Tour de Japan von Hotepneith (Zwei Hundebrüder, drei Schutzherren und jede Menge Zoff) ================================================================================ Kapitel 24: Der Kreis wird geschlossen -------------------------------------- Inu Yasha starrte seinen Halbbruder doch etwas überrascht an. „Onkelchen soll mit dir in den Westen? Aber ich dachte, der gehört sozusagen zu mir.“ Seit wann hatte Sesshoumaru denn eine Vorliebe für Flohgeister? Nun ja, wenn man die Wahl zwischen Myouga und Jaken hatte … Selbst schuld. Was musste sich der Kerl auch eine Kröte aufhalsen. Hoffentlich sollte nicht er sich jetzt um Jaken kümmern, das würde doch seine Nerven etwas strapazieren, noch mehr als das selbst Shippou je vermocht hatte. Der frisch gebackene Schutzherr des Westens erkannte durchaus die fragenden Blicke seiner neuen Amtskollegen und erklärte etwas knapp: „Ich schicke ihn zu dir, wenn du Schutzherr des Ostens geworden bist, was natürlich, werter Ryujin, in weiter Ferne liegt.“ Hoffentlich war das höflich genug. Natürlich durften sich Schutzherren nicht gegenseitig umbringen – aber er wusste nur zu gut, dass zwischen „nicht töten“ und „das Leben zur Hölle machen“ ein weiter Spielraum bestand. Und, dass Ryujin offenbar einen Narren an dem Halbdämonen gefressen hatte. „Natürlich,“ erwiderte der Drachenkönig. „Gut. Ich kehre in mein Schloss zurück. - Inu Yasha, in wenigen Tagen werde ich dir einen Lehrer zum Thema Drachensitten schicken. Du hast viel zu lernen, mein Junge.“ Auch das noch, dachte der Halbdämon. Was war nur aus seinem schönen, ruhigen Leben mit Kagome geworden? Und schuld daran war ja nur dieser …. nun ja. Um ehrlich zu sein, wirkte auch der hochwohlgeborene Hundedämon nicht sonderlich glücklich über seine Zukunft. Irgendwie hatten sie es sich wohl friedlicher und ruhiger vorgestellt. „Äh ja, Herr der Drachen.“ Nur schön höflich bleiben, wenn man vier Schutzherren bei sich stehen hatte. „Ich muss nur im Dorf Bescheid geben, damit niemand den Drachen angreift, das wäre ja doch peinlich. Und ja, meine Freunde könnten ihn umbringen, Menschen hin oder her.“ Ryujin erlaubte sich mit beiden Gesichtern ein Grinsen. „Ich habe nie bezweifelt, dass du eine sehr interessante Truppe um dich geschart hast. Mit ein Grund, neben Tessaiga und deinem Bluterbe, dass ich dich als Krieger in Erwägung zog. Feldherr zu sein gehört eben auch dazu. Im Übrigen, werter Sesshoumaru, gehe ich davon aus, dass auch du zunächst noch einmal in das Dorf zurückkehren willst. Nehmen wir beide, und natürlich der werte Yuki, wenn er Lust hat, Inu Yasha doch mit bis auf die Höhe von Ryuku. Das verkürzt die Reisedauer doch erheblich.“ „Natürlich,“ sagte der Gott der eisigen Nordwinde, die Gelegenheit nutzend, sich bei dem neuen Herrn der westlichen Länder und dem zukünftigen des Ostens auch angenehm vorzustellen. „Ich denke auch, werter Amalo, unsere Anwesenheit in deinem Bereich ist nicht mehr von Nöten.“ Der uralte Schutzherr zuckte ein wenig mit den Greiforganen. „Nein, das denke ich auch. Übrigens liegt der Westen natürlich näher als dieses Dorf oben im Nordosten, aber die Jungen, ich meine, werter Sesshoumaru und lieber Inu Yasha, wissen natürlich wohin sie wollen.“ Das konnte und würde noch erheiternd werden in den nächsten Jahrhunderten, Jahrtausenden, mit diesen Zweien. Amüsanter als mit dem doch etwas sturen Drachenkönig oder dem immer auf seine Schneefrauen bedachten Yuki. Ja, sie waren fähige Schutzherren, aber eben nicht amüsant. Und, wenn er etwas in der langen, fast ewigen Zeit, seines Daseins gelernt hatte so, dass nichts es wert war auf etwas Spaß zu verzichten. Der Ernst kam immer und früh genug. „Ich denke auch, es ist nicht unpassend zu sagen, ich hoffe, dass wir alle uns erst in Jahrhunderten wieder sehen. Dann wäre Japan sicher.