Let it Go von Hopey (Adventskalender 2019) ================================================================================ Kapitel 1: Männergespräche -------------------------- Eine Schneeflocke nach der anderen fiel herunter, deckte die Stadt in ein zartes Weiß ein. Ohne Ankündigung deckte er die Berge, die Straßen und Häuser ein, im Mondschein glänzte er ganz weiß, wie kleine Kristalle. Dadurch das die meisten schliefen und wenig Verkehr und Treiben auf den Straßen war, sah die Landschaft noch unberührt aus. In jenem Moment zu mindestens. Jedoch forderte der plötzliche Schneefall auch den erhöhten Einsatz von Rettungskräften. Denn niemand hatte damit gerechnet, wie jedes Jahr wenn der Schnee über die Stadt hereinbrach und das so plötzlich, war mit Eisglätte zu rechnen, erhöhten Unfällen und allem, was dazu gehörte. Im Augenblick wollte er jedoch nicht länger daran denken, er hatte sich nicht um sonst mit seinem Freund verabredet, um sich abzulenken, von dem ganzen Mist er grade sich herum trieb. Er brauchte Abstand, einen klaren Kopf und musste über alles nachdenken. Insgeheim erhoffte er sich sogar einen Tipp oder besser einen Ratschlag, denn er selbst wusste langsam nicht weiter. Eigentlich könnte man meinen, dass das typisch für ihn sei aber in solch einer Situation aber das war irgendwie anders. In der Bar blickte er sich um, zum einem auf der Suche nach einem leeren Tisch und zum anderen, ob der andere bereits da war. Er musste nicht lange suchen, als er auch schon die besagte Hand sah, die sich leicht hob und ihn zu sich wank. „Sorry, dass ich zu spät bin. Wir hatten noch einen Einsatz und dann hat sich alles hinausgezögert", kam es von ihm entschuldigend. Er wank ab. „Passt schon, bin auch grade erst gekommen", erwiderte der andere und beide reichten sich kurz die Hand, ehe sie sich gegenüber setzten und sich kurz darauf was zu trinken bestellten. „Wir haben uns lange nicht gesehen, wie geht es dir eigentlich", fragte er seinen Gegenüber, ehe er grinste. Leicht hob er die Augenbraue. „Das stimmt so auch wieder nicht, Naruto", antwortete sein Freund und begutachtete jenen. Naruto wank jedoch ab. „Das zählt doch nicht, Shika", rechtfertigte er sich. „Das ist eher beruflich, ich meinte natürlich privat, sowie jetzt", erklärte er mit seinem typischen grinsen, der wie ein Honigkuchenpferd dabei aussah. Kaum hatten sie ihre Getränke, fing ein 0815 Gespräch an, dass gehörte jedoch irgendwo dazu. „Wie geht es dir", fragte Shikamaru den anderen schließlich eine typische nullachtfünfzehn Frage. Naruto zuckte mit den Schultern. „Es ging mir schon mal besser", gestand er ehrlich ein, Lügen sah er nicht ein, wollte er auch nicht. Immerhin war er hin, um unteranderem über sein Problem zu reden. „Und dir? Euch?", fragte Naruto schließlich, bevor Shikamaru überhaupt die Gelegenheit hatte nachzuhaken. „Gut", antwortete er kurz angebunden, merkte jedoch, dass Naruto wohl mit der Antwort nicht ganz zufrieden zu seien schien, weswegen er seufzte und eben doch mehr redete, was er gleich als nervend und anstrengend jedoch empfand. Dann würde er eben ausholen. „Die Arbeit, kann eben anstrengend sein, aber was hast du auch erwartet? Auf der Arbeit gibt es immer wieder neue Herausforderungen, neue Fälle und Patienten. Dem Kleinem geht es gut, er läuft, spricht, ist aufgeweckt und an sehr vielen Sachen interessiert", erzählte Shikamaru ihm. Da konnte Naruto nicht anders, als zu lachen. „Also hat er nicht dein Faulenzer-Gen vererbt