Dreistigkeit von Saicke (Sasori x Deidara) ================================================================================ Kapitel 1: Dreistigkeit ----------------------- „Du bist Frustriert, eh?“ „Frustriert?! Das ist noch gar kein Ausdruck! Ich bin weit mehr als das und Sasori checkt das einfach nicht, hmm!“ Wütend rammte Deidara sein Schnapsglas auf den Tresen, nachdem er es in einem Zug geleert hatte. Dass ein paar Tropfen dabei daneben gingen und auf sein graues Shirt fielen, störte ihn im Moment wenig. Er verzog nur leicht das Gesicht, als die Schärfe des Alkohols seine Kehle hinab ran. Kisame grinste ihm verschmitzt zu bei diesem Anblick, während er einen guten Schluck von seinem Bier nahm, sich den Schaum von den Lippen leckte. Lässig drehte er sich auf seinem Barhocker halb zu dem Blonden um, stützte mit einem Unterarm sich auf dem Tresen ab und ließ dabei die Muskeln unter seinem schwarzen Tank top spielen. „Schon mal versucht mit ihm zu reden?“ Finster schaute er seinen Gesprächspartner an, der viel zu amüsiert für seinen Geschmack erschien. Toller Freund… „Was glaubst du wohl warum ich jetzt hier mit dir sitze, statt bei ihm, hm?“, schnauzte er zurück und machte keinen Hehl daraus seine miese Laune zu verstecken. Das war wenigstens eine gute Sache an Kisame, dass es ihn nie störte wenn er eines von Deidaras Wutanfällen ausgesetzt war. Im Gegenteil, es amüsierte ihn wie immer köstlich, was den Blonden nur noch mehr zur Weißglut brachte. Am Ende war seine Wut dann irgendwann verraucht und sein Alkoholpegel entsprechend so hoch, dass der Grund für die ganze Sache nicht mehr wichtig war. Jedenfalls bis zum nächsten Morgen… „Ich kenne zwar deinen Freund nicht so gut wie dich, aber wenn ich raten müsste, habt ihr anscheinend aneinander vorbei geredet?“, erkundigte er sich breit grinsend. „Tss, wenn es so einfach wäre, dann könnte ich wenigstens dagegen steuern. Ich glaube fast schon, dass alle seine Gehirnzellen in dieser Richtung tot oder einfach nicht vorhanden sind, hm“, grummelte er finster, bevor er sich dem Barmann zuwendete. „Noch einen bitte, nur nicht den Nachschub stoppen, hm!“, und deutete auf sein Schnapsglas vor ihm. „Was hat er denn gesagt, als du ihm erzählt hattest, was du möchtest?“ Tiefe Falten entstanden zwischen seinen Brauen, als er sich an den Moment zurück erinnerte, wobei er doch eigentlich hier war um sich Luft zu machen und die Sache zu vergessen. „Nnhh…das ist Zeitverschwendung…“, murmelte er zwischen zusammengebissenen Zähnen und schaute auf sein Schnapsglas, welches soeben wieder befüllt wurde. „Ach komm schon, was hat er gesagt? Vielleicht kann ich dir helfen“, munterte ihn sein Freund dazu auf mehr zu erzählen und setzte wieder sein Bierglas an. Deidara drehte den Kopf in seine Richtung und schaute ihn entnervt aus seinem blauen Auge an, während das andere wie immer von seinem langen Pony verdeckt war. „Das sagte ich doch gerade: Das ist Zeitverschwendung, hm!“ Kisame verschluckte sich an seinem Bier und klopfte hustend auf seine Brust, als er das Glas abgesetzt hatte. „Dein Ernst?!“, brachte er leicht hustend hervor. „Sprechen wir eigentlich überhaupt von einem menschlichen Wesen oder einer seelenlosen Puppe?