Harry Potter und das Kind außer der Zeit von Marubis (Harry Potter Band 8 (nach meiner Vorstellung)) ================================================================================ Prolog: -------- Unsicher umklammerten Albus Hände den Kofferwagen vor sich, während er auf die große rote Lokemotive blickte. Gerade noch war er auf dem Muggelbahnsteig unterwegs, ehe er mit großen Augen durch die Absperrung zwischen Gleis 9 und 10 gelaufen war. Es war nicht das erste Mal, dass der Junge diesen Zug sah, doch es würde das erste Mal sein, dass er mit ihm fahren würde; nach Hogwarts, die Schule für Hexerei und Zauberei. An sich war dieser Tag doch kein besonderes Ereignis, ging sein älterer Bruder James bereits seit 3 Jahren an die Schule und rannte schon vor ihm durch die Menge an Hexen und Zauberer, um seine Freunde zu finden. Als Albus sich umdrehte blickte er auf die Wand, welche das Gleis 9 ¾ mit der Welt der Muggel verband und sah dort nun auch seinen Eltern ihm nachfolgen. Schwer schluckte Albus, als er so zwischen seiner Familie und dem Zug stand und am liebsten hätte er sich zurück in die Arme seiner Mutter gestürzt. Doch er war elf und kein kleiner Junge mehr. Schwer drückte mit einem Male die Hand seines Vaters auf seine Schulter und so riss Albus seinen Blick vom Hogwarts-Express los und sah hoch in das sanft lächelnde Gesicht seines Vaters. „Komm Albus, der Zug wartet nicht auf uns und wir müssen noch Onkel Ron und Tante Hermine finden!“, lachte sein Vater gut gelaunt. Schon seit Tagen gab es kein anderes Thema als das neue Schuljahr und das nun auch für Albus die schönste Zeit seines Lebens beginnen würde. Bevor er auch nur irgendwas darauf erwidern konnte, landete sein Koffer bei denen der anderen Schüler und er griff nur noch nach dem Käfig seiner neuen Eule, die er zur Einschulung geschenkt bekommen hatte. Kallisto allerdings gefiel diese ruppige Behandlung gar nicht und sie kreischte laut in ihrem Käfig, während sie über den Bahnsteig liefen und endlich die Rotschöpfe ihrer Verwandten aus der Menge hervorstechen sahen. So kam Albus keuchend zum Stehen und blickte die beiden Freunde seiner Eltern an, die nahezu jedes Wochenende bei ihnen ein und aus gingen. Dann spürte er ein knuffen in der Seite und ein feuriger Haarschopf nahm sein Gesicht an. Es war Rose, seine Cousine, die wie er zum ersten Mal nach Hogwarts fahren würde „Hey Al, bist du auch schon so aufgeregt wie ich? Es wird so toll in Hogwarts und endlich kann ich richtig zaubern!“, plapperte Rose schon vollkommen aufgeregt. „Ich bin schon so gespannt auf den Gryffindor Turm, Dad ich komme doch nach Gryffindor oder?“, kam es besorgt von dem Mädchen welches sich nach ihren Vater Ron umdrehte, der kräftig nickte und sogleich von Rose verlangte, dass sie dem Namen Weasley keine Schande machen sollte. „Ronald Weasley untersteh dich unserer Tochter Flausen in den Kopf zu setzen. Es ist egal welches Haus es wird, Hauptsache du findest nette Freunde!“, meinte Hermine sanft und strich über das rote Haar ihrer Tochter Ros, während sie ihren Mann finster ansah. Laut ertönte die Zugsirene, als Signal das es jeden Moment losgehen würde und so umarmten die Schüler ihre Eltern ein letztes Mal. Nur James stürmte schon vor und meinte das Umarmungen zu uncool seien. Albus fühlte sich nach wie vor unbehaglich und seine Augen huschten am Zug entlang, wo er das blonde Haar eines anderen Jungen sah. Er wusste sofort wer das war. Es waren die Malfoys, die Feinde ihrer Familie, zumindest wurde es ihm so immer erzählt. Doch während er so dastand und zu sah wie die Mutter ihren Sohn umarmte und dann auch der Vater ihn mit Stolz an sich drücke schnürte es Albus das Herz zu. Eine große Familie wie seine war zwar immer laut und quirlig, aber es konnte einem manchmal zu viel werden. Ganz so als habe sein Vater seine innere Zerrissenheit gespürt, wurden nun auch Albus in eine Umarmung gezogen. „Was ist los mein Junge? Du bist die ganze Zeit so stillt. Freust du dich nicht auf Hogwarts? Für mich war es die schönste Zeit meines Lebens!“, lächelte Harry seinen Sohn aufmunternd zu, um ihm die Angst ein wenig zu nehmen. Doch das war es nicht was Albus quälte, aber darüber reden wollte er dann auch lieber nicht so gerne. „Ich weiß doch Dad… das ist es nicht? Ich meinen was ist mit dem was Rose gesagt hat… was, wenn ich nicht nach Gryffindor komme? Ihr wart alle da. Du, Mom und naja Grandma und Grandpa…!“, meinte Albus leise. Er wollte niemanden enttäuschen und als jemand mit dem Namen Potter stand man einfach immer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, obwohl man selbst gar nichts Besonderes geleistet hatte. „Albus Potter, nicht das Haus macht aus uns einen guten Menschen, sondern nur unsere eigene innere Einstellung. Du weißt doch selbst das einer deiner Namensgeber, Professor Severus Snape, ein Slytherin war. Du wirst nirgends einen solch tapferen Mann finden wie ihn. Also mach dir keinen Kopf, wir werden immer stolz auf dich sein!“ „Ich weiß… nur das ist es nicht… ich, ich werde jetzt einfach einsteigen und euch dann eine Eule schicken!“, kam es von Albus der tief durchatmete und sich damit selbst Mut machte. Es hielt jedoch nur solange bis seine Mom ihn in die Arme nahm und ihm einen Kuss gab, während Lily quengelte, dass sie lieber mitwollte. In dem Moment hätte er am liebsten mit seiner kleinen Schwester getauscht. Doch schon im nächsten Moment stand Albus im Gang des Zuges, Kallistos Käfig in der Hand und winkte seiner Familie mit feuchten Augen nach, während sie immer kleiner und kleiner wurden, ehe London in einem Farbengemisch an ihm vorbei sauste. Nun gab es ganz eindeutig kein Zurück mehr für ihn. So ging Albus den langen Gang entlang und blickte hier und da in ein Abteil. Überall saßen lachende Schüler und Schülerinnen, schon teils in ihren Schuluniformen und erzählten ihren Freunden was alles in ihrem Sommer geschehen war. Man hörte es aus jedem Abteil lachen und einmal musste Albus sich ducken, als eine knallköpfige Kröte auf ihn zugeschossen kam. Schnell wechselte er dann in den nächsten Wagon und zog dort eine Tür aus und stockte. Es war der blonde Junge, den er eben auf dem Bahnsteig beneidet hatte, dieser Malfoy. Scorpius Malfoy blickte auf und blinzelte dem anderen entgegen, ehe er ihn zaghaft anlächelte. „Hi! … willst du dich setzen?“, fragte er Albus dann. Dieser überlegte kurz und blickte zum nächsten Abteil unter deren Tür grüner Rauch aufstieg. „Also von mir aus gerne… ich bin Al….!“, setzte er an, ehe die Tür des Ganges aufging und eine Gruppe an Schülern herein kam. „Albus. Hier steckst du also!“, rief Rose ihm zu. Er hatte sie nach dem Einstieg aus den Augen verloren gehabt. „Komm schon mir, wir alle haben uns hinten ein Abteil ganz für uns gesichert!“, lachte sie und griff nach seinem Ärmel, um ihn mit sich zu ziehen. Eigentlich hatte er ja zu dem Blonden hineingehen wollen, doch dann überwiegte seine Scheu und er nuschelte noch ein sorry, ehe er die Tür mit einem Rumms zufallen ließ. Rose war schon wieder vorgeprescht und so folgte er den anderen Schülern und fand sich dann in einem großen offenen Abteil wieder, wo ein lautes Stimmengewirr herrschte. „Meine Eltern waren dabei als Harry Potter du-weißt-schon wen besiegt hat…!