The other Side von Pragoma ================================================================================ Kapitel 3: Weißer Reißzahn -------------------------- "Deidara du hast Besuch", tönte es aus der Küche und mit etwas wackligen Schritten, aber dennoch recht elegant kam ein großer schwarzhaariger Mann in das Zimmer, sein Gesicht hatte leichte Brandstellen, die schon fast verheilt wirkten. Seine Augen waren schwarz wie die dunkelste Nacht und dennoch sah man in ihnen großen Stolz. "Deidara", hauchte der Mann etwas schwach und musste sich erstmal an dem kleineren Rotschopf abstützen. Deidara hob den Kopf, gab Naruto das Buch nun ganz in die Hand und stand rasch auf, als er Itachi sah."Was hast du jetzt wieder gemacht?", schaute er besorgt den schwarzhaarigen an, schüttelte dabei nur unwirsch den Kopf und tadelte ihn an, wie ein kleines Kind.Das war also einer dieser Uchihas, dachte sich Naruto, doch so recht verstand er nicht, warum dieser als Vampir so zahm war? Was zum Geier ging hier eigentlich vor? "Mich hat es nicht so schlimm wie Sasuke erwischt. Madara ist richtig sauer geworden, als mein Bruder gestern mit der Bitte kam", sagte Itachi trotz der leichten Schmerzen gefasst und setzte sich erstmal. Erst dann sah er Naruto und funkelte ihn zornig an. "Was hat...", fauchte er wütend, funkelte den Blonden mit roten Augen an und wollte ihn schon an die Gurgel springen. "Keine Panik, der ist harmlos und auch kein Lykaner", sagte Sasori ruhig und setze sich sicherheitshalber zwischen die beiden. Naruto wäre fast vom Sofa gesprungen als dieser Itachi ihn so ansah, war gefasst von diesem angegriffen zu werden und krallte sich daher in eines der Kissen. "Was geht hier eigentlich vor und woher kennt der mich?" Moment mal, wer der etwa dieser Kater, das konnte doch unmöglich sein, das war doch in seiner Welt? Lykaner ... das waren Werwölfe, soweit er wusste. Himmel nein, er musste unbedingt das Buch lesen, anderenfalls würde er wohl noch durchdrehen. "Und was ist er dann?", fragte Itachi wieder etwas gefasster nach und schaute Naruto immer noch verachtend und angewidert an. "Na ein Junge, der das Pech hat einen Dämon in sich zu tragen. Er hat ein Sigel auf dem Bauch, was man jetzt ganz toll sehen kann", sagte Sasori kühl und nippte ruhig an seiner Tasse Tee. Sigel auf dem Bauch ... woher? Naruto sah an sich herunter, raffte rasch sein Shirt wieder herunter und gab einen knurrenden Laut von sich. "Das ist kein Pech, das ist wahres Glück, welches mir schon öfter den Arsch gerettet hat", erwiderte er patzig. "Glaub mir, sowas ist kein Glück, besonders wenn die gebannte Seele sehr stark ist und man sie nicht kontrollieren kann", mahnte der Rotschopf Naruto, nippte wieder ruhig an seinen Kaffee. "Wo habt ihr den denn aufgegabelt?", mischte sich auch nun Itachi kühl ins Gespräch ein und sah immer noch abschätzend auf den blonden Jungen. "Im Schrein", beantwortete Deidara die Frage des Schwarzhaarigen, nahm sich seinen Tee, der bereits kalt war und rührte etwas Zucker rein."Warum willst du das wissen?" "Weil er von nichts eine Ahnung hat", sagte Itachi ruhig, doch sein Blick hafte immer noch misstrauisch auf dem blonden Jungen. "Ich glaube ich sollte wieder gehen, bevor Madara wieder merkt wo ich war." Der Schwarzhaarige erhob sich und starrte ein letztes Mal verachtend auf Naruto, bevor er zurück in die Küche ging, um sie zu verlassen. Madara, wie er diesen Idioten