“ Er konnte seine Entrüstung nur allzu sehr nachvollziehen, hatte er in dem Augenblick genauso reagiert. Woraufhin dann sein Wutanfall gefolgt war und in seinem Gefühlsausbruch fluchtartig ihre Wohnung verlassen hatte. Und nun befand er sich hier, mit Kisame in ihrer Lieblingsbar in der festen Absicht sich den ganzen Frust von der Seele zu trinken. Falls man dies so bezeichnen konnte… „Sasori war schon immer so…so beherrscht, hm“, begann er seine Erklärung vorsichtig, während er wieder auf sein Schnapsglas schaute, es zwischen den Fingern drehte. „Unterkühlt“ wäre wohl die passendere Bezeichnung gewesen, aber das klang in seinem Kopf dann doch zu fies. Schließlich war er mit ihm schon über zwei Jahre zusammen, wohnten sogar zusammen und kannte daher auch seine guten Seiten. „Und das soll die Erklärung für seine Antwort sein?“ „Na ja…könnte auch daran liegen…dass er kurz vor seinem Master steht, hm“, druckste er vor sich hin. „So ein Medizinstudium fordert ihn schon einiges ab…“ „Und tötet nebenbei jede emotionale Empfindung, was?“, feixte Kisame und der Blonde quittierte diese Bemerkung mit einem tiefen Seufzer. „Wenn das Ende seines Studiums die Lösung für das Problem wäre, dann würde ich die gesamte verdammte Universität sofort in die Luft jagen, hm!“ Wieder leerte er sein Schnapsglas in einem Zug und haute das leere Glas wie zuvor auf den Tresen. „Okay, lass mich mal was anderes fragen: Wann hattet ihr das letzte Mal Sex gehabt?“ Augenblicklich fror Deidara in seiner Bewegung bei dieser Frage ein und umklammerte verkrampft sein Glas. Was sollte er darauf nur antworten? „Ihr…habt doch Sex? Oder?“, hakte Kisame erneut nach, vermutete hinter Deidaras Zögern nichts Gutes. Unangenehm wäre wohl das falsche Wort, schließlich war er mit dem Hünen schon so lange befreundet, dass sie sich praktisch alles erzählen konnten. Nur über diese eine Sache hatte er eher sporadisch mit ihm geredet, war er immer mit einem „Er ist gut“-Satz ausgewichen. Die Wahrheit war: Sie hatten in diesen über 2 Jahren Beziehung kein einziges Mal sexuellen Verkehr gehabt. Auf die Dauer reichte das Gefummel und Geknutsche einfach nicht mehr aus, Deidara wollte mehr. Und da offensichtlich indirekte Andeutungen nicht zu seinem Partner durchdrangen, hatte er heute den direkten Weg gewählt und siehe da, es ging nach hinten los. „Also...“ „Also?“, kam es schon ungeduldiger. Der Blonde biss sich auf seine Unterlippe und schielte zu dem Hünen hinüber, brachte er es nicht dies laut auszusprechen. Doch es brauchte auch nicht mehr, weiteten sich die Raubtieraugen als ihm die Erkenntnis bewusst wurde. „Alter!“, platzte es aus ihm heraus, offensichtlich nicht in der Lage einen ordentlichen Satz zustande zu bringen. „Ich habe nie was anderes behauptet, hm!“, verteidigte er sich sofort. „Ich dachte er sei gut im Bett! Oder was habt ihr die ganzen Jahre über in eurem Bett getrieben? Gekuschelt?!“ „Wir haben schon mehr als das getan! Und es war ja auch gut. Es ging nur nie…weiter, hm.“ „Und genau heute wolltest du weiter gehen?“, stellte er fest und der Blonde nickte ihm zu. Kisame fuhr sich mit einer Hand durch seine struppigen bläulichen Haare, versuchte die Neuheit zu verarbeiten. Deidara nutzte die Gelegenheit und deutete dem Barmann wieder auf sein leeres Glas, welches auch sofort befüllt wurde. Bevor er aber danach greifen konnte, wurde ihm das Schnapsglas von der Seite weggeschnappt. „Hey, was zum…“ In einem Zug leerte Hidan den Inhalt und schob das Glas dem Barmann gleich wieder hin. „Einen Doppelten als nächstes und mach gleich drei draus, nur nicht knausern!