Ein anstößiges Geschenk von Sunae (Das 7. Türchen) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Guten Abend, für unsere siebte Geschichte begebt ihr euch in unsere Wohnung. Wir sind ein junges Ehepaar das auf die Namen Melanie Meister und Frank Winter hört und wir haben gerade das diesjährige Weihnachtsessen mit unseren Verwandten beendet. Wir sind gerade dabei das Geschirr abzuräumen. Vielleicht sollten wir als aller erstes erklären, wie unser Esszimmer aufgebaut ist. Von der Zimmertür aus rechts im Raum befindet sich ein kleiner Tisch mit Geschenken, dahinter ein zugegebenermaßen eher spärlich geschmückter Weihnachtsbaum und links davon ein großer massiver Eichentisch mit neun Stühlen. Mühsam lehnte ich mich auf einen Stuhl zurück und streckte die Beine. Ich fühlte richtig, wie sich meine Muskeln entkrampften. "Endlich haben wirs geschafft, ich bin fix und fertig." Meine Frau warf mir diesen einen Blick zu der sagte, "es ist erwünscht das du mithilfst". Leider verstand ich was sie meinte, also blieb mir nichts anders übrig. Ich riss mich zusammen und raffte mich nochmal mühsam auf. "Gut, gut, ich räume auch ab. Also ähm, was denkst du? Das war doch..." Ich zögerte, aber ich beendete trotzdem den Satz. "Nett" Melanie stemmt die Hände in die Hüften. "Nett?! Ha! Ja, für dich vielleicht. Du hast auch gar nicht mitbekommen was da die ganze Zeit abgelaufen ist." Sie griff nach den Gläsern. Überrascht von ihrer Reaktion stammelt ich irgendwas als Verteidigung zusammen. "Das ist nicht wahr, ich wollte nur... Wir sehen unsere Verwandten so selten und da wollte ich nicht auch noch Streit anfangen." Tja, so bin ich, der Mann den sie geheiratet hat nun mal. Ein kleiner Schauspieler aus dem örtlichen Stadttheater, der öfters mal das Ziel von Kritik ihrer Tante Martha wurde. Sie sagte mir immer, wenn ich eine richtige Familie wolle, sollte ich aufhören mit solchen Späßchen und mir etwas bodenständiges suchen. Ach ja, die liebe Tante Martha, sie war wirklich ein Abziehbild einer alten Dame. Wie diese älteren Mütterchen halt so sind. Sie glauben sich immer im Recht wegen ihrer enormen Lebenserfahrung, sie weichen keinen Millimeter von ihrer Meinung ab und sind konservativ bis auf die Knochen. Ach ja, Tantchen. Natürlich ist das nicht immer spaßig, aber sie war halt alt und krank, weshalb ich das Beste daraus machte. Ich muss zugeben, wenn ich privat in ihrer Nähe bin, schauspielere ich selbst ein bisschen, um besser mit ihr zurecht zu kommen. Melanie weiß wie ich es meine, aber leider gab es früher immer wieder streit, weil sie nicht verstehen wollte, dass ich nur erreichen will das wir uns alle vertragen und das ich deshalb nie etwas erwidere, wenn sie wieder anfängt wegen meinem Beruf herum zu sticheln. Deswegen hätte ich auch wenig überrascht sein müssen, als sie sie schnurstracks auf den Tisch mit den Geschenken zu marschierte und sich das Geschenk griff. Sie hob es demonstrativ hoch, schaute mich mit diesen einen bestimmten Blick an und ließ es dann zurück in die Schachtel fallen. Ich stöhnte auf. "Räumen wir einfach auf." Als nächstes griff ich nach einem Teller, aber da ich etwas erschöpft war, hielt ich es zu schräg. "Vorsicht, du kleckerst." Schnell war sie neben mir, um die Soße mit einer Serviette aufzufangen. "Oh Mist, da hast du recht." Sorgfältig begann ich die paar Soßenspritzer von der Tischdecke zu tupfen, bis sie mir den Stoff aus der Hand riss, diesen genau musterte und sie mir dann unter die Nase hielt. "Lass das, was soll das? Ich weiß, was eine Serviette ist." "Schau dir das mal an. Die Servietten sind das einzige, was heute Sauber geblieben ist." Stolz auf ihre Enthüllung hielt sie inne, um auf meine Reaktion zu warten. Was sollte ich da groß sagen, ich versuchte sie irgendwie zu beschwichtigen und bemühte mich dabei, ein möglichst sanftmütiges Gesicht aufzusetzen. "Kinder sind nun mal so." Doch mein Schatz blieb hart. "Ja, Kinder sind so, dafür gibt es Erwachsene. Den ganzen Abend haben haben sie sich unmöglich benommen, aber du glaubst nicht, dass meine Schwester ein Wort gesagt hätte." Während sie weiter erzählte beginn ich damit, das ganze Besteck einzusammeln. Was sollte ich davon halten? Melanie und meine Schwägerin Margret verstanden sich früher großartig, aber dann wurden die Zwillinge geboren und danach ging es nur noch um die Babys. Sie war eine kluge, witzige Frau, aber scheinbar macht es bei manchen Frauen, wenn sie Kinder bekommen, einfach "klick" und ab da existieren nichts anderes mehr. Wir beide haben ja nicht unbedingt etwas gegen Kinder, aber ich