Lumiél von Nhaundar (Abenteuer im Oneshot-Format) ================================================================================ Kapitel 1: Thorins fantastischtes Abenteuer ------------------------------------------- Wie auch immer er letztendlich mit Thorin an ein und demselben Tisch gelandet war, war ihm nach wie vor ein Rätsel. Denn der Mann vor ihm hatte deutlich gemacht, dass er sich von ihm fern halten sollte. Und das konnte er auch wirklich sehr gut verstehen. Besonders in letzter Zeit gingen seine Gefühle mit ihm durch, was weniger schöne Konsequenzen hatte. Aber nichts desto trotz sollte er sich wohl in das 'normale' Leben integrieren und wenn es daraus bestand sich mit mehreren Leuten vom Widerstand zusammen zu setzen und zu saufen. Wobei Letzteres eher weniger in seinem Fokus lag, da er einfach nicht viel trinken konnte ohne eventuell die momentan sehr gut bestehende Kontrolle zu verlieren. Er war allerdings trotzdem etwas angeheitert und auch Thorins Laune schien sich von Krug zu Krug zu bessern und als er dann anfing zu erzählen, klebten die meisten hellhörig an seinen Lippen. Man hörte die Geschichten und Erlebnisse die er erzählte gern und aktuell war es noch früh, was hieß, dass sie wohl tatsächlich etwas zu hören bekamen, was den Tatsachen entsprach. „Ich hatte mal einen zu Beginn recht normalen Auftrag... mit einem wirklich seeehr kuriosen Auftragsausgang.....“, begann er. Thorin hatte ein Talent dafür Geschichten gut und lebhaft zu erzählen, sodass man sie sich wirklich bildhaft vorstellen konnte.... Es war eine verdammt miese, regnerische Nacht. Das Lagerfeuer brannte gerade so und konnte nur schwer den prasselnden Regen widerstehen. Die Wolken hingen unglaublich tief. Der Lagerplatz war schlammig, seine Schuhe ebenso und seine Kleidung war bis auf die Haut durchweicht. Selbst seine Schlafsachen waren völlig durchtränkt gewesen, so dass an Ruhe, oder wenigstens etwas Schlaf nur schwer zu denken war. Aber es ging nicht nur ihm so, um ihn herum herrschte einiges Treiben. Was daran lag, dass er sich vor ein paar Tagen einer Gruppe Söldner angeschlossen hatte. Sie lagerten schon eine Weile hier. Überall waren Aushänge angebracht worden, dass Verstärkung ihrer Reihen gesucht waren, um den Auftrag der ihnen erteilt wurde erfolgreich auszuführen. Die Auftraggeberin war eine etwas ominös wirkende Frau mittleren Alters, die sich momentan in dem kleinen Zelt des Söldnerhauptmannes Volker aufhielt und Einzelheiten zum morgigen Aufbruch mit ihm besprach. Mit jedem Tag waren es mehr Leute geworden, die das Lager bevölkerten. Erst hatten sich hauptsächlich Söldner eingefunden, aktuell wurden es auch immer mehr Abenteurer, die wohl auf ein ordentliches Sümmchen und eine Geschichte scharf waren. Zumindest um die Bezahlung mussten sie sich keine Sorgen machen. Eher darum ob sie überlebten. Die Summe die Mächthild versprach war horrend. Die Aufgabe war, nach ersten Mutmaßungen und aufgrund der horrenden Summe, wohl alles andere als einfach. Wirklich bekannt würde sie erst am nächsten Tag gegeben werden. Aber Thorin sah darin kein Problem. Er war ein erfahrener Krieger, der momentan zwar etwas Geld brauchte, aber hauptsächlich um der Herausforderung willen mitmachte, Jemandem oder Etwas auf die Fresse geben - zumindest wie er hoffte und wie es schien würden sie vielleicht auch etwas bewirken, was den Menschen in der Gegend half.... Am nächsten Morgen, nach einer weniger erholsamen Nacht, aber zumindest einem kleinen gutgelaunten Trinkgelage, waren nun alle Sachen ordentlich verpackt und eine neugierige Gruppe hatte sich versammelt. Volker stand zusammen mit Mächthild etwas erhöht auf einer Kiste, um gut sichtbar für alle zu verkünden, um was es denn nun eigentlich ging. Thorin stand etwas abseits an einem Pfosten gelehnt und beobachtete das Treiben aus sicherer Entfernung, aber noch immer nah genug um gut zu verstehen was gesprochen werden würde. Neben ihm stand Saskia, sie war eine allein umherziehende Söldnerin, die auch dem entsprechend aussah. Harte Züge, trainierter Körper, dennoch weibliche Kurven und in einer vollen Lederrüstung, die mit Metall, besonders an den für Verletzungen gefährlichsten Stellen, verstärkt war. Gestern Abend hatten sie zusammen gesoffen, sich etwas kennen gelernt. Mehr war allerdings nicht passiert. „Bin echt gespannt, was das für ein Auftrag ist. Die machen alle mächtig Trubel darum. Ich hab das Gefühl, dass das gewaltig nicht nach unseren Plänen gehen wird... und dass viele auf der Strecke bleiben.