bekommen", stellte er grinsend fest und blickte zu Shikamaru, der ihn kurz böse anblickte. „Liah, nun ihr geht es den Umständen entsprechend gut. Sie ist wieder schwanger", erzählte er Naruto schließlich zu Ende, denn eine Person fehlte ihn seiner Erzählung. Sein letzter Satz verschlug Naruto die Sprache, schließlich war das doch etwas, womit er überhaupt nicht gerechnet hatte. Er nahm immer an, dass Shikamaru bereits mit einem Kind, einer Frau überfordert zu seien schien und nun setzte er ein zweites in die Welt? Wenn er ehrlich war, dann war Shikamaru eigentlich einer der Letzten, denen er zugetraut hätte, Kinder zu haben. Schließlich empfand er alles als anstrengend und nervend. „Erde an Naruto", kam es von Shikamaru und musterte ihn, als er eine Erdnuss nahm ihm schnipste. Naruto mal still, leise und vor allem Sprachlos zu erleben, war wohl eine Seltenheit und kam eigentlich nie vor. „Ähm ja... sorrry, ich war davon überrascht worden", kam es von Naruto schließlich. Naruto schüttelte leicht den Kopf, sammelte sich und dann kam schließlich die Aussage: „Schon wieder?", aus ihm heraus geschossen. Shikamaru zuckte mit den Schultern. „Züchtet ihr die nun etwa", wollte Naruto wissen und war noch immer Fassungslos. „Es ist doch nur das zweite, keine Farm", erwiderte Shikamaru und seine Augenbraue wanderte dabei in die Höhe. „Ich weiß, aber ich nahm nicht an, dass du noch eins willst", gab Naruto schließlich ehrlich zu und kratzte sich dabei etwas verlegen an der Wange. Shikamaru ging nicht näher darauf ein, bat jedoch Naruto das nicht an die große Glocke zu hängen, sie würden noch gerne etwas abwarten und alle zwölf Wochen hinter sich bringen. „Wie sieht es bei dir eigentlich aus", erkundigte sich Shikamaru beim Naruto. Leicht seufzte Naruto, eigentlich hatte er die Hoffnung gehabt, sein Liebesleben nach mehr als einem Drink zu sprechen zu kommen und nicht so früh. Kurz fragte er sich, ob er das wirklich äußern sollte. Immerhin war das sein Problem, andererseits wer konnte ihn besser beratschlagen als Shikamaru? „Es gab auch bessere Tage", gestand er schließlich ein. „Ich glaube, wir sitzen in einem Trott fest. Wir sind nur noch am Streiten. Egal was ich sage, das passt ihr einfach nicht, sie geht gleich an die Decke", gestand er ihm seufzend ein. „Was hast du auch erwartet, bei Inos Temperament", wollte Shika hingegen von ihm wissen. „Keine Ahnung, dass es nicht so anstrengend ist", jammerte Naruto schließlich los. „Es ist alles so anders, seit dem wir zusammen wohnen ... Es ist als ob ... Ach keine Ahnung", kam es von Naruto fast schon verzweifelt und er raufte sich dabei die Haare. Er verzweifelte, wusste nicht weiter und trotzdem liebte er sie. Was sollte er nur tun? Shikamaru hörte ihm zu, sagte nichts und unterbrach ihn nicht. Den er wirkte nicht so, als ob er bereits fertig war. Doch bevor Naruto weiter redete, ordnete er erst mal zwei runden Tequila an, nur um sogleich den Ersten runter zu kippen, kaum das er stand. Der Zweite folgte sogleich, ohne darauf zu warten ob Shikamaru hinterherkam oder nicht. Schließlich knallte er den Kurzen auf den Tisch und sah Shikamaru ernst an, der vorerst bei einem Kurzen blieb. „Wie machst du das?", wollte Naruto schließlich von ihm wissen. „Wie mach ich was!?", hinterfragte Shikamaru bei ihm, wollte heraus finden, was genau Naruto von ihm zu wissen verlangte, während er immer wieder die Erdnüsse knackte und aß. „Na das, deine Beziehung, deine Ehe. Wie schaffst du das? Bei dir sieht