“ Nach der Order grinste er die beiden an, während er sich neben Deidara auf den freien Barhocker hinzugesellte. „Da komme ich in die Bar um mir ein paar Bierchen zu genehmigen und wen sehe ich da, Püppchen und Fischfresse! Lange nicht gesehen“, begrüßte er die beiden und öffnete seine schwarze Lederjacke und war wie gewohnt darunter Oberkörperfrei. Wenigstens hatte er den Anstand die Lederjacke anzubehalten. „Tag auch, hm“, brummte der Blonde während der Hüne diesem gut gelaunt das Grinsen erwiderte. „Ja, wirklich lange nicht gesehen. Hat der Geldeintreiber das Hündchen endlich mal wieder von der Leine gelassen?“ „Tse, dieser Arsch kann mich mal! Ich tanze nicht mehr nach seiner Pfeife!“ „Klaaar, so wie die letzten tausendmale als du das auch gesagt hast“, kicherte er und schlürfte dabei genüsslich von seinem Bier. Der Silberhaarige quittierte dies mit dem Mittelfinger, was Deidara nur den Augen rollen ließ. Diesen Wahnsinnigen vertrug er jetzt am allerwenigsten. Der Barmann stellte Ihnen drei neue Schnapsgläser hin. Doppelte, wie beordert von denen sich Hidan auch gleich eines griff. „Egal, weniger von mir, mehr von euch! Was geht ab?“ „Na ja, wie ich vor kurzem erfahren habe nicht viel…“, gluckste der Hüne und Deidara spürte wie sich dessen Augen sofort auf ihn richteten. Der Silberhaarige tat es ihm gleich, wobei die Verwirrung in seinem Gesicht stand. „Hat Blondie ein Problem oder was?“ Er schenkte Kisame einen warnenden Blick ja nicht zu viel auszuplaudern, bevor er sich Hidan zuwandte. „Wenn du keine Lösung dafür hast, einer seelenlosen Puppe Leben einzuhauchen, dann kannst du dich gleich wieder verziehen, hm!“, giftete er ihn mit Absicht kryptisch an, da er sich nicht viel von ihrer neuen Gesellschaft erhoffte. Fragend hob dieser eine Braue in die Höhe und richtete sich Hilfe suchend an seinen Hintermann. „Übersetzung bitte?!“ „Ob du weißt, wie man jemanden zum Sex bringt, obwohl er null Interesse daran hat.“, übersetzte er in die plumpe Sprache wie sie jedermann verstand. Die violetten Iriden wanderten wieder zu Deidara und er sah förmlich wie es in Hidans Kopf arbeiteten musste. Genau wie der Blonde war auch er nicht sehr gut in der Lage seine Gefühle und Gedanken zu verstecken. Wobei Hidan schon ein Extremfall war, da seine Mimik wie ein offenes Buch wirkte. Und siehe da, plötzlich schien ihm etwas eingefallen zu sein, erhellte sich sein Gesicht merklich. „Na klar weiß ich das! Schließlich bin ich mit dem alten Geldsack zusammen.“ Deidara und Kisame wechselten vielsagende Blicke, bevor sie sich wieder an ihn zurück wandten. „Moment Mal, meinst du deinen Boss? Kakuzu?“, fragte der Hüne ungläubig nach. „Klar, wen denn sonst?“, brüskierte er sich und schüttete den Doppelten seine Kehle hinab. „Wir dachten die ganze Zeit, dass ihr nur geschäftlich miteinander verkehrt und der Workaholic dich deswegen kaum noch Freizeit nehmen lässt, hm.“ „Ach was, darüber sind wir schon lange hinaus“, winkte er ab und griff sich ungeniert das nächste Schnapsglas, kaum hatte er das erste geleert. „Er ist mir jetzt total verfallen, kriegt gar nicht mehr genug von mir.