Summertime von PuneM699 ================================================================================ Kapitel 1: Ja oder nein? ------------------------ Während Ava den Kaffee macht, möchte sie natürlich mehr über die potentielle Mitbewohnerin in Erfahrung bringen. „Kommst du aus L.A.?“, „Nein, ich komme aus Bakersfield. In drei Tagen fang ich mein Studium an und brauche deswegen dringend eine Bleibe. Momentan hab ich ein Zimmer in einem Hostel für mich und meine Sachen.“, erklärt sie ihr. Die braunhaarige wird hellhörig. Sagte sie da gerade was von einem Studium. Nun ist ihre Neugier geweckt worden. „Oh, du willst studieren? In welchen Bereich?“, „Ich fange an Kunst zu studieren.“, verrät sie ihr. Die Kaffeemaschine blubbert im Hintergrund ihrer Konversation und gibt somit das Zeichen, dass sie nun fertig durchgelaufen ist. Die Gastgeberin hingegen blickt Sam überraschend an. „Echt?! Kunst?“, wiederholt sie nochmal. Die angehende Studentin wusste gerade nicht, warum sie so reagiert, wie sie nun mal gerade reagierte. „Öhm, ja... ist das schlimm? Ist das hier eine Kunst-Hass_Wohnung?“, hakt sie nach und die andere junge Frau fängt an zu lachen, nimmt die Kaffeekanne in die Hand und füllt die Tassen auf, die sie zuvor auf die Arbeitsfläche gestellt hatte. Als diese voll sind, stellt sie dem Gast diese vor ihr. „Schätzelein, du bist in einer Kunsthöhle. Gee und ich studieren auch Kunst. Sind gerade im zweiten Semeseter.“, beruhigt sie die junge Frau und diese freut sich nun richtig. Wie viel Glück kann man eigentlich haben. Doch noch hat sie nur ein Ok bekommen und das zweite steht noch aus. Das macht sie leicht nervös. „Also besser geht es eigentlich nicht! Wehe Gee sagt nein... aber eigentlich hätte er dafür keinen Grund oder er hat scheiß Laune, dann könnte das passieren.“, spricht sie weiter. Sam bedankt sich für den Kaffee und nahm ein Schluck. Das tat gut. Seit den frühen Morgenstunden ist sie nun schon unterwegs, auf der Suche nach einer Wohnung. Doch bisher war es erfolglos. Den ersten Hoffnungsschimmer bekam sie von der sympathischen, jungen Frau, die dann auch noch Kunst studiert. Die Frauen verstehen sich richtig gut. Reden und lachen zusammen, während die Tassen immer leerer werden. Die Stunde vergeht wie im Flug, doch von dem Mitbewohner ist noch nichts zu sehen. Die dunkelhaarige guckt auf die Küchenuhr und fängt schon an sich zu wundern. „Komisch, normalerweise müsste er längst hier sein.“, gibt sie von sich. „Also ich hab auch noch Zeit.“, beruhigt Sam sie. „Ich schreib ihm mal.“, schlägt sie vor und fängt das Tippen auf ihrem Handy an. Eine kurze Nachricht über den Verbleib soll wohl ausreichen. Ava kippt die Tassen nochmal auf und die Gespräche gehen weiter. Eine weitere Stunde später ist immer noch keiner zu sehen und auch eine Antwort bekam sie von ihm nicht. Die Zeiger stehen bereits auf 17:56 Uhr. Das koffeinhaltige Getränk ist auch bereits ausgetrunken. Doch die Frauen haben Spaß zusammen und das Warten war sehr angenehm. Plötzlich hören sie wie jemand die Wohnungstür aufschließt, den Flur betritt und die Tür hinter sich zuknallt. Die zwei gucken Neugierig in den Flur. Gerade Sam war gespannt, wie er wohl so ist. Es ist natürlich Gerard gewesen, der noch gar nicht wahrnimmt, das sie Besuch haben. Der junge Mann trägt eine schwarze Röhrenjeans. Dazu passend schwarze Chucks, ein schwarzes Shirt und eine schwarze Lederjacke, welche offen ist. Er hat schwarze, etwas längere Haare die bis zu seinen Ohren reichen. Seine Haare sind strubbelig, so als wäre er gerade erst aufgestanden. Der schwarzhaarige schmeißt seine Umhängetasche in irgendeine Ecke im Flur. Er wirkt gerade nicht so, als hätte er gute Laune. „Diese scheiß Karre von Frank ist mal wieder nicht angesprungen! Der soll sich endlich mal eine neue zulegen!“, fängt er an zu fluchen und macht auch weiter damit. „Dann hab ich mit ihm noch auf dem Abschleppwagen gewartet und musste dann mit der U-Bahn nach Hause! Dann ist mein Akku auch noch leer gegangen! Was ein beschissener Tag!“. Während er das sagt betritt er die Küche und schweigt plötzlich. „Ähm Gee, wir haben Besuch.“, gibt seine Mitbewohnerin ihm Bescheid, was eigentlich in der Situation total unnötig ist, da er es nun auch sieht. „Oh...