die Unfassbare von Saneja ================================================================================ Kapitel 15: Normaler erster Schultag? ------------------------------------- Hoch konzentriert saß ich auf meinem Stuhl und versuchte Kibas nervtötende Blicke zu ignorieren, die sich permanent in meinen Rücken bohrten. „Wie kann man nur so nervig sein“, knurrte ich leise. Das einzige, was mir der Satz einbrachte war ein schiefer Seitenblick von Shikamaru. Mit hochgezogener Augenbraue musterte er mich. „Du bist schon ein komisches Mädchen“, sagte er. Ein höchst unintelligentes „Hä“, war alles was mir zu diesem Satz einfiel. Shiakamarus Mundwinkel zuckten leicht. „Mädchen sind laut, reden viel und sind allgemein sehr nervig. Du dagegen hast in der vergangen halben Stunde kaum ein Wort gesagt. Ich find’s seltsam.“ Ich öffnete den Mund um zu antworten, doch eine ernste Stimme unterbrach mich. „Tora, wenn du schon so ein Redebedürfnis hast, kannst du gerne meine Frage beantworten“, riss mich Sensei Irukas Stimme aus der Unterhaltung. Mein Kopf schoss nach oben. Hitze begann sich auf meinen Wangen zu sammeln, als ich in die mahnenden braunen Augen meines Lehrers blickte. Gut gemacht Tora. Schon am ersten Tag wegen Ratschen im Visier des Lehrers. Sei stolz auf dich. Jetzt darfst du nachfragen, was er gefragt hat. „Eh, Sensei Iruka. Entschuldigung aber ich habe die Frage nicht mitbekommen.“ Die rechte Augenbraue meines Lehrers wanderte immer mehr gen Norden. „Ja, das ist mir aufgefallen. Also gut, dann noch einmal für dich: Was ist ein Kekkei Genkai?“ Ich räusperte mich. „Das ist eine Fähigkeit, die vor allem in den Clans von Generation zu Generation weitervererbt wird. Mithilfe von ihr besitzt der Ninja eine Kraft die ihm im Kampf größere Vorteile verschaffen könnte. Außerdem können sie nicht erlernt werden, denn man braucht ein bestimmtes Gen dazu, das im DNS-Strang liegt.“ Schweigend sah mein Lehrer mich an. „Nun Tora. Ich sehe. Du wurdes anscheinend sehr gut unterrichtet“, sagte er schließlich. „Jedoch gibt es, was das Kekkei Genkai angeht auch Ausnahmen. Ab und an kommt es vor, dass Ninjas, die zu keinem der großen Clans gehören ebenfalls diese Fähigkeit in sich tragen.“ Kurz huschte sein Augenmerk in meine Richtung. Unmerklich nickte ich. Das stimmte. Ich war einer dieser Beweise. Gehörte ich doch selbst zu keinem der großen Clans. Ich wusste selbst nicht viel über meine Abstammung. Nur, dass meine Mutter ebenfalls ein Kekkei Genkai gehabt hatte, im Gegensatz zu Vater. Bei dem Gedanken an ihn kam Übelkeit in mir auf. Ich hoffte so sehr nie wieder auf ihn treffen zu müssen. Ich seufzte erleichtert auf, als es zur Pause klingelte. Gerade wollte ich mich in Narutos Richtung aufmachen, als ich enttäuscht erkennen musste, dass Sensei Iruka ihn beiseite gezogen hatte und intensiv auf ihn einredet. Das Gesagte schien doch eher an dem Blonden abzuprallen, als dass er sich es anhörte. Dann eben nicht. Naruto würde mich schon finden, wenn das eher einseitige Gespräch der beiden beendet war. Auf leisen Sohlen huschte ich aus dem Klassenzimmer und durch die vielen Flure der Akademie. Kurz warf ich einen Blick in den großen Hof, zuckte jedoch mit den Schultern und ging daran vorbei. Ich hatte kein Interesse in engeren Kontakt mit den anderen zu treten. Außerdem war ich nicht erpicht darauf, über meine Herkunft und Vergangenheit ausgefragt zu werden. „Kein Interesse daran, deine neuen Klassenkameraden kennenzulernen?“ Ich sah auf. Rechts von mir an der Wand des engen Flurs lehnte ein großgewachsener Jonin. Seine schwarzen Haare hatten einen bläulichen Schimmer und trug einen Vollbart. Die Hände hatte er gemütlich in den Taschen seiner Jacke verstaut. Genüsslich zog er an seiner Zigarette und atmete wenig später wieder aus. Ich musste durch den Rauch hinweg ein wenig husten. „Ich zähle nicht zu den kommunikativsten Ninjas“, sagte ich schulterzuckend und beäugte mein Gegenüber weiterhin neugierig. Irgendwie erinnerte mich dieser Ninja an den Hokage. Ob die wohl verwandt waren? Vielleicht … „So, du bist also Tora, ja? Interessant. Ich bin ja schon gespannt wie sich die Unfassbare so entwickeln wird.