Ungawarui von Dudisliebling (In den Klauen der Markierung) ================================================================================ Kapitel 39: Gedanken des östlichen Herrschers (Tego) ---------------------------------------------------- Gedanken des östlichen Herrschers (Tego) Diese Miko, welche Naraku besiegt hatte, war für mich eines der Symbole dafür, wie stark auch Menschen sein konnten. Ich hatte zwar selbst nur das nötigste mit ihnen zu tun und doch fand ich dies erstaunlich! Wenn nicht sogar Wunderlich. Diese Miko war ein Wunder. Als sie dann auch noch, an der Seite des westlichen Lords, durch mein Haupttor schritt, fiel ich aus allen Wolken. Mit Solch einem treffen hatte ich nicht gerechnet, denn es hieß sie wäre direkt nach Narakus verschwinden, ebenso verschwunden und nie mehr aufgetaucht. Sesshomaru hatte sie zu seiner Gefährtin gemacht. Schlau, lobte ich ihn in Gedanken, denn etwas mächtigeres wie sie, konnte er nicht bekommen. Außerdem kam ich nun auch auf den Geschmack ihre hübsche Erscheinung zu bewundern. Aktuell war ihre Erscheinung allerdings in Sorge, denn sie versuchte verzweifelt ihren Gatten aufzuwecken. Doch ich kannte diese Starre, diesen Schlaf. Inagi hatte ihn mit dem Wasser des Schlafes benetzt. Einem Fluch, den man nur selbst brechen konnte und wie sollte man dies schaffen, wenn man in einem immerwährenden Traum umherwanderte? Ebenso wie der Raum, indem ich Inagi nun eingesperrt hatte, ähnelte ihr Fluch diesem. Man kann wunderschöne Dinge träumen. Ebenso die schlimmsten Qualen darin erleiden. Immer und immer wieder, bis man an Erschöpfung im Schlaf dahingerafft wird und stirbt. Inagi wollte Sesshomaru töten, ebenso wie sie es bei Kagome, mehrere Male versucht hatte. Mir würde keine gerechte Wahl mehr zustehen. Alle Lords hatten einen Bezug zu Kagome, außer mir. Natürlich, ich bewunderte sie. Sie war eine wunderschöne, mächtige und kluge Frau. Ihr Leben erschien mir geradezu turbulent zu sein, aber sie stand dies alles durch. Sie allein schaffte es, den Lord zu bändigen, von dem ich niemals dachte, das er überhaupt irgendeine Emotion besaß. Anders wie damals sein Vater, welcher vor mir das Oberhaupt der Lords bekleidet hatte. Toga war damals ein völlig anderer Charakter. Aber nun hatte es diese Miko geschafft, einen kaltblütigen Yokai zu bändigen und sie hatte den Bund mit ihm geknüpft. Ob beidseitig zugestimmt oder nicht, das machte nun nichts mehr aus. Ich gab ihr die Möglichkeit es aufzuheben. Mein Cousin war dazu fähig, so wusste ich. Aber sie entschied sich dagegen. Ich habe die Gabe, mein gegenüber zu durchschauen und ich wusste, was in dieser Frau vor sich ging. Sie hatte Gefühle für den Lord des Westens entwickelt. Starke und leidenschaftliche. Ebenso wie es in seinem Inneren der Fall war. Sesshomaru war ein Meister, Emotionen zu verbergen. Aber meiner verborgenen, geheimen Kraft, konnte selbst er nicht täuschen. Dennoch hatte es Inagi irgendwie geschafft. Ich dachte immer, das sie keinen Wert auf eine Verbindung legte, aber ihre Taten sprachen nun für ein ganz anderes Bild. Sie begehrte Sesshomaru, wollte ihn für sich und wenn sie ihn nicht haben sollte, so würde sie ihn in den Tod schicken. Deshalb konnte ich nun zusehen, wie die junge, Schwangere Miko dort am Boden kniete und ihren Gemahlen, welcher in starrer Haltung ins Leere starrte, ansprach. Sie versuchte ihn zu erwecken. Ihre Hände leuchteten schwach auf. Immer wieder rief sie nach seinem Namen, versuchte vergebens Sichtkontakt auf zu bauen. Aber nichts geschah. Ich wendete meinen Blick zu Kusuri und dieser sendete mir eine Stumme Nachricht. Er könnte hierbei nicht helfen. Er besaß viel Macht, weil er nicht rein geboren worden war. Sein Vater war ein Inu gewesen, wogegen seine Mutter eine Inoshishi-Yokai