die Unfassbare von Saneja ================================================================================ Kapitel 6: (Un)schöne Überraschung ---------------------------------- Entspannt saß ich am Fluss und ließ meine Beine in das kühle Nass baumeln. Es war ein schöner Tag. Der Himmel war fast wolkenlos und die Sonne strahlte mit angenehmer Wärme auf Konoha herab. Ich genoss das Zwitschern der Vögel und die sanfte Windbriese, welche mit meinem kurzen Haar spielte. Wann immer ich zum Fluss ging, genoss ich es hier zu sein. Diese Umgebung war einfach so schön friedlich. Man hörte nichts außer der Natur und… „ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG.“ Eine laute Stimme erklang hinter meinem Rücken und erschreckte mich so sehr, dass ich vor Überraschung das Gleichgewicht verlor und mit einem lauten Platschen in den Fluss fiel. Panik überkam mich und ich strampelte hektisch mit Armen und Beinen um nicht unterzutauchen. Er war zwar nicht tief, aber ich fürchtete mich sehr vor dem schnellen Gewässer. Auch wenn ich es eigentlich können sollte. Dies war eine meiner größten Schwächen. Ich konnte nicht schwimmen. Vater hatte es mir nie beigebracht, da er es nicht als wichtig empfunden hatte. Panik kroch in mir hinauf und klammerte sich wie eine eisige Kralle um mein Herz. Da packte eine starke Hand meinen Arm und zog mich aus den Fluten. „He Tora. Oh Mann, das tut mir so leid, echt jetzt. Ich hatte ja nicht geahnt…“ Besorgt sah Naruto mich an, als ich vor ihm an Land kroch. Zittrig setzte ich mich auf und schüttelte den Kopf. „Kannst du ja nicht wissen. Ich meine, eigentlich kann jeder in meinem Alter schwimmen. Aber mein Vater … er hat es mir niemals beigebracht. Du weißt ja, dass wir nicht die beste Beziehung gepflegt haben.“, sagte ich heiser. Der Blonde nickte. „Ja, es ist aber dennoch schockierend. Wenn du magst, kann ich es dir beibringen.“, sagte er. „Das würdest du für mich tun?“ „Aber klar. Ich helfe dir wo ich kann. Und wenn ich eines Tages Hokage bin, dann sorge ich auch dafür, dass du deinen Platz im Dorf bekommst und dein Vater für seine Taten bezahlt. Echt jetzt.“ Aufmunternd strahlte er mich an und entlockte mir ein kleines Lächeln. „Danke Naruto“, sagte ich. „Jetzt aber zu dem Grund, weshalb ich überhaupt hier bin. Wir haben schließlich deinen Geburtstag zu feiern“, grinste er. Ach ja richtig. Mein Geburtstag. Dreizehn Jahre werde ich heute. Somit sind drei Jahre vergangen seit ich von daheim fortgerannt bin und acht Wochen, seit ich Naruto begegnet war. Ja, die Zeit vergeht schneller als mancher gucken konnte. Schade eigentlich. So manche Momente, hätte ich gerne festgehalten und nie wieder vorbeigehen lassen. Aber vielleicht musste man sie auch verstreichen lassen, damit man etwas noch schöneres erleben konnte. Und ich konnte wirklich sagen, dass ich viele super Momente zusammen mit Naruto hatte und auch noch haben würde. Da war ich mir sicher. „He Tora. Schweifst du schon wieder ab? Ich wollte dir doch nicht nur zum Geburtstag gratulieren. Denn was wäre ein Geburtstag ohne ein Geschenk?“ Verdattert sah ich ihn an. Ein Geschenk? Für mich? War das ein Witz? Naruto schien mein blödes Gesicht zu genießen, denn er grinste breit und langte hinter sich. Wie gebannt folgten meine Augen seiner Bewegung, wollte ich doch jede Sekunde in mir aufsaugen und niemals vergessen. Mein erstes Geschenk seit Jahren. „Mach die Augen zu“, forderte er und ich schloss sie, wenn auch nur widerstrebend. Ein leises Rascheln erklang, dann war es still und ich fühlte, wie er etwas vor mir absetzte. „So. Jetzt kannst du.“ Vorsichtig öffnete ich meine Lider und sah… Einen Kuchen. Einen etwas schiefen, aber dennoch vollständigen Schokoladenkuchen. Ich konnte nicht anders, mir klappte der Kiefer runter. Hatte er den selbst gemacht? Mein Gegenüber grinste breit. „Tadaaa. Mein erster selbstgemachter Schokokuchen. Bin echt stolz drauf. Aber Sensei Iruka wird einen Anfall kriegen, wenn er die Schulküche sieht.