Tomorrow We Can Face The Lie von AlexVause (NaruSasu) ================================================================================ Kapitel 1: Pop That Lock ------------------------ »Naruto? Naruto!« Eine Rosahaarige winkte aufgeregt mit ihrer Hand und stach somit deutlich aus der Menge der Wartenden am Flughafen Miamis heraus. Die zumeist genervt und gehetzt wirkenden Leute ignorierten sie, während sie dazu überging, zwei Sprünge zu machen, um so besser erkannt zu werden. Naruto grinste. Er konnte gar nicht anders, denn er hatte mit solch einer Begrüßung schon gerechnet, als er aus dem Flugzeug der American Airline gestiegen war. Die letzten paar Meter ließ er sich extra Zeit, bevor er durch die letzte Absperrung hindurch in den Wartebereich trat. Mit einem freudigen Quietschen warf sich die junge Frau ihm um den Hals und drückte ihn aufgeregt. »Endlich bist du da!«, gab sie von sich und drückte ihn letztlich von sich, um ihn mustern zu können. »Wie war dein Flug?« »Rosa, wirklich, Sakura?« Naruto ging gar nicht auf ihre Frage ein, als er mit einer Hand nach ihrem langen, hellrosa Haar fasste und eine Haarsträhne durch seine Finger gleiten ließ. Sie zog einen Schmollmund und schlug ihm ihre Haare aus der Hand. »Das letzte Mal, als ich dich gesehen hab, warst du fast so blond, wie ich.« »Vielleicht so blond, aber nicht so blöd wie du«, warf sie prompt ein und Naruto lachte trotz dem offensichtlichen Angriff ihrerseits. Dass sie es nicht so meinte, wusste er ja. »Gut gekontert!«, gab er erstaunt zu und griff wieder nach seinem Rollkoffer, welchen er losgelassen hatte, als es offensichtlich war, dass Sakura sich ihm an den Hals schmeißen würde. »Mein Flug war lang. Hätte ich gewusst, dass ein Flug von Japan nach Miami so lang dauert, hätte ich mir das Ganze vielleicht noch einmal überlegt!« »Tja, jetzt bist du ja hier.« Sakuras Stimme war deutlich anzuhören, dass sie dieser Tatsache sehr dankbar war. Sie schob Naruto mit einer gekonnten Hüftbewegung beiseite, um nun selbst nach dessen Koffer zu greifen. Schließlich machte dies fast jeder der Wartenden hier; dem gerade Gelandeten die Koffer abnehmen. Naruto, welcher so viel Luxus gar nicht gewohnt war, beschwerte sich nicht, sondern grinste. »Also, werde ich nun Zeuge deines unglaublichen Fahrstils, von dem du immer schwärmst?« »Ja, wirst du«, stimmte Sakura todernst zu, als sie quer durch die große Halle schritten, um schließlich durch die großen Glastüren den Flughafen zu verlassen. Sie steuerte das Parkhaus an. »Und glaub mir, bisher hat sich noch niemand beschwert!« Kurz warf Sakura ihm daraufhin einen Blick zu und sah, wie Naruto seine Augenbrauen in die Höhe zog. »Das ist, weil alle deinen Wagen in einem Schockzustand verlassen.« Für seine Aussage fing Naruto sich sogleich einen leichten Klapps auf den Hinterkopf ein, den ihn trotz allem zum Lachen brachte. Sakura jedoch stoppte vor einem weißen Prius, was so ziemlich das einzige war, was Naruto in diesem Land bisher an Japan erinnerte. Außer vielleicht die Menschenmengen am Flughafen, die ungefähr mit Tokio vergleichbar war. Nachdem Sakura den Kofferraum geöffnet und Naruto seinen Rollkoffer eingeladen hatte, schloss er die Klappe und warf der Rosahaarigen einen Blick zu. »Bist du sicher, dass nicht lieber ich fahren sollte?«, hakte er nach und Sakura schüttelte den Kopf, bevor sie strikt die Fahrertür öffnete. »Ganz sicher lass ich dich nicht an mein Baby!« Sie streichelte fast schon liebevoll das Autodach, bevor sie grinste und hinter dem Steuer Platz nahm. Naruto blieb nichts anderes übrig, als auf die Beifahrerseite zu rutschen, auch wenn er kurz noch über Protest nachgedacht hatte. Der Weg vom Flughafen durch die Stadt zog sich. Naruto bemerkte sofort, dass Miami ähnlich belebt war wie Tokio. Nur mit einer viel besseren Aussicht, als er sie in dem kleinen Viertel hatte, in welchem er lebte. Er konnte das Meer sehen. Und den Strand. Gott, es würde nicht lange dauern, bis er den Strand aufsuchen würde, ob nun mit oder ohne Sakura. »Also, was sagst du?«, hakte Sakura nach einer Weile nach und der Blonde bemerkte, dass sie ihn wohl schon eine Weile lang beobachtet hatte. Kurz dachte er darüber nach, was sie meinen könnte, aber eigentlich war es schon klar. »Zu Miami?«, vergewisserte er sich dennoch noch einmal und Sakura nickte zustimmend, während sie ihren Arm locker in dem heruntergekurbelten Fenster liegen hatte. Ein breites Grinsen erschien auf dem Gesicht des Uzumakis. »Ich sage, wir sollten an den Strand!« Er deutete aus seinem Fenster. »Hast du dir den Strand mal angeguckt? Ganz anders, als in Japan. Bedeutend anders!« Sakura lachte, doch zuckte sie schließlich mit den Schultern. Für sie war der Strand nichts Neues mehr. Aber sie kam schließlich auch nicht aus Japan, sondern wohnte ihr gesamtes Leben lang schon in den USA. Und das, obwohl sie verwandt waren. Genauer gesagt war Sakura nämlich Narutos Cousine, welche zwar fließend Japanisch sprach, aber bisher wohl ein einziges Mal in Japan war. »Ich war zwei Mal in Japan!« Gut, zwei Mal... »Für mich ist der Strand von Miami... normal.« Sie zuckte mit den Schultern und bekam einen Blick von Naruto zugeworfen. »Nun... ich werde meine Unwissenheit nutzen und mit Sicherheit direkt morgen an den Strand gehen«, entschied er und sicher würde ihn davon niemand mehr abbringen können. Im Augenwinkel aber konnte er sehen, wie Sakura leicht die Schultern zuckte und letztlich zustimmend nickte. Das war wohl das Zeichen, dass sie einverstanden war und mit ihm zum Strand gehen würde. Sollte sie mal nicht so tun! Sicher war auch sie öfter am Strand, egal wie gut sie diesen auch kannte! »Meinetwegen können wir die ganze Woche an den Strand gehen. Am Montag sind immerhin die Semesterferien vorbei«, erklärte die Rosahaarige und strich mit ihren Fingern durch ein paar ihrer langen Haarsträhnen. Erst jetzt fiel Naruto auf, dass ihre Fingernägel genauso rosa lackiert waren. Offensichtlich hatte sie momentan eine Rosa-Phase. Als er sie das letzte Mal vor rund einem Jahr gesehen hatte, hatte sie blondes Haar und schwarzlackierte Fingernägel. Ob das die Gothic-Phase war? Naruto jedenfalls war froh, dass sie vorüber war und Sakura wieder anständig aussah. Als Goth hatte sie wirklich nicht gut ausgesehen... »Ah... stimmt«, gab Naruto von sich und vertrieb den Gedanken an eine Sakura, die ihm gar nicht behagt hatte. »Und damit wäre ich Der Neue.« »So schlimm wird es schon nicht werden«, warf Sakura ein und auf ihren Lippen war ein deutliches Schmunzeln zu erkennen. »Allerdings kann ich es dir erleichtern! Morgen Abend findet eine Studentenparty statt. Eigentlich wollte ich nicht hingehen, weil ich dachte, ich widme meine Zeit lieber dir, aber eigentlich... ist es eine gute Gelegenheit für dich, ein paar Leute kennenzulernen.« »Studentenparty, mh?« Naruto schob sich seine Sonnenbrille weiter auf die Nase. »So richtig amerikanische Studentenparty mit Nackt-Poolparties und lauter Musik, bis die Nachbarn sich beschweren?« Sakura lachte. »So ungefähr«, stimmte sie schlussendlich zu. Das jedenfalls schien gereicht zu haben, um Naruto zu überzeugen. »Dann bin ich dabei!« »Rosa, wirklich, Sakura? Rosa? Ich bin ein Kerl!« Naruto musterte die Wände seines neuen Zimmers in Sakuras Wohnung. Die Wände... waren rosa! Damit war wohl bestätigt, dass sie gerade eine ganz krasse Sorte von Rosa-Phase durchmachte. »Was denn?