starter. Ein entschlossener Ausdruck lag auf seinem Gesicht. Niemand nannte Kai Hiwatari ungestraft einen Angsthasen. Es war geradezu verboten einfach, ihn zu einem Match zu überreden, man musste nur auf seinen Stolz zielen. Tyson jubilierte triumphieren und ging in Position. Gleich würde es spannend werden. Mal sehen was Kai in den letzten Monaten gelernt hatte. Sie grinsten sich siegessicher über ihre Starter hinweg an, während beide hinunterzählten: „Drei, Zwei, Eins… Let it Rip!“ Ein surrendes Geräusch erfüllte die Luft, als die Blades aufeinander zuschossen. Bereits der erste Kontakt ließ die Funken zwischen ihnen sprühen. Tyson musste Grinsen als er diesen Widerstand bemerkte. Kai würde es ihm nicht leicht machen, aber Konkurrenz trieb einen nur zur Höchstleistung an, deshalb begrüßte er dessen Hartnäckigkeit. Die Blades tänzelnden umeinander herum, immer wieder auf kurzen Kollisionskurs. Es war ein leichtes Herantasten, um auszuloten, wo die Schwächen in der Deckung des anderen lagen - wie bei Boxern die sich im Ring umkreisten. Schon nach den ersten Attacken bemerkte Tyson etwas verdrossen, dass Kai perfekte Züge hinlegte. Der Junge war mal wieder in Topform. Manchmal ärgerte ihn das, denn wann immer Tyson meinte, seine Konkurrenz weit hinter sich gelassen zu haben, bewies ihm Kai, dass er ihm dicht auf den Fersen war. Man konnte zu ihm einfach keinen großen Vorsprung aufbauen, selbst wenn man sich noch so sehr anstrengte. Dann musste er eben forscher werden… Tyson konzentrierte sich und ließ Dragoon einen Sturm heraufbeschwören. Das Geäst in den Baukronen knisterte und knackste über ihnen. Die Blätter auf dem Boden wirbelten an ihnen vorbei und als ein kleiner Zweig gegen seine Stirn klatschte, war sich Tyson nicht mehr so sicher, ob es eine gute Idee war, gerade mitten in diesem Wäldchen zu kämpfen. Er rieb sich jaulend über die schmerzende Stelle und hörte ein schadenfrohes Kichern von der anderen Seite. „Sind wir doch nicht so hart im nehmen, Kinomiya?“ „Echt komisch… Das tat weh!“ „Weichei.“ Tyson wollte ziemlich beleidigt entgegnen, wie es Kai gefallen würde, wenn er einen Ast gegen die Fresse bekam, da musste er einem weiteren Geschoss ausweichen. Warum flogen die Zweige immer nur in seine Richtung?! „Wollen wir lieber die Location wechseln? Mir ist das hier zu unsicher mitten im Dickicht.“ „Ach! Erst große Klappe und dann einknicken?“ „Nicht jeder sucht sich so außergewöhnliche Plätze wie du für ein Match!“ „Nochmal – Weichei!“ „Ach ja? Ich sage dazu auch nur ein Wort – Baikalsee!“ Ein Fauchen kam von der anderen Seite, während Tyson nun schadenfroh gackerte. Kais blasses Gesicht wurde hochrot, denn mit dem Vorfall am Baikalsee konnte man ihn prima aufziehen. Er hasste es wenn er daran erinnert wurde. „Hörst du auf ständig damit anzufangen?! Das war ein einmaliges Missgeschick!“ „Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.“, zuckte er mit den Schultern. „Na mal sehen wer zuletzt lacht, du blöder Sprücheklopfer!