hasste. Deidara gab nur einen undefinierbaren Laut von sich, dann stellte er den Tee ab und folgte Itachi in die Küche."Wie schlimm ist es wirklich, also wegen Sasuke?", fragte er leise und schloss hinter sich die Tür. "Na ja, er ist gestern ziemlich frech geworden und Madara hat ihn ziemlich zugerichtet. Er hat ihn in den Kerker gesperrt und ein Arm und Bein abgeschlagen, das nette Spiel mit der Sonne musste er auch ertragen. Im Moment weigert er sich aber auch Blut zu trinken, weswegen seine Wunden nur langsam heilen", sagte Itachi kalt, zitterte aber leicht vor Zorn auf das Familienoberhaupt und ballte knurrend die Fäuste. Das klang übel und sofort schwang etwas wie Mitleid in Deidaras Blick mit."Er wird aber doch wieder gesund, oder?" Sasuke musste demnach wirklich über die Stränge geschlagen haben, wenn Madara ihn sogar dem Sonnenlicht ausgesetzt hatte. Was hatte er nur wieder angestellt? So ganz verstand er es nicht und ehrlich gesagt, er wollte es auch gar nicht. "Na klar wird er", sagte Itachi sanft und sah lächelnd auf den Blonden. Kurz seufzte er, streichelte die Wange des Jüngeren sanft. "Darf ich, ich brauche es leider", hauchte er etwas heiser, nahm die Hand des Blonden und küsste sie sanft. Deidara entwich ein Seufzen, eines, das darauf hindeutete, dass er erleichtert war. Kurz zuckte er aber beim Berühren seiner Wange, zitterte leicht beim Nehmen seiner Hand und sah Itachi scheu an. "Nimm nur ... dir geht es offensichtlich auch nicht so gut", nickte er schwach und drehte den Kopf leicht weg. "Tut mir leid", hauchte er leise, leckte sanft über Deidaras Schlagader an der Hand und zeigte seine Fangzähne. Vorsichtig bohrten sich Itachis Zähne in die weiche Haut und er saugte leicht und doch etwas gierig an dem Blonden. Lange konnte er es nicht mehr genießen, diesen herrlichen Geschmack von Blut, von Deidaras Blut und doch musste er sich zügeln. Bald ließ er ab von Deidara, leckte über die Bissstelle und küsste sie zart. Schnell schlossen sich die Wunden des Schwarzhaarigen und er sah wieder in alter Gestalt auf den Jüngeren. "Danke", sagte er ruhig, leckte sich das restliche Blut von den Lippen. Deidara kniff die Augen zusammen, er kannte das zwar schon, aber ganz ohne Schmerzen ging es dann doch nicht vonstatten. Es brannte leicht, als er zu saugen begann, alles drehte sich leicht und Deidara wurde kurz schwarz vor Augen. "Schon in Ordnung", nickte er schwach, lächelte Itachi an und sah, dass dieser wieder ganz normal vor ihm stand. "Ich denke, du solltest dann gehen", murmelte er leise und deutete damit nur an, dass es besser sei, dass er sich hinlegen sollte. "In Ordnung", sagte Itachi sanft, grinste frech und küsste für einen kurzen Augenblick die Lippen des Blonden. "Lass dir von Sasori Tee kochen, das kann er ziemlich gut", hauchte er gegen die noch bebenden Lippen, wurde langsam zur schwarzen Katze. Maunzend sah er auf den Blonden, dieser öffnete ihn die Tür und er huschte raus in die Nacht. Deidara torkelte leicht benommen aus der Küche, setzte sich erst einmal wortlos auf das Sofa und lehnte sich mit dem Kopf in den Nacken legend zurück. "Er hat Sasuke der Sonne ausgesetzt", nuschelte er leise und öffnete danach wieder die Augen, setzte sich vor und nahm sich noch etwas von dem Tee. Sasori schloss nur die Augen, nahm sich Deidaras Hand und seufzte leicht. Kurz stand er auf und holte einen Verband, den er auch sofort dem Jüngeren umband. "Ich