“ „Meine waren auch im Orden des Phoenix!“ „Meine Mom hat damals im Ministerium spioniert!“, riefen sie wild durcheinander. Scheinbar waren fast alle hier, Kinder von ehemaligen Widerstandskämpfer, die damals Schüler in Hogwarts waren und gegen Voldemort gekämpft hatten. „Hier… wisst ihr wer das ist. Das ist Albus Potter, mein Cousin!“, rief Rose dann laut und rückte Albus ungewollt in den Mittelpunkt, sodass er spürte wie er feuerrot anlief, während die anderen ihm Gratulierten. Allerdings wusste Albus gar nicht wofür, war er doch überhaupt nicht dabei gewesen. Es war halt der Name. Sein Name. Potter. Nach dem anfänglichen Ausbruch entspannten sich alle mehr und mehr und man redete aufgeregt über Hogwarts, die Häuser und ihre ersten Zauberversuche. Nicht mehr Mittelpunkt des Geschehens zu sein tat Albus gut, sodass er hinausblickte und die vorbeifliegende Landschaft beobachtete. Hier und da erblickte er ein Haus, doch meist ging es durch entlegene Gegenden die nach und nach rauer und wilder wurden. Dann musste er wohl eingenickt sein, denn plötzlich rüttelte Rose an seiner Schulter und deutete ganz aufgeregt zum Fenster. Sie hatten gerade Hogsmeade erreicht. Nun wurde auch Albus von einer großen Aufgeregtheit erfasst und er schlüpfte schnell in seine Schulunform, ehe der Zug endgültig zum Stehen kam. So eilte er mit den anderen Schülern nach draußen, wo sie das rufen einer tiefen Männerstimme hörten und dann von dessen Schatten erreicht wurden. Schluckend blickte Albus auf zu Hagrid, dem Hüter der Ländereien und Schlüssel von Hogwarts. Er kannte den Riesen, war er doch ein enger Freund seines Vaters und für ihn manchmal wie ein Großvater. So lächelte Albus leicht als Hagrid sie zu sich rief und von der Meute der alten Schüler fortführte, hinab zum Ufer des großen Sees. „Willkomme, willkommen in Hogwarts!“, rief Hagrid dann laut und eröffnete den Blick auf das riesige Schloss, welches in der Abendsonne regelrecht leuchtete. So hörte man von den jungen Schülern nur laute Oh´s und Ah´s während sie in die Boote kletterten. Hagrid war in den 19 Jahren, nach dem Kampf gegen Voldemort sichtlich ergraut und lauter kleine silbrige Strähnen durchzogen sein wuscheliges Haar und den wilden Bart und ließen den Wildhüter regelrecht strahlen. Erst ein lautes platschen riss Albus von dem atemberaubenden Anblick von Hogwarts los und er sah einige Boote weiter einen Jungen nass und Kopfüber an einem Fuß baumeln. Dies sah äußerst ulkig aus. Hagrid hatte den Tollpatsch aus dem See gefischt und setzte ihn wieder hinein ins Boot. „Lass mich raten, ein Longbottom!“, meinte Hagrid zu dem nassen und verdutzten Jungen der nur nicken konnte. Der Rest der Überfahrt hingegen verlief problemlos und so stiegen sie am anderen Ufer des Großen Sees mit klopfenden Herzen aus und folgten Hagrid den Weg hinauf nach Hogwarts, wo sie dann wie so viele Schüler vor ihnen auf dem Treppenaufsatz vor der Großen Halle standen. Als James eingeschult wurde, hatte Hagrid noch als Professor für die Pflege magischer Geschöpfe gearbeitet, doch mittlerweile widmete er sich nur noch der Pflege der Tiere und Ländereien und genoss seinen Ruhestand als Wildhüter von Hogwarts. So hörten sie die klackernden Schritte eines Lehrers, der auf sie zukam und dann haltmachte. Sein Smaragdgrüner Umhang hatte dabei so viel Schwung drauf, dass einige der Schüler in der ersten Reihe diesen ins Gesicht geschlagen bekamen und stark husteten, löste sich doch ein kleiner Pollenregen über ihnen. „Willkommen Erstsemester. Ich bin Professor Longbottom, Professor für Kräuterkunde und Hauslehrer von Gryffindor!“, stellte er sich vor und löste damit eingehendes Getuschel aus. „Shht… ruhig, ruhig!“, rief Professor Longbottom und wedelte ein wenig mit seinem Zauberstab, sodass ein Schwall goldener Funken hervor prasselte. Ob gewollt oder nicht brachte dieser kleine Vorführeffekt alle zum Schweigen und so warteten sie mit angehaltenem Atem darauf endlich die Große Halle betreten zu können. Aus der verschlossenen Tür dröhnte der Klang der lachenden Stimmen, ehe es ruhig wurde und mit einem Ruck die große Tür aufschwang. Schon setzten sich die anderen Erstklässler in Bewegung und Albus lief mit der Masse mit, hinein in die Große Halle, wobei auch sein Blick hoch an die beeindruckende Decke von Hogwarts ging. Der Abend heute war klar und so funkelten schon die ersten Sterne von der Decke herab. Doch wirklich viele Gedanken konnte er sich nicht machen wurden sie doch schon vor das Pult der Lehrer geführt und blickten nun hinab auf die Haustische. Schwer schluckte Albus und sah seinen Bruder ganz links am Tisch sitzen. „Gryffindor… Gryffindor… Gryffindor!“, kam es nuschelnd von Rose, die neben ihm stand und er blickte sie fragend an. „Dad sagt, wenn man es sich nur fest genug wünscht, dann wird es wahr. Also mach mit, wir wollen doch Gryffindor!“, nuschelte sie zurück und machte mit ihrem Singsang weiter. Wollte Albus wirklich nach Gryffindor? Er wusste es nicht genau. Aber ihm schien das jedes Haus auf seine Art gleichgut war, auch wenn es wohl in seiner Familie gern gesehen werden würde, wenn er wie alle anderen nach Gryffindor kam. Er war so im Gedanken versunken gewesen, dass er sich über die Stimme des Hutes wahrlich erschreckt. Wann war dieser überhaupt hergekommen? Doch der dreckige Fetzen saß vor ihnen und bewegte sich auf und ab, während sie dem Lied lauschten. Eintausend Jahr, dass ist ganz schön viel, für wahr. Es naht nun das Ziel. Lass euch eins sagen, was ich hab´ gesehen, davon träumt ihr heut Nacht, nur noch ganz sacht. Die schlimmen Jahre, ja die sind vorbei. Laut erklingen die Fanfaren, doch noch sind wir nicht frei. Alter Hass sitzt tief, werdet daher nur nicht depressiv. Öffnet nun alle eure Herzen und zusammen vertreiben wir alte Schmerzen. Doch genug meiner Worte, tritt nun ein durch die Pforte. Sag nur ich dir ganz genau, wo du findest, deinen heimeligen Bau, Mit dem verklingen der letzten Verse, setzte lauter Jubel ein, während die ersten Schüler nach vorne gerufen wurden und einer nach dem anderen auf dem Stuhl Platz nahm, nur um dann den Sprechenden Hut von Professor Longbottom aufgesetzt zu bekommen. Mit jedem neuen Namen, den sie im Alphabet weiter vorgingen stieg Albus Nervosität. „Granger-Weasley, Rose!“, rief Professor Longbottom dann und die hibbelige Rose rannte nach vorne, doch sie musste nicht lange warten, denn der Hut berührte ihr feuerrotes Haar nur einen Moment, ehe sie unter Jubel dem Hause Gryffindor zugeordnet wurde. Nun stand nur noch wenige andere Schüler mit ihm vorne, ehe dann auch sein Name fiel. „Potter, Albus!“, rief man ihn auf und er stolperte unsicher nach vorne und griff dann mit nervösen Fingern nach dem Stuhl, um sich darauf zu setzen. Die Welt um ihn herum schien dunkel und dumpf zu sein und das auf eine seltsam magische Weise, war der Hut doch eigentlich relativ dünne und leicht. „So, so. Ein Potter also!