« Sakuar erschien im Türrahmen, lehnte sich gegen diesen und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie musterte das Zimmer, bevor ihr Blick zu Naruto schweifte, welcher sich mit fassungsloser Miene zu ihr umdrehte. »Meinen Mitbewohner hat es nicht gestört!« »Ja, deinen Ex-Mitbewohner«, wiederholte Naruto mit besonderer Betonung, während er einen Schritt weiter in das Zimmer trat, nur um sich dann zu Sakura zu drehen. »Kein Wunder, dass er ausgezogen ist.« »Hey!« Die eigentliche Besitzerin der Wohnung blies die Wangen auf. »Er ist nicht wegen der Wandfarbe ausgezogen!« »Und warum dann?« Naruto kratzte sich verzweifelt an der Schläfe, während sie nur die Schultern zuckte. »Die Wohnung unten drunter ist frei geworden. Er ist eine Etage nach unten gezogen«, erklärte sie und warf einen Blick in wirklich mädchenhafter Geste auf ihre Fingernägel. Naruto schien das aber offensichtlich keine Entschuldigung dafür zu sein, dass die Tapeten des Zimmers noch immer in einem zarten Rosaton gehalten waren. »Hast du als Kind nicht genug Prinzessin gespielt?«, wollte Naruto recht direkt wissen und Sakura warf ihm einen tödlichen Blick zu. »Du solltest mir lieber dankbar sein, dass ich dir vorübergehend einen Platz zum Schlafen anbiete und dich nicht auf den Straßen Miamis schlafen lasse.« Sie konnte sich einen arroganten Blick nicht verkneifen, doch wurde dieser Blick sofort weicher, als sie sah, wie Naruto nachgab. Und wie er nachgab! »Und dafür bin ich dir immer noch sehr dankbar!« Schon erschien wieder das übliche Grinsen auf Narutos Zügen, als er auf sie zukam und sie prompt umarmte. Sakura, etwas überrascht von dieser Geste, reagierte zunächst nicht. Schließlich legte aber auch sie ihre Arme um ihn und lächelte leicht, bis sie von der Türklingel unterbrochen wurden. »Das wird er sein!« Sie löste sich und hinterließ einen verwirrten Naruto, als sie das Zimmer verließ. Prompt folgte er ihr. »Wer?«, hakte er unsicher nach, wusste er immerhin nicht, dass sie noch Besuch erwartete. Doch Sakura grinste nur etwas und öffnete die Tür zu ihrer kleinen, aber feinen Wohnung, um einen jungen Mann in ihrem altern hereinzulassen. Schwarze Haare, eine kurze Hose, angepasst an die warmen Temperaturen draußen, und ein dunkelgraues Shirt. Konnte er darauf Farbflecken erkennen...? Der Fremde hob die Hand zum Gruß, als Sakura ihn auch schon umarmt hatte zur Begrüßung. Aber schon legten sich die dunklen Augen des Fremden auf Naruto, um diesen zu mustern. »Das ist er also, dein Cousin?«, wollte er wissen und Naruto fiel auf, dass er ebenfalls Japanisch sprach. Das war praktisch! Bisher war er wirklich nie länger in den USA gewesen, als ein paar Wochen zum Urlaub. Dann auch nur mit seinen Eltern in irgendwelchen Urlaubsgebieten oder direkt bei ihren Verwandten, mit denen sie sowieso immer in ihrer eigentlichen Muttersprache sprachen. Sakura war die Musterversion einer zweisprachigen Erziehung, während Naruto jetzt schon Bammel vor der Uni hatte. Was, wenn er mal etwas nicht verstehen konnte aufgrund der verschiedenen Sprachen? Gut, dass er Sakura an seiner Seite hatte! »Jap, das ist Naruto«, stimmte Sakura zu und schloss die Wohnungstür hinter dem Schwarzhaarigen, bevor sie beobachtete, wie eben dieser ihrem Cousin die Hand entgegenstreckte. Höflich war er jedenfalls! »Ich bin Sai. Freut mich.« Naruto, etwas unsicher, weil dieser Typ... wirklich seltsam war, zögerte, streckte ihm dann aber auch seine Hand entgegen, um die seine zu drücken. »Mich ebenfalls!« Sein Blick glitt ungewollt über das Shirt, welches Sai trug, und er wurde wiederholt auf die Farbflecken und spritzer aufmerksam. Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. »Oh, der Sai!« Angesprochener hob die Augenbrauen. »Sakura hat von dir erzählt«, erklärte Naruto sich und ließ Sais Hand los. »Du studierst Kunstgeschichte, richtig?« Sai nickte, drehte sich zu der Rosahaarigen und musterte diese. »Wie ich sehe, hast du schon von mir gesprochen...?« Sakura zuckte die Schultern, womit sie ganz das unschuldige Mädchen mimte, welches sie nicht war. Ganz und gar nicht. »Ich werde meinem Cousin wohl noch etwas von meinem Mitbewohner erzählen dürfen«, verteidigte sie sich prompt und Naruto grinste. Ja, bei ihren Telefonaten, welche sie alle paar Wochen mal geführt hatten, hatte sie immer etwas von ihren Freunden erzählt. Ein paar kannte er daher schon vom Namen her. Sai war ihr Mitbewohner. Gut, ihr Ex-Mitbewohner. Aber nun war er ihr Nachbar und wohnte immerhin unter ihr. Damit zählte er trotzdem noch immer zu ihren besten Freunden, obwohl sie etwas ganz anderes studierte. Dennoch an der gleichen Universität. Und dann wäre da noch Ino, ihre beste Freundin. Von ihr wusste er allerdings nicht viel. Eine Hinata gab es da auch noch und nach Sakuras Erzählungen nach zu urteilen, musste sie ziemlich schüchtern sein. Das alles waren Leute, die er noch nie zuvor in seinem Leben gesehen hatte - außer vielleicht von ihren Facebook-Profilen, als er das von Sakura nach Infos durchgefiltert hatte - aber von denen er dennoch wusste, dass sie eine große Rolle im Leben seiner Cousine spielten. Es war schon merkwürdig. Er hatte Sakura zwar schon einige Male gesehen, aber dennoch lebte sie seit ihrer Geburt in Miami. Sie war sogar hier geboren! Prompt fragte Naruto sich, warum seine Eltern damals nicht auf die Idee gekommen waren, auszuwandern. Dann hätte er schon viel früher hier gelebt und wäre nicht erst durch dieses Stipendium in die USA gekommen. Wenigstens würde er nun für ganze zwei Jahre hierbleiben. Zwei Jahre USA. Nach seinem Studium konnte er immer noch entscheiden, ob er sich der neuen Familientradition anschloss und in den USA blieb, oder ob er doch wieder zurück nach Japan ziehen würde. Seine Eltern jedenfalls würden letzteres bevorzugen, das wusste er. Allerdings hatten sie schon immer für ihn gewollt, dass er das tat, was ihn glücklich machte. Und warum auch nicht? Schließlich war er mit seinen 21 Jahren noch jung! Sai zuckte mit den Schultern. »Darfst du«, stimmte er zu und trat in das Wohnzimmer, um sich auf der Couch niederzulassen, ganz so, als würde er hier wohnen. Gut, das hatte er einmal getan. Solche Angewohnheiten konnte man sich wohl kaum wieder abgewöhnen, wo Sai hier doch selbst einmal zu Hause gewesen war. Sakura jedoch schien es nicht zu stören. Stattdessen sprang sie mit etwas Anlauf zu ihm auf die Couch, was Sai jedoch nichts ausmachte. »Also!«, fing Sakura an und warf einen erwartungsvollen Blick zu Naruto. »Willst du nun deine Koffer auspacken oder sollen Sai und ich dir die Stadt zeigen?« Lange brauchte Naruto nicht, um zu überlegen, denn seine Lippen verzogen sich zu einem vorfreudigen Grinsen. »Fragst du mich das wirklich?« Sakura lachte, klatschte Sai einmal auf seinen Oberschenkel, um ihn dazu zu motivieren, sich zu erheben und nicht so faul zu sein, und erhob sich letztlich selbst. »Ich zieh mir noch was anderes an und dann kann es los gehen!« Mit diesen Worten flitzte sie in ihr Zimmer und zog die Tür eilig hinter sich zu. Naruto und Sai tauschten kurze Blicke aus. Als auch Sai die Augen verdrehte und ein »Typisch Frauen« von sich gab, wusste Naruto, dass dieser Kerl eigentlich ganz in Ordnung war. Und dass diese beiden Jahre nun nur noch die besten überhaupt werden konnten. »Warum hast du mich nicht schon früher nach Miami eingeladen?« »Ich hab dich schon früher eingeladen, allerdings hast du da noch kein Stipendium bekommen!« »Mhm«, antwortete Naruto nachdenklich, während er sich etwas Eis vom Finger leckte, als Überrest seines Waffeleis', welches er gegessen hatte. »Stimmt.