mach gleich noch etwas Tee", sagte der Rotschopf ruhig. Naruto starrte geschockt auf Deidaras Handgelenk. "Er hat dich gebissen?" Er konnte es nicht fassen, vor allem, weil keiner eingeschritten ist. "Es ist in Ordnung, das passiert öfter", versuchte Deidara in zu beruhigen und lächelte schwach. "Deidara wird nicht dadurch zum Vampir, auch wenn Itachi ein Reinblüter ist, aber nur Madara hat diese Fähigkeit. Na ja, solange er lebt", sagte Sasori ruhig und verband die Hand fertig, bevor er wieder aufstand, neuen Tee aufsetzte und dem Blonden etwas zum Knabbern brachte. Naruto nickte verstehend, auch wenn er sich fragte, wie die anderen Vampire dann entstanden waren. Einer konnte wohl kaum einen ganzen Clan zusammen gebissen haben, das würde bedeuten, dass keiner reinblütig wäre. "Zerbrich dir nicht den Kopf", murmelte Deidara leise, der sehr wohl merkte, dass es bei dem Blondschopf mächtig arbeitete. "Vampire können auch, wie Menschen, durch eine Mutter geboren werden, deswegen nennt man sie auch Reinblüter. Viele dinge die über sie erzählt werden Stimmen nicht. Die Sache mit dem Knoblauch zum Beispiel ist der dümmste Mist und auch das mit dem Holzpfahl ist nicht richtig", erklärte Sasori ruhig und stellte den Beiden ein paar Kekse hin. Naruto blinzelte verwirrt. Wie konnte man sie dann töten, wenn nicht mit dem Pflock? "Und was bringt sie um, nur Sonnenlicht oder was?" Naruto musste zugeben, dass er wohl zu viel las, dass er sich von Büchern hatte hinreißen lassen, anders zu glauben. Nun wurde er eines Besseren belehrt und wirkte noch immer verwundert. "Na ja, nicht nur Licht, sie sterben auch, wenn du ihnen den Kopf abschlägst und, wenn sie das Blut von Madara trinken. Ansonsten haben sie fast keinen Schwachpunkt", sagte Sasori ruhig, stand wieder auf, um den neuen Tee zu holen. Fast keinen Schwachpunkt? Das klang komisch, wenn nicht sogar absurd. Seufzend nahm sich Naruto seinen Tee, nippte wieder von ihm und sah Sasori eingehend an."Ich versteh nicht, warum sich alle vor ihnen verstecken? Wenn alle so zahm wie dieser Itachi sind, dann versteh ich diese ganze Aufregung nicht." "Wer sagt denn, dass alle wie Itachi sind, es gibt nur ihn und sein Bruder, die man als zahm bezeichnen kann. Jedenfalls zu uns, zu anderen sind sie die Monster, die man so sehr fürchtet, die ihre Zähne in deinen Hals rammen und dich bis auf den letzten Tropfen Blut aussaugen", sagte Sasori ernst, schloss wieder für einen Moment die Augen und hörte schon in der Ferne den ersten Schrei. "Wie kommt es, dass sie in meiner Welt gelandet sind? Ich bin mir sicher, dass dort eine Katze mit roten Augen war. Ich hab sie selber gesehen und mein Sensei hat sie gefangen." Die Frage brannte sich erneut tief in den Blonden ein, er wollte wissen, wie es sein konnte, da sich zwei Welten mischten. "Wer sagt denn das es zwei Welten sind, vielleicht ist es eine. Ansonsten kann ich mir dein Buch nicht erklären und eine Katze mit roten Augen, hast du doch gerade gesehen", sagte Sasori ruhig und nippte an seinen Tee. Von wegen eine, wenn es eine wäre, wo waren dann seine Freunde? "Es müssen zwei Welten sein. Immerhin fehlen meine Freunde. Ein rosahaariges Mädchen, ein schwarzhaariger Junge, zwei Sensei und diese sind braun und grauhaarig. Iruka und Kakashi." Deidara verschluckte sich fast an seinem Tee, er klopfte sich auf die Brust und sah Naruto ungläubig an. Auch der Rotschopf starrte ungläubig auf