Two Couples - Two Christmas Lovestories von Aphrodi ================================================================================ 25. Dezember ------------ Belleville, 25. Dezember 2016, 0:41 Uhr   „Also Santa kommt diese Nacht, ja?“   „Ja.“   „Wir können wach bleiben und-“   „Nein“, unterbrach Henri sofort, noch bevor der Japaner aussprechen konnte. Es war aber auch gar nicht nötig, seinen Satz zu beenden, denn er hatte nicht vor, mit ihm wach zu bleiben, um auf Santa zu warten. Es gab ihn nicht und es war kindisch, zu versuchen, ihn zu Gesicht zu bekommen.   „Warum nicht? Bist du nicht neugierig?“   Henri hob seinen Blick von seinem Tablet, an dem er gerade ein wenig im Internet surfte. Gemeinsam lagen sie auf dem Bett, waren schon in Schlafklamotten und so langsam fing die Situation an auszuarten. Es erinnerte ihn stark daran, wie er und Thierry als kleine Kinder in ihren Schlafanzügen beschlossen hatten, die Nacht wach zu bleiben, um Santa zu erwischen. Sie hatten ihn unbedingt sehen wollen, wie er durch ihren Karmin kam, um ihnen die Geschenke zu bringen. Wie viele Jahre war das nun schon her? Und wie oft hatten sie es versucht? Henri wusste es nicht mehr. Was er noch wusste war, dass sie jedes Mal irgendwann eingeschlafen waren, egal wie wach sie sich am Anfang noch gefühlt hatten. Die Augen wurden schwer, sie wurden müde und wurden immer erst viel zu spät wieder auf seinem oder Thierrys Bett wach. Jedes Mal war Santa dann schon da gewesen und einige Zeit später war der Glaube an ihn längst verflogen. Sie wurden eben älter.   „Es gibt ihn eben nicht, warum soll ich wie ein Kleinkind wach bleiben und auf ihn warten?“   Aguri schien davon nicht überzeugt. „Wer sagt, dass es ihn nicht gibt? Irgendwoher kommt dieser Glaube doch her. Warum ist es sonst so verbreitet, dass Santa die Geschenke bringt?“   Längst hatte das Tablet seine Aufmerksamkeit wieder. Ruhig wurden die Pullover begutachtet, während er immer wieder ein Stück herunter scrollte. Aguri nutzte seine Möglichkeiten, versuchte, irgendwie die Aufmerksamkeit zurückzugewinnen, indem er sich an seine Seite kuschelte und seinen Arm auf Henris Bauch bettete. Den Kopf lehnte der Japaner an seine Schulter und schaute mehr unzufrieden als interessiert zu, wie ein Pullover nach dem anderen begutachtet wurde. „Henriiiii...“, quengelte er, als kein Ton von ihm kam.   „Es gibt ihn einfach nicht. Das ist nur ein Märchen, das man Kindern erzählt, mehr nicht. Also hör auf zu nerven.“   „Aber das weißt du nicht!“   „Ich weiß es sehr wohl“, sagte er genervt und drehte sein Gesicht zu ihm. Sogleich suchte Aguri seinen Blick ebenfalls, schaute ihn trotzig an. Es war leicht zu sehen, dass er nicht zufrieden mit Henris Aussage war.   „Wenn du nur sagst, es gibt ihn nicht, weil du ihn nie gesehen hast, dann zählt das nicht!“   Genervt legte Henri sein Tablet zur Seite und setzte sich auf, was Aguri kaum mit seinem Klammern verhindern konnte. Er seufzte schwer. Allein das sollte dem Japaner schon zu verstehen geben, dass er genug von dem Thema hatte, doch dieser zog nur eine Schmollschnute, bevor er sich ebenfalls aufsetzte und wieder die Arme um ihn schlang – er war eben einfach unfassbar aufdringlich und nervig, wie Henri fand.   „Wie du willst.“   „Henri!“   „Aber ich werde schlafen. Du kannst alleine wach bleiben und auf Santa warten.