Last Heritage of White Tiger von abgemeldet (~Ray's Story~) ================================================================================ Kapitel 7: BBA: The Second Year ------------------------------- Hai ^_^ Erstmal wieder ein dickes "DANKÄÄÄÄÄ!!!" an alle Kommi-Schreiber; ich fühle mich durch eure Kommentare immer wieder irgendwie in Verlegenheit gebracht und gleichzeitig geehrt ^___^ *MEGA-KNUFFZ@ALL*!!! Also, die FF bewegt sich langsam auf Kai zu! Der wird ja wohl hier die Schlüsselrolle spielen und das nicht zu knapp!!! *Kai streichel* Auch wenn er nicht ganz so nett is am Anfang sondern ein gaaaaaanz bösa Bube *sfg* Aba egal, genug gelabert ^_^ Nicht alles, dass ich euch hier mit meiner Geschichte quäle, auch noch mein Gesabbel müsst ihr ertragen X3 ~~**Besondere Grüße an**~~ Mein geliebtes Ricki-Mäuschen!!! *knuffz**drück**knutsch**wuschäl* Du bist mein letztes Flämmchen Hoffnung in dieser kalten, grausamen Welt! Und hör nie auf mir zu schreiben, sonst find ich dich und werd dich so lange mit meiner Depri-BB-FF nerven, bis du auf Knien um Verzeihung bettelst *sfg* Nein, Quatsch, du bist mein Schätzche ^___^ *KNUFF* Immerhin haben die Leser dir 3/4 dieser FF zu verdanken ^.^ (Das ist wahr ô_Ô) ~~**Please don't leave me, Ricki_Mäuschen ^_^**~~ Und nun die FF! Viel Spaß! ~*~ BBA: The Second Year Das Jahr vor seinem 14. Geburtstag lief eigentlich ziemlich ereignislos ab. Doch ein Tag brachte sogar Ray wieder zum Weinen. Es war der Tag, an dem Tai sein Training in der BBA beendete... "Bitte Ray, hör auf zu heulen und komm da raus! Sonst geh ich wirklich..." "NEIN! Bleib; ich will nicht wieder allein sein...!" Ein erstickter Schluchzer. "Mein Gott Ray, ich werde doch nicht in ein anderes Land gesteckt! Ich darf dich immer wieder sehen; wann ich möchte! Nun komm schon, ich muss echt mal!" "NEIN!" "RAY!!!" Ein Schlucken. Dann öffnete sich die Tür und Tai schob sich in die kleine Kabine, wo ein total verheulter Ray auf der Toilette hockte und ihn aus geschwollenen Augen ansah. Ray war es nicht gewohnt, dass Tai so laut wurde. "Du hättest jede Toilette benutzen können...", versuchte Ray genervt zu sagen, doch das Schluchzen vereitelte jeglichen gleichgültigen Ton in seiner Stimme. "Nein." Der Braunhaarige tätschelte seinen Kopf. "Schon allein, weil du auf diesem einfachen Alltagsgegenstand gesessen und deine Präsenz hinterlassen hast." Ray musste grinsen, was allerdings ein wenig verwirrend aussah, wo er doch mit all den Tränen in den Augen und auf den Wangen seinen besten Freund, der nun gehen musste, angrinste. "Würdest du nun bitte hier heraus gehen?", fragte Tai etwas rot geworden und Ray lief nun auch rot an. "Äh, sind wir nicht beide Jungs... Ich meine... So schlimm...", begann Ray, doch schon hatte Tai ihn sanft hinausgeschoben. "Du hast mir den ganzen Platz weggenommen...", hörte man Tai hinter der verschlossenen Tür grummeln, bevor das übliche Geräusch - wenn jemand auf Toilette geht und mal für kleine Jungs muss - einsetzte und ein erleichterndes Seufzen über Tai' s Lippen kam. Ray musste wieder grinsen. Er wusste, dass Tai noch immer in ihn verliebt war, aber es hatte sich so viel geändert seit damals. Seit Bryan weg war. Ray hatte den Lilahaarigen schon aus seinem Gedächtnis eliminiert und war nur noch aufs Trainieren oder Albern mit Tai aus. Er hatte sich *so* fest vorgenommen, auf dem Klo zu hocken und zu weinen, bis Tai da blieb. Aber es ließ sich eben nicht ändern. Als die Tür geöffnet wurde und Tai mit einem Gesichtsausdruck der Zufriedenheit seiner Umwelt zeigte, dass seine Blase entleert war, nahm Ray den Gelegenheitsmoment wahr: Er gab Tai einen kleinen Kuss auf die Wange und lief dann kichernd heraus, während der Braunhaarige mit weit aufgerissenen Augen in den Spiegel starrte, auf dem mit Lippenstift etwas geschrieben stand... 