Worth it von ChocolateChip ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Worth it   Aizawa Shouta schaffte es immer wieder mal, zu vergessen welches Datum sie hatten, wenn er zu sehr mit seinen beiden Jobs beschäftigt war oder einfach nur mit sehr wenig Schlaf versuchte zu funktionieren. Doch selbst er kam nicht daran vorbei, dass Dezember war und seine Schüler bereits Anfang des besagten Monats aufgeregt über das kommende Weihnachtsfest diskutierten. Dadurch, dass sie im Wohnheim lebten, war es für sie eine neue Erfahrung, das Fest nicht mit ihrer Familie zu verbringen, aber dafür mit ihren Klassenkameraden und Freunden. Da aber der Schutz der Kinder immer noch höchste Priorität hatte, benötigten sie eine spezielle Erlaubnis, um den Weihnachtstag mit ihren Familien verbringen zu können. Abends mussten sie jedoch zurück ins Wohnheim, wo sie wieder unter den wachsamen Augen der Lehrer und Profihelden standen.   Auch für Shouta würde es das erste Weihnachtsfest sein, das er fern von zu Hause verbringen würde. Als Klassenlehrer hatte er die meiste Verantwortung und er fühlte sich sowieso viel wohler, wenn er seine Schüler selbst im Auge behalten konnte. Sein Lebensgefährte war anfangs nicht ganz so begeistert, aber er stand dennoch gänzlich hinter Shoutas Entscheidung, da er ihn trotz Unmutes verstehen konnte. Da er selbst Lehrer an derselben Schule war, konnte er locker einen Weg finden, doch mit Shouta Weihnachten zu verbringen ohne, dass den Kindern klar wurde, dass die beiden Männer überhaupt romantisch miteinander liiert waren.   Die Schule gab ihren Schülern über Weihnachten frei, damit sie sich erholen konnten und erlaubte ihnen, ihre Gemeinschafträume festlich zu dekorieren. Eine Gruppe seiner Schüler hatte Shouta um Erlaubnis gebeten, in die Stadt gehen zu dürfen, um einiges an Dekorationen einkaufen zu können. Er selbst war nicht wirklich erpicht darauf mit ihnen herumzuspazieren, doch Yamada Hizashi – Shoutas Lebensgefährte und Englischlehrer der Kinder – meldete sich freiwillig, mitzugehen. Er machte keinen Hehl daraus, gerne das ein oder andere Weihnachtsgeschenk für Freunde und enge Kollegen kaufen zu wollen und die Kinder hatten so jemanden, der auf ihre Sicherheit achten konnte. Nach vergangenen Angriffen wollten die Erwachsenen auf Nummer sicher gehen.   Hizashi stellte sich sogar zur Verfügung und half den Kindern beim Dekorieren, während Shouta ebenfalls im Gemeinschaftsraum saß und Arbeiten korrigierte. Durch vergangene Vorfälle und Verstöße sah er sich gezwungen öfters bei den Kindern zu sein und sie zu kontrollieren. Shouta behielt den Englischlehrer und die Schüler auch diesmal genau im Auge. Bei dem ganzen Kram, den sie gekauft hatten, war er sich sicher, dass auch Hizashi etwas beigesteuert haben musste. Auch wenn einige Kinder wohlhabender waren als die anderen, hatten sie sicherlich ein bestimmtes Budget, das sie ausgeben duften. Aber als er sich den großen Tannenbaum besah, der mitten im Raum thronte, hoffte, er dass die reicheren Kinder, dann doch mehr ausgegeben hatten. So etwas Teures würde Hizashi sicherlich nicht ohne sein Wissen kaufen.   „So. Jetzt sieht der Raum doch schon viel festlicher aus!“, meinte Hizashi dann laut, und einige Kinder in seiner näheren Umgebung zuckten zusammen.   „Nicht so laut, Mic“, murrte Shouta von seinem Platz aus. Er war die Lautstärke seines Freundes nach fünfzehn Jahren bereits gewohnt, aber die Kinder noch nicht.   „‘Tschuldigung, Eraser!“, meinte Mic nur minimal mit schlechtem Gewissen. „Jetzt fehlt nur noch der Baum! Ich gehe und hole wie versprochen den Baumschmuck, der bei mir nur eh herumliegt. Ich bin also bald wieder da.