Challenge Accepted von phean ================================================================================ Kapitel 1: Überraschung ----------------------- Ein leichter Duft nach Erdbeeren stieg ihm in die Nase und Haare kitzelten ihn am Hals. Mit einem wohligen Ton, der in seiner Kehle erklang, erwachte der Brünette allmählich. Sein Blick glitt an sich herunter und er bemerkte einen brünetten Haarschopf neben sich. Mit einem Lächeln auf den Lippen schloss er die Augen wieder. Nackte Haut drückte sich an ihn und nur allzu gern zog er seine Arme enger. Das Wesen neben sich seufzte und streckte sich. Dadurch drückten sich die nackten Brüste noch weiter an ihn und er brummte zufrieden. Er zog den Körper enger an sich herauf und suchte mit seinen Lippen die des engelsgleichen Wesens bei sich. Diese erwiderte den Kuss begierig und ehe er realisieren konnte, was er dabei ausgelöst hatte, spürte er ihre Beine links und rechts von seiner Hüfte. Ihre Hände strichen über seine Brust zu seinem Hals hinauf und er legte seine bereits leicht grinsend auf ihre Hüfte. Sanft und bestimmend drückte er sie hinunter. Jedoch kaum, dass sie auf ihm saß, erklang sein Handywecker. Grummelnd tastete er danach. Kurz nachdem er ihn jedoch abgestellt hatte, riss er die Augen auf. „Ach scheiße“, entfuhr es ihm und packte die weibliche Hüfte fester. Schneller als sie reagieren konnte, hatte er sie bereits angehoben und zur Seite auf sein Bett geworfen. Jedoch blieb sie dort nicht liegen und fiel prompt auf der anderen Seite wieder herunter. „Hey, gehts eigentlich noch?“, blaffte sie und zog die Decke an ihren Körper. Doch er reagierte gar nicht mehr darauf, von dem Boden schnappte er sich Boxershorts und das Shirt von gestern Nacht und war bereits aus seiner Zimmertür hinaus, nachdem er beides übergezogen hatte. Sein Ziel war die Tür nebenan. „Hey, Matt, wach auf“, rief er durch das Holz, während er gegen die Tür trommelte. Dann glitt sein Blick durch den Raum, „ach scheiße“, entfuhr es ihm erneut. Überall lagen leere Bierflasche, Dosen und Plastikbecher herum. In der vergangenen Nacht waren sie ziemlich eskaliert, wie es ihm gerade auffiel. Während er noch darüber nachdachte, holte er sich bereits aus der Schublade neben der Spüle einen Plastikbeutel heraus und sammelte den Müll ein. Irgendwann öffnete sich dann auch die Tür zum anderen Zimmer und sein blonder Mitbewohner trat an die Küchenzeile der WG. „Bist du auch endlich mal auf“, kam es dabei bereits vorwurfsvoll von dem Brünetten. „Seit wann haben wir uns jetzt nicht mehr gesehen? Sechs Stunden? Fünf Stunden?“, der Jüngere fuhr sich mit der Hand durch die Haare, „Taichi, es ist halb elf, was glaubst du?“, fragte er ihn, während er Kaffee kochte. Dieser funkelte ihn finster an, „meine Schwester kommt heute zu Besuch, hier sieht es aus wie Sau und dein Bruder liegt hier noch auf dem Sofa“, er deutete auf besagtes Möbelstück, auf dem sich ein blonder Haarschopf auf die andere Seite drehte. Seufzend nickte der Blonde und lehnte weiterhin an der Küchenzeile, ohne einen Finger zu rühren. Erst als der Kaffee fertig war, stieß er sich los. Tai hatte derweil weiter die Sachen in die Tüte gestopft und holte sich bereits eine weitere. „Wenn du mich noch einmal so aus dem Bett wirfst, dann kannst du aber was erleben“, keifte die Brünette den Älteren an, „oh Kaffee“, ihre Augen richteten sich auf die Tasse und sie ging zu dem Blonden. Dieser reichte ihre die Tasse Mit einem Grummeln und wandte sich herum, um sich einen Neuen zu machen. „Es tut mir Leid, Prinzessin“, begann der Brünette. „Jaja ...