'Werde dich vermissen, Tai. Such mich nicht. Ich hocke irgendwo auf dem Dachboden und heule wieder, obwohl ich mir vorgenommen habe, nicht mehr zu heulen, weil du gehst. Wenn du mich trotzdem suchst, dann nur zu. Ich warte auf dich. Für immer. *Ray* PS: Keine Angst, ich wische den Lippenstift nachher schon wieder hier ab...' Tai grinste. Ja, das passte zu Ray. Tai wusste, dass Ray ihn nicht wirklich liebte, aber er hatte eine "charmante" Art, Tai zu beweisen, wie wichtig ihm ihre Freundschaft war. Also stieg er die Treppen zum Dachboden hinauf, welcher den BBA- Schülerinnen und BBA- Schülern als Aufenthaltsraum diente, aber zur Trainingszeit unbenutzt war. Und dort vernahm er schon das leise Schluchzen von Ray, welches aus einer Ecke des Dachbodens kam und fast nach dem Weinen eines Gespenstes klang. "Ray... Hübschen Lippenstift hast du da...", sagte Tai und fuhr sich noch einmal über die Stelle, wo Ray ihn auf die Wange geküsst hatte. Und wie vermutet hatte er roten Lippenstift an den Fingern kleben. Doch Ray antwortete nicht, sondern schluchzte weiter. Man konnte seine weißen Kleider im einfallenden Licht ganz gut erkennen und sein langes, schwarzes Haar, welches er wie immer zum Zopf gebunden trug, schimmerte im Sonnenlicht. Ray sah einfach bezaubernd aus, auch wenn er gerade weinte. Also trat Tai an seinen Freund heran. "Ich habe ihn von einem meiner Weiberfanclubs in der Umkleide liegen gehabt. Du kannst ihn gerne haben; ich benutze so was nicht.", murmelte Ray und streckte Tai über die Schulter hinweg einen ,Margret- Astor' - Lippenstift in der Farbe *Kirschrot* entgegen, worauf Tai anfangen musste zu lachen. "Aber benutzt hast du ihn trotzdem, um mich richtig schön zu versauen. Trotzdem Dankeschön. Ich werde ihn wie meinen Augapfel hüten, wenn du ihn mir schon schenkst.", sagte er und nahm die Kosmetik entgegen. Er steckte ihn ein und hatte nun endlich beide Hände frei, um Ray auf die Beine zu ziehen. Aber Ray hatte irgendwie eine "Ich- Hab- Keinen- Bock" - Phase gepackt und er sackte immer wieder auf dem Boden zusammen. "Trag mich...", wimmerte er gespielt und Tai seufzte. "Ray, du machst mich alle. Ich muss bald fahren. Möchtest du mir nicht wenigstens vernünftig ,Lebewohl' sagen?", fragte er und ließ sich neben Ray auf dem Boden nieder. Und begann im nächsten Moment lauthals zu prusten, als Ray seinen Kopf zu ihm wandte und folgendes Gesicht präsentierte: Roter Lippenstiftmund, Wimperntusche, Lidschatten und Nachgerötete Wangen. "Also hast du nur so getan, als ob du heulst...", schmollte Tai, "Das hätte ich mir denken können." "Aber du bist gekommen.", grinste Ray, "Das war es wert, so zu tun als ob und mich so lächerlich zu schminken!" Tai grinste. "Ich dachte, das wäre dein tägliches Aussehen!", meinte er, bevor er aufsprang und loshastete, denn Ray hatte zum Schlag ausgeholt. "SAG DAS NOCHMAL UND ICH WERDE DICH...!", rief Ray und sprang ebenfalls auf, um Tai zu jagen, "...DANN WERDE ICH DICH