“ „Aha…“ Irgendwie konnte Deidara das nicht ganz glauben, erinnerten sie sich noch gut daran wie Hidan sich monatelang über seinen Chef aufgeregt hatte, dass man fast schon befürchtete er würde demnächst auf der Arbeit Amok laufen. „Und wie hast du das bitteschön angestellt? Ich meine, von deinen Erzählungen her hatte er nicht den Eindruck gemacht, dass er sich auch nur ansatzweise in sexueller Hinsicht für dich interessiert.“ Hidan stellte das nächste leere Glas auf die Theke ab und leckte sich über die Lippen, bevor er es genauer erläuterte. „Ganz einfach: Spätestens ab dem Moment wo ich seine dreckige Vorliebe durch Zufall entdeckte hatte, hatte ich ihn in der Hand. Was soll ich sagen, stille Wasser sind wirklich sehr tief und dreckig“, und setzte dazu passend ein schmutziges Grinsen auf. „Jetzt sag mir nicht er ist Masochist und du stehst auf den Scheiß?“, fragte Kisame fassungslos. „Würde jedenfalls einiges erklären…“, murmelte er noch hinterher bevor er wieder einen ordentlichen Schluck von seinem Bier nahm. In der Tat, prügelte sich Hidan gerne und ging nie einem Kampf aus dem Weg. Seine Art hatte einfach etwas Provozierendes an sich, wenn man ihn nicht besser kannte. „So krank nun auch wieder nicht, obwohl er beim Sex ganz schön grob sein kann…“, schweifte er ab und schien tatsächlich ein paar Sekunden kurz zu überlegen. Hatte Deidara schon erwähnt, dass er nicht der schnellste war, was das Denken betraf? „Egal!“ Schüttete er den Kopf. „Jedenfalls hat er eine Schwäche für Geld“, führte er seine Erklärungen fort und griff nach dem letzten Glas. „Was du nicht sagst? Hätte ich nie gedacht, bei diesem Geldeintreiber“, stellte Kisame gespielt Verblüffung zur Schau, was diesem ein „Fick dich“-Blick einbrachte. Deidara hingegen war gar nicht mehr so uninteressiert und forderte ihn auf weiter zu erzählen. Verschmitzt grinste der Silberhaarige ihn an. „Ich hab ihn damit geködert. Wenn so ein geldgieriger Mistkerl sich sprichwörtlich an den Scheinen aufgeilt und mein Job eh auf Kippe stand, hatte ich ja nichts mehr zu verlieren. Also habe ich gewartet bis er wie so oft der Letzte auf Arbeit war und habe ihn dann in seinem Büro aufgelauert.“ „Und weiter? Ich meine, was genau ist dann passiert, hm?“, hakte der Blonde ungeduldig nach, während Hidan das letzte Glas leerte und es wie die anderen auf den Tresen knallte. „Ich hab mich vor ihm auf seinen Schreibtisch und damit auf sein ach so liebes Geld gesetzt. Er hatte also gar keine Wahl als sich mit mir auseinander zu setzen. Hat ihm gar nicht gefallen“, kicherte er belustigt als er sich anscheinend an den Moment zurück erinnerte. „Ich hab dann mein eigenes Geld raus geholt und ein Angebot gemacht: Ich würde ihm die erste Hälfte zahlen, wenn er endlich seinen Stock aus dem Arsch ziehen würde.“ Während seiner kurzen Pause beorderte er mit einem Handzeichen erneut eine Runde Doppelte. „Und die andere Hälfte, wenn er dann diesen Stock in meinen Arsch rammen würde.“ Es war still. Sekunden vergingen in denen Kisame und Deidara ihn perplex anstarrten. Zuletzt genannter konnte nicht fassen, mit welcher Schamlosigkeit der Silberhaarige seinen Boss konfrontiert hatte. „Und darauf ist der angesprungen?