Veireva - Oneshots von Jinee94 ================================================================================ Kapitel 1: Schnee ----------------- ❄ Es war spät am Abend und Valeera stellte gerade einen Topf mit Milch auf den Herd, als etwas außerhalb von Arics Wohnung ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Schnee. In dicken Flocken fiel er herab und begrub die inzwischen leeren Straßen Tolbrooks unter einem weißen Kleid, während sich zeitgleich Eisblumen an den Scheiben bildeten. Ein verträumtes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, als sie das sah und sich dabei an ihre erste Begegnung mit Schnee erinnerte... ❄ 8 Jahre zuvor: ❄ „Dive! Wach auf, irgendwas stimmt da draußen nicht!“, weckte die junge Valeera den Halbelfen, der noch friedlich in ihrem Bett schlief. Allerdings war Dive nicht ganz so schnell auf den Beinen, wie sie es bei diesen Worten vermutet hatte. Müsste er als Gardist nicht alarmiert aus dem Bett springen? Allzeit kampfbereit? Scheinbar nicht, denn anstatt sofort nach draußen zu stürzen, stieß der andere nur ein Brummen aus und drehte ihr nur den Rücken zu, um weiterzuschlafen. „Hey!“, die Nixe ergriff die Decke am Fußende des Bettes und zog sie geradewegs von Dives Körper und ein weiteres Brummen drang an ihre Ohren. „Ich mein es ernst! Da draußen geht etwas vor sich!“, versuchte sie es noch einmal. „Es ist mitten in der Nacht. Wenn irgendwas Seltsames vor sich gehen würde, würdest du es hören, Val. Und nun komm wieder ins Bett“, murmelte er und streckte seine Hand nach der Nixe aus, die jedoch einen Schritt zurücktrat. „Erst wenn du es dir ansiehst!“ Ihrem Trotz war es zu verdanken, dass Dive doch noch in eine sitzende Position fand, bevor er sich müde mit den Händen über das Gesicht fuhr. „Du machst mich fertig. Dort draußen wird schon nichts sein..“ Die Rothaarige knüllte die Decke zusammen und drückte sie zurück auf die Matratze, bevor sie eine von Arics Händen ergriff, um ihn mit sich zu ziehen. „Aber wenn ich es dir doch sage!“, versuchte sie es noch einmal und öffnete, kaum dass sie diese erreicht hatten die Tür. „Sieh doch nur! Es ist alles Weiß! Was ist das?“, fragte Valeera, während sie ihre Arme fröstelnd um sich schlang. Vielleicht hätte sie die Decke nicht zurück ins Bett legen sollen. Dives Stirn legte sich in Falten und ein skeptischer, prüfender Blick legte sich auf sie, fast so, als wollte er analysieren, ob sie ihn gerade auf den Arm nahm. „Das ist Schnee, Val.“ Die Rothaarige blinzelte verwirrt. „Schnee?“ Jetzt wo sie davon hörte, kam es ihr bekannt vor. Zumindest hatte sie schon einmal davon gehört oder gelesen. „Ja. Willst du mir sagen, dass du noch nie Schnee gesehen hast?“, fragte der Dunkelhaarige noch immer etwas skeptisch. „Nein.. Da wo ich herkomme hat es nie geschneit.“, murmelte sie, während Val ihre Hand vorsichtig nach draußen hielt, um eine der dicken Flocken aufzufangen, die auf den Boden herabfielen. Und tatsächlich war diese Aussage nicht einmal gelogen. Die Nixe sah ihrem Liebsten hinterher, als dieser sich von der Tür abwandte, nur um wieder ins Innere der Wohnung zurückzukehren. „Gehst du zurück ins Bett?“ „Nein, ich ziehe mich an. Und das solltest du besser auch machen.“ ❄ Einige Minuten später öffnete sich erneut die Tür und Valeera trat mit ausgestreckten Armen vorsichtig hinaus auf die Straße, bevor sie in den noch verdunkelten Himmel hinaufblickte. Die Kälte war sofort spürbar und innerhalb kürzester Zeit war sie von Schneeflocken übersät, die nach und nach schmolzen. Schließlich ging die Nixe in die Hocke und tauchte mit ihren Finger in die bereits liegende weiße Masse ein, bevor ein Geräusch von Seiten Aric ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. „Was ist?“, fragte sie verwirrt, als sie zu dem Halbelfen aufsah, der noch immer an ihrer Tür stand und höchst amüsiert seine Hände in den Taschen seiner Jacke vergrub. „Du bist komisch.“ Valeera erhob sich wieder und hakte sich kurzerhand bei Dive ein. „Und was jetzt?“ Der Ältere dachte einen Moment nach, bevor er den ersten Schritt nach draußen wagte. Ein schiefes Lächeln legte sich auf seine Lippen „Jetzt gehen wir in den Park.“ Und der Weg dorthin würde ihr auf ewig in Erinnerung bleiben. Ganz Tolbrook war unter einer Schneedecke versunken, die aufgrund der Uhrzeit beinahe unberührt war. Nur vereinzelte Abdrücke zeichneten sich in dem frisch gefallenen Schnee ab. Die Abdrücke jener, die um diese Uhrzeit noch unterwegs sein mussten oder sich nachhause begeben hatten. Und doch begegnete man kaum einer Seele und nur die Laternen auf den Straßen spendeten Licht. Doch wäre dies in den Augen der Nixe nicht einmal nötig gewesen. Allein der Himmel war so hell, wie sie ihn noch nie bei Nacht gesehen hatte. „Es ist wirklich wunderschön.“, raunte die Rothaarige, während sie ihren Blick über diese beinahe malerische Kulisse schweifen ließ, während das leise Knirschen des Schnees an ihre Ohren drang. „Ja, nur leider wird davon in wenigen Stunden nichts mehr übrig sein. Die Temperaturen werden wieder steigen und all das wird schmelzen. Sobald die Stadt erwacht, wird spätestens dann alles wieder verdreckt sein.“ Dann würde man kaum glauben, dass es wenige Stunden vorher so ausgesehen hatte. Im Park angekommen sah Valeera neugierig zu dem Halbelfen auf. Seine Nase war inzwischen durch die Kälte gerötet und vermutlich war es bei ihr nicht anders. „Und was nun? Wieso sind wir hergekommen?“ Die Mundwinkel des Halbelfen zuckten verräterisch. „Hier ist es sauber.