war. So war er zwar ein vollkommener Yokai, aber eben nur halb. Keine Seite wollte ihn so richtig akzeptieren und so lebte Kusuri seit früher Jugend alleine. Das einzige was er seinem Vater nacheiferte, war die Kunst der Medizin. Früh erkannte er seine besonderen Fähigkeiten. Er konnte in den Körper schauen. Ebenso hatte er einige spezielle Gaben, die er am besten auch für sich behielt. Um noch mehr abseits von allem zu sein, verließ seine Gemahlin ihn mit den Söhnen, denn er bemerkte, das er keinen Gefallen an der Damenwelt hatte. Diese Einsicht kam recht spät, aber seitdem lebte er glücklich allein im Norden. Irgendwo in einer Höhle, auf einem verschneiten Berg. „Was sollen wir nun tun, Tego?“, wurde ich von Kouga angesprochen. Der Hanyou hatte sich zu Kagome gekniet, wollte ihr beistehen. Ebenso Kakashi und auch die kleine Menschendame Rin, welche bitterlich weinte. „Wir bringen ihn ins Gemach. In der Bibliothek werden wir vielleicht etwas finden, was ihm helfen kann“, schlug ich, im ernsten Ton vor. Kagomes Blick hob sich zu mir. Tränen hatten ihre Augen gefüllt. Kakashi erhob sich, packte sich Sesshomaru und trug ihn. Allein für diese Taten, wie er seinem Lord half, war er in meinen Augen begnadigt. Schon als Sesshomaru ihn aus meinem Verlies holte, war mir klar, das die Verhandlung nur noch Protokoll war. Kakashi hätte meine Gnade bekommen, ebenso von Kouga und ich spürte, das auch Sesshomaru am Ende soweit gewesen war. Nun war alles hinfällig. Wir folgten dem Gefolgsmann und im Gemach des westlichen Lords, ließen wir Sesshomaru und Kagome alleine. „Meint ihr, das sie sicher bei ihm ist?“, fragte Kouga. Kusuri hatte sich davon gemacht, wollte wirklich nachlesen, ob etwas helfen könnte. Rin schluchzte und wurde von Kakashi in den Arm genommen. „Sorge dich nicht“, flüsterte er ihr zu und ich wollte Kouga antworten: „er wird ihr nichts tun. Doch dieser Fluch“, Ich machte eine kleine Pause. Wie sollte ich es ihnen sagen? Mein Wissen darüber mitteilen, ohne das alle Hoffnung zerbrach? „Sesshomaru, muss selbst herauskommen. Dieser Fluch ist nur durch ihn zu brechen.“ Die braunen Augen des Mädchens sahen zu mir. Erschrocken, ängstlich und gebrochen. „Wie soll er das tun?“, fragte sie, griff immer fester in die Kleidung ihres Gefährten. „Er wandelt in einem Traum umher und muss erkennen, was ihm wichtig ist. Er muss den unterschied erkennen, ob er dieses Leben im Traum lebt oder ein Leben außerhalb.“, erklärte ich, mit Blick zu Rin, welche erschrocken zusammenzuckte und sich an die Brust von Kakashi presste. Ich spürte ihre Trauer und doch erkannte ich einen kleinen, mächtigen Funken in ihr. Sie würde Sesshomaru nicht aufgeben, sie glaubte daran, das er es schaffen würde. Doch ihre äußere Trauer überwog für diesen Moment und ich befahl allen, sich zur Ruhe zu begeben. Wir mussten warten und das Geschehen in diesem Raum beobachten. Beim Abendessen hatte sich die Stimmung nicht geändert. Kakashi hatte gerade die Bewachung des Raumes zur Aufgabe und Rin saß bei mir. Kouga war gezwungen zurück in seinen Klan zu gehen, es gab ein Problem, welches seine Fähigkeit benötigte. Zu meiner linken saß Kusuri und schien tief in Überlegungen versunken. Der Sake in meiner Hand wurde immer kälter, denn mein Appetit darauf war einfach nicht da. Diese ganze Stimmung zog auch mein Gemüt herunter. Egal wie viel ich darüber nachdachte, ich fand keine andere Lösung mehr, als warten. Und dies war mir zuwider . „Tego-Sama?“, erklang die junge Stimme zu meiner Rechten und ich sah ruhig zu ihr. Mein Blick genügte, um sie zum weiter reden zu bringen. „Wie geht es nun mit Kakashi weiter?