fand es traurig das sie sich so entfremdet hatten. Von meiner Seite aus sind nur noch meine Eltern übrig und sie hat nachdem ihr Vater abgehauen ist, als sie noch ganz klein war nur ihre Mutter, deren Schwester und ihre eigene Schwester. Weihnachten feierten sie inzwischen eigentlich nur noch, weil sie dann die Möglichkeit hatten die Familie zusammen zu führen. Ach ja, in der Vergangenheit waren es immer schöne Feste, aber die Zeit bleibt nicht stehen. Tantchen hat sich dieses Jahr wirklich was geleistet. Aber diesen Gedanken verdrängte ich zum damaligen Zeitpunkt. Es sei noch gesagt, dass unsere Küche an das Esszimmer angrenzt. Die Tür ist gleich links, deshalb konnten wir uns auch fließend unterhalten. "Sei nicht so faul und nimm die Soße." Während sie das sagte, grifft sie nach der Schüssel mit den Knödeln. "Eins, zwei, drei, vier, fünf. Ich habe sechs gemacht und fünf sind noch übrig." Ich hasse diese Dinger. Ich zucke deshalb nur kurz mit den Schultern und versuchte sie auf andere Gedanken zu bringen. Ich umfasste ihre Hüfte und küsste ihren Nacken, während ich ihr die Schüssel von hinten abnahm. "Du hast andere Talente Liebling. Davon abgesehen, kleben die Dinger wie... ich weiß auch nicht was." Damit hatten wie es hinter uns. Der Abwasch konnte noch bis Morgen warten. Es tat wirklich gut, sich etwas ins Wohnzimmer zu setzen und die Füße hochzulegen. Nach so einem anstrengenden Tag wie Heute hatten wir uns das redlich verdient. Meine Frau war nicht immer so zickig, aber das Benehmen unserer Verwandten hatte sie nun Mal furchtbar aufgeregt. Ich denke es freut sie, wenn sie ihre Mutter und ihre Schwiegereltern wiedersieht, aber auf den Rest der Familie konnte sie verzichten. Aber was sollte sie machen? Ihrer Tante ging es immer schlechter. In den letzten drei Monaten musste sie drei mal ins Krankenhaus. Es ging zu Ende mit ihr, das wussten wir alle und deshalb mussten sie Rücksicht zeigen und deshalb ließen wir, sie einfach reden. Sie vergrub ihren Kopf in das Polster und nahm seine angenehme Wärme dankbar auf. Hätte sie es gekonnt, wäre sie vermutlich in meinen Armen eingenickt. Währenddessen wartete ich nur auf eine gute Gelegenheit ihr eigenes kleines Geschenkt auszuprobieren. Aber leider wusste ich nur zu genau, dass ich sie jetzt nicht darauf ansprechen kann, denn dann würde sie sich nur wieder über ihre Tante aufregen. Aber Tante Martha war auch unglaublich hartnäckig gewesen. Aber ich denke es war wohl irgendwie auch unsere Schuld gewesen, in gewisser Weise. Wenn wir uns so etwas schenken wollen, dann hätten wir uns gleich eine Alibistory ausdenken können, soweit ein Verwandter danach fragt. Dann wäre die Sache vielleicht nicht ganz so peinlich geworden. An sich ging ja alles gut aus, sie sagte ihr es wäre Kleidung, was ja im Prinzip auch stimmte, aber natürlich ließ das alte Mütterchen nicht locker und wollte unbedingt sehen wie es mir stehen würde. Tja, das wäre vielleicht ein Fest geworden, hätte ich mich ernsthaft darin sehen lassen. Als ich damals daran dachte, musste ich kurz kichern, ich drehte aber meinen Kopf weg, damit sie mich nicht darauf anspricht. Am Ende konnten wir dem schlimmsten entgehen, indem wir sagten, es wäre versehentlich schmutzig geworden und deshalb jetzt schon in der Wäsche. Soviel zu dem Geschenk, aber die Frage bleibt, was wir mit Tantchens Päckchen machen? Wegschmeißen wäre doch irgendwie verletzend, selbst wenn die gute Frau das vermutlich niemals mitkriegen würde. Aber Teufel noch eins, momentan wird er ganz sicher keinen Gebrauch dafür. "Sie würde das so gerne noch erleben", habe sie gesagt. Ich fand es würde nicht helfen, sich darüber einen Kopf zu machen, wenn doch fürs Erste alles überstanden sei. In der Ruhe des Moments ließ ich mich fallen und ließ den Tag auf mich wirken, dachte etwas nach, über all das, was an dem Abend alles passiert war. Ich kam zu dem Schluss, dass meine Frau einen Punkt hatte und das sie vermutlich recht hatte, wenn sie immer damit ankam, das ich zu mir zu viel gefallen ließe. Ja genau! Das ist immerhin eine sehr intime Angelegenheit und ganz allein meine Endscheidung und natürlich die von Melanie. Wäre sie nicht so furchtbar krank und hätte ich den Mut dazu aufgebracht, wäre ich am liebsten aufgestanden und hätte sie eigenhändig davon gejagt. Es ist so schön nebeneinander zu liegen. Schön warm und gemütlich haben wirs hier. Sollen dir blöden Verwandten doch bleiben wo sie sind. Und ihre blöden Geschenke können sie gleich mitnehmen, zu zweit ist es schön genug. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)