10 Seconds to fall in love 💘 von Cairichi ================================================================================ Kapitel 1: 10 Seconds to fall in love 💘 --------------------------------------- „Liebende wachsen enger zusammen, wenn sie einen Kuss um Mitternacht austauschen. Der sogenannte Neujahrskuss. Dies ist ein einzigartiger Moment, in dem die Zeit für einen still steht und dies nur der ausgewählten Person schenkt. Ihnen stehen also fruchtbare und innige Monate bevor. Das, meine Damen und Herren, erklärte der Beziehungsexperte Marluxia Lauriam, der bereits von einem Zuwachs an Neujahrsküssen bestä.-" Der Fernseher, der bis eben noch Werbung für die Festtags Tradition des Neujahrskusses ging und deren Zunahme, wurde von Kairi mit der Fernbedienung stumm geschaltet. Die Dekoration für Silvester hing bereits und das Essen sowie Getränke waren fertiggestellt. Es fehlten also nur noch die Gäste. Ungeduldig tippte Kairi mit den Fingern auf der Oberfläche des Kaffeetisches herum und schielte unentwegt zur Wanduhr hinüber, die im übrigen die Uhrzeit 19:56 Uhr anzeigte, welche links neben den Kamin hing. „Ganz ruhig, Kairi. Er wird vorbeikommen. Glaub mir.“, beruhigend legte Naminé, die Beste Freundin von Kairi, eine Hand auf die ihrige und setzte sich neben Kairi auf den Sofa. Resigniert seufzte die Rothaarige auf und nickte. „Ich... ich weiß. Das macht mich ja gerade so total verrückt.“, äußerte Kairi sich schon fast verzweifelt, als sie ihr Gesicht in ihre Hände vergrub. „Was ist, wenn er mir komplett aus dem Weg geht? Ich mein, seit dem Vorfall mit dem Streifkuss zu Heiligabend, hat er kein Wort mehr mit mir gewechselt. Geschweige denn sich blicken lassen. Meinst du, er ist noch sauer auf mich?“, Naminé rieb sich belächelnd an der Stirn, als ihre Beste Freundin so in Panik verfiel. Wofür es eigentlich gar keinen triftigen Grund für gab. „Sora und Du habt euch eine Woche lang nicht gesehen oder miteinander in Kontakt gekommen. Das ist jetzt nicht so schlimm, wie du annimmst, Kairi.“ „Für unsere Verhältnisse ist das aber ganz schön lange. Unser längster Streit ohne Treffen oder Konversation hielt nur einen Tag an. Dabei...dabei war der Streifkuss noch nicht mal mit Absicht gewesen!“, die Verzweiflung stand der Rothaarigen Buchstäblich ins Gesicht geschrieben und Naminé konnte nicht anders, als unterstützend die Hände ihrer besten Freundin zu nehmen und diese sanft zu drücken. „Ach Kairi. Mal das Ganze bitte nicht so schwarz. Es gibt bestimmt einen guten Grund, warum er sich nicht mehr bei dir gemeldet hat.“, skeptisch starrte Kairi ihre Freundin an, als hätte diese ihr einen Ahnenmärchen erzählt. „Aber eine Woche Naminé? Ich weiß ja nicht...“, kopfschüttelnd strich die Blondine über die Handrücken von Kairi und lächelte ihre Freundin behutsam an. Seit dem besagten Vorfall zu Heiligabend, benahmen sich beide – also Sora und Kairi - sich merkwürdiger als sonst und tanzten – schon wie so zu häuft – umeinander herum. Denn es war mehr als offensichtlich, das beide eine tiefere Zuneigung füreinander hegten, als sie es aussehen ließen. Und innerlich würde Naminé am liebsten Riku – Soras bester Freund seit Kindheitstagen – einen Schlag im Nacken verpassen. Denn der Ganze Schlamassel ist auf seinem Mist