“ Der Hüne nahm ihm die Worte praktisch aus dem Munde, wollte er dasselbe fragen. Hidan zuckte nur mit den Schultern. „Ich konnte zwar danach für ein paar Tage nicht mehr gerade sitzen, aber wie ihr seht bin ich immer noch bei ihm angestellt. Und wenn ich ehrlich bin, haben sich die Überstunden noch nie so gut bezahlt gemacht wie in diesem Fall“, grinste er schief bei seiner Zweideutigkeit. „Ich sag’s immer wieder, Dreistigkeit siegt!“, sagte er eher zu sich selbst und griff nach einem der Schnapsgläser die der Barmann soeben hingestellt hatte. Der Blonde dachte über seine Worte nach und ob er jemals Sasori gegenüber so offen aber weniger vulgär seine Wünsche äußern könnte, ohne dabei selbst vor Scham im Boden zu versinken. Um dies klar zu beurteilen hatte er eindeutig schon zu viel Alkohol intus. „Also wenn du mich fragst, klingt das fast als hättest du dich zu seiner persönlichen Hure gemacht. Aber solange es dich glücklich macht, soll mir das Recht sein“, brummte Kisame und leerte sein Bierglas auf Ex. „Neidisch oder was? Wie läuft es denn bei dir und deinem Schnuckelchen? Immer noch auf Sparflamme oder wie?“, kam auch gleich der Konter. Kisame grinste ihm nur gelassen entgegen. „Alles Bestens, kann nicht klagen.“ „Tse.“ Deidara schüttelte innerlich den Kopf. „Ich könnte das nicht, hm“, beschloss er für sich selbst und brachte damit die Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Ach was, Dei-Chan!“ Klopfte der Verrückte ihm aufmunternd auf den Rücken, sodass er nach vorn ruckte. „Nach ein paar weiteren Gläschen wirst du ganz anders darüber denken“, versicherte er zuversichtlich und schob den anderen Doppelten vor seine Nase. „Nicht wahr?“, nickte er dem Hünen zu, suchte seine Unterstützung. Er grinste breit zurück, entblößte damit sein scharfes Gebiss. „Aber sicher~“, erwiderte er und der Blonde wusste nicht, ob ihm dieses Grinsen gefiel. Kisame griff nach dem dritten Glas und der Silberhaarige erhob seins als erstes. „Auf die Dreistigkeit!“, stimmte er an. Deidara wechselte einen vielsagenden Blick mit seinem langjährigen besten Freund, welcher nur mit den Schultern zuckte. Kurz darauf hörte man den Zusammenstoß von drei Gläsern. „Okay, ich glaube du hattest genug für heute.“ Bestimmt nahm Kisame ihm das Schnapsglas aus der Hand, bevor er es zu seinen Lippen führen konnte. „Was…noch lange…nicht!“, brachte er empört hervor und musste dabei die Luft zurückhalten, die sein Magen so verzweifelt nach oben zu pressen versuchte. Es nützte vielleicht nicht viel, aber er schaute seinen besten Freund so eingeschnappt an, wie es ihm möglich war. „Oh doch und weißt du wieso? Dein Sprachfehler ist weg und wenn du noch weiter trinkst gesellt sich ein neuer Sprachfehler hinzu und das nennt sich Nuscheln! Spätestens dann versteht selbst der Taxifahrer nicht mehr, wohin er dich fahren soll“, erklärte er mit solch vernünftigen Argumenten, dass selbst Deidara dem nichts gescheites entgegnen konnte. Er verstand auch nicht, wie der Hüne es schaffte noch so klar bei Verstand zu sein, obwohl er deutlich mehr getrunken hatte als er selbst. Musste wohl an seiner Körpermasse liegen. „Jetch sei doch kein Schpielverderber“, nuschelte Hidan nicht mehr ganz so fit. Der Blonde hörte wie Kisame leicht genervt aufseufzte, bevor er seine Brieftasche rauszog und ein paar Scheine auf den Tresen knallte. „Okay, Zeit fürs Bettchen Kinder. Onkel Kisame will nach Hause.