Hin und her gerissen von Melora (zwischen Liebe und Freundschaft) ================================================================================ Kapitel 5: 3. August - Sorgen um einen Freund... ------------------------------------------------ Viel Krimikram ^^' ich hoffe es gefällt euch trotzdem, aber besonders Shina, weil ich die FF ja erst für sie angefangen hatte XP Ich glaube, der Teil ist etwas Paranoid, nyaaaa.. ich lass euch lesen ^-^; Ein Cliquentreff stand mal wieder an, alle würden da sein... "Hey, Shina.. wo ist Wataru? Will der schon wieder nicht kommen?" Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Kôji war echt genervt, sein bester Freund klinkte sich völlig aus. Er durfte hier also wieder Däumchen drehen. Jeder hatte einen Kumpel bei sich nur Kôji wieder mal nicht, weil Wataru ja nicht da war. "Nee, schätze der traut sich nicht, uns unter die Augen zu treten, nachdem was er getan hat", antwortete Shina mit einem bösen Gesichtsausdruck. "Ach? Was war diesmal?" Kôji seufzte tief in sich hinein, er ahnte das schlimmste, denn Wataru war seiner Ansicht nach in letzter Zeit ziemlich komisch drauf. Vielleicht lag es immer noch an Ryos Worten, die er vor kurzem gesagt hatte, als sein Vater Flucht beging. "Er hat sich vorbei benommen, das war. Er hat Yûmikô total schroff angemacht und wollte sie in der Dusche vom Schwimmbad vernaschen, der hat wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank!" meckerte Shina und Kôji wurde ernst. "Könnt ihr bitte mal aufhören, auf meinem Freund so rumzuhacken, ist ja kein Wunder, wenn der plötzlich durchdreht. Dir hätte ich das echt nicht zugetraut. Du weißt doch, dass er im Bezug auf dich, Shina, immer so übertreibt. Nimm mal etwas Rücksicht." "Ihr Kerle könnt nur dumm reden, er hat sie fast gezwungen! Wir wollen doch nicht, dass er seinem Vater Konkurrenz macht, oder siehst du das anders, Kôji? Er soll wieder normal werden, aber anscheinend spinnt er im Moment wirklich total. Er vergrault sich noch alle Freunde, wenn er so weitermacht." "Stimmt schon, Shina, aber deswegen müsst ihr nicht nur noch auf ihm rumhacken, oder willst du plötzlich nicht mehr mit ihm befreundet sein?" Während sie gingen, redeten sie, doch jetzt machten sie bei Watarus zuhause kurz halt. "Wir hacken nicht auf ihm rum, wir haben ihm nur die Meinung sagen wollen, aber er haut immer gleich ab, der war doch sonst nicht so feige." Shina klingelte, ohne dass sie es wirklich merkte. Niemand öffnete, was bei Kôji ein mehr als schlechtes Gefühl hervorrief. "Warum macht denn niemand auf? Ich höre doch eindeutig Musik." "Keine Ahnung.. vielleicht ist er unter der Dusche, es ist immerhin ziemlich heiß." Kôji drückte kurz nach Shinas Bemerkung die Türklinke runter und zu seiner Verwunderung öffnete sich die Tür. "Wie leichtsinnig", sagte der Schüler. Die beiden gingen hinein und schauten sich etwas um. Dabei trat Shina beinahe auf einen zerbrochenen Bilderrahmen. "Meine Güte, schau mal..", meinte Shina, bückte sich und sah ein Foto, auf dem die Familie drauf war. "Meinst du, das war er, Shina?" fragte Kôji, nachdem er es ebenfalls gesehen hatte. "Ich hab ein ganz seltsames Gefühl, geradeso als wenn er Dummheiten macht." Sie rannten so schnell sie konnten die Treppe hoch, dort fanden sie eine offene Badezimmertür vor. Im Kleiderschrank im Bad war gewühlt worden und Fotos und Briefe