gewachsen. Wie sie darauf kam? Nun, sie hatte es mit eigenen Augen mitansehen müssen, wie Riku unbeabsichtigt der armen Kairi ein Beinchen stellte, sie dies natürlich nicht sah und einen Sturzflug nach vorne machte. Direkt auf Sora, der sich in seinem Gaming - Sitzsack bequem gemacht hatte und Monster Hunter World™ spielte. Doch eher er den Rajang in eine Falle locken konnte, fiel Kairi in Rikus präparierte Falle und verpasste Sora einen – wie Kairi es so schön beschrieb – Streifkuss. Ein Blinder würde sofort erahnen, dass die beiden mit knall roten Wangen sich anstarrten und keine Silbe über die Lippen brachten, außer komische aussehenden Schnappatmungen, die eines Fisches würdig wären. Im Nächsten Moment stand Kairi wie ein aufgescheuchtes Reh auf, entschuldigte sich verspielt und beide taten an dem Abend so, als wäre nie was gewesen. Nun, wie es wirklich ist, hat man bereits gesehen. „Du kannst ja mit ihm reden, sobald er hier ist. Du hast ihn eingeladen und er hat zugesagt.“ - „Er hat durch Riku zugesagt, Naminé. Durch Riku.“, betonte Kairi nachdrücklich und Naminé seufzte nachgiebig. „Ja, aber immerhin kommt er. Und wenn er da ist, redest du mit ihm. Okay?“, nur zögerlich nickte Kairi bestätigend und grinste schwach. „Das wird schon! Ich glaub da ganz fest daran.“, ermutigte die Blondine ihre Freundin und die beiden Jungen Frauen lächelten einander an. Im nächsten Augenblick schreckten die beiden Freundinnen auf und sahen zur Haustür hinüber, als an diese geschellt wurde. Unsicher stand Kairi auf und schritt zur Holztür hinüber. Eine Hand hockte über den Türknauf, während Kairi einen kurzen Blick nach hinten warf. „Mach ruhig auf. Vielleicht ist er es.“- „Mhm.“, zuversichtlich nickte Kairi und holte einmal tief Luft, bevor sie die Tür aufschloss und ihr Lächeln, das sie aufgesetzt hatte, im gleichen Moment starb. „Oh...“ „Oh? Mit einem oh begrüßt man also seine Onkel? Hast du das gehört Goofy?“, sprach der Kleinwüchsige von den beiden Männern und verschränkte seine Arme vor seiner Brust. „Garwsh, Kairi. Du siehst aber gar nicht fröhlich aus. Sollen wir wieder gehen?“, stellte der Größere der beiden Onkels fest und wild mit dem Kopf am schütteln verneinte Kairi seine Aussage. „Nein, nein! Ich bin froh, das ihr da seid. Es ist nur...“, wissend grinste Onkel Donald schelmisch. „Du hast Jemand bestimmtes erwartet, richtig?“, daraufhin räusperte sich Kairi und ihre Wangen nahmen einen leichten Rotton an. „Vielleicht. Aber wollt ihr nicht rein kommen? Es ist ganz schön kalt draußen.“, bedankend betraten die beiden Herren das Anwesen von der Rothaarigen und Kairi, die noch hoffnungsvoll sich umsah, schloss mit einem enttäuschten Seufzer die Tür hinter sich.       ~~~~~~~~~~~~꧁ ~ ❆ ~ ꧂~~~~~~~~~~~~~~ 2 Stunden später ~~~~~~~~~~~~꧁ ~ ❆ ~ ꧂~~~~~~~~~~~~~~   Mit den Zähnen am klappern standen zwei junge Männer vor der Haustür von Kairi. Beide machten aber keinerlei Anstalten die Schelle zu betätigen, sondern verharrten in ihrer Position und starrten stur die Eingangstür an, als wäre es die Erleuchtung des Jahrhunderts. „Du packst das Sora. Das kriegst du hin.