“, meinte sie und blickte leicht zu Thorin, der nur knapp nickte. „Wird interessant.“, erwiderte er nur grollend und richtete seine Aufmerksamkeit wieder verstärkt auf die beiden Personen auf der Kiste. Die dunkelhaarige Frau hob eine Hand. Augenblicklich wurde es etwas leiser. „Vielen Dank für das rege Interesse, an meinem Auftrag. Es ist sehr wichtig, dass ihr so zahlreich erschienen seid und jeder von euch wird reichlich entlohnt, solltet ihr überleben. Aber das ist ja das Risiko eines jeden Söldners und Abenteurers!“, sie lachte leicht, etwas grunzend. Generell kein sehr angenehmer Laut. Ihr darauf folgendes Grinsen war sehr unangenehm. Es wirkte etwas gestellt und für Thorins Geschmack zu bösartig. Alles nur nicht ehrlich. Mächthild war an sich eine schöne Frau, dunkelbraune, lockige Haare, gertenschlank, edel aber praktisch gekleidet und hier und da ein paar geschmackvolle Schmuckstücke. Besonders stach ein reichlich verziertes Amulett um ihren Hals hervor. Sie trug einige Lederrüstungsteile und an ihrem Gürtel zwei Langdolche. Offenbar war sie selbst im Kampf bewandert? Das blieb abzuwarten. „Nun denn unser Auftrag führt und gen Westen zum Dörfchen Grauwaldingen. Der dortige Dorfvorstand bat mich auf meiner Durchreise einige merkwürdige Begebenheiten zu ergründen. Was ich jedoch herausfand ließ mich beschließen euch alle zu werben, denn allein wäre ich dem nicht gewachsen. Es begann damit das Dorfbewohner, die ihren Verdienst mit der Holzfällerei bestritten, verschwanden. Später verschwanden auch viele andere, der in den Wald ging. Nun, ich jedoch nicht. Was wohl mehr dem Glück zu verdanken war als meinem Können.“, sie lachte wieder dieses unangenehme Lachen. „Aber das ist nebensächlich. Heraus fand ich, dass sich in den Wäldern eine alte Ruine befindet. Genaueres weiß ich leider nicht, nur dass sie sehr weitläufig scheint. Ich hatte nur die Gelegenheit einen kurzen Blick hinein zu werfen, da die Ruine von menschenfressenden Echsenmutanten bewohnt wird! Sicher, es klingt merkwürdig... leider konnte ich keine genaueren Ursachen für die Mutationen herausfinden, da ich kaum Zeit hatte und fliehen musste, bevor ich mein Schicksal mit den armen Dörflern und übermütigen Reisenden teilte.“, sie seufzte leise. Für Thorins Geschmack klang es zu theatralisch.... aber Echsenmutanten... die konnte es durchaus geben. Er hatte schon viel gesehen und von Vielem hatte er gedacht, dass es nicht existieren könnte. „Offenbar wirft die Tierwelt im Wald nicht mehr genügend für ihre wachsende Population ab und daher greifen sie nun die Dorfbewohner an. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie auch das Dorf überfallen. Daher werden wir einschreiten! Das Übel beseitigen und die Gegend sicher machen!“, sie hieb triumphierend die Faust in die Luft und einige der Angeheuerten verfielen in aufgeregtes Geplapper, andere in euphorischen Jubel. Die Abenteurer. Wer auch sonst? Sie hatten einfach keine Ahnung... die Söldner blickten eher grimmig drein, bereit zu tun was getan werden musste... oder einfach weil sie scharf auf das Geld waren. Zumindest noch war es kein Grund den Auftrag abzulehnen. Die Reise zum Dörfchen Grauwaldingen gestaltete sich als weniger aufregend. Sie waren mehrere Tage unterwegs, die meist recht eintönig verliefen. Jeden Abend wurde gesoffen, bis auf den letzten Tag, bevor sie das Dorf erreichen würden. Zumindest die Klügeren der Gruppe hielten sich von Alkohol fern. Diese wollten alle einen klaren Verstand bewahren, den man sicher brauchen könnte. Thorin war zwar verdammt trinkfest, aber riskieren wollte er nichts, daher begnügte er sich damit, noch etwas Spaß zu haben. Saskia war nicht abgeneigt die Nacht mit ihm zu verbringen. Eigentlich tat er solche Sachen nicht mit denen, die mit ihm reisten. Aber nach dieser Aufgabe würden sie sich wohl nie wieder über den Weg laufen. Also warum nicht? „Du musst mich gewiss nicht wie ein zartes Dorffräulein anpacken!