“ Oh, er würde die Hundejungen schon früher wieder sehen, da war ER sicher. Zum Einen natürlich, weil Sesshoumaru ein direkter Nachbar war und es doch zu engeren Gesprächen, wie ja auch mit Ryujin, kommen musste als mit Yuki aus dem Norden, zum Anderen, weil Inu Yasha nicht den Eindruck hinterließ sich selbst von einem Drachenkönig bedingungslos herumkommandieren zu lassen. Der Junge würde nicht nur in dem Dorf sitzen und von Drachenlehrern Unterricht bekommen, bestimmt nicht, spätestens, wenn seine Menschenfreunde gestorben waren. Menschen waren zerbrechlich und schwach, kaum, dass sie sechzig Winter sahen. Selbst als Halbdämon würde Inu Yasha dann kaum gealtert sein, noch immer ein rebellischer Jugendlicher. Vielleicht wäre es amüsant den dann ein wenig unter die Tracheen zu nehmen, von einer Zeit zu berichten, als es mehr Wasser als Land gab und Wesen wie er, Arthropoden, die Erde beherrschten. Natürlich auch Magie beizubringen. Der talentierte Drachenschamane, Isamu, lebte nun anscheinend in Tessaiga, und damit war Inu Yasha geradezu prädestiniert der magischste der Schutzherren zu werden, den die Welt je gesehen hatte: Dämon, Mensch, Drachenmagie. Und noch irgendetwas anderes, das selbst er nicht deuten konnte. Nun ja. Jedenfalls hatten der Halbdämon und auch Sesshoumaru sich „ganz oben“ beliebt gemacht, was auch nicht jedem gelang. Er hob seine Stielaugen ein wenig. „Nein. Ich werde mich verabschieden.“ Was wörtlich gemeint war, denn keine Sekunde später war er nicht nur den Blicken, sondern auch dem Gespür seiner Kollegen entzogen. „Schön,“ meinte Yuki, durchaus nicht überrascht. „Dann gehen wir.“   Die nächsten Sekunden – oder war es länger oder kürzer – empfand Inu Yasha als mehr oder weniger lästig. In einer wirbelnden Schwärze mitgerissen zu werden, ungeheure Mengen an Energie um sich zu spüren, Blitze zu sehen – na, wenn das die dämonische, göttliche und drachische Art des Reisens war, nein, danke, das brauchte er nicht noch einmal. Da wurde man ja seekrank! Als sich sein Schwindelgefühl senkte stand er mit einem gewissen Hundedämon allein in einem Wald. „Wo sind wir?“ Augenrollen ziemte keinem Dämonenfürsten, wie viel weniger einem Schutzherrn. „Erspare mir deine Unfähigkeit. Komm.“ Was hieß das jetzt? Und außerdem – das war doch schon wieder eine Beleidigung gewesen? Oder war das eben so, dass die Leute, die in dieser Liga spielten, das für normal hielten? Nur, wie sollte er dann je Schutzherr des Ostens werden? Einen miesen Witz seitens Ryujins konnte er ja wohl ausschließen. Nun ja, sie waren ja vermutlich alle der Meinung er müsse noch viel lernen – und dazu hatte er ja noch Isamu. Sekunde! Während er sich Sesshoumaru anschloss, meinte er: „Sag mal, als Schutzherr oder meinetwegen auch Krieger, ich meine, wenn Kagome …..“ Das schien irgendwie nicht richtig und so begann er erneut: „Ich soll doch dann nach Ryuku ziehen?“ Ja, und? Sesshoumaru wandte nicht einmal den Kopf. Für Macht musste man sich eben auch mit den Drachendamen anlegen. „Oh, das weißt du ja nicht.“ Inu Yasha erkannte, dass er für mögliche Auskunft auspacken musste. „Im geschuppten Tessaiga ist doch dieser Isamu. Also, ich meine, nicht seine Energie, nicht nur, sondern der selbst. Und bei dem Drachenstein kann er mit mir reden. Ich hätte dann ständig ein quasselndes Schwert um mich.“ Oh, interessant. Nun ja, außer dem Vergnügen einen genervten Halbbruder zu haben: „Du bist mit So´unga auch klar gekommen.“ Ja, das stimmte. War es gar nicht so schwierig, wie er glaubte, hatten die Schutzherren und Isamu recht und er konnte das, war etwas Besonderes? Irgendwie konnte er sich das nicht vorstellen. Er war doch nichts Halbes und nichts Ganzes. Er war nur Inu Yasha. Oder war es genau das? Plötzlich wusste er ja auch, wo sie waren und wandte den Kopf nach Westen. „Dort irgendwo liegt der Kaiserpalast.