“, sprach Sora sich Mut zu, während er - seine in Handschuh verpackten - Hände aneinander rieb und von einem Bein auf den anderen hüpfte. Sein Bester Freund, welcher neben ihm stand, schüttelte nur mit dem Kopf und legte eine Hand unterstützend auf Soras Schulter ab. „Hey. Das wird schon. Aber wenn wir nicht langsam an der Tür klingeln werden wir hier wie Schneemänner enden.“ - „Du hast Recht.“, bestätigte Sora seine Aussage und erneut standen die beiden dort wie bestellt und nicht abgeholt. „Willst du nicht schellen?“, kam dann prompt die Frage von Sora und Riku hob eine Augenbraue an. „Du stehst direkt daneben. Wieso sollte ich schellen?“, kam schlicht die Gegenfrage. Erneut nickte Sora und murmelte wiederholt ein „Du hast Recht. Du hast Recht.“, vor sich her. Zurückhaltend hielt Sora´s Zeigefinger vor der Runden Taste an.   Warum kriegt er jetzt kalte Füße? Und das schon fast im wahrsten Sinne des Wortes. Es war nur ein Ausrutscher gewesen. Sonst nichts, also warum machte ihm dieser bedeutungsloser Streifkuss so unheimliche Sorgen? „Sora?!“, aus den Gedanken gerissen und vor Schreck schellte Sora an und seine Augen wurden Teller groß. „Das wird schon.“, repetierte Riku seine Aussage und nickte seinem Brünetten Freund aufmunternd zu. Genau in dem Augenblick öffnete sich die Tür und Sora´s Gesicht verzog sich ungehalten bei dem Anblick seines Gegenübers.                                                                  ~~~~~~~~~~~~꧁ ~ ❆ ~ ꧂~~~~~~~~~~~~~~     Sora hatte eigentlich Kairi an der Tür erwartet gehabt, stattdessen machte Axel ihnen auf, lallte bereits wie ein Kleinkind und schaukelte mit Isa - welcher unbeeindruckt neben der Erdbeerbowle stand- rum. Von Kairi war weit und breit nichts zu sehen. Was ihn noch nervöser machte und seine schlechte Angewohnheit - sich auf die Innenlippen zu beißen - machte sich bemerkbar, als er den bitteren Geschmack von Eisen schmeckte. „Du suchst Kairi, nicht wahr?“, vernahm er die sanfte Stimme von Naminé, die sich zu ihm und Riku am Esstisch gesellte. Bestätigend hob er seinen Kopf auf und ab. „Sie ist im Bad. Sie verträgt halt kein Alkohol und Axel hat ihr heimlich welches in ihren Apfelzimt Punsch gemischt.“, erklärte Naminé ruhig, jedoch schenkte sie Axel einen bedrohlichen Blick, welcher den nicht mitbekam. „Oh nein. Geht´s ihr denn wieder gut?“ - „Ja. Sie wollte sich noch eben frisch machen und wieder zu uns runter kommen.“, beruhigt legte Sora eine Hand über seine Brust über diese Nachricht. „Wenn ihr mich kurz entschuldigt, ich gehe eben zu Xion und Roxas.“, somit stand Naminé vom Tisch auf und lief hinüber zu dem besagten Paar. Aber nicht ohne Riku noch einen kleinen Wink zu geben, welcher sich verlegen räusperte. Sora hingegen grinste von einem Ohr zum anderen diabolisch, als er etwas gefunden hatte, womit er seinen besten Freund ärgern konnte. „Hör auf zu grinsen. Du siehst aus wie ein Esel.“, damit warf Riku eine Serviette gegen das Gesicht von Sora, welcher nun vor Lachen sich den Bauch halten musste.                                                                 ~~~~~~~~~~~~꧁ ~ ❆ ~ ꧂~~~~~~~~~~~~~~ Eine Viertelstunde ist bereits vergangen und Sora und Riku standen am Fenster, aus welchen sie heraus schauten. Sie beobachteten, wie bereits die Ersten es schon richtig krachen ließen, obwohl der Countdown noch sehr weit entfernt lag. Kurzweilig schwelgte Sora in Gedanken, als er die pfeifenden und strahlenden Lichter des Feuerwerks bewunderte, bis er die Reflexion einer bestimmten Dame im Fenster erblickte. Der Zeitpunkt war also gekommen. Sora atmete tief ein und aus, in der Hoffnung sein nun viel zu schnell schlagendes Herz damit zu beruhigen. Hitze stieg in seinem gesamten Körper auf und das er neben der Heizung am Fenster stand, machte die Gesamtsituation nicht besser. Ganz im Gegenteil. Die Anhäufung der Leute, die sich in diesem großen feierlich geschmückten Wohnzimmer aufhielten, trugen sogar zur erhöhten Raumtemperatur mit bei. Seine Augen huschten von einem Gast zum Nächsten und blieben bewundernd bei der Gastgeberin hängen, die angeregt mit Naminé zu reden schien. Nervös fuhr Sora mit seiner Zunge über seine, von der Witterung spröden, Lippen und presste diese anschließend aufeinander. Die angesammelte Speichel in seinem Mund schluckte er wie einen Kloß seinen Rachen herunter und räusperte sich kurz darauf. Angespannt rieb er mit der rechten Hand seinen Nacken und atmete noch einmal tief durch. Er fasste all seinen Mut zusammen und wagte einen Schritt nach vorne zu gehen. Wurde jedoch von einer Hand auf seine Schulter von seinem Vorhaben abgehalten. Verdutzt drehte der Brünette sich um und kam Angesicht zu Angesicht mit seinem Besten Freund. „Riku? Was ist? Ich wollt gerade.-“ - „Ich weiß. Denk dran, worüber wir gesprochen haben. Du machst das schon und bleib einfach Du selbst.“, sprach Riku ihm ruhig und zuversichtlich zu. Sora nickte ihm dankend zu. „Danke Riku.“ - „Dafür nicht. Na geh schon zu ihr hin.“, damit schubste Riku seinen Kumpel leicht in die Gemeinte Richtung und tapsig stolperte Sora nach vorn.                                                          ~~~~~~~~~~~~꧁ ~ ❆ ~ ꧂~~~~~~~~~~~~~~   „Kommt er rüber?“ - „Jap. Und er ist so unbeholfen wie du.“, neckte Naminé ihre Freundin, welche spielerisch eingeschnappt die Wangen aufplusterte. Ehe Kairi etwas erwidern konnte, wurde sie auch schon an der Schulter angetippt. Angespannt drehte sie sich um und lächelte ihren Gegenüber an. „Hey Kairi. Könnten wir, vielleicht, unter vier Augen reden?“, seiner Bitte entgegenkommend, nickte sie einverstanden und die beiden wuselten sich durch die Leute hindurch zur Küche. Dort angekommen lehnte sich Sora an die Küchenzeile, während Kairi ihm gegenüberstand und sich nervös am Arm rieb. „Also... worüber wolltest du sprechen?“, fragte sie direkt und Sora, der überall hinstarrte außer zu ihr, kratzte sich am Kinn. „Ich...ah. Ich wollte mit dir über Heiligabend reden. Wegen dem...Fast-Kuss.“ „Oh. Bist du sauer deswegen? Ich wollte wirklich nicht auf dich fallen, also. Ich meine schon, aber nicht so. Es tut mir Leid!“, Sora hob abwürgend die Arme nach oben. „Nein, nein! Du verstehst nicht. Ich bin gar nicht sauer. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, wie ich es schildern soll.“, begann der Brünette und rang nach den richtigen Worten. Kairi selbst verstand nicht, was er dann ihr mitteilen wollte. Wobei sie tief in ihrem Herzen sich heimlich wünschte, das er genauso empfand, wie sie es tat. „Was ich eigentlich sagen will, ist...“ - „Ja?“, neugierig sah sie ihn an und dabei verkrampften sich ihre Schultern. „Also, das mit dem Fast-Kuss.-“ „Aha! Da seid ihr zwei~!