“, brummte der Hut mit tiefer Stimme. „Schwierig, schwierig. Es ist wie bei deinem Vater damals. Viel Potenzial. Ich sehe Mut bei dir, auch wenn du ihn noch nicht in der selbst entdeckt hast. Aber noch mehr sehe ich Gescheitheit und Loyalität. Gryffindor wäre eine gute Wahl. Dort könntest du dich messen, doch genauso gut wäre für dich Slytherin. Dort könntest du dein wahres Potential entdecken!“, prophezeite ihm der Hut. Laut schlug Albus Herz in seinem Brustkorb und er spürte wie seine Finger nass vor Schweiß wurden. Nun war genau das eingetreten wovor er sich gefürchtet hatte. Er selbst würde wählen müssen. Jede einzelne Zelle der Vernunft in ihm sagte ihm, dass er nach Gryffindor sollte. Seine Familie war da und seine Freunde. Dort würde er den Weg eines Potters folgen. Aber wollte er das, oder sollte er etwas Neues wagen. So kniff er selbst seine Augen zusammen und wählte scheu und immer noch mit großen Zweifeln, während der Hut selbst laut seine Wahl verkündete. „GRYFFINDOR!“, wurde es und Albus sprang auf und legte den Hut zurück, ehe er gegen das helle Licht blinzelte und zum jubelnden Tisch seines neuen Hauses lief. Freudig wurde er von seinem neuen Haus begrüßt und Rose nahm ihn dabei in die Arme. Selbst Albus älterer Bruder James ließ sich zu einem Schulterklopfer hinreißen, etwas was doch recht selten zwischen den beiden Brüdern war. Doch es fühlte sich gut an und Albus lächelte leicht, fühlte er sich für den Moment angekommen und aufgenommen. So nahm er nun Platz und nahm mit einem befreiten Lächeln an der restlichen Auswahl der anderen Schüler teil. Während er hoch zum Podium blickte, spürte er mit einem Mal einen Blick auf sich Ruhen und ließ nun seine eigenen Augen durch den Saal wandern, um den Verursacher zu finden. Er musste erst über den Tisch der Hufflepuffs und Ravenclaws schauen, ehe er das Augenpaar entdeckte, welches ihn anstarrte. Es waren die des Malfoys und wie auch zu vor sahen sie freundlich drein, ganz anders als das was er immer über die Reinblütler Familie gehört hatte. Täuschte er sich oder wirkte Malfoy ein wenig so als würde er etwas bedauern? Doch Albus konnte seinen Gedanken nicht weiterführen, da der letzte Schüler seinem Haus zugewiesen wurde und mit einem Male das Essen vor ihnen auf dem Tisch sah. Laut knurrte Albus Magen bei dem Anblick auf und er errötete leicht, ehe er sich, wie alle anderen auch, das Essen auf seinen Teller schaufelte und genussvoll zu essen begann. Die ausgelassene Stimmung und die warme Fülle in seinem Magen wirkten sich positiv auf seine Stimmung aus und so lächelte er immer Mal wieder, während um ihn herum der neuste Tratsch rund und Quidditch und einige neue Lehrer zu hören waren. Doch all dies interessierte Albus an diesem Abend nicht mehr. Lieber folgte er dann ihrem Vertrauensschüler, der ihnen den Weg in den Gryffindor Turm zeigte und das Passwort nannte, Anthropoide. Ob er sich das würde behalten können? Der Gryffindor Turm selbst war warm und gemütlich eingerichtet und erinnerte ihn an daheim, mir all den roten Farben und dem Holz. So suchte auch Albus nach seinem Schlafzimmer, welches er sich mit Samuel Finnigan und Franky Longbottom teilen würde. Albus sicherte sich das Bett am Fenster und begann seinen Koffer auszupacken und lauschte der Unterhaltung der beiden anderen Jungen. Pausenlos beteuerte Franky, dass er nicht in den See gefallen sei, sondern von Malfoy geschubst wurde. Dieser hatte nämlich mit ihm im Boot gesessen. Samuel war natürlich sofort auf der Seite von Franky und die beiden heckten schon die ersten Ideen aus, wie sie es Malfoy heimzahlen konnten. Einen Eimer mit Glibberwürmern über den Kopf auszuschütten, stand dabei hoch oben auf der List der Gemeinheiten. Albus sah die beiden verwirrt an, denn er konnte sich nicht daran erinnern, gesehen zu haben, wie der blonde Junge Longbottom geschubst haben sollte. Saß er nicht am anderen Ende des Bootes? Doch er traute sich nicht etwas zu sagen, wolle er lieber nicht selbst zum Ziel dieser Gemeinheiten werden, wo er doch einen so positiven Start in sein Schulleben hatte. Als er schließlich in seinem Schlafanzug gekleidet unter der Warmen Decke lag und hinaufblickte, dachte Albus doch, dass es gar keine so schlechte Wahl gewesen war. Gryffindor, genau hier gehörte er hin. So hatte es zu sein, dachte Albus mit einem Lächeln und schloss seine Augen um einzuschlummern. Kapitel 1: Das fünfte Schuljahr ------------------------------- „Albus, los aufstehen!“, rief eine laute Frauenstimme von unten zum noch schlafenden Jungen hinauf. Es war Albus Mutter Ginny, die schon voller Tatendrang war um ihre Rasselbande plus Ehemann gemeinsam an den Frühstückstisch zu bekommen. Doch der genannte Junge murrte nur und drehe sich noch einmal im Bett herum. Allerdings würde ihm das auch nicht den Schlaf zurückbringen, trampelten seine Geschwister doch bereits durchs Haus. Durch die Tür hörte er seine Schwester Lily in einer Lautstärke brüllen, die selbst durch das Kissen drang, welches sich Albus auf die Ohren presste. So gab er schließlich auf und setzte sich gähnend auf. Es war Ende August und die letzten Tage seiner Sommerferien waren angebrochen, sodass sie alle schon im Vorbereitungsstress für die Rückkehr nach Hogwarts waren. Seufzend schwang Albus seine Beine über den Bettrand und trat sogleich auf ein weiches flauschiges etwas und zog vor Schreck seinen Fuß wieder ruckartig zurück. Vorsichtig beugte er sich dann über den Bettrand um herauszufinden, was genau sich dort versteckt hielt. Hoffentlich war es kein Ghul oder Gnom? Doch dann erkannte er den zerzausten Minimuff seiner Schwester, der kläglich fiepte und einen erbärmlichen Eindruck machte. „Oh man, was machst du denn hier? Das ist nicht meine Schuld…!“, brummte Albus zum kümmerlichen Anblick des Minimuffs. Lange würde es dieser wohl nicht mehr machen. So sprang er nun über das Plüschtier hinweg und griff nach Flauschel, so sein Name, welcher heftig zitterte und winselte. Einmal mehr fragte Albus sich ob diese Minimuffs wirklich lebten oder nur ein verzaubertes Plüschtier waren. Lily ließ ihre Minimuffs einfach überall herum liegen und verwahrlosen, sodass Flauschel schon der dritte Minimuff war, den seine Schwester besaß. Lautes dumpfes Pochen von außerhalb der Tür verrieten ihm, dass Lily über den Flur rannte und so riss er die Tür auf. „Lil… pass endlich auf deine Viecher auf!“, rief er ihr zu und warf ihr den Minimuff in die Arme, der sich unter großem Knall in einen Glitterregen verwandelte. Verdutzt starrte Albus seien Schwester an, denn dass das Ende jetzt so schnell kam hatte er nicht erwartet. Scheinbar hatte sein Wurf dem Minimuff den Rest gegeben. Sogleich war ein ohrenbetäubendes Gebrüll von Lily zu hören und Albus sprang schnell zurück in sein Zimmer und schlug die Tür geräuschvoll zu und lehnte sich dagegen um Lily auszusperren. Diese trat sogleich kräftig von außen an die Tür, sodass der Putz nur so von seinen Wänden rieselte und beschimpfte ihn lautstark. Dabei hatte Lily sich doch den ganzen Sommer nicht um den Minimuff geschert, obwohl er seit ihrem ersten Ferientag verschollen war. Es war immerhin schon ihr dritter Minimuff und alle waren nach etwa einem Jahr verpufft. Was also konnte Albus dafür, dass es genau dann geschah, wenn er ihn wiederfand. „Blöde Pute…!