“ Hä? Noch bevor Valeera realisieren konnte, was Dive damit meinte, hatte sich dieser schon aus ihrem Griff befreit und den Schnee in seinen Händen zu einem Ball geformt, der gleich darauf mit ihrem Körper kollidierte. Val japste erschrocken auf und sah den Halbelfen überfordert an, als auch schon der nächste Schneeball an ihr abprallte. „Oh, na warte!“, warnte sie ihn und schaffte es, sich unter dem dritten wegzuducken, bevor sie etwas Schnee mit ihren Händen zusammenschob. „Verdammt ist das kalt.“, stieß die Rothaarige aus, als die Kälte sofort noch mehr in ihren Körper drang. So sehr, dass es schon fast schmerzte. Doch sie war tapfer und warf den Schneeball auf Dive und machte sich gleich daran, eine neue Kugel zu formen als... Wo war er hin? Bevor Valeera realisierte, dass der Halbelf hinter ihr stand, hatte die Rothaarige schon eine Handvoll Schnee unter der Kleidung, der sich seinen Weg nach unten bahnte. Die Nixe riss die Augen auf und quietschte erschrocken auf. „Oh Gott...Dive, hol es raus.“, flehte sie ihn an, während sie irgendwie versuchte, ihre Kleidung so weit von ihrem Körper zu ziehen, dass der noch nicht angepappte Schnee runterfallen konnte. Arics Lachen drang dabei an ihre Ohren, der sich, kaum dass Valeera sich befreit hatte, einen Seitenhieb einfing. „Au.“, drang es aus Dives Mund, während sich sein Arm um ihre Taille legte, um sie kurzerhand zu sich zu ziehen. „Lass mir doch auch meinen Spaß, wenn ich schon mitten in der Nacht aus dem Bett geworfen werde.“ Val sah zu ihm auf und rümpfte die Nase. „Willst du mir jetzt ein schlechtes Gewissen machen?“ Ein spitzbübisches, schiefes Grinsen legte sich auf Dives Lippen. Wie sie dieses schiefe Grinsen liebte... „Ein bisschen vielleicht. Klappt´s denn?“ Bevor Valeera antworten konnte, bemerkte sie, wie zwei weitere Gestalten den Park betraten. Scheinbar noch jemand, der nicht schlafen konnte und nun die Gunst der Stunde nutzen wollte. „Können wir langsam nach Hause, Liebling?“, fragte der Mann und die Frau kicherte nur. „Warte. Einen Moment noch!“ Die Nixe beobachtete das verliebte Paar, welches sich vor ihren Augen trennte, nur damit die Frau sich in den Schnee werfen konnte. Sofort fing sie an ihre Arme und Beine zu bewegen und Valeera zog die Stirn kraus. „Was macht sie da?“, fragte sie Dive leise, weil es ihr zu peinlich war, die Frage laut auszusprechen. „Ein Schneeengel.“ Ein Schneeengel... Valeera wartete geduldig, bis das Paar weiterzog, bevor auch sie sich von Aric löste, um eine noch unberührte Stelle aufzusuchen. Dive, der sich vorstellen konnte, was sie nun vorhatte, folgte ihr ruhigen Schrittes und beobachtete die Nixe dabei, wie sie sich wie die Dame zuvor auf den Boden legte, um ihren Schneeengel ebenso zu verewigen. „Komm Val, ich helf dir hoch.“, bot ihr Liebster ihr an und reichte ihr die Hand, die die Nixe ohne zu zögern ergriff. „Und? Ist es was geworden?“, fragte sie und besah sich gleich darauf den Engel im Schnee zu ihren Füßen. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie ihr Werk sah, bevor sie ihre Arme um Dive schlang und sich einen Kuss stahl. „Danke... Für das hier.“, hauchte sie. Als Antwort strich der Halbelf ihr sanft über ihre Wange, bevor sich erneut ihre Lippen fanden. ❄ „Val! Alles in Ordnung?“, drang Arics Stimme an ihre Ohren und als der Halbelf ihr den Topf abnahm, riss es sie völlig aus ihrem Tagtraum. Die Nixe blinzelte mehrmals, bevor sie neben sich zu dem hochgewachsenen Mann aufsah. „Ja. Ich war nur in Gedanken.“, gestand sie und beobachtete den Dunkelhaarigen aufmerksam dabei, wie er die gekochte Milch in zwei Becher abfüllte, welche er anschließend zum Feuer brachte. Noch einmal warf Valeera einen kurzen Blick nach draußen, bevor sie sich abwandte und ihrem Liebsten folgte, nur um sich neben ihm auf dem bequemen Polster niederzulassen. „Aric? Erinnerst du dich an die verschneite Nacht vor 8 Jahren?“, fragte sie und schmiegte sich an ihn, während sie mit einem verliebten Lächeln zu ihm hinaufsah. Der Halbelf schmunzelte, während er seinen Arm um sie legte. „Als könnte ich das vergessen. Du hast mich mitten in der Nacht aus den Federn gerissen, weil du gedacht hast, die Welt geht unter.“, erwiderte er amüsiert, während er sie eindringlich musterte. „Aber wie kommst du jetzt darauf? Sag nicht die Farbe der Milch hat dich daran erinnert. Das wäre wahrlich das Seltsamste, was ich während deiner Schwangerschaft je gehört habe.“ Die Rothaarige schnaubte und schüttelte nur den Kopf. „Sei nicht albern. Es hat angefangen zu schneien. Und ich wollte dich fragen... Hast du heute Nacht schon etwas vor?“ ❄ Kapitel 2: Infiziert -------------------- ☾ Freiheit... Das war das Gefühl, welches sie empfand wenn sie oben auf dem Rücken ihres Pferdes saß und die Welt im Galopp an ihr vorbeizog. Es war bereits der Abend angebrochen und auch wenn die Sonne noch genug Kraft hatte um den Himmel zu erhellen, so war der Mond schon blass an diesem zu sehen. Doch Hope dachte nicht daran nach Hause zurückzukehren, wo ihre Eltern auf sie warteten. Oder auch nicht. Ja, vermutlich bekamen sie nicht einmal mit, dass sie wieder einmal zu spät kam. So sehr wie ihr Vater auf die Arbeit konzentriert war, so sehr war ihre Mutter auf sich selbst oder ihre Verbindung fixiert, die sie und Aramir arrangiert hatten. Vermutlich würden sie nach dem Streit heute Mittag schon damit rechnen, dass ihre Tochter sich wohl nicht so schnell blicken ließ. War ja auch kein Wunder. Degan... Von allen Menschen die Veireva bevölkerten hatten ihre Eltern Degan für sie