« Sakura tunkte ihr grünes Plastiklöffelchen erneut in ihren Eisbecher, um etwas von ihrem Erdbeereis zu essen. Sai dagegen saß ohne Eis neben Sakura und damit gegenüber Narutos am Tisch in diesem Eiscafé und tippte auf seinem Smartphone herum. Zumindest solange, bis Sakura ihm mit dem Ellbogen in die Seite stieß und damit seine Aufmerksamkeit erregte. »Bist du schon wieder mit diesem Kerl am simsen?«, wollte sie kopfschüttelnd wissen. Auf ihren Lippen konnte Naruto jedoch ein leichtes Schmunzeln erkennen. »Spricht da der Neid aus dir?«, erwiderte Sai und zog seine Augenbrauen nach oben. Eine Geste, die so ziemlich einzigartig war, denn Naruto war in den letzten drei Stunden, die sie durch Miami gezogen waren, aufgefallen, dass dieser Kerl nicht viele Gesichtsmuskeln bewegte. Seine Mimik war so ziemlich eingefroren und das ließ ihn so ziemlich arrogant wirken. Obwohl er absolut nicht so war. Nein, Sai hatte sogar Humor! Auch wenn Naruto oftmals nicht wusste, was er von diesem halten sollte. »Ganz bestimmt nicht.« Sakura schob sich ihren Löffel erneut in den Mund und kratzte schließlich etwas damit in ihrem Pappbecher herum, um das letzte bisschen Eis zusammenzukratzen. »Allerdings bin ich der Meinung, dass ihr mal ausgehen solltet, anstatt ständig an euren Telefonen zu kleben.« Nun war es an Naruto, seine Augenbrauen hochzuziehen, während er zu seiner Cousine und deren ehemaligem Mitbewohner blickte. Sakura schien seinen Blick zu bemerken, denn sie grinste sofort etwas und gestikulierte mit dem grünen Löffelchen etwas in Richtung Sai, der bereits wieder dabei war, sein Smartphone zu missbrauchen. »Er ist schwul«, erklärte sie kurz und aß das letzte bisschen Eis, um den Becher letztlich auf dem kleinen Cafétisch abzustellen. »Und er hat noch nie einen Kerl mit nach Hause gebracht in der ganzen Zeit, in welcher er bei mir gewohnt hat.« »Schon einmal darüber nachgedacht, dass ich dich einfach nur schonen wollte?«, warf Sai ein, ohne von seinem Smartphone aufzublicken. Allerdings schien er den Seitenblick, den Sakura ihm zuwarf, zu bemerken, denn er blickte kurz sogar auf. Sakura schüttelte aber nur den Kopf und warf wieder einen Blick zu Naruto. »Du wirst dich daran gewöhnen. Auch an seine Bemerkungen über deinen Hintern.« »Welche Bemerkungen?«, hakte Naruto sogleich nach, konnte er sich doch nicht auch nur im Entferntesten vorstellen, was genau seine Cousine meinen könnte. Doch Sai gab ihm auch sogleich eine Kostprobe solcher Bemerkungen. »Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du einen wahren Apfelpo hast? Vielleicht hätte ich ihn aus Versehen mal angefasst, wärst du nicht Sakuras Cousin und drohte mir keine Prügel, wenn ich dich direkt am ersten Tag verschrecke.« Naruto blickte ihn an, zunächst nicht sicher, was er sagen sollte, doch konnte er bereits ein unterdrücktes Lachen Sakuras vernehmen. »Heh«, gab er etwas amüsiert von sich. »Ich weiß schon, dass mein Hintern toll ist.« »Wow, damit hab ich gleich zwei am Tisch, die so von sich überzeugt sind. Soll ich euch kurz allein lassen?« Sakura grinste, doch wandte sie sich schließlich um und deutete einer Bedienung per Handzeichen an, dass sie zahlen wollten. Sie musste noch für das kommende Semester etwas aus der Bücherei abholen und daher wollte sie nicht noch mehr Zeit verlieren, verbrachten sie nun doch schon eine ganze Weile hier in diesem Café. Sie zahlte, als die Bedienung kam, und war die Erste, die sich erhob, gefolgt von Naruto. Auch Sai schaffte es, sein Smartphone einzupacken, so dass sie das Café verlassen und zurück auf die belebte Straße wechseln konnten. Die Bücherei war nicht weit entfernt, so dass Sakura schnell ihre Bücher abholen konnte und sie zusammen wieder die Bücherei verließen. »Willst du dir noch etwas an-« Ihre Worte brachte die Haruno nicht mehr zu Ende, denn sie wurde von einer weiblichen Stimme unterbrochen, die ihren Namen rief. Prompt sah sie sich um, womit sie auch Naruto und Sai ansteckte. Naruto erblickte eine junge Frau in ihrem Alter, blondes langes Haar, gekleidet in einem figurbetonendem kurzen Kleid und mit einigen Papiertaschen beladen, die darauf hindeuteten, dass sie vom Shoppen kam. Irgendwie kam sie Naruto bekannt vor, was wohl nur von dem Durchstöbern von Sakuras Facebook-Profil sein konnte. Und er behielt Recht, als er hörte, wie Sakura sie nannte. »Ino! Was machst du hier?« Die Rosahaarige umarmte die Angesprochene, als diese sie erreicht hatte, zur Begrüßung kurz. Gestresst löste Ino sich und Naruto fragte sich, wie sie auf ihren Highheels überhaupt hatte einkaufen gehen können. Gerade war er da sogar sehr froh, ein Mann zu sein, der solche Probleme nicht hatte. Aber selbst Sakura trug Ballerinas, die um einiges bequemer aussahen, als solche Mordwaffen. »Ich war shoppen«, erklärte Ino auch das offensichtliche und hielt sofort einige ihrer Taschen auf, um Sakura auf die Schnelle zu zeigen, was sie ergattert hatte. Typisch Mädchen... Und Sai war schon wieder mit seinem Handy beschäftigt. »Sasuke will mich doch morgen mit auf die Yacht nehmen und ich hatte nichts zum Anziehen«, erklärte die Blonde und wühlte in einer Tasche herum, in welche Sakura einen Blick geworfen hatte. Sie schüttelte den Kopf. »Zum Anziehen hast du genug, Ino. Du musst nicht jedes Mal, wenn Sasuke etwas mit dir unternimmt, ein neues Outfit kaufen. Er findet dich auch so hübsch.« Sakuras Worte schien wohl auf taube Ohren zu stoßen, doch Naruto hörte nur noch halb zu. Mit seinen Blicken scannte er eher die Markennamen, die außen auf den Taschen aufgedruckt waren. Chanel, Louis Vuitton, Antique Rivet, Fiorucci, Imperial. Die Hälfte kannte Naruto noch nicht einmal vom Namen her, aber er wusste, dass es sich um keine billigen Dinge handelte. Dass auf ihrer Handtasche auch noch groß der Name Gucci prangte, unterstrich diese Tatsache noch einmal deutlich mehr. »Wenn es schon so selten vorkommt, dass er einmal den ganzen Tag Zeit hat, dann muss ich das auch ausnutzen«, widersprach Ino sogleich und beugte sich noch einmal zu Sakura, um sie zum Abschied angedeutet auf die Wange zu küssen. »Tut mir leid, ich muss los. Wir sehen uns morgen Abend?« »Klar, wir sind da!« Sakura nickte und Ino hob zum Abschied die Hand, bevor sie die gepflasterte Straße entlang stöckelte. Das war also Sakuras beste Freundin. Irgendwie kaum zu glauben, denn Naruto war sich ziemlich sicher, dass Ino eine der Tussen war, die Sakura sonst so überhaupt nicht leiden konnte. Aber wenn man tausende von Kilometern weiter weg in einem anderen Land wohnte bekam man diese Dinge immerhin nicht mit. »Tut mir leid, sie ist vergeben, Naruto«, holte Sakura den Blondschopf aus seinen Gedanken zurück und Naruto erwischte sich dabei, dass er Ino kurz hinterher gesehen hatte. Anstatt zu antworten, warf er der Rosahaarigen jedoch kurz einen ungläubigen Blick zu, was diese nur Grinsen und sich Sai zuwenden ließ. »Wenn wir dich mit deinem Handy alleine lassen sollen, sag nur Bescheid!« Für Sai ziemlich plötzlich klopfte sie diesem auf die Schulter, so dass er sich erschrak und fast sein Smartphone fallen ließ. Naruto wusste nicht warum, aber die erschrockende Miene des Schwarzhaarigen brachte ihn prompt zum Lachen und das Auftreten Inos war längst wieder vergessen. »Ja, das sieht sexy aus!« Sakura zupfte an dem Muskelshirt, in welches sie Naruto kurz zuvor gesteckt hatte. Allerdings erst, nachdem sie seinen Schrank durchwühlt hatte, welchen er am Morgen eingeräumt hatte. »Bist du im letzten Jahr zur Stylingexpertin mutiert?