“ Und? Neu erworbene Große-Bruder-Manier ließ den Hundedämonen allerdings erwidern: „ich war nur einmal dort.“ „Ich habe da eine Weile gewohnt. Und keiner hat mit mir Ball gespielt!“ Die Verbitterung des kleinen Jungen kam wieder an den Tag. Sesshoumaru, dessen einzige Beschäftigung mit runden Objekten in seiner Jugend aus der mit Köpfen von Gegnern bestanden hatte, verstand nicht. „Menschen?“ „Ja, klar.“ Etwas erstaunt wandte der Jüngere den Kopf. „Weißt du, naja, du solltest es wissen, der Kaiser ist der Nachkomme der Sonnengöttin und in dessen Residenz hängen nicht gerade Dämonen oder Drachen ab. Sekunde. Du warst mal da?“ „Vaters Befehl.“ Das klang unwillig. Inu Yasha hätte ja leidenschaftlich interessiert, warum der einstige Inu no Taishou und Schutzherr des Westens auf diese Idee gekommen war. Notwendigkeit oder Disziplinierung des Sohnes? Dass dem das nicht gefallen hatte merkte man ihm noch Jahrhunderte später an. „Naja, ich habe dich nicht am Ballspielplatz oder am See gesehen.“ Also kannte der den Palast tatsächlich. „Das ist im privaten Bereich des Kaisers.“ „Ja.“ Oh, dann war der da auch gewesen?   Jetzt musste Sesshoumaru doch nachdenken. Izayoi, lautete die einzig mögliche Antwort. Nur jemand aus der kaiserlichen Familie durfte sich dort aufhalten – und das erklärte natürlich auch manches andere, inklusive, warum Vater sich zu diesem minderen Wesen hinabgebeugt hatte. Mit der Ahnin ...nun ja, er sollte das lieber anders formulieren, selbst in Gedanken. Aber das erklärte natürlich auch, warum offenkundig alle, außer ihm, wie er zugeben musste, etwas Besonderes an diesem Halbmenschen fanden, Ryujin, Amalo und auch Yuki. Sie wussten es vielleicht nicht, aber sie konnten es spüren. Wunderbar. Menschenmagie, Göttererbe, das Blut eines dämonischen Schutzherren und in Tessaiga hockte die Seele eines Drachenschamanen. Das gab es doch nicht wirklich! Wann genau zu Beginn dieser Reise hatte er sich noch gefragt, ob dem Kerl Macht einfach hinterher lief? Ja, tat sie. Und leider nicht ganz ohne Grund. Immerhin hatte die Sache etwas Positives: Inu Yasha ahnte in seiner üblichen Naivität nichts davon. Freilich blieb das nur eine vage Hoffnung, denn die Lehrer, die der Drachenkönig sicher schicken würde, angefangen von seinem Hof-Schamanen bis hin zu seiner Hexe der Winde würden nur zu gern aus dem Nähkästchen plaudern. Womit hatte er selbst das verdient! Immerhin musste er sich jetzt nicht mehr wundern, warum der Narr ein Liebling der Glücksgöttin war. Kishijoten war spontan, aber sicher nicht willens, einen entfernten Cousin umbringen zu lassen. Das würde sicher Ärger mit ihrer Mutter geben. Omikami Amaterasu war nicht unbedingt das, was man mütterlich nannte, aber das erklärte auch die Sache mit Toutousai und dessen Lehrer Amatsumara. Wozu immer diese Reise außer seinem Schutzherrn-Titel und leider den damit verbundenen Verpflichtungen gut gewesen war – sie hatte auch der Erkenntnis gedient, dass sein kleiner Bruder nicht nur knapp über Jaken rangierte, sondern deutlich darüber. Schutzherr des Ostens, ja?   Inu Yasha bemerkte durchaus, dass der Herr Schutzherr in Gedanken war, kam allerdings nicht auf die wahre Ursache. „Nimmst du Rin dann auch mit in den Westen? Ich meine, du kannst sie ja sonst kaum so häufig besuchen.“ Das stimmte, dachte der Hundedämon ein wenig verdrießlich. Aber, was sollte sie im Westen? Für Jaken den Haushalt führen? In einem Schloss mit seiner Mutter und erschwerend dazu Myouga? Nein, das wäre nichts für sie. Er wusste nur zu gut, dass sie sich nur und ausschließlich in seiner Gegenwart wohl fühlte. Immerhin gab es herzlich wenig Leute, die lächelten, wenn sie aufwachten und er stand über ihnen. Nun ja, Inu Yasha würde das fertig bringen. Der jüngere Halbbruder hatte gelernt praktisch zu denken. „Naja, stell doch einfach Kohaku als Dämonenjäger ein, das kannst du doch bestimmt.