Summertime von PuneM699 ================================================================================ Kapitel 15: Ängste ------------------ Als die vier dann endlich zu Hause angekommen sind, ist es bereits schon 0:04 Uhr und für Sam und Gerard noch längst nicht Feierabend. Die Gruppe steht vor ihren Wohnungen, doch der schwarzhaarige bleibt mit bei Mikey stehen. „Geh schon mal rein. Ich werde Frank noch eben wegen seinem Auto Bescheid geben. Sammle doch schon deine Sachen zusammen und dann geh in mein Zimmer.“, schlägt er seiner Freundin vor. Sie nickt es ab und bekommt daraufhin noch einen Kuss von ihm. Sie kann es immer noch nicht fassen, dass das alles gerade passiert und es auch noch real ist. Gesagt getan. Ava und Sam gehen in ihre WG, während die Way Brüder in die andere gehen. Kaum ist die Tür hinter den Männern zugefallen, sucht er als erstes das Gespräch mit seinem Bruder. „Mikey, ich muss mal mit dir reden.“, fängt er ernst, aber auch leicht besorgt an. Sein Bruder hält inne und blickt zu ihm. Beide stehen noch in voller Montur im Flur. „Was gibt’s denn?“, möchte er dann wissen und hat keinen blassen Schimmer, was dem älteren wohl auf dem Herzen liegt. „Sag mal, kann es sein das du dich in Ava verguckt hast?“, stellt er ihm, gerade heraus, die Frage. Der dunkelhaarige fängt an gekünstelt zu lachen und schüttelt unglaubwürdig den Kopf. „Was?! Nein. Sie ist eine sehr gute Freundin, mehr nicht.“. Weiterhin guckt ihn sein Bruder ernst an. Er will ihn nicht glauben. Er spürt da was anderes und auch das Verhalten von Mikey ist schon etwas auffällig. „Es tut mir leid, aber ich kann dir das echt nicht glauben. So wie du dich in ihrer Gegenwart gibst und verhältst, kann ich mir nicht vorstellen das da rein gar nichts sein soll.“. Der Kunststudent im ersten Semester hält immer noch Blickkontakt, doch sagen tut er nichts. „Mikey, komm schon. Ich bin dein Bruder. Du kannst es mir ruhig sagen.“, fleht Gerard schon fast um eine ehrliche Antwort von ihm. Dann seufzte der jüngere. „Ich kann nichts dagegen machen. Es kam einfach. Erst fand ich sie nur nett und lustig, aber als wir dann vom Strand nach Hause gelaufen sind, wurde es mir erst richtig klar, dass ich mehr als nur Freundschaft für sie empfinde.“, offenbart er dann nun endlich seinem Bruder. Dieser legt in Folge dessen seine rechte Hand auf seine Stirn. „Ach du Scheiße... Aber Ava weiß das du in einer festen Beziehung bist und weiß Lyndsy schon darüber Bescheid?“, stellt er leicht aufgebracht die nächste Frage, welche Mikey dann verneint. „Ich hab beiden noch nichts gesagt... bis jetzt.“, „Mikey, du musst es beiden sagen!“, sagt Gee bestimmend. „Ich weiß, doch... ach man, ich bring den scheiß nicht übers Herz!“, flucht er und wird dabei etwas lauter. „Und beide zu verarschen ist da der bessere Weg?! Du musst das klarstellen!“, befiehlt der große Bruder ihm schon fast, denn er macht sich nun mal auch Sorgen um Ava. Sie ist nicht nur seine Mitbewohnerin, sondern auch eine sehr gute Freundin im Laufe der Jahre geworden. Er möchte nicht das sie verletzt wird und das dann auch noch von seinem Bruder. Der junge Way sagt nichts mehr, guckt gen Boden und es scheint so als ob er doch langsam ins Grübeln kommt. „Bitte tu mir ein Gefallen, Mikey.“, fängt der schwarzhaarige seine Bitte an ihm an. Dieser löst den Blick vom Boden und schaut wieder zu seinem Bruder. Darauf wartend was jetzt kommen wird. „Bitte halte dich etwas fern von ihr, solange du nicht mit offenen Karten gespielt hast. Sie hat das nicht verdient.