Wie Eiskreise von Cairichi ================================================================================ Kapitel 1: Wie Eiskreise ------------------------   Sora hatte nicht übertrieben, als er sagte, das Arendelle kälter als Sibirien sei. Selbst in ihrem mit Daunen gefütterten Mantel fror Kairi und die Handschuhe waren echt nicht zu gebrauchen, denn diese schützten vor der bitteren Kälte kein bisschen. Kairi umarmte ihren Körper und rieb sich an den Armen entlang, in der Hoffnung, dadurch mehr Wärme erzeugen zu können. Wie sie mit einem enttäuschten Seufzer feststellen musste, war ihr das nicht mit Erfolg gegönnt. „Und? Hab ich dir zu viel versprochen?“, ertönte es von ihrer rechten Seite und mit bibbernden Lippen sah sie zu Sora hinüber. „Kalt ist es hier definitiv.“, äußerte sie sich fröstelnd und staunte nicht schlecht, als Sora durch den Schnee tobte, als könne dieser ihm nichts anhaben. Er hatte sogar seine Handschuhe ausgezogen und diese auf dem Schlitten abgelegt, den sie von ihrer Heimat mitgenommen hatten. „Frierst du denn kein bisschen, Sora?“, fragte sie ihn verwundert. Sora schüttelte daraufhin verneinend mit dem Kopf. „Klar, es ist zwar kalt, aber sobald man in Bewegung ist spürt man das nicht mehr.“, verriet er ihr und sie verfolgte mit ihren Augen, wie er durch den Schnee rollte. Alleine die Vorstellung daran, sich in den weißen Pulver zu legen, ließ ihre Nackenhaare in die Höhe steigen. Es ist nicht so, als hätte Kairi keinen Spaß. Sie hatte seit geraumer Zeit sich auf diesen Ausflug gemeinsam mit Sora gefreut. Vor allen Dingen gerade zur Weihnachtszeit war es eine Willkommene Abwechslung entgegen den sommerlichen Temperaturen, die sie in ihrer Heimatwelt zur Adventszeit hatten. Sie hat förmlich wild darauf hin gefiebert, weil sie dann endlich wieder alleine unter sich waren. Immerhin hatte er ihr das in Corona versprochen gehabt. Nur mit dieser Eiseskälte hatte sie im Leben nicht mit gerechnet. Sora hielt nach einer gewissen Zeit in sein Vorhaben inne, als Kairi immer noch keine Anstalten machte sich vom Fleck zu rühren. „Was ist los, Kairi? Du wirkst wie festgefroren.“ „Liegt wahrscheinlich daran, dass das genau der Fall ist.“, knirschte sie zwischen den klappernden Zähnen hervor und hüpfte von einem Bein auf den anderen herum. „So schlimm?“, Sora verzog seinen Mund besorgt zur Seite, bevor ihm eine Idee kam und ihm breit grinsen ließ. Er schüppte den Schnee zwischen seinen Händen zusammen und formte daraus eine Kugel. Ein laszives Grinsen machte sich auf seinem Lippen bemerkbar und Kairi, die ihn bisher interessiert beobachtet hatte, weitete vorahnend die Augen. „Sora. Ich warne dich! Wirf mich ja nicht.-“ Plok „Ops. Hehe, schätze mal, dass ich dich eiskalt erwischt habe.“, über sein eigenes Wortspiel lachend, beugte Sora sich in einer gekrümmten Haltung nach hinten und Kairi strich sich unterdessen das kalte weiße Zeug aus ihrem Gesicht. Sie verzog vorerst bitter eine Grimasse, ehe sie ein überhebliches Lächeln aufsetzte und ihr Schlüsselschwert herbei beschwor. „Eisga!“, rief sie und aus dem Schwert strömte Eismagie, die direkt auf Sora geschmettert wurde. Bevor der Schlüsselschwertträger überhaupt reagieren konnte, wurde er von einer Menschen großen Schneekugel überrollt, die Kairi auf ihn abgesetzt hatte. Amüsiert kicherte Kairi, als Sora´s Kopf aus dem Schnee herausragte und er den weißen Puder von seinen Haaren abschüttelte. Sie trat näher an ihn heran und stupste ihn leicht in die Wange. „Oh...“, begann sie und grinste breit. „Da habe ich dich wohl eiskalt erwischt. Opsies.“, neckte sie ihn spitzbübisch und sie musste zugeben, dass sie etwas übertrieben hatte. Aber auch nur etwas. „Ah, das hab´ ich echt nicht kommen sehen.“, grinste er kopfschüttelnd und er befreite sich mühsam aus dem Eisgefängnis. Anschließend klopfte er sich den Schnee von seinen Klamotten ab. „Du hast aber geschummelt.“, warf er ihr spielerisch vor und Kairi überkreuzte selbstsicher die Arme vor ihrer Brust. „Wir haben nie abgemacht, dass wir unsere Magie nicht einsetzen dürfen.“ „Stimmt.“, Sora grinste und rieb sich die Nasenspitze. „Dafür hab' ich dich in Bewegung gebracht. Mission complete!“, triumphal hob er seine Arme in die Höhe und Kairi warf ihm einen unglaubwürdigen Blick entgegen. „Ach ja? Dann solltest du dich mehr in Bewegung setzen!