Das Jahr 2022 von Phanes (7 Paare, 53 Wochen, 370 Tage) ================================================================================ Kapitel 7: KW 52 02.01.2022 - Besuch am Tempel ---------------------------------------------- (Kunzite und Minako)   Sein Atem fror sofort, als er herzhaft gähnte. Eine Frau kicherte und hakte sich bei ihm ein. So schlenderten sie los zum ersten gemeinsamen Tempelbesuchs diesen Jahres. Er konnte sich auf einem Sonntag eindeutig besseres Vorstellen als durch die kalte Winterluft zum Tempel zu laufen. Minako hatte darauf bestanden, dass sie zu Fuß gehen. Mit dem Auto hätten sie eh nicht fahren können, das stand noch mindesten eine Woche Werkstatt. Irgend so ein Scherzkeks hatte ihm die Scheiben eingeschlagen und selbst wenn, zum Tempel wäre er so oder nicht gefahren. Allerdings hätten sie mit dem Bus fahren können, der hielt da direkt vor der Tür.  "Ist das nicht eine herrliche Luft." Kunzite sah seine Frau etwas schief von der Seite an.  "Wenn man auf Abgase steht, sicherlich." Minako stieß ihn mit ihrem Ellbogen in die Seite und er musste lachen. Still setzten sie ihren Weg fort, bis seine Frau stehen blieb und in ein Schaufenster blickte. Neugierig sah er über sie hinweg, was leicht war, da er einen Kopf größer war als sie. Im Schaufenster hing ein rotes Kleid und dem glitzern in den Augen seiner Frau, konnte deutlich erkennen, dass ihr gefiel. Sein Blick glitt runter zu dem Preisschild und er musste sich anstrengen keine Mine zu verziehen.  In seinem Job verdiente er nicht schlecht und auch Minako verdiente gutes Geld aber dafür arbeiteten sie auch fast jeden Tag 10 - 11 Stunden und sahen sich eigentlich nur am Wochenende, falls keiner von ihnen auf irgendeiner Messe oder Ausstellung war.  "Hast du nicht genug in deinem Schrank?"  "Man kann nie genug haben, Schatz. Ich kann immer wieder das gleiche Kleid anziehen."  "Und wann bekomme ich mal einen neuen Anzug?", zog er seinen geliebte Frau auf. Sie ließ ihn los und ging ein paar Schritte vor. Dann blieb sie stehen und drehte sich um. Strahlend blaue Augen durchbohrten ihn und sein Herz fühlte sich getroffen.  "Du kannst mich ja mal versuchen zu überzeugen. Vielleicht bekommst du dann einen neuen, von der Stange..." Kunzite grinste und holte dann schnell zu ihr auf. Minako hakte sich wie selbstverständlich wieder bei ihm ein und so spazierten sie Richtung Tempel.  "Arbeitet heute Jedyte?"  "Ich denke schon." Jedyte, sein jüngster Bruder hatte gerade seine Ausbildung zum Priester begonnen. Seinen Job als Radiosprecher hatte er aufgegeben. Kunzite konnte das immer noch nicht verstehen und es hatte am Sylvester bös gekracht zwischen ihnen.  "Wir können auch zu einem anderen Tempel gehen", sagte Minako  "Nein, schon gut. Neflite wartet doch auf uns und ich will gar nicht wissen passiert wenn wir Zoisite noch länger warten lassen." Minako stimmte ihm da zu. Von allen seinen Geschwistern war Nelfite der ruhigste, sah man von den ewigen Streitereien mit Zoistite mal ab. Nelfite war der zweitälteste und war eine nationale Bekanntheit. Er war Tennistrainer und wenn man ihn so glauben durfte, dann standen die Profis bei ihm Schlange. Zosiite war ein Model in der Agentur wo Minako arbeitetet. Mit ihm und seine Allüren, kannte sie sich also am besten aus. Der Schock, als er ihn als seinen Bruder vorstellte war auch nicht gerade klein gewesen, bei den beiden.   "Und?" "Schade das er auf Männer steht. Den würde ich nicht von der Bettkannte schubsen." Kunzite ob eine Augenbraue und Minako lachte. Er liebte dieses Lachen. In dieses hatte er sich sofort verliebt. Ihm war klar gewesen, dass das die Frau fürs Leben war und nach dem sie einen Tag mit seinen Brüder überstanden hatte, war ihm klar, die und keine andere.  "Ist das ein Modell?"  "Nein, ein Lehrer." "Haben Lehrer es schon so nötig?" Minako antwortete ihm darauf auch nicht und so hörten sie auf sich zu unterhalten und gingen weiter. Schlenderten am Park vorbei, an den Cafes und irgendwann sah man nur noch Wohnhäuser, bis man die Spitze des Tempels sehen konnte.   "Da seid ihr ja endlich", motzte Zoisite sofort und fiel als erstes Minako um den Hals. Neflite dagegen nickte seinem Bruder nur zu und sie beide reichten sich die Hand. "Es ist nicht gut für meine Haut, hier so lange in der Kälte zu stehen."  "Bei deiner Haut fällt das ganze gar nicht auf." Zoisites Kopf schnellte zu Neflite herum und zwischen beiden entfachte ein lautes und heftiges Wortgefecht darüber, wie empfindlich doch Zoisites zarte Haut war. Kunzite sah sich das einige Minuten an, dann ging er dazwischen und trennte die beiden Streithähne.  "Wollt ihr das Neue Jahr mit Streit anfangen?"  "Er hat doch angefangen", moserte Zoisite kleinlaut "Wenn du so eine Mimose bist", flüsterte Neflite. Zoisite wollte schon wieder gleich etwas sagen, aber wurde von Kunzite mit nur einem einzige Blick zum Schweigen gebracht.  "Lasst uns zum Tempel gehen", sagte Minako dann, nach dem einige Sekunden Ruhe war. Gemeinsam begann sie die Treppen des Hikawa Tempels hinauf zu steigen. Auf der Hälfte der Treppe blieb Minako plötzlich stehen und hielt sich die Hand vor den Mund. Verwirrt blickte Kunzite sie an und auch seine Brüder wirkten erschrocken.  "Ist alles okay Minako?" fragte er besorgt.  "Mir ist irgendwie Übel" "Übel? Auweia. Schaffst du es bis nach oben?", fragte Neflite. Minako zuckte mit den Schultern und unterdrückte einen Würgreflex.  "Hast du was schlechtes Gegessen?", fragte Zoisite. Minako schüttelte mit dem Kopf.  "Dann hätte ich doch auch was", meinte Kunzite  Zoisite sah ihn zweifelnd an: "Du, mit deinem stahlharten Magen?" . Neflite lief die Treppe hinauf um ihren dritten Bruder zu holen der hier arbeitet.  "Willst du dich vielleicht hinsetzen?" "Hier? Auf die eiskalten Stufen? Soll sie sich einen Blasenentzündung holen?" Minako würgte immer schlimmer und sicherlich konnte sie es bald nicht mehr zurückhalten. Hilflos sah sich Kunzite um. Es gab aber nirgendwo etwas, was ihnen helfen könnte.  "Was kann das denn nur sein?", grübelte Kunzite. Ihm fiel aber nichts ein was es sein könnte. Das ganze Wochenende hatten sie zusammen verbracht und keiner von ihnen hatte irgendwas anderes gegessen oder getrunken. Gestern sind sie zu dem noch früh ins Bett weil Minako unbedingt zum Tempel wollte. Krank war sie auch nicht gewesen und soviel wie er wusste hatte sie derzeit auch keinen großen Stress auf der Arbeit. Klar, ihr Job ist stressig aber bisher war dieser ihr noch nie auf den Magen geschlagen. Er hasste es, wenn er sich so hilflos fühlte und nichts tun konnte.  "Minako hier." Neflite kam mit Jedyte die Treppe runter gelaufen und in der Hand hielt er einen kleinen Eimer. Zoisite nahm ihm den Eimer aus der Hand und sah ihn fassungslos an: "Was ist das denn?" Er drehte ihn in seinen Händen und bemerkte die Aufschrift »Neu! Zum Mitnehmen und nur für kurze Zeit. Der Tag im Eimer« "Was soll sie denn damit?" "Was anderes hatte ich gerade nicht zur Hand", entschuldige sich Jedyte.    Minako war das alles egal. Sie riss Zoisite den Eimer aus der Hand und drehte sich zur Seite. Ihr was das alles schrecklich peinlich. Ausgerechnet vor den Brüdern von Kunzite. Wenn sie könnte würde sie am liebsten im Erdboden versinken. Das sie alles so nett waren und sich sorgten, machte alles noch viel Schlimmer. Es hörte zum Glück schnell wieder auf, aber unangenehm war ihr das dennoch.  "Geht es besser?", fragte Kunzite. Minako nickte beschämte und Kunzite zog sich an seine Brust. Sie barg ihr Kunzite an seiner Brust und wünschte sich einfach nur nach Hause und ins Bett.  "Komm gib das Ding her", sagte Zoisite und nahm ihr den Eimer ab. Eng kuschelte sie sich an ihren Mann und sog all die Zärtlichkeit aus ihm heraus. Beruhigend strich er ihr über den Rücken. Sie bekam kaum mit, wie sich Zoisite und Neflite schon wieder in die Wolle bekamen.  "Willst du dich oben etwas hinlegen?", fragte Jedyte. Minako nickte ihm zu "Dort kannst du dich auch frisch machen." Jedyte war der liebvolle kleine Bruder, wobei er ebenso so groß war sie. Alle anderen waren größer und ihr Mann war auch nicht gerade von kleiner Statur. Sie liebte es in seinen Armen zu stehen und von ihnen gehalten zu werden.  "Das ist eine gute Idee", stimmte Kunzite und hob sie mit einem Ruck auf seine Arme. Minako wollte gerade protestieren, aber Kunzites Blick sagte deutlich das sie erst gar nicht versuchen sollte, etwas zu sagen. Minako gab nach und legte ihren Kopf auf die Schulter ihres Mann und genoss den Service die Treppen nicht hinauflaufen zu müssen.  