Wenn aus Rache Liebe wird von Yugoku ================================================================================ Kapitel 1: Gefangen ------------------- Als ich meine Augen öffnete, konnte ich meine Umgebung erst nur schemenhaft wahrnehmen. Meine Augen versuchten sich an das Licht, welches von diesem Ort ausging, zu gewöhnen. Nach ein paar Minuten gelang es ihnen schließlich und endlich wusste ich, wo ich war. „Ein Kerker?“, waren meine ersten Worte, als ich die Gitterstäbe vor mir sah. Ich bewegte mich darauf nur für einen kurzen Moment. Jedoch reichte das aus, dass ich zusammenzuckte, weil mich plötzlich Schmerzen, die anscheinend fast meinen ganzen Körper erfassten, leise aufschreien ließen. Ich schaute über meinen Oberkörper und Bauch Richtung Boden und erblickte dabei schon mehrere Blessuren. Doch, da ich auch an anderen Körperstellen Schmerzen verspürte, wusste ich, dass auch diese Stellen mit Wunden übersät sein mussten. Als ich mich ein weiteres Mal kurz bewegte, hielt ich sofort inne. Es tat einfach zu sehr weh. Erst jetzt bemerkte ich, dass meine Arme an der Wand fest gekettet waren und ich in einer knieenden Position auf meinen Beinen saß. „Verdammt… Was ist nur passiert? Wie bin ich hierher gekommen?“, überlegte ich fieberhaft. Allerdings konnte ich mich einfach nicht erinnern. Ich zerrte an den Ketten. Das hatte aber nur den Effekt, dass ich wieder Schmerzen spürte und es gleich wieder sein ließ. „Aua, tut das weh.“, flennte ich und versuchte mich nicht mehr so viel zu bewegen. Nur so konnte ich verhindern, dass mich weitere Schmerzen plagten. Deswegen schaute ich mich ab jetzt nur mit meinen Augen um, was meine Sicht allerdings teilweise einschränkte. Doch wie ich bereits schon erkannte, befand ich mich in einem Kerker. Doch in welchen genau, wusste ich leider nicht. Auch das Umschauen brachte keine Erkenntnis darüber, in welchem Kerker man mich festhielt. „Wie lange bin ich eigentlich schon hier?“, kam es mir darauf in den Sinn. Wie es aussah, war ich schon eine Zeit lang bewusstlos gewesen. Ich versuchte erneut meine grauen Zellen zu bemühen und hoffte, dass mich doch noch eine Erinnerung heimsuchen würde und erklärte, warum ich mich in dieser Lage befand. Nach einigen Minuten gab ich dieses Vorhaben doch wieder auf. Egal wie, ich konnte mich einfach nicht an die betreffenden Ereignisse erinnern. Dann plötzlich hörte ich Schritte und mein Bewusstsein war schlagartig wieder im Hier und Jetzt. Ich wurde ganz ruhig und lauschte, wie die Schritte immer lauter wurden und jemand näher kam. Einige Augenblicke später hörte ich an den Schritten, dass es sich wohl um mehrere Personen handeln musste. Nun wurde ich innerlich doch etwas unruhig. Diese Unruhe übertrug sich anscheinend auch auf meinen Schweif. Denn dieser fing an unruhig hin und her zu schwingen. Leider musste ich feststellen, dass selbst mein Schweif nicht von Verletzungen verschont geblieben war. Jede seiner Bewegungen bereitete mir Schmerzen. Zum Glück waren diese Schmerzen aber nicht ganz so schlimm und ich konnte sie ertragen. Dadurch, dass ich innerlich so angespannt war, hatte ich auch keine Möglichkeit meinen Schweif ruhig zu halten. Wie gesagt, er bewegt sich in solchen Situationen von selbst. Nach langen Minuten des ungeduldigen Wartens, die mir wie Stunden vorkamen, sah ich endlich die Personen, die sich meiner Kerkerzelle unaufhaltsam näherten. Zuerst erkannte ich nur ein paar Wachen. Aber als ich dann die Person, welche sich noch hinter den Wachen befand, entdeckte und diese vor die Wachen trat, stockte mir regelrecht der Atem. „Der… der Prinz.“, bekam ich nur stotternd heraus und starrte ihn geschockt an. „Ja, ganz genau. Der Prinz…“, bestätigte der Prinz belustigt bei meiner Erkenntnis, wen ich nun vor mir hatte. Ich war zu keinem Wort fähig, da ich diese Situation erst einmal begreifen musste. „Wenn der Prinz hier ist… Bedeutet das etwa, dass ich mich im Kerker des königlichen Palastes befinde?