“, verwirrt schauten Sora und Kairi den Eindringling an, der sich heimlich in die Küche geschlichen hatte und nun auf sie zu torkelte. „Axel? Was suchst du hier in der Küche und, uh.-“, angewidert hielt sich Kairi die Nase zu, denn der Alkoholkonsum ließ den jungen Erwachsenen nicht nur betrunken werden, sondern brachte auch eine unangenehm riechende Fahne mit sich. „Ich weiß gar nicht...“, lallte er und nahm Sora in den Schwitzkasten, welcher sich dagegen sträubte. „Aber meinem Kumpel Sora hier habe ich noch nicht erklärt, wie man Chickas klar macht.“ „Äh? Was, warte, stop Axel!“, der Genannte dachte erst gar nicht daran zu stoppen, stattdessen zog er den armen Sora zurück ins Wohnzimmer und Kairi, die alleine in der Küche zurückgelassen wurde, konnte nur ungläubig hinterher schauen.                                                          ~~~~~~~~~~~~꧁ ~ ❆ ~ ꧂~~~~~~~~~~~~~~   Unnötig zu erwähnen, das die beiden während den Rest des Abends kaum eine Gelegenheit hatten, ihre Konversation aus der Küche fortzufahren. Anstelle davon verbrachten sie eher Zeit damit, Punsch zu trinken, Snacks zu essen und Bleigießen zu betreiben. Ein tiefer Seufzer entrann dem Brünetten, als er zur Uhr blickte. Noch zehn Minuten bis Neujahr und er konnte immer noch nicht reinen Tisch mit Kairi machen. Letztere Genannte saß zusammen mit dem Mädels auf der Couch und redeten bestimmt über Mädchen-Kram, bei dem er nicht viel mitreden konnte. Niedergeschlagen erhob sich Sora vom Esszimmerstuhl und marschierte hinauf ins erste Stockwerk. Sein Ziel war der Balkon von der Diele aus.     An dieser angekommen, lehnte er sich mit den Armen am Geländer ab und beobachtete, wie unter ihm die Terrassentür aufging und seine Freunde - fett gepackt in Winterkleidung- sich in Grüppchen verteilten. Jeder hatte ein Glas zum Anstoßen in der Hand parat, um das Neue Jahr zu begrüßen. Und was tat er? Er war noch nicht mal imstande gewesen, sich mit Kairi alleine zu unterhalten. Geknickt schaute er hinunter zu Roxas und Xion, die sich händchenhaltend und verliebt anschmachteten. Axel ist mittlerweile einigermaßen nüchtern geworden und stand, wahrscheinlich mit einem schmerzenden Kopf, neben Isa. Welcher ihm nachsichtig seine Schulter anbot, um seinen Kopf an diesen anzulehnen. Etwas neidvoll blickte Sora hinab zu Terra und Aqua, die sich gegenseitig im Arm lagen und hin und wieder sich liebevoll anlächelten. Onkel Donald schoss dabei reichlich Fotos. Natürlich als Erinnerung, was wohl eher als Vorwand galt, um Erpressungsmaterial zu sichern. Onkel Goofy konnte anscheinend nicht anders und ließ Donald gewähren. Amüsiert schüttelte der Brünette den Kopf. Jedoch fielen Sora fast die Augäpfel aus den Höhlen, als er beobachtete, wie reibungslos Riku einen Arm um Naminé legte und diese erst kurz zu Riku blickte, welche anschließend ihren Kopf an seiner Brust anlehnte. Wenn selbst Riku so etwas hinbekam, warum dann er nicht? Das war doch zum Haare raufen!   „Hier steckst du also.“, Sora wirbelte herum, als er Kairis liebliche Stimme vernahm. „Willst du nicht mit uns runterkommen und anstoßen?“ Sora blickte kurz hinunter und schüttelte dann mit dem Kopf. Das wäre es ja noch, zwischen den ganzen Turteltauben dazwischen zu stehen.   „Nein, von hier oben sieht man das Feuerwerk außerdem besser.