“, sagt er sehr ernst und so ist auch seine Körperhaltung und Mimik. Mikey guckt etwas erschrocken. Er soll sich von ihr fern halten? Wie soll er das denn machen? Er ist einfach gern mit ihr zusammen und genießt jedes zusammen sein und Treffen mit ihr. Das wird dem Studenten wahrlich nicht leicht fallen, doch muss er sich auch eingestehen, dass sein Bruder recht hat, mit allem was er gerade sagte. Wenn er so weiter macht, betrügt er nicht nur seine Freundin, sondern auch Ava und das möchte er am allerwenigsten. Aber auf der anderen Seite möchte er auch Lyndsy nicht wehtun. Der junge Mann steckt in einer Zwickmühle, wo auch nur er alleine rauskommen kann. Seine Freunde können da nicht viel bei Helfen. Wieder hüllt er sich in Schweigen und Gee hofft einfach, das er seinem Anliegen nachgeht. „Ich geh eben zu Frank und dann mach ich mich wieder rüber. Denk drüber nach und kläre das. Gute Nacht.“, sagt er dann noch zum Abschluss und geht dann in das Wohnzimmer seiner Kollegen. Mikey verharrt noch kurz im Flur und atmet tief ein und wieder aus, bevor er sich auf den Weg in sein Zimmer macht. In der anderen WG hat Sam bereits die ganzen Arbeitsutensilien zusammen gesucht und geht Richtung Gerard's Zimmer. Ava ist noch in der Küche und räumt noch schnell die Teller weg, die sie zuvor stehen gelassen haben. „Erschreck dich nicht.“, ruft die dunkelhaarige ihrer Freundin plötzlich hinter her. Diese bleibt kurz stehen und guckt fragend zu ihr. „Gee ist nicht der ordentlichste. Ich meine nur, da du ja das erste mal in sein Zimmer gehst.“, warnt sie sie lächelnd und wischt dabei die Theke ab. „Ach so, das meinst du.“, sagt die anderen Studentin lachend. „Ich denke ich werd's überleben.“, hängt sie noch hinten dran und lächelt dabei. Bevor sie dann das Zimmer betritt, bedankt sie sich noch bei ihrer Freundin für ihre Hilfe. Dann macht sie langsam die Tür auf und tritt gemächlich ein. Das erste was sie sieht, ist sein Bett, was genau mittig im Zimmer, an der Wand steht. Sein Bett ist größer als ihre Matratze und die eine Hälfte davon liegt voll mit Comics und Anziehsachen. Gemacht ist es auch nicht, was sie aber auch nicht stört, da sie ihres auch nie macht. Links von ihr steht sein Schrank, welcher halb geöffnet ist. Als nächstes erblickt sie sein Fenster, was mit einer schwarzen Jalousie abgedunkelt ist. Allgemein ist sein Zimmer relativ düster gehalten. Als sie rechts von sich guckt, erspäht sie seinen Schreibtisch und ringsherum von diesem, hängen Bilder an der Wand. Mal große, mal kleine. Von weitem kann sie nicht erkennen, was das sein soll, so beschließt sie dann, näher heran zu treten. Ihre Bücher und Notizen legt sie auf den Arbeitsplatz. Die Bilder sehen nach Skizzen aus, aber andere Blätter sind wie ein Comic aufgebaut. Mit Panels sieht es für sie so aus, als würden die Seiten eine Geschichte erzählen wollen. „Neugierig?“, fragt sie eine männliche Stimme und die junge Frau erschreckte sich ziemlich. Hat sie niemanden gehört. Sie dreht sich um zur Tür und guckt ihn auch erschrocken an. Er fängt an zu lachen. „Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken.“. Sam fängt sich wieder und entspannt. „Du zeichnest Comics?“, möchte sie dann von ihm wissen, sieht es für sie nämlich so aus. Der schwarzhaarige geht weiter in sein Zimmer und fängt an, seine Comics von seinem Bett zu räumen. „Sagen wir es mal so: ich arbeite an einem.“, verrät er ihr. Die Kunststudentin guckt sich weiter die Bilder an. „Das hast du gar nicht erzählt.“, „Weißt du, ich häng so was nicht an die große Glocke. Bin da eher bescheiden.“, erklärt er ihr seine Verschwiegenheit zu dem Thema. Dann geht er zu ihr an den Tisch, macht seinen Laptop auf und startet diesen. „Wollen wir dann?