den blonden Jungen. Hatte er gerade Kakashi gesagt? "Du kennst den weißen Reißzahn?" Naruto schaute Sasori an, als würde dieser vom Mond abstammen."Sicher kenne ich Kakashi, er ist mein Sensei und hat zusammen mit mir diesen Kater gefangen. Er wollte sie zu Tsunade bringen. "Hä zu wem?" "Na zum Hokagen", antwortete er Deidara. Dieser schaute nur verwirrt und räusperte sich. "Unser Hokage ist männlich und dazu ziemlich von sich eingenommen. Sein Name ist Nagato ... ab und zu nennt er sich aber auch Pain." "Und er ist schuld, dass der Uchiha Clan auf uns losgeht. Nagato hat das Bündnis gebrochen und jetzt ist Madara ziemlich sauer deswegen", sagte Sasori ruhig und nahm einen weiteren Schluck von seinen Tee. Naruto nahm sich rasch sein Buch vom Tisch, blätterte wie blöde in diesem herum und suchte nach einigen Hinweisen."Und was hab ich damit zutun? Ich weiß immer noch nicht, warum ich hier bin?", murrte er beim Lesen vor sich hin. Sasori zuckte nur unwissend mit der Schulter, er wusste einiges, aber gleich alles nun auch wieder nicht. "Vielleicht haben dich die Vampire hier hergeholt, wer weiß." Hmm schon klar, und morgen würde es mitten im Hochsommer schneien. Naruto seufzte kurz nach seinen ironischen Gedanken, dann legte er das Buch weg und stand auf. "Ich würde gern schlafen, ich bin doch etwas müde", antwortete er, ging gar nicht auf die Vampire weiter ein und sah stattdessen Deidara an."Du kannst in meinem Zimmer schlafen, ich schlafe dann hier unten", führte er den Wirbelwind die Treppen rauf. Kopfschüttelnd sah ihnen Sasori nach, aber es war schon merkwürdig. Warum war dieser Junge hier, Itachi schien ihn nicht zu kennen, aber er hatte etwas mit diesen Uchihas zu tun. "Hier kannst du schlafen.", öffnete Deidara oben die Tür zu seinem Zimmer, machte das Licht eben noch an und sah Naruto warnend an."Schlaf gut und lass die Fenster zu!" Der Blonde nickte nur und Deidara ging wieder runter. "Etwas merkwürdig findest du nicht auch", sagte Sasori als Deidara zurück ins Wohnzimmer kam. Der Angesprochene setzte sich, dann nahm er das Buch zur Hand und sah es sich genauer an."Komisch ist es wirklich. Ich versteh nur nicht, wie es sein kann, dass er Kakashi kennt. Sollte er wirklich aus einer anderen Welt kommen, dann müsste er dort schon um die 3000 Jahre alt sein und das müsste doch auffallend sein." "Kakashi ist ein Halbblut, vielleicht reicht das aus, um so alt zu werden", sagte Sasori ruhig und nippte nochmal an seinen Tee. "Aber warum ist dieser Junge hier, das würde mich eher interessieren." "Vielleicht um die Menschheit zu retten?", zuckte Deidara mit den Schultern, kuschelte sich unter der Wolldecke ein und zog die Beine nahe an seinen Körper. Sasori legte den Kopf leicht schief und dachte eine Weile über diesen Gedanken nach. "Vielleicht", sagte er ruhig und sah sich nochmal das Buch von Naruto an. Deidara sagte vorerst nichts mehr, legte sich stattdessen hin und versuchte etwas Schlaf zu bekommen. Auch der Rotschopf stand auf, wuschelte den Blonden nochmal durch die Haare und ging nun selber ins Bett. "Bis morgen, Deidara", sagte er noch, löschte das letzte Licht und ging hoch zum Schlafen. "Nacht, Sasori", kam es noch leise gemurmelt vom Sofa, ehe Deidara ganz einschlief und sich in sein Kissen mümmelte. ⁓ ⁓ ⁓ ⁓ ⁓ ⁓ Draußen vor dem Haus stand ein schwarzer Kater, verschmolz regelrecht mit der Dunkelheit um sich herum. Stumm starrte er aufs Haus, maunzte