lagen auf dem Boden. Shina hob einen der Briefe auf und las etwas davon. "Kôji das ist ein Liebesbrief und ich kenne noch seine Schrift, das hat Watarus Vater geschrieben. Vor fünf Jahren." Anhand des Datums auf dem Brief wusste sie sofort, wie alt der Brief war. "Ist ja eklig. War ja irgendwie klar, dass der seine Frau betrogen hat, gib mal her." Er nahm Shina den Brief aus der Hand, während diese nach dem nächsten schaute. "Kôji, die sind alle an dieselbe Person gerichtet, auf jedem steht: Dear Vermouth. Aber wer oder was ist Vermouth? Ich kenne nur einen Alkohol namens Vermouth." Kôji schwieg und dachte nur daran, dass er den *Namen* Vermouth schon mal gehört hatte. "Shina, lies das mal auf japanisch, könnte da ,Berumotto' rauskommen?" Shina übersetzte die Buchstaben in Kanji und nickte. "Ja, Berumotto kommt dabei raus, wie kamst du denn darauf?" "Weil ich Watarus Vater vor zwei Jahren dabei belauscht habe, wie er mit jemandem am Telefon sprach, er nannte sie Berumotto, deswegen." "Wird ja immer grotesker, geb' dir das: Ich habe solche Sehnsucht nach deinem Körper, nach deinen Brüsten, ich will dich wieder spüren, mein Darling! Meine Alte geht mir auf den Keks, wenn die mir stinkt, bring ich sie um! Es ist eben keine wie du, meine Eiskönigin! Deine eiskalten Augen machen mich so scharf.." Shina hustete, denn da kamen noch viel perversere Passagen, ihr wurde fast schlecht. "Ist ja widerlich. Der Kerl ist widerlich." Sie gab wieder ein Seufzen von sich und Kôji berührte zufällig ihre Hand, als er nach ein paar Fotos griff, die auch Shina in die Hand nehmen wollte, wobei sie beide etwas rot geworden waren. "Tschuldigung, Shina. Meinst du, Wataru hat den Kram rausgeholt und wurde wütend, weil er erfahren hat, dass sein Vater die Mutter mit 'ner anderen betrogen hat?" "Wäre möglich, aber irgendwie wäre das sehr seltsam, er hat mal erwähnt, dass sein Vater jede Menge Affären hatte, also ist das hier doch nichts neues mehr." "Lass uns nach ihm suchen, ich mache mir Sorgen", sagte Kôji, sie standen auf und verließen die Wohnung wieder, jedoch schlossen sie die Tür, nicht so wie das vorher gewesen war. Das Schloss klackte, so dass sie wussten, dass die Tür nun richtig zu war. *** Es wurde dunkel, doch von Wataru war keine Spur, egal, wo sie suchten, sie fanden ihn nicht. Jedoch kamen sie bei Yûmikô vorbei, wo jede Menge Polizeiautos standen, das mussten sich die beiden Detektive natürlich sofort ansehen. Megure ließ eine Leiche abtransportieren, Shina rannte zu dem Mann hin und tippte ihm auf die Schulter. "Entschuldigen sie, Inspektor, aber.. was ist denn hier vorgefallen?" fragte sie und der Mann drehte sich mit ernster Miene zu den Beiden um. "Die Kleine hat uns angerufen, dass sie ihren Vater erhängt gefunden hat. Sie meinte, sie hätte gesehen, dass jemand im Zimmer war. Es wäre dunkel gewesen und sie hätte deutlich ein paar eisblaue Augen aufblitzen sehen, als sie jedoch das Licht anmachte, war da niemand. Wir gehen von Selbstmord aus, da keinerlei Indizien aufgetaucht sind, die auf etwas anderes schließen lassen. Und die Kleine scheint etwas verwirrt wegen des Todes ihres Vaters zu sein." "Haben sie bereits mit der Mutter gesprochen?" "Leider nein, sie ist nicht erreichbar. Das Mädchen sagte, dass sie bei ihrem Vater lebt und ihre Mutter noch in Nagoya wohnt, da sie dort an einer Grundschule unterrichtet. Ihre