Des Kaisers Mätressen von Pragoma ================================================================================ Kapitel 6: Kabuto, der Giftmischer des Kaisers ---------------------------------------------- Dunkel, alles um mich herum war dunkel, dazu hörte ich Stimmen, die ich nicht zuordnen konnte. Zwar klangen sie irgendwie vertraut, aber irgendwie auch nicht. Aber vielleicht sollte ich erst mal meine Augen öffnen und gucken, wer da überhaupt spricht. Nur vorsichtig öffnete ich diese schließlich, sah einen Jungen mit schwarzen Haaren, der mich ansieht und doch machte er mir Angst. Rasch verzog ich mich daher unter die Bettdecke, rollte mich schützend ein und fing an zu weinen. Das hier war nicht mein zuhause, hier war mir alles fremd und irgendwie auch kalt. „Du bist hier in Sicherheit“, hörte ich, doch war es mir egal, ich kannte diesen Jungen nicht, er war mir fremd, ebenso alles, was ich einen kurzen Augenblick zuvor gesehen hatte. Am liebsten würde ich aufstehen, wegrennen und dem entkommen, was folgen würde. Doch was würde folgen? Ich hatte keine Ahnung, nur, dass ich mich unwohl und alleine fühlte. Wieder hörte ich etwas, dieses Mal eine Tür, dazu wieder Stimmen und eine darunter war weiblich. Vorsichtig lugte ich unter der schützenden Decke hervor, sah eine blonde, ältere Frau, die sich auf mich zubewegte und die anderen beiden aus dem Zimmer schickte. Jetzt war mir deutlich wohler, warum wusste ich nicht, aber mir sagte eine Stimme, dass diese Frau mir nichts Böses wollte. Daher kam ich ganz unter meiner Decke hervor, sah sie stumm an und dann erkannte ich, dass sie geweint hatte. Ihre Augen waren rot, dazu sah sie blass aus und ihre Unterlippe fing an zu zittern, als sie anfing zu sprechen. „Naruto...“ Mehr sagte sie vorerst nicht. Bin ich dieser Naruto? Ich erinnere mich nicht. Nur an Feuer, an Menschen, die schreien, die einen Namen rufen und dann ist alles dunkel. Mehr fiel mir nicht mehr ein, nicht mal, wer mich hergebracht hatte und warum. „Wo bin ich?“, fragte ich scheu, denn nichts kam mir hier bekannt vor. „Im Palast des Kaisers“, antwortete man mir und fassungslos setzte ich mich auf und starrte die Frau an meinem Bett an. „Der Kaiser...“, hauchte ich leise aber dennoch verständlich, blickte auf die Decke, die meinen Körper bedeckte und erfühlte die feinen Stoffe, aus denen sie gewebt worden war. „Ich muss dich untersuchen, auch, wenn es dir unangenehm ist.“ Ich sah auf, nickte und legte mich wieder hin. Ich wusste, dass es sein musste, sie mir nur helfen wollte und daher ließ ich es schweigend über mich ergehen. Ihre Hände waren ganz warm, dazu sanft und doch brummte mir der Kopf ganz gewaltig. „Mein Kopf tut weh“, merkte ich daher leise an, den sie sich demnach sofort ansah, aber leise seufzte. „Da ist nichts. Du hast jedenfalls keine Kopfverletzungen, aber vielleicht kommen die Kopfschmerzen durch eine Art Schock“, erklärte sie mir, worauf ich vorsichtig nickte und wieder meine Augen schloss. So war es deutlich besser, denn das grelle Licht brannte mir in den Augen und es machte die Schmerzen etwas erträglicher. Wieder ging die Tür auf, doch ich hielt meine Augen geschlossen, wollte nicht sehen, wer da kam, denn ich kannte hier niemanden. „Wie geht es dem Jungen?“ „Keine Kopfverletzungen und doch kann er sich an nichts erinnern.“ Madara seufzte, sah zu mir und setzte sich an mein Bett. „Gift?“, hörte ich ihn fragen. „Gut möglich“, erwiderte Tsunade. „Gut, dann schick ich dir gleich Kabuto. Er soll ihm etwas Blut abnehmen und untersuchen.“ Blut abnehmen? Musste das denn sein? Ich mochte keine Spritzen, aber wenn es unbedingt sein musste, dann würde ich es ertragen. „Weiß man denn mittlerweile was genau passiert ist?“ Wieder eine Frage von dieser Frau und wieder antwortete dieser Mann, den ich stimmlich so gar nicht kannte. „Es geschah wohl in der Nacht. Minato und Kushina hatten gar keine Chance, wurden demnach heimtückisch im Schlaf ermordet.