“, nuschelte Albus dann zu sich selbst, denn pubertierende Schwestern waren furchtbar. Allgemein waren Sommerferien immer furchtbar, denn auf einmal hockte die gesamte Familie für 2 Monate aufeinander und das gab reichlich Zündstoff für Reiberein. Lily war wie er und James auch nach Gryffindor gekommen und hatte sich sogleich wohlgefühlt und eingelebt, in Gegensatz zu Albus. Auf Grund ihrer unterschiedlichen Jahrgänge hatte sie nicht so viel miteinander zu tun und konnte sich in der Schule gut aus dem Weg gehen. Dies war Albus mehr als recht, war er einfach der Typ Einzelgänger und das hatte sich auch in der Schule bewahrheitet. Am Anfang hatte Albus noch versucht sich bei den anderen Jungs beliebt zu machen und damals sogar bei dem Streich gegen Malfoy geholfen. Er hatte sich wohl nie so schlecht gefühlt, wie damals als er den Glibberschleim über Scorpius ausgekippt hatte. Doch zu ihrer aller Überraschung war der andere gar nicht auf dieses Spiel eingestiegen, sondern hatte ihn nur zornig angestarrt und das Ganze auf sich beruhigen lassen. Schnell hatten Franky und Sam das Interesse an Malfoy verloren, zeigte dieser doch einfach nicht die gewünschte Reaktion. Dafür zogen sie Albus immer häufiger auf, fanden sie seine verschrobene ungesellige Art recht amüsant. Auf ihre Weise meinten sie es sicherlich nicht böse, doch für Albus gab es kaum schlimmeres als die Zeit in Hogwarts, außerhalb des Unterrichtes, wenn er sich mit den anderen Schülern auseinandersetzen musste. Während sie in den Unterrichtsstunden saßen konnte er seinem Lieblingshobby nachgehen, Schweigen. Doch sobald die Schulstunden vorbei waren, begann für ihn ein Spießroutenlauf, erwarteten doch alle, dass er so gesellig oder mysteriös wie sein Vater Harry oder sein Bruder James war. Das er allerdings ein Eigenbrötler war, schien langsam in den Köpfen der anderen angekommen zu sein und so hoffte Albus, dass man ihn dieses Jahr endlich in Ruhe lassen würde. Draußen kehrte nun auch endlich wieder Stille ein. Seine Schwester musste sich wohl heulend in die Arme ihrer Mutter geflüchtet haben und würde ihm die Schuld an allem geben. Dies ließ Albus leicht genervt schnauben und er wandte sich seiner Eule Kallisto zu die grimmig dreinblickte, denn so ein lauter Morgen gefiel ihr auch nicht sonderlich. Noch immer leicht gereizt begann er mit dem Handfeger ihren Käfig sauber zu wischen und wirbelte dabei ordentlich Einstreu auf. „Outsch… Kalli!“, murrte Albus dann, als seine treue Eule ihm doch tatsächlich in den Finger kniff da er ihr zu stürmisch vorging. Es war wohl nicht Albus Morgen. Erst verpuffte der Minimuff seiner Schwester und nun bekam er auch noch von Kallisto einen Rüffel. „Sorry, ich weiß ja es ist nicht deine Schuld. Bald bist du wieder in Hogwarts!“, meinte er zu ihr und Kallisto gurrte zustimmend und ließ sich nun von ihm streicheln. Dann gab er ihr frisches Wasser und ein totes Küken, welches Kallisto gierig verschlang und sich dann wieder sichtlich zufriedener auf ihrer Stange bequem machte. Albus hatte so gar keine Lust runter zu gehen, doch heute würden sie in die Winkelgasse fahren und das war auch für ihn ein mehr als lukrativer Gedanke, hatte James doch seinen Zauberstab zerbrochen, als er sich auf das Sofa geworfen hatte, auf dem Albus Schulunterlagen und eben auch der Stab gelegen hatten. Der Wutausbruch im Hause Potter war episch gewesen und man hatte Albus wohl noch nie so lautstark und wütend erlebt. Nun beeilte er sich dann doch lieber, wollte er doch endlich einen neuen Zauberstab und huschte hinaus ins Bad. Wenig später saßen alle Potters angezogen und fertig am Küchentisch, wo ihnen ihre Hauselfe Maddy Pancakes mit Sirup zum Frühstück servierte. Da Harry und Ginny Potter beide voll berufstätige Elternteile waren, war die Hilfe einer Hauselfe für sie unablässig. Zwar gehörte ihnen auch Kreacher, doch die alte mittlerweile fast taube Hauselfe warf ihnen stets finstere Blicke zu, sodass sein Vater entschieden hatte, dass Kreacher im Haus der Blacks bleiben sollte und sich um dessen Erhalt kümmern sollte. Eine durchaus gute Arbeit für die Hauselfe, wäre da nicht die Tatsache, dass das Black Anwesen heute als Museum diente und täglich Dutzende Hexen und Zauberer anlockte, die einen Blick hinein in die ehemalige Zentrale des Phönixordens werfen wollten. Allzu neugierige oder vorlaute Besucher wurden von Kreacher mit verzauberten Gegenstände beworfen und aufs übelste beschimpft, sodass Kreacher selbst, gerade bei den jungen Zauberern, eine echte Berühmtheit geworden war, ebenso wie das inoffizielle Sportspiel ´Kick den Kreacher´. Böse wurde Albus von Lily angefunkelt und James kicherte nur so vor sich hin und zog ihn als Muff-Killer auf, sodass Albus rot anlief. „Nun ist aber gut Kinder. Lily, dein Minimuff war doch schon über 1 Jahr alt. Sicher hätte er es eh nicht mehr lange gemacht!“, versuchte Harry die Szene zu entschärfen, goss dabei aber nur Öl ins Feuer. „Nein… Albus hat ihn getötet! Er hat ihn wie einen Klatscher nach mir geworfen und wollte mich abtreffen und stattdessen ist Flauschel explodiert!“, sniffte Lily, wobei sie eher wütend als traurig wirkte. Leise murrte Albus vor sich hin, es war ja keine Absicht gewesen und dass Lily dies nun so aufbauschte ärgerte ihn. „Nun ist aber gut ihr beiden. Esst auf, wir müssen uns beeilen!“, meinte Ginny dann und unterbrach den Streit. Laut klirrte und schepperte das Besteck, als die fünf Mitglieder der Familie nun ihren morgendlichen Hunger stillten und ihrer fleißigen Hauselfe einen kleinen Berg aus dreckigem Geschirr hinterließen. „Wir sind schon wieder viel zu spät dran Kinder, los beeilt euch!“, rief Harry dann, dabei war ihr Vater der letzte der noch am Essen war. Aufgeregtes trippeln und trampeln war zu hören, ehe alle fertig angezogen und mit wallenden Zauberumhängen am Kamin standen. „Sehr schön, auf geht’s in die Winkelgasse. Wie immer deutlich sprechen… das gilt besonders für dich Schatz!“, meinte Ginny zu ihrem Mann, der auch heute noch regelmäßig in der Nokturngasse, anstatt der Winkelgasse herauskam. So warfen sie einer nach dem anderen das Flohpulver in das Feuer und traten dann in die grünen Flammen hinein, um sich ans gewünschte Ziel transportieren zu lassen. Auch Albus trat vor und griff nach einer Handvoll Flohpulver, welches er dann beherzt in die Flammen warf. „Winkelgasse!“, sprach er ruhig und genoss das Gefühl, wie er vom Boden abhob und rotierend durch das Kaminsystem sauste, ehe er auf die belebte Winkelgasse heraustrat. Mit Flohpulver zu reisen gefiel ihm ziemlich gut und er konnte es kaum erwarten endlich apparieren lernen zu dürfen. So ploppte ein Potter nach dem anderen hervor und sogar Harry landete richtig, wenn auch ziemlich eingerußt und mit zerbrochener Brille, in der Winkelgasse. So standen sie dann gemeinschaftlich zusammen. „Ok Kinder, allemal herhören, auch du James ich weiß das du volljährig bist!