Wo Schatten ist, da ist auch Licht von Black_Magic_Rose ================================================================================ Kapitel 6: Angst ---------------- Am nächsten Morgen macht sich Yami fertig, doch als er vor dem Kleiderschrank von Yugi steht, stutzt er. Was soll er tragen? ,,Nimm einfach das, was dir gefällt." Die Stimme des Jüngeren reißt ihn aus den Gedanken. Neben ihm steht Yugi, unsichtbar für andere und als Geist, den nur Yami sehen kann. ,,Also schön ..." Yami macht sich an die Arbeit und sieht sich jede Hose an, bis er sich für eine schwarze, etwas engere und jetzt fehlt nur noch ein Shirt und ein Pulli. Heraus nimmt sich Yami ein schwarzes Shirt und als er die Pullis sieht, muss er schmunzeln. Da ist doch tatsächlich einer ein großer ,,Harry Potter" Fan. Ganz unten liegt ein roter Pullover mit dem Aufdruck von Hogwarts und dem Wappen von Gryffindor. Leise lacht der Ältere, was dem Jüngeren verlegen macht. ,,Er ist ein Geschenk von Großvater. Damals haben wir einen Marathon gestartet und uns die Filme alle angesehen. Wir waren total im Fieber." Die Geschichte lässt Yami lachen. ,,Na dann, wir sollten das Geschenk mal nutzen, nicht wahr?" Yugi wird nun rot. ,,Großvater wird sich freuen. Er dachte schon, dass ich den Pulli nicht mag." Yami seufzt. Soll ihm recht sein, dass sich Salomon mal etwas zur Freude hat. Also schön, nun hat er sein Outfit und seine Tasche hat er auch gepackt und er geht die Treppe runter. Als Salomon Yami sieht, klatscht er freudig in die Hände. ,,Wusste ich es doch. Du magst den Pulli." ,,Den mochte ich immer. Aber bisher hatte ich nie die Gelegenheit, ihn zu tragen." Da fällt Yugi etwas auf. ,,Du hast das Halsband vergessen." Yami schmunzelt. Also geht er noch einmal nach oben und legt sich das Halsband um. ,,Warum trägst du eigentlich so etwas?" ,,Ich mag es halt", nuschelt der Kleine und wird wieder rot. ,,Tea holt uns gleich ab. Möchtest du dich lieber zurückziehen?" Das Yami sich so um den Kleinen sorgt, lässt Yugi noch roter werden. ,,Ja", kommt es leise von ihm. Seufzend geht Yami wieder runter und denkt nach. Als er Tea sieht, die ihn nervös ansieht, weiß er nicht, wie er sich verhalten soll, wie hätte sich Yugi verhalten? Als er sich die Frage stellt, muss er innerlich lachen. Er würde sie, wie immer, anstrahlen und sich nicht anmerken lassen, wie weh sie ihm getan hat. ,,Guten Morgen, Yugi", begrüßt Tea ihn schüchtern. ,,Morgen", murmelt der Doppelgänger und geht gemeinsam mit Tea zur Schule. ,,Tea, ich hab nachgedacht und ich frage mich, wer er ist, den du liebst?" Absichtlich lässt Yami es wie eine Frage klingen. ,,Naja ... es ist ... Seto", flüstert sie. Überrascht sieht Yami ihn an. Sie lässt so etwas Zartes und Liebevolles wie Yugi in Stich, um jemanden zu bekommen, der kälter ist als jeder Eisklotz? Jemanden, dem es nicht interessiert, was aus den Mitmenschen passiert? ,,Wegen ihm versetzt du mich?" Yugi erscheint wieder neben Tea. ,,Warum, Tea? Warum er? Warum nicht ich? Bin ich etwa ..." Doch bevor er es sagen kann, hört er die Gedanken von seinem größeren Beschützer. ,,Selbst jemand wie Kaiba kann geliebt werden. Du weißt doch. Die Liebe kennt keine Grenzen." Traurig sieht Yugi zu Boden. ,,Sag ihr, sie soll ihr Glück versuchen. Ich werde ihr nicht im Weg stehen und vor allem nicht, wenn sie dadurch wirklich glücklich werden kann." Yami nickt und gibt es weiter. ,,Versuch dein Glück mit ihm. Ich werde weiter da sein. Als dein bester Freund." Yamis Stimme ist leise, was dadurch führt, dass er selbst traurig ist. Sein Schützling wurde in der Liebe getäuscht und es nimmt ihn selbst mit, dass sein jüngeres Ich so traurig ist. Tea bemerkt die Traurigkeit in der Stimme. ,,Du bist so gutmütig, so lieb, du verdienst es nicht, wenn du in einer Beziehung bist, in der ich nie das fühlen kann, was du fühlst. Es tut mir so leid." Yami sieht sie traurig an. ,,Ich werde es schon schaffen. Irgendwie. Bis dahin brauche ich Zeit, um es zu verarbeiten." Tea nickt traurig. Damit gehen sie schweigend weiter. Doch der Igelkopf wird, wie jeden morgen, von zwei Schülern aufgehalten. Nur haben sie jetzt Verstärkung. Neben Joey und Tristan stehen ein weiterer Junge, den er als Marik erkennt und einen, den er nicht kennt. ,,Mal sehen, ob du immer noch so dumm bist, um unserer Forderung zu ignorieren und dich nicht ergibst." Yami sieht zu Tea, die leichenblass geworden ist. ,,Yugi, pass bitte auf." Neben Yami erscheint Yugi, der den Größeren ansieht. ,,Yami, bitte. Ich bitte dich. Keine Gewalt. Bitte." Yami versteht sein jüngeres Ebenbild nicht. ,,Wie kannst du so etwas nur zulassen? Wie kannst du nach all dem immer noch an das Gute der anderen denken?" Seine Gedanken treffen Yugi. ,,Weil ich nie stark sein werde. Sie bekamen alles, was sie forderten. Immer. Ich will sie nicht leiden sehen. Das hat niemand verdient." Yami schluckt. ,,Aber du hast das verdient? Verdammt, Yugi, denk doch einmal nach." Yugi sieht Yami nur bittend an. ,,Tu es einfach. Ich will nicht, dass Tea mich so sieht." Yami seufzt und zückt das Portemonnaie. ,,Wie viel?" ,,Oh, nein, mein Lieber. Nach deiner Aktion wirst du mit Geld nicht rauskommen. Du wirst heute wissen, was es bedeutet, sich mit uns anzulegen." Yami kennt sich so nicht. Er hat sich bis jetzt immer gewehrt, war ein Kämpfer. Wird immer ein Kämpfer sein. Als Yugi sieht, was in Yami vorgeht, übernimmt er wieder, obwohl er selbst ziemliche Angst hat. ,,Was ... was wollt ihr von mir?" Joey sieht Yugi böse an. ,,Wir wollen dich schreien hören." Nun schluckt Yugi ängstlich. Tristan, Marik und der andere packen den zitternden Körper, die Angst kann man auf mehrere Kilometer riechen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)