SO LANGE ZULABERN, BIS DU DEINE MEINUNG ÄNDERST UND HIERBLEIBST!" "Versuch es doch! Und fang mich, wenn du kannst!" "Darauf kannst du wetten!!!" Am Abend war es dann soweit. Der Abschied war da. Ray und Tai hatten zuvor noch eine größere Partie ,Hasch mich!' gespielt, die in einem Heuhaufen auf einem Acker geendet hatte, welcher nicht weit vom BBA- Trainingszentrum entfernt lag. Dort hatten sie sich dann freundschaftlich geschlagen und herumgerollt, wobei es zu einem *versehentlichen* Kuss gekommen war. Fazit: Ray war Rot wie eine Tomate und Tai grinste breiter als ein Honigkuchenpferd. Denn er hatte einen wirklich fast ernst gemeinten Kuss von Ray bekommen und das machte ihn einfach glücklich. Doch nun stand Ray neben dem Fahrzeug, in dem Tai weggefahren wurde und starrte auf den Boden. Noch stand das Fahrzeug still; die Motoren waren noch nicht angeworfen worden. Tai hatte seinen Koffer im Kofferraum verstaut und war nun auf dem Weg zum Beifahrersitz; auch der Fahrer ließ sich mit einem großen Becher Kaffee alle Zeit der Welt. Auf dem Weg kam Tai an Ray vorbei, welcher jedoch nicht aufsah. Innerlich grinste Tai. Dann hob er Ray' s Kinn vorsichtig mit einer Hand an und sah, was er wieder erwartet hatte: Ray weinte bittere Tränen; allerdings konnte man es in der Abenddämmerung kaum erkennen, da die Straßenbeleuchtung nur begrenzt Licht auf die Jugendgruppe warf. "Ich hab doch gesagt, du sollst nicht mehr weinen, Ray... Davon bekommt man Falten und es sähe schon komisch aus, wenn du deinem Alter schon weit voraus wärst, oder? Und nun sei tapfer. Du weißt doch, dass ich dich immer lieben werde." Während Tai das sagte, kniff Ray die Augen zusammen und umarmte seinen Freund mit einem lauten Schluchzer. "Ich will aber nicht tapfer sein... Und ich will auch nicht mit der Ungewissheit leben, dich nie wieder zu sehen... Ich will nicht mehr der Raymond Kon sein, der tapfer ist und sich alles gefallen lässt! Ich will der Raymond Kon sein, der... Der sich in deiner Gegenwart immer so glücklich und bestätigt gefühlt hat! Bitte lass mich hier nicht allein, Tai! Ich will nicht mehr allein sein!" Ray krallte sich eisern in die Kleider von Tai, welcher mit gesenktem Blick dastand und die anderen um sich herum nicht mehr wahrnahm. In diesem Moment war er allein mit Ray; die Zeit schien langsamer zu fließen und es kam ihnen vor, als wären sie gerade die letzten Menschen auf dieser einsamen Welt. "Ray..." Der Weinende unterbrach seinen Tränenfluss, um dem Braunhaarigen in die Augen zu sehen. Und er genoss es. "Ray... Ich will dich nicht traurig sehen und da ich weiß, dass du mich nicht liebst, belasse ich es bei Worten, doch ich möchte, dass du dich immer an mich erinnerst und mich als jenen in Erinnerung behältst, der nie die Hoffnung aufgab, dass seine Gefühle erwidert werden...", seufzte Tai, doch in jenem Moment sah er in Ray' s entschlossene Augen. Er hatte etwas vor und Tai war begierig zu erfahren, was es war. "Dann möchte ich, dass du dich immer an den Raymond Kon erinnerst, der er wirklich war und nicht der, der er vorgab zu sein. Versprochen?", fragte Ray und Tai nickte, "Dann komm mal kurz ein Stück herunter. Wenigstens ein letztes Mal..." Tai konnte es kaum glauben, als der Schwarzhaarige mit aller Gefühlsfeinheit seine Lippen auf die Seinigen legte und in ihm selbst jene Sehnsüchte verstärkte, die er zuvor nicht gespürt hatte, weil