« Naruto musterte sich in dem großen Spiegel des buchefarbenen Schrankes vor ihm. Kurz drehte er sich etwas zur Seite und ließ den Blick über seinen Körper gleiten, als Sakura endgültig von ihm abließ. Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Ich war schon immer eine Stylingexpertin«, verbesserte sie ihn und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Naruto gluckste. »Ja«, stimmte er zu und fuhr mit den Händen über seinen Bauch. Das Shirt war eng. Nicht vielleicht ein bisschen zu gewagt? Sakura jedoch fand, dass er hier in den USA ruhig mal etwas wagen konnte und nicht so brav rumlaufen musste, wie in Japan. Brav... »Deswegen hast du auch vor einem Jahr blonde Haare und schwarze Fingernägel getragen. Nicht zu vergessen den schwarzen Lippensti- Au!« Abrupt unterbrach er sich selbst, als die Rosahaarige ihm auf den Hinterkopf geschlagen hatte. Nicht fest, jedoch so, dass Naruto aufhörte, weiterzusprechen. Stattdessen grinste er. »Ich wette, du hast ausgesehen wie diese Ino«, vermutete er und sah, wie Sakura einen Schmollmund zog. Volltreffer! »Aha!« Nun, wo er meinte, auf der richtigen Spur zu sein, wandte Naruto sich vollends von dem Spiegel ab und Sakura zu, um sie besser ansehen zu können. »Deswegen hast du dir auch die Haare umgefärbt in... Rosa? Wirklich?« »Was hast du an meiner Haarfarbe auszusetzen? Bisher hat sich noch nie jemand beschwert und angesprochen wurde ich bisher auch schon oft deswegen.« Sie ließ sich protestierend auf Narutos Bett nieder und der Blonde grinste. Allerdings entschied er sich dazu, nicht weiter nachzuhaken und wandte sich wieder dem Spiegel zu, um nach einer dünnen, orangen Jacke zu greifen und sie sich überzuziehen. Draußen war es bereits dunkel was bedeutete, dass es auch in Miami irgendwann frisch werden würde. Besonders da er keine Ahnung hatte, wo diese Party stattfinden würde. Sakura hatte nur etwas von einem großen Anwesen ihrer Freundin Hinata erzählt. Jedoch schätzte Naruto, dass das Anwesen nicht einmal dieser Hinata gehörte, sondern vermutlich einfach deren Eltern. »Also«, holte Sakura ihn zurück aus seinen Gedanken und er sah über den Spiegel hinweg zu ihr. Sie blickte auf ihre Armbanduhr. »Wir sollten Sai abholen und langsam aufbrechen. Ich will nicht zu spät kommen und vielleicht kann ich dir dann noch ein paar meiner Freunde vorstellen.« Klang nach einer guten Idee! Also nickte Naruto und schloss seinen Kleiderschrank, um Sakura dabei zuzusehen, wie sie in ihre Pumps schlüpfte. Seine Augenbrauen zogen sich nach oben. »Und darauf willst du den ganzen Abend laufen...?« »Nein, aber dafür bist du ja da, damit du mir was zu trinken holen und mich nach Hause tragen kannst!« Sie grinste ihn hinterhältig an, bevor sie ihm ihre Handtasche in die Hand drückte, um ihn gleich schon einmal üben zu lassen. Sai war wohl jemand, der immer länger brauchte, als andere. Als sie eine Etage tiefer gegangen waren - Sakura eher gestöckelt - war der Schwarzhaarige noch immer nicht fertig. Auch wenn es niemans aussprach, so vermutete Naruto doch, den Grund zu wissen: Sai konnte wohl einfach nicht von seinem Smartphone und dem damit verbundenen Date ablassen. Wenn es ein Paradebeispiel für Smartphone-Sucht geben sollte, dann sollte es wohl Sai sein. Schließlich hatte aber auch er es geschafft und zog einige Minuten später die Tür zu seiner Wohnung hinter sich zu. Mit Sakuras Wagen verließen sie die kleine Seitenstraße, wo sich das Mehrfamilienhaus befand, um sich auf den Weg in ein eher etwas gehobeneres Viertel zu machen. Naruto war nun den zweiten Tag hier und konnte jetzt schon von sich behaupten, sich hier eingelebt zu haben. Zwar kannte er sich noch nicht so gut aus, aber das würde schon noch kommen. Spätestens, wenn der Alltag einkehrte und sie am nächsten Montag zur Uni gehen konnten. Noch immer war er genauso aufgeregt wie am Tag seines Abfluges, nur mit dem Unterschied, dass er nun hier war und die zwei Jahre im Ausland bereits angefangen hatten. Es war aufregend! Und es war neu! Genauso aufgeregt war er auch wegen diesem Abend. Sakura hatte ihm versprochen, ihm ein paar Leute vorzustellen, mit denen er zusammen auf eine Universität gehen und vielleicht sogar die ein oder anderen Kurse besuchen würde. Es war ein Vorteil, denn so konnte er schon einmal ein paar Leute kennenlernen und fühlte sich nicht ganz so verloren an seinem ersten Tag. Und würde sich vielleicht auch nicht an Sakura klammern. »Da wären wir!«, verkündete Sakura, als sie durch ein Eisentor fuhr. Der Weg, der hindurch führte, wurde rechts und links mit kleinen Lämpchen beleuchtet. Er führte zu einem recht großen Kiesparkplatz, hinter welchem sich das riesige Haus in seiner ganzen Pracht erstreckte. Man brauchte es gar nicht betreten, um zu wissen, dass es riesig war und Naruto staunte nicht schlecht. Okay, nun konnte er nie wieder sagen, dass Sakura hier ein schlechtes Leben oder gar seltsame Freunde hatte. Obwohl er ersteres noch nie behauptet hatte - und nun auch niemals würde. »Wir scheinen einer der Ersten zu sein«, stellte Sai fest, als er schlussendlich sein Smartphone in seiner Hosentasche verschwinden ließ und seine Frisur geradestrich, nachdem er in den ausklappbaren Spiegel vor sich gesehen hatte. Tatsächlich waren noch nicht viele Autos zu sehen. Die meisten Wagen jedoch, die neben ihnen parkten, waren normale Mittelklasse-Wagen. Außer einer, der aus allen Automobilen herausstach. Ein dunkelblauer Klassiker, das Verdeck des Capriolets heruntergelassen. »Also! Ich will Hinata noch begegnen, ohne mich durch Menschenmengen quetschen zu müssen.« Sakura öffnete die Tür, als ein weiterer Wagen vorfuhr und neben ihnen parkte. Sai und Naruto öffneten ebenfalls die Türen und stiegen aus, als Sakura bereits in ihre rosa Pumps schlüpfte, die sie für die Autofahrt ausgezogen hatte. Mühsam stöckelte sie über den Kiesplatz und hielt sich dabei an Naruto fest, als dieser gerade griffbereit neben ihr stand und ihr zudem ihre Handtasche reichte. In dieser ließ sie die Autoschlüssel verschwinden, als sie ihren Prius verriegelt hatte. Der Kiesplatz war für einen normalen Parkplatz eines einzigen Hauses ungewöhnlich groß. In der Mitte des runden Platzes einige riesige Palmengewächse, die sich in die dunkle Nacht erstreckten und von ein paar Strahlern beleuchtet wurden. Sein Blick blieb an zwei jungen Frauen am Eingang hängen. Eine davon kannte er; Ino. Die andere hingegen war ihm noch unbekannt. Noch, bis- »Hinata!« Sakura erklärte mit einem einzigen Wort, wer die andere Person war, denn die Schwarzhaarige drehte sich sofort zu ihnen um. Endlich ließ Sakura von Naruto ab, als sich Pflasterstein vor dem Eingang ausbreitete, der in einem teuren Marmorboden endete, kaum hatten sie ein paar wenige Stufen zum Eingang empor steigen müssen. Die Schwarzhaarige, offensichtlich Gastgeberin des Abends, ließ sich von Sakura zur Begrüßung umarmen. Prompt drehte die Rosahaarige sich aber zu Naruto und Sai um. Sai, welcher nur kurz die Hand zur Begrüßung hob, schob sich sogleich an ihnen vorbei ins Haus, während Naruto am Handgelenk gepackt und näher gezogen wurde. »Kann ich dir vorstellen? Mein Cousin Naruto. Er ist gestern angekommen!