“ Ein entsetztes Quieken ertönte, klingelte mir in den Ohren und ließ mich leise stöhnen. „Bitte nicht so laut“, bat ich und rollte mich auf die linke Seite des Bettes. „Tut mir leid, Naruto“, entschuldigte sie sich sofort bei mir, doch ich sagte nichts dazu, blieb einfach liegen und öffnete vorsichtig meine Augen. Vor mir saß ein Mann, der mich beinahe in Angst und Schrecken versetzte. Diese Augen, diese Gesichtszüge. Sie wirkten kalt, abgestumpft und ohne Gefühle. War das der Kaiser? Wohl kaum. Warum sollte der an meinem Bett sitzen, mich ansehen und da bei lächeln? Moment mal?! Der lächelte und damit erhellten sich seine Züge, er wirkte freundlicher und doch waren es seine Augen, die mir Angst machten. Sie wirkten so seltsam und doch irgendwie vertraut. Irgendwo hatte ich schon mal schwarze Augen gesehen. Doch wo? Ich wusste es nicht mehr und ich wollte auch nicht darüber nachdenken, denn noch immer brummte mir der Kopf. „Kann ich ein Schmerzmittel haben?“ „Natürlich. Warte kurz.“ Kaum später reicht mir die Frau eine kleine Tablette, dazu ein Glas Wasser und vorsichtig setzte ich mich auf, um beides besser einnehmen zu können. Danach ließ ich mich wieder in mein Kissen sinken, schloss wie so oft meine Augen und seufzte erleichtert aus. Keine Ahnung was passiert war, aber ich war in Sicherheit. Das dachte ich jedenfalls. „Ich werde Kabuto holen und schicke einen Trupp nach Suna. Ich will verdammt nochmal wissen, was da passiert ist!“ „Tu, was du für richtig hältst, Madara. Unterrichte aber bitte den Kaiser“, bat Tsunade den Anderen und schritt leise durch das Zimmer. „Wozu? Er macht derzeit doch eh was er will. Seit er sich diese Konan in sein Bett geholt hat, interessiert er sich doch für nichts anderes mehr!“ „Willst du einen Mätresse jetzt die Schuld für sein Wesen geben?“ Entrüstete blickte sie Madara an, seufzte dann aber und setzte sich hin. „Nein, aber seit Konan die Nummer eins ist, ist hier irgendwas faul. Hier geht irgendwas nicht mit rechten Dingen....“ „Schweig, ich will darüber nichts wissen! Konan ist ein nettes Mädchen und so wie es aussieht, will Itachi sie zur Frau!“ Madara lachte, schüttelte den Kopf und stand auf. „Sie wird auf gar keinen Fall seine Frau. Sie ist eine einfache Mätresse, kann weder Status, noch sonst etwas vorweisen! Das Einzige, was sie kann, ist die Beine breit machen.“ „Wenn ein Kind entsteht, dann muss er sie heiraten!“ „Einen Scheißdreck muss er! Er ist bereits verlobt, oder hast du das vergessen? Stehst du etwa auf der falschen Seite?“ Madara schritt lauernd auf die blonde Frau zu, sah sie kalten Blickes an und schnaufte. „Ich warne dich, Tsunade. Solltest du mich und dieses Haus hintergehen, dann droht dir der Galgen! Das ist dir hoffentlich klar!“ Madara wandte sich ab, verließ das Gemach und schritt nachdenklich durch die Gänge des Palastes. Izuna übersah er dabei fast, rempelte ihn daher etwas unsanft an. „Kannst du nicht...ah du bist es.“ Sanft lächelte Izuna und sah seinen Bruder an.“Nii-san, was hast du?“ „Nichts, aber Tsunades Verhalten gefällt mir derzeit überhaupt nicht“, seufzte Madara. „Ist sie loyal?“ „Ich denke schon, aber ganz trau ich ihr nicht....nicht mehr“, antwortete Madara und strich sich die Haare hinter die Ohren. „Kannst du bitte einen Trupp nach Suna schicken?“ Izuna nickte, wandte sich ab und schritt gemächlich davon. Madara hingegen suchte Kabuto auf, der wie immer in seinem Labor saß, hinter dicken Reagenzgläsern, die Brille nach oben schiebend und aufsehend, als der ehemalige Kaiser eintrat. „Madara, welch Glanz in meiner bescheidenen Hütte...“ „Spar dir das und hör mir gefälligst zu! Geh zu Naruto, er liegt im Gästezimmer und nimm ihm etwas Blut ab. Untersuche es und finde heraus, was seine derzeitige Amnesie ausgelöst hat.“ Kabuto nickte, packte alles Notwendige ein und doch hielt Madara ihn an der Tür auf. „Egal, was Tsunade dir sagt, hör nicht drauf. Mache dir ein eigenes Bild und die Ergebnisse wirst du nur mir oder Izuna übergeben. Hast du verstanden?