Bedrohliche Schatten von Onlyknow3 (Adventskalender 2019) ================================================================================ Kapitel 7: Angst ---------------- Kapitel 07 - Angst Jonouchi wischte bereits einige der hinteren Tische ab, während er darauf wartete, dass seine Schicht enden würde und er das Café für heute abschließen konnte. Wie immer, seit seine beiden Freunde wieder nach Domino City zurück gefahren waren, fragte er sich auch an diesem Abend, warum er seine Chefin nicht fragte, ob er eine andere Schicht bekommen konnte. Eine, an deren Ende es entweder noch hell oder zumindest auf der Straße belebt war. Doch wie hätte er seine Anfrage begründen sollen? Für den Stalker gab es keine Beweise und das er sich nachts auf dem Heimweg halb zu Tode fürchtete war... lachhaft für einen jungen Mann. Das Gespräch mit Itachi war ein paar Tage her. Es hatte einige Eindrücke gerade gerückt und Jonouchi hatte erkannt, dass Itachi eigentlich nichts mit Kaiba gemein hatte. Das was der Blonde fälschlicherweise als kalt und herablassend gedeutet hatte, war in Wirklichkeit das Resultat eines gebrochenen Herzes, welches immer noch nicht ganz verheilt war und wohl nie ganz verheilen würde. Die kleine Glocke an der Tür teilte ihm mit, dass ein Gast die Räumlichkeiten betreten hatte. Er wandte sich um. "Herzlich Willkommen im Café A...", weiter kam er nicht, als er Naruto ins Gesicht blickte. "Serviert ihr noch Kaffee?", fragte der Blonde ohne auf die Begrüßung einzugehen. War ihr Verhältnis anfänglich noch kumpelhaft, fast freundschaftlich gewesen, hatte sich diese junge Bekanntschaft rasch abgekühlt, nachdem Naruto in Jonouchis Arbeitsgruppe gewechselt hatte. Auch jetzt taxierte der andere ihn mit Argusaugen. "Sicherlich. Was für einen Kaffee hättest du denn gerne?", fragte Jonouchi und trat hinter die Theke. Aus einem Grund, den er nicht näher benennen konnte, fühlte er sich jetzt sicherer, nachdem die Theke zwischen ihnen war. "Einen Starken. Schwarz. Etwas Zucker.", meinte Naruto nur kurz angebunden. Jonouchi nickte und begann dem anderen Studenten einen Kaffee aufzubrühen und diesen nur leicht zu süßen. "Geht aufs Haus.", meinte Jonouchi, als er den Hartplastikbecher mit Decke über die Theke reichte. "Das kann ich nicht annehmen, also was kriegst du von mir?", lehnte Naruto die freundliche Geste ab. Dann legte er einige Scheine auf die Theke, bevor er mit dem Becher den Laden verließ. Jonouchi blickte ihm perplex hinterher, bevor er mit der Schulter zuckte und das Geld in die Kasse legte. Dann fiel ihm ein, dass er Naruto vergessen hatte zu bitten den Becher bei Gelegenheit wieder zurück zu bringen oder für die nächste Bestellung wiederzuverwenden. Müde seufzte er und stellte erfreut fest, dass es Mitternacht schlug. Also schloss er die Vordertür ab, begann den Boden zu putzen, die Maschinen zu reinigen und die Kasse in den Tresor zu bringen. Dann legte er die Schürze ab, wechselte das Schuhwerk und schlüpfte in seinen Mantel. Nachdem er sich auch den Schal umgebunden hatte löschte er das Licht, bis auf die Nachtbeleuchtung, und verließ das Gebäude. Wieder blickte er sich erst in der Gasse zu beiden Seiten um, bevor er ganz ins Freie trat. Er sorgte dafür, dass die Tür wirklich zu gefallen war. Zog noch einmal prüfend an ihr, um sicher zu gehen, dass sie verschlossen war und dann ging er vor zur Straße. Auch da blickte er prüfend zu beiden Richtungen und machte sich dann auf den Weg um den Park. Seit Honda und Yugi ihm gesagt hatten, dass seine Paranoia berechtigt war, war er nicht mehr durch die Grünanlage gegangen. Dennoch konnte er seinen Heimweg nicht frei von Angst bewältigen. Immer wieder blickte er sich um, wann immer er meinte Schritte hinter sich zu hören. Doch als er sich umwandte konnte er niemand sehen. Dennoch wurden seine Schritte schneller. Seine Hand hatte sich fest um das Pfefferspray in seiner Jackentasche geschlossen, jederzeit bereit es hervor zu ziehen und wem auch immer ins Gesicht zu sprühen. Die Strecke, für die er sonst gut und gern eine halbe Stunde brauchte, wenn er sich nicht gehetzt fühlte, absolvierte der Blonde in weniger als zwanzig Minuten, als er endlich