kurz auf und schlich sich durch die dunklen Gassen, zuckte immer wieder zusammen bei einem lauten Schreien, ging aber dennoch weiter. Er schlich durch die Wohnsiedlung und durchstreifte einen Wald, doch die Bäume wirkten alle so, als seien sie tot, jedes Leben schon längst aus ihnen gewichen. Erst vor einem großen Haus blieb der Kater stehen. Die Tür öffnete sich und eine besorgte Frau trat aus dieser heraus."Itachi, da bist du ja endlich. Ich habe mir schon Sorgen gemacht. Seh ja zu, dass du reinkommst", wies sie ihren älteren Sohn an, dann trat sie zurück ins Haus und schaute noch kurz nach ihrem jüngeren, der immer noch nichts essen wollte. "Ist gut", sagte der Kater ruhig und tappte in Ruhe ins Haus. Er ging durch einen großen Flur, der sehr kahl wirkte und außer den Schiebetüren, die schon trist wirkten. Still ging er in einen großen Raum, wo auch sein Bruder saß. "Wie geht es dir?", fragte er sanft nach, doch sein Bruder antwortete nicht. Sein Bruder war immer noch schlimm geschändet, sein Gesicht war stark verbrannt, roch sogar nach verbrannten Fleisch und man erkannte kaum sein Gesicht. Aber wenigstens hatte er seine Glieder wieder alle beisammen. "Er muss etwas essen, anderenfalls wird er nicht gesund", schob Mikoto die Tür auf, hinter sich wieder zu und sah ihre beiden Söhne besorgt an."Wenigstens scheint es dir wieder besser zu gehen", wandte sie sich mit einem Lächeln an Itachi. "Ja, mir gehts ganz gut", sagte Itachi kühl und nahm langsam wieder seine alte Gestalt an. Sah betroffen auf seinen Bruder. "Du musst was essen, daran kommst du nicht vorbei", mahnte ihn Itachi doch dieser zeigte weiter kein Interesse. Mikoto machte sich Sorgen um ihren jüngsten Sohn. Wie konnte sie ihn nur dazu bringen etwas zu essen."Sasuke bitte, du musst etwas essen." "Nein", knurrte dieser kalt, wollte nichts essen, fand den Gedanken einfach widerlich dieses Blut zu schlürfen. Er wäre lieber ein Mensch, sogar ein dämlicher Lykaner wäre er lieber. Die hatten es einfacher, sie konnten bei Tageslicht umhergehen und wurden nur bei Vollmond zu Monstern. Seufzend erhob sich die Mutter der beiden, sah noch einmal verzweifelt auf ihren Jüngsten und verließ dann das Zimmer.Es tat weh ihn so zu sehen, dass er verdrängte, was er war und er sich lieber den Tod wünschte, als etwas zu trinken. Seufzend sah Itachi seiner Mutter nach, gleich würde sie weinen, nur wegen seinen Bruder. Aber er würde es auch, wenn er es noch könnte, schließlich wünschte sich Sasuke den Tod. "Du solltest wenigstens etwas trinken, nur ein bisschen, damit Mutter nicht weint und Madara wieder austickt", sagte der Ältere ruhig und gefasst. Doch der Jüngere knurrte bloß, fluchte laut und warf den kleinen Tisch vor sich um. Das Glas mit der für ihn lebensspendenden Flüssigkeit zerbrach am Boden und verteilte sich im Raum. "Dann trink wenigstens das Blut von Tieren", versuchte es Itachi weiter, doch als Antwort bekam er nur die Scherben des Glases ins Gesicht geworfen. "RAUS!", schrie der Jüngere, wollte endlich seine Ruhe haben und der Ältere ging auch, wischte sich die kleinen Blutstropfen aus dem Gesicht und verließ das Zimmer. Mikoto zuckte zusammen, sie hatte aus dem angrenzenden Zimmer alles gehört und blickte stumm mit Tränen im Gesicht aus dem Fenster.Warum ließ sich Sasuke nicht helfen, verweigerte die Aufnahme von Blut? Warum verabscheute er sich selbst so? Sie verstand es nicht, gab sich die schuld