“, Kairi ging in die Hocke und nahm eine Handvoll Schnee, den sie zu einer Kugel formte und diesen auf Sora warf. Dieser traf ihn an der Schulter. Fast spöttisch grinste er sie an. „Na, das Zielen lernen wir aber nochmal.“, eilig hechtete er hinter den Schneehaufen, um in Deckung zu gehen und formte fix zwei Schneebälle, die er sofort einsetzte, um Kairi damit zu bewerfen. „Hey! Na warte!“, glucksend suchte sie Schutz hinter einer der Kiefern und kreierte selber Bälle, um diese auf Sora zu richten. Damit lieferten die zwei sich eine Schneeballschlacht, in der Sora – verwunderlicher weise – der dominantere war. Der Schlagabtausch zwischen den beiden war aber nicht von langer Dauer. Sora, der weiterhin sich hinter seiner Mauer von Schnee versteckte, trug mindestens sechs Kugeln unter seinem Arm, während eine in seiner rechten Hand nur darauf wartete, abgefeuert zu werden. Mit einem diebischen Grinsen auf den Lippen, schlich Sora sich aus seinem Versteck und kletterte einen schmalen Hügel, welcher neben seiner Schneemauer sich befand, und wartete darauf, dass Kairi in sein Revier eindrang. Lange musste er Gott sei Dank nicht warten, den kurz darauf erblickte er sie, wie vorsichtig um die Mauer lugte und anschließend mit einem „Ha!“ in das Versteck sprang. „Nanu? Wo steckt er denn?“, fragend sah sich sich um, während er sich eins ins Fäustchen lachte. Die Verwirrung in ihrem Gesicht fand er mehr als nur süß und amüsant. Er beschwor nun selbst sein Schlüsselschwert hervor und aktivierte seine Shot-Lock Fähigkeit, in dem er Projektile – in diesem Fall Schneebälle – abfeuerte. Die sechs Schneekugeln auf seinem Arm flogen in die Luft empor und blieben noch von Kairi unbemerkt, als sie ihm unwissender weise den Rücken zukehrte. Sobald die Schneebälle ihren gewünschten Platz erreicht hatten, schoss er diese auf die arme ahnungslose Kairi ab und sie quietschte überrascht auf. Auf den Lippen von Sora formte sich ein Grinsen, das der Grinsekatze echt Konkurrenz machen könnte. Er erhob sich von seiner Position, den siebten Schneeball noch in der Hand, und sprang zielgerichtet auf die Rothaarige hinab. „Hab' ich dich!“, rief Sora während des Falls und Kairi, die sich benommen den überschüssigen Schnee von ihren Mantel abklopfte, drehte sich verwundert zur der Stimme um. „Was.-Kyah!“, mit einem entsetzten Schrei und völlig überrumpelt, wurde Kairi zu Boden gerissen. Sora´s Schneeball, der eigentlich Kairi´s Gesicht treffen sollte, verfehlte ihr Ziel und landete stattdessen gegen ihre Schulter. Verspielt fing Sora daraufhin an Kairi durch zu kitzeln, während sie versuchte sich dagegen zu wehren. Zugunsten Sora´s, leider ohne Erfolg. Lachend rollten die beiden von einer zur anderen Seite, bis ein bedrohliches Knarzen sie inne halten ließ. „Was war das?!“, verunsichert schaute sie Sora fragend an, welcher sich auf die Knien aufsetzte. Sein Blick war gen Berg gerichtet und seine Augen weiteten sich tellergroß. Panisch stand er auf und zog dabei Kairi helfend auf ihre Beine. Bevor Kairi überhaupt ein Wort über die Lippen bekam, drängte der Brünette sie zum Schlitten. Verwirrt darüber linste sie über ihre Schulter. „Was ist los, Sora?! Wieso hast du es plötzlich so eilig?“ - „Renn´ jetzt einfach zum Schlitten hin, Kairi!“, befahl er ihr stattdessen, ohne ihr eine vernünftige Antwort zu geben. „Aber wieso.-“, das Geräusch, was sie vorhin vernommen hatten, wurde nun lauter und tosender. Es hört sie fast an, wie...wie... „Eine Lawine!?“, entfuhr es ihr begreifend und sie nahm die Beine in die Hand. „Ach, du meine Güte. Wieso wurde sie ausgelöst?!“, fragte sie sich selbst kopfschüttelnd, als sie vorne auf dem Schlitten Platz nahm und Sora sie gemeinsam mit Feuermagie nach vorne boostete. Kairi hatte eine Vermutung, wie die Lawine ausgelöst wurde, doch aussprechen wollte sie es nicht. „Zwei Wörter! Halt dich fest!“, schrie Sora, als es nun steil abwärts ins Tal ging und vor ihnen jede Menge Bäume und Felsen als Hindernis in den Weg gestellt wurden. Kairi krallte sich an den Seiten des hölzernen Gefährtes fest und bangte zur Hälfte um ihr Leben, während Sora vor lauter Euphorie strahlte. „Das waren drei Wörter! Phil färbt wohl auf dich ab!“, zeterte Kairi grinsend und Sora lächelte bestätigend. „Wer weiß, vielleicht? Oh.-Woah!“ - „Kyah!