“   „Vielen Dank, Mic-Sensei!“, bedankten sich die meisten Kinder.   Nicht jeder hatte beim Dekorieren mitgemacht, aber Shouta hatte gesehen, dass Bakugou – trotz lauter Beschwerden – im Gemeinschaftsraum geblieben war und von seinem Platz vom Sofa aus gemeckert hatte, wenn etwas schief hing oder zu überfüllt war. Shouta konnte der Junge nichts vormachen. Egal wie stolz und distanziert er wirken wollte, Bakugou Katsuki war immer noch ein Kind und er freute sich bestimmt auch aufs Fest. Selbst er musste wissen, dass ein Held auch mal abschalten musste, um seine geistige Gesundheit wahren zu können, um für den Job als Helden fit zu bleiben.   Der Klassenlehrer sah sich das erste Mal genauer im Raum um und staunte nicht schlecht. Die Kinder hatten mit Hilfe ihres Englischlehrers einiges geleistet und es sah sehr festlich und nicht zu kitschig aus. Aber ihm fielen auch die vielen leere Verpackungen ins Auge, die noch immer herumlagen und das Bild etwas trübten.   „Bis Mic wiederkommt, kann es etwas dauern. Ich schlage vor ihr nutzt die Zeit und räumt den Rest erst einmal auf, bevor ihr den Baum dekorieren könnt.“ Shouta sah seine Schüler streng an, und diese machten sich ohne Murren ans Aufräumen.   „Ich hoffe Mic-Sensei hat genug Baumschmuck“, hörte er dann eines der Mädchen sagen. Ashido Mina von der Stimme her.   „Ja, hat er“, murmelte Shouta zur Antwort und ignorierte die Blicke der Kinder. Er kannte sehr gut die zu große Sammlung seines Lebensgefährten. Oft hatte er ihn immer wieder darum gebeten auszumisten.   „Ich frage mich, ob auch alles zusammenpasst, oder ob es nur zusammengewürfelt wird“, fragte dann ein anderes Mädchen, Hagakure Tooru.  Diesmal sagte er nichts dazu und konzentrierte sich wieder auf seine Arbeit. Das Gespräch der Kinder wurde somit zum Hintergrundgeräusch und er bekam nur ein paar wenige Fetzen mit.   „Wie nahe sich Mic-Sensei und Aizawa-sensei wohl stehen?“ Wieder Ashido.   „Was meinst du?“, mischte sich ein anderes Mädchen, Uraraka ein.   „Na Aizawa-sensei wusste, dass Mic-sensei länger braucht, um den Schmuck holen zu gehen und dass er auch genügend für unseren Baum hat“, erklärte Ashido weiter. Shouta konnte nicht anders als sich zu fragen, wieso sie nicht so gut in der Schule aufpasste. Ihre Noten wären sicherlich froh darüber.   „Jetzt wo du es sagst. Die beiden verstehen sich auch sehr gut. Aizawa-sensei duldet sehr viel von Mic-sensei, was er bei anderen nie tun würde“, flüsterte Uraraka und Shouta konnte förmlich spüren wie sie zu ihm blickte und versuchte zu sehen, ob er immer noch in seine Arbeit vertieft war. War er zwar nicht, aber er wollte wissen, was sie noch so sagen würden, ehe er sie stoppen würde.   „Es ist Unrecht, so über unsere Lehrer zu tratschen!“, mischte sich jemand anderes ein.   Iida Tenya war wie immer zur Stelle und versuchte Ordnung in alles zu bringen, wenn er einen Verstoß oder etwas Unmoralisches wahrnahm. Diesmal wollte er wohl einfach nur versuchen ein Geheimnis zu bewahren, das er als Einziger kannte. Sein älterer Bruder, Iida Tensei, ging mit Hizashi und Shouta zur Schule und hatte miterlebt, wie die beiden Freunde und dann ein Paar wurden. Zu dritt hatten sie oft auf den noch kleinen Tenya aufgepasst, und so wusste er auch schon früh wie seine heutigen Lehrer zueinanderstanden. Um ihre Privatsphäre zu wahren hatten Hizashi und Shouta den Jungen gebeten nichts zu sagen und er hielt sich eisern daran.   „Anstatt zu tratschen solltet ihr etwas Konstruktiveres machen, zum Beispiel lernen. Besonders du Ashido“, mischte sich Shouta endlich ein und er musste ein Grinsen unterdrücken als besagtes Mädchen erschrocken quietschte. Sofort machten sich seine Schüler daran irgendetwas zu tun und er glaubte aus der Ecke des Gemeinschaftsraumes ein Murmeln zu hören das verdächtig nach Kaminari Denki klang, der leise fragte: „Wieso ist er eigentlich so oft hier? Ich bring Bakugou und Midoriya um!“   Danach trat Ruhe ein und ein paar Kinder holten tatsächlich ihre Hausaufgaben hervor. Sie profitierten ebenfalls davon, dass ihr Lehrer anwesend war und fragten ab und an nach Hilfe. Er kam zwar selbst nicht wirklich weiter deswegen, aber er hatte sich diese Grube selbst geschaufelt und nun musste er es ausbaden. Aber dafür war er ja auch da und er hatte mehr oder weniger freiwillig als Lehrer angefangen zu arbeiten. Auch wenn Kayama Nemuri ihm diese Arbeit verschafft hatte, so hatte er immer die Wahl gehabt. Jedenfalls redete er sich das immer wieder ein. Angefangen hatte er nur, damit er nicht von der Profiheldin belagert wurde, aber irgendwo musste er sich eingestehen, dass er seine Arbeit liebte. Er konnte so zukünftige Helden formen, die das Potenzial dafür hatten und konnte die ausgrenzen, die sich nur in ihren Tod gestürzt und auch andere gefährdet hätten.   Irgendwann fing es an herrlich weihnachtlich zu riechen und Shouta ließ seine Arbeit und die Schüler um sich herum liegen und stand auf. Jedes Gebäude, das von jeweils einer Klasse bewohnt wurde, hatte auch eine kleine Küche, damit sich die Kinder etwas zu essen machen konnten, wenn die Schulkantine geschlossen war und sie Hunger hatten. Zu eben jener schlenderte Shouta nun, um zu sehen, was eine andere Gruppe dort veranstaltete. Was er sah, waren Backbleche beladen mit Lebkuchenmännchen und Plätzchen, die darauf warteten abgebacken zu werden. Ein erstes Blech mit Lebkuchen war gerade fertig geworden und deren Geruch lockte auch die anderen Schüler in die Küche. Sato Rikido war derjenige, der alles im Auge behielt, da er es war, der am meisten vom Backen verstand. Dies beruhigte Shouta sehr und er musste nicht fürchten, dass das ganze Gebäude abfackelte.   „Aizawa-sensei! Wollen sie einen selbstgemachten Lebkuchen probieren?“, bot Midoriya Izuku dem Lehrer.   Zuerst sagte Shouta nichts, doch es roch so gut, dass er nicht anders konnte als sich eines der dargebotenen Lebkuchenmännchen zu nehmen. Er konnte sich nicht einmal mehr daran erinnern, wann er zuletzt eines gegessen hatte.   „Danke“, murmelte er dann, da eine Stimme in seinem Kopf – die verdächtig nach Hizashi klang – ihm sagte, dass er seine Manieren nicht vergessen sollte.   Er biss den Kopf des Männchens ab und musste feststellen, dass es herrlich schmeckte, besonders, da es noch warm war.   „Schmeckt gut“, sagte er dann und verschwand wieder zu seinem Laptop und den noch auf Verbesserung wartenden Arbeiten der Kinder, weiterhin die Süßigkeit verschlingend.     Nicht lange und Hizashi kam beladen mit zwei großen Kisten zurück ins Wohnheim der Klasse 1-A. Da er kaum zu überhören war, versammelten sich auch die Schüler sofort um ihn herum. Kaum, dass er die Kisten mit dem Baumschmuck abgestellt hatte, wurde sie auch schon von eifrigen Schülern geöffnet und inspiziert. Mic konnte nicht anders als zu lachen.   „Wollen Sie einen Lebkuchen oder Plätzchen?“, wurde er dann von Sato gefragt, der ihm einen Teller mit fertig dekorierten Lebkuchenmännchen und Keksen präsentierte.   „Habt ihr die selbst gemacht?