Eltern sind geschieden. Die Kleine ist jetzt also erst mal alleine, wir müssen dringend die Mutter erreichen." Da war Shina schon davon gerannt, sie wollte mit Yûmikô persönlich sprechen. Sie saß völlig fertig auf der Treppe und hielt sich den Kopf. "Hi, Yûmikô", sagten die beiden wie aus einem Mund und setzten sich neben sie, wobei Shina sie einfach in den Arm nahm. Sie schluchzte und drückte sich an Shina, doch da sah diese Ryochi auf sie alle zukommen. "Hi, Ryo, bist du schon im Bilde, was hier passiert ist?" fragte Shina und Kôji schaute den neuen Detektiven etwas misstrauisch an. "Ja, ich weiß auch, dass es Mord war." "Wo-her weißt du.. das denn?" Shina wäre beinahe aufgesprungen und Kôji empfand das Ganze als Angeberei. "Mach nicht soviel Wind, wie kommst du denn darauf, dass es Mord gewesen sein soll, wenn es keine Indizien gibt?" fragte er den zweiten Detektiven sogleich. "Weil Yûmikô mir sagte, dass ihre Schwester genauso gestorben ist. Ihre Schwester war ein fröhliches und gesundes Mädchen, sie hatte viele Freunde und war sehr willensstark, also überhaupt nicht selbstmordgefährdet." "Ach du meine Güte, weiß das der Inspektor?" erwiderte Shina. "Natürlich, aber da es keine Beweise gibt, hat er das Ganze abgeblasen", erklärte Ryochi ruhig, wandte sich dann jedoch an seine Freundin. "Aber Shina, kann ich mal unter vier Augen mit dir reden?" Kôjis Gesicht zierte ein mürrischer Gesichtsausdruck, da er es nicht leiden konnte, wenn man ihn ausschloss. "Also, Shina, ich muss dir da was erzählen." Sie nickte und er fuhr fort. "Ich bin wegen.. Chardonnay hier, er ist ein Schwerverbrecher, der mir schon seit geraumer Zeit Kopfzerbrechen bereitet, ich will ihn um jeden Preis kriegen. Zu ihm gehört auch Vermouth, auf die Yûmikôs Beschreibung wunderbar passen würde." Shina schaltete blitzschnell und grinste. "Chardonnay ist Keichiro Takagi, richtig?" "Woher weißt du das, Shina?" Ryo schien beeindruckt, was ihr ein noch viel eingebildeteres Lächeln gab, auch wenn sie das absichtlich tat. Nicht weil sie eingebildet war, sondern weil es so wirken sollte. "Nicht nur du kannst ermitteln, vergessen? Aber, ich will's dir mal so erklären: Wir waren vorhin bei Wataru, weil wir ihn gesucht haben und da sind uns Bilder und ein paar Briefe in die Hände gefallen. Keichiro Takagi hatte wohl mal eine Affäre mit einer gewissen Vermouth, daher hab ich mir das einfach gedacht, da das beides alkoholische Getränke sind." "Im Schlüsse ziehen, bist du nicht schlecht, Süße." Er küsste sie kurz auf den Mund und nahm sie etwas in den Arm. "Ich muss dir aber sagen, dass du dich Vermouth besser nicht in den Weg stellst, die ist eiskalt und bringt jeden um, der ihr nicht in den Kram passt. Chardonnay und sie sind ein mörderisches Paar, im wahrsten Sinne des Wortes." Bonnie und Clyde also, Shina fand das sehr interessant. "Ich habe keine Angst, auch vor Killern nicht, merk dir das mal, Süßer!" Sie küsste ihn zurück und ließ dann von ihm ab. "Kôji macht sich Sorgen um Wataru, das sollte man auch nicht außer Acht lassen, wir gehen lieber nach ihm suchen, und du.. pass auf dich auf, wenn du mich schon vor einer Mörderin warnst." Shina wusste, dass Kôji nicht einfach mal so Angst um Wataru hatte, wenn Kôji ein schlechtes Gefühl hatte, sollte man darauf hören, der Junge wusste manchmal schon vorher Dinge, die passieren würden. Shina