“, fragt er sie und sie dreht sich daraufhin zu ihm. Die tätowierte blickt ihn ins Gesicht und sie fragt sich, was er wohl noch so für Geheimnisse hat. Einerseits ist er sehr offen, doch anderseits weiß sie, das es noch viel zu erfahren gibt über ihn. Es wird auf jeden Fall nicht langweilig werden. „Klar, lass uns starten.“, sagt sie dann lächelnd. Ihr Freund setzt sich auf seinen Stuhl, vor das Notebook und sie macht es sich auf seinem Bett bequem. Sie diktiert und er schreibt. Das Paar kommt gut und schnell voran, sodass sie nach nur einer Stunde das vorletzte Kapitel fertiggestellt haben. Es ist bereits 01:20 Uhr und der Anfang des letzten steht bereits. Sam liegt mittlerweile auf dem Bett, mit dem Buch in der Hand und den Notizen neben sich. Sie musste es sich etwas bequemer machen, sind ihr nämlich ihre Beine schon eingeschlafen, da sie eine Stunde im Schneidersitz gesessen hat. Immer wieder sagt sie ihm Sätze an, welche er niederschreibt, doch nun gibt es eine lange Pause. Da Gerard mit dem Rücken zu ihr sitzt, weiß er nicht wieso. Deshalb beschließt er, sich umzudrehen und nach zu schauen. Dann sieht er wie sie dort liegt. Der dicke Wälzer auf ihrem Bauch und ihre Augen sind geschlossen. Ihr Kopf ist zur linken Seite gedreht und ihre Atmung ist leise und gleichmäßig. Sie scheint so müde gewesen zu sein, dass sie einfach in den Schlaf gefallen ist. Der schwarzhaarige nimmt es ihr auch gar nicht übel. Ganz im Gegenteil, er muss sogar etwas schmunzeln. Leise erhebt er sich und geht zu ihr. Erst nimmt er ihre Notizen entgegen und dann entfernt er vorsichtig das Buch von ihrem Bauch. Die zwei Sachen legt er eben zur Seite, um seine Decken nehmen zu können, um sie zu zudecken. Dann nimmt er sich die Utensilien wieder und macht sich zurück an die Arbeit. Allmählich öffnet Sam ihre Augen und merkt das irgendwas an ihrem Bauch ist. Als sie gucken will was es ist, nimmt sie ein lautes, aggressives Klopfen an der Tür wahr. „Ey! Ihr müsst aufstehen! Wir haben es schon 7:20 Uhr!“, brüllt jemand auf der anderen Seite von Gerard's Zimmer. Dann reißt die tätowierte ihre Augen auf und kommt zurück in die Realität. „Fuck!“, sagt sie laut und springt aus dem Bett. Dann hält sie kurz inne und guckt zurück. Plötzlich realisiert sie, dass sie erstens gar nicht in ihrem Zimmer ist und zweitens nicht alleine geschlafen hatte. Immer noch ist sie bei Gee. Sie muss wohl eingeschlafen sein. Die junge Frau macht sich daran ihren Partner zu wecken. „Gee, wir müssen los!“. Etwas unsanft rüttelt sie an ihm und von ihm kommt nur ein brummen. Dann klopft es wieder an der Tür. „Leuuuuuuuuuuuute!!! Kommt jetzt!“, drängt Ava. Aus guten Grund, schließlich fahren sie nun eine gute halbe Stunde und um 8 Uhr fängt die Uni an. Nun wird auch der Mann durch das starke klopfen und brüllen wach. Als dieser dann wahrnimmt wie spät es bereits ist, erschreckt auch er sich und springt aus dem Bett. Panisch wie ein aufgescheuchtes Huhn, will die junge Frau den Raum verlassen, wird aber von den schwarzhaarigen zurück gehalten. „Was hast du vor?“, „Ich will mich umziehen!“, klärt sie ihn auf. „Dafür bleibt keine Zeit! Warte...“, erklärt er ihr und geht zu seinem Schrank. Dort wühlt er eine alte, schwarz-weiße Collagejacke heraus und wirft diese zu seiner Freundin. „Hier. Zieh die über. Wir müssen los.“. Die junge Frau fängt diese und blickt dann mit einem leeren Blick zu ihm, anstatt die Jacke anzuziehen. Mikey's Bruder schlüpft dabei in seine schwarze Jeans vom gestrigen Tag. „Was ist los? Zieh die an und dann fahren wir.“, „Ich glaube das ist nicht nötig. Wir haben die Arbeit nicht mehr fertig bekommen. Ich brauch also nicht mit.