ausgesucht. Dieses Milchgesicht würde sie ja nicht einmal mit der Kneifzange anfassen und dann verlangten ihre Eltern noch von ihr, dass sie ihn heiraten sollte und am besten noch Kinder kriegen. Gott steh ihr bei... Irgendwie musste sie das verhindern. Am besten war es, wenn sie mit ihren Vater sprach, am besten wenn ihre Mutter nicht dabei anwesend war. Aber bei allem was ihr heilig war, sie würde diesen Schaubudenkasper nicht ehelichen! Sie besaß auch noch ein Maß an Würde. Vor allem redete dieser Mann ihr zu viel und meistens war es nichts, womit man etwas anfangen konnte. Sollte sie ihn also am Ende wirklich ehelichen, dann würde sie ihn in eine verdammte Eisstatur verwandeln und ihn nur zu besonderen Anlässen wieder auftauen, denn sonst würde sie vom höchsten Turm springen, den Veireva zu bieten hatte. Gerade wollte Hope den Gedanken weiter spinnen, als ein Geräusch an ihre Ohren drang. Nein, es war mehr als eines... Ihr Kopf ruckte herum und ihre Augen glitten durch das Astwerk und Gebüsch, während ihr Herzschlag sich beschleunigte. Und es dauerte nicht lang, als sie in ein weiteres paar Augen sah. Genau in jenem Moment ertönte ein Wolfsheulen und ein Rudel von Wölfen brach aus dem Wald heraus, bereit ihre Krallen und Zähne in ihr Opfer zu schlagen. Hope reagierte instinktiv, indem sie die Tiere mit ihrer Magie zurück in die Büsche schleuderte, bevor sie ihrem Pferd den Befehl gab zu rennen. Und verdammt, der Gaul ließ sich das nicht zwei Mal sagen. Kurz warf Hope einen Blick zurück zu jenen Wölfen, die sie weiter verfolgten, nur um sie mit einem weiteren Zauber gegen eine Eiswand laufen zu lassen. „Schneller Brago.“, befahl sie und ergriff die Zügel fester. Doch weit sollten sie nicht kommen. Ein weiterer, riesiger Wolf sprang vor ihnen auf die Straße. Brago bremste ab und bäumte sich auf, während er mit seinen Vorderhufen ausschlug. Hope konnte sich zunächst noch auf dem Pferd halten, bevor ein Wolf ihren Umhang zu fassen bekam und sie aus dem Sattel riss. Und da spürte sie es. Ein Schmerz, ein fürchterliches brennen zog sich von ihrem Oberschenkel durch ihren ganzen Körper, als einer der Wölfe sie erwischte. Sie stieß einen Schrei aus und für einen Moment glaubte Hope, ihr letztes Stündlein hätte geschlagen, als sie für einen Moment etwas aufblitzen sah und der Wolf, welcher über ihr thronte plötzlich auf ihr zusammenbrach. Ihr Herz setzte für einen Moment aus, bevor sie eine weitere Gestalt über sich erkannte. Einen Mann mit goldenen Augen und weißem Haar. Zwei weitere Wölfe setzten zum Sprung an und endeten nicht anders als der tote Wolf, der auf ihr lag. Hope schaffte es gerade diesen von sich zu schieben, als eine Hand ihren Oberarm ergriff. „Steh auf.“, knurrte der Fremde und zog sie auf die Beine, was Hope wiederum mit einem Schrei quittierte. Sofort presste die Magierin eine Hand auf ihre Wunde und biss die Zähne zusammen. „Der Geruch von deinem Blut wird sie direkt zu dir locken. Kannst du reiten?“ „Seh ich so aus, als würde ich so reiten können?“, stellte Hope mit zusammengebissenen Zähnen direkt eine Gegenfrage, bevor ein weiteres Wolfsheulen ertönte. Der Mann stieß ein Knurren aus, bevor seine gelben Augen sich auf ihre Wunde legten. Erneut wanderten seine Augen über ihre Erscheinung, bevor sich ein Arm um ihre Taille legte, nur um sie auf den Rücken des Pferdes zu bugsieren. „Könnt.. ihr denn reiten?“, fragte die Rothaarige, als der Fremde hinter ihr aufsaß. „Wird schon nicht so schwer sein.“ ☾ „Wir reiten nicht nach Tolbrook..“, stellte Hope einige Zeit später leise fest. Sie waren den Wölfen mit Glück entkommen und die Magierin hatte sich gegen den Körper des anderen sinken lassen. Inzwischen hatte sich kalter Schweiß auf ihrer Haut gebildet, während ihre Haut gleichzeitig brannte wie Feuer. „Wo bringt ihr mich hin? Ich muss...zu einem Heiler..“, raunte sie. „Ein Heiler wird dir nicht helfen können.“ war das Einzige, was der Fremde sagte, während er weiter das Pferd führte. Hopes Gedanken überschlugen sich, während sie gleichzeitig das Gefühl hatte, überhaupt nicht mehr klar denken zu können. Die Schmerzen die von ihrem Bein ausgingen wurden immer stärker, während ihr Kopf zu explodieren drohte. Und doch brachte sie die richtige Schlussfolgerung ans Tageslicht. „Es war ein...Lychantrop, oder?.“ Ein kurzer Moment der Stille setzte ein, während sie hinauf in den Himmel sah. „Sterbe ich?“ Schweigen folgte und Hope glaubte gar nicht mehr daran, dass der Fremde ihr noch antwortete und doch drang kurz darauf wieder seine Stimme an ihr Ohr. „Vermutlich.“ Hope sah zu dem anderen hinauf. „Wieso habt ihr mich dann gerettet?“, fragte sie leise und gelbe Augen legten sich auf sie. „Weil ´vermutlich´ nicht gleich bedeutet, dass du wirklich abkratzt.