“ Kohaku? Ja, schön, dass sich der Narr um einen Bruder seiner Untergebenen Gedanken machte, aber ...Und der Junge war ihm blindlings selbst bis in die Hölle gefolgt. Gut. Aber, wieso sollte das etwas mit Rin zu tun haben? Der Blick des großen Bruder war deutlich eine Aufforderung weiter zu reden. „Oh man.“ Inu Yasha dämmerte es. „Sag bloß, du hast nicht mitbekommen, dass sich Kohaku und Rin gut verstehen.“ Oder – war das etwa sogar für die Zwei besser, wenn er jetzt auch nichts gesagt hätte? Sesshoumaru konnte sehr eigen, mörderisch eigen, sein, wenn er etwas haben wollte und jemand anderer besaß es. Kohaku und Rin verstanden sich, ja, zugegeben. Aber doch nicht so, wie das wohl dieser halbdämonische Narr meinte. Das waren noch Kinder! Hm. Kinder? Sein kleines Mädchen war deutlich gewachsen, sie brauchte immer wieder neue Bekleidung. Wurden Menschen so rasch groß? Erwachsen? „Wie alt war Kagome?“ Über dem Kopf des Jüngeren schwebte ein einziges Fragezeichen. „Äh, wann?“ „Als du sie getroffen hast.“ „Sechzehn. Oder fünfzehn.“ Fünfzehn. Menschen waren wirklich schnell im Altern. Aber doch Rin doch nicht. - Oder doch? Er sollte da mal ein Auge drauf werfen. Inu Yasha war bemüht einen möglichen Fehler auszubügeln – Sangos Bruder durch die Hand seines eigenen umbringen zu lassen hatte er nie vor gehabt. „Wie sieht es denn eigentlich bei dir aus? Ich meine, ich habe bemerkt, dass ich erst wie ein Mensch gealtert bin und dass das sich jetzt deutlich verlangsamt hat. Wie viel Jahre hast du – im Vergleich zu einem Menschen? Und ich ja wohl nur die Hälfte.“ War er hier jetzt etwa die Auskunft? Na gut. „Falls das eine Frage sein, wann du der Schutzherr des Ostens wird - fünfhundert Jahre gebe ich Ryujin.“ Die Ohren des Halbdämons zuckten. „Ach du …. das ist bald. Und bis dahin bin ich dein Krieger und der des Ostens? Yuki hat ja immerhin einen Sohn, wenn ich das richtig mitbekommen habe.“ Ja, der war aber noch ein Baby, und was noch ärger war – Amalo hatte nie über einen Nachfolger geredet oder gar in dem Kampf gegen die Motten aufgeboten. Hatte der etwa keinen und war auch schon dabei Inu Yasha zu adoptieren? Würde der Narr irgendwann ganz Japan beherrschen? Das durfte doch eigentlich überhaupt nicht wahr sein. Wenn er selbst seine Mutter losgeworden war, musste er sich dringend nach einer schweigsamen, unterwürfigen und mächtigen Hundedämonin umsehen, die seinen Welpen …. Unsinn. Eine mächtige Hundedämonin würde sich kaum dominieren lassen. Das wurde ja immer verrückter. Wie wurde er nur seinen dermaßen beglückten kleinen Bruder wieder los? Danke Vater. Der Kerl war jetzt der Erbe des Drachenkönigs, genauer, Befehlshaber der Drachenarmee, trug mit Tessaiga und dem Pfad der Dunkelheit eine der mächtigsten Waffen der Welt spazieren – und Amalo schien den auch noch zu schätzen. Er selber musste aufpassen. Leider. Der nächste Satz des Halbdämons traf seinen großen Bruder unvorbereitet. „Dann lerne ich mal deine Mutter kennen?“ Oder war das schon wieder unhöflich? Anscheinend, denn wenn Sesshoumaru dermaßen die Gesichtszüge entgleisten … „Ja, okay, ich dachte, sie kannte meinen Mutter. Ich meine, ich dachte, mehrere Ehefrauen sind in Ordnung ….