“ Kai ließ seinem Ärger freien Lauf, indem er Tyson nun hartnäckiger attackierte. Damit hatte er ihn wohl aus der Reserve gelockt. Die zaghaften Angriffe von zuvor wurden erbarmungsloser. Die Funken sprühten geradezu zwischen ihren Blades, erst recht als die blauen Flammen Dranzer umhüllten. Wann immer Kais Blade über die Lichtung schoss, wirkte er wie ein zischender hellblauer Blitz. Tyson stand ihm dabei aber in nichts nach. Was Schnelligkeit und Kraft betraf, waren Kai und er sich ebenbürtige Gegner. Er umhüllte seinen Dragoon in einen schützenden Luftwirbel, um den Angriffen seines Kontrahenten die Wucht zu entnehmen. Gerade als er Kais letztem Stoß geschickt auswich, beschwor er knapp darauf einen heftigen Wirbelwind herauf. Er fraß sich bis über die Baumwipfel. Doch als sich die schmaleren Stämme zur Seite der Lichtung bogen, befiel Tyson eine ungute Vorahnung. Er sah wie Kai gegen den Wind ankämpfte und auch er schlitterte einige Meter auf dem unebenen Boden zurück. Sein Gegner wurde unter einen Baum gedrängt, dessen Geäst bedrohlich über ihm schwankte. Nein, das hier war einfach nicht der richtige Ort… „Halt Dragoon!“ Sein Befehl schallte laut über den Platz. Sofort zog sich sein Blade zurück und der Wind ebbte mit ihm ab. Dragoon schwirrte pfeilschnell durch die Luft und kam in Tysons Hand zum liegen. Sein Material fühlte sich heiß zwischen den Fingern an, wahrscheinlich weil die ständige Reibung die Legierung erhitzt hatte. Es war einer der Gründe, weshalb ein erfahrener Blader stets Handschuhe trug. Von der anderen Seite aus, blinzelte Kai ihn verärgert an. „Was soll das?“ Tysons Blick huschte besorgt zu dem dicken Ast der über ihm schwebte. Er wippte auf und ab. Auf und ab… „Hier ist es einfach zu unsicher. Lass uns lieber zum nächsten Beystadium gehen.“ „Du wolltest doch hier kämpfen!“ „Und das war eine scheiß Idee – das sehe ich jetzt auch ein. Nun komm schon mit.“ „Ich denke gar nicht daran! Erst hast du eine große Klappe und nun klemmst du den Schwanz ein!“ Tyson schnaubte. Das war so typisch für Kai. Wenn ihn das Kampffieber packte, blendete er seine Umgebung komplett aus und nahm keine Rücksicht mehr – nicht einmal auf sich selbst. So war das damals auch beim Baikalsee. „Ich will ja gegen dich kämpfen. Aber nicht hier!“ „Nun… Und ich will keine lästigen Zuschauer bei mir haben! Bei den Beystadiums ist es aber voll von denen.“ „Die werden dir schon nichts abgucken.“ „Darum geht es nicht! Ich will einfach meine Ruhe und nicht auf irgendwelche Kinder aufpassen müssen, die mir in die Bahn rennen.“ Kais Blade wirbelte noch immer zwischen ihnen um die eigene Achse. Als wartete Dranzer nur darauf, dass sein Dragoon zum Spielen herauskam. Tyson hatte das Feuer angefacht und nun würde Kai keine Ruhe geben, bis das Match beendet wurde. Der Junge wollte einen Sieger haben. Tyson spähte besorgt zu dem Ast der noch immer über dessen Kopf wippte. Er knackste so komisch… „Kai, kommst du bitte von da weg?“ Die Antwort war eine verständnislos erhobene Braue. Er folgte Tysons Blick hinauf und sah den zittrigen Ast über sich. Einige trockene Blätter tänzelten neben Kais Gestalt herab. Kurz darauf schnaubte der, als ihm klar wurde, was ihn so in Sorge versetzte. „Ist das dein Ernst… Das ist der Grund?“, sprach er unbeeindruckt. „Mir gefällt es einfach nicht. Komm da weg!“ „Mein Gott, Kinomiya! Als wären wir nicht schon in heikleren Situationen gewesen.“, er lachte auf, aber es klang eher verächtlich. Dann verschränkte er mit einem spöttischen Ausdruck die Arme vor der Brust. „Wer wagt gewinnt nicht. Das sollte gerade der Weltmeister wissen.“ „Ich muss aber nicht um jeden Preis gewinnen.“ „Stell dich nicht so an. Du stehst doch nicht darunter - sondern ich.“ „Deshalb soll ich mir nicht weniger Sorgen machen?!“ Kai seufzte. Dann trat er zähneknirschend einige Schritte nach vorne und hob die Arme: „Besser so?“ „Nein! Du stehst doch noch immer darunter! Das ist hier zu gefährlich. Hier biegen sich die Äste unter Dragoons Winden nur so um die Wette. Es gibt in diesem Park einen Abschnitt der nur für uns Blader angefertigt wurde, in einem Areal, dass ebenerdig ist und viel sicherer!