“, schoss es mir schlagartig durch den Kopf. Es musste so sein. Anders konnte ich mit einfach nicht erklären, warum der Prinz hier sein sollte. Doch den Grund warum ich hier bin, erklärte sich mir deswegen immer noch nicht. „Öffnet die Tür zu seiner Zelle und dann lasst uns alleine.“, befahl der Prinz den Wachen mit ernster Stimme. „Wie Ihr wünscht, Hoheit.“, die Wache tat sofort wie ihr befohlen und öffnete die entsprechende Tür. Danach verließen alle Wachen auf der Stelle den Kerkerbereich und ich war nun tatsächlich alleine mit dem Prinzen an diesem Ort. Kaum waren die Wachen nicht mehr zu sehen, trat der Prinz durch die Tür meiner Kerkerzelle und positionierte sich genau vor mir. Da ich mich in einer sitzender Haltung befand, musste ich nach oben gucken, um das Gesicht des Prinzen überhaupt sehen zu können. Selbst diese kleine Bewegung meines Kopfes bereitete mir Schmerzen. Doch ich riss mich zusammen und ließ mir vor dem Prinzen nichts anmerken. Er tat es mir gleich und senkte seinen Kopf, um mich ebenfalls anzusehen. „Wie komme ich denn zu der Ehre, dass mich der Prinz höchstpersönlich in meiner bescheidenen Kerkerzelle besuchen kommt?“, scherzte ich. Ich wusste auch nicht wieso. Aber ich konnte es in diesem Moment nicht lassen ihn zu necken. Obwohl das später bestimmt noch Konsequenzen nach sich ziehen wird. Da bin ich mir sicher. Ich habe schon von dem aufbrausenden Temperament des Prinzen gehört. Was er auch gerne in die Tat umsetzte. Doch in diesem Augenblick war mir das völlig egal. „Du hast ein ganz schönes, vorlautes Mundwerk, Unterklasse-Krieger. Wenn ich in deiner Lage wäre, würde ich lieber nicht solche großen Töne spucken.“, entgegnete der Prinz mit ernster Miene. „Ihr seid aber nicht in meiner Lage und ich bin nicht Ihr.“, konterte ich grinsend. Das war wohl doch einen Tick zu viel. Denn ich erntete als Antwort eine Schelle, die nicht ohne war. Als ich mein Gesicht wieder zu ihm drehte, schmeckte ich Blut. Meine Lippe war aufgerissen und aus meinem Mundwinkel lief ein Rinnsal Blut mein Kinn runter. Mein Körper zitterte etwas. Denn die Schelle war so stark, dass mein verletzter Körper ebenfalls ein bisschen in die Richtung bewegt wurde, in der mein Kopf durch sie gedreht wurde und das schmerzte doch ganz schön. „Du sollst lieber aufpassen, was du sagst. Ansonsten bin ich nicht mehr so nett zu dir.“, meinte der Prinz darauf zu mir. „Wenn das noch nett war. Dann möchte ich lieber nicht wissen, was dann passiert, wenn er nicht mehr nett ist.“, dachte ich und schaute ihn dabei an. Diesen Gedanken behielt ich lieber für mich. Denn ich wollte nicht noch einmal eine kassieren. Mein schmerzender Körper war bestimmt der gleichen Meinung. Als erwiderte ich nichts weiter. „Oha, was ist denn jetzt los? Plötzlich nicht mehr so gesprächig?“, neckte mich nun der Prinz. Ich gab ihm darauf aber keine Antwort und schwieg weiter. Selbst meinen Blick wandte ich ab und schaute zur Seite. Das passte dem Prinzen aber wohl auch nicht wirklich. Er knirschte mit den Zähnen und packte dann mit seiner rechten Hand mein Kinn und drehte meinen Kopf wieder so, dass ich gezwungen war ihn anzuschauen. Mit seinem Griff um mein Kinn zog er meinen Körper so weit zu sich, dass die Ketten, die an meinen Handgelenken und der Wand befestigt waren, komplett gestrafft wurden und mich das einen leisen Schmerzenslaut vor mir geben ließ. Durch den plötzlichen Schmerz kniff ich kurz meine Augen zusammen. Als ich sie wieder öffnete, sah ich das fies grinsende Gesicht des Prinzen vor mir. Was mich als Gegenleistung kurz aufknurren ließ, meine Hände zu Fäusten ballte und ich ihn nun mit einem ernsten Blick anschaute. „Wie es aussieht, willst du wohl doch noch versuchen, dich gegen mich aufzulehnen. Aber ich bezweifle, dass dir das gelingen wird. Selbst wenn du nicht angekettet wärst, hättest du keine Chance gegen mich. Du bist nur ein Unterklasse-Krieger.