Ein ungewollter Skiurlaub von abgemeldet (Garland x Bryan) ================================================================================ Kapitel 1: Die Verkündung ------------------------- Kapitel 1 - Die Verkündung   Es war spät am Abend und unser ganzes Team hatte sich im Gemeinschaftsraum versammelt, wo unser Teamleader Tala von seiner wöchentlichen Geschäftssitzung mit Boris berichtete.   „Wir sollen was?,“ fragte ich schockiert und sprang von meinem Stuhl hoch. „Ich hab mich wohl verhört.“ „Nein, du hast schon richtig verstanden,“ erwiderte Tala kühl. „Boris verlangt von uns, dass wir mit dem Team BEGA zusammen in den Skiurlaub fahren. Er meinte, dass er das Team ab sofort auch unter seine Fittiche nehmen wird, damit die Abtei qualifizierten Kämpfer Zuwachs bekommt. Aus diesem Grund sollen wir sie besser kennenlernen und den Teamgeister fördern.“ Der Rothaarige zuckte desinteressiert mit den Schultern. „Mir kann das egal sein, solange wir nur beim nächsten Mal die Blade Breakers bei den World Championships besiegen! Ich kann das dämliche Grinsen von Tyson nicht mehr ertragen,“ knurrte er wütend und ballte seine Händen zu Fäusten. „Aber das kann Boris doch nicht einfach so entscheiden,“ protestierte ich noch immer. Durch mein ungewöhnliches Verhalten lenkte ich nun auch Ians und Spencers Aufmerksamkeit auf mich, die mich mit hochgezogenen Augenbrauen fragend musterten. „Sag mal, warum stört dich das denn so?,“ fragte der Kleine neugierig. „Hast du was gegen das Team?“ „Ja! Ich meine Nein, habe ich nicht, aber... Ach egal,“ stotterte ich und beschloss jetzt am besten Still zu sein, als ich die verdutzen Blicke der anderen bemerkte, die skeptisch auf mir lagen. „Nun, ich denke, es wäre angebracht, wenn wir uns jetzt alle auf unsere Zimmer zurückziehen und schlafen gehen. Wir müssen morgenfrüh zeitig aufstehen, um unseren Flug nach Südtirol zu erwischen. Brooklyn und den Rest des Teams treffen wir dann vor Ort gegen 12:00 Uhr am Hotel. Weiter werden wir unsere Doppel-Zimmer mit jeweils einem Mitglied des anderen Teams beziehen und dann gemeinsam zu Tisch gehen. Den späteren Ablauf klären wir dann vor Ort in Ruhe beim Essen,“ fügte der Rothaarige erklärend hinzu. „Steht denn auch schon die Zimmeraufteilung fest?,“ fragte Spencer mit seiner rauen Stimme an seinem Teamchef gerichtet. „Ja, die hat mir Boris vorhin gegeben. Einen Moment,“ bat er und kramte aus seiner Jackentasche einen kleinen Zettel. „Also, ich werde mit Brooklyn ein Zimmer beziehen. Bryan, du bekommst eines mit Garland, Spencer mit Mystel und Ian muss sich mit Ming-Ming ein Zimmer teilen,“ las er vor. Als Tala die Aufteilung kundgab horchte ich überrumpelt auf und schaute ihn schockiert an. „Was??? Ich muss mit Garland auf ein Zimmer? Das darf doch nicht wahr sein!,“ stöhnte ich gequält auf. „Warum kann ich nicht mit einen der anderen Mitglieder auf ein Zimmer gehen?“ „Ganz einfach, weil Boris so entschieden hat und damit ist das Thema beendet,“ antwortete unser Teamleader bestimmend. „Und jetzt geht auf eure Zimmer,“ befahl er und folgte den Anderen nach draußen.   ***   In Gedanken versunken saß ich nur mit einer schwarzen Schlafanzughose bekleidet auf meinem Bett und dachte über die Verkündungen im Gemeinschaftsraum nach. Oh man, warum muss es ausgerechnet Garland sein mit dem ich auf ein Zimmer muss? Ausgerechnet die Person, in der ich mich verliebt habe, und dass dann auch noch für ganze zwei(!) Wochen. Deprimiert drückte ich mein Kopfkissen an mich und vergrub mein Gesicht in dieses. Dass werden die schlimmsten zwei Wochen meines Lebens werden. Ich bin jetzt schon völlig hilflos und ratlos. Wie soll das dann erst in Garlands Nähe werden? Alleine bei seinem Anblick werde ich schon schwach und bekomme weiche Knie. „Ach Garland,“ nuschelte ich verträumt in mein Kissen. „Warum muss es auch die Liebe auf den ersten Blick geben?“ Ja, ich habe nie an die Liebe auf den ersten Blick geglaubt, hielt sie für Schwachsinn und Aberglaube, aber als ich dich dann auf den World Championships traf, da hat sich meine Einstellung mit einem Schlag von Grund auf geändert. Ich habe nur in deine Augen geblickt und schon war es um mich geschehen. Wusste, dass du der Richtige bist. Es fühlte sich so an, als wäre es erst gestern geschehen, doch waren schon einige Monate seit dem Vorfall ins Land gezogen. Damals musstest du gegen Tyson im Finale antreten und dein selbstbewusster, entschlossener und doch zugleich sanftmütiger Blick hat es mir angetan. Ja, mir wurde ganz heiß und ich hatte geglaubt, Gott habe einen Engel auf die Erde gesandt, so schön sahst du aus. Mir wird immer noch ganz warm ums Herz, wenn ich daran denke. Grummelnd schmiss ich mich seitwärts auf mein Bett. „Super Bryan,“ sprach ich wütend zu mir selbst und boxte mit meiner Faust deprimiert auf die Matratze. „Jetzt hab ich so über Garland nachgedacht, dass ich nun gar nicht mehr schlafen kann. Ich verschwende doch eh nur unnötig Gedanken. Er wird zu 100 % nicht Schwul sein und sich erst recht nicht in mich verlieben. Oh man, ich übersteh diesen Urlaub nicht,“ nörgelte ich weiter.   Die anderen Blitzkrieg Boys schliefen schon alle ihren Schlaf der Gerechten, während Bryan immer noch versuchte endlich einzuschlafen; doch immer wieder schweiften seine Gedanken zu einen gewissen gutaussehenden Mann ab. Kapitel 2: Anreise und private Gespräche ----------------------------------------   Am Tag darauf wurden alle Blitzkrieg Boys um fünf Uhr in der Früh aus den Betten geschmissen. Sie wuschen sich, zogen sich an und aßen gemeinsam zu Frühstück, wobei das Frühstück eher aus einer heißen, braunen Flüssigkeit bestand. Kaffee! „Ich hoffe, ihr habt eure Sachen alle gepackt, denn euer Bus, der euch zum Flughafen bringen wird, ist bereits unterwegs,“ verkündete Boris knapp durch einen Lautsprecher. „Nun gut, dann wollen wir mal langsam. Am besten holt ihr eure Koffer herunter und stellt sie vor dem Tor der Abtei ab. Der Bus müsste auch jeden Moment eintreffen,“ sprach Tala und erhob sich vom Stuhl. Innerlich seufzte ich laut auf. Diesen Satz wollte ich am wenigsten hören. Für eine Flucht oder einer Auswanderung auf einen anderen Kontinent ist es wohl nun zu spät. „Ich bin Startklar. Nun kommt endlich,“ kreischte Ian lachend, der schon vor dem Tor der Abtei stand und hibbelig auf der Stelle Hin und Her hüpfte, als der Bus quietschend stehen blieb. „Der kann sich ja auch freuen,“ murmelte ich beim Vorbeigehen und stieg miesgelaunt in den Bus ein. „Was ist dem denn über die Leber gelaufen?