Bedrohliche Schatten von Onlyknow3 (Adventskalender 2019) ================================================================================ Kapitel 19: Wut --------------- Kapitel 19 – Wut "Ich versteh das nicht.", kam es von Itachi. "Selbst wenn er dir dein Handy geklaut hat… wie ist er überhaupt ins Haus gekommen?" "Er war schon drin… er hat mich auf der Treppe angerempelt.", erklärte Honda energisch. "Ich hab mir nichts dabei gedacht. Er trug eine Papiertüte voller Einkäufe und ich dachte, es ist ein Lieferdienst von einem Conbini oder sowas." "Nur gut, dass du gemerkt hast, dass es weg war… wärst du nur eine Minute später gekommen...", merkte Kaiba leise an. In dem Moment betrat Detective Nagasato den Warteraum und kam auf die drei zu. "So eine Dreistigkeit hab ich noch nie erlebt.", begann sie. "Wie geht es Herrn Jonouchi?" "Die Ärzte mussten ihn sedieren und richten gerade seinen Arm.", berichtete Honda. "Der Scheißkerl hat ihm den Arm soweit auf den Rücken gedreht, dass er gebrochen ist." "Spiralbruch.", kam es fachkundig von Nagasato, die ihren Block gezückt hatte und sich Notizen machten. "Aber wie verdammt kam er in das Haus? Meine Leute sagten, dass sie niemanden gesehen haben, der ins Haus ist, bevor Honda rauskam.", erklärte Kaiba. "Ihre Leute?", hakte Nagasato sofort nach. "Personenschützer, die ich für Jonouchi abgestellt habe.", erläuterte der Geschäftsmann kooperativ. "Sie waren die ganze Nacht zu zweit vor dem Haus und haben den Eingang überwacht. Haben genau notiert, wer wann ins Haus gegangen oder aus dem Haus gekommen ist." "Wie bist du denn in das Haus gekommen?", fragte Honda plötzlich. "Eine Nachbarin stand in der Haustür und meinte, sie warte auf die Polizei. Über ihr in der Wohnung wäre ein unglaublicher Krach.", führte er weiter aus. "Also… wir haben einen muskulösen Typen mit Strumpfmaske, der weder beim rein- noch beim rauskommen gesehen wurde? Was… ist der Houdini?", fragte Itachi verwirrt. Da klingelte Nagasatos Handy. "Entschuldigen Sie mich kurz.", meinte sie und verließ den Wartebereich kurz. Honda stand auf und ging zur Tür neben dem Snackautomat. "Wie lang brauchen die denn noch, um Jonouchi zu versorgen?", raunte er ungehalten. Aber eigentlich war er einfach nur wütend auf sich selbst. Warum hatte er nicht auf sein Bauchgefühl gehört? "Es ist nicht deine Schuld, Honda.", merkte Kaiba an und schlug ein Bein über das andere. "Nein? Ich bin hier, damit er nicht alleine ist und seinen Alltag bewältigen kann. Da hätte ich ihn auf keinen Fall alleine lassen dürfen.", fauchte Honda in Selbsthass. "Du wolltest nur fix im Conbini euer Frühstück besorgen.", versuchte Itachi alles ins rechte Licht zu rücken. Da kam die Polizistin wieder herein. "In ihrem Haus wurde im Keller ein Lager gefunden. Zweifelsohne von dem Stalker. Jede Menge Bilder… wir haben einige Prepaid-Handys gefunden, auf denen sich Videomaterial von Herrn Jonouchi befindet. Einige Notizbücher, in denen penibel der Tagesablauf von ihm festgehalten war. Davon waren einige aus der Zeit, als Herr Jonouchi noch in Domino City gewohnt hat.", setzte sie die drei in Kenntnis, die davon fassungslos waren. "Ich hätte nicht so viel labbern sollen. Oder die Vase fester auf seinen Schädel donnern sollen.", murrte Honda in stetem Selbsthass. "Hör jetzt endlich auf damit in Selbstzweifel zu versinken.", blaffte Kaiba ihn plötzlich an. "Hätte, könnte, wenn… das ändert nichts mehr. Hast du Detective Nagasato nicht zugehört? Er war schon im Haus. Wäre es nicht dieser Moment gewesen, dann ein anderer." Honda blickte ihn erst wütend an, doch dann wurde sein Blick verzweifelnder, bevor er nickte. Itachi mochte von Kaiba nicht viel halten, aber wie dieser Honda im Griff hatte war schon beeindruckend. Da kam der langersehnte Arzt endlich zu ihnen. "Sind Sie die Angehörigen von Herrn Jonouchi?", fragte dieser. "Ja.", kam es ohne Zögern von Kaiba, der aufstand und mit Honda und dem Tutor vortrat. "Er hat einen Spiralbruch im linken Oberarm. Wir haben den Arm versorgt und gerichtet, in vier bis sechs Wochen sollte der Bruch verheilt sein. Ebenfalls hat er eine Platzwunde am oberen Haaransatz, offensichtlich von einem Sturz, sowie eine Platzwunde über dem Auge, welches zudem extrem geschwollen ist. Hämatome fanden wir auch an den