etwas falsch gemacht zu haben. Genervt ging Itachi durch den Flur, suchte erstmal seine Mutter, die er auch in der Küche weinend fand. "Es ist nicht deine Schuld", sagte er sanft zu seiner Mutter, legte tröstend die Hand auf ihre Schulter und setzte sich neben ihr an den Tisch. "Sasuke ist nur wegen der jetzigen Situation einfach verwirrt, das ist alles." Schluchzend vergrub die junge Frau den Kopf an Itachis Brust, krallte sich an ihm fest und wollte sich nicht beruhigen."Ich hasse Madara und sowas schimpft sich Vampir. Er ist grausam und hat nicht das Recht, so mit uns umzugehen." "Nein, das hat er nicht, aber wir haben auch keine Wahl", sagte Itachi verärgert, drückte seine Mutter sanft an sich, um ihr so Trost zu schenken. Sein Vater konnte dies jetzt nicht tun, musste bei ihrem Oberhaupt sein und Sasukes Benehmen ausbaden. "Ich wünschte es würde ihm endlich jemand den Gar ausmachen, diesem Scheusal den Hals umdrehen, aber das wird wohl nie passieren", löste sie sich schließlich und schaute beklemmt aus dem Fenster. "Auch Madara hat eine Schwäche, wir müssen sie nur finden. Aber zuerst muss ich dafür sorgen, dass Sasuke wieder den Sinn seines Lebens findet", sagte der Schwarzhaarige ruhig, hörte leise, dennoch kräftige Schritte im Flur. "Vater ist wieder da", sagte er kühl und starrte zur Tür. Mikoto lächelte schwach, sah ebenfalls als ihr Mann zurückkehrte zur Tür und sah ihn schweigend an. Sie hatte nicht das Recht zuerst zu sprechen, das war ihm bestimmt und so wartete sie ab, was Fugaku zu sagen hatte. "Sasuke hat großen Mist gebaut, Madara ist wirklich wütend und er wird ihn morgen weiter bestrafen", sagte der Mann kühl und recht geschafft. Er hatte so einiges versucht, um die Laune des Oberhauptes wieder zu besser, aber es hatte alles nichts gebracht. Entsetzt sah Mikoto ihren Mann an, erneute Tränen flossen und sie zitterte am ganzen Leib."Will er den Jungen umbringen? Das bringt doch nichts, das wird Sasuke morgen nicht überstehen." "Was bildet sich der Kerl ein?", knurrte Itachi und wurde schon mahnend von seinen Vater angeschaut. "Ich weiß nicht genau, was er gemacht hat, aber Sasuke weiß, dass er sich nicht mit Madara anlegen darf", sagte Fugaku streng und drückte seine Frau an sich. "Ja, aber ...", setzte der Schwarzhaarige erneut an, doch sein Vater schüttelte seinen Kopf. Mikoto hielt sich die Ohren zu, war auf einen Streit gefasst und wollte diesen nicht hören, schlimm genug, dass Sasuke nichts mehr essen wollte, da wollte sich nicht noch lautes Geschrei im Haus.Sie lehnte sich dennoch an ihren Mann und hielt sich noch immer zittrig an diesem fest. "Itachi, geh bitte nochmal zu deinen Bruder und bring ihn dazu was zu trinken", sagte Fugaku ruhig und streichelte seiner Frau sanft über den Kopf. Itachi gehorchte und ging zu seinem Bruder, versuchte es erneut, doch dieser ließ sich einfach nicht überzeugen. Seufzend schaute Mikoto ihrem ältesten Sohn hinterher, dann aber schloss die Augen und wusste, dass Sasuke erneut nichts trinken würde."Wenn ihm doch nur jemand helfen könnte", murmelte sie leise und seufzte schwermütig aus. "Wir könnten ihn eine Frau suchen, vielleicht hilft das", sagte der Mann sanft, irgendwie musste er seinen Sohn zum Trinken bewegen. Schwach lächelnd hob sie den Kopf und blickte Fugaku an."Vielleicht, aber ob das etwas hilft. Er ist doch immer so verwöhnt." "Wir sollten es wenigstens versuchen", sagte er aufmunternd