“, fragte er und war beeindruckt, als der Junge vor ihm verlegen nickte. Da konnte er nicht anders als zuzuschlagen und griff sich den ersten Lebkuchenmann, der oben auf dem Haufen lag. Wie schon Shouta vorhin, biss er ebenfalls zuerst den Kopf ab und seine Augen weiteten sich.   „Der ist wirklich gut! Ich rate dir, den Teller vor mir zu verstecken, sonst futtere ich sie alle selbst auf“, lachte der Englischlehrer und auch die Kinder mussten lachen.   Hizashi erwartete sich einen fiesen Kommentar aus Shoutas Richtung, doch von ihm hatte er bis jetzt keinen Piep gehört. Er wusste, dass sein Lebensgefährte ein ruhiger Mensch war, doch normalerweise grüßte er ihn, wenn auch nur kurz, vor den Kindern. Mic blickte zu dem Schwarzhaarigen und verzog besorgt das Gesicht. Erst hatte er geglaubt, dass Shouta nur zu vertieft ins Korrigieren wäre, doch Shouta sah eher aus, als würde er gleich aus den Latschen kippen. Oder sich übergeben, so grün war er im Gesicht. Hizashi ging zum Klassenlehrer und setzte sich behutsam neben ihn und legte ihm sanft eine Hand auf die Schulter. Diese Aktion blieb nicht unbemerkt, aber noch mischte sich keiner der Schüler ein.   „Hey, Shouta. Geht es dir gut? Du siehst ganz ehrlich scheisse aus.“   „Vielen Dank auch“, presste der andere Mann hervor und verzog das Gesicht.   „So meinte ich das nicht und das weißt du“, meinte Mic besorgt und legte eine Hand auf die schweißnasse Stirn seines Freundes. „Wirst du krank?“   „Nein. Mir ist nur übel“, antwortete Shouta leise, ehe er dann ruckartig aufstand und in der Küche verschwand.   Es dauerte nicht lange bis man ein Würgen hörte und Hizashi und einige der Kinder verzogen angewidert das Gesicht. Andere sahen eher besorgt aus und Tsuyu Asui wollte schon in die Küche, um nach ihrem Lehrer zu sehen, aber Hizashi war schneller. Auch wenn das Spülbecken wohl nicht der beste Platz war, um seinen Mageninhalt zu entleeren, so war er froh, dass Shouta es immerhin zu diesem geschafft hatte. Bei seinem Freund angekommen, hielt er mit einer Hand dessen langen Haare aus der Schusslinie und mit der anderen rubbelte er ihm beruhigend den Rücken. Irgendwie wurde er schon an ihre Jugend erinnert, wenn sie zu viel getrunken hatten und in ähnlichen Positionen gelandet waren. Meist aber über einer Kloschüssel.   Ein kalter Luftstoß ließ ihn von dem noch immer würgenden Eraser aufblicken und er sah, dass Tsuyu ihm doch gefolgt war und ein Fenster aufgemacht hatte, um frische Luft hineinzulassen. Er lächelte das Mädchen dankend an, während sie zu ihnen getreten war und den Wasserhahn des Waschbeckens laufen ließ, um das Gröbste im Becken verschwinden zu lassen. Ihr schien am wenigsten auszumachen, dass sich jemand übergab, was wohl daran liegen konnte, dass sie sich oft um ihre jüngeren Geschwister kümmern musste, auch wenn diese krank waren. Das Mädchen war wirklich bewundernswert. Hizashi selbst musste sich zusammenreißen, damit es ihm nicht auch hochkam, aber durch das offene Fenster, war das etwas leichter. Shouta schien sich auch wieder beruhigt zu haben, da von ihm keine weiteren Geräusche abgesehen vom schweren Atmen zu hören war.   Die drei warteten noch einen Moment ehe Hizashi Shouta half sich auf einen Stuhl in der Küche zu setzen und Tsuyu alles sauber machte. Die beiden Männer wollten protestieren, doch sie ließ sich nicht beirren. Sie reichte Aizawa ein Glas Wasser, das er vorsichtig trinken konnte. Die beiden bedankten sich bei dem Mädchen und Hizashi half Shouta dabei kleine Schlucke zu nehmen, um seinen Magen nicht weiter zu reizen. Vorsichtig tropften einige der eher besorgten Schüler in die Küche, als nichts mehr zu hören war.   „Geht es Ihnen gut, Aizawa-sensei?“, ertönte die vorsichtige und besorgte Stimme Midoriyas.   Hizashi wusste, dass Shouta etwas Gemeines antworten wollte, besonders, da es ihm offensichtlich nicht gut ging, als antwortete er für den Klassenlehrer.   „Es geht ihm denke ich schon etwas besser. Am besten er legt sich etwas hin“, meinte Mic. Er wollte den anderen nicht aus den Augen lassen und wusste, dass dieser die Kinder nicht unbeaufsichtigt lassen wollte, also bugsierte er Shouta Richtung Wohnzimmer und drückte ihn auf eines der Sofas, damit er sich hinlegte. Tsuyu und Midoriya waren ihm mit einem Mülleimer und einer Schüssel Wasser und einem Tuch gefolgt. Den Mülleimer stellte Hizashi in Reichweite, sollte Eraser noch einmal schlecht werden und er nahm das kalte und feuchte Tuch aus der Schüssel und legte es Shouta über Augen und Stirn, damit er abkühlen konnte, auch wenn er bei dem anderen kein Fieber bemerkt hatte.   „Sicher, dass du nicht krank bist?“, hakte Mic noch einmal nach und ignorierte erst einmal die Kinder um sich herum, die wissen wollten, was mit ihrem Lehrer los sei. Iida und Yaoyorozu hielten ihre Klassenkameraden etwas auf Abstand, damit sich ihr Lehrer nicht erdrückt fühlte.   „Als du gegangen bist ging es mir noch gut“, murmelte Shouta erschöpft, durch das Tuch konnte er die anderen um sich herum nicht sehen, weswegen er seine Erschöpfung etwas durchscheinen ließ.   „Wenn du nicht krank wirst hast du vielleicht etwas Schlechtes gegessen?“, wollte Mic dann wissen obwohl er nicht glaubte, dass etwas Verdorbenes im Wohnheim rumlag, das Shouta gegessen haben könnte. Dann fiel sein Blick auf den Teller mit dem Lebkuchen.   „Kann es sein, dass du vom Lebkuchen gegessen hast?“   „Ja, wieso?“ Shouta nahm das nasse Tuch von den Augen und sah Hizashi skeptisch an als dieser nicht anders konnte als zu kichern.   „Wieso hast du Lebkuchen gegessen? Du verträgst ihn doch nicht! Hast du das etwa vergessen?“, lachte Hizashi, weil er genau wusste, dass dies der Fall war.   Zuerst antwortete Shouta nicht und starrte seinen Lebensgefährten einfach nur an, ehe er das Tuch wieder auf sein Gesicht fallen ließ und ein ‚Verdammt‘ brummte.   „Kann man eine Allergie auf Lebkuchen haben?“, fragte Ashido dann ganz verdutzt und leicht besorgt.   „Keine Allergie. Eher eine Unverträglichkeit auf einige der Gewürze, die für Lebkuchen verwendet werden. Jedenfalls ist das bei eurem lieben Klassenlehrer der Fall“, erklärte Mic den Schülern schmunzelnd. „Gut dass alles raus ist ehe es verdaut wurde und wir nun lüften müssten“, scherzte Yamada und hielt sich die Nase zu, um so zu erklären was er meinte. Auf die Blähungen des Todes, die Shouta einmal vor Jahren hatte, ging er lieber nicht ein. Als Shouta drohte ihn zu treten und zu erwürgen, lachte er lauthals los.   „Ein Magen beruhigender Tee und etwas Ruhe und Eraser ist heute Abend wieder fit. Solange ihr ihm keinen weiteren Lebkuchen anbietet.“   Es dauerte nicht lange, bis Tsuyu und Ochako in der Küche verschwanden, um einen solchen Tee für ihren Lehrer zu kochen. Auf Mics Anweisungen hin, ihren Klassenlehrer vorerst in Ruhe zu lassen, machte sich der Rest daran den Baum zu schmücken oder etwas aufzuräumen. Hizashi und Shouta wurde aus den Augenwinkeln der Kinder beobachtet und diese fragten sich erneut, wie eng ihre Lehrer eigentlich miteinander befreundet waren. Dabei hatten sie einen unter ihnen, der dieses Geheimnis schnell lüften könnte, wenn er wollte. Doch Iida war sehr rechtschaffen und würde so lange seinen Mund halten, wie es von ihm verlangt wurde.   „Und nun zu dir. Wie konntest du vergessen, dass du keinen Lebkuchen verträgst?“, sagte Hizashi leise und strich Shouta eine Haarsträhnen aus dem Gesicht. Für die umherstehenden Kinder, die eigentlich beschäftigt sein sollten und doch versuchten etwas mitzubekommen, war dies ein ungewohnter Eindruck ihrer beiden Lehrer. Mic-sensei, der sonst so laut war, war nun ruhig und sanft und Aizawa-sensei ließ so eine kleine Geste wie vorhin zu ohne, dass jemand starb.   „Ich bin müde. Und war hungrig. Und es hat so gut geduftet“, versuchte sich der ‚Patient‘ zu erklären. „Mir fiel eben nicht mehr ein wieso ich seit Jahren keinen Lebkuchen mehr gegessen habe.“ Man konnte deutlich sehen wie Shouta die Unterlippe nach vorne schob und schmollte.   „Ach Shouta. Was soll ich nur mit dir tun. Ohne mich wärst du längst schon irgendwo draufgegangen“, meinte Hizashi etwas theatralisch.   Hizashi sah auf als jemand auf sie zukam und mit ihnen reden wollte. Hizashi sah Midoriya an, als dieser nervös mit seinen Fingern spielte und angefangen hatte zu reden und immer mehr murmelte ohne, dass er ihn verstehen konnte. Sato stand hinter Midoriya und sah genauso nervös und etwas besorgt aus. Shouta nahm sich das Tuch on den Augen, um seine beiden Schüler ansehen zu können.   „Midoriya, Stop!“, unterbrach Shouta den Jungen und er hielt sofort den Mund und sah verlegen zu seinem Lehrer. „Sprich deutlich und sag was du sagen willst, ohne um den heißen Brei zu reden.“   „Wir wollten uns bei Ihnen wegen dem Lebkuchen entschuldigen. Ich habe ihn Ihnen angeboten, ohne zu fragen, ob sie ihn essen können oder nicht. Sato fühlt sich schlecht, weil er ihn gemacht hat.“, meinte Midoriya dann und sah zu Boden. Sein Klassenkamerad hatte genickt und ein ‚Entschuldigung‘ Richtung Boden gemurmelt.   Aizawa seufzte und setzte sich auf, um besser mit den Jungen reden zu können.   „Ihr braucht euch nicht zu entschuldigen. Ihr wusstet nicht, dass ich keinen Lebkuchen essen darf. Wenn, dann war es meine Schuld, da ich nicht selbst auf mich geachtet habe. Und noch etwas“, setzte er dann an und die Jungen sahen ihren Lehrer wieder an.   „Der Lebkuchen war gut und wie Mic sagen würde ‚Worth it‘“, grinste Shouta. Er konnte nicht wirklich gut Englisch, aber er war sich sicher, dass er es richtig gesagt hatte, sonst hätte Hizashi ihn bestimmt schon verbessert.   Sato lächelte verlegen, da er so ein Kompliment nicht erwartet hätte, besonders nicht nachdem, was passiert war. Jeder wusste, wenn Shouta etwas Nettes sagte, dann meinte er es auch so und seine Schüler wussten das. Nach einer erneuten Entschuldigung und einem ‚Danke‘ verzogen die beiden sich wieder zu ihren Freunden. Die beiden Mädchen kamen kurz darauf mit dem Tee aus der Küche wieder und Shouta nahm ihn dankend an. Sein Hals und sein Magen freuten sich definitiv darüber. Es dauerte nicht mehr lange, bis der Baum in seiner vollen Pracht stand und alles aufgeräumt war, so dass man seinen Anblick genießen konnte. Shouta entschloss sich, seinen Kram zusammenzupacken und sich wieder auf sein Zimmer zurückzuziehen und die Kinder alleine zu lassen. Hizashi begleitete ihn und nutzte die Ausrede, sich um den anderen Mann zu kümmern, um ihm nahe zu sein ohne, dass die Kids groß Fragen stellen würden.   Alles in allem war es ein guter Nachmittag und jeder konnte seine Sorgen für den Moment vergessen, etwas das Shouta sich für die Kinder gewünscht hatte, auch wenn er etwas leiden musste. Wenn auch sehr unfreiwillig.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)