“ Er sah wieder vor sich auf die Straße. „Ich bringe dich in mein Versteck“ und dann würde sich zeigen, ob sie stark genug war. ☽ Als sie das Versteck des Mannes erreichten, war Hope kaum noch in der Lage die Augen auf zu halten. Starkes Fieber hatte inzwischen ihren Körper ergriffen. So stark, dass sie nicht einmal mitbekam, wie der andere sie vom Pferd hob, um sie anschließend in sein Versteck zu bringen und ihre Wunde zu versorgen. Tage vergingen. Furchtbare, grauenvolle Tage in denen sie sich nichts anderes gewünscht hatte, als einfach zu sterben. Sie hatte geschrien und gewinselt, den anderen angefleht es einfach zu beenden und doch tat er es nicht. Die ganze Zeit über war er bei ihr geblieben, hatte ihr in den wachen Momenten Nahrung und Trinken eingeflößt und auch neue Lappen und Tücher auf die Stirn und um die Beine gelegt um das Fieber zu senken, welches sie so sehr im Griff behielt. Wenn Hope wach war, dann weinte sie meist stumme Tränen, einfach weil sie nicht mehr konnte. Doch als sie nach 5 Tagen die Augen aufschlug, waren alle Schmerzen fort. Sie fühlte sich wie neugeboren, so als wären die letzten Tage gar nicht geschehen. Und doch sprach so einiges dagegen. Die Wunde an ihrem Oberschenkel bewies es, aber auch der Ort an dem sie sich befand. Ihre Augen scannten die Umgebung, als sie plötzlich in der Bewegung innehielt. Sie hörte Schritte, die sich ihr näherten. Es dauerte länger als erwartet, bis eine Gestalt vor ihre Augen trat. Sofort schlug ein Geruch an ihre Nase, den sie nicht wirklich zuordnen konnte. Wie schlimm musste man eigentlich stinken, wenn sie ihn auf diese Entfernung riechen konnte? Doch die Magierin verbiss sich einen Kommentar und musterte den Mann vor sich, der alles andere verdient hatte als das. Denn er war es... Der Fremde, der sie gerettet hatte. Langsam trat er näher an ihre Bettstatt heran und stellte eine Schale ab, während er sie eindringlich musterte. „Iss..“ war zunächst das einzige, was er sagte. Anschließend ließ der Fremde sich auf einem Hocker nieder und schob sich selbst etwas zwischen die Zähne. Hope zögerte einen Moment, bevor sie die Schale ergriff und einen Blick hineinwarf. „Das riecht als wäre, was auch immer das ist, schon 4x gestorben.“, murmelte sie und verzog angewidert die Miene, während sie mit dem Löffel den Inhalt der Schüssel rauslöffelte, bevor es wieder in die Schale zurückfiel. Doch nicht nur das... Die Essmanieren des Fremden ließen auch zu wünschen übrig. „Jammer nicht... Iss.“, wiederholte er und Hope gehorchte nach einem kurzen zögern. Doch es bedurfte doch einiges an Disziplin, um ihm nicht die Schale an den Kopf zu werfen. Die Geräusche die er beim Essen von sich gab waren einfach ekelhaft. Hope wusste nicht wie, doch es gelang ihr irgendwie die Schale in ihrer Hand zu behalten und dabei warf sie immer wieder einen prüfenden, kurzen Blick zu dem Weißhaar. „Danke..“, murmelte sie schließlich irgendwann und unterbrach damit die Stille. „Dank mir besser noch nicht. Du hast es zwar überlebt, aber ob du es willst oder nicht, du bist nun bis zum Rest deines Lebens verflucht.“ Verflucht? Hope stockte und jegliche Farbe wich aus ihrem Gesicht. „Ich bin ein...“ „Ja.“ Sie schluckte. „Und.. was passiert jetzt?“ Der Mann zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe. „Ich denke das weißt du. Scheinst zumindest schon einmal von uns gehört zu haben.“ Moment... was? „Uns?“ Der andere nickte. „Also bist du auch... aber du warst ein...“, stammelte sie und der Weißhaarige sprach sogleich dazwischen. „Mensch?“ ein kurzes Lachen erklang, welches sich in ihren Ohren einfach nur seltsam anhörte. „Niemand von uns ist dazu gezwungen in dieser Form zu wandeln, außer es ist Vollmond oder man hat seine menschliche Seite gänzlich abgelegt.“, klärte er sie auf. „Und nun iss.“ ☽ Als Hope die Schüssel geleert hatte, wagte sie es sich, dass erste Mal seit Tagen zu erheben und den Unterschlupf des anderen zu verlassen. Sie sollte so schnell wie möglich nach Hause zurückkehren, denn inzwischen sollte ihre Abwesenheit aufgefallen sein. Komischerweise fühlte sie sich nicht schwach auf den Beinen. Ganz im Gegenteil. Sie verspürte sogar einen richtigen Bewegungsdrang, fast so als wollte sich etwas in ihr mal so richtig austoben. Und da war noch etwas. Sie nahm ihre Umgebung völlig anders wahr. Ihre Sinne waren geschärft, allen voran der Geruchs- und Hörsinn und so viele Eindrücke prasselten auf sie ein, an die sie sich erst einmal gewöhnen musste. Es war einerseits erschreckend und auf der anderen Seite faszinierend zugleich. „Komm wieder hierher, bevor Vollmond ist.“, erklang die Stimme des anderen und Hope wandte sich fragend zu ihm um. „Die erste Wandlung ist die schmerzhafteste überhaupt. Noch dazu wirst du den Wolf nicht kontrollieren können. Hier kann ich dafür sorgen, dass du in der Stadt keinen Hühnerstall plünderst oder eine Großmutter frisst.“ Hope zog eine ihrer Augenbrauen in die Höhe. Scherzte er gerade? Allerdings klangen seine Argumentationen äußerst logisch in ihren Ohren und nachdem er all die Tage über sie gewacht hatte, hatte der Fremde sich doch einen kleinen Vertrauenszuschuss verdient. „Von mir aus. Aber verrätst du mir wenigstens noch deinen Namen?“ Ein wölfisches Grinsen legte sich auf seine markanten Züge. „Vermis.“ Kapitel 3: Bestie im Eis ------------------------ ❉ „Los! Raus aus den Federn!“, platzte es freudig aus Hope heraus, gerade als sie das Zimmer eines kleinen Gasthauses betrat, welches sie mit Dorian für die Nacht bezogen hatte. Rasch schritt sie zum Fenster und riss die Vorhänge auf, um einen Blick nach draußen zu werfen. Ein wahrlich schöner Anblick. Wie die Tage davor hatte es die Nacht über geschneit und alles war von einer reinen weißen Schicht bedeckt, die im Sonnenlicht glitzerte. Doch ihre Aufmerksamkeit lag nicht lange auf dieser malerischen Kulisse. Stattdessen wandte sie ihren Blick zu dem noch halb verschlafenen Krieger, der sich brummend von ihr wegdrehte, in der Hoffnung dem plötzlichen Lichteinfall zu entkommen und weiterschlafen zu können. Nach all den Wochen und Monaten sollte er sie inzwischen besser kennen. Die Rothaarige grinste und stieg sogleich zu ihm ins Bett, nur um sich halb auf Dorian zu legen. „Ich habe einen Auftrag für uns ergattert. Den willst du doch nicht verpassen?