Happy Holidays von Tiaiel (Eine Puppyshipping-Sammlung) ================================================================================ Kapitel 6: Nächtliche Eskapaden - Erste Nacht --------------------------------------------- Unverhofftes Geständnis    „Der Hauptgewinn!“, rief der ältere Herr mit dem schütteren Haar hinter seinem Tresen, während er Yuugis Los in der Hand hielt, „Meinen Glückwunsch junger Mann, zur Golden Week geht es für dich und deine Freunde für vier Tage in die Berge der Präfektur Gunma zum Takaragawa Onsen Osenkaku!“ Sofort sprangen dem König der Spiele die Freunde um den Hals und jubelten ausgelassen. Es waren nur noch wenige Wochen bis zum sehnsüchtig erwarteten, verlängerten Wochenende und das würden sie nach langer Zeit mal wieder gemeinsam und noch dazu in einem Onsen-Hotel verbringen. Besser konnte es beinahe nicht mehr werden und die Tage konnten gar nicht schnell genug vergehen, bis es endlich Koffer packen hieß.    An einem Samstagmorgen trafen sie sich daher zeitig am Bahnhof und starteten gemeinsam in die Golden Week. Anzu studierte noch immer im Ausland, sodass sie diesmal als reine Männerrunde reisten. Mit an Bord waren nebst Yuugi natürlich noch Jonouchi, Honda und Bakura, die die nächsten vier Tage zusammen verbringen würden. Die Zugfahrt war wie immer kurzweilig und die Freunde erzählten von den Ereignissen der letzten Wochen und Monaten, in denen sie sich nicht sahen, denn die Schule war längst vorbei und die Jungs inzwischen beruflich tätig. Am Hotel angekommen wurde ihnen an der Rezeption mitgeteilt, dass sie sich die beiden bereitgestellten Zimmer teilen würden. Schnell war die Belegung geklärt und die Schlüsselkarten ausgehändigt. Dass Jonouchi sich mit Honda über die gemeinsame Zimmernummer amüsierte, ließ die anderen beiden direkt die Augen verdrehen. Manchmal konnte man gar nicht glauben, dass sie bereits 22 Jahre alt waren, wenn sie sich noch immer über solch banale Themen amüsierten. Es hatte sich zumindest dahingehend kaum etwas nach Ende der Schulzeit geändert.    Vor den Räumen, in denen sie die nächsten freien Tage nächtigen würden, verabredeten Sie sich dazu, gleich nach dem auspacken die Gegend unsicher zu machen und natürlich dem hiesigen Onsen einen ersten Besuch abzustatten. Die noch viel bessere Idee kam natürlich von Honda, der am Abend die hauseigene Bar sowie die weiblichen Gäste des Hotels genauer unter die Lupe nehmen wollte. Bereits beim Abendessen im Saal sondierte er die Lage und erspähte einige passende Optionen. Direkt im Anschluss nahm er sich Jonouchi als Flügelmann zur Unterstützung mit, während sich die anderen beiden zum Onsen absetzten. Der Blonde selbst hatte weniger Interesse an einem Urlaubsflirt und unterstützte seinen Kumpel daher bei dessen Vorhaben. Dass sie dabei im Vorfeld bereits mit einigen Gläsern Bier auf alte Zeiten angestoßen hatten, ließ zahlreiche Erinnerungen wiederkehren, sodass sie sich auch bestens ohne weibliche Gesellschaft amüsierten. Nach einer Weile gesellte sich eine dunkelhaarige Schönheit an die Bar und Honda nutzte den günstigen Moment. Jonouchi hatte derweil die Gelegenheit, gewisse Örtlichkeiten aufzusuchen, um sich um das ein oder andere Bier zu erleichtern. Sicher würde er seinen Kumpel nach dem kurzen Abstecher noch genau dort vorfinden, wo er ihn gerade zurückgelassen hatte, ob mit oder ohne Flirt.   Leicht schwankend bewegte er sich auf dem Rückweg durch den Flur des Hotels und stolperte ein paar Schritte nach vorne, sodass er sich am Rahmen einer offen stehenden Tür abfangen musste. Kurz sah er nochmal zurück und musste im selben Moment über sich und sein Ungeschick schmunzeln, da sich natürlich kein Hindernis auf dem zurückgelegten Weg befunden hatte. Als er sich wieder diesem äußerst gut platzierten Türrahmen widmen wollte, der ihn freundlicherweise eine nützliche Stütze bot, fiel sein Blick in den dahinterliegenden Raum. Drinnen am Tisch saß ein junger Mann mit kurzem brünetten Haar und durchdringenden blauen Augen, der ihn ein wenig überrascht ansah. Jonouchi musste ein paar Mal auffällig blinzeln, da er es beinahe nicht glauben konnte.  „Nanu, wen haben wir denn da?“ 'Oh, bitte nicht', wäre die passendste Antwort darauf gewesen, die der Angesprochene jedoch für sich behielt. „Tatsächlich! Mensch Kaiba, was machst du denn hier?“, grinste er den Älteren an, der nur genervt die Augen verdrehte.  „Das könnte ich dich genauso fragen. Nirgends ist man vor dir sicher.“ „Tja, weißt du, Yuugi hat zufällig diese Reise gewonnen“, begann Jonouchi euphorisch zu erzählen, ”Und du bist geschäftlich hier? Wenn das mal nicht Schicksal ist. Wir haben uns ja ewig nicht gesehen…”, plapperte er munter drauf los und schien gar nicht mehr aufhören zu wollen. Redselig war der Blonde ja schon immer gewesen, nur eben nicht bei Kaiba. Auch fiel zu dessen Verwunderung kein Wort, das wie sonst einen Streit heraufbeschwören würde und er grinste dabei auch noch so unbeschwert ehrlich bis über beide Ohren. Er benahm sich für seine Verhältnisse wahrlich ungewöhnlich.    