“ Kaum hatte er seine Brieftasche wieder weggesteckt, erhob er sich auch schon und zog sich seine Jacke an. „Escht jetzsch?!“, lallte Hidan empört. „Früher warscht du luschtiger…“ „Verwechsle meine lustige Art nicht mit Vernunft und jetzt Abmarsch!“ Deidara nutzte diese Disskusion und schaffte es doch noch sein Schnapsglas zu leeren. Zum Ärger Kisames, denn er umgriff ihn mit seinem kräftigen Arm und hievte ihn von Barhocker, drückte ihm seine eigene Jacke in die Hand. „Wir gehen, jetzt! Es ist 4 Uhr morgens und Itachi killt mich, wenn ich nicht im Bett bin bevor er wieder aufsteht“, drängelte er, während er seine Jeansjacke anzog. „Wer ischt jetzscht hier der Hund anner Leine?“, stichelte Hidan lallend, während dieser mit dem Rücken zum Tresen die Unterarme auf diesen abstützte. „Gutes Stichwort, ich glaube dein Herrchen hat nach dir gerufen“, erwiderte der Hüne gekonnt und zog ihn am Kragen seiner Lederjacke packend vom Barhocker nach draußen. Es dauerte nicht lange und das erste Taxi war schnell gefunden. Da die anderen Beiden in einer völlig anderen Richtung wohnten, stiegen sie nicht mit ein. Hidan ließ es sich aber nicht nehmen sich durch das Fenster in das Innere zu Deidara zu lehnen. „Vergisch nischt, Dreischtigkeit siegt immer!“ Dem Blonden blieb gar keine Möglichkeit etwas Gescheites zu antworten, zog der Hüne den Irren auch gleich wieder aus dem Fenster. „Ja ja, wir wissen’s! Nacht Deidara, bis zum nächsten Mal“, verabschiedete er sich und torkelte mit Hidan in eine andere Richtung, war dieser bei seinem Trunkenheitszustand schwer zu bändigen. Vor seiner Wohnungstür angekommen, versuchte er diese so leise wie möglich zu öffnen. Doch sein Alkoholpegel verhinderte nicht die paar Zusammenstöße mit der Wand und dem Mobiliar in der Dunkelheit. Leise fluchend zog er auch den letzten Schuh aus, die Jacke auf dem Boden konnte er auch noch morgen aufhängen. Etwas auf den Zehenspitzen wankend, bewegte er sich Richtung Wohnzimmer. Sasori war nach seiner Flucht bestimmt nicht gut auf ihn zu sprechen, da wollte er definitiv sprichwörtlich keine schlafenden Hunde wecken. Im Wohnzimmer angekommen traute er sich endlich das Licht einzuschalten. „Du hast mich warten lassen! Wo warst du?“ Vor Schreck zuckte er heftig zusammen, hatte er in der Stille nicht erwartet angesprochen zu werden und drehte sich zur Quelle der Stimme um. Da saß er in seinem Lieblingssessel, steckte bereits in seinem schwarzen Pyjama und die Arme vor der Brust verschränkt. „Ich fragte: Wo warst du?“, schnitt Sasoris Stimme erneut durch die Stille und kam es Deidara nur so vor oder sank die Temperatur im Raum um ein paar Grad. „Ich…war trinken“, fiel ihm keine bessere Erklärung ein und hielt sich wieder die Luft welche sich seine Speiseröhre hochdrückte zurück. „Allein?“ Deidara hasste es, wenn er so fordernd einsilbige Fragen stellte. Dann fühlte er sich immer wie ein Kleinkind, das sich vor ihm erklären musste. „Das geht…dich nichts…an“, stellte er sich quer und ging so elegant wie es ihm möglich war um die Couch rum, welche sich gegenüber von Sasori befand. „Ich bin immer noch sauer!“, schaffte er es diesmal einen anständig vollständigen Satz hervorzubringen, während er die Kissen auf der Couch sortierte. „Müsste das nicht eher andersherum sein?