“, verlautet sie, denn erst jetzt fällt ihr auf, das sie am Anfang vom letzten Kapitel eingeschlafen ist. Ohne Worte geht er an ihr vorbei, zu seinem Arbeitsplatz und nimmt dort eine Mappe in die Hand. Damit geht er zu ihr und streckt sie ihr entgegen. „Stimmt, wir haben es nicht mehr geschafft, aber ich.“, verrät er und zwinkert ihr dabei zu. Fassungslos nimmt sie diese entgegen. Ihr Mitbewohner hat das komplette, letzte Kapitel geschrieben und noch alles ausgedruckt. Sie fällt ihm in die Arme und ist mehr als erleichtert. „Danke. Du bist echt der Beste.“, bedankt sie sich bei ihm. „Kein Problem, Honey.“. Sie löst die Umarmung und guckt ihn sehr zufrieden an, mit einem warmen lächeln auf den Lippen. Er hingegen gibt ihr einen Kuss. „Und jetzt zieh die Jacke an. Wir müssen nun wirklich los. Du musst doch deine Arbeit abgeben.“, erinnert er sie nochmal und Sam nickt es ab. Sie verlassen den Raum und sehen dann Mikey und Ava im Flur stehen. „Na endlich. Seid ihr denn fertig?“, möchte ihre Mitbewohnerin wissen, bevor sie sich auf dem Weg machen. Das Pärchen bejaht es und es kann dann auch losgehen. Ava und Mikey sitzen vorne, während es sich die anderen zwei auf der Rückbank bequem machen. An der Uni dann angekommen, beeilen sich die Erstis noch pünktlich zum Kurs zu kommen. Es ist bereits 7:58 Uhr. Mikey bedankt sich noch schnell bei der dunkelhaarigen für das mitnehmen und fängt an Richtung Eingang zu rennen. Auch Sam will sofort hinterher, doch wird sie plötzlich am ihren linken Handgelenk festgehalten und zurück gezogen. Natürlich ist es Gerard, der sie ohne einen innigen Kuss nicht gehen lassen wollte. Sein jüngerer Bruder stoppte und dreht sich wieder zum Auto. „Komm, wir haben dafür keine Zeit!“, hetzt er sie. Sie lösen sich voneinander und mit einem Lächeln auf beiden Gesichtern, folgt sie dann ihren Kurspartner. Die Kunststudenten im zweiten Semester haben es nicht wirklich eilig und laufen dann gemütlich zu ihrem Kurs. „Und wie fühlst du dich?“, möchte die junge Frau von ihrem Mitbewohner wissen und grinst dabei wie ein Honigkuchenpferd. Auch er muss lächeln. „Super. Es war eindeutig der richtige Weg.“, offenbart er ihr. „Das merkt man sofort. Ich freu mich für euch.“, „Danke.“. Um 8:02 Uhr sind die zwei angekommen. Durch das Rennen durch den halben Campus, sind sie ziemlich aus der Puste. Die silberhaarige klopft an der Tür und wartet geduldig auf eine Antwort. Als diese dann kommt, öffnen sie diese und betreten den Raum. „Oh Mister Way und Miss Lawrence. Ich dachte schon sie hätten einen Rückzieher gemacht.“, begrüßt ihr Dozent die zwei. „Es tut uns sehr leid, Mr. McKean. Ich hab verschlafen.“, erklärt sie ihm dann. „Dann setzen sie sich bitte. Ihre Arbeit haben sie aber fertig oder?“, möchte er dann noch wissen, bevor er sich wieder dem Kurs widmet. „Natürlich, sonst wären wir zu Hause geblieben.“, antwortet Mikey ihm sehr stumpf und ein paar Mitstudenten müssen leicht lachen. „Guter Einwand. Bitte.“, muss ihr Dozent dann zugeben und bittet nochmals die zwei sich auf ihre Plätze zu setzen, in dem er auf diese zeigt. Das machten sie dann auch sofort. An ihrem Tisch sitzend, holen sie auch gleich ihre fertige Arbeit raus und legen diese vor sich. Der Unterricht ist für Sam diesmal richtig anstrengend. Sie hat so wenig geschlafen und hat noch nicht mal ein Schluck Kaffee in sich. Sie kämpft ein bisschen mit sich, nicht einzuschlafen. Dann endlich klingelt es zur Pause. Für die junge Frau ist es wie ein Befreiungsschlag. Endlich mal an die frische Luft. Die Studenten verlassen mit Sack und Pack den Vorlesungsraum und gehen zu ihren Treffpunkt. Dort sitzen auch schon die anderen auf dem Rasen. Die Erstis setzen sich dazu. Mikey neben Ray und Ava und Sam zwischen ihre Freundin und Gerard. Dort legt die silberhaarige ihren Kopf an seine linke Schulter. „Was ist los?