“, fragte Ian. „Ach weißt du Ian, so was nennt man Liebe,“ grinste der Rothaarige, da er Bryan auf Anhieb durchschaut hatte. Ja, er hatte schon bei den letzten World Championships festgestellt, dass der Lilahaarige sich in Garland verknallt hatte und dies nicht gerade wenig. Hoffentlich wirst du ihm deine Liebe gestehen und ich wünsche dir alles Glück der Welt, dass er deine Liebe erwidert. Schließlich sollen meine Bemühungen der Zimmeraufteilung auch von Erfolg gekrönt sein; ich möchte sie nicht umsonst gemacht haben, grinste der Russe in sich hinein. „Ah ja,“ konterte der Kleine daraufhin nur. „Aber davon hast du noch keine Ahnung, werde erst mal erwachsen,'' sprach Spencer neckend und klopfte Ian vorsichtig auf die Schulter, um ihn nicht gleich umzuschmeißen, da er doch um einiges größer und stärker war. „Ich kenne mich sehr wohl damit aus,“ schmollte der Kleine und stieg beleidigt in den Bus hinein. Spencer folgte ihm schulterzuckend. Das kann ja noch was werden, dachte der Teamleader kopfschüttelnd. Die Busfahrt verlief ruhig und ohne Probleme. Sie hatten in aller Früh wenig Verkehr auf den Straßen und so erreichten die Blitzkrieg Boys schnell den Flughafen, da ihr Fahrer sich ebenfalls nicht unbedingt an die Geschwindigkeitsbegrenzungen gehalten hatte. Tala verteile vor Ort noch schnell an alle die Flugtickets, damit sie einchecken konnten und betraten gemeinsam die Gangway. Boris war mal äußerst spendabel gewesen; sie saßen in der ersten Klasse. Bryan saß am Fenster neben Tala. Direkt zwei Reihen hinter ihnen saßen Ian und Spencer, die aber, so wie es aussah beschlossen hatten, noch ein wenig zu schlafen. Ob er sich sehr verändert hat?, fragte ich mich geistesabwesend aus dem kleinen Bullauge schauend und bemerkte, wie das Flugzeug langsam anfuhr und in die Lüfte empor stieg. Irgendwie kann ich es jetzt kaum noch abwarten ihn endlich wieder zu sehen. Mhm, ob er vergeben ist? So ein attraktiver Mann hat sicherlich schon längst eine feste Freundin, dachte ich und traurig stütze ich meinen Kopf auf meiner Hand ab. „Jetzt macht dir mal nicht so viele Gedanken,“ hörte ich Tala zu mir sagen und wurde so aus meiner Gedankenwelt gerissen. „Wie bitte?,“ fragte ich ihn perplex anschauend. „Du sollst dir nicht so viele Gedanken machen,“ wiederholte er. „Es wird mit dir und Garland schon gut gehen. Er ist nämlich nicht der Typ, der einen Menschen verachtet, nur, weil er sich in einen Mann verliebt hat. Glaub mir, sollte er deine Gefühle nicht erwidern würde er dir trotzdem beistehen,“ vergewisserte er mir, während er nebenbei die Stewardess zu sich winkte. „Woher weißt du...,“ ich brach ab als die Stewardess zu uns kam. Es brauchte ja nicht jeder mitbekommen das ich Homosexuell veranlagt war. „Wie kann ich ihnen behilflich sein?,“ fragte sie uns freundlich. „Ich hätte gerne ein Glas Wasser. Möchtest du auch was Bryan?“ Ich verneinte. „Gut, dann nur für mich.“ „Wie sie wünschen,“ antwortete die junge Frau und verschwand wieder. „Woher weißt du das?,“ brachte ich meinen Satz zu Ende. Tala seufzte. „Ach komm Bryan, das hat man doch schon bei den World Championships bemerkt, dass du dich in Garland verliebt hast.'' Schweigend schaute ich ihn an. „Ich weiß was du jetzt denkst, aber macht dir keine Sorgen. Ian und Spencer wissen es mittlerweile auch und wir verachten dich deswegen nicht. Es hört sich jetzt bestimmt lächerlich aus meinem Mund an, aber wir sind doch alle Freunde.“ „Danke,“ lächelte ich meinen Teamkameraden, Freund und Leader erleichtert an. Er erwiderte meine Geste und nahm auch sein Glas Wasser von der Stewardess dankend entgegen. Somit beschloss ich mir nicht mehr so viele Gedanken zu machen, wie Garland und die Anderen reagieren würden. Tala hatte sicher Recht, Garland war nicht der Typ, der andere Menschen wegen ihre Gefühle zurückwies. So versuchte auch ich noch ein wenig zu schlafen, da ich ja die letzte Nacht kaum ein Auge zu bekommen hatte.   *** Währenddessen in einem anderen Flugzeug   „Was hälst du davon, dass wir jetzt zusammen mit den Blitzkrieg Boys in einem Team sind?“ „Ich weiß nicht recht Mystel,“ antwortete Ming-Ming überlegend. „Wir kennen sie ja eigentlich nur von den World Championships und da waren wir alle Gegner.“ „Ach, dir gefällt es doch nur nicht mal wieder das einzige Mädchen zu sein,“ grinste der Blonde und lehnte sich in der Flugzeuglehne zurück. „Ja, und was dagegen?,“ gab sie zickig zurück. „Gegen etwas weibliche Unterstützung hätte ich nichts einzuwenden.“ „Nö,“ war die knappe Antwort. „Tze, typisch Männer.“   Eine Reihe hinter ihnen „Und was meinst du zu diesem Thema?,“ fragte der Orangehaarige seinen Freund. „Ich finde, dass das eine gute Idee war. Ist doch mal was Neues in unseren Leben und für die nächsten World Championships kann es nur von Vorteil sein.“ „Aber sicher doch Garland und andere Hintergedanken hast du wohl gar nicht dabei, was?“ „Was soll das denn jetzt werden, ein Verhör? Und kannst du mir mal verraten, worauf du genau hinaus möchtest?,“ fragte der Silberhaarige. Brooklyn wendete sich mit einem wissenden Lächeln im Gesicht zu ihm. „Och, ich denke da nur an den zweit besten Blader von den Blitzkrieg Boys, einen gutaussehenden jungen Mann mit Lilahaaren, der auch nicht schlecht gebaut ist und in den du dich rein zufällig verguckt hast.“ Garlands Augenbraue zuckte. „Hast du etwa schon wieder mit deinen Fähigkeiten in anderen Leuten Gedanken herumgeschnüffelt?,“ fragte er leicht gereizt. „Ich? Nein, zumindest dieses eine Mal nicht,“ antwortete der Teamchef unschuldig. „Dass du dich in ihn verschossen hast, das sieht man dir an der Nasenspitze an, mein Lieber.“ Brooklyn beugte sich leicht zu Garland hinüber und flüsterte: „Und stell dir vor, du hast sogar auch einmal im Schlaf seinen Namen gemurmelt.“ „Ich habe was?,“ erwiderte der Langhaarige schockiert. „Tja und daran hab ich den Köder gerochen,“ fügte Brooklyn grinsend hinzu. „Wirst du es ihm denn sagen?,“ fragte der Teamleader neugierig seinen Kameraden. „Ich weiß es nicht,“ gab er überlegend von sich. „Meinst du, er wird es verstehen?“ „Das kannst du nur wissen, wenn du es im sagst,“ antwortete sein Gesprächspartner ehrlich. „Das stimmt wohl. Darf ich dir auch mal eine private Frage stellen?“ „Nur zu.“ „Bist du auch verliebt?“ Ein kurzer Moment des Schweigens durchbrach die Unterhaltung bis Brooklyn seine Stimme wieder fand. „Ja bin ich,“ nuschelte er verlegen und mit geröteten Wangen. „Und er ist auch im Team von den Blitzkrieg Boys.“ Garland schien nicht lange zu brauchen um zu wissen, um wem es sich handelte. „Tala ist es, habe ich recht?,“ schoss es aus ihm heraus. Brooklyn bestätigte ihm seine Vermutung. Garland verschränkte seufzend seine Arme hinter den Kopf und schloss Ruhe suchend seine Augen. „Na da haben wir ja ein Los gezogen, schließlich sind wir auch noch mit den beiden jeweils im Doppel-Zimmer. Ob das gutgehen wird?,“ fragte er mehr an sich selbst gerichtet als an Brooklyn. „Abwarten Garland. Abwarten.“ Damit landeten beide Flugzeuge zur gleichen Zeit, aber an verschiedenen Flughäfen in Südtirol. Beide Teams machten sich auf dem Weg zu ihrem Hotel im Skigebiet Ahrntal und fuhren den dortigen Geschehnissen unwissend entgegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)