“ „Natürlich“, erwiderte er knapp, schritt aus der Tür heraus und machte sich daran, die Ursache herauszufinden. Kabuto war lange schon im Dienst des Kaiser, genoss sein vollstes Vertrauen und das hatte er noch nie missbraucht oder gar angezweifelt. Er hatte es hier gut und das würde er niemals aufs Spiel setzen. Zudem mochte er die Uchihas, sie ermöglichten ihm ein angenehmes Leben, finanzierten zudem seine Arbeit und die kam der ganzen Familie zugute. Da würde er dem Kaiser sicher nicht in den Rücken fallen und seinen Kopf riskieren. Anders Orochimaru, der einst im Dienst des Kaisers stand, aber verbannt wurde, nachdem er sich fast an Sasuke vergangen hatte. Ein schwerwiegender Fehler. Nicht nur für ihn, sondern leider auch für das Kaiserhaus. Noch ahnte hier kaum jemand, dass die Schlange mit diversen Leuten unter einer Decke steckte und selbst den Thron besteigen wollte. Kabuto hegte den Verdacht schon länger, aber noch fehlten ihm die Beweise und ohne die war es schwer, den Kaiser davon überzeugen zu wollen. Daher war auch Gaara hier, denn auch er hegte einen furchtbaren Verdacht, den Kabuto jedoch unterstützte. Kaum einer wusste, dass die beiden im engen Kontakt zu Gaara Bruder und dessen Ehefrau standen, zahlreiche Briefe tauschten und man bereits Nachforschungen anstellte. Allen voran Karin. Eine enge Verwandte seitens Naruto, aber auch weitläufig zu Deidara und ihr lag das Wohl beider sehr am Herzen. Er würde sie später in Kenntnis setzen und auf ihre Hilfe setzen. Das Mädchen war immerhin nicht dumm, auch, wenn sie nur die Tochter einfacher, aber reicher Eltern war. Kabuto schätzte sie sehr, ebenso ihren scharfen Blick und ihr helles Köpfchen. So in Gedanken eingenommen hatte er gar nicht gemerkt, dass noch andere Personen verborgen in den Gängen standen, sich leise unterhielten, böse lachten. „Bald ist der Kaiser gestürzt und dann bin ich an der Macht und dir steht das zu, was du schon so lange begehrst.“ Kabuto blieb stehen, versuchte zu lauschen, doch die Stimmen entfernten sich rasch. Zurück blieb ein misstrauischer Giftmischer und angesehener Arzt, der zwar alles verstanden hatte, aber nicht zuordnen konnte, zu wem diese Stimmen gehört hatten. Wieder ein Beweis, wieder so einer, den er dem Kaiser nicht vortragen konnte, da er alleine war. Kabuto seufzte, begab sich schließlich zu Naruto und sah ernst auf den schlafenden Jungen herab. „Was hast du ihm gegeben?“, wollte er wissen. „Ein Mittel gegen seine Kopfschmerzen.“ Kabuto nickte, öffnete seinen Koffer und trat näher an das Bett heran. Souverän nahm er dem Jungen etwas Blut ab, beschriftete das kleine Röhrchen und steckte es ein. „Das war alles. Lass ihn viel trinken, dazu leichte Kost und wenn er in der Lage sein sollte aufzustehen, dann lass ihn. Bewegung ist immer gut“, erklärte Kabuto Tsunade, ehe er aufstand und das Zimmer verließ. „Und?“ Madara trat aus der Dunkelheit heraus und schritt auf den Arzt zu. „Ich habe alles Nötige und morgen haben wir bereits ein Ergebnis.“ Madara nickte zufrieden.“Gut, gut, dann haben wir immerhin Gewissheit.“ „Gewissheit schon, aber nicht, wer es war und warum“, antwortete Kabuto und rückte seine Brille zurecht. „Izuna hat bereits seine Truppen losgeschickt und sie werden etwas finden. So wie wir in Iwagakure etwas finden und eliminieren konnten.“ In der Tat fanden sie dort etwas, aber zu welchem Preis? Gut, der Preis waren zwei Köpfe, dazu ein paar Gefangene, aber war das nötig? „Sie standen unter einem mächtigen und bösartigen Einfluss. Wir mussten es tun. Es war nur zu seinem Schutz.“ „Wird der Junge das auch verstehen?“ Kabuto sah Madara eingehend an, sah, dass er angespannt war, die Antwort darauf nicht wirklich wusste. „Ich kann nur hoffen, dass er es verstehen wird. Aber dafür müssten wir es ihm erzählen und dafür ist es noch zu früh.“ Wieder nickte Kabuto. „Wartet damit nicht zu lange. Hier gehen seltsame Dinge vor sich und mir scheint,es, dass eine Verschwörung im Gange ist.“ „Glaub mir, Kabuto, den Verdacht habe ich schon lange und gehe dem auch sehr gewissenhaft nach“, erwiderte Madara ernst, geleitete den Anderen noch zurück zu seinem Labor und wies zwei der Wachen an, vor der Tür stehenzubleiben und niemanden zu Kabuto zu lassen. Hosted by Animexx e.V. 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