“, murmelte diese und wandte sich zum Sofa. Sie rüttelte etwas an den Beinen des Jungen, der dort lag, damit er ihr Platz machte. Anschließend setzte sie sich an die freie Stelle. „Ich machs wieder gut“, erklärte Taichi weiter, „aber jetzt muss hier aufgeräumt werden. Meine Schwester kommt zu Besuch und da sollte es nicht aussehen wie bei Hempels unterm Sofa.“ Verwirrte Blicke folgten. „Den Ausdruck hab ich letztens irgendwo gehört und es klang witzig. Auf jeden Fall, hier sieht es aus wie im Schweinestall und ich muss duschen und sie dann abholen. Bitte helft mir“, er sah zwischen seinen Freunden hin und her. „Mh ...“, antwortete ihm der Blonde, der sich mit seinem Kaffee an den Küchentisch setzte. Doch keiner bewegte sich. „Toll ... wirklich toll“, grummelte Taichi und wandte sich herum, „ich muss duschen und los. Es wäre mir eine große Hilfe, wenn ihr mich unterstützen würdet.“ „Jaja“, kam es im Chor von den beiden Kaffeetrinkern. * * * Vollkommen außer Atem kam der Brünette am Bahnhof an. Nachdem er geduscht hatte, war er direkt losgestürmt, da sein Handy ihn darauf hingewiesen hatte, dass er viel zu spät war. Sein Blick irrte über den Bahnsteig, den ihm seine Schwester genannt hatte und da sah er sie tatsächlich sitzen. Doch neben ihr stand erstaunlich viel Gepäck. Leicht verwirrt fragte er sich, seit wann sie so viel Gepäck brauchte wie seine Prinzessin. Doch er schüttelte den Kopf. Das bildete er sich sicher nur ein. Bevor er bei ihr ankam und überhaupt die Möglichkeit hatte, sie zu erschrecken, bemerkte sie ihn bereits. Sie erhob sich und stemmte prompt ihre Hände in die Seiten, „du bist zu spät“, hielt sie ihm entgegen. Sein freudiges Lachen verschwand und verwundert sah er auf sein Handy, „wie?“ „Ich bin vor einer Stunde hier angekommen“, erklärte sie, doch lange konnte sie ihm nicht böse sein und so lächelte sie ihn liebevoll an, „aber etwas anderes hatte ich nicht erwartet, um ehrlich zu sein.“ Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen und er erinnerte sich, dass er das die ganze Zeit durcheinandergebracht hatte. „Ach verdammt“, kam es von ihm, doch da lag ihm seine kleine Schwester bereits in den Armen. „Ich hab dich vermisst, großer Bruder“, nuschelte sie gegen seine Brust. Auch auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, „ich dich auch, Kleine.“ Dann ging sein Blick wieder hinter sie, „aber sag mal, ist das nicht ein bisschen viel Gepäck für zwei Tage? Oder gehts danach direkt nach Kyoto?“, er sah wieder zu ihr. Da löste sie sich grinsend, „weder noch. Ich bleibe hier“, er konnte die Aufregung in ihrem Gesicht sehen, doch ihm entglitten gerade die Gesichtzüge. „Hier?“, fragte er und deutete vor sich auf den Boden, „hier hier? Hier in Tokyo?“ „Ja, ich hab hier einen Platz bekommen und das heißt, dass ich auch hier studieren kann und wir uns wieder öfter sehen werden“, lächelte sie immer noch aufgeregt, „ist das nicht fantastisch?“ Erneut drückte sie sich an sich, „ja ... fantastisch“, kam es leise von ihm, während ihm hundert Gedanken durch den Kopf gingen. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)