Vampires don´t die von Pragoma ================================================================================ Kapitel 20: ------------ Oh doch, man konnte einfach so da sein. Kadaj hatte darüber schon mit Tifa mal eingehend gesprochen, da er wissen wollte, woher man normal kam. „Ich wurde nicht wie andere geboren. Nicht durch eine Mutter", seufzte Kadaj leise, da ihm das Thema nicht wirklich schmeckte, er wieder über eine sogenannte Mutter redete und genau wusste, dass seine niemals so existiert hatte, wie eine solche hätte sein müssen. Mehr sagte er zu dem Thema auch nicht mehr, denn schon wieder schienen sich die beiden anderen irgendwie zu unterhalten, ohne dass er davon etwas mitbekam oder sollte. Angeal warf kurz einen Blick zu Kadaj, dann zu Reno, der ihm gedanklich etwas mitteilte, was er nicht, noch nicht bestätigen konnte. Wir brauchen die Unterlagen von Hojo, um das bestätigen zu können. Auch, wenn es ziemlich nahe liegt. Gerne hätte er ihm etwas anderes gesagt, aber Reno wirkte schon ziemlich fertig und noch mehr musste vorerst nicht sein. Zumal er sich ausruhen sollte. „Ruh dich aus, wir werden mit den Anderen sprechen und wenn etwas sein sollte, sind wir da." Angel erhob sich, hielt jedoch inne und sah lächelnd zu Reno, der ihn nun doch laut um etwas bat. „Ich kenne mich gut aus mit sprunghaften Teenagern. Mach dir da mal keine Sorgen", grinste Angeal schief, folgte dann aber Kadaj nach unten der ihm auf der Treppe einen bösen Blick zuwarf und das überhaupt nicht witzig fand. „Guck nicht so böse, ich kann auch nichts dafür", schmunzelte Angeal, hob beschwichtigend die Arme und schritt zu den Anderen ins Wohnzimmer. Unten saß nach wie vor noch alles und jeder, der zuvor dort gesessen hatte und somit konnte Angeal die Aufträge verteilen. Vincent schickte er zu Tseng und sollte der noch er selbst sein, so sollte er mit diesem Rufus mal genauer unter die Lupe nehmen. Cloud bekam die Aufgabe sich zusammen mit Rude ins Labor zu begeben und dort die Unterlagen Hojos zu suchen. Er selber blieb zusammen mit Zack bei Kadaj, ebenso dessen Brüder, die sich sogleich beide neben ihn setzen, einkesselten und am Flüchten hinderten. Jetzt hatten die beiden Blutsauger ihn auch noch in eine unangenehme Situation geführt und das nur, weil der Eine wissen wollte, wo und wie Kadaj entstand und der Andere so blöd war und gestochert hatte. Dies tat Reno ungemein leid, vor allem jetzt wo er Kadaj so erblicken durfte. Wie gut, dass sie das Thema dann sein gelassen hatten, so nickte Reno dem Älteren zu, er habe verstanden. "Ist gut...", murmelte er, lag dann auch schon auf den Rücken. Ein Lächeln huschte ihm dann doch noch über die Lippen, als er Angeals Antwort hörte und hatte sofort schon Kadajs Blick im Sinn. Der arme Angeal, mit der Erfahrung sprach er bestimmt von Zack. Bevor der Rothaarige einfach sich der Stille hingab und einschlief, machte er sich dennoch um einiges Gedanken, wie zum Beispiel über Angeal und Zack, seine neuen Freunde. Er hatte sofort Vertrauen zu den beiden, ob es vorherbestimmt war, dass sie so aufeinandertrafen? Irgendwie schloss sich dann der Kreis wieder, da Angeal doch nach Vincent suchte und Reno genau wusste, wo er zu finden war, obwohl er ihn vorher nicht kannte. Jedenfalls konnte er sich nicht erinnern. Mit diesem letzten Gedanken schlief er schließlich ein... Und ob man es glaubte oder nicht, er träumte! Oder sind das verloren gegangen Erinnerungen? Es war laut in seinem Traum, dem Geräusch zu urteilen nach war es ein Helikopter. Verschwommen konnte er mehre Personen sehen, auch hören... Es war einfach alles so laut, irgendwer rief ihn ständig, ein bis zwei Stimmen konnte er in seiner Traumerinnerung auch zu ordnen. Nur die eine, die die so penetrant