er einfach geglaubt hatte, Ray würde nichts für ihn empfinden außer Freundschaft. Wieder wurde die Zeit in ihrer Hast gebremst und beide schienen diesen kleinen ,Abschiedskuss' wirklich zu genießen. Nach einiger Zeit löste Ray sich vom Anderen und lächelte ihn an. Die Anderen um sie herum wurden wieder bemerkbar für sie und die Zeit ging ihren gewohnten Gang. "Das war der Dank für all die Jahre, in denen du mir beigestanden hast. Bitte gehe nun, sonst komme ich noch auf die Idee, mich ebenfalls in den Kofferraum zu hocken und mitzufahren. Bitte...", seufzte Ray und ließ von Tai ab, um sich abzuwenden und zu gehen. "RAY!" Ein letztes Mal wandte er sich um. Tai hantierte in seinem Nacken und warf Ray danach etwas zu. "Für dich. Irgendetwas muss ich dir doch als Entschädigung geben, dafür, dass ich dich nun allein lasse..." Ray betrachtete das Ding, das er in der Hand hielt. Es war eine Kette aus Gold, welche einen Anhänger trug: Ein aus kleinen Rubinen und Goldstückchen zusammengesetzter Phoenix zierte die Kette und schlagartig fiel Ray der mysteriöse Junge wieder ein. Was er wohl gerade machte? Ob er auch so viel weinte wie Ray, weil er sich vor der Einsamkeit fürchtete? Ray schaute in Tai' s Augen, nickte und wandte sich wieder zum Gehen ab. Jegliche Worte wären hier unangebracht gewesen - Ray hätte wieder nur geheult. Und dann hätte er ihn nicht mehr gehen lassen. Also nahm er es schweigend hin, mit dem Gedanken, dass diese Nacht die wohl grausamste seines Lebens werden würde... Aber bevor Ray auch nur einschlafen konnte, klopfte es an seiner Tür. Mit einem genervten "Herein" trat auch schon der rundliche Brite ein. "Guten Abend, Ray.", grüßte er und setzte sich zu dem jungen Chinesen aufs Bett. "Der Abend ist alles andere als gut... Für mich ist er der Schlimmste seit Jahren.", seufzte Ray und richtete sich auf, "Was wollen Sie denn, Mr. Dickenson?" Der Brite grinste und starrte aus dem Fenster. "Ich wollte dich fragen ob du nun für die ersten Kämpfe in Arenen bereit bist, Ray. Und da ich dir damals versprochen habe, nach Japan zu gehen, wo dieses Jahr die Wahlen für das Team stattfinden, die Japan auf den weltweiten Meisterschaften vertritt, werden wir das auch tun. Der Flug geht noch heute Nacht. Natürlich nur, wenn du magst, versteht sich.", sagte er und Ray' s Herz begann höher zu schlagen. *Er* würde an einem richtigen Kampf teilnehmen und vermutlich zu dem Team gehören, welches Japan in allen Turnieren vertrat! "Ist schon okay, ich wollte schon immer einmal nach Japan und das wäre die beste Gelegenheit, mich endlich abzulenken.", meinte Ray und Mr. Dickenson lächelte und nickte. "Dann komm in einer halben Stunde nach draußen. Dann fahren wir zum Flughafen und von da aus ab nach Japan.", meinte er und verließ das Zimmer des Chinesen. Dieser trottete langsam zu seinem Schrank, holte einen Koffer heraus und begann zu packen. Endlich war es soweit. Endlich konnte er all den Schmerz ein wenig verdrängen und sich auf Turniere konzentrieren. Aber dennoch schritt er seiner Aufgabe weiterhin unwissend entgegen. Und bald würde er auf jenen treffen, den er treffen muss... "Freust du dich denn schon?" Ray starrte aus dem Fenster des Flugzeugs, welches langsam zu rollen begann und schließlich abhob. Mr. Dickenson saß neben ihm. "Ja, es geht. Ich bin nur verdammt müde. Muss der Stress sein.", murmelte Ray und gähnte herzhaft. "Im