“ Ja, wenn es sich nicht zugegeben um die Nummer eins der Hundedämoninnen und irgendeinen Menschen handelte. Wobei, das musste er nach dem Nachgrübeln der letzten Minuten zugeben – VATER hatte sich nicht vertan und eine ranghohe Prinzessin gewählt. Mutter und ihm war das nur so nie ganz klar gewesen. Oder, Mutter wohl schon, hatte sie doch drauf bestanden, dass er gegen Inu Yasha erst vorgehen dürfte, wenn er und der erwachsen geworden seien. Nun gut, das war Auslegungssache. Aber, wenn er so bedachte, dass er womöglich noch im Bann des Kaiserpalastes eine Attacke auf den Kleinen gefahren hätte – au weia. Jetzt sollte er wohl mal die Wogen glätten, das machte doch man als großer Bruder ja anscheinend dauernd. Bei Menschen. „Ich denke, sie haben sich einmal gesehen. Genau weiß ich es nicht. Ich war damals viel unterwegs.“ Schon um Izayoi auszuweichen und dennoch Vater nicht zu beleidigen hatte er sich stundenlang Bouksenos Geschichten aus der Antike angehört oder diesem unsäglichen Toutousai …. Er warf lieber einen Blick empor zur Sonne: Dem Meisterschüler des Schmiedegottes zugehört, was der über Zauberschwerter sagte. Ach du je. Musste er jetzt immer aufpassen was er sagte, so als Schutzherr? Wozu hatte man Berater? Und damit fiel ihm wieder Myouga ein. Der würde noch sein Flohwunder erleben! Glücklich darüber eine schlichte Auskunft erhalten zu haben, erwiderte der Halbdämon nur: „Ich wollte ja nur mal fragen. Wobei, so als Krieger des Ostens und Westens darf ich ja wohl auch in den Westen, wann ich will, bist du selbst einen Sohn hast.“ Der nächste Halbdämonhaken, den er da schlucken musste. Wann genau hatte er erkannt, dass diese Reise ihm mehrere davon aufdrücken würde? Krieger und Erbe von Ost und West und möglichst noch Amalos. Das hieß, der Kerl spazierte munter quer durch Japan – und er selbst saß im Westen wie gefangen. Das war schlicht unfair! Nun gut, immerhin hätte Rin dann einen recht fähigen Begleiter, der sie in den Westen und zurück bringen konnte. Auf Jaken würde er da nicht setzen. Der schaffte es ja nicht einmal, die Kleine über eine Brücke zu schleusen ohne dass beide runter fielen. Bloß, weil da zwei der sieben Krieger herumstanden. Er brauchte einen Sohn, dringend, unbedingt! Jaken sollte mal herausfinden, wer da so alles in Betracht kam. Und Myouga sollte das ruhig bei seiner Mutter tun. Ein winziges Lächeln glitt um seinen Mund. Da würden sich beide freuen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Ein leises „Plopp“ ließ die Halbbrüder vor sich gucken. „Hexe des Westens.“ Sesshoumarus Begrüßung klang wie Stahl im Mondlicht in der Arktis. Die kleine Hexe verneigte sich eilig, so gut es in der Luft schwebend ging. Ach du je, der neue Herr war ja eher wirklich wie Amalo. Und sie hatte auch noch schlechte Neuigkeiten. „Ich habe den Auftrag Euch mitzuteilen, das die flüchtenden Motten vor einer Stunde ein Menschendorf im Westen überfallen haben. Es gab wohl keine bis überaus wenige Überlebende.“ Inu Yasha sah zu seinem Halbbruder. Er hatte noch im Gedächnis, wie ein Mottentyp Frauen getötet hatte. Dazu waren ja wohl auch die Hyougas samt Familie alles andere als menschenfreundlich gewesen. Der zu ihm. „Lektion eins nicht verstanden. - Gehen wir.“ Und er fühlte ein seltsam warmes Gefühl, sich auf den Bruder an der Seite verlassen zu können. „Schön. Und diesmal werde ich mich nicht zurückhalten. Ist dann ja hoffentlich das letzte Mal.“ Die Hexe des Westens dachte an das, was die Zwei bei der Schlacht gestern hinterlassen hatten. DAS war Zurückhaltung gewesen? Ihre Schwester aus dem Süden hatte ja gemeint, dass Amalo sie als Chaoten bezeichnete, ihre aus dem Osten, dass Ryujin diese Meinung teilte. Und doch zählten sie auf die Hundebrüder? Nun ja, dachten die zwei Söhne des einstigen Herrn der Hunde, als sie nach Westen abdrehten. Das konnte noch eine Weile so weitergehen. Immerhin würden sie sich nicht langweilen. Allerdings auch nicht weiter herumkommandieren lassen.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)