“, brach aus ihm nur kleinlaut hervor. Er sagt erst mal nichts weiter und steuert sofort zur Kaffeemaschine. Er hebt die Kanne und muss leider feststellen, das diese komplett leer ist. Er schnauft genervt und stellt diese wieder auf ihrem Platz. Er geht nun zum Kühlschrank und holt aus diesem einen Coffee to go Becher von Starbucks. Er macht den Strohhalm ab, der an der Seite des Bechers klebt und steckt ihn in diesen. Er dreht sich zu den Frauen um und trinkt erst mal einen großen Schluck. Endlich kann sich die silberhaarige ihn mal richtig angucken, da er jetzt mal still steht. Was ihr sofort auffällt sind seine grün-blauen Augen, welche durch die dunklen Sachen richtig raus stechen. Auch im ganzen Erscheinungsbild gefiel er ihr richtig gut. Er ist zwar nicht der größte, doch das ist sie auch nicht. Sie merkte wie ihr Herz anfängt schneller zu schlagen und sie fragt sich verwundert, warum. Plötzlich stellt er seinen Eiskaffee auf die Kochinsel und streckt Sam seine Hand entgegen. „Sorry, ich bin Gerard.“, stellt er sich lächelnd vor. Auch sie streckt ihm ihre Hand entgegen und tut das gleiche. „Hi, ich heiße Sam.“. Nicht das es schon reichte, dass ihr Herz wie wild schlägt, nein, sein Lächeln gibt ihr noch den Rest. Sie merkt wie warm ihr auf einmal wird. Dann entwickelt sich auch noch eine peinliche Stille im Raum, die dann aber Gott sei Dank von Ava gebrochen wird. „Sam hat sich für das Zimmer beworben. Ich habe ihr soweit auch schon alles gezeigt. Sie fängt in drei Tagen an zu studieren. Es ist also wirklich dringend.“, erklärt sie ihm und unterstreicht auch nochmal die Dringlichkeit. Was wird er wohl sagen? Die beste Laune hat er gerade nicht. Die silberhaarige hat gerade ein bisschen Angst vor der Antwort von ihm. Den Becher hat er wieder in seiner rechten Hand und guckt sie sich an, sagt aber nichts. „Geeee?“, hakt seine Mitbewohnerin nach. „Von mir aus. Wollte es nur spannend machen.“, antwortet er nun endlich lächelnd, geht dann raus auf dem Balkon und steckt sich eine Zigarette an. Der jungen Frau fällt ein riesen Berg vom Herzen, so erleichtert ist sie. Die Frauen freuen sich richtig. „Super! Also du kannst ab jetzt jeder Zeit einziehen.“, sagt Ava freudig. „Dann mach ich das morgen doch sofort.“, kommt von der neuen Mitbewohnerin auch voller Freude. „Ich kann dir auch helfen. Ich hol dich einfach vom Hostel mit dem Auto ab. Dann brauchst du auch nichts schleppen.“, bietet sie ihr an und die tätowierte nimmt es auch dankend an. „Ich werde es aber erst gegen Mittag schaffen, da ich morgen zur Uni muss.“, klärt sie sie auf. „Ach, das ist nicht schlimm. Dann nutze ich die Zeit mir ein Job zu suchen.“, sagt sie verständnisvoll. „Warte, da fällt mir was ein. Gee arbeitet nebenbei im Comicladen. Vielleicht haben die eine Stelle für dich. Gerard?“, fällt ihr ein und ruft den jungen Mann. Der ist immer noch am rauchen, steckt aber den Kopf ins Wohnzimmer, den Blick Richtung Küche gerichtet. „Was?“, will er wissen. „Sag mal, habt ihr im Laden noch ein Job für Sam? Sie ist noch auf der Suche nach einem.“, fragt sie ihn. „Keine Ahnung. Ich kann Pete morgen mal fragen.“, antwortet er und die junge Frau ist einfach nur baff. Baff von so viel Freundlichkeit und Unterstützung. Dabei kennen sie sich ja kaum. Sie bedankt sich bei ihm, bevor er wieder weiter an seiner Zigarette zieht. „Ok, dann werde ich mich mal auf dem Weg machen und alles packen.“, sagt die angehende Studentin während sie vom Hocker aufsteht. Auch ihre neue Mitbewohnerin steht mit auf. „Komm, ich fahre dich. Dann weiß ich schon mal wo deine Unterkunft ist.“, bietet sie ihr auch noch an. „Ähm, klar gerne.“, sagt Sam. Ava gibt Gerard eben Bescheid und auch Sam verabschiedet sich bei ihm. Die zwei gehen aus der Wohnung und laufen die Treppen runter. Unten angekommen verlassen sie das große Gebäude. Die silberhaarige folgt ihr zu einem alten, schwarzen Mustang. „Jetzt sag nicht das ist deiner.“, ist sie fast fassungslos. „Das ist meiner.“, antwortet die dunkelhaarige ihr stumpf. „Wow, Wahnsinn. Ich liebe Mustangs.“, verrät sie während sie sich den Wagen genauer anguckt. „Er ist mein ganzer Stolz. Er gehörte meinem Opa. Als er letztes Jahr starb, vererbte er ihn mir. Es musste zwar einiges gemacht werden, aber jetzt schnurrt er wieder wie ein Kätzchen.“, erzählt sie der Studentin die Geschichte. Sie kann es immer noch nicht glauben und freut sich richtig in dem Wagen mitzufahren. Sie setzen sich rein und fahren los. Als sie ankommen, steigt die junge Frau an ihrer Bleibe aus, bedankt und verabschiedet sich bei ihrer neuen Freundin. Auch diese verabschiedet sich und fährt dann wieder. Es war ein sehr aufregender Tag für Sam, aber auch einer der mit viel Glück gefüllt war. Als sie ihr Zimmer betritt, schmeißt sie sich sofort auf ihr Bett. Sie blickt gen Decke und kann einfach nicht aufhören zu denken. An ihn zu denken. Was war plötzlich los mit ihr? Sie versteht es gerade nicht wirklich. Sie atmet tief ein und wieder aus und verharrte auch erst mal so. Vielleicht legt sich das Gefühl wieder im Laufe der nächsten Tage. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)