“, möchte er von ihr wissen. „Ich bin so müde...“, brummt sie und er lacht leicht. „Dann mach es dir gemütlich und legt dich hin.“, schlägt er ihr vor und das lässt sie sich auch nicht zweimal sagen. Sie legt sich hin und legt ihren Kopf nun in seinen Schoß, während er dort im Schneidersitz auf den Grün verharrt. Er streicht ihr langsam durchs Haar. Ray guckt das Paar etwas verdutzt an. „Ähm... hab ich irgendwas wichtiges verpasst?“, „Nichts was ihr vorher schon alle geahnt hattet.“, gibt Gerard seine Einsicht endlich zu. „Wurde ja auch mal langsam Zeit. Freut mich für euch.“, äußert sich der Mann mit den krausen Haaren. „Sag mal, ist dir nicht warm?“, fragt Ava ihre Freundin, die immer noch die Collagejacke von ihren Mitbewohner an hat. „Nein, mir ist voll kalt... ich brauch echt ein Kaffee...“, jammert sie leicht und hat dabei ihre Augen geschlossen. „Irgendwie vermisse ich ja Babs schon ein bisschen.“, wirft dann der schwarzhaarige in die Runde und diese guckt fragend und auch geschockt. „Wat?!“, kommt entrüstet von seiner Freundin. „Die hat mir wenigstens immer Kaffee von Starbucks gebracht.“, witzelt er und guckt dabei in ihr geschocktes Gesicht, doch dann fängt sie an zu lachen „Ach man, verarsch mich nicht immer!“, sagt sie und haut ihn leicht mit ihrer rechten Hand, auf seine Brust. „Aua... aber das macht Spaß.“, „Was'n hier los?!“, kommt plötzlich von außerhalb der Runde. „Ich wusste es! Ich wusste es schon die ganze Zeit!“, führt die Stimme fort. Es ist Frank, der hinter der Gruppe steht und zwei Becher in der Hand hält. Dann geht er zu seinem besten Kumpel. „Alles Gute euch beiden. Endlich habt ihr es auch mal geschissen bekommen!“, gratuliert der tätowierte zwinkernd auf seine flapsige Art und Weise und hält Gee dann einen der beiden Becher hin. „Danke.“, kommt leicht verschämt von Sam. Gerard hingegen greift glücklich zum Kaffee und nimmt einen Schluck. Dann erntet er neidische Blicke von der jungen Frau auf seinem Schoß. Ohne Worte hält er ihr das Getränk entgegen. Sie lächelt, setzt sich auf und nimmt ihn dankend an. Gott sei dank ist es ein großer Becher und die zwei teilen sich diesen dann. „Guck mal, da hast du eine neue Babs.“, verkündet Sam's Freundin. Der tätowierte blickt fragend zu seiner Nachbarin, da er das Gespräch zuvor nicht mitbekommen hat. Dabei setzt er sich zu den anderen in die Runde. „Weil du ihm Kaffee gebracht hast.“, klärt sie den Ahnungslosen auf. „Als ob! Das hab ich nur gemacht, weil ich jetzt erst zur Uni kam und Bargeld hatte. Der kann sich den teuren Scheiß selber holen.“, schimpft er schon fast, aber mit einem Grinsen dabei. „Hey! Der ist lecker!“, ist sein Freund empört über seine Aussage und alle lachen. „Was ist nun mit deinem Auto?“, möchte Ray in Erfahrung bringen. „Wie vermutet ist es die Lichtmaschine. Heute Mittag ist der dann fertig. Bin jetzt mit dem Auto von der Werkstatt hier.“, erklärt er der Clique. „Kannst ja von Glück reden, dass du schon VIP Status genießt.“, scherzt Ava. „Wieso holst du dir eigentlich kein neues? So viel Geld wie du da schon reingesteckt hast.“, wundert sich Sam. „Machst du Witze?! Das ist mein erstes Auto. Das wird solange gefahren, bis es von alleine auseinander fällt.“, sagt er entsetzt. „Das wird dann wohl nicht mehr lange dauern.“, kommt dann lachend von Mikey. „Wahrscheinlich nicht.