“ „Sei nicht so ein Feigling - wo bleibt denn da noch der Spaß? Ich trainiere außerdem immer hier…“ „Dann solltest du das in Zukunft bleiben lassen. Das Gebiet ist viel zu abgeschottet.“ „Ich weiß. Warum glaubst du trainiere ich hier?“ „Wenn dir aber etwas passiert findet dich doch kein Schwein.“ „Zwischen den Bäumen die Moves zu üben, ist ein ausgezeichnetes Hindernistraining. Ich konnte meine Reaktionszeit dadurch stark reduzieren.“ „Das kannst du auch in einer Halle mit aufgestellten Kegeln üben!“ „Du fängst an mich zu nerven! Was ist dein Problem?“, fauchte Kai wütend. „Ich mag den Gedanken einfach nicht, dass du hier alleine trainierst! Du weiß doch ganz genau, welchen Schaden unsere Blades beim Training verursachen! Umgekippte Bäume, Steinbrocken die durch die Gegen schießen – da solltest du echt vorsichtiger sein!“ „Führ dich nicht wie mein Vater auf…“ „Tue ich doch gar nicht. Ich mache mir nur Sorgen um dich!“ „Warum denn?“ Diese Sturheit ließ Tysons Kragen platzen. Er ballte die Fäuste und brauste lautstark auf: „Kannst du nicht einmal etwas machen, ohne das es in einer endlosen Diskussion endet!“ „Ich kann auf mich aufpassen!“, auch Kai wurde nun lauter. „Ja klar! Haha… Ich sage nur Baikalsee.“ „Hör endlich auf damit!“, er stampfte erbost mit dem Fuß auf und deutete herausfordernd auf ihn. Kais Blick sprühte vor Gift. „Leg endlich los, Kinomiya! Du hast das Spiel angefangen, also bring es nun zu Ende!“ „Na gut, dann hast du eben gewonnen.“ „Du kämpfst weiter?“ „Nein! Du bist der Sieger.“, Tyson hob auf seinen verblüfften Gesichtsausdruck die Hände. „Wenn es dir so wichtig ist, dann schenk ich dir den Sieg.“ „Das ist nicht fair!“, protestierte Kai. „Ich soll mich nur deinen Bedingungen fügen, weil ich mich hier besser auskenne! Deshalb willst du die Location wechseln.“ „Das ist nicht wahr!“ „Ich hatte ganz klar die Oberhand.“ „Hattest du nicht! Aber wenn du es nicht anders haben willst, du blöder Sturkopf!“, Tyson wollte sich schon dazu hinreißen lassen, Kai vom Gegenteil zu überzeugen. Er sah das triumphierende Grinsen nun auf dessen Gesicht. Es war komisch seine eigene Medizin zu schmecken zu bekommen. Offenbar konnten sie sich beide gegenseitig zu Dummheiten hinreißen. Seine Finger klemmten geschickt seinen Blade, in die vorgesehene Halterung des Starters - da wurde Tyson aber aschfahl. Der Ast über Kai hatte eine tiefe Kerbe bekommen. Der weiter werdende Riss offenbarte das helle Holz im Inneren des Stammes. „Na los, Kinomiya! Ich warte!“ Auf einmal ging alles schnell. Der Ast über Kai brach... In einem rasanten Tempo hechtete Tyson auf ihn zu. Er konnte sehen, wie dessen Augen sich perplex weiteten und schon kurz darauf, streckte er seine Arme aus und warf sich kopfüber in ihn hinein. Ein Keuchen kam von Kai. Eine gefühlte Ewigkeit schwebten beide in der Luft. Da hörte er schon das Poltern von herabstürzendem Geäst hinter sich. Mit einem dumpfen Aufschlag rollten beide über den erdigen Untergrund. Ihre Köpfe prallten dabei gegeneinander und einen Moment sah Tyson Sternchen, bis sie irgendwann zum Erliegen kamen. Danach wurde es eine Weile still. Es dauerte bis Tyson sich schnaufend aufrichtete. Er rieb sich stöhnend die schmerzende Stirn und fluchte lauthals über Kai, der sich ebenso benommen aufsetzte. „Du bist nicht nur ein Dickkopf – du hast auch einen.