“ Hope grinste und drückte ihre Lippen kurz auf seine Schulter, ehe sie sich aufrichtete und wieder zur Tür ging. „In 10 Minuten unten! Wehe du schläfst wieder ein, sonst gibt es ein kaltes Bad im Bett!“ Und mit dieser Warnung verließ sie das Zimmer. Doch keine Sekunde später steckte Hope ihren Kopf noch einmal durch die Tür. „Oh und zieh dir etwas Warmes an! Es wird kalt!“ ❉ Mit einem frechen Grinsen auf den Lippen sah sie Dorian entgegen, als dieser wenig später zu ihr trat. Sie hatte solange im Schankraum auf den Älteren gewartet. „Schade, dachte ich hätte noch ein wenig Spaß am Morgen.“, gab Hope ehrlich zu und leerte ihren Krug ehe sie nach draußen trat. „Hast du die Tür abgeschlossen?“, fragte sie noch und ihre Mundwinkel zuckten als Dorian nur bestätigend nickte und ihr den Schlüssel übergab. „Also, was ist das für ein Auftrag?“, fragte der Blonde halb gähnend und streckte sich erst einmal ausgiebig. „Ohh, das wird dir gefallen. Du, mein Held, darfst heute vermutlich eine Bestie erschlagen.“ Und schon hatte sie ganz Dorians Aufmerksamkeit. Wusste sie doch, dass ihn das Interessieren würde. „Knapp eine Stunde von hier entfernt gibt es einen See. Ein sonst beliebter Ort für die Dorfbewohner, doch seit einigen Wochen erzählt man von einer riesigen Kreatur inmitten des Sees und die Leute trauen sich nicht mehr dorthin. Sie hatten vor 3 Tagen bereits zwei Männer geschickt, doch die sind nicht zurückgekehrt. Wir sollten uns das Mal ansehen, findest du nicht?“ Die Beine in die Hand nehmen und weglaufen konnten sie allemal. „Konnte denn jemand diese Kreatur beschreiben?“, fragte der Blonde und Hope hörte aus seiner Tonlage heraus, dass er nicht abgeneigt war. „Nun, es klang für mich ein bisschen zu sehr nach einer Schlange.“, sie zuckte mit ihren Achseln, ehe sie sich kurz bei ihm einhakte um ihn mitzuziehen. „Am besten wir werfen selbst einen Blick drauf.“ ❉ Eine Stunde verging, in der sie dem beschriebenen Pfad folgten. Noch immer fielen dicken Flocken vom Himmel und der Schnee knirschte unter ihren Stiefeln. Trotz das sie warm angezogen waren, war die Kälte bereits an einigen Stellen gut durch ihre Kleidung gedrungen. Später hatten sie sich wahrlich ein heißes Bad verdient! Dennoch erreichten sie den See, ohne dabei einer Menschenseele zu begegnen. Und es sah einfach traumhaft aus. Alles war in Weiß gehüllt und wirkte unberührt. „Wow. Wenn hier keine Kreatur hausen würde, würde ich dich glatt aufs Eis schleifen.“, gab sie ehrlich kund und genoss den harmonischen Anblick. Und doch gab es etwas, was diese Harmonie störte. Hope tippte Dorian an, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen und deutete auf eine verdächtige Erhebung im Schnee. „Ob das einer der Männer ist?“ Dorian zog sein Schwert und gemeinsam stapften sie durch den Schnee zu der Erhebung. Der Rotschopf ging in die Knie und wischte mit ihrer behandschuhten Hand den Pulverschnee hinfort. Bei dem was sich ihnen offenbarte, war sie froh noch nichts gegessen zu haben. „Es hat ihn in zwei Hälften gerissen.“, sprach sie das Offensichtliche aus und erhob sich rasch wieder. Von der anderen Hälfte und gar dem anderen Mann fehlte jede Spur. Rasch wandte sie sich um, nur um zu einem Baum zu treten und den Sack mit dem Proviant daran festzubinden. Der würde sonst nur stören. „Also, die Bewohner sagen, dass dieses Ding im See sein soll.“, ihr Blick wanderte über die stille Oberfläche, die mit einer Eisschicht versehen war. An einigen Stellen allerdings wirkte die Eisschicht um einiges dünner, so als wäre sie erst vor Kurzem wieder zugefroren. Ihre Lippen verzogen sich zu einer schmalen Linie. „Dorian, hilf mir, die Überreste auf das Eis zu legen! Vielleicht können wir so einen Blick auf dieses Ding erhaschen“, rasch war sie wieder bei ihm und der Leiche und schob ihre Arme unter seine Achseln, während Dorian den Rest übernahm. „Und du glaubst das funktioniert?“, fragte er und Hope verzog nur das Gesicht. „Nun, ein Versuch ist es wert, oder nicht? Oder willst du den Lockvogel auf dem Eis spielen?“ „Nein, schon gut.“, gab er nach und kurz zuckte einer ihrer Mundwinkel in die Höhe, während sie sich weiter dem zugefrorenen See näherten. Vorsichtig setzten sie den ersten Fuß auf das Eis, welches wahrlich stabil genug zu sein schien, um sie zu halten. Dennoch war Vorsicht geboten, während sie sich der etwas dünneren Stelle näherten. „Okay, lassen wir ihn runter. Wir sind weit genug rausgegangen!“ und sie wollte nicht als Futter irgendeiner Kreatur enden. Rasch legten sie den Leichnam ab und rutschten zum Ufer zurück. Doch noch bevor sie dieses erreichten, brach etwas hinter ihnen aus dem See hervor. Hope kam schlitternd zum stehen und sah hinter sich, nur um in das Antlitz einer riesigen Kreatur mit zwei Köpfen zu sehen, die sich um den Teil des Leichnams zu streiten schienen und sich über den Köder hermachten. „Eine Amphisbaena.“, verließ es murmelnd ihren Mund, während sie ihre Augen nicht von dem gewaltigen Körper nehmen konnte. Kapitel 4: Heimkehr ------------------- „Und dann stürzte sich ein großer Oger auf ihn und nahm ihn in die Mangel. Ich schlich mich von hinten an und tötete ihn mit einem gezielten Hieb und rettete so euren Vater das Leben.“, beendete die Brünette ihre Geschichte und vier Knopfaugen sahen wie gebannt zu ihr auf, während sie sich in ihr Bett kuschelten. „Papa hat uns die Geschichte aber ganz anders erzählt.“, drang es schließlich aus dem Mund eines kleinen Mädchens. Alice stemmte ihre Hände nur in ihre Seite und sah ihre Tochter gespielt entrüstet an. „Wirklich?