“, lachte Saskia, als sie sich in ihr Zelt zurückzogen. Sie waren sicher nicht die Einzigen die diese Nacht so verbrachten. Nur ganz so wenig Schlaf sollte es dann doch nicht werden. „Ob du das aushältst... “, er grinste sie dabei an und legte seinen Waffengürtel beiseite, die Schuhe folgten. Und dann widmete er sich ganz Saskia. Mitten in der Nacht wurde er langsam wach. Verdammt. Er musste unbedingt eine Stange Wasser in die Ecke stellen.... Saskia neben ihm schlief tief und fest. Und um ihn herum hörte er ansonsten nur leises Schnarchen. Langsam schälte er sich aus der Decke und zog sich ein paar Klamotten über, bevor er das Zelt verließ. Das größere Feuer in der Mitte des Lagers brannte niedrig, hier und da konnte er eine Wache ausmachen, eine döste. Er ging durch die Zeltreihen. Etwas außerhalb erleichterte er sich, wollte gerade wieder zurück zum Zelt gehen, als er eine Stimme vernahm die etwas lauter redete? Aber mit wem? Er hörte nur eine Stimme. Mitten in der Bewegung hielt er inne. Das war merkwürdig. Volker schien es nicht zu sein, der würde so etwas nicht abseits des Lagers tun. Thorins Gehör war gut, sein Interesse geweckt und er wollte herausfinden wer da redete, es klang wichtig... oder zumindest mysteriös genug, um zu lauschen. Vorsichtig bewegte er sich durch das Unterholz des kleinen Wäldchens. Bis er eine schemenhafte Silhouette ausmachen konnte. Sie wurde von einem blauen Licht erhellt, sodass sie sich gut von der Umgebung abhob. Es war der Umriss einer Frau, jetzt konnte er die Stimme auch zuordnen. Mächthild. Er verbarg sich geschickt hinter einem Baum und im Schatten. „Bisher …..wie geplant. Er …. n.... Leben ….unbehellligt. Vermutlich..... eschlaf. Morgen s...... Ruine, ich... du ….. Problem lösen?“, erklang ihre Stimme. Sie war etwas abgehackt und er verstand nicht alles, konnte sich aber den Sinn der Worte zum Teil erschließen. Mit wem redete sie da? Bisher klang es nicht zu verfänglich, aber sie schien zumindest mehr zu wissen, als sie gesagt hatte. Kaum später verabschiedete sie sich und das Licht erlosch. Thorin sah dabei zu wie Mächthild wieder zum Lager ging. Das war interessant. An dem Auftrag war mehr dran als bisher angenommen? Was bitte sollte da noch im Argen liegen? Nach einigen Augenblicken ging er ebenfalls wieder zum Lager, etwas in Gedanken versunken. Er sollte sie definitiv im Auge behalten. Das mit den Echsenmutanten war bestimmt keine Lüge... denn es waren zu viele, die sie für diesen Zweck angeheuert hatte und das Dorf Grauwaldingen existierte nach der Karte, die er zu Beginn der mehrtägigen Reise kurz studieren konnte wirklich, es sei denn das alles wäre von langer Hand geplant.... was er nicht annahm. Dennoch war etwas nicht ganz in Ordnung, vielleicht konnte er mehr Hinweise sammeln, um zu ergründen was da eigentlich los war? Vielleicht handelte Mächthild auch im Namen von jemand anderem, und sie hatte einfach einen Bericht abgegeben? Noch immer etwas seinen Gedanken nachhängend legte er sich wieder schlafen. Es war noch nicht genügend Verdächtiges, um Mächthild zur Rede zu stellen. Am nächsten Tag erreichten sie das Dorf. Volker besprach sich mit dem Dorfältesten, hoffte wohl auf Informationen, die sie noch nicht kannten. Aber Fehlanzeige, er Alte hatte keine Ahnung, wie auch? Sie mussten sich auf die Infos von Mächthild verlassen. Auf ihre Wegbeschreibung und die ungefähre Ausrüstung und die Anzahl der Gegner. Thorin prägte sich den Weg genau ein, das Aussehen des Dorfes und auch den Weg den Mächthild beschrieb. Sie tief in den Wald. Offenbar wussten die Dörfler von den Ruinen. Zumindest, dass sie existierten. Genaueres war nicht aus ihnen zu bekommen. Nur, dass es eben erst seit Kurzem ernst zu nehmende Probleme gab, die zuvor nicht existierten. Auch von den Echsen war erst seit einer Weile die Rede. Das war merkwürdig... hatten sich diese Wesen so lange unentdeckt halten können? Und gab es nicht Halbstarke, die sich ihren Mut beweisen wollten, indem sie die ominösen Ruinen erkundeten? Ein vorhandener, uralter Fluch, den erwähnte man auch ihm gegenüber öfters. Das erklärte zumindest etwas, warum so wenige wirklich wussten wo die Ruine lag... Der Fluch ließ auch einige abergläubische Abenteurer ihre Sachen zusammenraffen und statt zu kämpfen lieber die Taverne im Ort unsicher machen. Feige Amateure. Keine so gute Prognose und auch Mächthild schien verärgert, dass sich