“, bestimmte ihre Mutter dann. „James, mein Lieber, schau dich um was du noch alles für dein Zauberer-Weltreisejahr brauchst!“, meinte Ginny dann. Der zauberhafte Notfallzauberkoffer schien doch eine recht gute Idee zu sein. „Ich gehe mit Lily neue Umhänge kaufen und Harry, du gehst mit Albus zu Gringotts Geld abheben und danach geht ihr dann zu Mr Ollivander einen neuen Zauberstab kaufen!“, bestimmte Ginny dann lautstark und erinnerte dabei sehr an ihre eigene Mutter Molly. „Mom… ich will nicht nach Gringotts, ich gehe schon Mal vor zu Mr Ollivander. Er braucht sicher wieder ewig!“, brummte Albus und dachte an damals als er elf war und seinen ersten Zauberstab bekommen hatte. Ewig waren sie da gewesen und er hatte sogar noch mehr Stäbe ausprobieren müssen als sein Vater damals. Sie hatten einen gefunden gehabt, bei dem nicht sofort die gesamte Einrichtung explodiert war. Allerdings hatte Mr Ollivander damals schon gesagt, dass es nicht der perfekte Stab für ihn wäre, er aber keinen anderen hätte. Albus konnte das nicht beurteilen. Seine Zauberkünste waren gut, ähnlich seiner Klassenkameraden, also hatte er eigentlich nie Grund zum Meckern gehabt. Er konnte nur hoffen, dass er dieses Mal auch einen finden würde. Auch seine Mutter musste bei der Erinnerung einsehen, dass es die beste Wahl war und so teilte sich die Familie Potter auf, wobei jeder seinen eigenen Weg ging. Die Winkelgasse war eines der Lieblingsorte von Albus, die ihm immer besonders gut gefallen hatten. Schon als kleines Kind war er stets mit leuchtenden Augen umhergegangen und hatte sich wie die anderen Kinder die Nase an den Scheiben plattgedrückt. So kannte er die Winkelgasse natürlich in- und auswendig und huschte in eine der kleinen bunten Seitengassen, die mit Postern verschiedener Zauber-Bands gepflastert war. Auch einige Auszüge aus dem Glitter hingen da oder veraltete Schlagzeilen des Tagespropheten, wie etwa `Funkenregen über York. War es ALK oder Art? ´, aus dem letzten Jahr. Doch für all das hatte er keine Augen, sah Albus doch schon von weitem das schrullige finstere Haus von Mr Ollivander, welches er dann zielstrebig ansteuerte. Als Albus die Tür zum Zauberstabgeschäft öffnete ertönte das dumpfe Klingeln zweiter Glocken, die über ihm an der Tür angebracht waren. Es sah noch genauso aus wie damals. Mr Ollivanders Laden war dunkel und roch nach altem Kartons und Staub. In den dutzenden von Gängen flackerten die Lichter, während Albus zum Tresen ging um Ausschau nach dem alten Zauberstabmacher zu halten, der mit einem Male aus einer der Ecken hervortrat. Mr Ollivander war in den letzten Jahren noch älter geworden, als er es ohnehin schon war. Tiefe Furchen gruben sich durch das Gesicht und ein Großteil der ehemals weißen Haare waren ihm ausgefallen. Doch seinem Laden war der alte Zauberstabhersteller stets treu geblieben, auch weil sein Sohn Mr Ollivander Jr. (noch junge 67), sich noch in der Ausbildung befand und durch die Welt reiste um die besten Hölzer und kostbarsten Essenzen zu finden. „So so, der junge Mister Potter!“, kam es rau aus dem Halse des Zauberstabmachers, der mittlerweile zu Albus aufblicken musste. „Nicht zufrieden mit ihrem Zauberstab?“, wollte er wissen und Albus schluckte. Dieser fledermausgesichtige Mann war nicht unbedingt vertrauenserweckend, auch wenn Albus wusste, dass es niemand besseren in Sachen Zauberstab gab als Mr Ollivander. „Nein, dies ist es nicht Mr Ollivander. Mein Zauberstab… nun ja er ist kaputtgegangen!“, nuschelte Albus missmutig und packte die 3 Bruchstücke seines alten Stabes aus. „Oh weh, ich sehe schon. Fichte, Einhornschweifhaar, elfdreiviertel Zoll, leicht elastisch nicht wahr!“, zählte Mister Ollivander die Bestandteile des zerstörten Zauberstabes auf. Nun hing das Einhornschweifhaar an allen Ecken heraus und das Holz war zersplittert. James hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. „Nun denn, suchen wir dir einen neuen!“, hustet der alte Mann und erklomm überraschend leichtfüßig die Leiter zu seinem Sammelsurium aus Zauberstäben. Als erstes bekam Albus einen ähnlichen Zauberstab aus gleichem Holz und gleicher Essenz. So schwang er den Stab, ehe dieser im nächsten Moment schon Hinterrücks aus seiner Hand schoss. „Nein, nein. Ich erinnere mich schwieriger Kunde, sehr schwieriger Kunde!“, meinte Mr Ollivander und sammelte den Zauberstab wieder ein, ehe er ihm weitere zum Testen gab. Stapel und Stapel wuchsen die Kartons auf dem Tresen des Zauberstabmachers, doch ein Zauberstab nach dem anderen schied aus. Mal knallte es furchtbar, oder der Stab reagierte gar nicht. Bei einem waren sogar die Blumen verwelkt, welche zur Deko auf den Tresen standen. Mit jedem neuen Stab den er testete, sank Albus Mut noch etwas mehr. Er begann schon daran zu zweifeln jemals einen passenden für sich zu finden. Natürlich konnte ein Zauberer mit jedem Zauberstab zaubern, aber ein eigener Stab war nun einfache etwas ganz anderes. Einmal hielt er einen anderthalb Meter langen Stab in der Hand, den er kaum anheben konnte nur um im nächsten Moment schon einen solch kleinen zu bekommen, der glatt als Zahnstocher durchgehen könnte. Doch nichts schien zu passen. Nicht Mal ein neutrales Glimmern gaben die Stäbe von sich. So saß Albus mittlerweile frustriert auf einem Hocker und wackelte lustlos mit einem Stab, während Mr Ollivander sich mit einem fleckigen Tuch den Schweiß von der gerunzelten Stirn wischte. Selbst der erfahrene Meisterhersteller kam so langsam an seine Grenzen und hatte nur noch eine Idee. Sein Sohn experimentierte mit neuen Zauberstabkombinationen und einen Versuch konnten sie nun auch wagen, schienen die konventionellen Zauberstäbe nicht zu Albus Potter zu passen. So wurde Albus die recht exotische Mischung aus Tropenholz und Veelahaar gereicht. Erneut schloss er seine Hand um einen Zauberstab und schwang ihn erwartungsvoll durch die Luft. Doch im nächsten Moment zerplatzte sämtliche Fensterscheiben im Laden unter einem lauten Knall und ein Splitterregen ergoss sich ins Innere des Geschäftes. Sofort ließ Albus den Stab fallen und brachte sich mit Mr. Ollivander hinter dem Tresen in Deckung. Der Zauberstabmacher schüttelte nur den Kopf und begann vor sich hin zu nuscheln, ehe er wieder nach hinten in die Werkstatt verschwand. Langsam tauchte Albus wieder hinter den Tresen auf und errötete da nun dutzende Augenpaare erstaunt von außen hinein starrten. Schnell drehe er sich daher weg und ging hinter einer Schrankwand in Deckung. So drehte Albus frustriert Däumchen und blickte dann auf, als die Türglocken bimmelten und er seinen Vater Harry erblickte, der lächelnd eintrat und verdutzt bei dem Ausmaß an Zerstörung und Zauberstabschachteln stehen blieb. „Habt ihr etwa noch keinen gefunden?“, fragte er dann besorgt als er Albus so geknickt sah. Er wusste genau wie leicht sein jüngster Sohn sich von solchen Situationen beeinflussen ließ. Betrübt war gar kein Ausdruck für den Zustand von Albus. Dieser schüttelte nur den Kopf und nuschelte etwas vor sich hin, was sich verdammt nach `Ich bringe James um´ anhörte. Doch dann tauchte Mr Ollivander wieder auf und erblickte Harry. „Ahhh, schön Sie zu sehen Harry Potter!