Kunzite trug sie bis in das Zimmer, welches Jedyte ausgesucht hatte. Es war nichts besonderes, hatte sie auch nicht erwartet. Es stand ein Schreibtisch im Zimmer, sowie ein Bücherregal, ein Kleiderschrank und ein Bett für eine Person. Irgendwas sagte ihr, dass das Jedytes Zimmer sein muss. Sie hatte ja gewusst, dass er seinen Bruder an den Nagel gehängt hatte, aber das er gleich hier eingezogen ist, dass wusste sie nicht und auch Kunzite schien es nicht gewusst zu haben. Er wirkte ebenso verwirrt wie sie.  "Fühl dich wie zu Hause", sagte Jeydte und reichte ihr ein Glas Wasser "Das Badezimmer ist, wenn du raus kommt gleich rechts. Vergiss aber nicht abzuschließen."  "Sag mal Jedyte, wohnst du hier?"  "Ja, hast du das nicht gewusst?"  "Nein. Das hast du mit keinem Wort erwähnt." Jedyte zuckte mit den Schultern und trat an den Kleiderschrank. Er suchte Minako ein weißes Nachthemd raus. "Das sollte dir passen. Deine Sachen kannst du mir geben. Ich wasche sie dann für dich." "Das wird nicht nötig sein", meinte Kunzite "Sie will sich nur kurz ausruhen und hier nicht übernachten" Jedyte zuckte mit den Schultern und räumte das Nachthemd wieder weg. Minako liebte alle vier Männer. Jeder von ihnen war so anders und wenn sie das richtig behalten hatte, waren sie alle nur Adotivbrüder. Ihre Eltern hatten keine eigenen Kinder bekommen können und haben daher Kinder Adoptiert. Allerdings bezeichneten sie sich nie so. Für sie waren sie Geschwister und ob Blutverwand oder nicht, war ihnen egal.  "Minako ich habe eine Arzt gefunden", kam Zoisite angelaufen. An der Hand hielt er einen groß gewachsen Mann mit schwarzen kurzen Haaren und weit aufgerissen blauen Augen. Er kam Minako irgendwie bekannt vor, aber sie konnte beim besten Willen nicht sagen woher er sie ihn kannte.  "hey, lassen sie meinen Freund los", ein weiterer Mann kam in das kleine Zimmer gerannt. Den erkannte sie sofort. Es war das Modell welches Yaten für sein neues Projekt angeheuert hatte.  "Nun beruhig dich. Ich hab dir doch gesagt, dass du ihn gleich wieder bekommst", fauchte Zoisite und Minako fühlte die Übelkeit wieder in sich hochsteigen. Vielleicht war sie ja allergisch gegen Streit? Konnte man das sein? Sie hielt sich wieder die Hand vor den Mund und eine die anderen auf den Bauch.  "Ihnen geht es wirklich gut." Nach dem der Arzt dies gesagt hatte, herrschte schlagartig Ruhe im Zimmer. "Ich heiße Mamoru Chiba. Ihnen ist übel, seit wann?" Mamoru zog sich die Jacke aus, reichte sie an ihren Mann weiter und kniete sich vor sie hin. Griff nach ihrem Handgelenk und schien mit dem Puls zu frieden zu sein. Dann legte er ihr eine Hand auf die Stirn. "Fieber haben sie nicht."  "Erst seit kurzem", sagte sie wahrheitsgetreuu  "Irgendwas schlechtes Gegessen oder Getrunken?"  "Nein. Ich glaube nicht".  "Sind sie Schwanger?"  Minako wollte gerade den Mund auf machen um mit voller Überzeugung Nein zu sagen, hielt dann aber geschockt inne. Wann hatte sie das letzte Mal ihre Tage? Ihr Blick glitt ängstlich zu Kunzite rauf. Natürlich hatten sie sich über Kinder unterhalten und ausgeschlossen hatten sie es nicht.  "Minako?" "O mein Gott, ich werde Onkel", jubelte Zoisite  "Noch ist das gar nicht sicher", warf Kunzite ein. Er setzte sich zu ihr auf das Bett. Sonst konnte sie ihren Mann so gut lesen, aber jetzt gerade war ihr Kopf leer und sie hatte Angst. Waren sie denn schon bereit für so eine Verantwortung? Minako spürte wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Kunzite zog sich an sich und strich sanft über das Haar.  "Morgen gehen wir zu deinem Frauenarzt und lassen das testen."  "Onkel Zoisite... nein das klingt doof. Onkel Zoi oder vielleicht..." Zoisite verließ laut denken das Zimmer und alle sahen ihm hinterher.  "Also einer freut sich schon riesig", stellte Kunzite fest  "Und was mit dir?"  "Ich glaube ich werde hier nicht mehr gebraucht. Komm Seiya." Mamoru verabschiedete sich und auch Jedyte ließ die beiden alleine. Minako kuschelte sich an ihren Mann und schloss die Augen. Leise ließ sie ihren Tränen freien lauf.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)