« Sakura machte ihr Versprechen sofort wahr, indem sie den Blonden eine ihrer Freundinnen vorstellte und Naruto damit zumindest ein klein wenig verlegen machte. Das war jedoch nichts im Vergleich Hinatas, die wohl nicht wusste, ob sie einfach schweigen oder doch ein Wort herausbringen sollte. Offenbar schaffte sie letzteres nicht, denn Sakura kam ihr letztlich zuvor, als sie ihr einen kurzen Blick zugeworfen hatte. »Und das ist Hinata. Ihren Eltern gehört das Haus.« Sakura deutete kurz hinter sich, womit sie so ziemlich das gesamte, sicher mehrere hundert Quadratmeter große Anwesen meinte. »Du bist... herzlich willkommen«, brachte Hinata heraus und Naruto konnte schwören, dass ihre Wangen rot wurden. Damit hatte Naruto bereits das erste Problem, denn Hinata... war eine Person, die äußerst leise sprach. In einer Sprache, die nicht seiner Muttersprache entsprach. Wenigstens war er keine totale Niete in Englisch, sonst hätte er dieses Stipendium niemals bekommen. Aber wie hatten seine Betreuer der Auslandsbehörde gesagt? Wenn er erst einmal ein paar Wochen hier war, würde er sich daran schon gewöhnen und er verstand alle viel besser. »Danke!«, erwiderte Naruto schlussendlich und reichte auch Hinata die Hand, welche prompt noch roter wurde. Nicht einfach rot. Sie glich einer Tomate und unter anderen Umständen hätte Naruto vermutlich Angst gehabt, dass sie einfach umkippte und nicht wieder aufstand. Sakura kicherte neben ihm, wohl genau wegen Hinatas Reaktion, weshalb sie sich bei Naruto einhakte. »Ich zeige Naruto mal das Haus. Wir sehen uns später...?« Als Hinata nickte, zog sie Naruto mit zur riesigen Eingangstür, an dessen eisenem Griff groß der Name Hyuuga prangte. »Entschuldige Hinata. Sie ist schüchtern. Sehr schüchtern«, klärte Sakura ihren Cousin auf, als sie ihn mit sich in das Hausinnere gezogen hatte, welcher von einer großen Eingangshalle gekrönt war. Offenbar kannte sie sich hier aus, denn sie zog ihn sogleich mit nach rechts in das große Wohnzimmer, welches eine komplette Fensterfront aufwies und damit einen perfekten Blick in den Außenbereit gewährte. Das Highlight dieses Außenbereiches war wohl der riesige Pool, welcher von Lampen unter der Wassergrenze sitzend beleuchtet wurde. Wow... »Ich wusste nicht, ob sie jede Sekunde noch die Luft anhält und umfällt oder sich mir an den Hals wirft.« Naruto konnte seine Belustigung kaum verbergen und brachte Sakura damit zum Grinsen. Prompt kniff sie ihm in die Wange. »Vielleicht hat sie sich ja schon in dich verguckt, immerhin bist du süß. Und dein Akzent ebenfalls.« »Vielen Dank!« Der Blonde rieb sich gespielt beleidigt seine Wange, in welche Sakura nur kurz zuvor gekniffen hatte. Doch diese grinste nur, besonders, als Naruto auf etwas ganz anderes aufmerksam wurde: Das Buffet. »Jetzt fängt dieser Abend an, mir Spaß zu machen!« Dieses Mal war er es, der seine Cousine mit sich zog und vor dem reich gefüllten Tisch zum Stehen kam. Seine Augen leuchteten fast schon, als er sich einen kleinen Teller nahm und auch Sakura einen reichte. »Mit Essen kann man dich wohl immer locken, unglaublich.« Sachte schüttelte sie ihren Kopf, doch während Naruto sich bereits seinen Teller volllud, nahm auch sie sich die ein oder andere Köstlichkeit. Einmal glaubte Naruto sogar ihren Magen knurren zu hören, was ihn für eine Sekunde amüsiert innehalten ließ. Zusammen ließen sie sich in einer Ecke auf der großen Sofalandschaft nieder, als das Haus sich weiter füllte. Dass die Terrassentür ebenfalls geöffnet war, bewies, dass sich draußen im Garten auch ein paar Personen befanden. Wahrscheinlich kannten diese sich genauso gut hier aus, wie Sakura. Doch ihm war dies egal, solange er etwas zum Essen hatte. Sakura jedoch erhob sich nach einer Weile, als ihr Teller lange leer war, und verschwand mit den Worten, dass sie mal nach Hinata sehen wollte. Naruto nickte nur und ließ sie ziehen. Stattdessen schob er sich das letzte Stück des belegten Baguettes in den Mund, welches er sich geholt hatte, um letztlich auch den Teller wegzustellen und sich zu erheben. Sein Heißhunger war fürs Erste gestillt, also verging er sich an der Getränkebar und ging die Marken der Sekt-, Champagner- und Prosecco-Flaschen durch, bis er letztlich auf die Minibar stieß und genügend gekühlte Bierflaschen darin vorfand. Mit seinem Fund zufrieden nahm Naruto sich eine Bierflasche heraus und öffnete sie gekonnt mit dem Ring, den er an einem seiner Finger trug, bevor er die Flasche an seine Lippen setzte und einen Schluck nahm. Das Geräusch einer sich öffnenden Tür ließ ihn jedoch aufsehen und er wandte sich automatisch um, um ihn zu erblicken. Perfekte, schlanke Figur, welche von enger Kleidung figurbetont in Szene gesetzt wurde. Blaue Augen glitten über das dunkelgraue Hemd nach oben, fuhren fast schon jeden Knopf ab, die recht ordentlich bis zum Hals zugeknöpft waren. Schließlich jedoch musterte er den perfekten, schlanken Hals und blieb an diesem überaus hübschen Gesicht hängen. Vor allem aber die dunklen Augen taten es ihm an, welche nur noch mehr hervorstachen aufgrund der rabenschwarzen Haare, die dem Mann locker ins Gesicht fielen. Für einen Augenblick konnte Naruto den Blick nicht von dieser Person abwenden, die gerade mit zwei anderen Männern durch die Terrassentür hindurch in den Wohnbereich getreten waren. Selbst die Geräusche draußen im Flur blendete er vollkommen aus, die deutlich machten, dass sich das Haus langsam füllte. Narutos Augen blieben nur ein weiteres Mal an diesem perfekten Körper hängen. Doch als er den Blick erneut hob erkannte er, dass dieser Mann ihn ebenfalls musterte. Deutlich lagen die dunklen Augen auf ihm und Naruto spürte fast schon diese Elektrizität zwischen ihnen. Dieses heiße und verlangende Knistern, als der Schwarzhaarige sein Champagnerglas an seine Lippen setzte und einen Schluck von der Flüssigkeit nahm. Perfekt geschwungene Lippen, die sich an den Rand des Glases pressten und Naruto damit in den Wahnsinn trieben vor ungestilltem Verlangen, welches er so nicht kannte. Dass er sich automatisch vorstellte, wie sich diese Lippen anfühlten, überall auf seinem Körper, war kein Wunder. Naruto hörte sich selbst leise die Luft zwischen den Zähnen einziehen, als die Zunge des Fremden über seine eigenen Lippen glitten, um den Rest des Champagners fort zu lecken. Noch immer beobachtete der Schwarzhaarige ihn ebenso sehr, wie Naruto ihn. Es schien ihm fast schon, als wäre es dem Fremden dabei egal, dass einer seiner beiden Freunde, ein Kerl mit wirklich langen Haaren und hellen Augen, ihm nebenher etwas erzählte. All das schien nicht mehr wichtig und für einen Augenblick vergaß Naruto sogar, dass er vor der Getränkebar stand, noch immer mit einer gerade geöffneten Flasche Bier, von welcher er bisher nur ein einziges Mal getrunken hatte. Am liebsten hätte er den Fremden an seinem fast schon verboten ordentlich zugeknöpften Hemd gepackt und in irgendeinen leeren Raum gezogen - davon gab es in dieser riesigen Villa bestimmt genug. »Naruto!« Dieser Moment war augenblicklich vorüber, als Sakura wieder auf der Bildfläche erschien. An ihrer Hand zog sie Hinata mit sich. Für einen Moment achtete Naruto nicht weiter auf den Schwarzhaarigen, den er gedanklich bereits langsam entkleidet hatte, und wandte stattdessen seine Aufmerksamkeit auf seine Cousine. Hinata hatte bereits leicht gerötete Wangen und der Blonde wusste in diesem Augenblick nicht genau, ob diese von ihm herrührten, oder eventuell von einem Glas Champagner. Beides war möglich und ihm in diesem Moment so vollkommen egal, wie nichts anderes. »Hast du Sai gesehen?«, warf Sakura ihn mit einer so einfachen Frage aus der Bahn und Naruto konnte nicht anders, als ein fragendes »Mh?