einige einfach der Sache entzogen. Bisher hatten sie auch keine Verträge unterzeichnet. Das erfolgte erst jetzt. Zumindest wurde man namentlich erfasst, sodass man seinen 'Lohn' bekam, sollte man überleben. Aber Thorin war sich sicher die Sache zu überleben. Bis jetzt hatte ihn noch nichts wirklich tot bekommen. Und es wäre ihm neu, wenn es etwas gab, dass das hinbekommen würde, abgesehen von der Göttin Ereshgikal selbst. Nach der Unterzeichnungsfarce ging es auch gleich in den Wald. Es war noch eine weitere Tagesreise, die vor ihnen lag und sie sollten mit Widerstand rechnen. Zumindest war das Volkers Ausdrucksweise. Thorin grinste nur. Wenn die Viecher dämlich waren, würden sie angreifen. Wenn sie klüger waren als bisher angenommen, würden sie sich im dem Terrain der Ruine formieren und sie mit geballter Kraft erwarten. Festlegen konnte er sich nicht, aber er brannte auf einen Kampf, den er bekommen würde, egal auf welche Art und Weise. Demnach waren alle etwas angespannt, während er selbst immer entspannter wurde. Ein Kampf war entspannend. Er hoffte auf einen auslaugenden Kampf und ebenso hoffte er zumindest auf ausgleichende Fähigkeiten, was bei ihm nicht ganz so leicht war. Vermutlich waren diese Viecher nur dumme Dinger, die viel zu leicht zu schlagen waren. Der Wald verdiente seinen Namen durchaus. Die Bäume wirkten tatsächlich gräulich. Nicht nur die Rinde war von einem gräulichen Ton, sondern auch die Blätter wiesen ein mattes, beinahe kränkliches Grün auf. Aber das war wohl nur die Baumsorte, die er beim besten Willen nicht benennen konnte. Vielleicht hatte irgendwann einmal ein Magier hier Experimente durchgeführt und die Bäume, wie auch die Echsen waren ein Überbleibsel aus dieser Zeit. Tatsächlich blieb es erstaunlich ruhig. Hier und da hatte Thorin das Gefühl beobachtet zu werden. Aber auszumachen war nichts. Auch die anderen waren etwas unruhiger als sonst, die wenigen Pferde die dabei waren, scheuten immer wieder, was bewies, dass sie nicht allein waren. Vielleicht griffen sie auch in der Dunkelheit an? Waren Echsen nicht wechselwarm? Aber es waren auch Mutanten, wer wusste da schon genau was sie erwartete. Das Lager wurde auf einer größeren Lichtung errichtet. Die Wachen waren zahlreich und auch Thorin leistete seinen Beitrag. Er übernahm eine der ersten Schichten. Zu beginn war es noch ruhig, aber je später es wurde, desto stiller wurde es. Bedenklich still. Bis ein gellender Schrei aus der anderen Ecke des Lagerplatzes erklang. Kurz darauf überschlug sich alles. Sie wurden beinahe überrannt. Zumindest so fühlte es sich an, als eine Horde der hässlichsten Viecher die Thorin in einer Weile gesehen hatte aus dem Unterholz um das Lager herum hervorbrach. Sie hatten ähnlich kränkliche Farben wie der Wald, was ihnen einen Vorteil verschaffte. Sie waren an sich Echsen, mit hässlich deformierten Köpfen, zu kleinen Schnauzen, eingedrückte Gesichter, tief liegende Augen, die milchig trüb aussahen und überall hatten sie eklige Wunden, Beulen und schuppige Auswüchse.Sie waren mit primitiven Speeren ausgerüstet, warfen mit Steinen, die nutzlos an Thorins Schild abprallten. Sie stanken bestialisch und strotzten sicher vor Krankheiten. Ihre Schläge und hiebe mit dem Speer waren stark, ihre Klauen scharf und lang, aber richtigen Waffen, die gut geführt waren konnten sie kaum etwas entgegen setzen. Ihre Faustschläge und Krallen-Hiebe waren stark, zogen seinen Schild durchaus in Mitleidenschaft, aber wirklich entgegen zu setzen hatte sie ihm nichts. Sie waren wenig, konnten aber einen ausgebildeten Kämpfer kaum das Wasser reichen. Nur wenn sie sich geballt auf ihn stürzen würden, aber dazu kam es nicht im Ansatz. Sie waren zu schnell tot.... Bald war der Boden mit ihrem Blut getränkt. Das Einzige was dieser Kampf war, war widerlich, als Thorin gerade so verhindern konnte, dass der Inhalt einer aufgeplatzten Eiterbeule in seinem Gesicht landete. Keinen Augenblick später schwang er seine Axt in den Schädel seinen letzten Gegners der augenblicklich tot zusammensank. Erbärmlich. Ein Abenteurer neben ihn kotze sich die Seele aus dem Leib, zumindest steckte sein Schwert in einer toten Echse. „Schneid dir die Haare ab, du Weichei. Die wird die keiner zurück halten, wenn du kotzt!