MaiTai. von Elfenwald ================================================================================ Kapitel 3: Drei. ---------------- Es war früh, als Mai erwachte. Die Sonne ging gerade erst auf. Die Brünette lag im Bett und dachte über die vergangenen zwei Tage nach: Da war dieser Naruto, der anscheinend immer gute Laune zu haben schien und ständig nur Unsinn im Kopf hatte. Er war einer dieser Typen mit denen man viel Spaß haben konnte, der einen aber niemals im Stich ließ. Ein merkwürdiger Kerl - doch sie mochte ihn. Ihre Gedanken schweiften weiter: Sasuke. Er sah seinem Bruder unglaublich ähnlich. Sie fühlte sich nicht wohl in seiner Nähe, was bei Itachi anders war. Sie beschloss Sasuke im Auge zu behalten und sich von ihm, soweit es ihr möglich war, fernzuhalten. Und dann war da noch der Unbekannte, mit dem feuerroten Haar. Sie war wirklich neugierig geworden und beschloss alles daran zu setzen um herauszufinden, wer dieser Junge war. „Nichts als Fragen“, seufzte Mai und stand auf. Sie ging leise ins Bad, um Sakura nicht zu wecken. Ihre Laune besserte sich schlagartig, als sie an Kakashi dachte. Sie hatte ihn wirklich vermisst und wunderte sich etwas, dass er ihr von der bevorstehenden Mission erzählt hatte. Sie fragte sich, ob sie Sakura vorsichtshalber schon mal vorwarnen sollte. ‚Schließlich braucht sie ewig zum packen‘, grinste Mai ihrem Spiegelbild entgegen, zog sich aus und sprang unter die Dusche. „Mai? Mach mal schneller! Ich muss ganz dringend ins Bad“, polterte Sakura nach ein paar Minuten vor der Tür. Immer noch grinsend stieg Mai aus der Dusche, wickelte sich in ein Handtuch ein und ließ die Rosahaarige hinein: „Na endlich“, grummelte Sakura und schob die Brünette aus dem Bad. Langsam schlenderte Mai in die Küche und frühstückte erst einmal. Sakura gesellte sich eine halbe Stunde später dazu. „Ach, übrigens: Wir müssen auf eine Mission. Kakashi hat es mir verraten. Es weiß eigentlich auch noch kei-..“ – „WAAAAAAAAAAAS? Ich hab noch nicht gepackt! …“, keifte Sakura auch schon am Rande der Verzweiflung. Mai lachte, während Sakura sofort aufsprang. Die Rosahaarige rannte kreuz und quer durch die Wohnung und suchte alle Sachen zusammen. „Wieso hat mir keiner was davon erzählt? Wenn das wieder einer von Naruto's Streichen ist, dann dreh ich ihm den Hals um…“, meckerte sie, als sie gerade durch die Küche düste. „Mensch, Sakura, hörst du mir eigentlich zu? Ich hab doch gesagt, dass Kakashi es mir gesagt hat und dass die Anderen das auch noch nicht wissen. Es ist eine Überraschung von Tsunade-sama“, wollte Mai dem Ansturm der Flüche ihrer Freundin endlich beenden. Langsam drehte sich Sakura zu ihrer Freundin um. „Sensei Kakashi? Wann hast du denn mit ihm geredet?“ Die Brünette konnte es nicht verhindern, dass ihr das Blut in den Kopf schoss. Verlegen schaute dir Brünette auf ihre Füße. Sie hatte sich verraten! Ihr Puls raste. „Ich hab ihn getroffen, als ich spazieren gegangen bin..“, redete sich Mai die Wahrheit schön und hoffte inständig, dass Sakura nicht weiter nachhaken würde. Doch Sakura genügte diese Antwort. „Wieso hast du mir das nicht früher gesagt?