“, murmelte er. „Sei einfach still, Kinomiya. Nur für eine Minute…“, es klang gar nicht herrisch, eher durcheinander. Kai blinzelte mehrmals, offenbar noch ziemlich benebelt von der Kopfnuss. Seine Finger fuhren unter den Haarschopf der seine Stirn bedeckte, wo sich ein rötlicher Fleck abzeichnete. „Pocht deine Stirn auch so hart?“, wollte Tyson wissen. Kai nickte, allerdings recht wortkarg. Er rieb sich über die gerötete Stelle und machte einen betäubten Eindruck. Tyson blickte auf seine verdreckte Hose herab. Er hatte sie an einem Knie aufgerissen. „Na toll. Die war neu!“, kam sein Jammern, dann zischte er: „Das ist alles deine Schuld!“ Sofort schien Kai wieder bei vollem Bewusstsein. Auf seine Unterstellung blitzte er ihn wütend an. „Du hast mich zuerst herausgefordert!“ „Und du wolltest nicht aufhören!“ „Weil du ein Feigling bist!“ „Ich hatte aber Recht! Du könntest jetzt unter diesem Ast liegen – also bedank dich gefälligst!“ „Ich denke gar nicht daran!“ Miau… Beide verstummten. Sie blinzelten sich einen Moment geschockt an. Dann huschten ihre Blicke langsam zu dem Haufen aus Blättern, Zweigen und bröckelnder Baumrinde, der sich zu ihrer Seite auftürmte. Tyson sah Kai hart schlucken, als ein erneutes Miauen daraus hervorkam. Es schallte geradezu kläglich zu ihnen herüber. Mit einem unguten Gefühl näherten sich beide dem Geäst und spähten neugierig hinein. Darin bewegte sich etwas. Es war klein, flauschig – und steckte fest. Ein unheilvolles „Oh oh...“ kam gleichzeitig aus ihrem Mund. o0o „Armes Ding…“ Tyson war überrascht wie viel Mitleid Kai für das kleine Kätzchen aufbringen konnte. Würde er mit gebrochenem Bein in einem Straßengraben liegen, bekäme er wahrscheinlich noch ein gehässiges Kommentar von ihm hinterhergeworfen. Das winzige Wesen machte aber auch einen jämmerlichen Eindruck. Es war angeschlagen, es hatte die volle Wucht des Astes abbekommen und es schien schlimme Schmerzen zu haben - und das alles nur weil sie sich wie kleine Kinder gestritten hatten, anstatt ihrer Umgebung mehr Beachtung zu schenken. Tyson bekam ein unendlich schlechtes Gewissen, denn er mochte Katzen. „Es tut mir Leid. Das hätte wirklich nicht passieren dürfen…“ Das kleine Kätzchen miaute auf Kais Worte schwach und in seiner Verzweiflung, schien es geradezu nach dessen Zuwendung zu lechzen. Es schmiegte das Köpfchen schwach gegen die Handfläche, die es kraulte und schloss müde die Augen, während es in Kais Armen lag. Tyson seufzte und schaute auf die Uhr des Wartezimmers. Er saß förmlich auf brennenden Kohlen und wollte wissen, wie es um ihre kleine Patientin stand. Die Helferin in der Tierarztpraxis meinte, dass der Arzt leider kurz zuvor in die Mittagspause verschwunden sei. Das war wirklich Pech… Sie hatten sich so bemüht, die nächste Praxis ausfindig zu machen und nun mussten sie trotzdem im Wartezimmer auf Rettung ausharren. Die Frau an der Rezeption hatte gleich nachdem sie eintraten erkannt, dass das kleine Bündel in ihren Armen ernsthaft verletzt war. Sie rief sofort ihren Vorgesetzten auf dem Handy an – der stand aber nun leider im Stau. Tyson schaute mitleidig auf das Kätzchen herab das in seiner Jacke eingekuschelt lag. Sie war noch relativ jung, womöglich auch noch ein Streuner, denn sie trug kein Halsband und schien auch nicht tätowiert zu sein. Ihr Fell war struppig und matt, besaß eine rotbraune Note, mit weißen Samtpfoten zu ihren Füßen. Er kraulte ihr mitfühlend hinter den Ohren und ungeachtet ihres ernsten Zustandes, begann sie zu schnurren. „Denkst du das ist ein gutes Zeichen?