“, meinte er grimmig und kassierte einen etwas empörten Blick. Anfänger. Ihm war langweilig. Es waren einfach nur primitive Wilde gewesen. Die er mit Leichtigkeit besiegte. Viele im Lager blieben verwundet zurück. Einige tot. „Tse. Blutige Anfänger.“, murrte er leise, als er Saskia auf sich zukommen sah. Sie schien gut gelaunt. „Sie sind zum Großteil verwundet oder tot, einige wenige sind geflohen. Aber sie waren keine Herausforderung.“, sie sah sich um. Musterte Thorin einen Moment. „Hast du überhaupt was ab bekommen?“, fragte sie ihn und runzelte leicht die Stirn. „Nur ihr widerwärtiges Blut.“, brummelte er und war tierisch gelangweilt. „Wie sieht es in 'unseren' Reihen aus?“, sie zuckte auf seine Frage hin mit den Schultern. „Viele Verletzte, einige Tote, aber nicht viele. Dafür haben umso mehr die Hosen voll und schreien nach Mami.“, sie lachte. „Sollen sie nur gehen!“, plötzlich ertönte lauter die Stimme von Mächthild. „Jemand Interesse die Ruinen auszuräuchern und ihre Brutstätte zu vernichten? Ich nehme an, dass das hier die Meisten waren, der Rest wird vermutlich ein Kinderspiel. Ich packe noch einmal die Hälfte der Summe obendrauf!“, köderte sie und viele lehnten kopfschüttelnd ab. Viele nahmen den Lohn, der ihnen jetzt zustand, der natürlich geringer war, da das eigentliche Ziel die Ruine selbst gewesen war. Sie versorgten die Verwundeten, packten ihre Sachen, damit sie am nächsten Tag aufbrechen konnten. Elende Feiglinge.... „Bist du dabei?“, fragte Saskia breit grinsend. Thorin nickte nur. „Sicher. Hoffentlich wird es mal was herausfordernder. Sonst muss wirklich noch besoffen in den Kampf ziehen...“, er ärgerte sich darüber. Es war für ihn nicht leicht eine Herausforderung zu finden, aber das hier war lächerlich! Was wieder einmal mehr bewies, wie viel mehr er konnte als andere. Gelangweilt seufzte er und ging auf Mächthild zu, die einige auszahlte, Kreuze, Häkchen und Striche auf ihrer Liste verteilte und nicht gerade begeistert drein blickte. „Warum das lange Gesicht?“, hakte er nach und musterte sie genauer. Sie war sicher nicht ganz sauber. Sollte sie sich nicht freuen, dass scheinbar die Hauptmacht der Echsen besiegt war, noch dazu so leicht? Vielleicht zu leicht? Noch dazu bemerkte er, dass sie keinerlei Kampfspuren an sich trug, hatte sie überhaupt gekämpft? Thorin brummte unwillig. „Es melden sich so wenige für die Ruine. Sie haben sicher Nester dort, die vernichtet werden müssen!“, erwiderte sie und setzte dann ein kläglich schlecht geschauspielertes Lächeln nach. „Ich bin dabei, Saskia auch.“, meinte er und deutete auf die Frau die etwas hinter ihm stand. „Wer noch?“, hakte er nach. „Volkmar und die Leute von ihm, die wollen und unverletzt sind. Das macht dann Bruno, Jan und Frederik.... dann Saskia, ihr, ich …. erstaunlich wenige.“, fasste sie kurz zusammen und Thorin hob tatsächlich eine Augenbraue. Jetzt konnte er ihren Ausdruck auch verstehen. Sieben waren wirklich wenige. Hatten sie alle so schnell die Hosen voll? Er blickte sich kurz um. „Zu Beginn waren wir gut siebzig Leute, im Dorf sind zehn abgesprungen, jetzt sind acht gefallen, fünfundzwanzig verletzt, einige schwerer, andere leichter. Die abgerechnet die sich um die Verletzten kümmern und die die nicht mehr wollen... bleiben sieben.“, meinte Mächthild erklärend. „Dann, etwas ausruhen und morgen den Rest erledigen.“, brummte Thorin. „Keine halben Sachen.“, stimmte Saskia zu. „Zu siebt schaffen wir das. Sind immerhin fähige Leute und bereite Leute, da sie freiwillig mitmachen.“, fuhr sie fort. Thorin nickte knapp, wobei er sich vom 'Fähigsein' der Leute noch ein genaueres Bild machen sollte. Abgesehen davon traute er sich nach der 'Aktion' auch zu die Ruinen allein aufzuräumen. Thorin schnalzte abfällig mit der Zunge. „Hoffentlich gibt’s dort ne größere Herausforderung.“, brummelte er nur vor sich hin, während er damit begann grob seine Sachen zusammen zu suchen, damit sie morgen früh schnell aufbrechen konnten. Der Tag kam zum Glück schneller als gedacht. Voller Tatendrang brachte sich Thorin etwas in Schwung, wärmte seine Glieder mit ein wenig Morgentraining auf, bevor er mit gepackten Sachen abmarschbereit auf die anderen wartete, die sie begleiten würden. Saskia trudelte etwas später ein, kaum danach tauchte auch Volker mit seinen paar Männlein auf. Mächthild brauchte am längsten und sie sah alles andere als glücklich aus. „Machen wir uns auf den Weg.