“ Sora manövrierte sie zwischen den ganzen Baumstämmen hindurch, während die Schneedecke in einem Affentempo hinter ihnen her jagte. Sora und Kairi atmeten kurz erleichtert aus, als vor ihnen der Nadelwald ein Ende fand. Jedoch tauchte ein anderes Problem vor ihnen auf.   „Oh oh...“- „Was ist nun?“, wollte sie beharrend wissen und schaute Sora von der Seite aus an. Sie bekam jedoch erneut keine gescheite Antwort von ihm, wie es zuvor auch der Fall war. Stattdessen befahl er ihr, sich an ihm festzuhalten. Zuerst wollte sie seine Anweisung hinterfragen, aber entschloss sich kurzerhand dagegen. Warum? Sagen wir mal, sie hat den Grund für das `Oh Oh´ herausgefunden. Sie fuhren nämlich schnurstracks auf eine Schlucht zu und sie bezweifelte nur minimal, dass sie die andere Seite heil erreichen werden. „Weißt du überhaupt was du tust, Sora?!“ - „Nicht wirklich, aber es wird schon schief gehen!“, äußerte er schlicht und hievte damit die Rothaarige Bridal-Style auf seine Arme. Perplex blinzelte sie ihn an. Der Plan war nicht gerade – wie sollte sie es sagen? - der ausgefeilteste. „O-Okay. Ich vertraue dir.“ , gab sie kleinlaut, aber ehrlich, von sich und sie verstärkte ihren Griff um seinen Nacken. Ihr Augenmerk war auf die immer schneller nähernden Schlucht gerichtet. Sie schluckte kaum merklich und kniff die Lider zu. „Und hop!“, instinktiv schmiegte sie sich näher an ihn heran. Der kalte Wind peitschte ihnen entgegen und sie spürte regelrecht den Fall in ihrer Magengrube. Wie die Erdanziehungskraft sie zu Boden zerrte und ihr flau in der Magengegend wurde. Umso verwunderter war sie, als sie das Flaue Gefühl so schnell verließ wie es erschienen war. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen. „Wir...wir haben es geschafft?!“, stellte sie begeistert aber gleichzeitig verwundert fest und schaute hinunter zu Sora´s Füßen. Surfte er gerade tatsächlich auf ein kurzes Stück Holzbrett? „Jep. Ich bin selbst darüber überrascht.“, gestand er lächelnd und blickte zu ihr hinab. Kairi schmunzelte. Anscheinend muss man manchmal mehr Glück als Verstand haben. Sie schaute über die Schulter von Sora. Erleichterung durchfuhr sie, als die Schneelawine sie nicht weiterverfolgte und diese von der Schlucht verschlungen wurde. Ihr Sehvermögen richtete sie vor sich und sie kamen schlussendlich unten im Tal an.         ꧁ ~❆ ~꧂         Um genauer zu sein, waren sie gar nicht mehr all zu weit entfernt von Elsa´s und Anna´s Schloss entfernt. Nur der zugefrorene See trennte sie von dem Königreich. Sora, der im Inbegriff war anzuhalten, lehnte sich zu sehr nach vorne, was dazu führte, dass das abgebrochene Holzbrett im Schnee stecken blieb und beide mit einem ´Woah!´ zu Boden geworfen wurden. Kairi, die halb sitzend im Schnee lag, schaute besorgt zu Sora hinüber. Dieser lag mit dem Gesicht zur Erde gerichtet im Schnee und sein Körper hatte er lang ausgestreckt. „Sora? Ist alles in Ordnung bei dir?“, das Gesicht aus der kalten Masse hebend lächelte er sie belustigt an. „Alles gut. Du warst nur wie immer umwerfend.“, komplimentierte er und kaschierte dadurch seine Tollpatschigkeit. „Du Schmeichler.“, grinste sie ebenfalls und setzte eine Handvoll Schnee auf seinen Haaren ab. „Hey!“, es herrschte daraufhin eine kurzzeitige Stille, als sie sich nur stumm ansahen, bevor das Schweigen durch schallendes Gelächter der beiden durchbrochen wurde. Sobald sie sich beruhigt hatten, stand Kairi auf und hielt diesmal Sora eine helfende Hand entgegen. Er nahm die Hand dankend an und gemeinsam besahen sie sich die Umgebung. „Arendelle ist wirklich ein Winterwunderland.“, wisperte Kairi überwältigt von der Landschaft, die ihr geboten wurde und affirmierend nickte Sora. „Frierst du eigentlich noch?“, auf Sora´s Frage hin schüttelte sie verneinend den Kopf. „Nein. Nach diesem Akt nicht mehr.“, ließ sie ihn wissen und Sora trat an den zugefrorenen See heran. An frieren war gerade echt nicht zu denken. „Woah! Schau mal Kairi! Sieh dir das mal an!“, begeistert winkte er sie zu sich rüber und gemächlich schlenderte sie auf ihn zu. Neben ihn kam sie zum stehen und blickte, so wie er, auf die gefrorene Oberfläche. Sie hob eine Augenbraue an. „Was ist denn da, Sora?“, der Angesprochene runzelte irritiert die Stirn. „Siehst du das etwa nicht?“, seine Augen fingen förmlich an zu leuchten. „Die Kreise dort. Die sehen wie eingesperrte Luftblasen aus! Das sieht so cool aus!“ , Kairi kicherte über Sora´s zu leicht beeindruckende Art. „Aber Sora. Das sind Eiskreise.