Zwiespalt von Elefantastisch ================================================================================ Epilog: -------- „Kann ich noch etwas für Sie tun, Mr. Malfoy.“ „Nein, geh. Sollte der Zaubereiminister auf meine Forderung eingehen - und das wird er - will ich unverzüglich informiert werden.“ Auch wenn er nicht unverzüglich darauf eingehen würde. Der Minister konnte ruhig ein wenig warten. Bangen. Die Eiswürfel in seinem Whiskyglas klirrten, als er es auf der steinernen Balkonbrüstung abstellte. Heiß wie sein Hass floß die bernsteinfarbige Flüssigkeit seine Kehle hinab. Vor ihm stieg Rauch aus unterschiedlichen Gebäuden auf, hier und da waren noch Flammen zu sehen. Vor dem Theater standen leuchtend rote Muggelfeuerwehrautos, die verzweifelt versuchten, Herr über die Flammen zu werden. Die magischen Flammen. Mittlerweile mussten ihnen doch klar sein, dass sie mit ihren netten Wasserspritzen nichts gegen Magie ausrichten konnten. Weiter hinten kreiste ein Hubschrauber. Scorp wusste, dass vor dem Tropfenden Kessel eine Horde Muggel demonstrierte, die sich im Unrecht fühlte, weil die Magier für Jahrtausende unter sich geblieben waren, statt ihnen zu helfen, Seuchen, Krebs und Börsenchrashs zu überstehen. Seine Assistentin verbeugte sich ehrfürchtig und zog sich zurück. Ehrfurcht. Und sie wurde ihm entgegen gebracht. Es war ein geiles Gefühl. Noch vor wenigen Monaten war Scorp der Abschaum der Zaubererwelt gewesen. Man hatte auf ihn herab geblickt und er hatte auf sich herab blicken lassen. Doch mit der Entdeckung von Salazar Slytherins Geheimnissen hatte das Blatt sich gewendet. Jene, die auf ihn herab geblickt hatten, waren tot oder hatten zumindest alles verloren, was ihnen lieb und teuer gewesen war. Und allen anderen hatte Scorp gelehrt, dass man nicht mehr länger auf ihn herabblicken würde. „Denn ich bin Scorpius Malfoy“, flüsterte er leise und umfasste das Knochenamulett um seinen Hals. Es war eines der mächtigsten Stücke aus Salazars Sammlung und war aus dem mittleren Knochen des kleinen Fingers von Salazars eigener Mutter gefertigt, die ihren Finger und ihr Leben willentlich für ihn gegeben hatte. Die unendliche Macht der Liebe eine Mutter. Scorp war in mächtige Fußstapfen getreten, er war der wahre Erbe Salazar Slytherins, der Dunkle Lord vor ihm war lediglich ein kleines Kind gewesen, nicht mehr als ein lauter Quälgeist auf dem Spielplatz. Dabei hatte ihnen Salazar alles hinterlassen, was sie brauchten, um die Muggel zu unterjochen und die Weltherrschaft an sich zu reißen. Nachdem Scorp das Geheimnis in der Kammer des Schreckens gelüftet hatte, waren ihm Salazars dunkelste Geheimnisse offenbart worden. Nach seiner Vertreibung aus Hogwarts hatte Salazar jede freie Minute damit verbracht, die dunkelsten Geheimnisse der magischen Welt zu enthüllen. Aber seine Reisen hatten ihn geschwächt, ihm war klar geworden, dass er nicht mehr in der Lage sein würde, seine Pläne in die Tat umzusetzen. Also war er nochmal nach Hogwarts gereist und hatte die Geheimnisse zum Zugang seines Hauses in der Kammer des Schreckens versteckt, ebenso wie mächtige Zauber und Flüche und seinen Plan, wie die Welt von Muggelstämmigen gesäubert werden konnte und die Magier die Macht an sich reißen konnte. Vieles davon war nicht mehr aktuell, weil es sich nicht vom Mittelalter in die Moderne umlegen ließ, aber Scorp hatte ausreichend Zeit gehabt, den Plan weiterzuentwickeln. Doch die wohl größten Geheimnisse hatte Scorp gefunden, als er endlich die Tür zu Salazars Basis in den Highlands geöffnet hatte. Natürlich hatte es am Fundort der Tür nur so gewimmelt vor Auroren, aber Scorp war dadurch gleich in den Genuss gekommen, einige von Salazars Zaubern auszuprobieren. Zwar war der Überraschungsmoment auf seiner Seite gewesen, denn niemand hatte mit einem Angriff von ihm gerechnet, dennoch war die Gewalt der freigesetzten Magie enorm gewesen. Ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen würde. Die Leichen jener, die früher seine Kollegen gewesen waren, lagen ihm jetzt zu Füßen und Sorp betrachtete sie mit einem kalten Grinsen. Sie hätten sich ihm lieber schon früher zu Füßen werfen sollen, vielleicht wäre es dann nicht so weit gekommen. Aber jetzt war es zu spät. Für sie. Für ihn. Für alle. Es gab keinen Weg zurück mehr, denn immer noch brannte der Hass beißend in seinem Inneren. Er wollte Rache. Und Macht. Und Salazar hatte ihm beides gegeben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)