Flugzeug schläft es sich gut. Also mach die Augen zu und genieße es.", meinte Mr. Dickenson und kaum hatte Ray das getan, war er auch schon weggepennt... ,Ray... Bald werden wir uns gegenüberstehen...' Ray schaute auf. Er war definitiv *nicht* in diesem dunklen Raum, in dem er all die Träume zuvor war. Er befand sich zusammen mit dem mysteriösen Jungen in einem kleinen Raum, der stark an ein Sprechzimmer von Ärzten erinnerte. Und trotzdem konnte man das Gesicht des Jungen nicht erkennen. Er hatte Ray den Rücken zugewandt. "Wann? Etwa auf den japanischen Auswahlspielen?" ,Ja. Aber erwarte nicht zu viel von dem, den du sie ganze Zeit schon erhoffst, zu treffen. Ich kenne deine Wünsche, Ray, ich weiß, dass du dir einen Partner wünschst, der warmherzig und so was ist... Wie du eben. Doch damit kann ich nicht dienen. So Leid es mir tut.' Aber Ray schüttelte nur den Kopf. "Macht doch nichts! Ich bin gern allein und ich bin es gewohnt, ständig angemeckert und verletzt zu werden. Warum sollte es mir bei dir etwas ausmachen?" Er lächelte, aber versuchte dennoch die Tränen zurückzuhalten. Das, was er eben gesagt hatte, war nicht wahr gewesen. Er wurde noch nie wirklich angeschrieen, aber verletzt wurde er trotzdem. Und die Wahrheit zu verbergen kostete ihn viel Überwindung. ,Dann bist du nicht der Raymond Kon, den ich an meiner Seite haben will. Ich will niemanden, der sich meine Kälte gefallen lässt... Ganz im Gegenteil. Ich möchte den Raymond Kon, der sich geschworen hat, nie wieder nachzugeben, wenn jemand ihn versucht zu demütigen..." Ray' s Gesichtszüge wichen. Hatte der Kerl das echt so gemeint, wie er es gesagt hatte!? Warum wollte er, dass Ray sich gegen seine Gemeinheiten wehrte? Alle Welt wollte doch den willigen Ray... Warum nicht auch dieser Junge hier? Und als könne er Gedanken lesen... '...Weil ich sonst ewig in dem Glauben leben muss, dass alle Welt mich hasst...' "Warum sollte alle Welt dich hassen? Warum???" 'Bald wirst du es erfahren... Bald...' Ray erwachte. Es war noch immer dunkel und sie flogen noch; also hatte er nicht viel geschlafen. Also schaute er noch immer müde aus dem Fenster und betrachtete die kleinen Lichter, die wohl eine Großstadt darstellten. Dabei musste er wieder an den Jungen denken... "Wir sind Tokio verdammt nahe. Es war kein langer Flug, aber das Meer müsste man schon per Schiff oder Flugzeug überqueren. Warst du schon einmal in Tokio, Ray?", fragte Mr. Dickenson auf einmal und Ray schreckte aus seinen Gedanken. Dann schüttelte er den Kopf und wandte sich wieder den Lichtern zu. Mr. Dickenson nahm sein Schweigen hin und konzentrierte sich wieder auf die Stimme der Stewardess, welche die Fluggäste seit 10 Minuten vollschwallte, sie sollten sich anschnallen, elektronische Geräte abschalten, das Rauchen einstellen und alle losen Gegenstände entweder festhalten oder einpacken. Auch Ray ging das Gelaber auf den Wecker und er konzentrierte sich überwiegend auf die sinkende Flughöhe und das Näher kommen des Erdbodens. Und dann ging ein leichter Ruck durch das Flugzeug und sie landeten. Nach aufwendiger Gepäcksuche und totaler Hektik auf dem Flugplatz erreichten Mr. Dickenson und Ray das wohl "unauffälligste" Auto am ganzen Flughafen: Eine mindestens 5m lange Limousine. Dazu ein Chauffeur, der irgendwas in unverständlichem Italienisch laberte, was sowieso kein Schwein verstand und eine Menge Japaner, die