“, wollte er von Kai wissen. Der zuckte ratlos mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Ich habe mal gehört, dass Katzen auch dann noch Schnurren, wenn sie eine Krankheit haben und ihr Besitzer sie einfach nur hält. Womöglich reicht ihnen das schon aus, um sich besser zu fühlen, obwohl es eigentlich schlecht um sie steht.“ „Du machst mir wenig Hoffnung.“, stöhnte Tyson gequält. „Wenn ich dich nicht herausgefordert hätte, wäre es nie so gekommen.“ Er erwartete einen geringschätzigen Kommentar von Kai. Doch stattdessen schüttelte der den Kopf. „Es ist meine Schuld. Ich wollte nicht aufhören. Du hattest recht – ich war zu stur.“ Man hörte dass es auch ihm um das kleine Wesen wirklich Leid tat. Da machte er Tyson ein unerwartetes Geständnis. „Deshalb trainiere ich am liebsten alleine. Manchmal wenn ich blade, bin ich so konzentriert, dass ich meine Umgebung komplett ausblende. Ich bin so fokussiert darauf, meine Leistung zu steigern, dass ich nicht begreife, was sich um mich herum abspielt und wie viel ich eigentlich kaputt mache.“ „Dafür brauchst du dich vor mir nicht zu rechtfertigen. Glaubst du wirklich ich bin anders?“ Kai schaute zu ihm auf – und lächelte. Sie waren zwar Rivalen, aber teilten auch dieselbe Leidenschaft. Es war wie eine zweischneidige Klinge. Zum einen sahen sie einander, als die größte zu überwindende Hürde, doch gleichzeitig verstanden sie genau, was den anderen bewegte. „Ich steigere mich auch ständig in ein Match hinein. Das müsstest du mittlerweile wissen…“ „Ja, aber du hast noch gesehen, was sich über mir abspielt.“ „Hör auf dir Vorwürfe zu machen. Wir haben beide Schuld daran.“, Tyson kreuzte die Arme hinter seinem Kopf und lehnte sich an die Wand hinter ihm. „Durch Dragoons Attacke habe ich zu viel Schaden angerichtet. So gesehen wäre das also auch dann passiert, wenn du auf mich gehört hättest. Dann wäre der Ast gebrochen, dass Kätzchen würde darunter festsitzen und wäre kläglich verhungert.“ „Du wärst gar nicht dort aufgetaucht, wenn ich nicht dort trainiert hätte.“ So konnte man das auch sehen, aber wenn sie bereits da anknüpften, würden sie aus den Spekulationen gar nicht mehr heraus kommen. Tyson seufzte und sprach: „Lassen wir das Wenn und Aber einfach, okay? Wir können es nicht mehr ändern. Nur noch versuchen der Kleinen zu helfen.“ „In Ordnung.“ Einen Moment wurde es ruhig zwischen ihnen. Dann sprach Kai: „Du hast es nun schon zum zweiten Mal getan.“ „Was denn?“ „Mich gerettet…“ Tyson schaute verdutzt drein. „Ähm… Ach so, das? Ja. Kommt eventuell hin.“, er kratzte sich grinsend am Kinn und schielte nach oben an die Decke. Das war wohl Kais Art Danke zu sagen. „Warum hast du das gemacht?“ „So eine blöde Frage… Na weil du mein Freund bist!“, zuckte er mit den Schultern. Kai blinzelte ihn überrascht an. Dann schaute er auf das kleine Bündel in seinen Armen. „Dir hätte auch etwas passieren können.“ „Ich sehe doch nicht dabei zu, wie dir der Schädel gespalten wird!“ Mit einem nachsichtigen Schmunzeln senkte Kai die Lider und sprach: „Ich bin hart im nehmen. Das hätte höchstens eine Beule gegeben.“ „Blödsinn! Das wäre mehr als eine Beule geworden! Obwohl bei deinem Dickschädel könnte das sogar sein.“, schnaubte er. Doch Kai ließ ihm den Spott mit einem Augenrollen durchgehen, da fügte Tyson noch hinzu: „Versprich mir in Zukunft an anderen Orten zu trainieren. Okay?“ „So etwas ist vorher noch nie passiert. Das war nur ein dummer Zufall.