“, nickte der Mann seinem Vater zu, ehe er sich wieder Albus zuwandte. „So mein Junge, probiere Mal diesen hier aus!“, schlug er dann vor und öffnete eine dunkelblaue Box. Albus warf einen lustlosen Blick hinein und sah einen tiefschwarzen Zauberstab, der durchzogen war von rot-bräunlichen Holzmaserungen. Mittlerweile waren seine Zweifel riesig und Albus selbst überzeugt davon keinen Stab mehr zu finden. Entsprechend genervt griff er daher nach dem Zauberstab und ließ ihn durch die Luft sausen. „Es bringt alles nichts Mr Ollivander!“, fluchte er lautstark. Doch statt einer weiteren Explosion verspürte sein Zauberstab mit einem Mal silbrig blaue Funken in einem Ausmaß wie er es noch nie gesehen hatte. Seine Hand kribbelte und ein starkes warmes Gefühl lief von seinen Fingerspitzen aus durch seinen Arm hindurch. Albus war komplett umgeben von diesen Funken, die immer stärker glühten und ihn blendeten. „Sehr schön, sehr schön, ich sage ja immer Ollivander hat für jeden Zaubrer den passenden Zauberstab. Auch wenn ich sagen muss, dass es eine äußerst ungewöhnliche Kombination ist. Wengé Holz, mit einem Kern aus dem Schweifhaar eines Thestrals. Dreizehnsechssiebtel Zoll lang, stabil aber mit leichter Biegsamkeit!“, erfuhr Albus nun. Ihm waren diese Details absolut ziemlich egal, Hauptsache er hatte endlich wieder einen Zauberstab und konnte wieder richtig zaubern. So richtete Albus seinen neuen Zauberstab nun auf die zerbrochenen Fensterscheiben von Mr Ollivanders Laden. „Reparo!“, sprach er und es glühte, als sämtliche Splitter zu schweben begannen und sich wieder in ihre frühere angestammte Position zusammensetzten. Nicht ein Riss zeugte von der Verwüstung, die er zuvor angerichtet hatte. So strahlte Albus nun endlich auch über beide Ohren und lächelte die beiden älteren Männer an. Der Zauberstab in seiner Hand fühlte sich großartig an und noch nie war es ihm geglückt so einen großen Reparierzauber durchzuführen. Stolz lächelte nun auch Harry und war froh seinen Sohn endlich Mal so Lachen zu sehen, auch wenn er etwas erstaunt darüber war, dass gerade das Schweifhaar eines Thestrals das Richtige für Albus war. Aber wie sagte Mr Ollivander immer so schön. Der Zauberstab sucht sich den Zauberer aus und nicht der Zauberer den Zauberstab. So zahlte Harry den Stab seines Sohnes und sie verließen gemeinsam Mr Ollivanders Laden, um die restlichen Familienmitglieder zu finden und sich dann zum gemeinsamen Mittagessen in einem der kleinen zauberhaften Pubs einzufinden. Für den Rest des Tages bekam Albus das Grinsen dann nicht mehr aus dem Gesicht, sodass Lily ihn schon als Breitmaulfrosch aufzog. Doch ihm war es egal und so machte er sich nach dem Mittagessen wieder los, um seine Schulbücher zu besorgen. Genauer er ging voran und seine Mutter und Lily folgten und redeten noch ganz begeistert über die neuste Zaubermode. Noch schriller, noch bunter und vor allem noch wilder gemustert war dieses Jahr in. Bei dem Thema konnte er nur die Augen verdrehen und huschte dann schnell in die Buchhandlung hinein, wo er zwischen den Gängen verschwand und es genoss einfach mal etwas Ruhe nur für sich zu haben und sich umzuschauen. Natürlich gab es eine Schulbuchliste, doch es gab noch so viele weitere nützliche und spannende Bücher für ihn. Etwa das `offenbarte Buch der Offenbarungen´ oder `närrische Scherzzauber für jedermann´. So wählte sich Albus einige spannenden neue Bücher aus, darunter `kreatives für Kreative´ und `Zaubere dir die Welt, wie sie dir gefällt´. Als er später zu seiner Mutter und Lily trat war er beladen mit einem riesigen Stapel zusätzlicher Bücher, sodass seine Mutter nur lachte und ihn einen Bücherwurm nannte. Es war wohl nett gemeint, aber Albus murrte leicht, immerhin gab es sicher schlimmere Hobbys als gerne zu lesen. Der letzte Ort auf ihrer Winkelgassen Tour war nun aber ganz klar der Scherzartikelladen seiner Onkels. Ein halber Weasley zu sein hatte seine Vorteile, denn immer zum neuen Schulbeginn durften sie sich eine Tüte voll Scherzartikel aussuchen und auch zu Weihnachten und Geburtstagen gab es stets die neusten Produkte zu bestaunen. Albus vermutete jedoch ganz stark, dass sie als (un)freiwillige Tester herhielten. Lily war genauso begierig auf den Scherzartikelladen wie er und so stürzten sie beide voran und stießen die Tür auf ins Schlaraffenland, wo ihr Onkel George sie mit einem Grinsen begrüßte und ihnen eine Tüte zum vollmachen in die Hand drückte. So konnte ihr Scherzartikelabenteuer beginnen. Albus huschte direkt voran und schnell wurde seine Tüte praller, füllte sich mit Kotzpastillen, Knallbonbons und Lauschkabeln. Schließlich stoppte er vor der Vitrine mit den Minimuffs und blickte verstohlen zu seiner Schwester und seufzte. Vielleicht sollte er ihr als Wiedergutmachung einen neuen Minimuff schenken. Sicherlich hatte seine rabiate Behandlung dazu beigetragen, dass Flauschel sich mit einem Funkenregen von ihnen verabschiedet hatte. Noch mitten in den Überlegungen vertieft, wurde er mit einem Male hart angerempelt und keuchte auf. Was sollte das? Instinktiv griff er nach seinem Zauberstab, nicht um sich zu verteidigen, sondern um sich zu vergewissern, dass dieser in seiner neuen Schutzhülle unbeschadet war. Erst dann wandte sich Albus dem Übeltäter zu. Seiner Cousine Rose, wie konnte es auch anders sein. „Hey Al….!“, flüsterte sie ihm zu und zog ihn am Arm mit sich. Scheinbar heckte sie wieder etwas aus, sodass Gegenwehr zwecklos war. „Sieh nur…. Kannst du das glauben?“, raunte Rose und zeigte durch eine Lücke zwischen einem Stapel aus Kartons. „Malfoy!“, erklärte sie dann und deutete auf den blonden Haarschopf des besagten Jungen. Verwirrt blinzelte Albus seine Cousine daraufhin an und entzog ihr seinen Arm. „Ja und? Malfoy ist in einem Scherzartikel Laden, was ist dabei?“, wollte er dann wissen und seufzte schwer. Natürlich wusste er was los war. Onkel Ron hatte Rose von Anfang an eingeschärft, dass Malfoy ihr Feind war und so stänkerte sie immer ein wenig gegen den Slytherin. „Ach komm Albus. Was tut er hier im Feindesgebiet sozusagen? Am liebsten würde ich dafür sorgen, dass er einen Stapel Kartons umwirft und dann aus dem Laden geschmissen wird… aber dann müsste ich aufräumen! Der Kunde ist König bla bla bla…“, schmollte Rose als sie merkte, dass sie mal wieder keinen Verbündeten in Albus gefunden hatte. Dieser verdrehte daraufhin nur die Augen und wandte sich wieder der Auswahl zu, während Rose genervt nach unten trabte um ihren Vater beim Verpacken der Schulbeginn-Geschenke zu helfen. Albus hingegen sah sich weiter um und hatte den kleinen Vorfall mit Rose längst wieder vergessen. Erst als er mit einem Rumms erneut mit jemanden zusammenstieß wurde er wieder aus seinen Gedanken gerissen.. Dies war schon das zweite Mal am heutigen Tage im Scherzartikelladen. Albus hatte durch die Wucht des Aufpralls seine Tüte fallen gelassen und kam nun wieder im hier und jetzt an. Denn er war mit keinem geringeren als Malfoy zusammengestoßen. „Sorry…!