und laut ihn rief... wer war das nur? Wer ist diese Frau? Und obwohl es einfach nur ein Traum war, welchen er jetzt gerade im Schlaf erlebte, so wurde er innerlich irgendwie nervös. Irgendwas scheint an ihn zu zerren, eine Erinnerung, die er partout nicht erlangen dürfte. Toll, wirklich toll, jetzt saß er hier zwischen seinen Brüdern und durfte nichts machen. Andere bekamen die Aufträge und er sollte hier sitzen und warten. Wie unfair. Bockig zog Kadaj eine Schnute, blies die Wangen auf und horchte aber auf, als er ein Fiepen hörte. Der kleine Welpe war scheinbar wach und daher sah Kadaj kurz zu Yazoo, erhob sich dann aber und schritt in die Küche, wo der kleine Racker schwanzwedelnd in einer Kiste saß und sich scheinbar freute. Wie niedlich er gucken konnte, ihn ansah und anfing zu bellen. Vorsichtig hob Kadaj den Welpen hoch, nahm ihn an sich und kam zurück ins Wohnzimmer, wo er sich wieder zu seinen Brüdern setzte. „Hat er eigentlich einen Namen?", wandte sich Kadaj an Zack, worauf dieser aber den Kopf schüttelte und verneinte. „Er ist aber ein kleiner Rüde." Zack zwinkerte ihm zu, lehnte sich dann aber wieder entspannt zurück und sah auf die Uhr. Der Rest war vor einigen Minuten erst aufgebrochen und doch schien die Zeit heute irgendwie zu rennen. Ein Rüde? Kadaj besah sich den kleinen Welpen, kraulte ihn vorsichtig und lächelte. Wie konnte man ihn nennen? Kadaj überlegte, legte den Kopf schief und besah den Hund weiterhin. Den Pfoten nach zu urteilen würde er ziemlich groß werden und da sollte es schon ein Name sein, der passte. „Was überlegst du denn?", wollte Yazoo wissen, stand dann aber auf und holte sich etwas zu trinken. „Ich denke nach", murmelte Kadaj, ohne aufzusehen, sah lieber weiterhin den Welpen an und schmunzelte dabei. „Das sehe ich auch", murrte Yazoo, der seine Dose Bier öffnete, sich wieder setzte und grummelte. Kadaj sagte darauf nichts, erhob sich und schritt die Treppen rauf. Auf einen muffigen Yazoo hatte er jetzt so gar keine Lust, ebenso auf den Rest und daher verzog er sich auf sein Zimmer und setzte den Kleinen auf seinem Bett ab. Neugierig schnupperte der, tappte durch die Laken und schnüffelte an Reno, ehe er ihm über das Gesicht leckte und fiepte. Reno zog seine Augenbrauen zusammen, sein Körper fühlte sich so schwer an. Im Traum machte er sich bemerkbar, rief aus, er wäre doch hier! Doch es schien nichts zu bringen, man hörte ihn nicht. Die Hintergrundgeräusche waren zu laut! Schließlich konnte er Personen und noch irgendwas in seiner Nähe wahrnehmen und so sammelte er seine anscheinend letzten Kräfte zusammen, ehe er laut losrief: "Ich bin doch hier!" Doch statt nur im Traum zu sprechen, wachte er auf, hatte seinen Arm ausgestreckt, um die rufende Person herzu wedeln und ist sogar ein kleines Stückchen mit dem Oberkörper hochgekommen. Ein Fiepen und erschrockenes Bellen vernahm er und so schaute er zur Seite. "Der Welpe?", fragte er leise. Er muss ihn erschreckt haben, denn es dämmert ihn, dass er aus seinem Traum erwacht ist. Seufzend strich er sich mit der Hand die ausgestreckt war, von den Augen über die Stirn und durchs Haar, dann erblickte er auch Kadaj, der ihn ebenso etwas erschrocken ansah. "Oh, du bist auch hier?" Reno musste wirklich tief und fest geschlafen haben, wenn er Kadaj nicht am Geruch erkannt hatte. "Entschuldigt, ich wollte euch nicht erschrecken", entschuldigte er sich, streichelte den Welpen sanft über den Kopf. "Na, geht's dir schon etwas besser?" Träumte Reno etwa, oder warum brabbelte der im Schlaf und hob die Hand hoch? Irgendwie sah das recht ulkig aus und fast hätte Kadaj das Lachen angefangen, wäre Reno nicht aufgewacht und würde ihn und den Welpen ansehen. „Ja, ich bin auch hier. Unten war es mir zu spießig in