zerO+Noll von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: Black ---------------- Die Welt drehte sich weiter. Und weiter. Und weiter. Die Sonne ging unter und die Sonne ging auf. Sie malte die Landschaft in ihren roten Farben. Viel zuviel Rot auf den eisigen Glasscherbenmeer, würde ein Kenner sagen. Verschlingend, zerbeisend, ätzend, die Wahrheit als Autopsie. Und die Welt ging unter und die Welt wurde wieder neu. Und alles schrie, und alles weinte, und alles stirbt. Die Erde liegt im schmutzigen Staub und im Wind der Hölle, der den Staub aufwirbelt. Toshiya atmete den kalten Geruch der Krematorien tief ein. Speicherte die Tränen und die Schreie in seinen Lungen. Den Betrug und die Lügen. Alle Tugenden und alle Sünden der sterbenden Existenz. Seiner eigenen. Die Welt drehte sich weiter, doch der lebendige Traum wurde mehr und mehr zur tödlichen Realität. Eine Überdosis? Als legten sich die Dämpfe der toten Wellen, des modrigen Strandes auf seine Zunge und schmolzen in seinen Gaumen, wie Blumenblüten nach Schmerz riechend und nach Rauch schmeckend. Toshiyas Körper, der hoch am Himmel schwebte glich dem von Jesus Christus am Kreuz. Blutend und liebend. Liebend, und deswegen blutend. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen, nur ein dunkler Umriss am den strahlenden Himmel. Die schwarze Madonna breitet ihren Mantel aus. Er atmete den Dunst wieder aus und löste sich zur reinsten Entspannung, schloss seine Augen wie im Tiefschlaf. Tausende Armeen maschierten vor seinen geschlossenen Augen und alle lobten ihr Land, und alle sangen andere Schlachtlieder, und alle liebten den Krieg. Vor seinen Augen. Der Himmel weinte und Gott der Herr sprach: Ja, der Geist der Unzucht führt es (das Volk) irre. Es hat seinen Gott verlassen und ist zur Dirne geworden. Horcht auf! Denn ihr seid die Hüter des Rechts. Israel ist befleckt. Ihr sollt ihre Taten umkehren, dass sie zurückfinden zu Gott ihren Herren! Denn der Geist des Inzests sitzt in ihm fest. In ihm! Ihn klage ich an! Der es mit Huren trieb und Bastarde zeugte! er soll im eigenen Hochmut zergehen! Und sein Körper soll zu Ameisen zerfallen und die Ameisen soll sich kriechend in alle Himmelsrichtungen verteilen, so dass er nie wieder zurückkommt! So sprach der Herr. Und der Wille des Herren wurde zu einer 10sec. Bildschrimstörung auf den Überwachungskameras in der Psychatrie. Das Bild wurde wieder klar als der Wachmann einmal gegen die Fehrnseher trat. Er zuckte mit den Schultern und nippte am Kaffee. Was interesierte ihn der alte Fehrnseher? Seine Frau war wieder schwanger, das Kind nicht von ihm und der Lohn auch noch so klein ,dass er diese Überstunden machen musste um sich ne Hure zu holen. Ein Seufzen sollte genügen um dieses alltägliche, göttliche Wunder zu ehren. Die duzend Bildschirme flimmerten in Grautönen vor seinen Augen. Jeder wie der andere. Alle Patienten schliefen in beliebigen Ecken ihrer eigenen Zellen oder liefen im Kreis oder stießen sich gegen die Wände, Tag für Tag. Um aus dem Vegetiern auszubrechen hatten sie sich eine eigene Welt geschaffen, doch dort leben sie auch nur vor sich hin nach den Gesetzen der Gesellschaft in der Gefangenheit. Der einzige Unterschied war ,dass sie ein einziges mal das getan haben was ihr Wille von ihnen verlangt hatte. Richteten sich nach den Gestzen ihren Willens und den Gesetzen der Menschheit. Anarchie? Hat sie einen Sinn? Sinnlos danach zu fragen. Doch Fragen? Nenn mir den Sinn. Eine dieser 17Zoll Welten gehörte Toshiya. Einer der kleinen Fehrnsehbilder die über die Welt verstreut waren. Einer der vielen, dessen Körper durch apathische Anfälle geplagt worden ist, der Schaum vor seinen Mund amüsierte schon lange nicht mehr. Er müsste sich wohl ein neues Kunststück einfallen lassen um einmal in den Zeitungen erwähnt zu werden. Der Wachmann stellte die weiße Tasse auf den Tisch und streckte sich ein paar mal bevor er sich zum nächtlichen Rundgang aufmachte. Er nahm die Fehrnbedienung... "Hab ich schon gesehen" und schaltete ab. Der Bildschirm wurde schwarz. Ein Scheintod für dunzende von Menschen. Ein gepfiffenes Liedchen hallte durch die grellbeläuchteten, weißen Gänge. Ein Wiegenlied für die Sterbenden. Jeder, der die Schritte hörte wurde wieder hellwach. Als würde der Tod persönlich einen Besuch abstatten. "Nimm mich!! MICH! Nimm mich!!!" Hände streckten sich und die kleine viereckige Öffnung der eisernen Türen. Hilfeschreie, Angst und Bitten hängten sich um den Hals des Wachmanns. Für einen Augenblick in dem er, der Tod, stehenbleiben würde, würden sie ihr Leben geben. Sie alle, außer Toshiya. Toshiyas Glieder zucken immernoch und seine Augen waren weitaufgerissen. Das Weiß seine Anzuges war schweißdurchnässt. Die Tür war genau vor ihm. Verneinend schüttelte er den Kopf "... ich bin nicht da..." Das Pfeifen wurde lauter. "... ich war nicht da..." Die Schritte direkt vor seiner Zelle. "... du kriegst mich nicht..." Doch auch bei ihm blieb der Wachmann nicht stehen, die Schritte wurden leiser und das Pfeifen verklang nach der Zeit. Es wurde von einen leisen "KLACK" abgelöst. Das Geräusch war zwar leise aber klang unter den bitteren Schreien von Toshiyas Nachbarn deutlich hervor. Irgendwann verstummen aber auch die Klagen, aber das Geräusch blieb. klack... klack... klack... Wie Blut, das auf Marmor tropft. ****************************************************************************** Haki: erstma bis hier, had kein Bock weiter abzutippen, gomen. ^^"""" ~Su~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)