“, wollte sie wissen. Verständlich das sie dies interessierte. Eine der vielen Sorgen, die in ihrem Kopf umherschwirrten. „Ich denke, das diese Verhandlung überflüssig geworden ist“, antwortete ich ihr und ihr Herz schlug schneller, kräftiger. Nach einem kurzen Moment der Freude, legte sie sich auf den Boden, verbeugte sich tief vor mir und bedankte sich mehrmals. „Das ist nicht mein Verdienst, Rin.“, beruhigte ich sie und sie nickte wild. „Ich bin nur so froh“, erklärte sie und schüttelte dann den Kopf. „Es tut mir leid. Ich dürfte mich nicht freuen“, entschuldigte sie sich dann. Sie schien durch den Wind. Die Freude über die Begnadigung ihres Gefährten und doch beherbergte sie die große Sorge um ihren Ziehvater. „Es ist in Ordnung, Rin. Am besten geht ihr nun zu eurem Gefährten. Vielleicht gibt es eine Veränderung“, versuchte ich sie aufzumuntern und sie nickte schnell, stand auf und lief hinaus. „So ein einfältiges und leicht zu durchschauendes Weibsstück“, brummte Kusuri und ich warf ihm einen missbilligenden Blick zu. „Was denn Tego? Denkst du anders? Ich denke nicht, sonst hättest du sie nicht so manipuliert.“ „Es nervt mich, wie leicht du alle durchschauen kannst“, gab ich Antwort und nahm einen Schluck Sake. Es war eine Tat aus Gewohnheit. Der Sake schmeckte kalt überhaupt nicht, also legte ich die Schale zur Seite. „Du tust es doch genauso. Wieso wärst du sonst so wortkarg?“, schnaubte Kusuri und begann zu grinsen. Er hatte einen komischen Sinn für Humor. „Ich bin eben ein besserer Beobachter, anstatt viel zu reden“, verteidigte ich mich und ließ meine Aura schweifen. Ich verfolgte Rin, welche gerade überglücklich einen Kuss mit Kakashi teilte. Beide waren froh darüber, das er nicht in die Verdammnis geschickt wurde. Doch im anliegenden Raum versuchte Kagome noch immer Sesshomaru zu erwecken. Sie ließ ihre heilige Energie fließen, auch wenn mir auffiel, das sie sehr schwach war. „Weißt du, was ich nicht verstehen kann?“, fragte Kusuri neben mir und zwirbelte an seinem Ziegenbart herum. Ich schenkte ihm meinen Blick, zog meine Aura zurück. „Wie konnte Inagi wissen, das Sesshomaru dazwischen gehen würde? War das Wasser nicht eigentlich für diese Miko gedacht?“, fragte er. Banal, dachte ich. Aber typisch für Kusuri. Er lebte schon so lange allein. Er würde es nicht nachvollziehen können. Dennoch sagte ich es ihm: „Sie wusste das Sesshomaru Kagome liebt, deshalb war es klar, das er sie schützen würde. Ebenso auch der Hanyou.“ „Der Hanyou hat keinerlei Anzeichen für diesen Fluch“, gab er zu bedenken. „Das wird am Feuerrattenfell liegen“, sagte ich und lehnte mich zurück. „Es ist zwar wie ein Schild, doch hält es kein Wasser ab. Auch Kagome hatte Wasser abbekommen, welches von Sesshomarus Ärmel stammte. Auch sie hat keine Anzeichen. Dieses Wasser musste komplett für Sesshomaru bestimmt gewesen sein. Für niemanden sonst“, erläuterte er seine These. „Sie wollte ihn für sich allein. Wenn Inagi ihn nicht haben konnte, dann eben niemand“, murmelte ich und spürte eine Veränderung. Kagomes Aura wurde größer. Sie erfüllte einen großen Platz des Raumes. Verwirrt stand ich auf. Kusuri tat es mir gleich und wir gingen voraus. Solch eine große Energie hatte ich noch nie wahrgenommen. Sie kitzelte meine Aura förmlich. Mein Körper kribbelte. „Was hat das zu bedeuten?“, fragte Kusuri und wir sahen schon wie Kakashi am Boden vor dem Zimmer lag. Die heilige Energie hatte ihn in Ohnmacht versetzt. Rin schrie auf und rüttelte ihn immer wieder. Kusuri wurde schneller und kniete sich zu Kakashi. „Ihm fehlt nichts. Er hält nur keine heilige Energie aus“, erklärte er dem Mädchen. Ich wiederum starrte auf die Tür vor mir. Die heilige Energie sendete kleine Blitze. Wahrscheinlich der Grund für Kakashis Zustand. Er hatte sicher sofort versucht die Tür zu öffnen, als die Energie sich mehrte. Doch was hatte das alles zu bedeuten? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)