geselliger Runde", erklärte Kadaj und grinste gelassen, ehe er sich eins seiner Kissen schnappte, es sich bequem machte und dem Welpen zusah, wie dieser durch das Bett tapste und neugierig an Reno schnüffelte. Wann und wo aber hatte er ihn denn erschreckt? Etwa damit, dass er im Schlaf geredet hatte? So erschreckend war das nun auch wieder nicht und daher winkte er gelassen ab. „Hab mich nicht erschrocken, eher musste ich mir das Lachen verkneifen", grinste Kadaj fies, streichelte dann aber den Welpen über den Kopf und zog die Hand vorerst wider zurück. „Ihm geht es besser. Er hat auch bereits gefressen und nun fehlt nur noch ein Name für ihn." Was gar nicht so einfach war, immerhin fiel ihm keiner ein, der passen könnte und Minnie war wohl kaum passend. "Ach so..." Das hatte sich der Vampir schon gedacht, dass es dem Silberhaar zwischen den Anderen eher langweilig wird und sich dann lieber zurückzieht. Der kleine Welpe war ganz schön neugierig auf Reno, das wunderte ihn aber auch sehr. Aus der Gegend wo sie ihn herausgeholt hatten, wimmelte es doch nur so von Vampiren, deswegen müsste der Kleine eigentlich den Geruch kennen. "So? Dann ist ja gut...", murmelte er und warf dem Anderen dann doch einen verlegenden Blick zu. Er hat also im Schlaf gesprochen... Das es dem Kleinen besser geht, sieht man dem deutlich an! Draußen war es wirklich ein Häufchen Elend, wirklich ein Wunder, wie lange der es überhaupt ausgehalten hatte. "Einen Namen?" Das wundert ihn auch, er war sich sicher, Kadaj hätte dem Hund bereits einen gegeben. Erneut besah er sich den Welpen, findet ihn wirklich aufdringlich. Dennoch überlegte auch er. "Hmm… wie wäre es mit Elu Varjus?", schlug der Vampir vor. "Es bedeutet Leben im Schatten, was der Kleine ja durchaus die ganze Zeit über da draußen tun musste", erklärte er auch kurz den Namen. So schreckhaft war Kadaj nicht, aber Reno hatte im Schlaf schon leicht verwirrt und irgendwie seltsam gewirkt. Jetzt aber war er wach, wirkte zudem verlegen und sah zu dem kleinen Hund, der neugierig durch das Bett tappte und es sich schließlich auf einem der Kissen bequem machte. Vorher aber beschnupperte er nochmals Reno. Süß, aber scheinbar sah er das etwas anders. Kadaj seufzte und nickte daher. „Ja, einen Namen." Kadaj sah schmunzelnd zu dem kleinen Hund, dann wieder zu dem rothaarigen Vampir, der scheinbar einen passenden Namen gefunden hatte. „Elu Varjus", was so viel wie Leben im Schatten bedeutete und für einen später mal großen Hund, wirklich passend wäre. Kadaj nickte daher, sah zum Welpen, der scheinbar schon wieder müde war und gähnte. „Ich denke, der Name passt. Danke, Reno." Das erst Mal, dass sich Kadaj mal seit Langem irgendwie bei jemandem bedankte. Abgesehen von Rufus und Vincent. Sonst hatte er das für überflüssig gehalten und unangebracht. „Wie geht es dir?", fragte Kadaj dann aber doch, immerhin sah der Andere noch immer nicht ganz fit aus und das behagte ihm nicht ganz so. Er konnte sich zwar klar erinnern, wovon er geträumt hatte, doch konnte er diese unterschiedlichen Fetzen noch nicht ganz in die richtigen Bahnen schieben, weswegen er auch ungern das Wort darüber verlieren möchte. Endlich hatte der Welpe von ihm abgelassen und legte sich auf eins der Kissen. Es vermag dem Hund schon besser zu gehen, doch es war ja noch ein Baby und diese müssen bekanntlich viel schlafen. Also legte sich Elu Varjus auf ein Kissen, gähnte noch mal und schloss langsam die Augen, um in einen ruhigen Schlaf zu fallen. Kadaj gefiel der Name und bedankte sich bei dem Blutsauger. "Kein Ding, habe ich gerne gemacht... Man hätte ihn wohl kaum weiterhin 'Hund' nennen können.." Außerdem war es wirklich ein schöner Name. Schließlich schaute er Kadaj fragend an, der interessierte