Campshenanigans von Ur (Tanaka x Tora | Bokuto x Kuroo x Kasamatsu | Kiyoko x Yachi (und andere)) ================================================================================ Kapitel 10: Part I - Tanaka --------------------------- »Wir werden zwei Probespiele veranstalten, um den Teams der jeweiligen anderen Sportart die Regeln nebenbei zu erklären und ein Gefühl für den anderen Sport zu bekommen. Ich warne euch schon mal vor, ihr werdet alle auch mindestens ein Spiel der jeweils anderen Sportart spielen. Wir fangen mit einer Partie Basketball an. Wenn ich die Mannschaften von Shutoku und Seirin bitten dürfte, sich aufs Feld zu geben und warm zu machen? Kasamatsu-san und ich werden den Volleyballern während des Spiels die Regeln erklären!« Ryu war wirklich beeindruckt von Aida. Sie war vielleicht unbedingt sein Typ Mädchen – insgeheim stellte er sich immer eine schüchterne und sehr liebevolle Freundin vor – aber er fand es toll, wie viel Ahnung sie von Sport hatte. Und er mochte ihr kurzes Haar. Er beobachtete, wie die beiden angesprochenen Mannschaften sich aufs Feld bewegten. Das hieß, dass er nun Midorima und Takao gemeinsam in Aktion erleben würde. Aus unerfindlichen Gründen kribbelte es ihm im Nacken, als er sah, wie die beiden aufs Feld taten. Takao hielt Midorima seine Faust hin und Midorima sah sie einen Moment lang ausdruckslos an, dann verdrehte er die Augen und schlug sachte mit seiner eigenen Faust dagegen. Seine Finger hatte er vorhin in ihrem Zimmer noch mit Tape umwickelt. Ein sehr seltsamer Typ. Ryu fragte sich, was Takao an ihm fand. Aus irgendeinem Grund war Hinata vollkommen außer sich und feuerte bereits vor Beginn eines der Mitglieder von Seirin an. Ryu brauchte eine Weile, um zu begreifen, dass die beiden scheinbar ein Zimmer teilten und Hinata bereits schwer beeindruckt von dem Seirin-Spieler war. Ryu wusste, dass er sich im Leben nicht alle Namen merken konnte, bis dieses Camp vorbei war. »Wer von euch hat schon mal Basketball gespielt oder kennt die Regeln?« Ein paar vereinzelte Hände hoben sich, inklusive die von Tora, der neben Ryu stand und genauso interessiert auf ihre Zimmergenossen zu achten schien. »Du kannst Basketball spielen?«, fragte Ryu. Tora grinste. »Ich kann viele Dinge!« Ryu schnaubte und grinste breit. Sie standen recht dicht gedrängt am Spielfeldrand in der Sporthalle, die sie für ihr Trainingscamp benutzten. Toras Schulter war kaum merklich gegen die von Ryu gedrückt, direkt hinter ihnen standen Daichi und Suga und auf Ryus anderer Seite stand ein Basketballer, dessen Name Ryu nicht kannte. Es stand allerdings fest, dass Ryu lieber Schulter an Schulter mit Tora stehen wollte, als mit dem Basketballer. Schließlich richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Aida, die kurz und mit tragender Stimme anfing, die Grundaufstellungen eines Basketballteams und den zeitlichen Ablauf eines Spiels zu erläutern. »Ein Spiel geht viermal zehn Minuten mit kurzen Pausen dazwischen. Das Team besteht aus jeweils fünf Spielern, wie ihr hier seht. Die verschiedenen Positionen…« Ryu war erstaunt darüber, wie interessant er es fand, diese Informationen über einen neuen Sport zu lernen. Normalerweise war er nicht sonderlich erpicht darauf, neue Dinge zu lernen, aber er ertappte sich bei einer gewissen Spannung. Natürlich hatte er schon mal Basketballspiele gesehen, aber er hatte sie nie sonderlich aufmerksam beobachtet und er hatte schon gar nie Lust gehabt, den Sport einmal selbst auszuprobieren. Er schmetterte den Ball anderen Leuten zu gerne entgegen, als dass es ihm großartig Spaß gemacht hätte, ihn dauernd auf den Boden zu werfen und damit übers Feld zu laufen. Als Aida schließlich den Anpfiff gab, fuhr Momoi fort, ihnen die Regeln zu erklären, während das Spiel am Laufen war. Ryu hatte Schwierigkeiten zuzuhören, denn jetzt sah er tatsächlich Takao und seinen merkwürdigen Shin-chan in Aktion. Es war schnell klar, dass Shin-chan der Star des Feldes war. Ryu wusste, wenn dies Volleyball wäre, dann wäre Shin-chan der Spieler, den mal als Ace bezeichnete. Er verfehlte nicht einmal den Korb, seine Miene sah ununterbrochen steinern und konzentriert aus, während Takao um ihn herum wirbelte und ihm wie aus dem Nichts Pässe zuspielte, die Midorima jedes Mal zu fangen schien. Die beiden sahen aus, als könnten sie die Gedanken des anderen lesen. »Woah«, hörte er Tora neben sich sagen. »Woah«, bestätigte Ryu. Ein Plätze weiter schrie Hinata: »MACH SIE FERTIG, KIYOSHI-SAN!