“ Das Mädchen nickte und setzte sich sogleich auf und drückte ein kleines selbstgemachtes Stofftier an sich, welches die Form eines Wolfes hatte. „Er hat uns erzählt, dass er dich gerettet hat.“, teilte sie ihrer Mutter mit und Alice Mundwinkel zuckten amüsiert. „Nun, das ist gelogen. Hört nicht auf das was euer Vater sagt. Er redet manchmal viel, wenn der Tag lang ist.“, sie lachte leise und legte sich zu ihren beiden Kindern. Dabei legte die Brünette ihre Arme um ihre kleinen Körper, als sie sich an sie kuschelten. „Nein, euer Vater hatte recht. Seine Version ist die Richtige.“ Eine kurze Zeit herrschte Stille, während sie nach draußen sah und wehmütig die dicken Schneeflocken beobachtete, ehe ihre Tochter wieder ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. „Mami?“ „Hm?“, Alice riss ihren Blick los und strich ihr sanft eine ihrer braunen Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Kommt Papa bald zurück?“, große blaue Augen sahen zu ihr auf und Alice Blick glitt erneut zum Fenster, während sie ihre Wange auf den Kopf ihrer Kleinen bettete. „Ich hoffe es.“, flüsterte sie mit einem Anflug von Traurigkeit in der Stimme. Der erste Schnee war schon vor vielen Tagen gefallen. Normalerweise sollte er längst zurück sein. „Was ist, wenn er nicht wiederkommt?“, fragte nun der kleine Junge und Alice hatte Mühe gegen die aufsteigenden Tränen anzukämpfen. „Er kommt wieder. Habt Vertrauen.“ Die Brünette küsste ihre beiden Lieblinge an den Schläfen. „Habt Vertrauen. Und nun schlaft.“ Als Alice am nächsten Tag erwachte, drang bereits das Sonnenlicht durch die Fenster und kitzelten ihr in der Nase. Die Kinder lagen schon längst nicht mehr im Bett und als sie prüfend ihre Hände auf die Liegefläche legte, spürte sie auch keine Wärme mehr. Verdammt, sie war wirklich eingeschlafen. Und sie hatte nicht einmal mitbekommen, wie ihre Tochter über sie rüber geklettert ist. Doch das war nicht das seltsamste. Erst als die Brünette sich aufsetzte, wurde ihr erst so richtig bewusst, dass jemand sie zugedeckt hatte. Ihre Kids? Untypisch. Konnte es sein… „Arles?“, Alice schwang ihre Beine über die Bettkante und trat aus dem Kinderzimmer nach draußen. „Arles?“, wiederholte sie ein wenig lauter und zuerst führten ihre Beine sie rasch in ihr Reich. Das Bett war gemacht und auch sonst zeugte nichts von einer Rückkehr. Aber das hatte ja nichts zu bedeuten. Doch auch im Rest des Hauses machte es den Anschein, dass sich nichts zum Vortag geändert hatte. „Habt Gnade! Ich gebe auf!“, drang dann allerdings gedämpft eine vertraute Stimme und Kinderlachen an ihre Ohren. Eine Stimme, dessen klang ihr beinahe schon wieder entfallen war. Sofort machte Alice auf den Absatz kehrt und lief mit großen Schritten auf die Haustür zu, die sie sogleich aufriss. Die Brünette erstarrte, während sie das Szenario vor sich beobachtete. Arles der im frisch gefallenen Schnee lag und auf ihm die Kinder, die ihren Vater so richtig einseiften. Jegliche Sorge der letzten Wochen und Monaten fiel in diesem Moment von ihren Schultern ab und stumme Tränen liefen über ihre Wangen. Er lebt… Ihre kleine Prinzessin hielt plötzlich inne und sofort ruhte ein Augenpaar auf ihr, ehe sich ein freudiger Ausdruck auf ihr Gesicht legte. „Mami! Schau wer wieder da ist! Papa ist zurückgekommen!“, rief sie und sofort legte Arles sein Kopf in den Nacken und sah zu ihr. Hellblaue Augen sahen sie einen Moment an, ehe das Leben in die Glieder des Söldners zurückkehrte. „Geht runter ihr zwei Rabauken! Nun ist eure Mutter dran!“, brachte er hervor und kämpfte sich auf die Beine, nur um sich ohne zu zögern Alice zu nähern. Die Brünette streckte prompt einen Arm aus und stieg rasch in ihre Stiefel, die neben der Tür standen. „Nein! Bleib zurück!“, warnte sie ihn und trat rasch einen Schritt nach draußen, um mit ihren Händen einen Schneeball zu formen, den Arles auch sogleich abbekam. Dieser schien allerdings alles andere als beeindruckt. „Zurückbleiben hab ich gesagt. Du bist voller Schnee und Klitschnass!“, lachte sie nun, während Arles mit einem „Jetzt komm her!“, seine Arme ausbreitete, nur um sie in die Mangel zu nehmen. Doch Alice duckte sich gerade so unter seinem Arm weg und trat nach draußen. „Ich warne dich!“, der nächste Schneeball wurde geformt, doch ehe sie diesen werfen konnte, hatte Arles schon seine Peitsche gezogen. Empört sah sie den Söldner an „Oh Nein! Das ist unfair!“, sie warf den Schneeball und wandte sich sofort um, um noch mehr Abstand zu gewinnen, da wurden ihr auch schon die Beine weggezogen und ehe sich Alice versah, landete sie mit dem Gesicht voran im weichen Pulverschnee. Sofort spürte sie die Kälte auf ihren erhitzten Wangen und als sie sich umdrehte, war Arles schon bei ihr und beugte sich mit einem frechen Grinsen über sie. „Das du immer noch versuchst, mir zu entkommen. Wie oft willst du eigentlich noch mit dem Gesicht voran im Schnee landen?“, fragte er und streckte ihr seine behandschuhte Hand hin, um ihr aufzuhelfen. Alice jedoch blieb liegen und betrachtete ihn einen Augenblick, ehe sie die Hand mit einem schmunzelnden Kopfschütteln ergriff. Kaum war sie wieder auf den Beinen, legte sie ihre Arme locker um seinen Hals und verlor sich in seinen Augen. „Jedes Jahr aufs Neue.“, sie schwieg einen kurzen Augenblick. „Du bist spät.“ Arles lächelte nur spitzbübisch. „Hast du mich etwa vermisst?“, fragte er keck und Alice blinzelte nur. „Natürlich, du Idiot!“, sie grub ihr Gesicht an seine Schulter. „Jede Nacht.