“, kam es berichtigend hinter ihm. Natürlich, Deidara war derjenige der den Streit von Zaum brach, aber er hatte auch seine guten Gründe dafür. Da durfte er sich ja wohl erlauben ein wenig dreist zu sein und auf seinen Standpunkt zu beharren oder? „Zu sowas gehören immer…zwei!“, wehrte er ab und drehte sich eingeschnappt zu ihm um, ließ sich auf die Couch hinter ihm fallen. „Aber darüber zu diskutieren wäre nur Zeitverschwendung, nicht wahr?“ Sasori erwiderte seinen anklagenden Blick ungerührt und der Blonde hasste manchmal diese ausdruckslose Miene. Er war der Ruhepol in Ihrer Beziehung, während Deidara eher der emotionalere Typ war. Aber so war es schon immer und wie hieß es so schön: Gegensätze zogen sich an. „Du hast mir nicht gerade die Möglichkeit gegeben mich zu erklären“, sagte er ruhig, schien sich an den provozierenden Spruch vom Blonden nicht zu stören. „Pff, auf diese…Erklärung…bin ich aber gespannt“, und verschränkte die Arme vor er Brust. „Du wirst mich diesmal ausreden lassen?“, vergewisserte er sich und Deidara nickte. „Sicher“, versprach er abwinkend, schließlich erhoffte er sich nichts Spektakuläres von seiner Erklärung. „Also gut.“ Sasori ließ die Arme sinken, beugte sich nach vorne um die Unterarme auf seine Knie abzustützen. „Ich empfinde Sex nach wie vor als Zeitverschwendung“, begann er und der Blonde gab ein Geräusch von sich, was wie ein unterdrücktes Schnauben klang. Der mahnende Blick ließ ihn aber sofort wieder verstummen. „Aber du missverstehst das in eine völlig falsche Richtung“, führte er fort und stand auf, bewegte sich auf die Couch zu. „Hast du eigentlich eine Ahnung, wie anstrengend Sex sein kann? Die Fähigkeit vernünftig zu Denken oder zu Handeln wird völlig außer Kraft gesetzt!“ Deidara ließ die Arme sinken, als Sasori ihm immer näher kam. „Es entstehen rhythmische, unkontrollierbare Muskelkontraktionen, die Pupillen dilatieren, die Arterien konstringieren, die Atmung wird flach und schnell, als würde man einen Marathon laufen…“ Es fiel ihm immer schwerer sich auf seine Erklärung zu konzentrieren und das lag definitiv nicht am Alkohol. Deidara drückte sich nun vollends mit seinem Körper in das Sofa, während sich Sasori links und rechts von seinem Kopf auf diesem abstützte. Hatte sein Partner ihn schon die ganze Zeit so intensiv angesehen? „Der Blutdruck schießt in die Höhe und mit ihm auch deine Körpertemperatur, das Herz rast, das Gehirn sendet unnötig Millionen Impulse ins Nichts und Sekrete spritzen aus jeder Drüse, von unseren Geschlechtsteilen mal abgesehen. Es ist also brutal, hässlich und ziemlich eklig!“ Der Blonde schluckte schwer, als Sasori kurz Luft holte. Er spürte seinen heißen Atem auf sein Gesicht. „Würde es nur nicht so verdammt lustvoll sein, dann hätte ich mich längst auf eine rein platonische Liebe mit dir begeben.“ Wieder dieser intensive Blick, der ihn geradezu zu verschlingen drohte. Deidara biss sich sehnsüchtig auf seine Unterlippe. „Nun da du meine Meinung dazu kennst…willst du da immer noch Sex mit mir haben?“ „Oh Gott, ja!“ Ungeduldig umfasste er Sasoris Kopf und zog ihn zu einem heftigen Kuss runter. Zählte das auch unter Dreistigkeit? Egal, das war nicht mehr wichtig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)