« Der eher unscheinbar dreinblickende Riese aus der gegnerischen Mannschaft lächelte. »Wie die Nummer sechs uns hier demonstriert, werden Würfe von der weiter hinten gelegenen Spielfeldlinie mit drei Punkten bewertet«, erklärte Momoi, während Midorima einen weiteren Korb machte. Ryu hatte nicht einmal die Zeit dafür, den rothaarigen Riesen dafür zu bewundern, dass er so hoch springen konnte – es war viel weniger beeindruckend, wenn man sowieso schon fast zwei Meter groß war und nicht so wie Hinata nur einen Meter und sechzig Zentimeter maß – weil er zu sehr darauf fixiert war, wie lückenlos Takao und sein Freund miteinander spielten. Ryu hatte nicht wirklich die Kapazität, sich alle aufgelisteten Regeln zu merken, weil er zu sehr damit beschäftigt war, die Basketballer anzustarren. Tora neben ihm grinste. »Takao ist anscheinend nicht immer wie auf Speed«, sagte er und Ryu schnaubte amüsiert. Das Spiel war für Ryus Geschmack zu schnell vorbei, aber es juckte ihn auch in den Fingern, selbst auf dem Feld zu stehen und Volleyball zu spielen. Er wollte diesen riesigen Schnöseln zeigen, was er drauf hatte. Während Aida und Momoi noch einige Dinge erklärten, machten sich die Managerinnen von Fukurodani gemeinsam mit Bokuto und Kuroo daran, die Volleyballnetze aufzubauen. »Wehe ich muss hier am Rand stehen bleiben«, knurrte Ryu. Tora schlug ihm kameradschaftlich auf den Rücken. »Sollte das der Fall sein, kannst du mich anfeuern!« »Pf! Ich bin doch nicht dein Fangirl.« Tora lachte bellend und grinste breit zu ihm herüber. »Mit dir als Fangirl wäre ich auf jeden Fall nicht so nervös wie mit einem richtigen Fangirl.« Ryu wollte Tora gerne dafür auslachen, dass Mädchen ihn so nervös machten und dass seine Verkündigung irgendwie schwul klang. Dann fiel ihm ein, dass Takao und Midorima ein Paar waren, und eine Szene, die sich zwischen ihm und Ennoshita abgespielt hatte, schob sich vor sein inneres Auge. Ryu wusste noch, dass er eine fiktive Unterhaltung mit Ennoshita darüber gehabt hatte, wie er sich seine Freundin vorstellte und wie sie ihm vor einem Spiel Glück wünschte. Und dann erinnerte er sich an Toras Nachricht vor den Klausuren. »Du schaffst das, Ryu!!! Ich glaub an dich!!!!« Sein Lachen blieb ihm ein wenig im Halse stecken. Den Göttern sei Dank verkündete Kiyoko in diesem Augenblick: »Wir spielen ein Set Volleyball. Wenn ich Karasuno und Fukurodani aufs Feld bitten dürfte…« Ryu wirbelte herum und grinste Tora breit an. »HAHA! Jetzt kannst du mich anfeuern, City Boy!« Tora schnaubte unzufrieden, klatschte Ryu dann aber auf den Hinterkopf und grinste. »Zeig ihnen wo der Hammer hängt!« Ryu nickte und reihte sich neben seinen Teamkameraden ein. Bokuto stolzierte auf der anderen Seite herum und ließ sich von all seinen Mitspielern sagen, wie großartig er war. Hinata hüpfte aufgeregt auf und ab und winkte einigen Leuten am Rand. Die Basketballer sahen sehr unbeeindruckt aus. Ryu nahm sich fest vor, das zu ändern. Wie es sich herausstellte, waren Volleyballer einfach kameradschaftlichere Zeitgenossen als Basketballer. Nekoma rief beiden Teams zu – in Kuroos Fall stichelnd in Richtung Bokuto, in Toras Fall anstachelnd und bestätigend in Ryus Richtung und in Inoukas Fall waren es vor allem nichtssagende Geräusche über Hinata, die ihren kleinen Köder jedoch sehr zu ermutigen schienen – und feuerte sie an und hier und da konnte Ryu auch von vereinzelten Basketballern Kommentare hören. Takao schien mächtig beeindruckt. »Woah, Shin-chan, das ist ziemlich krasser Scheiß.« »Ich glaube nicht, dass ich weiß, was ‚krasser Scheiß‘ sein soll.« Nach einem von Hinatas Schmetterbällen hörte man den Riesen von Seirin laut sagen »Wow, Hinata, das war beeindruckend!« und Hinata grinste zu ihm hinüber und zeigte ihm einen hochgestreckten Daumen. Ryu hätte nicht gedacht, dass er das jemals sagen würde, aber Tora war definitiv das beste Fangirl aller Zeiten. »HAU IHM DEN BALL INS GESICHT! GEILER SCHMETTERBALL! ICH GLAUBE BOKUTO-SAN FÄNGT GLEICH AN ZU WEINEN!« Ryu musste tatsächlich lachen, obwohl Bokuto sichtlich empört dreinblickte und Akaashi mit leicht verzweifeltem Blick nach demjenigen suchte, der Bokuto potentiell in eine Krise stürzte. Ryu fühlte sich großartig. Sie verloren haushoch, aber es kam ihm vor, als hätten sie gerade die Vorrunde für die Nationalmeisterschaften gewonnen. Sein Bauch und sein Brustkorb wurden definitiv von innen heraus gewärmt und er stapfte mit einem breiten Grinsen zu Tora hinüber, patschte ihm die Hand auf die Schulter und sagte: »Du bist definitiv das beste Fangirl, City Boy. Eigentlich musst du dir bloß noch die Haare lang wachsen lassen.« Er lachte über seinen eigenen Witz, wurde allerdings unterbrochen, weil er sah, dass Toras Wangen rot anliefen. Er lachte zwar auch, sah dabei aber ein wenig aus wie eine überreife Tomate. Und Ryu versuchte sehr angestrengt, das Hüpfen in seiner Magengegend zu ignorieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)