“ „Kai, bitte. Ich würde mich wirklich besser fühlen, wenn ich weiß, dass du nicht mehr dort hingest. In einer Halle oder zumindest in einem ebenerdigen Gebiet ohne Hindernisse, kannst du genauso gute Leistung erzielen.“ Ein geschlagenes Ausatmen kam von seiner Seite. „Na schön. Ich denke ich schulde dir ohnehin etwas.“ „Braver Junge!“, er gluckste und gab Kai einen heiteren Hieb gegen den Rücken. Der schnalzte auf seine Wortwahl. Doch nach einem tiefen Atemzug sprach er: „Danke Tyson.“ Den ließen diese Worte milde lächeln. Nicht weil Kai sich erkenntlich zeigte, sondern weil er ihn mit dem Vornamen ansprach. Ray war Ray. Max war Max… Aber Tyson blieb sonst immer die kleine Nervensäge Kinomiya. Deshalb herrschte zwischen ihnen wohl immer diese komische Distanz. „Kein Grund mir zu danken. So etwas macht man für Freunde.“ Ein geheimnisvolles Lächeln trat auf Kais Mundwinkel. „Ja. Für Freunde tut man das…“, pflichtete er ihm bei. Na also. Es ging doch! Tysons Grinsen wurde weiter. Er lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen. Irgendwie hatte dieser Zwischenfall doch etwas Gutes, denn hier gemeinsam mit Kai zu sitzen und dieselbe Sorge, um dieses kleine bedürftige Wesen zu teilen, schien sie näher aneinander gebracht zu haben. Wie damals, als sie ihn als geschlossenes Team, vom Baikalsee herunterzerrten. Damals öffnete sich Kai ihrem Team gegenüber. Heute wohl ihm – zumindest ein bisschen. Einen Moment fragte sich Tyson, ob es nicht Schicksal gewesen war, das er diese schlechte Note kassiert hatte. Nur weil er so frustriert war, war er überhaupt erst in den Park gegangen. Und wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, ausgerechnet Kai dort anzutreffen - und das in einer Stadt, mit so vielen Millionen Einwohnern. Tyson wollte schon erstaunt anmerken, wie merkwürdig dieser Zufall doch war, da sprang die Tür der Praxis auf. Ein hochgewachsener Mann trat ein, der sich noch während er voranschritt, einen Kittel überwarf und auf sie zu eilte. Gleich darauf entpuppte er sich, als der sehnlichst erwartete Tierarzt, der ihnen die Standpauke ihres Lebens hielt, als sie ihm schilderten, wie das Kätzchen überhaupt erst verletzt wurde. „Ihr verdammten Blader geht mir so langsam auf die Nerven!“, brüllte er sie an. „Ständig muss ich eure Haustiere verarzten! Entweder weil ihr diese bescheuerten Spielzeuge nicht ordnungsgerecht verstaut und euer Hund sie frisst, oder weil ihr einer Katze über den Schwanz fahrt! Jetzt sind noch nicht einmal mehr die Streuner vor euch sicher! Haben es diese Tiere nicht schon schwer genug?! Hoffentlich nehmen sie diese Blades irgendwann mal vom Markt!“ Keiner von beiden getraute sich zu widersprechen, stattdessen schauten sie reumütig auf ihre Finger hinab und schrumpften auf ihren Stühlen in sich zusammen. Der grimmige Tierarzt behielt das Kätzchen geschlagene zwei Stunden bei sich und nach dem Röntgen stellte sich heraus, dass es eine Nierenprellung davongetragen hatte. Tyson musste nicht Gedanken lesen könne, um zu spüren, dass auch Kai diese Nachricht hart schlucken ließ. Pflichtschuldig wie er war, erklärte er sich deshalb bereit, das kleine Kätzchen von jetzt an, bei sich im Dojo Leben zu lassen, damit es an einem erholsamen Ort, seine Verletzung auskurieren konnte. Er unterließ es Kai zu fragen, ob er es nicht aufnehmen wollte, denn allein an dessen besorgten Gesichtsausdruck ahnte Tyson, dass er an die Reaktion seines Großvaters dachte, sollte er die Katze mit nachhause bringen. Doch er bestand darauf, immerhin die Behandlungskosten begleichen zu dürfen. o0o „Sie sieht