das so leicht aus! Fast schon Perfekt", wollte er jammernd wissen. „Dafür hasse ich dich grade", fügte er wie ein kleines, schmollendes Kind hinzu. Shikamaru konnte nicht anders, als zu lachen. Dass sein Leben perfekt sein sollte, brachte ihn einfach zum Lachen. Denn der Schein trügte. „Was ist den so witzig", fragte Naruto ihn verwirrt. „Wir sind vieles, aber ganz sicher nicht Perfekt", kam es von ihm schließlich leise lachend, während er zu ihm grinsend blickte. Dieses Mal war es Shikamaru, der Naruto keine Gelegenheit ließ um etwas zu erwidern. „Wir streiten, und das nicht grade leise, jedoch nicht vor dem Kind", erzählte Shikamaru ihm dabei. „Obwohl, einmal, da er aber noch ein Baby, da stritten wir sogar vor ihm", korrigierte sich Shikamaru. „Es sind unterschiedliche Gründe, manchmal sind es total verrückte und verquere Ansichten von ihr, die uns zum Streiten bringt oder es geht von mir aus", erzählte er ihm schulterzuckend. „Das beste Beispiel wäre meine Mutter, ein Klischee aber jeder hat so sein Schwiegermuttermonster Problem", erklärte Shikamaru ihm. „Sie empfindet meine Mutter als zu übereifrig, anstrengend und nervend. Es ist ihre Art, mit der Liah nicht immer zurechtkommt", redete er einfach weiter, „sie selbst sagt ja, dass das auch daran liegen kann, dass sie das nicht gewohnt ist - sie wuchs ja bei ihrem Großvater auf. Jedoch ist sie der Meinung, dass meine Mutter ruhig ein Paar Gänge runterschalten könnte. Sie soll Oma sein und sich nicht in die Erziehung einmischen, ihre Meinung und Einstellung akzeptieren und respektieren, vor allem weniger nervend sein und so weiter", schließlich machte Shikamaru eine Pause, schaute dabei einen überraschten Naruto an, der damit wohl nicht gerechnet hatte, so ein Geständnis zu bekommen. Naruto wusste nicht, was er darauf sagen sollte, denn damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet gehabt. Er hatte damit nicht gerechnet gehabt, für ihn wirkte das einfach nur Perfekt. Sie passten zusammen, harmonierten und nun erfuhr er das? Trotzdem brannte ihm eine Frage auf der Zunge und dass musste er einfach wissen. „Und wie kommt es, dass ihr dann noch zusammen seid? Sogar ein zweites Kind erwartet ihr", wollte Naruto nun doch vom Shikamaru wissen, er musste es wissen. Wie gebannt sah er zu Shikamaru, auf diese Antwort war er nun wirklich gespannt. Shikamaru zuckte mit den Schultern. „Zum einem lieben wir uns", antwortete Shikamaru schließlich ganz Simpel. „Wir versöhnen uns auch wieder. Nach dem die Gemüter wieder abgekühlt sind. Natürlich kann es auch mal ein paar Tage dauern. Ich glaube, dass längste war mal ein oder zwei Wochen", gestand er schulterzuckend ein. „Sie hat nun mal einen Dickschädel", sagte er grinsend. „Na ja, worauf ich hinaus will, dass wir es einfach gemeinsam versuchen. Zum Streiten gehören zwei, zum versöhnen auch",, meinte Shikamaru schließlich. Er merkte, dass Naruto den Kopf leicht hängen ließ, das war wohl nicht die Antwort, die er sich erhofft hatte, das merkte Shikamaru sogleich. „Einmal, ich glaube, das war auf der Uni. War das noch schlimmer, wie es dazu kam, ist jetzt nicht wichtig, aber da wussten wir nach einem Streit nicht weiter. Wir waren ruhig, redeten wieder miteinander, aber etwas fehlte. Vielleicht wussten wir auch nicht, was wir wollten, oder was wir von all dem erwarten, somit beschlossen wir getrennte Wege zu gehen", gestand Shikamaru ihm ein, was kaum einer wusste. „WAS", kam es von Naruto laut, er riss dabei seine Augen