“, entfuhr es ihm fast schon automatisch. Feind hin oder her, immerhin hatte er Scorpius angerempelt. Doch dieser stänkerte ihn nicht an, wie es Rose tun würde, sondern bückte sich nur und reichte ihm eine quickende Gummimaus zur Abwehr von Mrs Norris, der Katze von Hausmeister Filch. „Kein Problem… ist ja nichts passiert!“, raunte Scorpius leicht und schenkte Albus so etwas wie ein Lächeln, ehe er dann schon auf dem Absatz kehrtmachte. So abrupt ihr Zusammenstoßen auch war, noch schneller gingen sie auch wieder auseinander. Verwirrt stand Albus nun auf der Empore und sah wir Scorpius hinab ging um seine Einkäufe zu zahlen. Dabei wurde er wohl ziemlich unwirsch von Rose angefahren, die seine Einkäufe in altem Zeitungspapier verpackte, doch Scorpius lächelte nur sein entwaffnendes Malfoy Lächeln, welches Rose rot vor Zorn werden ließ, sodass ihr Kopf aussah wie eine riesige Tomate. Irgendwie war Albus verwirrt, war Malfoy zu ihm doch eigentlich immer nett und freundlich. Allgemein fiel Scorpius nicht sonderlich negativ auf. Er hatte durchschnittliche Noten, hin und wieder wurde er Mal wegen unbedeutender Kleinigkeiten zum Nachsitzen verdonnert und schlief wie alle anderen bei Professor Binns Unterricht ein. Also nichts an ihm unterschied Scorpius von den anderen Jungs ihres Jahrgangs. Scorpius hatte den Laden schon längst verlassen, als sich Albus in Bewegung setzte und nun selbst hinab in Richtung Kasse ging und seine beiden Onkel Ron und George begrüßte, die ihm seinen Einkauf einpackten und mit einem verschwörerischen grinsen einige Extras oben auflegten. „Dankeschön…. Ich will noch einen Minimuff!“, nuschelte er dann errötend und sah wie George ihn mit hochgezogener Augenbraue musterte. „Nicht für mich… für Lily!“, klärte er sie dann schnell auf und suchte einen Minimuff für sie aus. Er war rosa mit dunkel lilanen Fellspitzen. „Na Albus, schon gespannt auf dein fünftes Schuljahr?“, wurde er dann von Ron gefragt, während George das quietschende Fellbündel einfing und in einen transparenten Transportzylinder verstaut. Albus zuckte bei der Frage nur halbherzig mit den Schultern und winkte ab. „Ach muss wohl sein, nicht wahr!“, murmelte er dann, ehe er sich aber bei den beiden bedankte. Sein beiden Onkel lachten nur herzhaft und wünschte ihm trotzdem ein gutes Schuljahr. So winkte Albus zum Abschied und hielt dann Ausschau nach Lily und kam zu ihr hin, um ihr den neuen Minimuff zu schenken. Ihrem freudigen quietschen und der Umarmung nach zu Urteilen, schien er genau das richtige Geschenk gewählt zu haben und so machte sie sich langsam auf den Weg zum Kamin, wo sie auf den Rest der Familie warteten und gemeinsam zurück nach Hause flohten. Die Tage bis zum Schulbeginn vergingen ab da wie im nu und ehe sich Albus versah stand er mit Koffer und Kallisto bepackt wieder auf dem Bahnsteig des Hogwarts-Express und sah ein wenig peinlich berührt drein, als er in eine Umarmung seiner Eltern gezogen wurde. James war nicht dabei, war er doch schon vor einer Woche zu seinem Zauberjahr aufgebrochen, bei dem er die Welt bereisen und andere magische Kulturen kennen lernen wollte. Die Zugfahrt selbst verlief relativ entspannt für Albus, er fand ein Abteil mit einige Ravenclaws aus seinem Jahrgang, die ihn willkommen hießen, ohne ihn mit Fragen zu überhäufen. So konnte er ein wenig vor sich hindösen und die Zugfahrt durchaus genießen. Rechtzeitig zur Ankunft hatte Albus seine Schuluniform angezogen und ließ Kallisto dann aus ihrem Käfig hinaus, sodass sie selbst in die Eulerei fliegen konnte, während er mit den anderen Schülern hoch nach Hogwarts fuhr. Alles war so entspannt und ruhig, das Albus es gar nicht fassen konnte. Es schien doch wirklich ein gutes Schuljahr zu werden. Wesentlich entspannter als bei seinem ersten Schultag saß er am Gryffindor Tisch und sah hinauf zum Podium, wo die neuen Erstklässler vom Sprechenden Hut in ihre Häuser aufgeteilt wurden. Es war durchwegs ein spannendes Unterfangen, wetteten doch etliche Schüler untereinander wer in welches Haus kam. Soweit so normal begann der erste Schultag im neuen Schuljahr und Albus freue sich schon auf das Essen, denn er hatte im Zug die Servierhexe verschlafen, sodass sein Magen leer war und hin und wieder grummelnde Gebräuche ausstieß. So erwarteten sie gebannt die Rede von Professor McGonagall, in der Hoffnung danach endlich zu essen und anschließend schlafen zu können. Professor McGonagall war eine weißhaarige Hexe, die trotz ihres fortgeschrittenen Alters noch immer wache Augen hatte und als sie am Rednerpult stand, fühlte sich ein jeder Schüler in der großen Halle angesprochen, ehe Professor McGonagall mit einem Räuspern zu ihrer Rede ansetzte. „Herzlich Willkommen zurück in Hogwarts!“, erklang die strenge Stimme der Direktorin, während sie ihren Blick über die Schüler wandern ließ. „Ich freue mich Sie alle wieder in Hogwarts begrüßen zu dürfen, besonders natürlich unsere neuen Erstklässler, die ich darauf hinweisen möchte, dass der Verbotene Wald nach wie vor verboten bleibt!“, meinte sie ernst. „Doch bevor wir uns alle die Bäuche mit einem üppigen Mahl füllen, möchte ich noch eine wichtige Bekanntmachung geben, für unsere neuen Fünftklässler. Ab dem heutigen Schuljahr wird eine neue Regelung in Kraft treten, die jeweils unsere Fünftklässler in jedem neuen Schuljahr betreffen wird und ihr habt die Ehre der erste Jahrgang zu sein. Gemäß einer neuen Verordnung unseres Zaubereiministeriums unterstützt Hogwarts die Integration und Gleichstellung aller Schüler von Hogwarts. Um Vorurteile abzubauen und alte Verhaltensmuster aufzubrechen wurde von der magischen Abteilung ein neues Schulkonzept dazu entwickelt, welches Hogwarts mit Freuden unterstützt. Alles Weitere werdet ihr nun von unserem Gast erfahren. Begrüßt mit mir zusammen Mr Harry Potter!“, verkündete Professor McGonagall. Ein tobender Applaus brach in der Halle aus, war der Name Harry Potter doch untrennbar mit der Vernichtung Lord Voldemorts verbunden und einem jeden Kind, ob Zauberer oder Muggel (sofern sie denn in Hogwarts waren) ein Begriff. Fassungslos starrte Albus hoch zum Lehrerpodium wo er nun seinen Vater vortreten sah. Schnell warf er einen Blick zu Lily, die jedoch genauso ratlos war wie er selbst und leicht den Kopf schüttelte. Was ging hier vor? Mit keinem Wort hatte sein Vater eine Veränderung erwähnt, immerhin war ER im fünften Schuljahr und wenn Albus eines hasste, dann waren es Veränderungen. So nagte er nervös auf seiner Unterlippe herum, während sein Vater mit Gesten die Schüler zur Ruhe brachte. Mit breitem Lächeln betrat Harry das Rednerpodium und blickte hinab auf die Schüler. Es war schon seltsam wieder hier zu sein, genau in der Halle wo sie gekämpft hatten, Freunde gestorben waren und er zugleich die schönsten Jahre seines Lebens verbracht hatte, zumindest bevor er volljährig wurde. Sein Leben mit Ginny übertraf die Zeit von damals sicherlich noch einmal um Längen. „Liebe Hufflepuffs, Ravenclaws, Gryffindors und auch Slytherins!