24 Stories... von Riva (Weihnachtliche Kurzgeschichten) ================================================================================ Kapitel 1: Story 1: ,,Ich sehne mich nach dir." ----------------------------------------------- Es waren nun schon drei Jahre vergangen seit Rina ihn zuletzt gesehen hat. Ihn, Marco, ihren einst besten Freund. Als sie durch die engen Gassen schlenderte, sah sie sich um. Alles sah aus wie damals: Die Imbissstände, das bunte Lebkuchenhaus und auch das Karussell. Oh ja, vor allem letzteres rief Nostalgie in ihr hervor. Vor drei Jahren war sie noch in einem Alter, in welchem es nicht ganz so komisch ausgesehen hat, wenn sie damit gefahren ist. Doch jetzt konnte sie das nicht mehr, waren die Pferde ihr jetzt auch viel zu klein. Sie blieb dennoch davor stehen und aß einen Crepe. Bald musste sie wieder gehen, da noch Hausaufgaben anstanden, doch diesen Moment wollte sie noch genießen. Sie wünschte, er würde ewig währen. Schlussendlich machte sie sich dann doch auf den Heimweg. Sie schmiss die Servietten, in welchen der Crepe eingewickelt war, in den Mülleimer und ging ihres Weges. Es war kalt geworden, deshalb hüllte sie sich in ihren warmen Schal. Denjenigen, welchen ihr Marco einst geschenkt hatte. //Wo bist du jetzt? Was machst du gerade? Geht es dir gut? Ich wünschte, du würdest dich mal melden. Ich sehne mich nach dir!//, all diese Gedanken schwirrten in Rinas Kopf herum. Dabei wäre es so einfach, Marco zu finden, hätte sie seine neue Nummer oder seine neue Adresse. Doch er erzählte ihr ja noch nicht einmal, dass er wegzog. Eigentlich müsste sie ihn dafür hassen, doch das konnte sie nicht. Die schönen Erinnerungen an ihn waren stärker. Schließlich ging sie zum Flussufer, um die Enten, welche im Winter ja hierblieben, zu füttern. Sie warf ein bisschen von dem Brot, welches sie zuvor gekauft hatte, in den Fluss. Die Enten kamen und genossen ihr Abendessen. Rina schmunzelte. Es machte sie glücklich zu sehen, wie vergnügt die Enten waren. Doch nun musste sie endlich nach Hause. Sie packte ihr Zeug zusammen und ging zur Bushaltestelle. Vielleicht würde sie Marco auch nie wiedersehen, aber was auch passiert, die Erinnerungen werden bleiben und diese kann ihr keiner nehmen. Ja, das stand für sie fest... Kapitel 2: Story 2: Die Weihnachtskatze. ---------------------------------------- Saskia stand wie jeden Morgen auf. Ihr Wecker hat zuvor geklingelt, weshalb sie sehr genervt war. Grundsätzlich war sie fast immer genervt. Die Schule ging ihr auf die Nerven, ihre Freunde waren nervig (weshalb sie diese eigentlich nie als solche bezeichnet hat, diese aber von anderen ihr gegenüber immer so genannt wurden) und generell gab es nichts, was sie wirklich erheitern konnte. Nicht einmal die Tatsache, dass bald Weihnachten war. Im Gegenteil, ,,fröhliche Feste" empfand sie als besonders lästig. Widerwillig schlüpfte sie in ihre Klamotten, putzte sich die Zähne und verabschiedete sich von ihren Eltern mit einem ,,Hmpf", woraufhin sie ihr Frühstück nahm und sich zur Schule aufmachte. Als sie dort angekommen war, ging auch sofort die erste Stunde los. Mathematik. Ihr absolutes Hass-Fach. Sie wusste einfach nichts mit Graphen oder Variablen anzufangen, es ergab für sie keinen Sinn, weshalb sie so etwas lernen mussten. Schließlich ging es den ganzen Tag so weiter und dann kam endlich die Weihnachtsfeier, welche das Ende des letzten Schultages vor den Ferien einleitete. Ihre Klassenkameraden waren alle schon sehr aufgeregt. Saskia aber nicht. Ferien hießen zwar, dass keine Schule war, aber Freizeit fand sie auch nicht gerade prickelnd. Fast schlafend saß sie im Festsaal und wartete darauf, dass die Feier zu Ende ging. //Endlich vorbei//, dachte sie sich und stürmte raus. Sie hatte keine Lust mehr. Doch da die Traditionen es so wollten, musste sie noch Geschenke kaufen. Zumindest für ihre Eltern. Als sie damit fertig war, ging sie zurück nach Hause. Sie aß ihr Mittagessen und legte sich dann in ihr Bett, in welchem sie bis zum nächsten Morgen blieb. Dem Morgen vor Heiligabend, der Geschenkezeit. Wie immer schmückten ihre Eltern einen kleinen Weihnachtsbaum, an dem wie in den Jahren zuvor auch schon, immer eine kleine Glocke hing. Schließlich wurde es Abend und die