“, fing der Prinz darauf an zu reden. -„Deine Kampfkraft ist nicht annähernd stark genug um mir überhaupt gefährlich zu werden und obwohl du als Unterklasse-Krieger meinen Befehlen bedingungslos gehorchen solltest, hast du dich gegen mich aufgelehnt und mich so vor allen Anwesenden lächerlich gemacht.“ „Habe ich das?“, fragte ich einfach so drauf los. Meine Erinnerungen waren immer noch nicht zurück gekehrt und somit konnte ich mich auch nicht an diese Situation mit dem Prinzen erinnern. Doch zum Glück schien er von meiner Amnesie nichts bemerkt zu haben. „Ja, hast du. Was soll diese dämliche Frage? Du hast es nicht nur gewagt, dich meinen Befehlen zu widersetzen. Nein, du hast mich sogar zu einem Kampf heraus gefordert. Was noch demütigender für mich war.“, erklärte der Prinz weiter. „Ich habe ihn zu einem Kampf heraus gefordert?“, wiederholte ich seine Worten in Gedanken und darauf machte es Klick. Ich konnte mich an die voran gegangenen Geschehnisse wieder erinnern und der Kampf gegen den Prinzen lief noch einmal vor meinem inneren Auge ab. Am Anfang konnte ich mich noch gut gegen ihn behaupten. Doch, schneller als ich gucken konnte, übernahm er die Oberhand und verprügelte mich regelrecht, ohne, dass ich noch einmal die Chance hatte zu kontern. Erst jetzt begriff ich, welches große Glück ich hatte, diesen Kampf überlebt zu haben. Der Prinz hätte mich auch, ohne mit der Wimper zu zucken, töten können. Doch aus irgendeinem mir unempfindlichen Grund hat er es nicht getan. „Verstehe. Dann wart Ihr es also, der mich so zugerichtet hatte… Mein Prinz.“, sagte ich zu ihm. Ein leichtes Grinsen konnte ich mir dabei aber nicht verkneifen. „So ist es. Du redest so, als wenn du dich nicht mehr so an unsere kleine Auseinandersetzung erinnern würdest.“, bestätigte der Prinz meine Vermutung. Er ahnte ja nicht, dass ich die Antwort schon wusste. „Wer weiß…?“, entgegnete ich nur. Das ließ eine Augenbraue des Prinzen in die Höhe schnellen. „Na ja, eigentlich sollte es mir egal sein, ob du dich erinnern kannst oder nicht. Aber wenn du doch unter einer Amnesie leiden solltest, erklärt das zum Teil dein Verhalten mir gegenüber, seit ich hier bei dir bin. Anscheinend war mein Versuch, dir Manieren einzubläuen, wohl etwas zu heftig.“, der Prinz schaute mich wieder mit diesem fiesen Grinsen an. „Sieht wohl ganz danach aus.“, meinte ich nur dazu. Ich schloss kurz die Augen, öffnete sich aber gleich wieder. „Glaubt mir, Eure Hoheit. Ich würde Euch auch noch ein weiteres Mal herausfordern. Der Anblick der entsetzten Gesichter Eurer Soldaten und Euer Eigenes waren einfach Gold wert.“, erwiderte ich schließlich. Das hätte ich lieber nicht sagen sollen. Denn der Prinz verpasste mir wieder eine Ohrfeige. Sie war noch heftiger als die Erste und raubte mir für einen Augenblick die Sinne. Wenn ich nicht an der Wand festgekettet gewesen wäre, wäre ich im hohen Bogen durch die nächste Wand geflogen. Ich schrie vor Schmerzen auf. Durch die heftige Bewegung, die die Ohrfeige verursachte, spürte ich wieder die Wunden an meinem ganzen Körper. Genauso wie zuvor, schmeckte ich erneut den Geschmack von Blut in meinem Mund. Meine Lippen bluteten noch stärker und es rann wieder etwas davon mein Kinn hinab. „Du scheinst dich ja doch an alles zu erinnern. Hast wohl in der Zwischenzeit dein Gedächtnis wieder bekommen.“, sagte der Prinz und sah auf meinen zitternden, vor Schmerzen krümmenden Körper hinab. Ich sagte nichts darauf. Konnte ich auch nicht. Die Schmerzen erforderten gerade meine gesamte Konzentration. Doch der Prinz wartete nicht darauf, bis ich mich wieder gefangen hatte. Erneut ergriff er mein Kinn und erzwang so, dass ich ihn ansehen musste. „Glaub mir. Das war erst der Anfang für die Demütigung, die ich durch dich erleiden musste. Meine richtige Rache wird noch kommen.“, rief der Prinz und sein Blick verriet mir, dass er mehr als die Wahrheit gesagt hatte. Ich zuckte vor Schreck kurz zusammen. „Warum habe ich Euch, Prinz Vegeta, eigentlich gedemütigt? Ihr habt den Kampf doch haushoch gewonnen.