“ - „Eis...kreise?“, bestätigend nickte Kairi. „Ja, Eiskreise. Sie entstehen durch aufsteigendes Erdgas. Sie sind wie runde Eisschollen und können eine Größe von mehreren Metern oder Kilometer Durchmesser haben oder relative kleine, wie diese dort.“, sie zeigte mit dem Finger auf etliche kleine Eiskreise, die rechts abseits von ihnen zu sehen waren. „Bei großer Kälte, wie hier, können also auch in langsam fließenden Flüssen und Seen entstehen.“, verstehend nickte Sora langsam auf und ab.   „Hab´ wohl einiges in der Schule verpasst, was?“, nervös lachte er und rieb sich dazu unsicher am Hals. Aufmunternd umfasste sie seine linke Hand in das der ihren und fuhr behutsam mit den eingepackten Daumen über seinen Handrücken. „Hey. Du und Riku musstet die Welten vor Herzlosen und Niemande retten. Was sind da schon ein paar versäumte Schulstunden?“, heiter lächelte sie ihn an, während er verlegen durch sein Haar strich. „Na ja. Falsch liegst du damit zwar nicht, Kairi, aber die Schulbank mal wieder zu drücken wäre eine Willkommene Abwechslung.“, gestand Sora aufrichtig und legte seine freie Hand auf der ihren ab. „Und mehr Zeit mit dir zu verbringen, wäre die Papu Frucht auf der Weihnachtsbaumspitze.“, mit nun deutlich geröteten Wangen grinste Kairi geschmeichelt. Wieso machte er ausgerechnet jetzt so eine Anmerkung? Höchstwahrscheinlich, um nun mich aufzuheitern. , dachte Kairi und sah ihn an. „Meinst du wirklich?“ - „Na sicher. Ich würde dich niemals anlügen, Kairi!“, er schenkte ihr, wie schon so oft, sein charmantes und strahlendes Lächeln, welche ihre Knie weich wie Butter werden ließ. Seine Augen schweiften zum See hinüber und für einen kurzen Augenblick weiteten sich seine Augen, als ihm eine Idee kam. „Komm mit, Kairi!“- „Was.- ah!“, Sora schleifte Kairi mit zum Ufer des See´s und rieb sich anschließend aufgeregt die Hände. „Was heckst du denn nun aus?“, lasziv grinste Sora erneut. „Wirst du sehen.“, das Schlüsselschwert nach oben streckend, verpasste er sich selber einen Satz Schlittschuhe, die aus Eis bestanden und aussahen, als könnten diese jeden Moment zerbersten, wenn man anfassen würde. Die Kufeisen mit der Fußspitze antippend, stellte er sich auf die vereiste Oberfläche und stemmte zufrieden die geballten Hände an seiner Hüfte ab. „Du...du kannst Schlittschuhe herbei zaubern und eislaufen?“ , verblüfft über die Tatsache, dass Sora ohne Mühe und Not auf dem Eis stehen bleiben konnte, machte sie schier sprachlos. Zugegebener Maßen auch etwas neidisch. Sie selber konnte nicht eislaufen, geschweige denn Inliner fahren. Überhaupt war sie froh, dass sie Fahrrad fahren konnte.   „Aber pass´ auf, dass du nicht in die Nähe der Eiskreise kommst, Sora. Du brichst sonst ein!“, warnte sie ihn, als er vor sich hin schlitterte. „Mach ich. Oh, und ja. Ich habe es bei dem ersten Besuch hier gelernt. Ist eigentlich recht simpel. Hier.“, er zauberte ihr ebenfalls Kufen an den Schuhen, wie Kairi mit Entsetzen feststellen musste. Kaum das Gleichgewicht haltend, schwankte sie hin und her und torkelte schließlich nach vorne über. „Vorsicht!“, aus Reflex fing er sie noch rechtzeitig auf, indem er ihre Unterarme ergriff und sie blitzschnell an sich heran zog. „Geht´s?“, sie nickte verschreckt auf seine Frage hin. Sie hätte ihn vorher darauf aufmerksam machen sollen, dass sie nicht Schlittschuh fahren kann. „Sora, ich.-“ - „Du kannst anscheinend nicht eislaufen, was? Macht dir nichts daraus, ich werde es dir beibringen. Wäre doch gelacht, wenn nicht!“, enthusiastisch und voller Tatendrang wie eh und je, lächelte er sie an. Es war wohl doch ersichtlich, dass sie untauglich für Schlittschuh laufen war. „Oh, ehm. Okay. Ich werde mein bestes geben, aber lass mich bitte nicht währenddessen los!“, bat sie ihm schlottrig, als ihr das ganze nicht so geheuer war. Nichtsdestotrotz schenkte er ihr ein versichertes Lächeln. „Natürlich nicht! Ich halt´ dich solang´ wie du magst. Also, ich mein, bist du dich sicher fühlst.“ , dankend und zuversichtlich in Sora´s Worte, nickte sie. „Danke Sora.“, abermals grinste er von einem Ohr zum anderen und begann sie langsam auf das Eis zu führen. Während er rückwärts schlitternd ihre Hände hielt, versuchte Kairi auf ihre Beinbewegung zu achten. „Gut so! Jetzt versuch die Füße am Ende hin nach außen zu schieben.