“ Leicht verlegen kratzte er sich am Kopf. Mir war die Schulküche egal. Schneller als der Blonde gucken konnte, war ich ihm um den Hals gefallen. „Danke. Das ist das Schönste Geschenk, das du mir hättest machen können. Ich bin so glücklich.“ Lachend genossen wir den, zugegeben, wirklich guten Schokokuchen. Ich genoss das Gefühl, die süße Schokolade auf der Zunge zergehen zu lassen. Naruto ahnte ja nicht, was er mir da für ein riesen Geschenk gemacht hatte. In meinen Augen waren es gleich zwei. Einmal der Kuchen und auf der Anderen Seite, die Tatsache, dass er ihn selbst gebacken hatte. Als wir fertig waren, konnte ich gar nicht anders und fiel dem Blonden ein zweites Mal um den Hals. Ja, der Tag würde noch wunderbar werden. Am Nachmittag schlichen wir uns nach Konohagakure hinein. Mittlerweile hatte ich meine Furcht, mich sichtbar durch die Gassen zu bewegen, fast gänzlich abgeschüttelt. Aber dennoch, ein Fünkchen blieb noch immer, ganz tief in mir drin. Nicht gewillt, mir meinen Frieden zu lassen. Aber die meiste Zeit, die ich im Dorf war, schaffte ich es diese Zweifel zu unterdrücken. Wenn es hart auf hart kam, würde Naruto mich gehen lassen und die Verfolger in eine andere Richtung lotsen. Zwar war ich eine eins im Abhauen. Musste ich ja sein. Aber unsichtbar. Mit einem sichtbaren Körper gestaltete sich die Sache schon um einiges komplizierter, machte es aber dennoch nicht unmöglich. Gemeinsam mit Naruto lehnte ich an einer Hauswand und beobachtete das bunte Treiben. Der Schatten, welcher ganz in der Nähe, versteckt hinter einem Kamin saß, bemerkte ich nicht. ----------------------------- Still saß er da und beobachtete jede einzelne Bewegung des Mädchens, das in der Begleitung des jungen Naruto war. Ihre Haltung wirkte entspannt. Sie schien sich sicher zu fühlen. Lässig hingen die Arme, ihren zarten Körper herunter. Doch er wusste genau, dass dieser Eindruck täuschte. Das junge Ding war hart im Nehmen, hatte viel erlebt und durchgemacht. Das war ihm nach den vielen Wochen des Beobachtens klar geworden und er begann ihre Gefühle zu verstehen. Zu Beginn war er nicht wirklich begeistert gewesen, auf ein Kind aufzupassen, aber die Sache würde noch ziemlich interessant werden. Da war er sich sicher. ------------------------------ Die Sonne war schon im Begriff hinter den Hausdächern zu verschwinden, als ich mich aufrichtete. Es war schön gewesen, dem Treiben zuzusehen und wieder unter Menschen sein zu können. Durch die Bewegung wurde Naruto wachgerüttelt, welcher im Laufe der Zeit an meiner Schulter eingeschlafen war. So eine Schlafmütze. Ich schüttelte grinsend den Kopf. Nun wurde es aber wirklich Zeit für mich zu gehen. „Naruto. Ich muss los. Die Sonne steht schon tief.“ Der Uzumaki nickte langsam und sah mich mit einem trägen Ausdruck im Gesicht an. „Ich glaub ich geh ins Bett“, nuschelte er. „Das glaube ich auch“, lachte ich und drückte ihn kurz, bevor ich meine Hand hob und davon ging. Mit einem lächeln auf den Lippen schlenderte ich durch die Gassen des Dorfes. Schon konnte ich das Tor vor mir erblicken. Doch mit einem Mal, konnte ich eine Präsenz hinter mir spüren. Langsam glitt meine Hand zur Gürteltasche und fasste nach dem Kunai. Ein Lufthauch, mehr brauchte ich auch nicht zu spüren um blitzartig herumzuwirbeln und mit meinem Angreifer die Klinge zu kreuzen. Doch die Gestalt, die ich vor mir erblickte, ließ mein Herz stillstehen. Dunkle schwarze Augen sahen mir triumphierend entgegen. Ein Feuer brannte in ihnen, so kalt und grausam, dass es mir nur so den Rücken hinunterlief. Verbissen hielt ich gegen seine immense Kraft an. „Hallo kleine Mörderin.“ Ich schluckte. „Vater.“ Hosted by Animexx e.V. 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