“, das war das erste Mal in diesem Gespräch, dass ich den Prinzen mit seinem Namen angesprochen habe. Keine Ahnung, warum erst jetzt. „Warum? Du wagst es wirklich das auch noch zu fragen?“, verärgert schaute mich der Prinz an. -„Mag sein, dass ich den Kampf gewonnen habe. Doch das ist Nebensache. Das Dreisteste an der ganzen Angelegenheit ist aber dein Verhalten mir gegenüber. Wie ich bereits erwähnte, widersetzt du dich erst meinen Befehlen und als Höhepunkt dieser Schmach, forderst du mich auch noch zu einem Kampf heraus, wo du eigentlich von Anfang an wissen musstest, dass du ihn unter keinen Umständen gewinnen konntest. Er war einfach nur unnütz und hat mir nur Nerven und Zeit geraubt.“ Für ihn mag dieser Kampf vielleicht unnütz gewesen sein. Aber nicht für mich. Auch wenn er mich in diese Lage gebracht hatte. Ich bereue nichts. Genauso wenig bereue ich, seinen Befehlen nicht gehorcht zu haben. Unser ach so toller Prinz hat gesehen, dass nicht jeder nach seiner Pfeife tanzt und alles tut, was er will. Aber ich glaube, die größte Demütigung von allen war eher, jemand aus der Unterklasse hat den Prinzen heraus gefordert. Jemand, der eigentlich am untersten Ende der Rangliste bei den Saiyajins steht. Am liebsten hätte ich das dem Prinzen noch auf die Nase gebunden. Doch ich verkniff es mir. Das hätte seine Wut auf mich bestimmt zum überkochen gebracht und da ich nicht sterben wollte, behielt ich es für mich. „Ähm, Eure Hoheit…?“, wurden wir plötzlich in unserem Gespräch von einer Wache unterbrochen. „Was ist?“, rief der Prinz angepisst. An seinem Tonfall erkannte ich, dass seine Geduld mir gegenüber wirklich bald am Ende war. „Ent… entschuldigt die Störung. Aber es ist Zeit für Euer tägliches Meeting. Da dürft Ihr nicht zu spät kommen, Eure Hoheit.“, erklärte die Wache den Grund für die Störung. „Ach, ist es schon so spät? Manchmal vergisst man einfach die Zeit.“, sagte der Prinz darauf und atmete einmal tief ein und aus. -„Ich werde mich gleich auf den Weg machen. Du kannst gehen.“ „Wie Ihr wünscht.“, die Wache verbeugte sich und ließ uns wieder alleine. „Irgendwie schade, dass ich jetzt gehen muss. Aber ich habe nun mal wichtige Verpflichtungen. Aber du läufst mir ja nicht weg.“, lachte der Prinz laut und löste den Griff um mein Kinn. Ich knurrte als Antwort nur auf und senkte dabei meinen Kopf etwas. Dann machte der Prinz auf dem Absatz kehrt und verließ langsamen Schrittes meine Kerkerzelle. In der Gittertür blieb er aber noch einmal stehen, drehte sich aber nicht um. Ich hob neugierig meinen Kopf wieder etwas an. „Bei meinem nächsten Besuch…“, fing er an zu reden. -„...werde ich nicht mehr so gnädig sein. Schließlich will ich meine Rache richtig auskosten und glaub mir… Dafür werde ich mir alle Zeit der Welt nehmen.“ Wieder lief es mir eiskalt den Rücken runter. Ich konnte sein Gesicht zwar nicht sehen. Doch ich wusste, er hat wieder so ein fieses Grinsen aufgelegt wie vorhin. Ich musste laut schlucken. Nun bekam ich doch etwas Schiss. Ich wollte gar nicht wissen, was der Prinz sich unter seiner Rache vorstellt. Ich ahnte aber, dass das wohl sehr schmerzhaft werden wird, wenn ich an die beiden Ohrfeigen von eben denke. „Genieß die Ruhe, Unterklasse. Ich freue mich schon auf unser nächstes Treffen.“, mit einem noch lauteren Gelächter verließ der Prinz schließlich den Kerkerbereich und ließ mich leicht geschockt zurück. „Mist.“, erst jetzt dämmerte es mir richtig, was ich mir da eigentlich eingebrockt hatte. „Das werde ich nicht überleben.“, war das Einzigste, was ich noch denken konnte und senkte erneut den Kopf. Meine ganze Kraft, die ich eben noch gegen den Prinzen aufbrachte, war wie weg geblasen. Wenn mich die Ketten an meinen Handgelenken nicht gehalten hätten, wäre ich jetzt zu Boden gesackt. Meinen schmerzenden Körper ignorierte ich momentan komplett. Ich befand mich in einer aussichtslosen Lage. Ohne Möglichkeit auf Hilfe. Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)