“, kam es plump von ihr und rannte wieder los um ihre Sachen weiter zu packen. Eine Viertelstunde später machten sich die Beiden auf den Weg zur Akademie. Naruto, Tenten und die Anderen waren auch alle schon da. „Sieht aus, als wären wir die Letzten“, flüsterte Sakura ungläubig. „Kein Wunder. Du hast ja auch ewig zum Packen gebraucht!“, lachte Mai. „Gut, sind jetzt alle da?“, hörte man eine sehr autoritäre weibliche Stimme, „dann geht jetzt alle in Klassenzimmer 1-B. Ich werde gleich nachkommen.“ – Tsunade. Als jeder einen Platz gefunden hatte, ging die Tür des Klassenzimmers auch schon auf. Der Hokage betrat den Raum und fing ohne Umschweife an: „Der Ruf von Konoha wird durch mangelnde Teamfähigkeit und angebliche Feindseligkeit gegenüber anderen Dörfern beschmutzt. Also hab ich ein neues Projekt gestartet und ihr seid die Ersten, die es testen werden.“ Ein Tuscheln ging durch den Raum, während Mai sich umsah. ‚Nicht zu fassen!’ schoss es der Brünetten durch den Kopf und stupste Sakura hart in die Seite. Der böse Blick, der folgte, wurde abgewandt, als sie sah, weshalb Mai sie angestupst hatte. Dort saß der Unbekannte mit dem feuerroten Haar. Mai war fasziniert von ihm, konnte sich aber beim besten Willen nicht erklären warum. „Ihr werdet zusammen aufbrechen und verschiedene Missionen erfüllen, die eure Teamfähigkeit stärken sollen. Zudem werden Temari, Kankuro und Gaara aus Sunagakure ebenfalls an dieser Fahrt teilnehmen." Tsunade blickte zu dem Unbekannten und seinen Kameraden. Neben dem Jungen mit den roten Haaren saß ein blondes Mädchen, die ziemlich desinteressiert drein sah. Daneben saß ein Junge, der mit einer kleinen Marionette spielte. "Dies soll zeigen, dass wir keinerlei Antipathie gegenüber anderen Dörfern hegen..", erklärte Tsunade weiter. Ihren Vortrag beendete der Hokage rasch mit den üblichen Floskeln und verschwand dann aus der Tür. Nacheinander verließen alle den Raum in Begleitung ihrer Sensei‘s - nur Kakashi ließ mal wieder auf sich warten, sodass Sasuke, Sakura, Naruto und Mai alleine im Klassenzimmer waren. „Wow! Das wird bestimmt super!“, grinste Naruto und hüpfte durch den Raum. Mai konnte nicht anders, als sich mit ihm zu freuen. Sie sprang von ihrem Platz und alberte mit dem Blondschopf herum und gemeinsam planten sie, was sie alles für Unsinn anstellen konnten. Mai hatten schon die ein oder andere Idee. Sakura war weniger begeistert davon. Sie saß an ihrem Platz und ging im Kopf noch mal alle Sachen durch, die sie eingepackt hatte. Nicht, dass sie etwas vergaß! Sasuke hingegen war wie immer. Er saß einfach nur da und starrte die Wand an. „Wann geht’s denn endlich los?“, rief Naruto sofort, als Kakashi durch die Tür trat. Etwas verplant schaute Kakashi auf die Uhr, die an der Wand hing. „In 10 Minuten. Und seid pünktlich“, sagte er und ließ die Vier wieder allein. Sasuke verschwand kurz darauf. „Cool. Das wird super! Ich weiß es. Echt jetzt!“, freute sich Naruto weiter. „Ehm.. Naruto? Du hast noch nicht gepackt und wir fahren in 9 Minuten los“, lachte Mai gut gelaunt. Man merkte sofort, dass es bei Naruto ‚Klick‘ machte. Er verabschiedete sich schnell und sprintete los um seine sieben Sachen zu packen. „Ich hätte gedacht, dass wir noch ein bisschen mehr Zeit haben“, murmelte Sakura bedrückt. „Ach, was! Umso eher wir losfahren, desto besser..