“, murrte sie die Anwesenden an, ohne ein Wort des Grußes. Volker zuckte nur leicht mit den Schultern. Zusammen legten sie den weiteren Weg zur Ruine in relativ kurzer Zeit zurück. Sie hielten ein flottes Tempo, nur Mächthild fiel ab und an etwas zurück. Sie hatten sich aufgrund des unwegsamen Geländes dafür entschieden keine Pferde zu nutzen, die sich vermutlich nur die Beine brechen würden. Gegen Mittag erblickten sie endlich die Spitzen eines Gebäudes, das über die Baumwipfel hinaus ragte. Der Wind war nur ganz leicht vorhanden und die Sonne strahlte recht angenehm auf die Gruppe. Sie suchten sich einen etwas geschützten Platz um den etwas offeneren Platz um die Anlage genauer begutachten zu können. Alles lag trügerisch still da. Die Ruine war einst wohl ein Magierturm gewesen, was die Theorie, die Thorin hatte ein klein wenig bestätigte. Solch ein alter Turm barg einiges an Risiken. Vermutlich waren auch unterirdische Gänge vorhanden. Insgesamt würden sie wohl eine ganze Weile brauchen um das Gebiet abgegrast zu haben... Der Turm erstreckte sich über mehrere Stockwerke, das Oberste schien teilweise eingestürzt, der Rest wirkte noch erstaunlich stabil. Vermutlich war da noch immer Magie am Werk. Rund herum gab es nur ein kleines weiteres Gebäude, dass sich als eingefallene Holzhütte herausstellte. „Bleibt hier, ich bin gleich wieder da.“, meinte Mächthild schließlich, nachdem sich auf dem Gelände noch immer nichts geregt hatte. Irritiert blickte er der Frau nach, die sich zurück zog und offenbar weiter entlegen etwas aus ihrer Tasche zog. Was zum Henker trieb sie da denn wieder? Irgendwie passte ihm das alles nicht. Und er erhob sich trotz einem kurzen Blick von Saskia und ging auf Mächthild zu. „Was tut ihr da?! Ich habe euch vorletzte Nacht schon mit jemandem reden hören? Irgendwie scheint ihr etwas zu verheimlichen.“, hakte er nach und hatte seine Hand am Griff seiner Streitaxt. Bisher hatte sie den Auftrag ja relativ getreu beschrieben und es gab auch keine Finte. Aber trotzdem war irgendetwas faul. Thorin hatte einen Riecher für so etwas. „Wer redet da, Mächthild? Willst du mich nicht vorstellen? Ach verdammt, Mädel – ich habe jetzt keine Zeit, ich rede mit Mächthild. Kümmere dich lieber um unseren Gast!“, er hörte ein fluchen, es kam von Mächthild die sich etwas geschlagen drein blickend zu Thorin umdrehte. Sie hatte eine kleine blau leuchtende Kristallkugel in der Hand. „Was soll das werden?“, entkam es Thorin drohend. „Aaaaah! Jetzt kann ich die Stimme auch richtig zuordnen. Thorin Eichenschild! Mit dir hätte ich gewiss nicht gerechnet.“ Angesprochener hob eine Augenbraue. Was zum Henker? Der Griff um seine Axt wurde fester. Das hier war durchaus merkwürdig. „Mächthild hielt es für besser mich lediglich über den Fortgang ihrer Mission auf dem Laufenden zu halten, während ich anderweitig beschäftigt bin. Gott verflucht noch eins. Mädchen! Ich sagte, lass mich in Ruhe. Gib mir die Flasche Wein, aus dem Regal. Ja, die. Fülle mir das Glas auf und dann kümmere dich um den Gast! Nicht mehr um mich, ich bin beschäftigt! Ich habe hier noch etwas zu tun. Macht nur, macht nur weiter! Ich werde später dazu kommen, wenn mein Gast gegangen ist!“, erklang die körperlose Stimme aus der blauen, kleinen Kugel, bevor sie abrupt verstummte und das Licht erlosch. Wobei nicht ganz klar war, wen oder was sie meinte. Wollte die männliche Stimme zu ihrem Gast oder hierher? Wenn es hierher war, dass war das sicherlich ein Magier. „Es tut mir leid. Das ist mein Vater.“, sie lächelte leicht. Es war wieder dieses gestellte Lächeln und Thorin runzelte die Stirn. „Er ist also der eigentliche Auftraggeber?“, hakte Thorin sicherheitshalber nach. „Ja, und ich habe ihn lediglich auf dem Laufenden gehalten. Ich wollte es nur nicht so öffentlich tun, viele fassen Magie nicht so gut auf. Und dass er euch kennt. Nun ja, vielleicht erklärt er es euch selbst, wenn er zu uns stößt.“, meinte sie. Die anderen hatten inzwischen aufgeschlossen und teilweise dem Gespräch gelauscht. „Also keine Heimlichkeiten mehr?“, hakte er sicherheitshalber nach. Sie nickte, grinste dann ein durchaus gefährliches Grinsen. Sie war ihm noch immer etwas suspekt. „Dann sollten wir die letzten beseitigen.