« von sich zu geben als Antwort. Sakura verdrehte die Augen. »Sai, Naruto. Bist du betrunken?« »Ich?« Naruto sah auf die Bierflasche in seiner Hand, doch schüttelte er schließlich den Kopf. Er war doch nicht betrunken von einem Schluck Bier! »Wie auch immer... Hast du ihn nun gesehen?« »Nein«, antwortete Naruto schlicht und zuckte die Schultern. »Aber weit kann er ja nicht sein.« Dass er sich da irrte, wusste er im gleichen Moment, als er es ausgesprochen hatte. Dieses Haus war nun einmal riesig. Aber er bezweifelte, dass sich der beste Freund seiner Cousine in irgendeinem dunklen Zimmer versteckte. Nicht so, wie er es gerne mit diesem Fremden getan hätte... »Alles klar, dann werde ich ihn mal suchen gehen«, gab Sakura von sich, warf Hinata einen Blick zu und sah schließlich grinsend zu Naruto. »Ihr kommt klar? Alles klar!« Mit dieser Aussage ließ Sakura die beiden alleine und Naruto sah ihr perplex nach. Die Röte auf Hinatas Wangen bestätigten ihm aber seine Vermutung: Dass dies hier nichts anderes als ein lausiger Kuppelversuch seiner Cousine war. Zeitverschwendung. Automatisch wandte Narutos Blick sich in Richtung Terrassentür, aber er war weg. Dieser gutaussehende Fremde war verschwunden. Entweder war er wieder nach draußen verschwunden, oder aber er war in irgendeinem anderen Raum dieses Gebäudes. So oder so, er würde ihm sicher wieder über den Weg laugen. Naruto blickte wieder zu Hinata und lächelte diese schließlich an. Im gleichen Augenblick bereute er es aber, als Hinata so rot wurde, dass er fast schon Angst hatte, sie kippte jeden Augenblick um. Dieser Abend würde lang werden... Wie viele Freunde oder Bekannte Sakuras Naruto in der letzten Stunde alles kennengelernt hatte, wusste er gar nicht. Einige davon gingen sogar auf die Universität, die er ab nächster Woche ebenfalls besuchen würde. Sogar einige Kurse hatte er mit ein paar wirklich netten Leuten zusammen. Es machte die Sache sehr viel einfacher, wo er nun schon einmal ein paar Leute neben Sakura kannte. Und mit ein paar verstand er sich wirklich gut. Das alles wurde aber deutlich schwieriger, als er ihn endlich wieder sah. Der Schwarzhaarige hatte sich zusammen mit einem Freund in die Nähe gesetzt und er spürte deutlich seinen Blick auf sich. Es machte Naruto nervös, weil er sich selbst in einem Gespräch schließlich nicht immer wieder zu ihm drehen konnte, um ihm einen Blick zuzuwerfen. Einfacher wurde es erst, als das Haus deutlich gefüllt war und jemand auf die Idee kam, die Musik lauter zu drehen. Der Alkohol tat das übrige, so dass ein nicht gerade kleiner Teil der Gäste anfingen sich rythmisch zur Musik zu bewegen. Endlich nabelte Naruto sich von einem Gespräch ab und es kam ihm vor, als wären bereits Stunden vergangen. Es war deutlich heiß im Inneren des eigentlichen Wohnbereichs und somit verließ er diesen, um der tanzenden Menge zu entgehen. Bisher hatte er noch keine Zeit gehabt, um sich etwas umzusehen, aber er kam nicht umhin, durch die Glasfronten einen Blick nach draußen zu werfen. Der Garten wurde von kleinen Solarleuchten erhellt und auch der Pool war deutlich mit Lichtern in Szene gesetzt. Einige wirklich große Palmen zierten zudem die Ränder des Pflastersteins und gaben dem Garten einen wirklich entspannten Flair. Würde er hier wohnen, wäre er vermutlich nicht mehr aus dem Pool zu bekommen. »Du bist neu hier, nicht wahr?« Naruto wandte sich augenblicklich um, als er die fremde Stimme und die akzentfreien englischen Worte vernehmen konnte, und sah in diese dunklen Augen, die ihn vorhin schon so fasziniert hatten. Einen Moment war er ziemlich perplex, doch er wusste, dass diese Frage rein rhetorisch gestellt war und keiner Antwort bedurfte. Deutlich konnte er sehen, wie die Augen seines Gegenübers kurz über seinen Körper glitten. Ein leichter angenehmer Duft ging von seinem Aftershave aus und betörte Naruto nahezu, so dass er sich fühlte, als benebelte die bloße Anwesenheit dieses Mannes bereits sein Hirn. »Bin ich«, stimmte Naruto letztlich zu und seine Stimme klang bereits rauer, während sein Blick fest den des Anderen erwiderte. Er konnte ein Schmunzeln auf den durchaus feinen Zügen erkennen, bevor der Fremde sich auch schon zu ihm beugte. »Wieso gehen wir nicht irgendwohin, wo es ruhiger ist?«, hauchte er ihm fragend ins Ohr und warmer Atem streifte dabei leicht sein Ohr. Heiße Schauer schossen direkt Narutos Wirbelsäule bei diesem offensichtlichen Angebot hinab. Ein durchaus unmoralisches, dennoch so verlockendes Angebot. »Ich bin mir sicher, du kennst dich hier aus.« Narutos Antwort war wohl eindeutig und auch Sasuke verstand die Aufforderung, ihm zu zeigen, wo es ruhiger war. Er konnte ein vorfreudiges Funkeln in den dunklen Augen erkennen, doch auf seinen Zügen spiegelte sich nichts weiter als dieses arrogante, dennoch so sexy wirkende Schmunzeln wider, welches ihn viel attraktiver machte. Der Fremde führte ihn den Flur entlang zu einer geschwungenen Treppe, die in einen ruhigeren Bereich nach oben führte. Naruto mochte die Aussicht auf diesen perfekten, kleinen Hintern, der sich unter der schwarzen Hose verbarg, und kam nicht umhin ganz ungeniert auf diesen zu starren. Er wurde ungeduldig. Der Blonde wusste ganz genau, was das hier zu bedeuten hatte. Und wenn dieser Kerl glaubte, dass er es ihm einfach machte, hatte er sich vollkommen geschnitten. Das hier lief nach seinen Regeln. Der Schwarzhaarige würde dies schon merken. Sie bogen um eine Ecke und waren damit für Gäste unten vollkommen von der Bildfläche verschwunden. Deutlich erkannte Naruto, wie der Andere die Ärmel seines grauen Hemdes nach oben schob. Sein linkes Handgelenk zierte eine silberne, teuer wirkende Uhr. Seine Hand aber legte sich schließlich auf das dunkle Holz einer Tür, um diese aufzudrücken. Da er dafür stehen bleiben musste, warf er einen Blick zu Naruto, doch dieser nutzte diesen Augenblick aus, in welchem sie vollkommen unbeobachtet waren. Bestimmt umfasste er die schwarze Krawatte des Dunkelhaarigen, wickelte das untere Ende um seine Hand und zog ihn letztlich bestimmt in den Raum. Die Tür schwang mit einem kurzen Knallen automatisch zu und somit war vom Flur aus nichts mehr von dem zu erahnen, was gerade geschehen war. Die Tür war kaum ins Schloss zurückgefallen und schon lagen diese verführerischen Lippen des Schwarzhaarigen auf Narutos. Dieser Mann war direkt, sobald sie ihre Ruhe hatten und niemand sie beobachten konnte und das gefiel Naruto so an ihm. Dass sie nahezu gleich groß waren sorgte dafür, dass ein ausgeglichenes Kräfteverhältnis zwischen ihnen herrschte und Naruto mochte es, dem Fremden etwas Einhalt zu gebieten, indem er an der schwarzen Krawatte zog. Worte waren nicht mehr notwendig, als er seine Lippen von allein löste, in die dunklen Augen starrte und wie nebenbei in nahezu hektischen Bewegungen die Krawatte löste. Mit einem deutlichen Ruck hatte er den Knoten gelöst und zog ihm in einem den dunklen Stoff aus dem Kragen, um ihn achtlos fallen zu lassen. Die Finger des Fremden hatten sich in seinen blonden Haaren verkrallt, um ihn daran näher an sich zu ziehen. Bestimmt drückte Naruto ihn gegen die dunkle Holztür und erntete dafür ein Keuchen. Obwohl er vorhatte, ihn ein wenig zappeln zu lassen, so öffnete er dennoch eilig die Knöpfe seines Hemdes, um den blassen Körper, der sich darunter verbarg, freizulegen. Gott, er sah so gut aus! Warum war dieser Mann nur so unglaublich attraktiv? Fast schon