kam zurück und Kôji schaute sie mit Halbmondaugen an, so dass sie gleich seufzte. "Frag nicht, was er gewollt hat, er hat mir nur Einzelheiten über den Fall offenbart, so wie er das sieht, war es doch Mord, wir sollten uns trotzdem auf die Suche nach Wataru machen, Ryochi hat das hier durchaus im Griff." "Ach? Und das durfte ich nicht wissen? Ich kann ihn nicht leiden, er mich wohl auch nicht, weil ich ihn mal belehrt habe, oje, der Arme." "Hat dir schon mal einer gesagt, dass du ganz schön frech bist, Kôji Miura?" "Ja, meine Mutter und das fast jeden Tag." "Warum hab ich deine Mutter bisher noch nie zu Gesicht bekommen?" fragte Shina, die bei dem Wort ,Mutter' hellhörig wurde. "Das ist eine lange Geschichte, Shina, dafür haben wir jetzt keine Zeit, ein anderes Mal, okay?" Sie gab auf, der Junge redete nie über seine Mutter, irgendwie schien er das auch nicht zu wollen. Wataru war die ganze Zeit gelaufen, also war er immer woanders, so dass Shina und Kôji ihn nicht finden konnten, aber jetzt, nachdem er weit genug gegangen war und er nach Hause ging, bemerkte er, dass die Tür aufgebrochen worden war. Er stürmte zur Tür hinein und schaute sich überall genau um. Sein Weg führte ihn als erstes in die Küche, dort hatte sein Vater immer eine Waffe aufbewahrt, auf einem der Schränke. Der Junge holte sich einen Stuhl und holte eine Kiste runter. Er öffnete sie und kramte im hellbraunen Papier, das darin zusammengeknäult lag. Die Verzweiflung wuchs, als er die Waffe nicht finden konnte, dabei rann Schweiß über sein Gesicht. Er bekam es langsam mit der Angst zu tun, ohne seine Knarre war er doch verloren. Irgendjemand war hier gewesen und hatte die Waffe an sich genommen, das gefiel dem Jungen ganz und gar nicht. Shina und Kôji kamen wieder bei Wataru vorbei, wobei sie die offen stehende Tür bemerkten. "Sag mal, wir haben die doch vorhin geschlossen. So langsam wird mir die Sache unheimlich", bemerkte Shina, Kôji packte ihre Hand und zog sie zur Tür, die er noch etwas aufstieß, hinein. Er holte eine Pistole raus und nickte ihr zu: "Sicher ist sicher, man weiß ja nie." Sie schauten sich sehr genau um und vergaßen nicht die kleinste Ecke, bis sie in der Küche ankamen. Heulend saß Wataru am Boden, die Hände auf den Knien abgestützt und den Kopf auf den Beinen abgelegt. Schockiert ließ Kôji die Waffe sinken, die er auf Wataru gerichtet hatte, da er ihn für jemand anderes hielt. Shina und Kôji knieten sich zu dem Jungen runter. "Hey, Wataru, wir haben dich überall gesucht, was war denn los?" fragte die Detektivin als erstes. Wataru schaute auf und blickte geradewegs in Shinas wunderschöne blaue Augen, er fing wieder an zu heulen und warf sich ihr an die Brust. Shina wusste sofort, dass er das nicht nur tat, weil er ihr nahe sein wollte, sondern weil etwas schreckliches passiert sein musste. Wataru war keine Memme, die bei jedem Mist heulte, normalerweise hatte er sich sehr gut im Griff, es sei denn es ging um seinen Vater, vor dem hatte er Angst. Shina war sich sicher, dass es mit seinem Vater zu tun gehabt hatte, aber im Moment war es ihr egal, sie drückte ihn fest an sich und spendete dem Jungen Trost, sie hatte ihn doch noch so wahnsinnig gern, sie vergaß all die Streitigkeiten, die sie gehabt hatten, denn sie konnte es einfach nicht ignorieren, wenn er weinte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)