Oberarmen, Handgelenke und der Hüfte… eine rektale Untersuchung hat Herr Jonouchi abgelehnt. Ich würde ihn gerne über Nacht zur Beobachtung da behalten, aber er besteht auf seine Entlassung.", informierte der Arzt sie. "Wo ist er?", fragte Kaiba besorgt. "In Behandlungsraum zwei der Notaufnahme.", antwortete der Arzt gefügig, offensichtlich von Kaibas Auftreten etwas eingeschüchtert. "Honda… bring ihm seine Klamotten, damit er etwas anziehen kann, dass er kennt und in dem er sich wohlfühlt." Honda nickte, griff zur Tüte, die auf einem Stuhl stand und verließ den Wartebereich. "Die Spurensicherung ist noch in der Wohnung tätig. Möglicherweise kann das Stunden oder sogar Tage dauern, bis die Wohnung wieder frei gegeben wird.", informierte die Polizistin Kaiba. "Es wäre gut, wenn er in ein Hotel einchecken würde, bis er zurück in die Wohnung kann." "Nein… er wird nicht wieder in diese Wohnung zurückkehren.", kam es bestimmend von dem Geschäftsmann. "Ach und wo soll er wohnen?", hakte Itachi nach, dem das Auftreten des anderen gewaltig auf die Nerven ging. "Bei mir.", war die schlichte Antwort, die er auf seine Frage bekam und die ihm gar nicht gefiel. "Meine Tokyoter Stadtwohnung hat einige Gästezimmer." "Ich müsste dann noch einmal mit Herrn Honda sprechen. Er hat immerhin den Angreifer demaskiert. Vielleicht kann er uns eine Personenbeschreibung liefern.", merkte sie dann noch pflichtbewusst an. "Ich geh ihn holen.", meinte Kaiba. "Ich komm mit.", schloss sich Itachi sofort an. Dieser rollte genervt mit den Augen, erwiderte aber nichts. Dann schob er sich an Detective Nagasato vorbei und ging in die Richtung, in der Honda gerade verschwunden war. Wenige Schritte später erreichten sie die Tür des Behandlungsraum und Kaiba blickte durch das schmale Türfenster in den Raum in dem Honda Jonouchi in die Kleidung geholfen hatte und dieser etwas abwesend weiterhin auf der Behandlungsliege saß. Er öffnete die Tür und sofort zuckte Jonouchi zusammen. Es schmerzte Kaiba den Blonden, der früher so voller Lebenslust gewesen war, so zu sehen. Ein Auge war zugeschwollen, dass andere vom Weinen gerötet. Noch immer perlten einzelne Tränen über die Wange des anderen. Kaiba ging zu ihm und legte vorsichtig eine Hand an Jonouchis Wange. "Komm… ich bring dich hier weg.", meinte er fast zärtlich zu dem Blonden und zog damit einen verwunderten Blick von Jonouchis Tutor auf sich. Von dem Blonden gab es kein Widerwort. Honda half ihm beim Aufstehen und wollte ihn beim Rausgehen stützen. "Honda… Der Detective möchte noch einmal mit dir sprechen.", meinte Kaiba informativ. Sofort krallten sich Jonouchis Finger in Hondas Unterarm. "Das wird warten müssen.", meinte Honda. "Du weißt, dass mit jeder Minute, die verstreicht, deine Erinnerungen ungenauer werden.", wandte Itachi kurz ein und erntete einen missbilligenden Blick, sowohl von Honda, als auch von Kaiba. "Hey, Jonouchi… Honda wird jetzt nochmal mit der Polizistin sprechen und wir warten draußen in meinem Wagen auf ihn, okay?", sprach Kaiba den Blonden vorsichtig an. Dieser rang mit sich und nickte dann. Das Sedativum musste auch eine gefügig machende Wirkung haben, ging es Kaiba durch den Kopf, der Honda vorsichtig ablöste und dessen Platz einnahm. Dieser blickte noch einmal prüfend zu seinem besten Freund, bevor er trotzig den Raum verließ und zu der Polizistin eilte. "Jonouchi… der Arzt erwähnte, dass du nicht alle Untersuchungen machen wolltest.", sprach ihn Itachi noch einmal vorsichtig an. "Bist du dir dabei sicher? Bei den Untersuchungen könnte man Spuren finden, die einen Schluss auf den Täter geben könnten." Bei Jonouchi löste sich eine weitere große Träne und rann ihm über das Gesicht. "Er hat seine Entscheidung getroffen.", kam es bestimmend von Kaiba. Itachi nickte nur und ging zur anderen Seite des Blonden, um ihn dort etwas nach außen abzuschirmen. "Dieses Mal wird er nicht davon kommen, da bin ich mir ganz sicher.", sprach er dem Blonden gut zu. Dann brachten sie den Blonden aus dem Behandlungszimmer und dem Krankenhaus zu Kaibas Wagen. Vorsichtig ließ er Jonouchi auf die Rückbank einsteigen und stieg dazu, während Itachi von der anderen Seite ins Auto stieg. So warteten sie, bis Honda seine Aussage gemacht hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)