“, sie ging an einem etwas überrumpelten Thorin vorbei. Später fanden sie sich in den Gängen des Turmes wieder. Er war weitestgehend verwaist. Irgendwie wurde Thorin das Gefühl nicht los über den Tisch gezogen worden zu sein. Vermutlich hatte er auch einfach nur ein etwas verzerrtes Bild auf die Situation, weil es ihm so leicht fiel. Die oberem Stockwerke waren leer. Alte Möbel, zerbröckelnde Schriftrollen, Staub und Unrat. In den tieferen Ebenen wurde es schon langsam interessanter. Sie konnten einen Echsenmutanten nach dem anderen ausschalten, offenbar waren es nicht viele, die die wenigen Nester bewachten. Erst in der scheinbar letzten Kellerebene konnten sie ein großes Nest ausfindig machen, dass von zehn Echsen bewacht wurde. In der Mitte befand sich seine große misgestaltete Echse. Offenbar ein weibliches 'Ding'. Sie beobachteten eine Weile das Treiben, so gut sie das um die Ecke konnten. Das Ding grub ein Loch in den Haufen aus Stofffetzen, Dreck und Tier- und Menschenüberresten. Offenbar um noch mehr Eier zu legen. Das galt es zu beseitigen, dann wäre ihre Aufgabe erledigt. Und es würde keine Herausforderung werden. Wirklich. Wirklich, so sehr hatte er sich noch auf keine Mission gelangweilt. Auf ein Signal hin stürmten sie den Raum, der vor ihnen lag. Die Echsen zischten überrascht und gingen sofort zum Gegenangriff über. „Na endlich!“, entkam es Thorin, als er deutlich spürte, wie viel stärker sein Gegner zu sein schien, geschickter! Offenbar hatten sie die Stärksten beim Nest gelassen. Geschickt duckte sich das Mistvieh unter seinem Hieb weg, schlug nach ihm, seine Krallen kratzten über Thorins Schild. Er wich etwas zurück, stellte sich fest auf den Boden und hielt dem Angriff des Echsenmannes stand, der mit voller Wucht gegen Thorin pralle. Mit dem Schild brachte er die Echse aus dem Gleichgewicht, vollführte eine halbe Drehung mit dem Oberkörper und hieb seine Axt in die Seite des Biestes, ekliges Blut spritzte ihm entgegen. Mit einem euphorischen Schrei stieß er die Echse nun seinerseits und das erfolgreich, sodass sie in den Nesthaufen krachte. Er setzte nach und spaltete dem Vieh den Schädel. Bevor er herumwirbelt und dem nächsten Angreifer eins auszuwischen. Die Echsenfrau hatte die ganze Zeit nur da gehockt und ihre Eier beschützt, nach jedem gebissen und gekratzt, der ihr zu Nahe kam, sodass sie sich ohne weiteres dem Rest widmen konnten. Jan hatte sich einen fiesen Biss zugezogen und Thorin sah leicht gelangweilt dabei zu, wie Saskia die das Echsenweibchen richtete. „Also wirklich? Das wars?“, entkam es Thorin nach einer Weile, während er seine Axt mit einem Lappen abwischte. Mächthild trat statt dessen auf ihn zu grinste leicht und nickte. „Soweit....“, gerade als sie noch etwas sagen wollte hörte er einen schrillen Ton. Mächthild fluchte leise, nahm wieder die kleine Kugel und warf sie auf den Boden. Sie zerbarst in tausend kleine Stücke und grellpinker Rauch stieg aus den Überresten hervor. Thorin wich zurück. „Was soll das denn?!“, entkam es Saskia, die sich hustend die Hand vor den Mund hielt. Kaum verflüchtigte sich der Rauch, erschien eine Silhouette. „Einen wunderschönen guten Tag!“, erklang die Stimme, die er zuvor schon gehört hatte. Diesmal jedoch war sie auch deutlich jemandem zuzuordnen. Was er allerdings sah, war alles andere als beruhigend. Einen durchgeknallten Irren! Anders war der Kleidungsgeschmack des Fremden nicht zu erklären. Eine dunkelbraune fast schwarze Robe, die mit etlichen Augen verziert war. Die noch dazu in alle möglichen Richtungen zu blicken schienen. Der Umhang schimmerte in den grellsten Regenbogenfarben und glitzerte der Umhang etwa auch noch, als sich der Mann mit der unglaublich lächerlichen Frisur bewegte? Wenn man Thorin einmal mit ungläubigen, beinahe entgleisten Gesichtszügen sehen wollte, hätte man jenen Moment bildlich festhalten sollen. Schwungvoll verbeugte sich der Fremde. „Eckhardt der Klare!“, stellte er sich vor und schenkte den Anwesenden ein blitzendes Lächeln. „Mein Gast hatte sich soeben verabschiedet und da ihr die Aufgabe erfolgreich abgeschlossen habt, bin ich ja genau im richtigen Moment eingetroffen! Gut, gemacht Mächthild! Du hast dir dein Säurebad nach diesen langen Tagen an Land sehr verdient! Du musst dich sicher schon ganz schuppig und ausgetrocknet fühlen! Deine Geschwister vermissen dich bereits! Konntest du denn den Kleinen ausfindig machen?