Im Verborgenen der Nacht von LeXxa ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Heute Thalia erwachte schweißgebadet aus ihrem Traum. Vampire träumen nicht, dachte sie. Aber eigentlich war es auch kein Traum, sondern eher eine dunkle Erinnerung. Sie schüttelte diesen Gedanken ab, das Letzte worauf sie Lust hatte, war in den dunklen Zeiten ihrer Vergangenheit gefangen zu sein. Es war noch früh am Abend und sie verspürte ein unangenehmes raues Kratzen im Hals. Ein dunkles Lächeln verzog ihre sinnlichen roten Lippen, sie biss sich mit ihrem scharfen Eckzahn in die Unterlippe, es war Zeit auf die Jagd zu gehen. Die blondgelockte große Frau schlüpfte in ihre schwarze Jeans, zog sich ein schwarzes Top über und legte ihren Waffengurt um. Ohne Waffen verließ sie nie ihr Haus, selbst für Vampire war die heutige Zeit einfach zu gefährlich. Ihre Dolche mit den roten Klingen und den schwarzen Griffen, lagen zu jeder Zeit griffbereit in der Nähe; genauso wie ihre Pistole. Thalia bevorzugte allerdings klassische Kampfwaffen wie Schwerter, Dolche, Messer und auch Pfeil und Bogen. Sie konnte zwar exzellent schießen, aber sie wuchs einfach zu einer Zeit auf, in der man nie ohne Schwert das Haus verließ. Als ihre Waffen verstaut waren, vertiefte sich ihr böses, von Vorfreude geprägtes Lächeln, noch weiter. Sie schlüpfte in die kniehohen Stiefel und zog ihren schwarzen Ledermantel an, der ihr Outfit noch abrundete. Sie griff sich ihren Motorradhelm und ging aus dem Haus. In ihrer Einfahrt stand ihr ganzer Stolz, etwas Gutes hatte die moderne Zeit doch und zwar ihre Kawasaki Z 1000 in leuchtendem Gelb. Thalia liebte ihr Motorrad, denn auf ihrem Bike fühlte sie sich immer frei. Zu Fuß wäre sie zwar auch übermenschlich schnell an ihrem Ziel angelangt, aber wo blieb denn da noch der Spaß. Als sie durch die Straßen von New York fuhr, überlegte sie sich welches abscheuliche Wesen heute sein Leben verlieren würde. Thalia hatte ihre eigenen Vorlieben, was ihre Nahrung anbelangte. Sie bevorzugte Menschen, die es aufgrund ihrer Vergangenheit und ihrer Taten nicht weiter verdienten, auf Erden zu wandeln. Wenn es nötig war, hatte sie zwar auch kein Problem damit, Unschuldige ihres Blutes zu berauben, aber wenn sich das verhindern ließ, war es ihr angenehmer. Sie steuerte ihr Motorrad durch die versifften Gassen, in denen sie ziemlich sicher bald auf ihr Beuteschema stoßen würde. Sie stellte ihr Bike vor einem heruntergekommenen Club namens Underground ab. Der Gestank nach Drogen, Schweiß und Sex stieg ihr in die Nase. Ihre Nasenflügel bebten angewidert, am liebsten hätte sie den Club gestürmt und jeden einzelnen Menschen in Fetzen gerissen. Sie kam allerdings von ihrem Vorhaben ab, als sie einen lauten Schrei hinter dem Club hörte und legte nun ihre ganze Konzentration in ihre Sinne. Sie sprang mit einem gewaltigen Satz auf das Dach des Clubs und wanderte ruhig und sicheren Schrittes quer über die Dachplatten. Am anderen Ende angekommen, sah sie eine wunderbare Zurschaustellung, warum es manche Menschen nicht verdient hatten auf der Erde zu leben. Ein Zuhälter oder ein potentieller Kunde (das war Thalia recht egal) stand widerlich feixend über einer verängstigten halb nackten Frau und schrie immer wieder, sie solle sich komplett ausziehen. Ihm wurde eine Runde gratis versprochen. Immer wieder klang seine Stimme in Ihrem Kopf und seine Gedanken strömten in ihr Bewusstsein. In ihren grünen Augen bildeten sich rote Tupfen, die über die ganze Iris tanzten. Der Mistkerl hatte Frau und Kind zuhause und bereits mehreren Prostituierten das Leben genommen. Mit einem einzig eleganten Satz sprang Thalia hinter das Ekelpaket von einem Menschen. Die junge Frau schrie erschrocken auf, als sie die blonde Schönheit vom Dach springen sah. Das entsetzlich stinkende Stück Fleisch von einem Mann drehte sich mit einer diabolisch verzerrten Fratze zu Thalia um. „Willst du auch mitspielen Süße? Vielleicht lass ich dir ein paar Dollar da, wenn du nachher noch am Leben bist“. Das war zu viel. Thalia fletschte ihre Zähne und entblößte ihre wunderbaren weißen und scharfen Waffen. Das Stück Fleisch erstarrte sofort und schaute die große Frau ungläubig an. Thalia knurrte wie ein ausgehungertes, aggressives Tier und sprang dem Kerl direkt in die Arme. Mit einer Hand hob sie ihn mühelos vom Boden, seine Kehle war so weich und zerbrechlich. Ein letztes Knurren stieg ihr die Kehle hoch und dann rammte sie ihre Fänge, ohne das kleinste bisschen Zurückhaltung, in die Halsschlagader des unwürdigen Mannes. Da ihre Vergangenheit sehr prägend war, hatte sie überhaupt kein schlechtes Gewissen einem Mann die Kehle aufzureißen; Männer waren nicht ihre Welt. Sie trank in gierigen Zügen den roten, von Todesangst durchsetzten Lebenssaft. Mit jedem Schluck wurde die Gegenwehr des Mannes weniger, bis er schließlich ausgeblutet und reglos von ihr gegen die Wand geschleudert wurde. Zufrieden schaute sie auf die zerknirschte Frau, die sich das ganze Schauspiel ungläubig mit ansehen musste, herab. „ Du wirst nach Hause gehen, dich duschen und anschließend suchst du dir einen neuen Job, in dem du dich nicht nackt ausziehen musst. Heute Abend ist nichts weiter geschehen“. Die junge Frau erhob sich, sah sich verwirrt um und ging in die Nacht. Gedankenkontrolle ist schon was Tolles, dachte Thalia verschmitzt lächelnd. Na gut, ich bin wenigstens etwas gesättigt, sehen wir mal was die Nacht heute noch so ergibt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)