seinen Hauseingang sah. Fast geschafft, ging ihm durch den Kopf, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Sofort zog er das Pfefferspray und wirbelte panisch herum. Doch dann wurde sein Arm mit dem Pfefferspray nach unten gedrückt, so dass der erste Stoß des Reizgemischs zu Boden ging. Der andere packte Jonouchis Handgelenk und verdrehte dieses, so dass der Blonde das Spray los ließ, so dass es laut klackernd zu Boden fiel und wegrollte. "HEY, was läuft denn bei dir falsch?", keifte ihn Naruto an, der ihn gegen eine Hauswand gestoßen und ihn in einem Sicherheitsgriff bewegungsunfähig hielt. Jonouchi keuchte heftig. Das Adrenalin rann durch seine Adern und er konnte ein Zittern nicht unterdrücken. Mit großen, angsterfüllten Augen starrte er Naruto nur an. "Was... was zum FICK soll das, Naruto?", keifte Jonouchi zurück, der sich weiterhin wehrte. "Beruhig dich, dann lass ich dich los.", meinte Naruto ruhig. Noch einmal versuchte Jonouchi sich aus dem Griff des anderen zu befreien, als er sich seinem Schicksal ergab und die Gegenwehr aufgab. Naruto hielt ihn noch einen kurzen Moment, dann löste er seine Griffe und trat zwei Schritte zurück. Er bückte sich, um das Pfefferspray aufzuheben und betrachtete die Dose in dem spärlichen Licht der Straßenbeleuchtung, während Jonouchi sich nur langsam umwandte und sich das schmerzende Handgelenk rieb. "Pfefferspray?", meinte Naruto auf einmal zu Jonouchi. "Du weißt, dass das bei Selbstverteidigung nichts bringt." Jonouchi nahm ihm das Spray energisch ab. "Was fällt dir ein, mich zu verfolgen.", keifte Jonouchi erbost. "Ich wollte dich was fragen, aber du hetzt so, dass ich dich nicht ansprechen konnte.", meinte der Blonde zu ihm. "Ach? Und warum hast du mich nicht vorhin im Café gefragt?", kam es weiter aufgebracht von Jonouchi. "Irgendwie... passte es da nicht. Deshalb wollte ich dich ein Stück nach Hause begleiten und mit dir reden.", erklärte der andere Blonde. "Aber du bist in die andere Richtung gelaufen, als ich dachte, also wollte ich aufholen." Jonouchi war mehr als verwirrt. Er hatte sich doch mehrfach umgeschaut. Hätte er Naruto dabei nicht sehen müssen? Das Blut rauschte in seinen Ohren und sein Herzschlag ging immer noch heftig. Ein Blick auf der Uhr verriet ihm, dass Hondas Skype-Call gleich kommen würde. Die Jungs hatten mit ihm vereinbart ihn jedes Mal, wenn er Spätschicht hatte, anzurufen, damit sie sicher waren, dass Jonouchi gut nach Hause gekommen war. "Was... was willst du mich fragen, was nicht bis morgen Zeit hat?", zischte Jonouchi gereizt und kurz angebunden. "Itachi und du... läuft da was zwischen euch?", fragte sein Kommilitone und wirkte auf einmal irgendwie unsicher. "WAS?", platzte Jonouchi der Krage. "Was zum... verpiss dich Naruto." Mit diesen Worten wandte sich Jonouchi ab, ging die drei Schritte bis zu seiner Haustür, schloss sie hastig auf und trat ins Innere. Hastig stieg er die Treppen in sein Stockwerk hoch, öffnete die Tür, stolperte in seine Wohnung und schloss eilig selbige hinter sich. Dann drehte er an einem Metallknauf und zwei Riegel glitten links und rechts von der Tür aus in am Türrahmen angebrachte Metallhalterungen und verriegelten diese. Diesen Sicherheitsriegel hatten Honda und Yugi am Tag nach ihrer Erkenntnis, dass Jonouchi nicht an Paranoia litt, im Baumarkt gekauft und eingebaut. Hier würde niemand seine Tür eintreten. Er wandte sich zu seiner Wohnung, die sanft erleuchtet vor ihm lag. Sie hatten auch einige Zeitschaltuhren für einige Standlampen gekauft, die an der Steckdose zwischen geschaltet wurden. Wurde die eingegebene Zeit erreicht wurde der Stromkreis der Lampe geschlossen und sie gingen an. So musste Jonouchi nach dem Heimkommen nicht im Dunkeln sitzen, weil er sich fürchtete, durch das angehende Licht zu verraten, wo er genau wohnte. Fahrig ging er sich durch die Haare und wollte an der Tür nach unten rutschen, als er den typischen Jingle eines eingehenden Skype-Telefonats von seinem Laptop hörte. Sofort sprang er wieder auf und eilte zu seinem Schreibtisch, um den Anruf anzunehmen. Er war so froh, als er Hondas Gesicht sah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)