sich, wie es ihm geht? Seufzend lächelte er schwach und legte seine Hand auf seinen Bauch. "Ehrlich gesagt, bin ich ganz schön hungrig... Da hat der Vorrat leider nicht ganz für gesorgt, dass ich längere Zeit nichts zu mir nehmen brauch." Richtig bewegen kann er sich ja auch noch nicht, sicher, er könnte laufen, aber wohl eher nur so langsam wie ein Mensch und wäre dadurch eine leichte Beute für Alles und jeden! "Mein Hals tut noch etwas weh, die Bisswunde brennt ein wenig", fügte er noch mit hinzu. Ob Kadaj das wirklich interessierte, wusste er nicht, doch der Andere hatte ja nach seinem Befinden gefragt. Doch was machte er gegen seinen Hunger? Da sollte er nun ein mächtiger Vampir sein und letztlich sterben, weil er verhungert? Das wäre wirklich mehr als nur erbärmlich. Nein, Hund würde auf Dauer wirklich nicht passen und klang irgendwie auch seltsam. Beinahe so seltsam, wie Renos fragender Blick aussah, mit dem er angesehen wurde. War es so verwerflich zu fragen, wie es ihm ging? Kadaj verfolgte Renos Geste mit der Hand, welche auf dessen Bauch zum Liegen kam und er damit sagte, dass er hungrig war. Auch das noch. Wäre Reno menschlich kein Problem. Aber er war ein Vampir und daher brauchte er Blut. Sein Hals tat weh? Verwirrt blinzelte Kadaj, dann aber fiel es ihm wieder ein, dass Angeal ihn ja gebissen hatte. Kadaj besah sich den Hals, ebenso die Bissstelle, die schön bläulich schimmerte. „Ist auch ziemlich blau. Fast schon lila", merkte er an und wandte den Blick wieder ab, um zu überlegen, wie sie das Hungerproblem in den Griff bekamen. Reno einen Menschen bringen ging wohl kaum. Yazoo würde ausrasten und ebenso Loz. Wie aber konnte… Er selber? Kadaj schüttelte den Kopf, denn auch das ging nicht. Kadaj konnte überlegen, wie er wollte, ihm fiel bezüglich Renos Essen nichts ein. „Vielleicht sollten wir Angeal fragen?", wandte sich Kadaj schließlich an Reno. "Oh wie schön, dann bin ich nun also bunt...", grinste er leicht. Mit bunt meinte er halt auch seine Haarfarbe, mit der man nun wirklich heraussticht. Wenigstens könnte man ihn nun besser von Genesis unterscheiden, da nun auch sein Hals Farbe bekam. Fragend legte er seinen Kopf leicht auf die Seite, wieso Kadaj wohl seinen eigenen geschüttelt hatte? Ah, er hatte über das hungrige Problem nachgedacht! "Ach, noch geht es ja, wenn ich mich einfach zusammenreiße, vielleicht geht es mir dann in ein paar Stunden wieder besser." Ungern wollte er vom Älteren mehr Hilfe, er hat ihn schon um so vieles gebeten. Außerdem sollte Angeal sich wirklich darum kümmern, dann würde er das Haus verlassen und dann wäre es nicht mehr ganz so sicher hier. Etwas erschrocken war der Rothaarige nun aber doch, dass Kadaj eben mit dem Kopf geschüttelt hatte, sollte es bedeuten, dass er kurz überlegt hatte, sich erneut anzubieten? Konzentriert, so wie er zurzeit konnte, sah er Kadaj nun eingehend an. "Was hast du eben überlegt?" Sollte Reno recht haben? Doch wenn der Andere so rasch seine Gedanken mit einem Kopfschütteln abtut, wie sehr misstraute er Reno dann? Immerhin hatte er sich angeboten, als Reno sich hier eingenistet hatte. Diese ganzen Gedanken macht ihn einfach nur noch hungriger und das machte sein Magen ihm und auch Kadaj mit einem lauten Knurren deutlich. Es ist wirklich große Beherrschung, nicht über Kadaj herzufallen, zumal sein Duft gerade immer lieblicher und leckerer wurde. Da konnte er Kadaj dann doch verstehen, wenn er ihn nun weniger traute. Doch noch kann Reno seine Instinkte unterdrücken und sieht in Kadaj noch nicht als leckeres Sandwich. Nein, eher als eine leckere, warme Mahlzeit! War das nun gut oder schlecht? Und obwohl er sich noch solch klare Gedanken machen konnte, scheint doch der Hunger und der Duft nach und nach