Lass mich nicht los von PanicAndSoul (Vorgeschichte zu Zimtsterne) ================================================================================ Epilog: Geliebt --------------- Als ich nach Hause kam, wartete Takeru bereits auf mich. Ich hatte meine Pläne, von hier fortzugehen vor einigen Tagen mit ihm besprochen. Er hatte zwar Verständnis gezeigt, aber irgendwie war es trotzdem seit dem komisch zwischen uns. „Hey.“, begrüßte ich ihn und ging ins Wohnzimmer, wo er auf dem Sofa saß. „Hallo.“, sagte er und lächelte mich an. „Wie war es mit Mimi?“, fragte er und ich ließ mich neben ihm nieder. „Ganz gut, sie versteht mich.“, gab ich zurück. „Hm.“, war seine Antwort. Eine Weile wartete ich, ob er noch mehr sagen würde, so, wie ich es die ganzen letzten Tage tat. Ich wartete, dass er ausrasten würde, es mir ausreden wollen würde, oder irgendeine Reaktion zeigte. Doch auch dieses Mal kam nichts. Ich wollte mich bereits wieder vom Sofa erheben, um ins Badezimmer zu gehen, da spürte ich, wie sich seine Hand um mein Handgelenk legte und er mich festhielt. Verwundert sah ich zu ihm, seine Augen waren direkt auf mich gerichtet und sein Blick veranlasste mich dazu, mich wieder neben ihn zu setzen. „Ich habe noch einmal darüber nachgedacht, dass du gehen willst.“, begann er. Ich nickte und wartete, was er dazu zu sagen hatte. „Was hältst du davon, wenn ich mitkomme?“, fragte er. Im ersten Moment war ich einfach nur sprachlos. Mein Herz begann zu rasen und in Gedanken malte ich mir bereits unsere gemeinsame Zukunft aus. Ein Neubeginn. Takeru unterbrach meine Vorstellungen indem er weitersprach: „Natürlich ginge es nicht sofort, ich müsste noch einiges regeln. Aber du könntest schon einmal nach Deutschland fliegen und wenn du dich eingewöhnt hast, dann komme ich nach.“ Ich wollte sofort: Ja, natürlich! schreien. Aber dann sah ich ihm in die Augen. Und in diesem Moment schaute er mich wieder mit diesem Blick an, der so voller Mitleid war, dass sich etwas tief in mir regte. In den letzten Monaten hatte ich mich immer gefühlt, als wäre ich ein kaputter Gegenstand, der Zeit bräuchte, um zu heilen, wenn er mich so angeschaut hatte. Und grade jetzt wollte ich mich nicht mehr so fühlen. Ich wollte neu anfangen. Ich nahm seine Hand in meine und verschränkte unsere Finger miteinander. „Takeru, ich liebe dich. Und das wird sich wahrscheinlich niemals ändern. Aber du musst mich das alleine machen lassen. Sonst werde ich es nie schaffen, neu anzufangen.“ Ich spürte, wie meine Worte etwas in ihm zerbrachen. Und was ich noch viel deutlicher spürte war, wie meine Worte mein Herz zerbrachen. Ein Jahr nach dem Unfall   Als ich im Flugzeug saß, kramte ich in meiner Tasche nach meinem Buch. Plötzlich stockte ich, als ich einen zusammengefalteten Brief entdeckte.   Hikari, Ich wollte nie, dass du so einen Schmerz durchleben musst. Niemand möchte, dass der Mensch, den man liebt, so etwas erleidet. Aber du sollst wissen, dass ich dich immer lieben werde und dass ich eines Tages, wenn du dazu bereit bist, zu dir zurückkehre. Bitte lerne wieder, dein Leben zu leben. Lerne dir selbst zu vergeben. Bis du dich wieder lieben kannst, liebe ich dich für dich mit. Du hast keine Schuld an dem, was passiert ist. Vergiss das bitte nie. Dein Takeru   Hinter dem Brief entdeckte ich noch einige Fotos. Es waren Bilder von uns als Kinder, als Jugendliche, als Paar. Von meinen Freunden. Und von mir und Tai. Tränen stiegen mir in die Augen und das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit ließ ich ihnen wieder freien Lauf. Ich brauchte diesen Neubeginn. Doch das bedeutete nicht, dass es das Ende war. Mir standen nun alle Möglichkeiten offen, das konnte ich fühlen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)