“ - „Stimmt.“, Kairi näherte sich ihm, bis sie schlussendlich neben ihm zum stehen kam und ebenfalls an der brüstung sich anlehnte. Aus den Augenwinkeln heraus musterte sie ihn, was Sora bemerkte. „Sag mal...“, begann sie schließlich und blickte dabei stur nach vorne. „Was wolltest du mir eigentlich vorhin sagen? Wir wurden ja...unterbrochen.“ „Ah, ja. Also...“, nervös rieb Sora sich am Nacken und grinste peinlich berührt. „Tut...tut mir Leid, das ich mich nicht gemeldet hab. Ich....musste mich sortieren.“ „Oh, ich verstehe. Denke ich.“, murmelte sie. „Tust du?“, hakte er nun nach und unsicher zuckte sie mit den Schultern. „Ich denke schon? Ich meine, es war ja nur ein Unfall und es war von keiner Bedeutung. Richtig?“, nur langsam nickte er zu ihrer Aussage und sah wie in Trance zu den anderen runter. „Huh? Riku und Naminé also, hm?“, still nickte Sora und bestätigte damit ihre Vermutung. Danach schwiegen sie sich an und die geladene Stille nahm ein Ende, als ihre Freunde den Countdown von Zehn hinunter zählten.   10 Irgendwie war Sora zum Heulen zumute. Wieso war es so schwer, diese eine Frage zu stellen? Zur Hölle, der dieser Kuss hatte doch eine Bedeutung, oder?   9 Kairi seufzte resigniert. Wieso konnte sie nicht einfach seine Hand nehmen und so tun, als wäre es rein freundschaftlich, obwohl dem nicht so ist? Irgendwie war noch so vieles ungeklärt.   8 Sora ballte seine Hände zu Fäusten. Sollte er einfach alles in Kauf nehmen oder in den sauren Apfel beißen und alles so lassen, wie es war?   7   Zögerlich streckte sie ihre Hand nach seiner aus, zog sie aber wie vom Blitz getroffen zurück und biss sich auf die Unterlippe. Sie wollte doch mehr.   6   Er riskierte es. Er drehte sich zu ihr um, nur um in der selben Sekunde das Gleichgewicht unter seinen Füßen zu verlieren.   5   Reflexartig griff Kairi nach Sora, welcher sie mit zu Boden zog.   4   Sora, der halbwegs auf Kairi lag, stützte sich mit den Händen am Boden ab und starrte ihr perplex in die Augen. Was sie ihm gleichtat.   3   „Alles gut bei dir?“, sie nickte auf seine besorgte Frage hin und lächelte zaghaft. „Ich denke, wir sind damit quitt?“   2   „Nein.“, antwortete er ihr flüsternd und schmiegte mit seiner rechten Hand ihr Gesicht, sobald er all seinen Mut zusammengefasst hatte und sich zu ihr hinunter beugte.   1   Kairi riss ihre Augen weit auf, als Sora nur leicht seine Lippen ihre berührte und für einen Moment schien die Zeit für die beiden still zu stehen.     „Frohes Neues!“   Der dunkle Nachthimmel wurde von bunten Lichtblitzen erleuchtet und feiernde Leute fielen sich strahlend in den Arm. „Jetzt sind wir quitt.“, hauchte Sora, als er sie mit einem hochroten Kopf ansah. Verneinend schüttelte sie mit dem Kopf. Ihre Wangen glühten regelrecht unter seinem Blick und Kairi musste an die Werbung denken, die am Frühabend lief. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. „Sora?“ „Ja?“ „Würdest du mich nochmal küssen? Diesmal einen richtigen Neujahrskuss?“ Verwundert über ihre Bitte und Reaktion, setzte er sein allzu charmantes Lächeln auf und ging ihrer Bitte nach. „Mit Vergnügen.“ Und mit dieser kleinen Geste, die doch so viel bewirkte, wurden all ihre großen Fragen beantwortet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)