Warum Eigentlich Noch Liebe? von tobiiieee (Inspiriert von "Love Sux") ================================================================================ Kapitel 2: Lalalalala Lüge -------------------------- ~ Vorher ~ You tell me what I want, what I wanna hear Make me believe in magic, then disappear Sephiroth eilte in die Eingangshalle des Hauptquartiers, wo er Doe in seiner blauen Uniform direkt ausmachen konnte. „Sorry, sorry, sorry“, sagte er, bevor Doe überhaupt zu Wort kommen konnte. „Ich weiß, ich bin zu spät, das Meeting dauerte länger als gedacht.“            Doe grinste breit. „Ganz ruhig, du sollst ja nicht umkippen.“ Tatsächlich musste Sephiroth erst wieder zu Atem kommen. Gewohnheitsmäßig fuhr er sich über die zusammengebundenen Haare. „Gut siehst du übrigens aus“, sagte Doe wie aus dem Nichts. Sephiroth richtete sich auf und schaute ihm sehr genau in die Augen.    „Lügner“, sagte er. Verschwitzt, außer Atem, unordentliche Haare, eine Uniform, die noch immer zu groß war, weil er anderthalb Jahre fast nur im Bett gelegen und kaum etwas gegessen hatte – unmöglich konnte er gut aussehen. „Du musst es ja nicht infrage stellen“, sagte Doe mit einem Augenzwinkern.        „Was willst du machen?“, fragte Sephiroth. Doe zuckte die Schultern. „Ich dachte, wir gehen einfach ein bisschen. Bewegung, weißt du?“  „Beim Militär herrscht bekannterweise chronischer Mangel an Bewegung“, sagte Sephiroth nickend.     „Sei doch nicht so“, sagte Doe und stupste ihm spielerisch mit dem Ellenbogen sanft in die Seite. „Ich will mir ein bisschen die Stadt angucken, lass mich doch.“ Sephiroth schmunzelte.     Vom Hauptquartier aus war es nicht weit bis zum Schlenderboulevard der Innenstadt. „Was genau willst du dir in der Stadt ansehen?“, fragte Sephiroth auf dem Weg. „Weiß nicht genau“, sagte Doe. „Gucken, ob sich was verändert hat, ob es was Neues gibt ... und ich hätte eigentlich Lust auf ein Eis.“ Sephiroth musste unwillkürlich lachen. „Was gibt es Anfang März Besseres als Eis?“          „Meine Rede“, stimmte ihm Doe zu. You put a knife into my back and try to write your name „Meinst du, es haben überhaupt schon Eisläden geöffnet?“, fragte Sephiroth, mit seinen Blicken den Boulevard absuchend, auf den sie einbogen. Als er keine Antwort erhielt, drehte er sich zu Doe um, und zuckte unwillkürlich zurück, weil der unerwartet direkt vor ihm stand. „Wie siehst du nur wieder aus?“, fragte Doe und strich, ohne eine Antwort abzuwarten, Sephiroths Uniform am Kragen und an den Seiten glatt.  „Ich weiß nicht, was hast du denn vorhin noch gesagt?“     „Das ist ganz unordentlich“, sagte Doe, während er sich um Sephiroth herum bewegte, die Hände nun auf seinem Rücken. Sephiroth seufzte.      „Ja, die Uniform verrutscht jetzt ständig.“   „Lass dir doch ‘ne kleinere Größe geben.“ Doe war mittlerweile wieder vor ihm aufgetaucht. Sephiroth runzelte die Stirn und schaute Doe nur stumm tief in die Augen. „Ist ja gut“, sagte der. „Aber du musst zugeben, da steckte früher mal mehr in deiner Uniform drin. Also ... ähm“, fügte er auf Sephiroths Grinsen hinzu. „Du kannst aber auch alles schmutzig verstehen.“  „Tu so, als ob du’s nicht genau so gemeint hättest“, sagte Sephiroth unbeirrt. „Komm, wir suchen dir ein Eis.“ Er setzte sich in Bewegung und führte den Weg an. So why don’t you just look me in the eyes And say ... „Hinten schlägt das schon wieder unschöne Falten“, sagte Doe; seine Finger fuhren von Sephiroths Seite in Richtung seiner Wirbelsäule. Sephiroth umfasste Does Hand mit seiner eigenen und schob sie sanft weg. „Und daran wird sich auch so schnell nichts ändern, neben deinem Vorschlag gibt es nur eine Möglichkeit: wieder zunehmen.“    „Oder Lösung C“, sagte Doe, der nun endlich aufgeschlossen hatte und auf Sephiroths Höhe mitlief. „Ausziehen.“  „Das hättest du wohl gerne“, lachte Sephiroth.        „Allerdings“, stimmte Doe zu. Sie schafften es etwa eine Sekunde, sich ernsthaft in die Augen zu sehen, ehe sie beide in herzliches Gelächter ausbrachen, das Sephiroth allerdings bald hustend zurückließ.  „Wow, dein Körper ist echt im Eimer, oder?“, fragte Doe. Sephiroth stimmte gezwungenermaßen zu. „Das Husten ist aber schon weniger geworden.“       „Sicher?“, fragte Doe und hob eine Hand an Sephiroths Gesicht. „Nicht, dass du dich erkältet hast, hast du Fieber?“ Sephiroth nahm langsam, aber bestimmt erneut Does Finger fest in seine Hand und schob sie von seiner Wange.             „Ganz sicher“, sagte Sephiroth, den Blick fest auf Does Augen gerichtet. „Wir sollten dir jetzt wirklich dein Eis besorgen.“ Lie, l-lie, lie, lie, lie, l-liar Lie, l-lie, lie, lie, lie, bois lie Lie, l-lie, lie, lie, lie, l-liar Sephiroth lief mit wehendem Haar im Hauptquartier ein. Wie hatte er die Masche nicht von Anfang an durchschauen können? Natürlich hatten sich die Bilder von ihrem „Händchenhalten“, „Umarmen“ und „Liebkosen“ wie ein Lauffeuer im Netz verbreiten müssen. Der Boulevard war wie gewohnt voller Menschen gewesen. Eigentlich wusste er, dass Smartphones quasi alle zu potentiellen Paparazzi machten. Aber vielleicht hatte er das mit Doe einfach vergessen wollen ...    „Seph!“           Sephiroth wandte sich um. Cloud saß bei einer Tasse Kaffee an einem der Plastiktische im Eingangsbereich und winkte ihm zu. Nach einem kurzen Moment des Zögerns lief Sephiroth auf ihn zu.   „So hübsch heute“, sagte Cloud; er stand auf. „Mit den offenen Haaren und allem.“ „Ja, ich dachte, es wär mal wieder an der Zeit.“       „Du strahlst richtig“, bemerkte Cloud.          „Ach ja?“, fragte Sephiroth verdutzt.           „Ja, wie machst du das? Der Frühling hat gerade erst angefangen.“           Sephiroth legte den Kopf schief. „Cloud, wenn du mich anmachen willst, musst du dich hinten anstellen.“            Cloud lachte unbeschwert. „Hör mal zu, mein Freund, ich steh seit Jahren ganz vorne in der Schlange – wenn dich einer anmachen will, muss der Kerl erst mal an mir vorbei, so sieht’s aus.“ Sephiroth konnte nichts gegen das Lächeln tun, das sich auf seinem Gesicht ausbreitete. „Ja ...“, sagte er aber nur. Sein Blick schweifte an Cloud vorbei in die Ferne. „Was machst du so?“        „Der Große hat uns jetzt offiziell zu seinem Geburtstag eingeladen.“        „Und? Das ist doch gut?“      „Na ja.“ Sephiroth richtete seinen Blick wieder auf Cloud. „Das hat er früher natürlich nie machen müssen – bevor er ausgezogen ist.“       „Er fehlt dir immer noch“, schlussfolgerte Sephiroth.          „Mein Baby ist ans andere Ende der Stadt gezogen, um zu studieren“, sagte Cloud mit einer schweren Miene, die Sephiroth nicht so recht überzeugte. „Sonst alles klar bei dir?“, fügte Cloud dann an. „Ich hab ... online ... Sachen gesehen ...“ „Jaja“, sagte Sephiroth, nun wieder ohne Cloud anzuschauen. „Ich muss nur hoch ins Büro.“ Er eilte zu den Aufzügen und war froh, als sich die Tür hinter ihm schloss, ohne dass jemand zugestiegen war. Er wählte die Etage seines Büros und lehnte sich gegen die kühle metallene Wand. Das waren Freunde, überlegte er, während er den Austausch mit Cloud reflektierte. Er hatte Clouds Kinder das erste Mal gesehen, noch bevor sie überhaupt in die Schule kamen, und jetzt war der Ältere sogar schon erwachsen und lebte in seiner ersten eigenen Wohnung; in dieser ganzen Zeit hatte Sephiroth Cloud allein von Arbeits wegen fast täglich gesehen. Mit Doe hatte er die letzten drei Wochen verbracht, nachdem sie sich jahrelang überhaupt nicht gesehen hatten. Warum hatte er sich überhaupt darauf eingelassen? Er konnte nur zu einem Schluss kommen, während sich die Aufzugtüren öffneten und er den Weg zu seinem Büro einschlug: Doe hatte ihn gut eingelullt.    Bois lie Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)