ehrfürchtig ließ Naruto seine Finger über die blasse Haut gleiten, die sich so weich unter seinen Fingerspitzen anfühlte. Es fühlte sich gut an, ihn zu berühren und automatisch lehnte er sich nach vorne, so dass seine Lippen auf die warme Haut trafen. Sanft, aber dennoch hektisch ließ Naruto seine Lippen über den fremden Körper gleiten. Einen Moment verweilte er an den deutlich hervorstehenden Schlüsselbeinen, knabberte an ihnen und erntete dafür ein verlangendes Beben des fremden Körpers. Etwas zu sanft, als Kontrast zu seinen hektischen Lippen, glitten Narutos Finger über die Brust, blieben kurz an den Brustwarzen hängen, die sich unter seinen Berührungen verhärteten, und strichen schlussendlich über den flachen Bauch. Leicht konnte er die Muskeln unter seinen Fingern spüren und Naruto fuhr diese etwas nach, bis er auf seine Hüftknochen stieß und seine Lippen höher glitten. Langsam leckte er von seinem rechten Schlüsselbein hinauf, über diesen perfekten Hals und seine Kehle, die der Schwarzhaarige ihm so bereitwillig anbot, um letztlich seine Lippen auf sein Kinn zu pressen und ihre Lippen schließlich wieder zu vereinen. Der Kuss war hungrig und zeugte deutlich von dem Verlangen, welches sie beide verspürten. Doch dieses wurde nur noch weiter geschürt, als nun auch die fremden Finger nicht untätig blieben und stattdessen über seinen Körper glitten. Lange zögerten sie nicht, als sie unter den Stoff seines Oberteiles glitten und dieses grob nach oben zerrten, bis es letztlich ganz auf dem Boden landete. Verlangend saugte Naruto an der weichen Unterlippe und instinktiv presste er sein Becken an das des Anderen, was ihnen beiden ein ersticktes Keuchen entlockte. Die Finger des Schwarzhaarigen glitten über seinen nackten Rücken, bevor sie auf seinem Po zum liegen kamen. In einer bestimmten Geste packte er fest den Po Narutos und presste ihre Becken somit nur noch näher aneinander. Er wollte diesen Mann! Das Verlangen und die Leidenschaft nahm von seinem Körper Besitz, so dass er recht ungestüm vorging, als er die Hose des anderen Mannes öffnete, unter welcher sich bereits so verlockend die Erregung des Anderen abzeichnete . Endlich entlockte Naruto diesem sein erstes wirkliches Stöhnen, als er seine Hand unter den störenden Stoff hatte gleiten lassen, um das harte Glied des Fremden zu umfassen. Seine Stimme jagte heiße Schauer über seinen Körper und Naruto konnte gar nicht anders, als ihn mit fester Hand zu massieren. Die Finger, welche noch immer auf seinem Po lagen, begannen diesen fester zu drücken und sogar etwas zu massieren, während seine Hüfte sich immer wieder Narutos entgegen schob und damit auch dessen Hand. Er wollte mehr, Naruto konnte dies deutlich spüren, doch noch war er nicht bereit ihm dies zu geben. Noch wollte er sehen, wie er unter seinen Fingern verbrannte, bis nichts mehr als das pure Verlangen zurückblieb. Instinktiv löste Naruto seine Lippen von denen des Fremden und seine blauen Augen blieben auf ihm liegen, musterten ihn, während seine Hand noch immer tief in seiner Hose vergraben war. Die vorhin noch so arroganten, fast schon ausdruckslosen Gesichtszüge waren einem erregten Ausdruck gewichen. Die blasse Haut des anderen Mannes war aufgrund seiner Lippen, die vorhin so hektisch über seinen Oberkörper gewandert waren, leicht gerötet. Naruto sah sogar, dass seine Unterlippe deutlicher durchblutet schien, als zuvor. Hart verließ schnellerer Atem seine Kehle und prallte durch seinen leicht geöffneten Mund auf Narutos Gesicht. Ihm gefiel es zu spüren, dass er diesen Körper so leicht in Brand setzen konnte und der Andere dennoch diese Berührungen zuließ. Offensichtlich hatte er da aber nicht mit dessen Willensstärke gerechnet. Langsam wurden Narutos Finger zurückgezogen, als eine kühle Hand sich um diese legte, und verließen damit die enge Hose des Schwarzhaarigen. Deutlich konnte er in seinen dunklen Augen das Verlangen sehen, welches er ihn spüren ließ, als er seine Finger losließ und sich stattdessen an seiner Hose zu schaffen machte. Widerstandslos ließ der Uzumaki ihn gewähren, als er spürte, wie der Reißverschluss eilig nach unten gezogen wurde. Automatisch entlockte ihm diese Geste ein Grinsen und er musterte das Gesicht des Fremden. Dessen Augen waren jedoch deutlich tiefer gewandert, lag sein Blick doch auf der Körperregion, die er so dringend entblößen wollte. Gerade unterdrückte Naruto die wirkliche Erregung, die er überhaupt verspürte, denn dafür war der Anblick des Anderen viel zu faszinierend. Er war wirklich kein unbeschriebenes Blatt, was Sex anging. Aber wirklich nicht jeder Mann war solch eine Augenweide, wie dieser Mann. Sein Körper war trainiert, seine Haut so makellos weich und hell und obwohl er gerade eher an seinem nackten Körper interessiert war, so hatte er dennoch Geschmack, was die Auswahl seiner Kleidung anging. Aber vermutlich war dies kein Zufall, denn der Stoff seiner Kleidung schrie bereits danach, dass seine Aufmachung ein Vermögen kostete. Es wunderte ihn in diesem Haus aber auch nicht, denn wenn Hinatas Familie schon Geld hatte, war es nicht unerheblich, dass ihre Familie auch Freunde hatte, die ebenso viel Geld besaßen. Und dieser Mann schien dazuzugehören. Narutos Lippen öffneten sich, um ein Keuchen an die Oberfläche zu lassen. Die Finger des Anderen hatten sich bereits fest um seine Erregung gelegt und massierten ihn mit Geschick. Es fühlte sich heiß an. Er fühlte sich heiß an. Fest legten sich die Finger seiner anderen Hand wieder an Narutos Po, um diesen zu drücken und seine Finger in eine bestimmte Richtung gleiten zu lassen. Inzwischen war der Schwarzhaarige näher zu ihm gekommen und er fühlte, wie die geröteten Lippen auf seine Haut trafen. Als die fremden Finger jedoch durchaus unerwünschtes Terrain erreichten, drückte Naruto bestimmt gegen seine Brust und beförderte ihn somit wieder nach hinten. Hart traf sein Rücken an die kalte Tür, doch anscheinend ließ der Fremde sich davon nicht beirren. Nein, denn Naruto konnte das amüsierte Grinsen auf seinen Lippen sehen. Diesen arroganten Blick würde er ihm austreiben! »Hast du Sasuke gesehen?« Ino durchwühlte ihre Handtasche nach ihrem Smartphone. Da das silberne Täschchen jedoch alles andere als klein war, konnte sie das kleine Gerät jedoch nicht auf Anhieb finden. Daher hob sie ihren Blick, während ihre Hand noch immer in ihrer Tasche steckte, um Sakura anzusehen. Diese zuckte jedoch nur die Schultern, bevor sie den Kopf schüttelte. »Vielleicht ist er bei Neji«, vermutete sie und nahm einen Schluck von ihrem Champagner, bevor sie ihren Finger über den Rand gleiten ließ und sich einen Tropfen von diesem leckte. »Oder noch gar nicht hier.« »Ich hab vorhin mit ihm telefoniert. Er meinte, er wäre früher hier. Irgendetwas, was er mit Neji besprechen wollte«, erklärte Ino und zog letztlich mit einem triumphierenden Gesichtsausdruck ihr Smartphone hervor. Das glitzernde, mit Strasssteinchen besetzte iPhone wurde sofort entriegelt und sie checkte, ob sie eine Textnachricht von ihrem Freund erhalten hatte. Allerdings konnte sie keine sehen, weshalb sie kurz etwas grübelte und mit ihren hellblau lackierten Fingernägeln auf den Touchscreen tippte. Dann jedoch schob sie das iPhone wieder zurück in ihre Handtasche, nachdem sie es noch auf Laut geschaltet hatte, und hängte sich diese wieder über die Schulter. Sakura zuckte abermals die Schultern, leerte ihr Glas und stellte es auf das Tablett eines vorbeikommenden Kellners. »Weit kann er nicht sein«, sagte sie und sah zu ihrer besten Freundin, dessen Aufmerksamkeit Sakura nun wieder hatte. »Ich bin mir sicher, du läufst ihm schon über den Weg. Außerdem bist du gerade erst angekommen. Hast du überhaupt schon was getrunken?