Doch des Rätsels Lösung ließ nicht lang auf sich warten. Denn während Jonouchi mit Händen und Füßen erzählte, verlagerte er sein Gewicht dabei so ungünstig, dass ihm der Türrahmen nicht mehr den nötigen Halt geben konnte. Also stolperte er ungewollt in den Raum hinein, drehte eine äußerst unelegante Pirouette und landete, weicher als gedacht, in Kaibas Schoß. Die Freunde darüber tat der Überfallene ihm postwendend kund. „Bonkotsu, wenn du nicht augenblicklich zusiehst, dass du Land gewinnst, passiert ein Unglück“, funkelte er ihn wütend an und traf dabei auf ein strahlendes Paar bernsteinfarbener Augen, die sich wie immer von seinen Worten nicht beeindrucken ließen. Stattdessen antwortet er ausgelassen: „Welch glückliche Fügung, dass du meinen Sturz abgefangen hast, sonst hätte das echt schmerzhaft für mich werden können“, strahlte er ihn mit einem fröhlichen Tausendwattgrinsen an und offenbarte Kaiba damit sogleich das vermeintliche Geheimnis seiner übertrieben guten Laune. Sein Atem stank fürchterlich nach Alkohol und wäre wohl die logischste Erklärung für dieses völlig untypische Verhalten. Als unerwünschter kleiner Bonus lockerte der Schnaps dabei wohl sein so schon loses Mundwerk gleich noch mehr als üblich. Kurz überlegte der Firmenchef, ob sich daraus ein Nutzen für ihn ziehen ließe, tat den Gedanken dann jedoch wieder ab. Obwohl es da schon einige Dinge gab, die er nur zu gern in Erfahrung gebracht hätte. Andererseits wäre alles, was aus Jonouchis Mund kommen würde, sicher nur kontraproduktiv für sie beide. Also wollte er den Blonden schnellstmöglich wieder loswerden, notfalls half er dabei auch nach.   „Wo hast du deinen Saufkumpanen gelassen?“ „Honda? Der sitzt sicher noch an der Bar und flirtet, was das Zeug hält“, lachte er auf Kosten seines Kumpels und legte dabei einen Arm um Kaibas Schultern, wohl um nicht nach hinten zu kippen. Auch das blieb nicht unbemerkt vom Älteren und er beschloss, sein spontan geplantes Vorhaben schnellstmöglich in die Tat umsetzen.  „Dann werde ich dich dort umgehend wieder abliefern.“ „Oho, was für ein ausgesprochen zuvorkommender Gentleman der große Seto Kaiba doch ist“, bewertete Jonouchi die Hilfsbereitschaft des Brünetten mit einem deutlichen Unterton in der Stimme, der sogleich von einem breiten Grinsen abgelöst wurde. Daraufhin schubste Kaiba den blonden Chaoten von seinem Schoß, sodass dieser etwas ungelenkig nach vorn stolperte, und erhob sich selbst von seiner Sitzgelegenheit. Direkt darauf packte er den Jüngeren am Arm, damit er ihn nicht gleich wieder vom Boden aufkratzen musste, und konnte sich ein „So volltrunken wie du bist, kommst du da ohne Hilfe heute ohnehin nicht mehr an“ nicht verkneifen.  „Pffft, so ein Quatsch. Als würde ich von dem bisschen schon sturzbetrunken sein“, blaffte Jonouchi ihn empört von der Seite an und befreite sich aus dem Griff seines Gegenübers, nur um im selben Augenblick erneut ins Schlingern zu geraten und sogleich wieder in den Armen des Firmenchefs zu landen.    „Spar dir deinen Kommentar“, murrte der Blonde daraufhin über seine eigene Unfähigkeit und ließ sich von dem Älteren wieder zurück in die Bar bringen. Dort angekommen fanden Sie zu Kaibas Leidwesen jedoch keinen Hiroto Honda vor, sondern nur leere Barhocker an der Theke. „Der hat doch wohl nicht wirklich diese Dunkelhaarige abgeschleppt?“, warf Jonouchi verwundert ein, während er seinen Blick durch die verbliebenen Personen schweifen ließ. Jedoch konnte er weder die dunkelhaarige Schönheit von vorhin, noch seinen Kumpel im Raum ausmachen. Vielleicht war er auch schon auf dem Zimmer? Oder noch in guter Gesellschaft?  „Auf jeden Fall ist er ohne mich gegangen“, ließ sich der Blonde auf einen der Barhocker fallen und seufzte hörbar. Er schien etwas müde zu sein und schon einen Augenblick später konnte Kaiba ein lautes Gähnen vernehmen, was seine Theorie sogleich bestätigte. Gut, er war ganz sicher kein Babysitter und Jonouchi war alt genug, um auch allein klar zu kommen. Doch aus einem unerfindlichen Grund, konnte er sich nicht dazu durchringen, auf dem Absatz kehrt zu machen und ihn hier einfach sitzen zu lassen. Dass er sich um ihn sorgte, war wohl ausgeschlossen. Eventuell war es der Drang, etwas Begonnenes zu Ende bringen zu müssen. Er wollte ihn zu seinem Saufkumpanen bringen. Dieser glänzte jedoch mit Abwesenheit, also war sein Soll genau genommen noch nicht erfüllt, bis er ihn tatsächlich ordnungsgemäß abgeliefert hatte. Alternativ würde es ihm auch ausreichen, den Trunkenbold einfach zu seinem Zimmer zu verfrachten, wo sein Kumpel sicherlich bereits rumlungerte.   „Welche Zimmernummer hast du?“ „Aber Kaiba“, lächelte Jonouchi ihn verschmitzt von der Seite an, während seine Müdigkeit mit einem Mal verflogen zu sein schien, "Du gehst ja ganz schön ran. Fragst einfach so, ob ich dich mit auf mein Zimmer nehme. Das hätte ich nicht von dir erwartet.” Ein deutliches Schnauben war zu hören und der unfreiwillige Babysitter überlegte kurz, warum er sich diesen Irrsinn eigentlich antat. Er holte tief Luft und antwortete so sachlich wie möglich darauf: „Ich habe nicht gefragt, ob du mich mit auf dein Zimmer nimmst. Ich wollte wissen, welche Nummer es ist, damit ich dich dort abliefern kann. Und das am besten schnellstmöglich, bevor wirklich noch ein Unglück geschieht.“ Mit Betrunkenen konnte man einfach nicht vernünftig reden. Alles, was aus ihren Mündern kam, war schlichtweg Unsinn.    „69“, war die kurze Antwort gepaart mit einem breiten Grinsen auf das von Kaiba ein ungläubiges „Dein Ernst?“ folgte. „Jaaaa“, zog Jonouchi den letzten Buchstaben unnötig in die Länge und sein Grinsen wurde noch breiter. „Ich fasse es nicht, dass ich das tue“, sprach der Brünette daraufhin seine Gedanken resigniert aus und schnappte sich seinen ehemaligen Klassenkameraden, um ihn zu dem genannten Raum zu bringen.  „Was für ein Service“, kicherte der Blonde und konnte sich sein zufriedenes Grinsen nicht verkneifen, „Das Hotel bekommt auf jeden Fall eine sehr gute Bewertung von mir.“ Was genau das zu bedeuten hatte, wollte Kaiba lieber gar nicht erst wissen. Zielstrebig zog er den Jüngeren durch die Flure, um schlussendlich vor der Tür mit der Nummer 69 zu stoppen.    „Da wären wir. Sieh zu, dass du rein kommst und deinen Rausch ausschläfst, Bonkotsu“, mahnte er Jonouchi und sah zu, wie dieser etwas hölzern eine Karte aus seiner Jeans zog. Einer Schlüsselkarte sah sie nicht ansatzweise ähnlich, aber der Blonde versuchte dennoch sein Glück. Wie erwartet tat sich jedoch nichts und die Tür blieb verschlossen. Kaiba erkannte wiederum sofort, wo das Problem lag und fiel bald vom Glauben ab. So unbeholfen konnte man doch gar nicht sein. Alkohol machte wohl tatsächlich dumm und hilflos. Zwei von vielen guten Gründen, wieso er sich selbst beim Alkoholkonsum größtenteils beherrschte. Nicht, dass sich noch unerwünschte Abgründe auftaten, wie man sie aus diversen Daily Soaps kannte und auf die er gern verzichten konnte. Glücklicherweise blieb er aufgrund seiner resoluten Einstellung bislang verschont von solchen Eskapaden, wie sie sich hier gerade eindrucksvoll in Form eines zerstreuten Streuners bot. Dass ausgerechnet der blonde Chaot ihm volltrunken über den Weg laufen musste und seine Handlungen sowie sein loses Mundwerk offenbar nicht unter Kontrolle hatte, bestätigte ihm seine Gedanken nur noch deutlicher. Auch erinnerte er sich in diesem Zusammenhang an vergangene Tage sowie damit verbundene befremdliche Gefühle dem Jüngeren gegenüber, die er sogleich wieder abtat, um sich dessen Ursprung alsbald vom Hals zu schaffen und seine Mission erfolgreich zu beenden. Somit half er also erneut bei der schwerwiegenden Problemlösung.   „Vermutlich gefällt der Tür dein Foto nicht“, spottete er wie zu Schulzeiten und deutete auf die Karte in Jonouchis Hand, die ihm eindeutig keine Tür dieses Hauses öffnen würde. Verdutzt besah der Blonde sich die Karte genauer und musste unwillkürlich lachen. Sein Personalausweis würde hier wahrlich weder Tür noch Tor öffnen, sondern lediglich eine weitere Flasche Bier an der Bar, auf die er besser verzichtete.  „Hm, aber wo hab ich die Schlüsselkarte dann hingetan?“, murmelte der Blonde vor sich hin und wollte gerade seine hinteren Hosentaschen durchsuchen als er ins Straucheln kam. Vermutlich war das letzte Bier doch schlecht, denn seit er sich in Bewegung gesetzt hatte, drehte er einige ungeplante Extrarunden auf seinem Hochgeschwindigkeitskopfkarussellpferdchen. Zu seiner Freude musste er jedoch nicht Bekanntschaft mit dem harten Boden machen, da ihn Kaiba im Affekt abermals auffing. „Wer hätte gedacht, dass ich dir mal so oft um den Hals fallen würde”, kicherte Jonouchi unbefangen, als wären sie sich heute ausnahmsweise nicht spinnefeind, und lehnte sich an den Firmenchef: „Ich gönne mir mal eine ganz kurze Pause an deiner starken Schulter.“    Kaiba wiederum fühlte sich, als wäre er im falschen Film. Zank und Streit bestimmten stets ihren Umgang miteinander. Doch jetzt war es anders. Er war anders. Der Alkohol schien Jonouchi nebst einiger Entgleisungen zudem auch ungewöhnlich handzahm zu machen. Besonders auffallend war dabei, dass er plötzlich so unbedarft Kaibas Nähe suchte, obwohl der Blonde ihn gegen Ende der Schulzeit deutlich auf Abstand gehalten hatte. Nicht die kleinste, unwillkürliche Berührung hatte er damals noch zugelassen. Zumindest wenn es um den Firmenchef gegangen war. Bei seinen Freunden, ja eigentlich auch bei allen anderen hatte er wiederum keine Ausnahme gemacht. Es war nur Kaiba, dem er nicht zu nahe kommen wollte. Doch auch wenn er sich körperlich von ihm distanziert hatte, hieß das noch lange nicht, dass er das auch verbal getan hatte. Dass es den Firmenchef damals wie heute zum Grübeln brachte, konnte dieser nicht verhindern. Doch viel mehr Zeit, um gedanklich darüber zu philosophieren, ließ der Blonde ihm wiederum nicht, denn seine Suche war noch nicht erfolgreich beendet.   „Ich bin mir sicher, dass ich sie in meine Hosentasche gesteckt habe“, sinnierte er vor sich hin, schien jedoch nicht in der Lage zu sein, sie dort herauszubekommen. Kaiba schnaubte hörbar und verdrehte erneut die Augen. Betrunkene benahmen sich wahrlich wie kleine Kinder. Rationales Denken und Handeln war dabei gerade beim Bonkotsu wohl vollkommen ausgeschlossen. Gut, dass wenigsten einer von ihnen sich im Griff hatte. Also erbarmte er sich seiner und fasste beherzt in Jonouchis Gesäßtasche auf der Suche nach der verschollenen Karte, was natürlich nicht unkommentiert blieb. „Kaiba, Kaiba, Kaiba, was sind das nur für unsittliche Berührungen?“, grinste der vermeintlich Volltrunkene ihn aufreizend an, „Hast du denn gar keinen Anstand?