Bescherung fand statt. Doch diesmal sollte auf Saskia eine Überraschung warten. Statt eines Geschenks saß da eine kleine Katze unter dem Baum. Saskia starrte sie an während die anderen schon schmunzelten. Sie näherte sich der Katze und streichelte ihren kleinen Kopf. Er war so warm und flauschig, das Fell so weich. Langsam bemerkten die anderen, wie sich Saskias Lippen zu einem Lächeln formten. Die Katze begann damit, sich an Saskias Hand zu schmiegen und ihren Kopf daran zu reiben. Zum ersten Mal fand Saskia etwas nicht nervig. Ihr gefiel es, mit der Katze zu spielen. Letztendlich stieß die kleine Katze ein niedliches ,,Miau!" aus, woraufhin das Mädchen in Tränen ausbrach. Allerdings waren es Freudentränen. Alle fingen an, herzhaft zu lachen. ,,Frohe Weihnachten!", schallte es aus dem Haus heraus... Kapitel 3: Story 3: Den Weihnachtsmann gibt es wirklich! -------------------------------------------------------- Es war ein ruhiger Morgen in einer Kleinstadt. Mona saß wie immer an ihren Zeichnungen. Sie wollte eine Mangaka werden und arbeitete unermüdlich an ihren Zeichenfertigkeiten. So sehr, dass sie regelmäßig Entzündungen an den Händen hatte, weswegen ihr das Zeichnen immer schwerer fiel. Sich so sehr anzustrengen, laugte sie irgendwann aus. Doch am nächsten Tag sollte sich alles ändern. Sie ging wie immer in einen Laden für Zeichenbedarf, um sich mit neuen Stiften und Papier einzudecken, da begnetete sie einem Mann, der als Weihnachtsmann posierend Kindern Geschichten vorlas, während deren Eltern den Einkauf im Einkaufszentrum erledigten. Sie liebte diese Geschichten, also hörte sie gebannt zu. Später kamen dann auch die Eltern und holten die Kinder ab. Doch eines der Kinder wollte nicht gehen. Es war ein Junge namens Leon. Er erwähnte immer wieder, dass er mehr hören wollte. Da kam Mona eine Idee: Sie würde einfach ein Bild zeichnen, das zur letzten Geschichte passte. Also setzte sie sich auf eine Bank und begann zu zeichnen. Während der ,,Weihnachtsmann" dem Jungen noch mehr erzählte, fertigte sie die Zeichnung an. Daraufhin ging sie zu dem Jungen und schenkte sie ihm. Der Mann war sichtlich gerührt und freute sich, dass es noch so liebe Leute gab. Sie sah noch, wie der Junge erfreut zu seinen Eltern lief und ihnen das Bild zeigte. Dadurch sollte sich für Mona alles ändern, denn Leons Eltern waren Inhaber einer Kunstgalerie. Sie erkundigten sich, ob sie das Bild auch gemalt hatte, woraufhin sie zustimmte. Lächelnd bot ihr das Paar an, ihre Zeichnung in die Galerie aufzunehmen. Vollkommen überrascht und auch begeistert nahm sie das Angebot an. Sie wollte sich noch bei dem Mann bedanken, dass er sie mit seinen Geschichten inspiriert hat, doch als sie sich umblickte, war dieser verschwunden. //Wer weiß?//, dachte sie sich //Vielleicht gibt es den Weihnachtsmann wirklich?// und ging lächelnd und vergnügt ihres Weges. Kapitel 4: Story 4: Manege frei! -------------------------------- Paul war nervös. Endlich war sein großer Tag gekommen. Sein erster Auftritt im Weihnachtszirkus. Von klein auf hatte er dafür trainiert, seine Techniken geübt und auch viel getanzt. Paul war ein Artist und er lebte für seinen Beruf. Und genauso liebte er ihn. Schließlich war er an der Reihe. Er betrat die Manege und legte los. Zuerst tanzte er, um in Fahrt zu kommen und die Zuschauer neugierig zu machen. Daraufhin ging er etwas weiter und holte sich einen Ball, auf welchem er balancierte. Gleichmäßig und absolut sicher während er das Publikum mit einem Lächeln beglückte. Schließlich war es Zeit für den Höhepunkt, den Seiltanz. Er kletterte zügig mittels einer Leiter hoch und begab sich auf eine Plattform, welche mit einer anderen durch das Seil verbunden war. Nun war all sein Können gefragt. Es sah so einfach aus, doch im Training wurde ihm schmerzlich bewusst, wie hart es war. Doch nun war nicht die Zeit, in der Vergangenheit zu schwelgen, waren doch alle Blicke auf ihn gerichtet. Die Last, den Auftritt gut über die Bühne zu bringen, wog schwer auf ihm, doch ihm war klar, dass er das im Moment verdrängen musste. Also tat er genau dies. Er schwang sich auf das Seil und begann zu tanzen. Er sprang auf und ab, rannte in einem rasanten, aber dennoch schönen Tempo hin und zurück, woraufhin die Augen der