“   Und plötzlich war die aufgekommene Euphorie wieder verflogen, Aguri selbst verstummte kurz. Zu kurz. „Das ist gemein. Komm schon, wir können auch zusammen wach bleiben.“   Henri hatte nicht vor, die ganze Nacht wach zu bleiben. Er brauchte viel Schlaf, war jetzt schon müde und er wusste nicht einmal, was sie die ganze Zeit über machen sollten. Wenn sie einfach im Bett herum lagen, würden sie so oder so schläfrig werden. Es war hoffnungslos, wozu sollten sie es überhaupt erst versuchen? „Können wir nicht. Am Ende schläfst du sowieso ein und ich darf mir später dein Gejammer anhören.“   „Dann halt mich wach“, forderte Aguri und drückte ihn fester an sich. Es war unmöglich, sich aus seiner Umklammerung zu lösen, das musste Henri leider einsehen. Und dann fingen diese Hände auch noch an zu wandern...   „Hab ich nicht gesagt, dass wir es hier nicht tun werden?“   „Hast du gesagt“, bestätigte Aguri ihm, wirkte aber nicht so, als ob ihn das davon abhalten würde. Die Hände, die unter sein Longsleeve wanderten, bestätigten Henri, was er schon vermutete. Der Japaner war eben in vielerlei Hinsicht hartnäckig und unbelehrbar - anstrengend eben. Er hatte seinen eigenen Kopf und ließ sich nicht abhalten. Küsse wurden auf seinem Nacken verteilt. Sein warmer Atem glitt über die empfindliche Haut dort, während seine Finger ihm eine Gänsehaut auf die Brust zauberten und den Stoff mit sich hochzogen.   Wie dringend wollte er seinen Weihnachts-Date-Sex? Bedenkend, dass das vermutlich sein erstes Weihnachts-Date überhaupt war, war der Wunsch danach sicher riesig. „Du schaffst es doch nicht mal, leise zu sein“, gab Henri seufzend von sich – wobei es weniger genervt als lustvoll klang. Aguri bestätigte das sicherlich in seinem Tun.   „Natürlich schaffe ich das. Wenn es nötig ist, kann ich leise sein. Wirklich!“   „Kannst du nicht.“   „Und ob ich das kann! Du wirst schon sehen!“   Das musste Aguri ihm wirklich erst einmal beweisen, doch dafür musste er den Japaner zuerst von seinen Brustwarzen wegbekommen und ihn selbst zum Stöhnen bringen. Bestimmend legte er die Hände auf Aguris, zog sie unter seinem Oberteil hervor. Die Küsse allerdings hörten nicht auf, stattdessen gesellte sich die Zunge des Japaners zu seinen Lippen und hinterließ eine warme, feuchte Spur an seinem Hals. Nichtmal ein klagender Laut verließ seine Lippen, als die Hände vollends vertrieben waren. Stattdessen kniete er sich auf und krabbelte vor Henri, um ihn nach kurzem, eindringlichen Augenkontakt richtig zu küssen. Henri erwiderte eher zaghaft, Aguri dagegen wurde schnell intensiver. Und schon fand er sich niedergedrückt auf der Matratze wieder. So viel zu seiner Dominanz, um Aguri zum Stöhnen zu bringen...   Spätestens jetzt war klar, wie dringend der Japaner seinen Weihnachts-Date-Sex wollte.   Er hatte Henri vorerst vollends mit seinen innigen Küssen zum Schweigen gebracht. Würde Lynn davon Wind bekommen, würde er ihn sicherlich total auslachen. Umso besser war es also, dass es unter ihnen blieb. Nie im Leben würde Henri freiwillig derartiges verraten – weniger sicher war dieser Moment bei Aguri... Wirklich lange darüber nachdenken wollte und konnte Henri aber auch gar nicht, denn der Japaner forderte auf ziemlich erotische Art all seine Aufmerksamkeit.   Wenn er Aguri wirklich so lange wach halten sollte, bis Santa kam, würde das eine verdammt lange Nacht werden... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)