“, begann er seine Ansprach in einer Erinnerung an Professor Dumbledore. „Ich freue mich sehr heute hier zu sein und blicke in dutzende verwirrter Gesichter. Aber keine Sorge, ihr seid Teil eines großen Ereignisses, denn ab dem heutigen Tage wird sich eine lange Tradition von Hogwarts ändern, um die Häuser und vor allem die Schüler einander näher zu bringen, sodass ihr die Vergangenheit hinter euch lasst und in eine starke Zukunft schreiten werdet!“, lächelte Harry, während sein Sohn nur die Augen bei dieser theatralischen Rede verdrehen konnte. Sein Vater sollte auf den Punkt kommen und nicht um den heißen Brei reden. Auch Harry bemerkte den ausbleibenden Applaus und machte dann weiter. „Seit jeher wählt der Sprechenden Hut einen jeden Schüler von Hogwarts in eine der vier Häuser. Danach lebt und lernt ihr dort und bleibt eurem festen Umfeld treu. Doch diese Teilung der Schüler Hogwarts halten wir für veraltet. Dieses System hat in der Vergangenheit die Vorurteile gegenüber manchen Häuser verstärkt und zu schlimmen Hass geführt. Damit soll nun Schluss sein und keiner soll sich mehr vor einem Haus und dessen Namen fürchten. Natürlich möchte das Zaubereiministerium nicht mit der langen Tradition von Hogwarts brechen, sondern sie nur an einigen Stellen modernisieren. Kurz gesagt ab sofort werden alle Fünftklässler den sprechenden Hut noch einmal aufsetzen. Dieser wird uns dann sagen, ob ihr noch immer eurem Haus entsprecht, oder ob ihr euch mittlerweile mehr zu einem anderen Haus hin entwickelt habt. Vielleicht seid ihr strebsamer geworden, schlauer oder auch mutiger. Also dann liebe Schüler, macht euch bereit!“, meinte Harry Potter mit einem breiten Lächeln, während ihn die Schüler mit sichtlichem entsetzen anstarrten. Sollte das wirklich der Ernst seines Vaters sein? Endlich hatten sie sich eingelebt, der Prüfungsstress stand bevor und das einzige, was die Erwachsenen interessierte war ein neuer Hauswechsel und damit den Bruch mit den alten Freunden. An den Gesichtern der anderen konnte Albus ablesen, dass es ihnen nicht anders erging als ihm. Es lag vielleicht am Überraschungsmoment, dass alle sprachlos waren und keinen Protest von sich gaben, denn schon ging es los. Professor Longbottom trat im nächsten Augenblick nach vorne und entrollte ein Pergament mit ihren Namen. „Nur keine langen Gesichter. Schüler von Slytherin, mit euch beginnen wir. Wenn euer Name aufgerufen wurde tretet vor und setzt den Hut auf!“, rief Harry dann und begann mit Hilfe von seinem alten Freund Neville einen Schüler nach dem anderen nach vorne zu rufen. Mit angespanntem Gesicht blickten sie alle zum Hut, doch als ein Schüler nach dem anderen wieder nach Slytherin geschickt wurde herrschte langsam ein wenig Hoffnung. Wie hoch konnte schon die Wahrscheinlichkeit sein in ein anderes Haus zu kommen. Nur weil das Zaubereiministerium einen Wechsel wollte, hieß das noch lange nicht, dass der Sprechende Hut dem zustimmte. Auch Albus sah gebannt zu und hörte dann wie sein Vater Malfoy, Scorpius nach vorne rief. Dieser glitt ruhig auf den Stuhl und es dauerte einige Augenblicke, als auch er wieder zurück nach Slytherin geschickt wurde. Am Ende war es ein einziges Mädchen, welches von Slytherin nach Ravenclaw geschickt wurde und sie sah darüber gar nicht Mal so unglücklich aus. Danach folgte Hufflepuff und auch dort blieben die meisten in ihrem angestammten Haus, nur zwei Schüler wechselten nach Ravenclaw, dafür aber vier nach Gryffindor. Nach dem anfänglichen Schrecken waren alle durchwegs entspannter und applaudierte langsam aber sicher für jeden Schüler der einen Hauswechsel durchmachen musste. Aus Ravenclaw gesellten sich nochmals zwei Schüler zu ihnen nach Gryffindor, wohingegen ganze fünf Schüler nach Hufflepuff kamen. Doch wie auch schon zuvor bei Hufflepuff wechselte kein Schüler nach Slytherin. Nun war nur noch der Gryffindor Tisch übrig und er sah gebannt dabei zu wie seine beiden Zimmernachbarn schließlich aufgerufen wurden. Das Samuel Finnigan und Professor Longbottoms Sohn Franky nach Hufflepuff kamen ließ ihn kurz Grinsen, da beide rot vor Scham waren. Dafür wechselten aber vier Gryffindors nach Ravenclaw. Rose hingegen blieb der Tradition der Weasleys treu und kehre strahlend zurück an den Gryffindor Tisch. So langsam bekam Albus aber auch Herzklopfen, näherten sie sich nun seinem Namen und dann rief sein Vater ihn schon mit Potter, Albus auf und er stand auf und ging unter den Blicken der anderen hoch zum Podium. Sicher erwarteten alle von ihm, dass auch er in Gryffindor blieb, immerhin war er halb Potter und halb Weasley. Mehr Gryffindor konnte man kaum in seinem Blut vereinen. So setzte sich Albus dann und spürte schon den Hut auf seinem Kopf, der ihm noch immer über die Augen rutschte, sodass er nur das dunkle Innere sah. „Viel zu tun heute, sehr viel, nicht wahr. Ahh… wenn das nicht der junge Albus Potter ist!“, erklang die Stimme des Hutes in seinem Ohr und er wandte reflexartig den Kopf ein wenig um sich ihr zuzuwenden, obwohl er ja eigentlich wusste, dass die Stimme nicht von außen kam. „Nun wie ist es dir in Gryffindor ergangen. Hast du deinen Mut entdeckt?“, wollte der Sprechende Hut nun von ihm wissen und Albus erinnerte sich zurück an die Zeit vor vier Jahren, als er den Hut das erste Mal trug. Schon damals hatte ihm die Stimme nahegelegt, dass Gryffindor nicht das richtige Haus für ihn sei. „Nun ja… eher nein. Ich bin noch genauso wie früher!“, dachte Albus dann, wissend das der Hut ihn verstand. Er war nicht wirklich glücklich in seinem Haus. „Ach wirklich? Nun das ist schade nicht wahr, dann war Gryffindor also doch nicht das richtige Haus für dich, oder was meinst du?“, wurde er prüfend gefragt und Albus horchte ein wenig in sich hinein. Er war weder sonderlich mutig, eigentlich auch nicht besonders schlau, sicherlich war er wie Sam und Franky ein Hufflepuff. Doch Gryffindor, das war ganz eindeutig nicht seine Welt und er war nur dort, weil man es von ihm erwartet hatte. Als Hufflepuff würde es ihm sicher ganz gut ergehen, immerhin erwartete man von Schülern dieses Hauses nicht allzu viel und er konnte sich besser zurückziehen und seinen eigenen Interessen nachhängen. „Ich… also ich glaube nicht…. Gryffindor ist das Haus wo ich sein sollte, aber ich passe da nicht hinein. Es ist nicht das richtige Haus für mich!“, gestand er sich dann selbst ein. Er war weder besonders mutig noch abenteuerlustig. Nichts was das Haus Gryffindor ausmachte passte zu Albus. Vielleicht hatte der Hut recht und er hätte damals auf ihn vertrauen sollen, daher entschloss Albus, es dieses Mal besser zu machen. „Ok… dieses Mal überlasse ich dir die Wahl!“, dachte Albus daher und schenkte dem Hut sein Vertrauen. „Gut, sehr gut…. Vertraue auf den alten Hut. Er weiß genau was dir gut tut!“, summte ihm der Sprechende Hut regelrecht ins Ohr. Dann wartete er nur noch darauf das der Hut ihn nach Hufflepuff schickte. In Albus Augen kam für ihn kein anderes Haus in Frage, besaß er doch keinerlei Talente. „Nun gut, nun gut, dann hoffe ich das du in deinem neuen Haus glücklicher wirst!“, flüsterte der Hut ihm noch einmal hoffnungsvoll zu, ehe die Stimme des Hutes laut in der großen Halle ertönte. „SLYTHERIN!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)