Fuyu no Ai* von MAC01 (Naruto-Adventskalender) ================================================================================ Kapitel 4: Brüder ----------------- Gerade als Sasuke fragen wollte, wen sein Bruder mit 'ihn' meinte, spürte der Jüngere wie sich ein gewaltiges Chakra näherte. Er wandte sich halb um, die Hand immer noch auf seinem Kusanagi liegend und blickte auf den Rand der Lichtung, die sein Bruder so ausgiebig beobachtet hatte. Es dauerte einen Moment, bis er das Chakra erkannte und sich seine Anspannung etwas löste. Dann trat aus dem Nichts Naruto vor sie. Er musterte sie beiden ausgiebig und mit prüfendem Blick. "Zwischen euch alles senkrecht?", fragte Naruto misstrauisch. Tatsächlich waren die Brüder vor Monaten aufeinander getroffen und Sasuke war mehr als bereit gewesen gegen seinen älteren Bruder anzutreten, um endlich sein Schicksal als Rächer seines Clans zu erfüllen. Doch nach einem ersten Schlagabtausch war ihr Kampf von einem weiteren Mitglied von Akatsuki unterbrochen worden. Er stellte sich als Tobi vor und sofort erkannte Sasuke in ihm ebenfalls ein Mitglied seines Clans. Noch ein Uchiha. Er war verwirrt gewesen, konnte nicht glauben, dass es neben ihnen beiden noch ein Überlebender des Clans gab. Aber bevor Sasuke ihn zu seiner Herkunft und seinen Motiven befragen konnte, hatte der Fremde ihn gefragt, ob er sich bewusst wäre, dass Itachi ihn manipulieren würde. Hasserfüllt hatte Sasuke geantwortet, dass sein Bruder ihn schon sein ganzes Leben manipulieren würde, damit aber endlich Schluss sei, denn er würde ihn nun hier und jetzt töten. Tobi hatte aufgelacht und Itachi fauchte den fremden Uchiha an, seine Klappe zu halten und sich aus ihrem Kampf rauszuhalten. Doch der andere dachte gar nicht daran, dem Wunsch Itachi's nachzukommen. Als Itachi seinen Kollegen angreifen wollte, paralysierte dieser ihn. Dann eröffnete Tobi Sasuke eine Wahrheit, die dieser nie für möglich gehalten hätte. Er erzählte von dem jungen Itachi, seinen Idealen, Zielen und Hoffnungen. Von der kalten, harten Realität, die den viel zu sensiblen Jungen schließlich eingeholt hatte, vom Tod seines besten Freundes - der ebenso sensibel gewesen war -, den Plänen des eigenen Clans und dem Auftrag der Dorfältesten. Ungläubig hatte Sasuke Itachi angestarrt, unfähig auch nur ein Wort zu hören. Doch als Itachi aus seiner Starre befreit worden war, wandte dieser sich ab. Tonlos hatte sein älterer Bruder nur gemeint, dass das alles nichts ändern würde. Er habe den Clan ermordet und Sasuke wäre nach wie vor der Rächer, der den Clannamen wieder reinwaschen und mit Stolz erfüllen würde. Doch Sasuke konnte den Kampf nicht fortsetzen. Er hatte seine Waffe in ihre Scheide geschoben und sich ergeben. Wenn Itachi einen Kampf auf Leben und Tod wollte, dann bot er ihm nun die Möglichkeit ihn ohne großen Aufwand zu töten. Entsetzt hatte ihn sein Bruder nur angestarrt und versucht sich unter einem Vorwand heraus zu winden. Da hatte Sasuke endlich erkannt, dass sein Bruder niemals in der Lage gewesen war, ihm ernsthaft zu schaden und schon gar nicht, ihn zu töten. Seine Aufgabe hatte von einem Augenblick zum anderen einfach ihren Sinn verloren und er spürte, dass all der Hass und die Wut auf Itachi bedeutungslos wurden. Spürte, wie die Bruderliebe, die er so lange verleugnet