“ Schuppig, ausgetrocknet, Säurebad?! Mächthild schüttelte den Kopf. „Nein... aber er muss hier sein!“, meinte sie und Eckhardt griff sich leicht an den Kopf. „NEIN Rupert, du darfst ihr nicht wieder das Gesicht abfressen! Ich kann ihr doch nicht ständig ein Neues wachsen lassen!“ Mächthild verzog das Gesicht. Und begann dann im Berg des Nestes herum zu wühlen. Dinge weg zu werfen, zur Seite zu legen und sich hier und da irgendetwas genauer anzusehen. Eckhardt sah ihr einen Moment dabei zu. Thorin versuchte nur im Ansatz zu erfassen WAS hier gerade passierte. Auch die anderen starrten ungläubig. „Nun Thorin, erfreut deine Bekanntschaft zu machen. Ich wusste, dass ich dir irgendwann einmal begegne! Dem mächtigen Anführer, der Lumiél wieder zu Ruhm verhilft! Uhh... ohh... Ähm... ich und meine Klappe. Du hast nichts gehört! Ich bin jedenfalls sehr...“, er wurde von einem Aufschrei unterbrochen. Mächthild zischte schmerzerfüllt und sie hielt sich den Arm. An dem eine kleine Steinschatulle hing. Ihre Hand war darin verschwunden und eine lange Zunge hatte sich um ihr Handgelenk gewickelt. „Aaaah! Hervorragend! Hervorragend! Da ist er ja, der Kleine! Wirklich ausgezeichnet! Nun denn, ich habe viel zu tun! Die Herrschaften haben mir sehr entgegen gearbeitet! Vielen Dank! Und natürlich geht ihr nicht leer aus! Mächthild, Mächthild! Verdammt Mächthild! Lass ihn dran! Er hat sicher Hunger, er muss gepflegt und gehegt werden, ich habe noch große Pläne mit ihm!“, erst jetzt wurde Thorin klar, was da an Mächthilds Hand hing. Es war ein kleiner Mimic, Sabber troff auf den Boden. Die Frau verzog nur wieder das Gesicht. Zog weiter an dem Mimic. „Mächthild! Lass ihn, oder Rupert darf dir doch das Gesicht abfressen, er hat Hunger. Er hatte seit einer Woche nichts! Also überlege es dir!“, sie hielt grimmig drein blickend inne. Eckhardt wandte sich wieder den ungläubig starrenden Söldnern zu. „Wo war ich? … Ach ja! Vielen Dank! Mächthild! Wir müssen gehen!“, er griff in einer seiner Taschen und zog einen Zauberstab hervor. Vollführte einige Gesten, während er dabei ein kleines Liedchen trällerte. Kaum später öffnete sich ein Portal. Es bestand aus blau wabernder Masse und man konnte nicht erkennen wohin es führte. Mächthild fluchte nur leise und trat durch das Portal. „Nicht fluchen! Wir sind gebildet!“, Eckhardt war gerade dabei durch das Portal zu gehen als er noch einmal inne hielt. „Ach ja! Ihr sollt mich nicht als Undankbar in Erinnerung behalten! Er vollführte ein paar theatralisch übertriebene Gesten, griff dann in seinem Umhang, zog einen magischen Beutel hervor, was unschwer an dem ganzen Glitzer zu erkennen war, den der Beutel in alle Richtungen verstrahlte und der in einem Meter Entfernung verblasste. „Ich habe natürlich eine Belohnung! Wie versprochen! Ich halte meine Versprechen, zumindest meistens.“, er drehte den Beutel um, schüttelte leicht und eine Staubwolke kam hervor, die sich langsam rieselnd und funkelnd vor dem Portal verteilte. „Dann vielen Dank, noch einmal! Mächthild!“, er trat durch das Portal. „Wir müssen uns noch einen Namen für den Kleinen überlegen!“, war das Letzte was man vernahm, als sich das Portal schloss. Es herrschte Totenstille in dem Raum. Es war so leise, man hätte eine Feder auf den Boden fallen hören können. Es dauerte eine ganze Weile, bevor die verbliebenen wieder Regungen zeigten. „Was war das?!“, fragte Saskia ungläubig. Thorin indes starrte auf die Stelle auf der zuvor noch der Staub hinab gerieselt war. Dort standen sechs große Körbe. Aus Weide geflochten, gefüllt mit einem Schinken, mehreren Weinflaschen, Obst-und Käsesorten. Eine große rosa Schleife befand sich an jedem Henkel. An einem befand sich sogar ein Namensschild. Auf dem, in geschwungener Schrift Thorins Name stand. „... und die Moral von der Geschichte? Lass dich nicht mit einem Präsentkorb bezahlen. Schon gar nicht von einem durchgeknallten Magier!“, dröhnte Thorins Stimme, als er endete. Vielleicht war die Geschichte doch eher an den Haaren herbei gezogen und Thorin hatte etwas zu viel getrunken? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)