zu seiner Frau und drückte sie wieder sachte an sich. "In Ordnung", lächelte sie zurück und schmiegte sich an ihren geliebten Ehemann. "Lass uns woanders hingehen und ein paar Pläne schmieden. Schließlich wollen wir unseren Sohn helfen eine Freundin zu finden", sagte Fugaku und führte seine Frau in das etwas geräumige und recht gemütlich wirkende Wohnzimmer. Der einzige Ort im Haus der nicht erdrückend wirkte. Mikoto nickte, folgte ihrem Mann in das Nebenzimmer, setzte sich auf die großzügige Couch und sah ihn gespannt dabei an. "Hm, nicht gerade einfach, jemanden für Sasuke zu finden. Wir wissen leider nicht auf was er so steht", fing der Mann an, ging erstmal ein paar Schritte, setzte sich aber bald neben seine Frau. "Und wenn wir diesbezüglich Itachi fragen? Die beiden verbringen doch so viel Zeit miteinander", kam es leise von Mikoto. "Ich hoffe auch, dass er es weiß. Itachi?", rief Fugaku durch das Haus und sein ältester Sohn kam in den Raum geschlurft. Es war auch kein Wunder, sein kleiner Bruder war so stur und die morgige Tortur würde schlimmer ausfallen für ihn. "Was ist denn?", fragte er etwas patzig nach, tat dies aber nicht mit Absicht. "Dein Vater möchte dich etwas wegen Sasuke fragen. Sei also bitte ein wenig netter, ja", bat Mikoto den Älteren ihrer Söhne und lächelte. "Tut mir leid, aber der macht mir gerade das leben schwer", sagte Itachi wieder etwas gefasster und wollte gar nicht wissen, was sein Vater wissen wollte. "Also wir wollen Sasuke neuen Lebensmut schenken und ihn deswegen eine Freundin suchen", sagte der Familienvater gefasst, wunderte sich aber, warum Itachi so verdattert und verblüfft guckte. Itachi schluckte, dachte sich den Rest, den sein Vater wissen wollte. Aber sollte er ihn wirklich sagen, dass der Kleine nicht gerade normale Vorlieben hatte. "Ähm, ja schön, aber dabei helfen kann ich euch auch nicht. Ich weiß es selber nicht, auf was Sasuke sein Auge immer wirft", sagte Itachi zwar gefasst, aber dennoch war er leicht nervös. Mikoto seufzte bezüglich Itachis Worten."Schade, ich hatte gedacht, du wüsstest etwas mehr über ihn." Wie sollten sie das also schaffen, wenn nicht mal Itachi wusste, was Sasuke an Frauen bevorzugte und was nicht. "Ihr solltet ihn etwas Zeit lassen, ich glaube, er hat sich bald wieder gefangen und benimmt sich normal. Er hat auch etwas gegessen", sagte Itachi in ruhigen Ton und hoffte, dass seine Eltern nun wieder Hoffnung mit ihren jüngsten Spross hatten. "Er hat gegessen?" Mikoto spitze die Ohren, sah Itachi streng an und hoffte, dass dieser sich keinen Scherz erlaubte, nur um sie zu beruhigen. "Ja, zwar nicht viel, aber immerhin fast ein halbes Glas", sagte ihr ältester Sohn ehrlich. Mikoto lächelte, es freute sie diese zu hören."Dann wird es auch wieder gesund und das ist es, was zählt." "Ja, aber wir sollten ihn in Ruhe lassen, sonst bockt er gleich wieder", sagte Itachi ruhig und verbeugte sich kurz vor seinen Eltern. "Ich werde jetzt gehen und noch etwas lesen." "Tu das, mein Sohn." Mikoto war froh und sie würde jetzt sicher nicht nach Sasuke sehen, lieber befolgte sie einmal den Rat ihres Sohnes und ließ ihn vorerst gehen. Itachi ging aus dem Wohnzimmer, hinauf auf sein Zimmer und las in Ruhe sein Buch weiter. Kurz schoss ihm wieder dieser blonde Junge durch den Kopf, der bei Deidara und Sasori war. Irgendwoher kannte er ihn, aber woher? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)