“ „Erzähl keinen Unsinn. Ich suche deine Schlüsselkarte, damit ich dich, wie ich bereits mehrfach sagte, endlich loswerde“, antwortete er mürrisch auf die gestellte Frage, „Doch offenbar ist hier nichts zu finden, was dem auch nur ansatzweise gleichkommt.“ Er zog seine Hand wieder zurück und erntete einen verstimmten Ton vom Jüngeren. „Ein sehr kurzes Vergnügen, schade.“ „Wie meinen?“, sah er den Blonden auffordern an, da dieser seine Worte nur gedankenverloren und kaum hörbar vor sich hin gemurmelt hatte. Doch Jonouchi antwortete nicht sofort darauf und seufzte stattdessen herzhaft. Direkt darauf lehnte er sich erneut sehr nah an Kaiba, sodass dieser den warmen Atem des anderen deutlich auf seiner Haut spüren konnte. Ein seltsames Gefühl breitete sich im Körper des Brünetten aus und jagte ihm unverhofft einen Schauer über den Rücken, als der Blonde mit einem süßen Tonfall das Wort an ihn richtete.   „Weißt du Kaiba, ich stand schon immer total auf dich“, säuselte er ihm verführerisch ins Ohr, während ein verheißungsvolles Lächeln seine Mundwinkel zierte. Jonouchis anzüglicher Blick schien eindeutig und das unausgesprochene Angebot war verlockend. Auch wenn er definitiv ordentlich einen gehoben hatte, entsprachen seine Worte wohl den Tatsachen, wenn er die vergangenen Geschehnisse richtig deutete, und die Situation war zudem günstig. Ein Moment der Stille folgte, in dem sich der Firmenchef über allerlei Dinge zu diesem überraschenden Geständnis Gedanken machte, bis der Blonde diese schließlich unterbrach: „Haha, ohje, vielleicht war es doch ein Glas zu viel“, bewertete Jonouchi seine körperliche und wohl aktuell auch geistige Schwäche, die ihn zu den vorangegangenen Worten verleitet hatten, und vergrub sein Gesicht an der Schulter des Älteren.    Da die Schlüsselkarte bis zuletzt verschollen blieb, beschloss der Firmenchef den blonden Chaoten entgegen aller Vernunft mit auf sein Zimmer zu nehmen. Wohin die Sache führen würde, könnte er dabei zeitnah noch in Erfahrung bringen. Gegenwehr hatte er von Jonouchi dabei jedenfalls keine zu erwarten, da er bereits im Vorfeld sein Interesse bekundet hatte und sich wortwörtlich von dem Brünetten abschleppen ließ. Nur wenig später begrüßte der Jüngere diese sehr gute Entscheidung, als er sich auf einen kuscheligen Futon fallen lassen konnte, der noch ein ganz klein wenig nach Kaiba roch. Der Firmenchef war offenbar bereits länger hier zu Gast als er und seine Freunde. Es war so unglaublich gemütlich, dass er sich auf die Seite rollte, das weiche Kopfkissen schnappte und es mit einem zufriedenen Seufzer fest an sich drückte.    Kurz erhaschte er damit die Aufmerksamkeit des Älteren, der ihn interessiert bei seinem persönlichen Wohlgefallen zusah. Was genau der Grund dafür war, konnte er dabei nicht ausmachen. Das Schauspiel währte auch nicht sonderlich lang, denn nur wenig später verstummten die Geräusche und ein leises Schnarchen war zu hören. Da lag er nun quer auf dem Kopfende des ausgebreiteten Futons und schlief den Schlaf der Gerechten, während er friedlich vor sich hin sabberte und mit seinen Armen fest Kaibas Kissen umklammerte. Ein Bild für die Götter, wie der Brünette zugeben musste, aber für ihn gab es dabei leider keinen Platz mehr auf der Schlafgelegenheit und das unausgesprochene Angebot löste sich mit einem Mal in Luft auf.    Mit einem belustigten Schnauben wandte sich der Firmenchef ungesehen von dem eben präsentierten Schauspiel ab, ging zum naheliegenden Schrank, zog dort einen weiteren vorbereiteten Futon heraus und breitete ihn neben dem friedlich schlafenden Dornröschen aus. Sein Blick glitt dabei noch einmal über den Körper des anderen und stoppte an dessen Jeanshose. Die wenigen Male, an die er sich in seiner Kindheit erinnern konnte, diesen Stoff getragen zu haben, assoziierte er keineswegs mit Vergnügen. Das Material war allenfalls zu steif, viel zu unbequem und bei der billigen Verarbeitung wäre es sicher keine Freude, damit zu schlafen. Doch dem konnte er leicht Abhilfe schaffen. So wurden aus Gedanken schließlich Taten und die grässliche Jeans, die Jonouchis Beine bedeckte, war bald Geschichte. Ein interessanter Nebeneffekt des Hosendiebstahls war, dass auch die Unterhose dabei ein ganz kleines Stück mit nach unten rutschte und die helle Haut an seinen Beckenknochen freilegte. Eine verlockende Tatsache, die der Brünette gern genutzt hätte. Doch nachdem er sich gerade wieder auf seine Prinzipien besonnen hatte, sollte er auch daran festhalten, sodass sein Blick wieder auf die Hose in seiner Hand fiel. Wie erwartet war der Stoff schwer und grauenhaft kratzig, eben genau das, was man vom Bonkotsu erwarten würde und ihm bestätigte, dass sich seit der Schulzeit wohl nicht wirklich etwas geändert hatte.    Kaiba hatte ihm definitiv damit einen Gefallen getan und Jonouchi sollte ihm doch gerne Anerkennung dafür leisten, wenn er wieder aus seinem Traumland erwachte. Generell könnte er dann etwas Dankbarkeit an den Tag legen, so rührend wie sich der Firmenchef um ihn gekümmert hatte und diese Situation trotz dieses verwegenen Geständnisses letztendlich nicht ausgenutzt hatte. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass das jemals passierte, war schwindend gering. Nichtsdestotrotz faltete er die Hose zweimal sorgsam und legte sie zusammen mit dem Smartphone neben dem Schlafenden ab. Danach warf er ihm noch die Decke über und ging ins Bad, um sich ebenfalls bettfertig zu machen. Als er kurz darauf wieder den Raum betrat, hatte sich der Blonde bereits wie ein Stück Sushi zusammengerollt und schlief selig auf Kaibas Schlafplatz. Es hatte schon etwas absolut Niedliches an sich, wie er da so eingemummelt vor sich hin sabberte, das musste der Brünette durchaus zugeben. Schlussendlich legte sich auch Seto schlafen, während die Erlebnisse des Abends ihn noch bis in seine Traumwelt begleiteten.    Einige Stunden zogen ins Land. Der Mond stand bereits hoch am sternenklaren Himmel und spendete ein kleines Licht in der Nacht. Verschlafen blinzelte ein Paar bernsteinfarbene Augen in den Raum hinein und versuchte, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Mit einem deutlichen Gähnen rappelte sich Jonouchi widerwillig auf, stapfte trunken in den Raum hinein und verschwand kurz im angrenzenden Badezimmer, um die vielen Gläser Bier, die er feuchtfröhlich mit Honda gehoben hatte, ihrer Bestimmung zuzuführen. Zurück im Raum steuerte er direkt wieder seinen kuschelig warmen Schlafplatz an. Als er jedoch direkt vor dem ausgebreiteten Futon stand, bemerkte er, dass sich direkt neben diesem noch eine weitere Schlafgelegenheit befand, in welcher ebenfalls jemand anderes als erwartet schlief. Auch das Zimmer, in dem er hier offenbar seit geraumer Zeit geschlafen hatte, war ein anderes. Er besah sich die Person, die unter der Decke neben ihm lag, genauer und eine verschwommene Erinnerung schlich sich in seine Gedankenwelt, sodass er kurz inne hielt und darüber schmunzelte.    Es war eine Chance, die sich wohl zu keiner Zeit wieder ergeben würde, und Gelegenheit schaffte bekanntlich Triebe oder wie das Sprichwort hieß. Also musste er sie hier und jetzt nutzen. Seine Finger wanderten beinahe automatisch zu Kaibas Lippen, die sich ihm so einladend darboten. Dabei betrachtete der Blonde stillschweigend dieses absolut perfekte Gesicht, das auch im Schlaf nichts von seiner Schönheit einzubüßen schien und ihn magisch anzog, sodass er nicht widerstehen konnte und sich langsam nach unten beugte. Hauchzart legte er seine Lippen auf die des anderen und hielt für einen kurzen Moment seinen Atem an, als wollte er den Schlafenden unter keinen Umständen aus seinen süßen Träumen wecken. Stille beherrschte den Raum und ließ ihn langsam seine Augen schließen, um den flüchtigen Augenblick vollends zu genießen. Wie lange musste er darauf warten, auf diesen einen ersehnten Kuss, den er sich ungesehen aller heimlich des Nachts von den süßen Lippen stahl. Nur ungern löste er wenige Sekunden später die zärtliche Berührung wieder, konnte sich jedoch nicht von dem Anblick des selig schlafenden Firmenchefs losreißen. Er wirkte so wehrlos und angreifbar. Wie gern würde er ihn noch mehr berühren, ihm betörende Seufzer entlocken und noch so vieles mehr.    „Was glaubst du eigentlich, was du da tust?“, durchdrang eine dunkle Stimme sogleich die Stille der Nacht und zwei wunderbar blaue Augen funkelten den Blonden verheißungsvoll an. „Wonach sieht es denn aus?“, stellte der Angesprochene frech eine Gegenfrage. „Das wollte ich gerade von dir in Erfahrung bringen“, richtete sich der Brünette auf und besah den Jüngeren mit einem eindringlichen Blick. „Tja, was könnte wohl der Grund sein?", sinnierte Jonouchi auffällig gespielt. „Eventuell liegt es daran, dass ich zu viel Alkohol getrunken habe. Vielleicht schlafwandle ich ja auch oder es ist doch nur ein Traum. Das wahrscheinlichste wäre jedoch, dass ich dich einfach unglaublich anziehend finde", sagte er in einem verführerischen Ton, während seine Hand sanft über Kaibas Wange strich und eine Strähne wieder an ihren wohlbekannten Platz legte. „Da wären beispielsweise dein ausgesprochen hübsches Gesicht und das seidig weiche Haar, unter dem deine tiefblauen Augen immer so angriffslustig funkeln, ganz zu schweigen von diesem äußerst begehrenswerten Körper."    Langsam fuhren seine Finger an Kaibas Hals entlang immer weiter nach unten und hakten sich beim ersten Knopf seines Pyjamas ein, um ihn näher an sich heran zu ziehen. „Es fällt mir schwer, all dem zu widerstehen, wenn wir hier so ganz allein mitten in der Nacht direkt nebeneinander liegen. An deiner liebreizenden Art müsstest du allerdings noch ein wenig feilen", fügte Jonouchi mit einem Schmunzeln auf den Lippen noch hinzu. „Äußerst schmeichelhaft, was du da von dir gibst, du Trunkenbold", erhielt er daraufhin die ironisch klingende Antwort des Firmenchefs, der sogleich wieder auf Abstand ging und ihn hochmütig ansah, „Aber ich wollte eigentlich wissen, was genau diese ungebührliche Berührung eben darstellen sollte. Für einen Kuss war es jedenfalls viel zu lasch. Das solltest du definitiv noch einmal üben." „Hmh. Eigentlich war es ja auch nicht geplant, dass du aufwachst. Ich wollte mir nur ein kleines Urlaubssouvenir stehlen", war die ehrliche Antwort des Blonden, der erneut kein Geheimnis daraus zu machen schien, dass er nach wie vor an dem Älteren interessiert war.   „Wenn du schon etwas stehlen willst, dann mach es gefälligst richtig. Dafür würde nicht einmal Dornröschen ihren hundertjährigen Schlaf aufgeben wollen."  „Dabei würde ich so einen passablen Prinzen abgeben", grinste der Blonde zufrieden über diesen Vergleich, denn soweit war auch Kaiba gar nicht von einer unnahbaren verwöhnten Prinzessin entfernt, wenn man sein Verhalten anderen Menschen gegenüber genauer betrachtete: stets von oben herab, stolz und ach so unfehlbar, damit ihm jeder ergeben zu Kreuze kriechen konnte. Dennoch sollte dabei nicht vergessen werden, dass auch er schon mal Feuer spie und unerbittlich seine Klauen einsetzte. Somit war er Drache und Prinzessin in einem. Es galt folglich das Monster zu bezwingen und gleichzeitig die holde Maid zu erobern. Wie gut, dass der tapfere junge Prinz, der das in Angriff nehmen würde, bereits zugegen war. Ob der Brünette ihn mit seinen Worten wiederum bewusst provozieren wollte, wusste Jonouchi nicht. Jedoch würde er es umgehend in Erfahrung bringen.   „Ich könnte mich irren, aber das ganze klingt für mich immer mehr nach einer Herausforderung. Kaiba, dir ist schon klar, dass wir längst nicht mehr in der Schule sind und sich in der Zwischenzeit einige Dinge geändert haben."  „Was sollte sich im Vergleich mit damals bitte geändert haben? Du bist noch immer der gleiche Chaot, verlierst deine Schlüsselkarte sowie deinen Saufkumpanen, sodass ich genötigt werde, etwas von meiner kostbaren Zeit zu opfern und dir zu helfen, damit du mir als Dank dafür tierisch mit deinem Gebell auf den Geist gehen kannst", fasste Kaiba die wesentlichen Tatsachen der letzten Stunden kurz von seinem Standpunkt aus zusammen, „Das einzige, das sich geändert hat ist, dass du heute volltrunken nur noch mehr Unsinn von dir gibst." Mit diesen Worten nahm er seine Bettdecke und wandte sich von Jonouchi ab, um sich wieder schlafen zu legen. Eine Verhandlungsbasis würde er mit einem Betrunkenen eh nicht finden und bevor er noch Dinge tat, deren Vorstellung ihm bereits seit geraumer Zeit seine Gedanken vernebelte, wählte er lieber den taktisch klügeren Rückzug.   „Verstehe. Du glaubst also, dass gerade nur der Alkohol aus mir spricht. Tja, vermutlich sind meine Worte auch nicht ausreichend und deine Beschwerde scheint durchaus gerechtfertigt. Da du allerdings darauf zu bestehen scheinst, zeige ich dir nur zu gern, was sich alles seit damals geändert hat. Ich mache nämlich keine halben Sachen mehr", schmunzelte Jonouchi süffisant. Ja, es war definitiv angebracht mit der längst überfälligen Drachenbezwingung zu beginnen, bevor er sich die Prinzessin zu eigen machen konnte. Auch wenn er übertrieben gut gelaunt am Abend war, lag das weniger an der Vielzahl seiner hochprozentigen Getränke, sondern eher an der Tatsache, dass er zufällig ausgerechnet hier auf den Firmenchef traf. Dass der Ältere fälschlicherweise annahm, dass sein offenherziges Verhalten allein von seinem Barausflug rührte, verschaffte ihm dabei einen kleinen Vorteil und erleichterte die Interaktion erheblich. Da er nun einmal in dieser günstigen Lage war, würde er die Gelegenheit definitiv nicht verstreichen lassen.    Also näherte er sich dem Firmenchef mit verheißungsvollen Absichten, was nicht unbemerkt blieb. „Bemüh dich nicht. Mit Betrunkenen verhandle ich generell nicht“, ließ Kaiba mahnend verlauten. „Das wollen wir doch mal sehen“, raunte der Blonde in einem verführerischen Ton in das Ohr des Älteren und fuhr mit seinen sündigen Lippen sanft über die dünne Haut. Offenbar fand er damit eine empfindliche Stelle des Brünetten, denn im selben Augenblick zuckte dieser zusammen, schnellte nach oben und legte schützend seine Hand über das Ohr, welches Jonouchi eben noch liebkost hatte. „Bonkotsu, ich warne dich. Übertreib es nicht!“, wollte er den Jüngeren verscheuchen, hatte damit jedoch wenig Erfolg. Für Jonouchi war es wiederum eine äußerst erfreuliche Reaktion, die er mit einem ebenso erfreuten Schmunzeln zur Kenntnis nahm und die ihn dazu motivierte, noch weitere solcher aufreizenden Stellen zu finden. Also drängte er ihn kurzerhand zurück, ließ seine Finger neugierig unter Kaibas Pyjamaoberteil wandern und bahnte sich seinen Weg über die definierten Muskeln des anderen weiter nach oben auf der Suche nach weiteren erogenen Zonen, die ihn aus der Reserve locken würden.    Überrumpelt von dem ungewohnt forschen Verhalten des Blonden, ließ er ihn für einen Moment gewähren und fand sich plötzlich auf dem Futon wieder. Gerade als er aufbegehren und den dreisten Chaoten harsch in seine Schranken weisen wollte, trafen ihre Blicke aufeinander und er konnte in den bernsteinfarbenen Augen eine bislang unbekannte aufflammende Begierde erkennen, die ihm kurz den Atem stocken ließ. Der Anblick nahm ihn gefangen und fesselte ihn so sehr, dass er selbst mehr als erstaunt darüber war, dass er diese Dreistigkeiten so einfach mit sich machen ließ. Der Jüngere wollte sich darüber natürlich keinesfalls beschweren und war hocherfreut über den wenigen Widerstand, den er ihm entgegen brachte. So erhielt er die Gelegenheit all das nachzuholen, was er in der Schulzeit so sehnlichst von dem CEO begehrt hatte. Auf seiner Erkundungsreise streifte er flüchtig Kaibas Brustwarze, umkreiste spielerisch die umliegende empfindliche Haut, neckte ihn weiter mit sanften Berührungen unter denen sich sein Nippel aufrichtete und hart wurde. Eine weitere Reaktion, die Katsuya die Bestätigung verschaffte, dass es dem Älteren offenbar zu gefallen schien, auch wenn dieser es nicht offen zeigte. Doch das änderte sich bereits wenige Sekunden später, denn mit einer schwungvollen Bewegung richtete sich der Firmenchef wieder auf und befreite sich aus dem verführerischen Griff des anderen. Er hatte sich leider schneller wieder gefangen, als es seinem Verführer lieb war.   „Was soll das werden, Trunkenbold? Schlaf deinen Rausch aus und fang hier nichts an, was du nicht unter Kontrolle hast“, mahnte Kaiba den Blonden erneut deutlich. Sollte er sich darauf einlassen, würde Jonouchi auch die entsprechende Antwort auf seine dreisten Handlungen erhalten, und es fehlte nicht mehr viel dazu. „Du verstehst da etwas falsch. Ich habe dir bereits gesagt, dass ich nicht so betrunken bin, wie du glaubst. Also fühle ich mich natürlich auch nicht angesprochen“, entgegnete Jonouchi unbeeindruckt und überwand die geringe Distanz zwischen ihnen, indem er den Älteren näher an sich heran zog. Federleicht platzierte er einen hauchzarten Kuss auf der blassen Haut oberhalb von dessen Brustbein, die er schon hunderte Male in seinen Phantasien aufreizend berührt hatte, und öffnete gekonnt die Knopfreihe des Pyjamas. Es war ein weiterer von vielen unerfüllten Wünschen, den er jetzt endlich wahr werden lassen konnte und der sein Herz sogleich höher schlagen ließ.    Zielsicher bahnte sich Jonouchi seinen Weg über die warme Haut, fuhr die Konturen der straffen Muskeln bedächtig mit seinen Lippen nach und stoppte an dem Stoff, der noch unangetastet teilweise Kaibas Brust bedeckte. Auch wenn es das Einfachste gewesen wäre, den Brünetten einfach seiner Schlafsachen zu berauben, kam dem Blonden ein anderer unanständiger Gedanke. Langsam fuhr er mit seinen neugierigen Fingern über das seidige Stück Stoff und umkreiste erneut die darunterliegende Brustwarze. Um ihn noch intensiver zu reizen, ließ Jonouchi seine sündigen Lippen darüber wandern, befeuchtete mit seiner frechen Zunge den teuren Stoff und leckte provokativ über die Stelle, unter der sich dessen Nippel immer deutlicher abzeichnete. Eine Tatsache, die den Blonden direkt dazu verführte, frech hinein zu beißen, sodass Kaiba hörbar aufbegehrte. Der zauberhafte Ton, der da an die Ohren des Jüngeren drang, ließ ihn sogleich einen weiteren Teil seiner Wunschliste abhaken. Und diese Liste hatte noch einige aufregende Punkte zu bieten, die es abzuarbeiten galt, um dabei erneut in den Genuss dieser betörenden Stimme zu kommen.    Kaiba wiederum ließ sich die Sache bereits deutlich zu lange gefallen, denn er musste leider zugeben, dass ihn die frivolen Berührungen durchaus reizten. Außerdem hatte er den Jüngeren mehrmals deutlich darauf hingewiesen, dass er es nicht übertreiben sollte. Offenbar wollte sein Gegenüber jedoch nicht hören, sodass der Brünette keinen weiteren Sinn darin sah, seinen Widerstand und die guten Vorsätze aufrecht zu erhalten, und letztendlich machten auch ihn die Bekundungen seines ehemaligen Klassenkameraden neugierig. Denn mit jedem Mal, wenn Jonouchi ihm in der Vergangenheit auch nur die kleinste Berührung so deutlich verwehrt hatte, spürte der CEO im Gegenzug dazu ein immer größer werdendes Verlangen danach es zu tun. Früher war es ihm nie so bewusst in den Sinn gekommen, aber jetzt wurde diese Neugier zu einer unaushaltbaren Qual. Er wollte wissen, wie sich der Blonde anfühlte und auf intimste Weise jeden Zentimeter seines Körpers erkunden.    Natürlich war er bereits mehrfach am heutigen Abend mit ihm in Berührung gekommen. Doch diese Art und Weise verschaffte dem Brünetten nicht einmal ansatzweise Genugtuung. Auch wenn er es sich nur ungern eingestand: Er konnte Jonouchi damals nicht haben und wollte ihn nun dafür umso mehr. Dass sich die Sache so zu seinen Gunsten wenden würde, hätte er jedoch nicht geglaubt, zumal sie die Schule längst abgeschlossen und sich einige Jahre nicht gesehen hatten. Also nutzte auch er diese Chance und ließ seine Finger über den Rücken des anderen nach oben in dessen Nacken wandern, vergrub sie in dem wirren blonden Haar und schloss für einen Moment genießerisch seine Augen, während Jonouchi ihn zu dieser süßen Sünde verführte. Selbst wenn es nur dieses eine Mal war, in der er seiner Schwäche für diesen Chaoten nachgab.    Eine Wendung, die der Jüngere ebenfalls sehr begrüßte. Um sich direkt noch weitere Bestätigungen zu holen, fuhr er unter den hauchdünnen Stoff des Pyjamas und berührte ihn direkt, während er sich zugleich näher an den Körper des Älteren drängte. Dass dieser plötzlich so wortkarg war, machte die Sache nur noch interessanter, sodass sich Katsuya mit seinem Mund nach oben über die dünne Haut am Schlüsselbein schlich, weiter zum Hals wanderte und dem Älteren damit eine deutliche Gänsehaut verschaffte. Die Hand des Brünetten, die sich in seine wilde Mähne verirrt hatte, verleitete Jonouchi kurz zum Schmunzeln und ließ seine frechen Gedanken zu Taten werden. Verheißungsvoll öffnete er seinen Mund und ließ seine Lippen über die helle Haut wandern nur, um direkt darauf seine Zähne darin zu versenken und sich kurz daran festzusaugen. Sofort reagierte der Firmenchef auf den Schmerzreiz und zog im Affekt an den blonden Haaren, sodass sein Peiniger von ihm ablassen musste. Jedoch zu spät, denn es war bereits eine deutliche Rötung zu erkennen, die ihm für einige Tage ein Liebesmal bescheren würde.   „Was erlaubst du dir?“, fuhr der Brünette ihn harsch an, da er dieser Art von Markierungen nichts abgewinnen konnte. Doch statt einer Antwort, bekam er nur ein verschwörerisches Grinsen von seinem Gegenüber, was ihm nicht so ganz gefallen wollte. Zufrieden besah sich Jonouchi wiederum die dunkle Stelle an Kaibas Hals, die auch der Kragen seines heißgeliebten schwarzen Oberteils in den kommenden Tagen nicht mehr verdecken konnte.  „Dir gefällt mein kleines Souvenir nicht?“, grinste er ihn überlegen an und erntete dafür ein unerfreutes Grummeln von seinem Gegenüber, der diese Tatsache nicht mehr ungeschehen machen konnte. „Zu schade, es steht dir nämlich ausgezeichnet. Leider ist es in ein paar Tagen schon wieder verschwunden. Also sei nicht so stur und nimm es wie ein Mann“, zog er den Brünetten auf, da er insgeheim wieder an die pikierte stolze Prinzessin denken musste, die Kaiba gerade erneut mimte.    Der Griff in seiner blonden Mähne lockerte sich wieder und gab ihm seine Bewegungsfreiheit zurück. Diese nutzte er sofort, um sich abermals zu der gerade malträtierten Stelle zu lehnen, mit seiner Zunge entschuldigend darüber zu fahren und einen zarten Kuss darauf zu platzieren, der den Drachen wieder beschwichtigen sollte. Es war wahrlich eine ungewöhnliche Art der Drachenzähmung, aber sie zeigte dennoch Wirkung, denn selbst der Firmenchef wusste, dass es keinen Gewinn brachte, sich über Vergangenes zu echauffieren. Mit einem verzückten Grinsen auf den Lippen schmiegte sich Jonouchi enger an den Körper des anderen und ließ seine Hand auf dessen Brust verweilen. Dass auch Kaibas Herz einige Takte schneller schlug als üblich, verbuchte er dabei als kleinen Sieg für sich. Als er kurz darauf wieder die kühle Hand des anderen in seinem Haar spürte, ließ er sich zu einem kleinen Seufzer hinreißen und genoss diesen Moment der Ruhe. Kurz darauf wanderte Jonouchis Hand flüchtig über den Körper des Älteren und fand ihr Ziel dabei am Bund von dessen Pyjamahose, unter dem die flinken Finger teilweise verschwanden. Damit hatte er die Aufmerksamkeit des anderen wieder zielsicher auf sich gelenkt, der ihn dafür direkt ermahnte.   „Ganz schön dreist, was du hier veranstaltest, Bonkotsu. Pass lieber auf, dass du dir nicht die Finger verbrennst“, drohte er dem Jüngeren, erhielt darauf jedoch keine Reaktion. Gut, keine Antwort war ja bekanntlich auch eine Form der Kommunikation. Allerdings war es etwas zu wenig in Anbetracht ihrer vorangegangenen Handlungen. Dafür bemerkte der Brünette den gleichmäßigen Atem an seinem Hals, wo es sich der Blonde offenbar sehr gemütlich gemacht hatte. „Jonouchi?“, hakte er erneut nach, doch wieder folgte keine Reaktion. „Das darf doch nicht wahr sein. Von wegen keine halben Sachen“, resignierte Kaiba, nachdem er einen flüchtigen Blick zum Blonden riskiert hatte. Dieser war doch tatsächlich mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen in einem Moment der absoluten Glückseligkeit ungeniert eingeschlafen und das zu allem Überfluss auch noch auf dem CEO der Kaiba Corporation. Wie sorglos konnte man eigentlich sein und dann auch noch in so einer pikanten Situation?    Zugegeben, die Avancen, die er ihm gemacht hatte, waren ein unverhoffter Genuss und nur zu gern hätte er herausgefunden, was der Blonde noch alles aufgefahren hätte. Jedoch würde er das heute Nacht wohl nicht mehr in Erfahrung bringen können, denn die Versuche, den Schlafenden doch noch wach zu bekommen, scheiterten allesamt. Der einzige Vorteil lag darin, dass der Brünette so seine Neugier ausgiebig befriedigen und den begehrlichen Körper des anderen in aller Seelenruhe erkunden konnte. Ohne Umschweife fuhr er direkt zu dessen Lendengegend und verirrte sich zu der Stelle, die ihn bereits beim Diebstahl der Jeans gereizt hatte. Als er über Jonouchis Beckenknochen wanderte und gerade die Fingerspitzen unter den Bund seiner Unterhose bewegte, suchte sich der Jüngere jedoch eine neue Schlafposition und schob sein Bein zwischen die des Firmenchefs, um sich näher an den warmen Körper unter der Decke kuscheln zu können. Dass auch dieser nun einige Dinge deutlicher spüren konnte, bescherte ihm eine leichte Röte um die Ohren, die größtenteils daher rührte, dass die Handlungen des Blonden so unbedarft von statten gingen, während er selig schlummerte. Es hatte wohl einfach nicht sein sollen.   Kurzum beendete er seinen nächtlichen Streifzug, um weiteren Überraschungen aus dem Weg zu gehen, und legte seine ruhelose Hand zurück in die blonde Mähne, durch die er einige Male streichelte. Einen wohligen Seufzer erhielt er daraufhin als Bestätigung des Gefallens.  „Was habe ich mir da nur eingebrockt“, resignierte der Firmenchef aufgrund der momentanen Situation, konnte sich ein kurzes Schmunzeln jedoch trotzdem nicht verkneifen. Interessant würde es auf jeden Fall am nächsten Morgen werden, wenn der Jüngere in seinen Armen die verträumten Augen aufschlagen würde. Spätestens dann würde Kaiba die Möglichkeit zu einer Revenge erhalten und er hatte noch die ganze Nacht Zeit, diese haargenau zu planen.   To Be Continued… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)