“, ermutigte er sie in ihr Tun und sie kam seinem Rat nach. Zwar sehr unbeholfen und holprig, aber sie fand, dass sie sich machte. Nachdem sie einige Runden gedreht hatten, wurde Kairi immer selbstbewusster in ihrer Haltung und Sora lief nun neben ihr her. Hielt dabei weiterhin bedacht ihre Hand. „Du machst das echt super, Kairi. Kein Wunder, dass du so fix mit dem Schlüsselschwert umgehen konntest. Du bist ein Naturtalent, Kairi.“, lobpreiste er sie, als sie die nächste Bahn zogen und verlegen musste sie grinsen. „Findest du?“ - „Ja klar! Warum diese Selbstzweifel, Kairi? Du machst das hervorragend!“, sie zuckte schwach mit den Schultern. Sie wusste selber keine passende Antwort auf seine Frage, deswegen störte sie sich nicht weiter daran und konzentrierte sich lieber auf´s Schlittschuh fahren. Es war fast wie Fahrrad fahren, was die Balance betraf. So empfand sie es auf jeden Fall. Sie schielte zu Sora herüber, der aufmerksam jedes ihrer Schritte beobachtete und auf einmal sein Augenmerk auf der ihres landete. Er lächelte. „Du machst das großartig!“, lobt er sie abermals und drückte dazu bestätigend ihre Hand. Kairi indes befürchtete, dass ihre Wangen bereits aussahen wie Tomaten, so viel Blut musste wohl in ihren Wangen geschossen sein. Peinlich berührt zog sie aus dem Affekt ihre Hand zu ihrem Körper heran und fuhr vorne vorweg. Verdattert über ihre Handlung lief er ihr nach. „Willst du es echt alleine versuchen, Kairi?“ Natürlich nicht!, dachte sie, aber sie wollte momentan etwas Abstand von ihm gewinnen und konnte ihm das so nicht mitteilen. Nicht, weil sie ihn nicht mochte, sondern sie in Versuchung kommen könnte, ihn zu umarmen - was an sich nicht schlimm ist - und sein Gesicht mit Bussierungen überschütten würde. Was eventuell ein wenig unpassend wäre. Gerade jetzt war es sehr unpassend. Kairi klatschte sich mit der in dem Stoff eingepackten Hand gegen die Stirn, als sie an den letzten Ausflug mit Sora dachte. Man, war ihr das zum Schluss peinlich gewesen! Konfrontiert hatte Sora sie deswegen noch nicht. Er tat eher so, als wäre nie etwas passiert gewesen und bekam – so hatte sie den Verdacht - mehr Blicke und Gelächle von ihm zugeworfen, die sie nicht so richtig einordnen konnte. „Hast du Kopfschmerzen, Kairi?!“, aus den Gedanken gerissen über Sora´s unerwartetes von der Seite Auftreten, erschrak sie und verlor dadurch ihr Gleichgewicht. Rücklings fiel sie auf ihr Gesäß und rieb sich diesen anschließend schmerzlich. „Auweia! Tut mir Leid, Kairi. Geht es dir gut? Ich wollt´ dich echt nicht erschrecken. Wirklich!“, entschuldigte er sich für seine Tat, wofür er nun wirklich nichts konnte und Kairi winkte nur schief lächelnd ab. Es war ja immerhin nicht seine Schuld... Na ja, eventuell indirekt.   „Alles gut. Ich habe nicht aufgepasst.“, besorgt ging Sora in die Hocke. „Bist du sicher?“, sie nickte eifrig und versuchte sich aufzurichten. Belustigt schmunzelte Sora über ihren vergeblichen Versuch auf den Beinen zu kommen und packte sie kurzerhand an den Oberarmen, um ihr zu helfen. Er musste sich ein Lachen verkneifen, als Kairi panisch nach seinen Armen griff und auf ihren wackeligen Beinen Halt suchte. „Geht´s?“ - „Ja, ich glaub schon.“, antwortete Kairi schwach, als sie einigermaßen wieder gerade stand. „Weißt du Kairi, was dich jetzt richtig aufheitern würde?“, verwirrt über seine Fragestellung, schüttelte sie ahnungslos ihr Haupt. „Die Vorstellung, dass wenn Kater Karlo hier ausgerutscht wäre, er seinen eigenen Eiskreis gebildet hätte.“, Kairi prusterte wie aus der Pistole geschossen los, was ihr Sora gleich tat. „Oh, Sora...“, gluckste sie. „Das ist etwas fies.“, desinteressiert zuckte er mit den Schultern. „Ich sag´ nur die Wahrheit.“, behauptete Sora und grinste verschmitzt. „Na los. Wir sind fast auf der anderen Seite.“, bemerkte der Schlüsselschwertträger und führte, wie zuvor, Kairi über die Eisfläche.   Kurz bevor sie die andere Seite des Ufers erreichten, stoppte Sora, was Kairi dazu veranlasste ebenfalls stehenzubleiben. „Was ist, Sora?“ - „Willst du noch was...verrücktes machen?“, irritiert neigte sie ihren Kopf zur Seite. Was sollte sie unter ´verrückt´ nun verstehen? „Uhm, okay.“, sie vertraute ihm, egal was er auch wieder im Sinn hatte. Das tat sie immer. Er wird schon nichts halsbrecherisches vorhaben. Aber wieso verspürte sie plötzlich bei seinem süffisanten Grinsen ein mulmiges Gefühl? Darüber weiter nachzudenken blieb ihr aber nicht. Sora schnappte sich ihre Hände und fing an, sich mit ihr im Kreis zudrehen. Ihr überkam eine Art von Déjà-vu. „Sora, was hast du vor?