auf und konnte kaum glauben, was er da gehört hatte. Natürlich erinnerte er sich an eine Zeit, wo er die beiden mal nicht zusammen sah, aber das jene sich getrennt hatten, das hatte er nicht geahnt. Er hatte angekommen gehabt, dass es an den Semesterferien lag, aber wenn er nun ehrlich war, gehörte das Denken nicht wirklich zu seinen Stärken. „Und wie habt ihr das gelöst", wollte Naruto von ihm wissen und sah wie Shikamaru einen Schluck trank. „Das ist eine andere Geschichte", meinte er darauf und sagte zu diesem Teil vom Beziehungsdrama nichts mehr. Naruto seufzte, eigentlich hatte er sich eine Antwort erhofft, eine Lösung für sein Problem aber da war wohl keine. „Was ist los, Naruto", fragte Shikamaru nun direkt. Ob man es glaubte oder nicht, seine Freunde waren ihm ebenfalls wichtig. „Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll, wegen Ino", gestand er ihm schließlich ein und blickte traurig ihn sein Glas. „Ich weiß, ich habs bereits gesagt, aber das ist anstrengend, und ach keine Ahnung", sagte er und blickte schließlich zu Shikamaru auf. „Ich weiß nicht, was ich tun soll, kann ...", gestand er dem anderem ehrlich ein. „Da kann ich dir leider nicht helfen, das musst du selbst wissen", antwortete Shikamaru darauf. „Vielleicht tut euch Abstand gut? Lass sie frei", schlug er vor. Beide hatten Temperament und nicht grade wenig, Naruto konnte vor allem voreilig sein, der sich gleich in alles hineinstürzte, ohne viel nachzudenken. Hitzköpfig, das wäre wohl auch treffend. „Du rätst mir also, dass ich Schluss machen soll", kam es von Naruto mit einer hochgehobenen Augenbraue. „Nein, das tue ich nicht", antwortete Shikamaru ihm. „Aber du sagtest grade noch, Abstand nehmen, frei lassen", erwiderte er darauf. Shikamaru nickte bestätigend. „Ich kann nur so viel sagen: Uns hat es am Ende gutgetan. Aber du musst selbst wissen, was das beste für DICH und EURE Beziehung ist. DU musst das entscheiden, das kann dir keiner Abnehmen", erklärte Shikamaru ihm schließlich und betonte einige Silben, um es klarer zu stellen. Naruto dachte nach, nickte schließlich. „Danke", meinte er schließlich, würde sich jedoch Shikamarus Worte durch den Kopf gehen lassen. „Lass uns jetzt das Thema wechseln und über etwas erfreuliches Reden", bat Naruto grinsend und blickte zu Shikamaru. Nach solch ernsten Gespräch musste er sich erst recht Ablenken, er wollte nicht an Ino denken - nicht jetzt zu mindestens, an die Beziehungsprobleme und all das, was dazu gehörte. Wie lange die beiden dort noch saßen, redeten und tranken, wusste Naruto nicht mehr. Irgendwann hatte er das Zeitgefühl verloren gehabt und war froh gewesen, dass er das Taxi zurück zu seiner Wohnung nah. Es tat gut mit Shikamaru etwas zu unternehmen, zu lachen, zu trinken und all seine Sorgen zu vergessen. Nun wo er vor der Wohnungstüre stand, leicht schwankend und nach dem passenden Schlüssel suchend. Jetzt wo er hier war, fühlte er sich auf einmal wie ausgenüchtert. Schließlich öffnete er die Türe und trat schließlich ins Wohnzimmer. „Ich hab mir Sorgen gemacht", hörte er eine weibliche Stimme, die er sogleich Ino zuordnen konnte. „Du wusstest doch, dass ich mit Shikamaru was mache", meinte er nur und ließ sich auf die Couch fallen. Dabei kamen ihm seine Worte in den Sinn: lass sie frei. Was Ino auf seine Argumentation erwiderte, hörte er nicht, als er sich schließlich aufrichtete und ernst zu ihr blickte: „Wir müssen Reden." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)