“ Schlagartig wurde ich bleich. Woher wusste dieser Jonin davon. Der Hokage hatte es doch nicht etwa jedem Jonin im ganzen Dorf erzählt. „Keine Panik. Niemand will dir böses. Ich bin übrigens Asuma. Asuma Sarutobi“, sagte er und streckte mir seine Hand entgegen. Zögerlich ergriff ich diese. Warm umschlossen seine Finger die meinen und drückten sie leicht. Ich kam nicht umhin, über seine riesigen Hände zu staunen. Neben dem fühlte ich mich wirklich klein und verletzlich. Sarutobi. Moment mal, dann war er doch mit dem Hokage verwandt. So war das also. Schief sah ich ihn an. Ja, ich könnte diesen Mann schon fast mögen. Er hatte eine ruhige und besonnene Art, die irgendwie gegensätzlich zu seinem Aussehen stand. Große, breite Männer verband ich immer mit Ärger und Gefahr. Das hatte ich wohl meinem Vater zu verdanken. Als ich einen Blick auf mir spürte, sah ich auf. Mein Gegenüber hatte damit begonnen, mich intensiv zu mustern. „Dein Kekkei Genkai ist sehr interessant. Es würde dir in jedem Kampf einen Vorteil verschaffen, wenn du es richtig zu trainieren lernst. Ein paar Grundzüge kennst du ja schon und ich bin schon sehr gespannt, wie du dein Wissen diesbezüglich ausweiten wirst. Ich bin sicher, dein spezieller Sensei wird es dir beibringen“, sagte er und wandte sich zum Gehen. Kurz blickte er noch einmal über die Schulter zurück. „Hat mich gefreut Tora.“ Mein spezieller Sensei… Moment mal. „Hey … sie wissen doch, wer mein neuer Sensei ist nicht war. Wer ist es?“, fragte ich mit erhobener Stimme. Ich konnte ihn schon fast Schmunzeln hören. „Ja das weiß ich durchaus. Aber ich wie sagt man so schön: Lass dich überraschen. Ach ja, und dieser spezielle Sensei lässt dir was ausrichten. Er erwartet dich heute Abend auf dem Trainingsplatz. Du sollst pünktlich sein“, sagte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Dann war er fort. Etwas verloren blieb ich im Flur zurück. Warum diese ganze Geheimnistuerei? Oder wussten die selbst noch nicht, wer mein neuer Sensei werden sollte. Hilflos zuckte ich mit den Schultern. Wohl oder übel würde ich warten müssen. Aber zuerst einmal musste ich zurück ins Klassenzimmer gehen und das so schnell wie möglich, denn soeben hatte ich feststellen müssen, dass es schon längst zum Pausenende geklingelt hatte. Und ich rannte los. Grinsend liefen Naruto und ich Seite an Seite nach Hause. Der Hokage hatte mir die Wohnung gleich neben der von Naruto zur Verfügung gestellt. Allein die Tatsache, dass ich direkt neben dem Blonden Chaoten wohnen durfte, hatte mich mit unglaublicher Freude erfüllt. Ich sah in den Himmel. Noch war er überwiegend von deinem schönen blau durchzogen. Doch schon bald würde die stetig sinkende Sonne ihn in ein angenehmes orangerot verfärben. Und ich wusste genau, was das für mich heißen würde. Asuma hatte mir ja erzählt, dass ich heute Abend meinen „speziellen“ Sensei, wie er ihn nannte, kennenlernen würde. Und womöglich auch schon einige Kampftaktiken zeigen müsste. Das Problem dabei war nur, dass ich mich selbst ausschließlich auf Verteidigung spezialisiert hatte und nicht auf den Angriff. Meine Stärken lagen in meinem Kekkei Genkai und der Schnelligkeit. Schon früher hatte ich festgestellt, dass ich schneller war als so manch anderer Ninja und das war ebenfalls ein Vorteil den ich nutzen konnte. In den vergangenen Monaten hatte ich mich an einem neuen Jutsu versucht. Doch bisher hatte es nur ein einziges Mal funktioniert. Mal sehen, vielleicht konnte mir mein neuer Sensei ja dabei helfen. Wenn ich doch nur wüsste, wer derjenige war… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)