“, mit einem erwartungsvollen Blick starrte sie ihn an, weiterhin darauf bedacht, mit den Füßen schritt zuhalten. „Eiskreise!“, entgegnete er ihr gut gelaunt und sein Tempo erhöhte sich. Sie bekam langsam aber sicher Schwierigkeiten, mit seinem Tempo mitzuhalten. „Sora! Ich kann nicht mit dir mithalten!“- „Das ist nicht schlimm! Bei drei, springst du einfach.“, unglaubwürdig weitete sie ihre Augen. „Was?! Ist das dein ernst?“ - „Klar. Dir bleibt ja sonst keine andere Wahl!“, argumentierte er und er hatte in diesem Fall Recht. Geschlagen seufzte sie auf. „Okay!“, sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihre Schritte und auf seiner Stimme. „ Eins...zwei....drei!“, sie hüpfte einfach in die Luft und riss im nächsten Moment ihre Lider auf, als Sora sie los ließ, um ihre Beine um seinen Torso zu schließen. Kairi derweil krallte sich regelrecht an seinem Mantel fest, bevor sie die Arme um seinen Nacken schlang. Sie hätte auf ihr Bauchgefühl hören sollen! Es war waghalsig. Nein, streicht das. Die Idee war einfach Käse.   „Halt dich gut fest.“, vernahm sie seine Stimme nah an ihrem Ohr und sie nickte. Sie bekam leicht Gänsehaut und ihr Nacken kribbelte wohlig bei dem Gedanken, dass sein Gesicht für einen Moment so nahe an ihrem eigenen war. Innerlich war sie gerade sehr dankbar, dass er nicht in ihr Gesicht schauen konnte. Er würde sich höchstwahrscheinlich über ihr knall rotes Gesicht lustig machen. Die schnelle Drehung nahm langsam ab, bis sie relativ human war und Kairi etwas lockerer ließ. Sie traute sich nicht nach unten zu schauen, stattdessen sah sie in sein Gesicht, als sie sich etwas nach hinten lehnte. Selbstsicher grinste er und hob mit der rechten Hand sein Schlüsselschwert nach oben. „Bereit für ein wenig Schneegestöber?“, es war eher eine reine rhetorische Frage von ihm gewesen, denn er wartete erst gar nicht auf ihre Antwort ab. Mit dem Kommando „Eis!“ wandte er Eismagie an, die in der Luft zerbarst und Schneeflocken auf sie hinab fielen. Mit strahlenden Augen beobachtete Kairi das Schauspiel und lächelte weit. Sie drehten sich nur noch in gemäßigten Tempo, was für Kairi mehr vorkam wie in Slow Motion. Sein Brillantes Grinsen stach ihr entgegen und seine Augen strahlten ebenfalls diese Wärme aus, wie es sein Lächeln tat. Es war wie ein magischer Moment, von dem sie sich nur schwer lösen konnte und sanftmütig lächelte sie ihn zurück an. Seine Iriden funkelten in den schönsten blau Tönen, die sie je gesehen hatte und allmählich vergaß sie sich selbst und ihr Griff um seinen Nacken löste sich stetig. „Nicht loslassen, Kairi!“, ermahnte er sie und wie aus dem Bann gerissen, klammerte sie sich nochmals um seinen Hals. „Endspurt!“, meinte er dann fröhlich und die Drehung wurde erneut erhöht. Kairi schloss die Augen, als sie ihre Umgebungen regelrecht verschwommen sah und wartete, bis er zu einem Halt kam und er sie absetzte. Langsam die Augen öffnend, das sie wieder Boden unter den Füßen hatte, schaute sie zum vereisten See hinaus. „Voilà!“ , sein Meisterwerk betrachtend, lächelte Sora stolz und stemmte seine geballten Fäuste an den Hüften ab. „Ein perfekter Eiskreis.“ - „Der aber nicht durch natürliche Einwirkungen entstand.“, kicherte sie und klopfte ihn lobend auf die Schulter. Sie war echt beeindruckt. Von ihm und seinen Fähigkeiten. Anschließend machte sie kehrt und verließ tapsig die Eisfläche. Sora folgte ihr schließlich, als er zufrieden sein selbst erschaffenen Eiskreis begutachtete, wobei er kurz vorm Ufer mit den linken Fuß ins Eis brach, bevor er ganz hinein fiel. „Yikes!“, schockiert drehte sie sich zu ihm um. „Sora!“, auf den Knien nun sitzend, reichte sie ihm ihre Hand, die er flink umfasste. „Zieh mich nur raus, Kairi. Betritt unter keinen Umständen die Fläche!“, warnte er sie vor, als sie versuchte mit den Knien weiter vor auf das Eis zu rutschen und er um sich herum das Eis, knarrende Geräusche verursachte. „O-okay!“, sie zog ihn mit all der Kraft die sie aufbringen konnte Stück für Stück hinaus. Was nicht gerade eine einfache Aufgabe war, denn der Mantel von Sora saugte sich voll mit Wasser und erschwerte somit das herausziehen. Mit der linken Hand krallte sie sich in den Schnee bedeckten Boden fest und drückte sich von diesem unterstützend ab. „Noch ein kleines Stückchen, Kairi!