“, lacht die braunhaarige mit und gibt Gerard's Bruder einen sanften Ellenbogencheck. Urplötzlich ist er etwas verunsichert und so blickt er auch zu seinem Bruder, welcher aber lachend zu Ray guckt. Er muss gerade an das Gespräch mit denken. Er weiß das er langsam handeln muss, denn sonst wird die Sache für ihn noch verfahrener, als sie jetzt schon ist. Nur wie soll er es machen? Irgendwas hält ihn davon ab. Ist es die Angst, die er vor der Konfrontation hat? Er kann es sich nicht so recht erklären. Gedankenverloren blickt er gen Boden. Die Situation gerade ruft in ihm Unbehagen hervor und wird, zu seinem Glück, von der Klingel unterbrochen. Die Gruppe steht auf und geht dann ins Gebäude zurück. Kurz nachdem die Kurse wieder angefangen haben, zieht Regen über L.A. und Umgebung herüber. Dieser scheint gar nicht mehr aufzuhören und wird immer stärker und stärker. Als Uni Schluss ist, rennen die vier schnell zu den Mustang von Ava und setzen sich rein. Der Schauer ist so heftig und stark, das sie nass bis auf die Unterhose sind. „Pah, was ist das für ein Dreckswetter?“, stellt Gerard seine Frage in den Raum und fährt sich dabei durch die Haare, die ihm durch die Nässe im Gesicht kleben. „Ich hab keine Ahnung. Lasst uns einfach nach Hause.“, sagt die Fahrerin schnaufend und startet den Motor. Schnell können sie nicht fahren, da die Sicht sehr behindert ist. Somit brauchen sie fast doppelt so lang bis nach Hause. Dort angekommen gehen sie alle in ihre Zimmer, um sich was trockenes anzuziehen. Die dunkelhaarige, die als erstes damit fertig ist, macht erst einmal den Fernsehen an und schaltet sofort auf die Nachrichten, um up to date zu sein. „Leute, kommt mal her. Die Wetternachrichten kommen gerade.“, trommelt sie ihre Mitbewohner zusammen, die sich dann auch zu ihr gesellen. „Das Tief 'Louis' bringt uns zur Zeit heftige Gewitter und Regenfälle mit bis zu 2 cm Niederschlag in einer Stunde. Doch damit nicht genug. Morgen soll uns das nächste Tief 'Margo' einholen, welches Windböen bis zu 130 km/h mit sich führt. Wir halten sie stündlich auf dem Laufenden.“ „Ach du heilige Scheiße, das wird ja noch richtig heftig hier.“, realisiert Sam gerade und guckt mit aufgerissenen Augen auf den TV. „Oh ja. Ich freu mich schon später arbeiten gehen zu müssen.“, nörgelt Ava und das auch aus gutem Grund. Wer möchte bei so einem Wetter schon raus. „Dito...“, kommt dann auch, genervt von dem Wetter, von Gerard. Die silberhaarige legt sich dann auf das Sofa, denn sie hat schließlich noch bis Abends Zeit, sich auszuruhen. Während sich Ava schnell was zu Essen macht, legt sich der schwarzhaarige, in Löffelchenstellung, mit dazu. „Musst du nicht gleich los?“, murmelt die junge Frau, die schon ihre Augen geschlossen hat. „Erinnere mich nicht daran... ich möchte nur kurz die Augen zu machen.“, lässt er leise verlauten. Und so schließt auch er die Lider. Die dunkelhaarige in der Küche entschließt sich dazu ihr Essen zu nehmen und in ihr Zimmer zu gehen. Sie möchte die Stille nicht stören. Außer den Fernseher und das prasseln an den Fensterscheiben, kann man aus der Wohnung nichts wahrnehmen. Es ist schön friedlich, bis das Handy von Gerard klingelt, welches auf den Couchtisch liegt. Er öffnet seine Augen und beugt sich langsam über Sam hinweg, um dran zugehen. „Ja?“, sagt er mit verschlafener Stimme. „Gerard, du bist noch nicht unterwegs oder?“, kommt die Frage von der anderen Seite. „Hä? Was...?“, ist der junge Mann irritiert und guckt dann auf die Uhr. „Oh fuck... nein, ich bin noch nicht unterwegs, aber ich hätte es längst sein müssen. Sorry Pete, ich mache mich jetzt los.