wirklich besser aus…“ Kai kraulte neben ihm das kleine Kätzchen hinterm Ohr. Offenbar merkte sie sich, dass sie von ihm Streicheleinheiten bekam, denn als er das erste Mal durch das Tor in den Dojo trat, war sie schnurstracks angerannt gekommen, um zwischen seinen Beinen entlang zu schleichen. Wann immer das geschah, gab sie zufriedene Schnurrlaute von sich, als er ihrer Forderung nach Zärtlichkeiten nachkam und sie auf den Arm nahm. Die Cracker die er mitbrachte, waren da nur die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Tyson ließ die Beine über den Rand der Holzveranda baumeln und grinste. „Klar sieht sie besser aus! Bei der Zuwendung die sie von dir bekommt?“ „Das verdient sie ja auch. Immerhin war es unsere Schuld.“ „Ich weiß. Aber halt dich trotzdem mit den Crackern zurück. Der Tierarzt ist letzte Woche aus allen Wolken gefallen, als wir sie gewogen haben.“ „Oh…“, Kai schaute tatsächlich etwas verlegen. Dann fragte er: „Hast du die Rechnung eigentlich?“ „Vergiss es! Du musst nicht immer zahlen.“ „Wenn ich sie schon nicht aufnehmen konnte, sollte ich wenigstens das tun.“ „Quatsch! Wir sind selbst auch nicht gerade arm. Außerdem meint Opa schon, dass wir beide uns aufführen, als sei sie unser Scheidungskind. Sie bekommt ständig Geschenke von uns.“ Es ließ Kai die Augen verdrehen, doch da lag ein leichtes Zucken um seine Mundwinkel. Auch er schien den Gedanken von einer Teilzeitkatze recht amüsant zu finden. Die Tage zuvor war er zu einem ständigen Gast im Kinomiya Anwesen geworden. Es stellte sich nämlich heraus, dass sie nicht nur dieselbe Sympathie fürs Bladen teilten, sondern auch für Tiere. Es schien Kai wirklich wichtig zu sein, sich davon zu überzeugen, dass es der kleinen Patientin auf Samtpfoten gut ging. Irgendwie gefiel es Tyson, dass er nun öfters vorbeikam. Wo er früher noch einen weiten Bogen um sein Heim machte, kam er nun freiwillig zu Besuch. Sie vermieden es aber übers Bladen zu sprechen, wenn sie zusammen saßen. Es war ein stillschweigender Pakt zwischen ihnen. Vor ihrem Scheidungskind durfte nicht gestritten werden. Zu Tysons Überraschung stellte sich Kai auch als sehr angenehmer Gesprächspartner heraus, wenn sie einmal in Ruhe zusammensaßen. Er blieb zwar nie besonders lange, doch immerhin war ihr Verhältnis nicht mehr so angespannt, wie noch vor wenigen Wochen. Merkwürdig wie das Leben spielte… Als hätte Kai seine Gedanken erraten, sprach er: „Nur um eins klarzustellen, ich will immer noch Weltmeister werden. Also glaub nicht das sich etwas in der Arena ändert.“ „Nope. Hatte ich auch nicht erwartet.“, sprach Tyson heiter. „Gut… Hast du eigentlich schon einen Namen für sie?“ „Fortuna.“ Kai blinzelte ihn überrascht an. „Wie kommst du auf den Namen?“ „Weil dank dieses kleinen Zufalls auf vier Pfoten, aus einem Rivalen ein guter Freund geworden ist. Und ich finde das ist eine glückliche Fügung.“ Er strahlte in Kais Richtung. Der schloss seufzend die Lider – doch erneut war da dieses Schmunzeln um seine Mundwinkel. „Du und deine Sentimentalitäten…“, es klang nicht bissig. Eher wie eine Feststellung. Dann erhob sich Kai und sprach: „Wenn du beim nächsten Test, Kennys Punktestand wirklich toppen willst, sollten wir uns jetzt an die Kurvengleichungen setzen. Sonst schaffst du es nie ihm eins auszuwischen. Du hast dir da ein ziemlich hohes Ziel gesteckt.“ Kai Hiwatari - Rivale, Freund und heimlicher Mitverschwörer. Tyson hatte Fortuna einiges zu verdanken. o0o ENDE o0o Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)