“ - „Urgh!“ , den Oberkörper nach hinten lehnend, hievte sie ihn schlussendlich heraus. Bei der Zugkraft flog sie auf dem Rücken und Sora halb auf ihr drauf. Erschöpft atmete sie aus und die Kufen an ihren Schuhen verschwanden. „Puh! Danke Kairi. Das war echt knapp.“ - „In der Tat.“, nervös lachten die beiden und setzten sich aufrecht. Entsetzt starrte sie den Brünetten an. So durchnässt wie er war, konnten sie unmöglich weiter hier bleiben. „Du bist klatschnass, Sora. Wir sollten umgehend zurück und.-“ - „O~der wir können auch Elsa und Anna einen Besuch abstatten. Sie sind näher dran als das Schiff.“, er deutete mit den Daumen hinter sich zum Schloss. „Dann lernst du sie auch mal persönlich kennen.“ , knapp nickte sie. „Ich würde mich echt darüber freuen, die zwei endlich kennenzulernen, aber.-“, setzte sie zaghaft an und legte ihre rechte Hand sorgenvoll über ihre Brust. „.-sollten wir nicht lieber doch zum Schiff?“, sie machte sich um seinen gesundheitlichen Zustand Sorgen, so viel stand für Sora fest. „Quatsch! So schnell werde ich schon nicht krank. Nun komm!“, er half ihr auf die Beine und zerrte sie hastig, aber mit bedacht, zum Schloss.   ꧁ ~❆ ~꧂   Das Knistern des Holzes während die Flammen das Innere verbrannten war zu vernehmen und erwärmte den Raum, in denen Sora und Kairi sich befanden. „Hier. Das wird euch aufwärmen.“, dankend nahmen die beiden die Tassen, gefüllt mit warmen Kakao, an, die Anna ihnen reichte und Kairi nippte vorsichtig am Getränk. „Mit so einem Besuch haben wir gar nicht gerechnet. Mal abgesehen davon, dass ihr durch gefroren seid und Sora durchnässt, wie geht es euch beiden?“, fragte diesmal Elsa interessiert, als sie sich gegenüber den beiden auf dem Sofa setzte. „Super! Da ihr nun Kairi kennt, freue ich mich nun umso mehr!“, ein Niesen folgte daraufhin von Sora und die Anwesenden kicherten. „So viel dazu, dass du nicht so schnell krank wirst.“, bemerkte Kairi stichelnd und lächelte mokant. Verlegen kratzte er sich am Kopf und zog die Decke, die sie von Anna bekommen hatten, näher um seinen Körper. „Oh, eh. Opsies?“ Kairi schüttelte belustigt ihren Kopf und wandte ihre Aufmerksamkeit zu den beiden jungen Frauen vor ihnen. „Vielen Dank euch beiden. Ohne eure herzliche Gastfreundschaft, wäre Sora vermutlich zu einem Eiszapfen mutiert.“ Elsa winkte ab und Anna grinste breit. „Nicht der Rede wert. Wir wissen ja, wie Sora sein kann.“, Kairi nickte sachte. „Hmm.Wie geht es euch denn so?“ - „Man lebt in den Tag hinein. Also, ich kann mich nicht beklagen und Anna sowieso nicht.“, antwortete Elsa auf Kairi´s Frage hin und Anna gab ein empörtes „Hey!“ von sich. Ein erneuter Nieser seitens Sora schreckte Kairi leicht auf. „Du bist ein hoffnungsloser Fall, Sora.“ „Hey. Immerhin haben wir es jetzt warm“, nochmals erfolgte ein Nieser und Sora zog schnaufend die Nase hoch. Ein Klopfen an der Tür ließ vier Köpfe zu der Richtung hin schnellen. Die weiße Holztür öffnete sich und Sven, das Rentier, und Kristoff standen im Türrahmen. „Oh, hallo! Störe ich etwa?“, hellauf begeistert stand Anna auf und eilte zum blonden jungen Mann. „Oh, nicht doch Kristoff! Du kommst ehrlich gesagt wie gerufen. Oh! Du hast die Mistelzweige mitgebracht, die ich angefordert habe?“, der Blonde nickte affirmierend. „Natürlich. Und das nicht zu knapp!“, er deckte die Plane von dem Korb komplett ab unter dem sich ein Busch voll von Mistelzweigen befand. „Fabelhaft!“, Anna klatschte erfreut die Hände zusammen. Elsa erhob sich ebenfalls und trat langsam zur Tür, um den Raum zu verlassen. „Entschuldigt mich bitte. Ich muss noch königliche...Pflichten nachgehen. Aber fühlt euch wie Zuhause.“, verabschiedete sich die Königin und winkte höflich zum Abschied. „Alles klar! Danke nochmal Elsa!“, Elsa wirbelte kurz mit der linken Hand und verschwand. „Uhm, okay. Ich glaub wir stören echt gerade, oder?“, meinte Kristoff und streichelte Sven am Kopf, der zustimmend nickte und Anna grinste wissend. „Weißt du Kristoff, wir wollten sowieso die restlichen Mistelzweige aufhängen.“, die Augenbrauen zusammengezogen, starrte er Anna an. „Wollten wir?“ - „Ja, wollten wir.“, drängte Anna mit einem unterschwelligen Ton und schob ihre beiden Freunde nach draußen. Verwirrt schauten Sora und Kairi das Szenario vor ihnen an. „Sollen wir helfen?