hatte, wieder aufkeimte und ihn erkennen ließ, dass Itachi's einziges Bestreben darin gelegen hatte, ihn zu schützen. Wie hätte er diesen Feldzug gegen den einzigen Menschen, der ihm jemals so viel bedeutet hatte, weiter fortsetzen können. Schließlich hatte auch Itachi eingesehen, dass sein Plan gescheitert war. Sasuke blickte prüfend über seine Schulter zu seinem Bruder, bevor er die Hand von seinem Schwert nahm und Naruto zunickte. "Was tust du hier?", fragte Sasuke verwundert. "Frieren!", war die simple, nichtssagende Antwort des Blonden. Itachi musste schmunzeln, als er Naruto's kesse Antwort vernahm. Frech, wie eh und je! Sasuke wandte sich wieder zu Itachi. "Du hast auf Naruto gewartet?", hakte er ungläubig nach. Itachi nickte nur. "Was willst du von Naruto?", wollte Sasuke harsch wissen. "Immer noch hinter dem Kyuubi her?" Itachi schüttelte den Kopf. Es war nur allzu verständlich für ihn, dass die beiden jüngeren Männer genau das unterstellten, trug er doch nach wie vor die Robe der Organisation, die er nun seit Jahren unterwandert und ausspioniert hatte und deren Bestreben schon in der Vergangenheit das Einfangen des Blonden gewesen war. Woher hätten die beiden wissen sollen, dass er sich von der Organisation losgesagt hatte. Nach dem Gespräch mit seinem jüngeren Bruder hatte er seine Mission bei Akatsuki als sinnlos empfunden. Längst hatte er Konohagakure über die wahren Ziele der Organisation informiert und über deren Aktivitäten immer wieder auf dem Laufenden gehalten. Was die Oberen mit diesen Informationen anfing, lag nicht in seinen Händen. Sein Einsatz bei Akatsuki war stets als befristeter Auftrag gedacht gewesen. Er wollte seinem Land und seinem Dorf so lange nützlich sein, bis sein jüngerer Bruder ihn aufgespürt hätte und endlich dazu in der Lage gewesen wäre ihn zu töten. Doch nachdem Sasuke deutlich gemacht hatte, dass er das niemals tun würde wurde Itachi bewusst, dass sein Auftrag niemals enden würde. Also hatte er sich unter einem Vorwand von den anderen Mitgliedern getrennt und war zurück nach Konohagakure gekommen, um den Blonden im Auge zu behalten. Als zwei Mitglieder ihn schließlich fanden und meinten, es wäre an der Zeit Naruto endlich zu fangen und den Biju zu extrahieren hatte Itachi die beiden getötet. Er wusste, dass ihr Tod nicht unbemerkt bleiben würde und dass der Verdacht sofort auf ihn fallen würde, da er sich der Kontaktaufnahme verweigerte. Damit wäre sein Verrat an der Organisation offiziell. "Was ist dann dein Bestreben?", hakte Sasuke weiter nach. Itachi musste wieder schmunzeln. Er wusste um die Gefühle seines Bruders für den Blonden. Schließlich hatte er Naruto vor drei Jahren nicht töten können, obwohl er ihm überlegen gewesen war. Noch hatte er ihn vor einigen Monaten verletzen können, als der Blonde ihn endlich aufgespürt hatte. Die Gefühle seines Bruders waren für Itachi ein offenes Buch und der Grund dafür, dass er seine eigenen verborgen hielt. "Ist egal!", kam es plötzlich von Naruto. "Sofern ihr beide nicht in dem Schneesturm, der auf uns zu kommt, erfrieren wollt, würde ich euch vorschlagen mir zu folgen!" Mit diesen Worten schloss Naruto wieder einige Fingerzeichen und in der Bannsphäre öffnete sich ein Durchgang. Dann ging er wieder voraus. 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