Zuschauer vor Begeisterung strahlten. Sein Auftritt war ein voller Erfolg. Stolz und sehr erschöpft verließ er die Manege, doch nicht ohne großen Applaus zu ernten. Es war geschafft, sein erster Auftritt! Paul fiel auf einen Strohballen, der neben dem Stall für ein paar Tiere lag. Grinsend und stolz streckte er die Arme aus. Er hoffte, auch weiterhin so großen Erfolg zu haben! Kapitel 5: Story 5: Freundschaft ist dicker als Wasser. ------------------------------------------------------- Es war ein sonniger Wintertag im Dezember. Martin war gerade dabei, für die anstehenden Schulaufgaben zu büffeln. Da er nicht gerade die hellste Kerze auf der Torte war, musste er sich immer mehr anstrengen. Doch bald waren Ferien, dann konnte er sich entspannen, daher war er umso motivierter. Schließlich ging es für ihn auch noch um mehr. Denn wenn er gute Noten schrieb, durfte er zu seinem Freund in die Nachbarstadt fahren. Darauf freute er sich sehr, aber um ihn wiedersehen zu dürfen, musste er erstmal gut abschneiden. Schließlich war die erste Schulaufgabe gekommen. Englisch, ausgerechnet in seinem schlechtesten Fach wurde er zuerst geprüft. Doch in der Woche darauf bemerkte er, wie falsch diese Einschätzung doch war. Naja, kein Wunder, Schätzen war ja Mathematik und das konnte er auch nicht wirklich. Doch auch hier ein großer Irrtum, war er doch in beiden Schulaufgaben im besten Viertel in seiner Klasse. Wie konnte das sein? Wahrscheinlich spornte ihn das Wiedersehen mit seinem Freund, den er schon lange nicht mehr gesehen hat, wirklich an. Als er diesen dann wirklich treffen durfte, war er überglücklich. Schließlich hat er sich das auch verdient. Sie spielten zusammen und feierten ihr Treffen mit einem Besuch im Hallenbad, welcher beiden sehr viel Freude bereitete. Schlussendlich fuhr er wieder zurück, doch für Martin stand fest, dass er sich auch weiterhin in der Schule anstrengen werde. Denn er wollte sich öfter mit seinem Freund treffen... Kapitel 6: Story 6: Nur dich... ------------------------------- Jana war besorgt. Bald war Weihnachten und somit auch das Jubiläum des Tages, an welchem sie ihren Mann, Klaus, kennengelernt hat. Sie streifte durch die Läden, doch konnte nichts finden, was sie ihm schenken können hätte. Schließlich gab sie auf und ging nach Hause, um die letzten Kugeln auf den Christbaum zu hängen und noch Plätzchen zu backen. Doch als sie beim Geschäft, in welchem es Kugeln gab, ankam, hatten diese bereits schon alle verkauft. Sie schüttelte den Kopf, doch war entschlossen. Zumindest die Plätzchen sollten ihr gelingen und Klaus eine Freude bereiten. Also fing sie an zu backen. Sie machte den Teig und ließ ihn eine Weile im Kühlschrank ruhen. Doch als sie diesen öffnete, erschrak sie. Eine Packung Räucherlachs war aufgeplatzt und fiel auf den Teig, was diesem einen schrecklichen Geschmack verlieh. Jana fiel zu Boden und fing an zu weinen. Warum nur gelang ihr nichts? Warum konnte sie nichts vorbereiten, was Klaus gefiel? Sie war verzweifelt, doch es war bereits Heiligabend, also konnte sie nichts mehr besorgen. Klaus wartete bereits im Wohnzimmer und gab ihr das Geschenk. Ein Abendkleid, welches ihr beim letzten gemeinsamen Schaufensterbummel auffiel, befand sich schön verpackt in einer Geschenkebox. Klaus wusste immer, was ihr gefiel. Und war immer so aufmerksam, dass er genau bemerkte, wenn ihr was gefiel. Traurigen Blickes musterte Jana ihren Mann. Wie sollte sie ihm nach diesem Geschenk nur sagen, dass sie nichts für ihn hatte? Klaus musterte sie auch und starrte sie an. ,,Ist alles okay? Was hast du, Schatz?", fragte er sie besorgt. ,,Genau das ist das Problem...", erwiderte Jana schluchzend ,,Ich habe nichts für dich. Jeglicher Versuch, dir ein Geschenk zu besorgen, ging schief. Es tut mir so leid...". ,,Das ist dein Problem?", fragte Klaus Jana erleichtert und nahm sie in den Arm ,,Aber das macht doch nichts, Schatz. Dich so in den Armen zu halten, ist doch das größte Geschenk überhaupt!". Jana blickte auf und schmiegte sich an ihn. ,,Danke, Klaus", murmelte sie und so hatten beide noch einen vergnügten Abend. Schließlich beschlossen sie, gemeinsam in den Urlaub zu fahren und dort ihr Jubiläum zu feiern... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)