die Oberhand zu gewinnen. Bunt, ja. Aber lieber bunt, als grau und trist. Trist war es derzeit ja leider oft und da konnte es ruhig mal farbiger zugehen, weswegen Kadaj auch nickte und frech grinste. Allerdings wich es wieder und er fragte sich, warum Reno ihn jetzt so ansah, dabei den Kopf schief legte. Es ging also noch mit dem Hunger und er konnte sich ein paar Stunden zusammennehmen? Das war gut, denn unnötigen Ärger oder Schlimmeres musste nun wirklich nicht sein. Schon gar nicht im Haus. Hm was? Kadaj sah Reno an, als dieser fragte, an was er eben gedacht hatte. Wie sollte er das jetzt sagen, ohne ihn auf den Schlips zu treten? „An nichts Bestimmtes. Nur daran, dass es schwer wird, dir etwas Essbares zu besorgen." Wurde es ja auch. Man konnte schlecht Reno wie ein Vogel füttern und... Ein Grummeln riss Kadaj aus seinen Überlegungen, er sah zu Reno, dann auf dessen Bauch und der knurrte gut hörbar. Oha, scheinbar ging das nicht die nächsten Stunden gut und das gefiel Kadaj nun gar nicht. „Sicher, dass das noch geht? Also mit deinem Hunger?", fragte Kadaj vorsichtig nach, streckte die Hand aus, legte sie auf Renos und streichelte mitfühlend über diese. „Soll ich dir irgendwas bringen oder nicht doch Angeal oder Zack holen?" Das freche Grinsen entging ihm nicht, aber es war so schöner, da hatte Kadaj schon recht. Doch sah sein Instinkt es gerade anders, mit dem Essbarem. "Das sehe ich nicht so...", flüsterte er, schluckte kurz und versuchte weiterhin sein Instinkt zu unterdrücken. Wie kam er auf die blöde Idee, über Kadaj herzufallen? Hatte ihn diese ganze Sache soviel Energie geraubt, dass der Verstand verschwand? Angeal sagte nur was, von außer Gefecht gesetzt zu sein, aber nichts von wahnsinnig werden. Und so wie dieser es Reno alles erklärt hatte, schien der das ja schon mal gemacht zu haben oder zu mindestens so was gesehen zu haben. Sein Inneres sagte ihm klar und deutlich, hier im Haus gibt es mehr als genug Nahrungsquellen... Loz und Yazoo unten… Wobei er dann an Angeal und Zack vorbeimüsste. Aber hier vor seiner Nase gab es Elu Varjus... völlig unfähig sich selbst zu schützen... Und Kadaj war auch noch da... Nein, Nein, Nein! Das durfte er nicht, er hat doch so eine schöne und vertrauensselige Verbindung zu Kadaj! Wenn der Vampir jetzt einfach so über ihn herfallen würde, würde dieser ihm sicher nie mehr solches Vertrauen entgegenbringen. Die erste Frage mit dem Hunger vernahm er gar nicht, doch schließlich riss er seine Augen weit auf und sah auf seine Hand. Da lag auch die des Menschen, ohne Furcht hatte dieser ihn berührt. Vorsichtig sammelt er mit seiner Zunge den Speichel im Mund an und schluckte ihn herunter. Noch immer waren seine Augen weit aufgerissen und zu seinem Bedauern, schaute er so zu Kadaj. Aber er blieb brav sitzen, stürzte sich weder auf ihn, noch zog er ihn zu sich, um dieses herrlich duftende Blut endlich kosten zu können. "Ja.. Angeal... und Zack... wären wohl gut...", antwortet er, konnte seine Augen nicht von dem Menschen lassen. "Und nimm bitte Elu mit", bat er und zog seine Hand vorsichtig von Kadaj seiner weg. Hoffentlich hatte dieser verstanden in welchen Bemühungen der Vampir gerade stand. Und hoffentlich nahm er es nicht böse auf. Er sah das nicht so? Das klang ganz und gar nicht gut, aber noch schien Reno Herr seiner Sinne oder seines Verstandes zu sein und ließ es sogar zu, angefasst zu werden, ohne dass das nun komisch aussah oder man über ihn herfallen würde. Reno würde ihm schon nichts tun, da war Kadaj sich sicher und das auch, weil er dazu mehr als nur einmal die Gelegenheit schon hatte. Kadaj seufzte, sah auf und direkt ins Renos weit ausgerissene Augen, die ihn ansahen. Was hatte er? Lag er nun doch falsch und Reno ... Nein, sicher nicht, oder doch? Nein, Reno nicht, zumal er es auch als besser hielt Angeal oder Zack zu holen. Außerdem sollte er auch gleich Elu mitnehmen, der zwar noch schlief, aber das könnte er unten genauso gut und das Sofa war ebenfalls bequem. Kadaj nickte, als er spürte, wie Reno seine Hand wegzog, stand dann aber rasch auf und nahm den kleinen Hund auf den Arm. Wortlos schritt er zur Tür, öffnete diese und tappte durch den Flur, die Treppe runter und ins Wohnzimmer. „Alles okay, Kadaj? Wirkst ein bisschen blass", stellte Zack fest und sah kaum später zu Angeal rüber. „Ist etwas mit Reno?" Kadaj setzte den Welpen neben Yazoo auf dem Sofa ab, setzte sich in den Sessel gegenüber und schüttelte den Kopf. „Er hat Hunger." Hunger? Zack und Angeal sahen sich an, dann erhoben sich beide und schritten hastig nach oben. Ohne zu klopfen, rissen sie die Tür auf und betraten Kadaj sein Zimmer. „Wie schlimm ist es wirklich?", fragte der ältere Vampir, schloss hinter sich die Tür und Zack blieb vorerst vor dieser stehen. Als Kadaj Elu auf den Arm nahm und dann ohne ein Wort das Zimmer verließ, hatte Reno doch das sehr große Bedürfnis, ihm hinterherzujagen, doch er blieb brav sitzen. Innerlich entschuldigte er sich, hoffentlich würde der Andere später seine Entschuldigung annehmen. Doch es war besser, dass Reno die beiden rausgeschickt hatte. Denn sicher war er sich nicht, wie lange er hätte noch Standhaft bleiben können. Sicher, Kadaj hatte schon richtig überlegt, mehr als genügend Chancen über den Menschen herzufallen, hatte der Vampir gehabt. Und obwohl dessen Duft so unglaublich gut ist, tat der Vampir es nie, dies hatte er Angeal schon erzählt. Doch nun war er sich wirklich selber unsicher, ob er ihn nicht doch angriff. Nachdem die beiden lebenden Wesen den Raum verlassen hatten, atmete Reno laut durch die Nase ein und aus, stand auf und öffnete das Fenster ein Stückchen weiter. Seine Augen blieben aufgerissen, die hatte er leider nicht mehr unter Kontrolle. Ebenso wie seine Nase, die nicht mal wahrnahm, dass die anderen beiden Vampire zu ihm kamen. Am Fenster stehend drehte er sich erst nach der Frage des Älteren um. "Ich befürchte, sehr schlimm... Habe echt Kohldampf und gerade so noch geschafft, die beiden herauszuschicken. Ich brauche was zu beißen!", grinste er. Seine Augen schauten zwar beide Vampire an, doch irgendwie auch nicht. Als würde er durch beide hindurchsehen. "Ich bin aber nicht fit genug, alleine herauszugehen." Angeal sah zu Zack, der wiederum zu Reno und musste schlucken, als er hörte, dass er es gerade so geschafft hatte Kadaj und den Hund herauszuschicken. Schwer vorstellbar, was passiert wäre, wenn es anders gekommen wäre und Reno sich nicht unter Kontrolle gehabt hätte. Zack schüttelte sich kurz, sah dann aber zu Angeal und der schien zu überlegen. „Du musst nicht raus. Zack wird dir etwas besorgen, auch, wenn das da unten wohl jemand ungern sieht. Aber herausgehen geht nicht. Du bist dafür noch zu schwach." Zack nickte nur, öffnete dann die Tür und ging bereits runter, wo man Kadaj schon lautstark schimpfen hörte. „Oha, wie ich gedacht habe. Kadaj gefällt es nicht, aber da muss er nun durch." Es dauerte bis Kadaj sich scheinbar beruhigte, doch dann hörte man Schritte, die hastig die Treppe hochkamen und rasch stellte Angeal sich an die Tür und fing den zornigen Kadaj ab. „Raus, aber dalli. Das ist ein Notfall und wenn du weiterhin so zickst, dann sperr ich dich hier mit Reno ein und überhöre dich gekonnt", drohte der ältere Vampir ernst an und schob Kadaj zur Tür raus. Das weitere Gebrummel überhörte er, schloss die Tür von innen ab und sah Reno mitfühlend an. „Da haste dir ne Zicke angelacht, echt mal." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)