The Value of Something we lost. von Ikeuchi_Aya (... and maybe find again.) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- In meinem Fall war es nur noch abstruser... denn wer kann schon von sich behaupten, dass er durch Zeit und Weltall gereist ist? Dass er die Vergangenheit, die Gegenwart und die ferne Zukunft kennt? Dass er am Ende des Universums war? Nichts von all dem wird den allermeisten Menschen zuteil geworden sein. Ich hatte selbst nie daran geglaubt, dass so etwas überhaupt möglich ist. Mit meinen neunzehn Jahren, meinem nicht gerade grandiosen mittleren Schulabschluss und meinem bisherigen Job in einem Kaufhaus malte ich mir allgemein nicht sehr viele Chancen im Leben aus. Das, was andere machten – Reisen, Studieren, sich so auf die Abenteuer des Lebens einlassen – blieb mir verwehrt. Der einzige damalige Lichtblick war mein Freund Mickey. Wir ähnelten uns, waren beide nicht die Überflieger und lebten in halbwegs gleichen Verhältnissen. Er konnte mich zum Lachen bringen, schaffte es, dass meine Mittagspausen bei der Arbeit weniger einsam und trist verliefen und konnte mich aus diesen grauen Alltag abholen, der mich eingehüllt hatte. Unsere Beziehung reichte, um mich selbst davon zu überzeugen, dass das Leben so sein musste: Jeder hatte einen Job, den er mehr oder weniger gern erledigte. Jeder musste arbeiten, um leben zu können und jeder fand irgendwann einen Menschen, mit dem sich all diese Brühe aushalten ließ.   Und dann... traf ich ihn. Den Doktor. Nein, falsch. Eigentlich traf ich erst auf Schaufensterpuppen, die ein Eigenleben entwickelt hatten und mich erwürgen wollten, dann traf ich den Doktor. Noch nie war mir so ein seltsamer Mensch begegnet. Zu diesem Zeitpunkt war ich mir zumindest sicher, dass er ein Mensch wäre. Alsbald stellte ich allerdings auch das in Frage - wie so vieles. Je mehr ich allerdings in Frage stellte, desto ungewollter waren meinem Umfeld meine Fragen. Weder meine Mum noch Mickey wollten sich diese auf Dauer anhören. Aber für mich hatte sich eine Tür geöffnet, deren Existenz ich mir zuvor nicht einmal hatte vorstellen können.   Der Doktor nahm mich mit, führte mich in fremde Welten und Zeiten und ich lernte so viel mehr als ich durch die Schule oder die Arbeit hatte lernen können. Jeder Tag war ein Abenteuer und obgleich auch gefährlich und wir nicht selten beinahe dem Tod geweiht waren, war es doch genau das, was ich wollte. Bis ich merkte, dass es nicht nur diese Art von Lebensinhalt war, welche ich ersehnte, sondern auch das Zusammensein mit dem Doktor. Er machte einen anderen Menschen aus mir. Einen besseren Menschen. Einen Menschen, der über den Tellerrand hinaussehen konnte und weniger in Schwarz und Weiß dachte. Er veränderte mich und auch das war etwas, was meinem Umfeld nicht gefiel. Die Beziehung zu Mickey konnte dem nicht standhalten. Sie hätte es auf Dauer nie, fand so aber ein jähes Ende. Er kam nicht gegen den Doktor an. Auch wenn Mickey glaubte, dass dies an dessen Fähigkeiten lag und an dem gefährlich Unbekannten, was mir so imponierte... Dabei war es doch nur der Doktor selbst, der mich mit jeden Tag mehr zu der Entscheidung brachte, bei ihm bleiben zu wollen. Bei ihm und für immer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)