“, entschuldigt er sich bei seinem Chef und will sich dabei gerade aufraffen. „Nein, nein, bleib du mal zu Hause. Die haben gerade das erste schwere Gewitter angesagt. Hier ist eh tote Hose. Werde den Laden jetzt schließen. Die Stadt hat gerade gesagt, das man am besten nicht rausgehen sollte.“, erklärt er seinen Mitarbeiter, dem es mehr als recht ist. „Oh, ok, alles klar.“, gähnt der Student in den Hörer rein. „Sagst du Sam auch noch Bescheid? Wegen morgen melde ich mich dann nochmal.“, „Ja mach ich. Bis morgen dann.“, nimmt er die Bitte des Comicladenbesitzers entgegen und dann verabschieden sie sich. Dann legt er sein Mobiltelefon wieder zurück. Plötzlich nimmt er ein Grollen von außerhalb wahr und sofort danach ist das Wohnzimmer erhellt und ein weiteres donnern geht durch Himmel. Unbeeindruckt davon, macht er wieder seine Augen zu und versucht wieder einzuschlafen. Doch dann reißt seine Freundin ihre Augen auf und ihr Herz schlägt auf einmal viel schneller als vorher. Der Himmel erhellt wieder und ein Grummeln ist wieder zu hören. Langsam setzt sich die junge Frau hin und steht anschließend auf. Sie geht zur Balkontür, welche auf kipp steht und schließt diese. „Was machst du da?“, fragt Gee sie. „Fenster zu...“, gibt sie ihm lapidar als Antwort und versucht dabei ruhig zu bleiben, denn um so näher das Gewitter kommt, um so mehr überkommt sie die Panik. „Warum? Lass die mal auf. Endlich kommt kalte Luft in die Bude.“, erläutert er. „Nein, die bleibt zu.“, wird sie etwas lauter und der junge Mann versteht gerade nur Bahnhof. Er sieht ihr dabei zu, wie sie wieder zu ihm zurück geht. „Was ist los mit dir? Hast du etwa Angst?“, möchte er dann nun von ihr wissen. „Ja, ich habe Angst, ok?!“, verrät sie ihm genervt. Doch anstatt ihr Freund vollstes Verständnis zeigt, fängt er an zu lachen. „Ja, lach nur. Das macht die Sache für mich echt besser.“, ist sie nun wirklich angepisst und steht dabei noch weiter vor ihm. „Tut mir Leid, Honey.“, entschuldigt er sich, muss dabei aber noch weiter lachen. „Das sehe ich....“. Auch wenn sie sich die ganze Zeit angucken, sehen sich die zwei von einer Sekunde auf die andere nicht mehr, da der Raum urplötzlich erhellt wird. Es vergeht nicht mal eine Sekunde und es knallte so doll, das die Scheiben etwas wackeln. Die Kunststudentin zuckt extrem zusammen und ihre Atmung wird von jetzt auf gleich schnell und schwer. Ihr Herz und ihr Puls rasen. Wie versteinert steht sie am Tisch, so hat sie sich erschreckt. Als Mikey's Bruder sie so sieht, merkt er das sie wirklich mehr als nur Angst davor hat und das er sie vorhin ausgelacht hat, bereut er nun. „Sam? Sam, komm her.“, bittet er sie dann und streckt ihr seinen Arm raus. Noch unter Schock nimmt sie seine Hand und geht langsam wieder auf die Couch zu. „Leg dich hin und versuche zu entspannen.“, schlägt er ihr vor, während sie sich wieder in Löffelchenstellung legen. Mit seiner linken Hand streift er ihr sanft ein paar Haarsträhnen zur Seite und küsst sie dann sanft an ihren Hals. Sofort bekommt die tätowierte Gänsehaut am ganzen Körper. Was für ein schönes Gefühl das doch gerade war. Allmählich schließt sie ihre Augen und ihr Puls fährt so langsam runter. Seine Gegenwart beruhigt sie, obwohl sie kurz vorher noch sauer auf ihn war. „Sag mal, musst du nicht arbeiten?“, möchte sie ihn da an was erinnern, da sie das Telefonat nicht mitbekommen hat. „Nein. Pete hat mich gerade angerufen. Der macht den Laden jetzt dicht und du musst auch nicht kommen.“, verrät er ihr. Ihr kommt es auch ganz recht, so kann sie sich von den ganzen Strapazen der letzten zwei Wochen mal ordentlich erholen. Das tun sie dann auch und fallen wieder in einen Tiefschlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)