« Bestimmt fasste sie die Blonde am Handgelenk und zog sie mit sich zu der Bar. Ino konnte ruhig einmal etwas trinken, wenn sie schon hier war. Und von Sasuke hatte sie heute tatsächlich noch nichts gesehen. So lang war Sakura jedoch selbst noch nicht hier. Auch Naruto und Sai hatte sie aus den Augen verloren. Aber genauso wie bei Sasuke, war sie der Auffassung, dass er diesen schon irgendwann über den Weg laufen würde. Dass sie Naruto nicht direkt wiederfand, war nur ein gutes Zeichen für sie. Das bedeutete, dass er jemanden gefunden haben musste, mit dem er sich unterhielt. Dass er schon Anschluss gefunden hatte. Und vielleicht vergnügte er sich ja auch ein wenig, obwohl er eigentlich gar nicht hier her gehörte. Obwohl er eigentlich gar nicht hier wohnte und bisher niemanden kannte. Sakura hoffte jedoch, dass er schnell Freunde fand und sich nicht immer nur mit seiner Cousine abgeben musste. Sie ahnte ja gar nicht, wie schnell Naruto Anschluss gefunden hatte. Schnell trat der Atem des Schwarzhaarigen über seine geröteten Lippen und prallte auf das dunkle Holz der Tür. Inzwischen stand er mit dem Gesicht zur Tür, als Naruto ihn recht grob umgedreht hatte, um an seinen durchaus süßen kleinen Po zu gelangen. Die Haut war schon lange nicht mehr so hell und umberührt, sondern ebenso gerötet, wie seine Wangen. Fest pressten sich Narutos Finger dagegen und massierten die runden Pobacken. Der Blonde hörte, wie der Kehle des anderen ein leiser Ton entwich. Ob er nun etwas sagen wollte, sich aber im letzten Moment umentschied, oder er ihn damit unbewusst dazu drängen wollte, etwas zu tun, wusste er nicht. Gerade war es Naruto aber egal. Fest gruben sich seine Zähne in seine Schulter. Das dunkelgraue Hemd hatte längst seinen Weg auf den Boden gefunden und wurde genauso wenig beachtet, wie Narutos Shirt. Langsam glitten seine Finger über den makellosen, kräftigen Rücken, strichen über die weiche Haut und hinterließen leichte Striemen darauf. Als er jedoch genug davon hatte, ihn einfach nur anzufassen, löste er seine Finger und bückte sich, um in seiner Hosentasche nach etwas zu suchen. Die Atmung des Fremden regulierte sich langsam wieder und Naruto sah, wie er über die Schulter her zu ihm blickte und sich sogar etwas weiter aufrichtete. Allerdings drückte er ihn sogleich wieder gegen das kalte Holz, als er die kleine Verpackung in seiner Hosentasche gefunden hatte. Schnell riss er sie mit den Zähnen auf und fischte das Kondom hervor. Der Schwarzhaarige beobachtete, wie Naruto sich dieses überstreifte und sich letztlich gegen ihn lehnte. Es fühlte sich gut an, ihn so nahe bei sich zu spüren und langsam und vergleichsweise sanft ließ Naruto seine Finger über die flachen Seiten gleiten. Die Gänsehaut, die sich unter seinen Fingern ausbreitete, spürte er durchaus, doch gerade achtete er nicht groß darauf. Ihm entwich ein Keuchen, als er sein hartes Glied zwischen den festen Pobacken entlang gleiten ließ, den Anderen damit deutlich reizte, als sein Spitze immer wieder über diese durchaus intime Stelle glitt. Doch er hielt ihn hin, wollte ihm noch nicht das geben, was er so unbedingt wollte. Brauchte. Obwohl sein eigener Körper bereits danach verlangte. Naruto spürte, die kühle Finger nach hinten griffen und sich in seinen Oberschenkel krallten, während dieser verführerische Po sich ihm willig entgegen gestreckt wurde. Und er sich selbst nicht mehr zügeln konnte. Hart drang er in den Anderen ein, entlockte dem Schwarzhaarigen damit ein verlangendes Stöhnen, begleitet von einem verzweifelt klingendem Laut, als er seine Stirn gegen das kühle Holz sinken ließ. Narutos Finger strichen durch die kürzeren Haare in seinem Nacken, krallten sich schlussendlich in diese und zogen seinen Kopf etwas weiter nach hinten, so dass er seinen Kopf in den Nacken legen musste, während er sein Becken fester an das des Anderen drückte. Es war heiß! Und er konnte nicht genug von diesem fremden Körper bekommen, der sich immer wieder verlangend um ihn verengte und sich ihm entgegenschob. Der ihm so deutlich zeigte, wie sehr er ihn wollte! Dieses Wissen entlockte Naruto ein Stöhnen, als er seine Finger zurückzog. Fest umfasste er die Hüfte des Anderen und stieß in ihn, genoss diese Nähe mit der Erkenntnis, dass dieser Aufenthalt hier in Miami gerade erst anfing, interessant zu werden. »Ich schreibe Sasuke eine Nachricht«, gab Ino entschieden von sich. Sie strich ihr mattblaues Kleid etwas glatt, welches ihr gerade so bis zu den Knien reichte, und griff nach ihrer Handtasche. Abermals ging sie auf die Suche nach ihrem iPhone. Ino und Sakura hatten sich auf der großen Sofalandschaft niedergelassen. Hinata hatte sich nur kurz darauf zu ihnen gesellt und nippte an ihrem Glas. Sakura wusste, dass Alkohol noch immer nicht ihr Fall war und die Tatsache, dass sie bereits leicht rosa Wangen hatte, zeigte deutlich, dsas sie scheinbar noch genauso schnell auf Alkoholkonsum ansprang, wie in jungen Jahren bereits. »Ihr seid auf der gleichen Party und du schreibst ihm eine Nachricht?« Sakura stellte nur noch einmal klar, was sie bereits wusste, und mit erhobener Augenbraue sah sie zu der Blonden. Diese zuckte nur die Schultern und sah von ihrem Smartphone auf. »Du findest... Wie hieß er noch gleich? Naruto? Du findest Naruto doch auch nicht wieder«, konterte Ino unbekümmert und ließ ihre Finger weiter über den Touchscreen fliegen. »Die Tatsache, dass Sai jedoch ebenfalls nicht hier ist, bestätigt aber nur meine Vermutung, dass die beiden sich das Haus ansehen... oder den Garten. Was auch immer. Naruto kann nicht weit sein. Schließlich kennt er sich hier noch nicht richtig aus und wenn er sich verlaufen hätte, hätte er sich bei mir gemeldet.« Sie zog selbst ihr Smartphone hervor und warf einen Blick darauf. Wie sie es bereits geahnt hatte: Keine Nachricht. Zufrieden steckte sie es wieder weg und blickte zu Ino. »Vielleicht ist Sasuke einfach nicht hier und hat sich verspätet, wie ich es bereits vorhin vermutet habe.« »Da ist Sasuke.« Hinatas ruhige Stimme ließ sowohl Sakura, als auch Ino aufschauen. Und tatsächlich. Da war Sasuke. Und nicht nur Sasuke, denn auch Naruto war nur ein paar Schritte hinter ihm. Also hatten die beiden sich bereits kennengelernt? Offenbar lag Sakura mit ihrer Vermutung, Naruto war bei Sai, doch nicht so ganz richtig. Aber wenn er bereits Sasuke kennengelernt hatte... Sie schmunzelte. »Schatz!« Ino sprang auf, als sie ihr iPhone hektisch in ihre Handtasche geworfen hatte, und kam auf den Schwarzhaarigen zu. Naruto beobachtete misstrauisch, wie die blonde junge Frau, welche er bereits in der Stadt getroffen hatte und als Sakuras beste Freundin Ino identifizierte, aufsprang und auf sie zukam. Gleich glitt sein Blick zu dem Schwarzhaarigen, welcher jedoch nicht auswich, als Ino geradewegs in seine Arme lief. In einer recht intimen Geste schlang sie ihre Arme um den Nacken des Fremden, mit dem er gerade ausgesprochen guten Sex gehabt hatte, und küsste ihn auf die Lippen. Automatisch wanderten Narutos Augenbrauen nach oben. Das... Das war also Inos Freund. Inos Freund, namens... »Wo warst du, Sasuke? Ich dachte, du hättest dich vielleicht verspätet.« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)