“, grinste Mai und steckte Sakura sogleich mit ihrer guten Laune an. Die beiden Freundinnen machten sich auf den Weg zurück, um ihr Gepäck zu holen und liefen dann zum Haupttor von Konoha. Auf dem Weg dahin, fiel Mai wieder der Rotschopf ein. „Der Junge aus dem Wald war da“, erzählte sie. „Gaara aus Sunagakure?“ fragte Sakura ein bisschen verwirrt und die Beiden fragten sich, was er wohl von ihr gewollt hatte. Er hatte es zugelassen, dass sie ihn entdeckte, soviel stand fest. „Und? Was ist so besonders an ihm?“ versuchte sie Sakura auch sogleich weiter auszuquetschen. „Er ist der Sohn des Kazekage und ein Jinchuuriki“ beantwortete die Haruno die Frage der Braunhaarigen und schaute sie an. „Oh“ war das einzige was Mai noch hervorbrachte. Vor dem Haupttor stand ein großer Bus. Sakura und Mai luden ihr Gepäck ein und setzten sich schon mal auf die besten Plätze - ganz hinten. Sie waren die Ersten. "Los geht's!", hörte man die bekannte Stimme des blonden Chaoten und Sekunden später, stieg Naruto grinsend in den Bus. Er setzte sich zu den beiden Mädchen und verwickelte Mai sogleich in ein Gespräch. Sakura schaute aus dem Fenster und wartete auf den Uchiha. In der Hoffnung, dass er sich neben sie setzen würde. Der Rest der Truppe trudelte nach und nach ein. Sie waren insgesamt Zwanzig. Sechzehn Schüler, drei Sensei’s und Akamaru. Obwohl jeder zwei Sitze hätte haben können, quetschten sich fast alle auf die hinteren Plätze. Nur die Ninja's aus Sunagakura saßen weiter vorne. Genauso wie - man glaubt es kaum - Sasuke. Sakura hatte sich seufzend in ihren Sitz verkrochen, als der Uchiha seinen Platz einnahm. "Alles eingepackt? Es geht jetzt los!", rief Tsunade durch den Bus und Naruto platzte beinahe vor Aufregung. "Mensch, Naruto", sagte Sakura genervt und verdrehte die Augen, "Wir kommen erst in ungefähr 18 Stunden an. Reg dich ab!" Die Fahrt ging los. Alle unterhielten sich, spielten Karten oder alberten herum. "Du.. Naruto.. Kann ich dich was fragen?", wollte Mai von dem Blondschopf wissen, der sich schmollend in seinen Sitz zurückgelehnt hatte. Er wollte einfach nicht glauben, dass er die nächsten 18 Stunden in einem Bus gefangen sein sollte. Sie hatte sich neben ihn gesetzt. "Mh? Ja, klar doch.", wurde er hellhörig. "Ich würd' gern mehr über diese Suna-Nin's erfahren. Weißt du da etwas drüber?", fragte Mai auch sogleich drauflos. In Naruto's Augen blitzte es. Jetzt war er in seinem Element und schon begann er leise flüsternd zu erzählen: "Gaara, Temari und Kankuro sind Geschwister aus dem Dorf Sunagakure. Ihr Vater ist der Kazekage. So wirklich viel weiß man über sie nicht. Ich habe aber mal gehört, dass der Kazekage einen Dämon in Gaara gesperrt hat, um ihn als ultimative Waffe zu benutzen. Aber ganz so sicher bin ich mir da auch nicht..." Naruto wartete gespannt auf Mai’s Reaktion, doch die blieb aus. Sie hatte schon genug merkwürdiger Dinge gehört oder gesehen und bei diesen verrückten Leuten hier, war ein Dämon bestimmt nichts Unübliches. Seufzend lehnte sie sich an Naruto und unterhielt sich weiter mit ihm. Gefühlte sechzig Stunden später machten sie endlich eine Pause, damit sich alle die Beine vertreten konnten. Akamaru