“ Arles schwieg einen Moment, ehe er sie behutsam von sich schob. „Ich habe etwas für dich.“ Seine Hände wanderten zu seinem Hals, um das Amulett, welches einst in Alice Besitz gewesen war, über seinen Kopf zu ziehen, nur um es sogleich in die Hände der Brünetten wandern zu lassen. Diese sah nur mit gerunzelter Stirn darauf hinab, ehe sie wieder zu Arles aufsah. „Was soll das bedeuten?“, fragte sie verwirrt und blickte zu dem Söldner auf, der ihr nur sein schiefes Lächeln schenkte. „Das ich es nicht mehr brauche.“ In diesem Moment stahl er sich einen Kuss, ehe er Alice fest in seine Arme zog. „Ich bin jetzt zu Hause.“ Kurz herrschte Stille, während Alice diese Nähe zu ihm genoss, doch irgendwann löste sie sich ein wenig. „Heißt das, du bist zu alt für diesen ganzen Söldnerkram?“, fragte sie neckend und der Ältere zog mit ernster Miene nur eine Augenbraue in die Höhe. „Du bist noch immer ganz schön frech!“, stellte Arles fest und warf Alice gleich darauf über seine Schulter. „Ich glaube jetzt muss ich dich wirklich einseifen!“ Die Brünette wandte sich lachend auf seiner Schulter, bevor sie drohte in einem großen Schneehaufen zu landen. Doch Arles warf sie nicht hinein, sondern stellte sie nur wieder auf den Füßen ab und legte seine Hand an ihre Wange. „Ich bin nicht zu alt. Aber es ist an der Zeit bei meiner Familie zu sein.“ Kapitel 5: Alles hat seinen Preis - Teil 1 ------------------------------------------ Dieser Teil beschreibt ein Szenario, wie sich die Geschichte von Hope und Dorian hätte entwickeln können. Da in der Welt von Veireva der Fluch von Hope bereits gebrochen ist, ist dieses Kapitel das was es ist: Eine Fanfiction :D _____________________________________________________________________________ "Hey? Alles in Ordnung?", drang Dorians Stimme an die Ohren der Rothaarigen und riss sie damit aus ihrer Starre. Die Magierin sah von dem Feuer auf, geradezu in das Gesicht des Blonden und brachte ein aufrichtiges Lächeln zustande. "Ja. Es ist nur... Es fühlt sich an, als wären wir meiner Erlösung wirklich so nahe. Wir haben tatsächlich den Aufenthaltsort der Frau, die mich damals verflucht hat." Sie rückte näher zu ihm und bettete ihren Kopf an seiner starken Schulter. "All das könnte schon morgen vorbei sein und dann kann ich wieder zurück in ein normales Leben." In ein Leben, wo sie keiner mehr je vergessen würde. "Und weißt du schon, was du tun wirst wenn der Fluch vorbei ist? Kehrst du zu deiner Familie zurück?", fragte Dorian und ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. "Ich will bei dir bleiben." Die Rothaarige sah zu ihm hinauf und ihre Blicke trafen sich. "Sofern du es auch willst." Dorians Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. "Na... Jemand muss doch auf mich aufpassen." Sanft strich der Krieger eine verirrte Strähne aus ihrem Gesicht und stahl sich einen Kuss. "Du kannst bei mir bleiben solange du willst, Hope." Am nächsten Tag - später Nachmittag "Ist es das?", fragte Hope, die auf eine Hütte in der Ferne deutete. "Was fragst du mich das? Lass uns einfach hingehen und nachsehen.", meinte der Blonde und überwand die Distanz zu dem Bauwerk. "Hallo? Beleidigte Hexe?", sagte er, während er mit seiner geballten Faust gegen die Tür schlug. Keine Reaktion. "Beleidigte Hexe?", wiederholte Hope etwas skeptisch und Dorian zuckte nur mit den Achseln. "War sie ja, als du sie verspottet hast.", stellte er nüchtern fest und wandte sich wieder der Tür zu, nur um noch einmal anzuklopfen. "Jemand zuhause?" Dabei hämmerte der Krieger allerdings so fest gegen die Tür, dass diese sich einen spaltbreit öffnete. "Oh." er wandte seinen Blick zu der Rothaarigen. "Du warst dabei... ich habe geklopft." "Glaubst du etwa, sie wird dich wegen Einbruchs an die Stadtwachen Reministers verpfeifen? Hier im Wald?" sie schüttelte den Kopf und drückte mit ihrer Hand die Tür etwas weiter auf. "Hallooo?" rief nun sie hinein, doch alles was sie empfangen war Stille. Prüfend sah Hope über ihre Schulter, bevor sie eintrat. Die Feuerstelle war kalt und auch sonst wirkte dieses Haus verlassen. "Wir kommen zu spät. Hier ist niemand.", stellte Hope ernüchternd fest und ließ die Schultern hängen. Dorian selbst stieß ein tiefes Seufzen aus, bevor er zu ihr trat, nur um seine Hand auf ihre Schulter zu legen. "Komm schon Hope, wir finden einen Weg deinen Fluch zu brechen.", versprach er und schloss sie für einen Moment in die Arme. Wie er es hasste sie so zu sehen. Die Magierin hingegen genoss diese tröstende Geste und gab sich ihr hin, bis sich wie durch Zauberhand die Tür hinter ihnen schloss. Sofort wirbelte das Duo herum, als auch schon die Fensterläden folgten und sie von Dunkelheit umgeben waren. "Ehm, Hope..", raunte der Krieger, der auch schon auf etwas anderes Aufmerksam geworden ist. Ein Portal, welches sich aus dem Nichts geöffnet hatte. Der Kiefer der Magierin spannte sich einen Moment an, als sie sah was sich auf der anderen Seite des Portals befand. Eine Höhle. Eine gottverdammte Höhle! "W-weißt du was, i-ich glaube, ich kann doch ganz gut mit dem Fluch leben.", merkte sie an. Dorian jedoch schüttelte den Kopf und bastelte innerhalb kürzester Zeit eine Fackel aus den vorhandene Materialien. "Komm schon Hope, wir sind so kurz vorm Ziel! Ich spüre es!" merkte er an und entzündete die Fackel, bevor er sich zu der Rothaarigen umdrehte, um ihr seine Hand zu reichen. "Du schaffst das. Ich bin die ganze Zeit bei dir." Die Magierin musterte ihn einen Moment, bevor ihr Blick auf seiner Hand liegen blieb. Tief atmete die