die Neueinreisenden mit Kameras fotografierten [das macht Laune XD]. Alles in Allem fand Ray Japan einfach klasse [nein, nicht ironisch gemeint XD]. Eine halbe Stunde später erreichte die Limousine ein Hotel. Als Ray ausstieg, war er nicht mehr wieder zu erkennen. Er war beinahe kotzgrün im Gesicht und in ihm drehte sich alles. Gegen den Italiener war Mr. Dickenson ein richtiger Heiliger, wenn's ums Autofahren ging. Bei dem Briten hatte er zumindest nicht so intensiv das Bedürfnis verspürt, sich aus dem Fahrzeug zu werfen und in den nächsten Busch zu reihern. Aber er riss sich zusammen und lud sein Gepäck aus dem Kofferraum, bevor er und Mr. Dickenson sich ins Hotel begaben. Mühsam schleppte er den Koffer in den Aufzug, der die beiden nach oben brachte. Schwer war das Ding nicht; Ray hatte nur einfach zu wenig geschlafen und keine Kraft mehr. Dann noch über einen Flur, bis sie ihr Zimmer erreicht hatten. Mr. Dickenson wies ihm sein Bett und kaum war das passiert, lag Ray schnarchend drin. Naja, er schnarchte nicht wirklich. Viel mehr war es ein erleichtertes Seufzen über ein angenehm warmes Bett. Aber dieses Mal hatte er keinen Traum. Denn er wusste, dass er seinem "Freund" nun endlich nahe war... Endlich war er am Ziel angekommen, welches er schon seit Jahren verfolgte... Die Sonne kitzelte seine Nase, wovon Ray natürlich erwachte und erst einmal herzhaft niesen musste. Er lag in den Klamotten von gestern auf dem Hotelbett; die Decke hatte er verknittert und das Kissen auf den Boden gefegt. Er fragte sich, was er wohl nachts im Schlaf machte, wenn sein Bett immer so aussah... Ein kurzer, verschwommener Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es erst kurz vor sieben Uhr war. Es war so seine gewohnte Aufstehzeit, aber er fühlte sich viel zu faul, um aufzustehen. Irgendwie glaubte er schon, sein Ziel erreicht zu haben... Das alles nur noch ein Katzensprung sei... Aber er lag falsch, denn er hatte den mysteriösen Jungen ja noch nicht einmal gefunden... Das ließ ihn dann doch innerlich seufzen. Er setzte sich auf und schaute aus dem Fenster. Sie waren im Stadtzentrum von Tokio, das war wahr... Ray hatte es am gestrigen Abend kaum wahrgenommen; so sehr waren seine Sinne vernebelt und die Augenlider zu schwer gewesen. Aber nun konnte er sich an der herrlichen Morgenpracht der Hauptstadt Japans erfreuen. "Du bist also wach. Und, fühlst du dich fit genug, dich heute bei den Meisterschaften eintragen zu lassen? Ich setze natürlich mein vollstes Vertrauen in dich, Ray. Du wirst es garantiert schaffen.", sagte Mr. Dickenson und Ray verschwand schnell im Bad, um sich zu waschen und fertig zu machen. Zusammen verließen sie anschließend das Hotel. Ray fühlte sich irgendwie komisch. Nicht, weil er in anderen Sachen rum lief, da er die anderen ja schon einen Tag und eine Nacht angehabt hatte und wechseln musste. Nein... Wieder wurde die Hoffnung auf seinen Schultern gebettet, auch wenn sie nur von einem Menschen ausging. Er wollte diesen Menschen nicht enttäuschen; immerhin hatte er ihn hierher gebracht; ihn aus dem Sumpf der Einsamkeit geholt... Nein... Er wollte nicht verlieren... ~*~ Owari! ^_^ Noch ein Kapitel und ihr habt euren geliebten Kai! Aber wie sag ich immer so schön: Gut Ding (also Kai X3) will Weile haben! Und es hat sich doch gelohnt, oder? *knuffz* *~Claudi~* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)