freute sich sichtlich aus dem Bus aussteigen zu können und rannte wie ein Irrer immer wieder um den Bus herum. Naruto tat es ihm gleich. Mai lachte. Dieser Junge war echt verrückt! "Mai?", holte Sakura sie aus ihren Gedanken, während sie weiterhin Naruto beobachtete. "Kann ich kurz mit dir reden?" - "Ja, klar. Wieso nicht? Worum geht's?" - "Um Naruto!" Jetzt war Mai erst recht verwirrt. "Also ja, wie soll ich das sagen?", stotterte Sakura auf einmal und ein leichter Rotschimmer legte sich um ihre Nase. Sie überlegte ernsthaft, wie sie ihre Gedanken formulieren sollte. Das sah ihr gar nicht ähnlich. "Es scheint,.. dass du... ihn...sehr gerne… magst..", fing sie an. Mai grinste: "Keine Sorge, außerdem hast du mir doch erzählt, dass Hinata in ihn verliebt ist. Ich versteh' mich nur einfach gut mit ihm.." -„Gott sei Dank“, seufzte Sakura und atmete erleichtert aus. "Ich weiß ja, dass du einen ganz merkwürdigen Männergeschmack hast, aber Naruto wäre die absolute Geschmacksverirrung! Plötzlich merkte Mai, wie ein riesiger Matschball auf sie zugeflogen kam. In letzter Sekunde wich sie aus. "Naruto!", rief Mai halb lachend, halb erschrocken. „Das kriegst du wieder!“ Doch an Rache war noch nicht zu denken, denn Kakashi rief sie zum Bus zurück. Und die Fahrt ging weiter. Mai setzte sich demonstrativ neben Naruto, der ein wenig verdutzt guckte, als sie sich auch noch etwas an ihn kuschelte. Dabei ignorierte sie gekonnt Sakura's leidenden Blick. Sie wollte anscheinend nicht, dass Mai sich so gut mit ihm versteht, wahrscheinlich, dass sie sich überhaupt mit ihm versteht. Sakura beließ es die nächsten Stunden bei ihrem wenn-ich-dich-in-die-finger-kriege-Blick, den sie die ganze Zeit im Nacken spürte. Naruto dagegen schien sich sichtlich wohl in seiner Haut zu fühlen. Er legte seinen Arm um Mai, sodass sie sich bequemer anlehnen konnte. Mittlerweile war die Sonne untergegangen und bis auf den Busfahrer - Shinobi sei Dank! - und Mai schliefen alle. Das dachte sie zumindest. Der Junge mit den feuerroten Haaren schien ebenfalls noch wach zu sein. Mai nutzte ihre Chance. Eine bessere Gelegenheit würde sie wohl nicht bekommen. Vorsichtig schälte sie sich aus Naruto’s Armen und stand auf. Entschlossen, mal ein bisschen mehr über die Sunaschüler herauszufinden, ging sie durch den Bus und setzte sich neben den Rotschopf. "Hey, ich bin Mai.", sagte sie freundlich. Er hatte nur einen kalten Blick für sie übrig. "Gaara aus Suna", antwortete er nach einiger Zeit, als er merkte, dass Mai sich nicht so schnell abspeisen ließ. "Ja, ich weiß. Ich hab schon so einiges über dich gehört. Aber ich weiß nicht so recht, ob das alles stimmt. Außerdem hab ich dich, glaub ich, schon mal gesehen, als ich trainiert habe. Draußen im Wald vor Konoha", erzählte Mai grinsend. "Du hast mich erkannt?", fragte Gaara erstaunt, fasste sich aber sofort wieder. Mai konnte nicht anders, sie grinste ihn mit leuchtenden Augen an und nickte. Irgendetwas an diesem Jungen faszinierte sie. Er schloss die Augen und beendete somit das Gespräch. Doch da hatte er mit der Falschen gewettet. "Naja, nur an deinen roten Haaren", lachte sie und wuschelte durch diese. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)