Das Jahr 2022 von Phanes (7 Paare, 53 Wochen, 370 Tage) ================================================================================ Kapitel 1: KW 52 27.12.2021 - Das Jobangebot -------------------------------------------- (Seiya u. Mamoru)                                                                                          Der Wecker begann leise zu summen. Jeden Moment würde das Radio anspringen und die neusten Nachrichten würden auf  sie ein rieselten. Seiya wollte gar nicht wissen wie spät es war. Heute war sein erster Freier Tag und sein Plan war es auszuschlafen. Die letzten Wochen waren anstrengend genug gewesen. Zwar war nichts mehr von dem Prüfungsstress zu spüren, bei seinen Schülern, aber er hatte gespürte, wie dringend sie die Ferien herbei sehnten.  Das Summen des Weckers hörte auf und eine freundliche Männerstimme begrüßte die Zuhörer, freiwillige und nicht freiwillige, und begann damit die neusten Nachrichten vorzutragen. Seiya war versucht den Wecker einfach auszumachen und sich nochmal umzudrehen, aber wenn er das täte, würde sein Freund zu spät zur Arbeit kommen.  Die Nachrichten waren zur Hälfte um, als Seiya sich dazu bequemte ein Auge aufzuschlagen um zu prüfen ob sein Freund wach geworden war. Das Bett hatte sich nicht bewegt und auch sonst hatte er kein Anzeichnen wahrgenommen, die ihm mitteilten, sein Freund ist wach und bereit zur Arbeit zu gehen.  "Guten Morgen", grüßte die raue Stimme seines Freundes und ihm lief wie jedes Mal eine Gänsehaut über seinen Körper. Wahrscheinlich war es diese Stimme gewesen,  weshalb er sich vor 3 Jahren in diesen Mann verliebt hatte oder auch diese verbotenen blauen Augen, die ihn leidenschaftlich ansehen. Mamoru, sein Freund von Beruf Oberarzt, griff über ihn hinweg und drückte auf den roten Knopf, der den Wecker ausschaltete. Das alles machte er Blind, denn seine Augen ruhten nur auf ihn und Seiya war, als würden die Augen in sein tiefste innere Blicken. Wie er es schaffte, nach drei Jahren immer noch diese Wirkung auf ihn zu haben, verstand Seiya einfach nicht. Bei jedem Paar flaute, dass doch irgendwann ab oder nicht?  Mamoru zog seinen Arm zurück, aber nur um mit der Hand über seine Wange zu streichen und ihm einen sehr langen und viel zu intensiven Guten-Morgen-Kuss zu geben.  "Wie spät ist das?", fragte er ein wenig ungehalten, da er eigentlich noch tierisch müde war. Leider heizte Mamoru die Stimmung zwischen ihnen stark an, so dass Bereiche seines Körpers wach worden, die gerne noch hätten schlafen können.  "4:00 Uhr." "Was? Bist du Wahnsinnig. Ich hab frei." Seiya schob Mamoru von sich, zerrte an der Bettdecke und drehte ihm den Rücken zu.  "Dann kommst du nicht mit unter die Dusche?" Seiya spürte wie Mamoru vom Bett aufstand und zur Schlafzimmertür ging. Seiya hielt die Augen fest geschlossen und haderte mit sich. Würde er nach dieser Dusche wieder einschlafen können?  "Du musst ja nicht. Aber denk dran ich habe heute Bereitschaft und übernachte in der Klink." Seiya warf die Decke von sich und folgte seinem Freund ins Badezimmer. Dieser stand schon unter Dusche und Seiya streifte sich sein Schlaf-T-Shirt und seine Unterhose vom Körper, warf diese auf den Schmutzhaufen, den heute unbedingt waschen sollte, und stieg zu seinem Freund unter die Dusche.  "Gestern hast du nichts davon gesagt, dass du Bereitschaft hast", moserte er und nahm seinem Freund das Duschgel aus der Hand. Schütte sich etwas auf die Hand und begann damit den Körper von Mamoru einzuseifen. Dieser wehrte sich nicht dagegen. Im Gegenteil, er legte Seiya eine Hand in den Nacken und massierte diesen sanft.  "Echt nicht. Tut mir Leid. Ich war der Meinung gewesen ich hab dir erzählt das mit Setsuna getauscht habe, weil sie was vorhatte."  "Setsuna? Die hat was vor? Ich dacht die wäre mit dem Klinikum verheiratet." Seiyas Hände glitten über die warme Haut seines Freundes. Strichen über jeden Muskeln und jede Faser. Mamorus Hände hatten sich auch eingeseift und glitten ebenso über seinen Körper. Entfachten in seinem inneren ein Feuer, das heiß brannte. Er kannte aber auch, dass Mamoru in Feuer in Feuer stand.  "Dachte ich auch, aber was ist wenn sie doch jemanden gefunden hat und ich wollte ihr nicht Chance verbauen, ein wenig Ablenkung zu bekommen." Seiya hob wissend die Augenbrauen und als Beweis dass er ihn verstanden hatte, wanderte seine Hand zwischen die Beine seines Freundes. Es flammte kurz in den blauen Augen auf und kurzen Moment später spürte auch er, wie die Hand von Mamoru zwischen seine Beine glitt.  "Was hast du heute vor?"  "Hausarbeiten und vielleicht gehe ich Yaten nerven. Der hat heute ein Fotoshooting."  "Ich denke es reicht wenn du heute nur Hausarbeiten machst." Seiya wollte etwas erwidern, aber wurde mit einem Kuss zum Schweigen gebracht. Sekunden später er wie seine Pobacken auseinander geschoben worden und sich etwas dazwischen zwängte. Seiya hatte damit gerechnet und wehrte sich nicht groß dagegen. Wenn er Mamoru nur jetzt sehen würde, dann war ihm dies allemal lieber als den Freund seiner besten Freundin zu nerven.      Am späten Nachmittag hatte Seiya die ganze Wohnung aufgeräumt, gesaugt und das Geschirr vom Vortag abgewaschen. Die Wäsche hing ebenfalls auf der Leine zum trocken, so dass er verträumt auf die Küchenuhr sah. Das Fotoshooting war noch nicht zu Ende. Auch wenn er etwas wacklig auf den Beinen war, weil Mamoru sich nur mit der Dusche zufrieden geben hatte sondern auch noch eine Runde im Schlafzimmer einlegen musste, entschied er sich dazu Yaten zu besuchen. Seiya zog sich seine Winterjacke an, steckte Handy und Haustürschlüssel ein und verließ die Wohnung.  Draußen begrüßte ihn das kalte Wetter und ihm fiel auf, dass er seinen Schal vergessen hatte. Nochmal in die Wohnung um die Schal zu holen, dazu hatte er keine Lust. Er klappte den Kragen seiner Jacke auf und schlug den Weg zu der Modellagentur ein in der Yaten heute arbeiten würde.  Auch wenn hier offiziell kein Weihnachten gefeiert wird, konnte man diese berühmte Weihnachtsstimmung wahrnehmen. Aus den Kaufhäusern trällern bekannte Weihnachtslieder und wenn er nicht aufpasste bekam er einen Ohrwurm. Auf den Weg nutzte er die Möglichkeit für einen Schaufensterbummel. Er war noch auf der Suche nach einem Sportanzug für die Schule. Seiner hatte so langsam ausgedient und neue Schuhe könnte er auch gebrauchen. Vielleicht konnte er ja Mamoru dazu überreden an seinem nächsten Freien Tag mit ihm Shoppen zu gehen.  Nach einer knappen halbe Stunde kam er an dem Fotostudio an in dem Yaten arbeitete. Seiya konnte sich nicht helfen. Irgendwie mochte er den Freund von seiner besten Freundin nicht. Wenn er doch nur wüsste was an ihm so sehr störte. Schon vom ersten Tag, wo Bunny ihn ihm vorgestellt hatte, war da eine Ablehnung in seinem Inneren entstanden die er bisher nicht loswurde.  "Hallo Seiya", wurde er gleich begrüßt von einer Blondine dessen Haare zu Zöpfen zusammen gebunden waren. Wie immer durch zwei Haarknoten frisiert. Anders kannte er seine Freundin nicht. Seit der High-School kannte er sie und seit dem hatte er sie noch nie anders gesehen. Abgesehen wenn er mal bei ihr Übernachtet hatte, dann natürlich mit offenen Haaren, aber sonst, draußen trug sie die Haare immer in ihrem persönlichen Stil.  "Na Schätzchen, holst du deinen Freund ab?"  "Ja, er ist gleich fertig und was machst du hier?" Neugierig sah ihn seine Freundin aus ihren blauen Augen an. Da fiel Seiya zum ersten Mal auf, dass er wohl auf blaue Augen stand. Mamoru hatte auch welche und sein aller erster Freund, wenn er sich richtig erinnerte hatte auch blauen Augen.  "Ich wollte ihn ein wenig bei der Arbeit stören." Da blitzte es vor seinen Augen und für wenige Sekunde sah er nichts mehr. Er musste heftig blinzeln, bis er wieder klar und sternchenfrei sehen konnte.  "Du kannst mich gar nicht stören. Ich bin Profi." Yaten reichte ihm zur Begrüßung die Hand und Seiya ergriff sie. Grün, schoss es ihm durch den Kopf. Yaten hat grüne Augen. Vielleicht mochte er ihn deswegen nicht so richtig oder vielleicht lag es daran das er jetzt mit seiner besten Freundin zusammen war.  "Viel zu tun?" "Ich kann nicht klagen. Und selbst? Leben noch alle Schüler?" "Die meisten haben es unbeschadet in die Ferien geschafft, danke der Nachfrage."  "Könnt ihr euch nicht einmal vertragen?" Bunny sah sie beide etwas sauer an. Seiya grinste und wuschelte seiner Freundin durch das blonde Haar und Yaten zuckte nur mit den Schultern. Dann beugte er sich vor und gab Bunny einen Kuss und kehrte zu dem Modell zurück, dass für in posierte.  "Das ist für den Katalog von Minako." "Aha." Seiya betrachtete das Modell und musste wieder feststellen, dass Frauen ihn so gar nicht reizten. Sie sah gut aus, war zwar nicht gerade Groß aber mit ihren roten Haaren fiel sich sicherlich überall auf. Auch das was er von ihr sah, besaß sie eine gute Figur mit geschmeidigen Kurven. Doch wenn er drüber nachdachte, gefiel ihm Mamoru deutlich besser.  "Wo ist denn Mamoru?" "Der hat heute Bereitschaft und bleibt in der Klink." "Dann bist du heute alleine?" "Ja, ich habe heute Sturmfrei." Bunny blickte rüber zu Yaten und sie beide beobachteten ihn dabei, wie dieser dem Modell Anweisungen gab was sie zu tun hatte. Eine Weile sahen sie zu, aber nahmen sie ihr Gespräch wieder auf.  "Willst du mit uns Essen?" "Ich glaube nicht das Yaten davon begeistert wäre." Bunny hob verwundert eine Augenbraue und Seiya musste sich zusammenreißen um nicht zu lachen. "Natürlich komme ich mit."  "Wohin kommst du mit?" Yaten hatte sich angezogen und legte einen Arm um Bunny.  "Zum Essen. Bunny hat mich gerade eingeladen." "Hat sie das?" Yaten warf seiner Freundin einen strengen Blick zu  "Sein Freund hat heute Bereitschaft und er ist alleine." "Das trifft sich gut. Ich wollte dich was fragen Seiya." Sie drei verließen das Fotostudio und Seiya folgte den beiden neugierig. Auf dem Weg zum Restaurant unterhielten sich über alles möglich. Wie die Weihnachtstage so gewesen sind über das Wetter oder was sie an Neujahr geplant hatten. Erst als sie im Restaurant angekommen waren und sie einen Tisch für drei bekamen, griff Yaten wieder das Thema auf.  "Ich hab da diesen Groß Auftrag reinbekommen von einer, verzeih mir den Ausdruck, Schwulen Modefirma. Ich soll für sie Fotos machen für den Katalog und ich suche gerade männliche Modells. Hättest du Lust?" Seiya war froh das sie noch nichts zu essen hatten. Er hätte sich glatt verschluckt. Ungläubig starrte er Yaten an.  "Ich soll für dich Modell stehen?" "Warum nicht. Du siehst gut aus und bist Schwul." "Warum muss ich dafür Schwul sein?"  "Ist eine Vorgabe von der Firma." Yaten zuckte mit den Schultern und studierte weiter die Essenkarte.  "Das ist aber ein tolles Angebot oder Seiya?" Bunny sah ihn glücklich an. Er wusste, dass sie sich wünschte dass sie beide miteinander klar kamen, aber so ans Modeln hatte er noch nie gedacht. Und einfach so entscheiden konnte er das auch nicht, er musste mit Mamoru drüber sprechen.  "Was würdest du mir denn für meinen Alabasterkörper zahlen." "Verhandlungsbasis." "Wann brauchst du eine Antwort?" Seiya wollte sich ernsthaft darüber Gedanken machen. Zum einem, seiner Freundin zu liebe, die sich ja nichts mehr Wünschte, als dass sie sich verstanden und zum zweiten wäre es vielleicht lustig und würde Spaß machen und ein kleiner Nebenverdienst ist sicher auch nicht schlecht. "Ich brauch bis Ende des Monats eine Antwort. Im März würde das Shooting losgehen. Den Februar brauch ich für die Planung." Seiya nickte und versprach sich bei ihm zu melden.    Seiya kam müde nach Hause. Das Essen war lecker gewesen und er hatte sich viel zu sehr mit Yaten verstanden. Irgendwie gefiel ihm das nicht, aber heute war es sehr angenehm und auch mit dem Job Angebot. Das Yaten das an ihn gedacht hatte, fand er sehr nett.  Seiya schaltete das Licht im Schlafzimmer an, zog sich sein Hemd aus und zog sein Handy aus der Tasche. So ließ er sich auf das Bett fallen, das so schrecklich groß wirkte ohne seinen Freund. Seiya blickte auf die Anzeige des Weckers und so spät war es noch gar nicht. Gerade mal 21:30 Uhr. Seiya schrieb schnell eine Nachricht an seine Freundin, dass ihm der Abend heute sehr viel Spaß gemacht hatte und rief dann seinen Freund an.  »Hi, na wie war dein Tag?"«, meldete sich die fröhliche aber auch müde Stimme von Mamoru am anderen Ende. Seiya spürte eine gewisse Sehnsucht nach ihm und wie automatisch wanderte seine freie Hand über seinen nackten Oberkörper.  »Na ja, man könnte den Tag so zusammenfassen: Neu! Zum Mitnehmen und nur für kurze Zeit. Der Tag im Eimer« »Was ist dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen?« »Ich habe die Wohnung aufgeräumt und Wäsche gewaschen. Das heißt, das nächste Mal bist du dran."« Seine Finger glitten über seine Brust und wanderten tiefer zu seinem Bauch. Mamoru lachte. Er hatte den Wink verstanden. »Das werden wir ja sehen. Und bist du Yaten noch besuchen gegangen?"« Seiya nickte, in dem Wissen das Mamoru ihn nicht sehen konnte, aber er wenn er jetzt was gesagt hätte, dann hätte Mamoru ihn Stöhnen gehört. »Sag mal berührst du dich gerade selber?"« Ertappt setzte er sich auf und hoffte das Mamoru sein Herz nicht schlagen hören konnte.  »Wie kommst du denn darauf?« »Sag mir was du an hast« »Was ich an habe. Nur meine Hose« »Kein Hemd mehr?« »Nein, das habe ich auszogen« »Wo bist du gerade?« »Im Schlafzimmer« In Seiyas Magen baute sich eine Spannung auf. Wollte Mamoru jetzt über Telefon? Das hatten sie beide noch nie gemacht.  »Bist du alleine?« Die Frage verstand er nicht. Natürlich war er alleine. Wer sollte denn sonst bei ihm im Schlafzimmer sein?  »Natürlich bin ich alleine«, antwortete er daher etwas empört aber Mamoru lachte am anderen Ende der Leitung.  »Sicher. Spürst du nicht wie meine Hand über deine Brust streich« Kaum hatte Mamoru ausgesprochen war es ihm so als würde tatsächlich jemand über seine Brust streichen. Ihm war irgendwie bewusst, dass es seine eigene Hand war, aber es fühlte sich an, als würde Mamoru diese fernsteuern »Doktor Chiba, ein Notfall...«, drang es durch das Handy und wirkte wie eine eiskalte Dusche. Er hörte Mamoru seufzen und Seiya wusste dass sie für heute fertig waren mit telefonieren.  »Tut mir Leid, die Pflicht ruft. Ich liebe dich.« Mamoru wartete gar nicht sein ich dich auch ab sondern legte gleich auf. Seiya rollte sich auf seiner Seite zusammen und fing an den Beruf seines Freundes zu hassen. Durch ihn sahen sie sich viel zu selten.  "Ich vermisse dich", flüsterte er seinem Handy zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)