“, bot sofort Sora ihnen hilfsbereit und Anna hob ihre Arme an. „Oh, nein,nein,nein!Ihr seid Gäste. Macht es euch bequem! Wir brauchen auch nicht lang. Bis später!“, damit knallte Anna die Tür zu ihnen zu und man sah für einen Augenblick, wie Kristoff irritiert sein Gesicht verzog.   Sora und Kairi sahen sich gegenseitig perplex an, bevor sie anfingen zu lachen. Wenigstens konnten sie sich hier aufwärmen, bevor sie zurück zum Schiff mussten. „Hattest du heute Spaß, Kairi?“, fragte Sora aus dem Nichts und mit den Wimpern auf und ab schlagend, sah sie ihn an. „Und wie. Es war fabelhaft.“, sie lächelte glücklich. „Danke, dass du mich nach Arendelle genommen hast.“ - „Ich hab es dir schließlich versprochen.“, die beiden lächelten etwas unbeholfen, sahen zur Seite und Sora rieb sich hinterm Nacken. Eine betretende Stille machte sich zwischen ihnen breit und wie auf Kommando, schnellten ihre Köpfe wieder zueinander. „Kairi!“ - „Sora!“, beide schauten sich mit offenen Mund an und kicherten über den Zufall, dass sie gleichzeitig anfangen wollten zu sprechen. „Du zuerst.“, Kairi schüttelte den Kopf. „Nein, mach du ruhig.“ - „Ehm, okay. Also...“, noch den Nacken reibend und den Kopf nach unten geneigt, schaute er sie verlegen an.   Für sie wirkte sein Anblick für diesen Augenblick sehr betörend. Nein, als hätte Armor ihr einen Pfeil in ihr Herz gerammt und das nur, um sie um den Verstand zu bringen. „Ich muss gestehen, dass ich mir das ganze anders...vorgestellt habe. Also, es ist nicht so, als hätte es mir keinen Spaß gemacht! Ich hab' es mir romantischer, eh, ich meine harmonischer...also nein. Ich...ich. Äh, ich meine, also...“,während er in Erklärnot geriet, näherte sie sich Stück für Stück an ihn heran, weil er leiser wurde und nickte zuhörend. „Ja?“, hakte sie nach und sie bemerkte, das er etwas in ihrem Gesicht fokussierte. „Ich...“, begann er und ihre Gesichter zogen sich praktisch wie Magnete an. Das Paar schloss gleichzeitig benebelt die Augenlider und ihre Lippen berührten sich. Doch so schnell wie sie zusammen gefunden haben, trennten diese auch sich, als sie ein gerührtes „Aww.“ vernahmen. Wie von der Tarantel gestochen fuhren die beiden auseinander. „Olaf?! S-Seit wann bist du denn hier?!“, konsterniert starrte Sora den kleinen Schneemann an, der es sich vorm Kamin gemütlich gemacht hatte und sie verträumt ansah. „Kümmert euch nicht um mich. Macht weiter wo ihr stehen geblieben seid.“, winkte Olaf mit seinen Zweige-Händchen ab. Kairi und Sora hingegen bekamen beide ein knall rotes Gesicht. „Also Olaf!“, peinlich berührt gab Sora ihm einen strengen Blick. „Ja?“, verträumt sah der Schneemann das Paar an, während die Wolke über ihm versuchte ihn kühl zu halten, was durch das Feuer vom Kamin eher kontraproduktiv war. „Du...du schmilzt vor dem Kamin.“, meinte Kairi dann kleinlaut, was Olaf dazu veranlasste, abermals wohlig aufzuseufzen. „Dafür lohnt es sich zu schmelzen.“, trällerte er und Sora packte sich an die Stirn. „Das er immer so ein schlechtes Timing hat...“, murmelte Sora und Kairi gluckste vergnügt. Sie beobachtete, wie Sora sich erhob und mit dem kleinen Schneemann – Olaf- über Manieren und Privatsphäre diskutierte, wobei Sora nicht gerade ein Vorbild dafür war. Als er Olaf hinaus komplimentierte und sie wieder zu zweit waren, entschuldigte er sich für Olaf´s Benehmen und setzte sich zu ihr. „Uhm...und was wolltest du vorhin sagen?“, versuchte er das Thema zu wechseln und Kairi lächelte liebevoll. „Das Gleiche wie du.“, säuselte sie, umklammerte sein Gesicht und presste wie zuvor ihre Lippen aufeinander. Überrascht schien er davon nicht zu sein, denn er erwiderte den Kuss prompt und schlang eine Hand an ihrer Halsbeuge, während die andere ihren Platz auf ihrer rechten Taille fand. Sora war ihr manchmal ein Rätsel und mal wie ein offenes Buch. Sie sollte wohl des öfteren solche Ausflüge mit ihm führen, denn sie erlebte und lernte immer Neue Dinge und Menschen durch ihn kennen. Sora war diesbezüglich wie ein Phänomen. Sie schmunzelte in den Kuss hinein. Er war ein Phänomen. Ein Phänomen, so wie das Auftreten von Eiskreise. Ob es wohl an die Weihnachtliche Zeit lag, dass sie so impulsiv reagierten? Vielleicht. Ob sie nun ein Paar waren? Bestimmt. Aber man muss nicht alles sofort in die Welt hinaus posaunen, oder? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)