Magierin ein, bevor sie Dorians Hand ergriff und sie gemeinsam durch das Portal schritten. Auf der anderen Seite des Portals war es um einiges Kälter als noch in der Hütte. Doch wer wusste schon, wie tief sie unter der Erde waren. Kein Gedanke, den Hope in irgendeiner Art und Weise beruhigte. Nein, wenn sie ehrlich war, würde sie am liebsten doch wieder kehrt machen. Enge und dunkle Tunnel waren nicht gerade die Orte, an denen sie sich wohl fühlte, weshalb sie sich stets in Dorians Nähe aufhielt. Den Blick starr geradeaus gerichtet, folgte sie dem Gang, bis das Duo das offensichtliche Zentrum erreichte. Wo soeben noch ein schmaler Gang gewesen war, befanden sie sich nun in einem riesigen Höhlengebilde, wo man die Decke nur erahnen konnte. Was sie allerdings nicht erahnen mussten, war das was vor ihnen war. Hope löste ihre Hand von Dorian und näherte sich langsam einem Stein. "Ist das... ein Mensch?", flüsterte die Magierin und erkannte das was vor sich war besser, als der Krieger ihr folgte und die Gestalt mit seiner Fackel erhellte. "Was zum...", murmelte er. "Ja. Es war ein Mensch.", ertönte schließlich eine andere Stimme und instinktiv zog der Krieger sein Schwert, während er auf der Stelle herumwirbelte. Eine Frau stand ihnen gegenüber und musterte die beiden Fremden. "Was habt ihr hier verloren?" Hope tauschte einen kurzen Blick mit Dorian. "Was ist mit ihm geschehen?", fragte der Krieger und die Frau schwieg einen Moment, fast so als überlege sie wie viel sie den Fremden sagen konnte. "Sie sind der falschen Kreatur begegnet. Mir gelang es aber sie mit meiner Magie einzusperren, bevor mich dasselbe Schicksal ereilte." Die Fremde trat einen Schritt auf das Duo zu. "Und nun wo ich eure Frage beantwortet habe, beantwortet die meine.", verlangte sie und Hope trat einen Schritt nach vorn. "Ich wurde verflucht. Von einer Frau... Ich bin hier um diese Frau zu finden, damit sie diesen von mir nehmen kann." Die andere horchte auf und musterte die Rothaarige. "Was für ein Fluch?" "Das mich jeder vergisst. Jeder bis auf ihn." Kurz sah Hope zu dem Krieger und die Fremde lachte auf. "Oh, dieser Fluch ist wahrlich ein Meisterwerk. Nun, es könnt sein, dass ich ihn ausgesprochen habe. Aber wer weiß das schon.", sie machte eine wegwerfende Handbewegung. "Doch die Sache ist die... selbst wenn dies mein Fluch war, so will ihn gar nicht aufheben. Nicht, ohne einen angemessenen Preis." Die Magierin schnaubte. Natürlich wollte sie einen Preis... "Was wollt ihr?", kam es zwischen Hopes Zähnen hervor, während sie sichtlich angespannt war. Gold? Juwelen? Einen Gefallen? Eine Unheilvolle Stille breitete sich aus, bevor sich die kalten Augen der Frau auf Dorian legten. "Ein Opfer." Und kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, brach der Krieger in sich zusammen. Kapitel 6: Alles hat seinen Preis - Teil 2 ------------------------------------------ "DORIAN!", schrie Hope und schaffte es gerade noch so den anderen aufzufangen, bevor er hart auf den Boden aufschlug. Entsetzt sah sie auf sein Gesicht herab und die Augen, die gerade noch so voller Leben waren, waren nun stumpf und leer. "Nein, komm schon Dorian, sag etwas!", flehte sie den anderen an, doch es war als wäre er von jetzt auf gleich nicht mehr als eine Hülle "Was hast du getan, Hexe?", fragte Hope mit zornerfüllter Stimme. "Nur das was nötig war. Das Portal durch das ihr gekommen seid... Es ist kein normales Portal. Wenn zwei hindurch gehen, kommen auch nur zwei wieder hinaus. Er stellt das Opfer dar, welches ich benötige um sicherzugehen, dass ich auch wirklich aus diesem Loch komme" Die Rothaarige weitete die Augen, während sich ihre Finger in Dorians Kleidung gruben. "Hol ihn zurück!", befahl sie, während die Hexe selbst ungerührt noch immer auf der Stelle stand, während sie die Szene interessiert beobachtete. "HOL IHN ZURÜCK!" "Und was ist mit deinem Fluch? Wolltest du gerade nicht noch, dass ich ihn breche?", fragte sie und Hope sah sie aus verzweifelten Augen an. "Nicht für diesen Preis. Lieber lebe ich ein leben lang mit diesem Fluch als ihn deswegen zu verlieren." Die Hexe sah zwischen Hope und dem Krieger hin und her, bevor sie langsam in die Hocke ging. "Nun gut... ich hol ihn wieder ins Leben zurück", bot die Frau ihr mit emotionsloser Stimme an. "Aber... Dein Leben für seines. Du wirst meinen Platz einnehmen und er, wo er der Einzige ist, der sich an dich Erinnern kann, wird dich wie die anderen vergessen. Du wirst auf Ewig vergessen hier gefangen sein." Die Rothaarige sah mit geweiteten Augen auf Dorian herab. Ihre Unterlippe zitterte, während ihre Finger über seine Wange strichen und stumme Tränen auf ihn herabfielen. "Und er kommt frei? Er darf diesen Ort verlassen?", fragte sie mit erstickter Stimme. "Ja." War das einzige was die Fremde dazu sagte. "In Ordnung. Ich werde euren Platz einnehmen, aber er verlässt vor euch diesen Ort!" Das war ihre Bedingung. Zumindest Dorian sollte frei sein. "Doch bevor wir ins Geschäft kommen..sagt... wieso tut ihr das?", fragte die Hexe neugierig. Hope selbst wandte ihren Blick kein einziges Mal von Dorian ab, während ihre Finger immer wieder sanft durch sein Haar strichen. "Was wäre ich für ein Mensch? Die Person die ich Liebe zu opfern, für ein Leben ohne diesen Fluch. Wie sollte ich mit dieser Bürde leben? Er hingegen.." sie schwieg einen Moment, während ihre Hand an seiner Wange ruhte. "Er kann sein Leben normal weiterleben, ohne den Schmerz des Verlustes zu spüren. Wenn ich ihm das ermöglichen und mir diese Pain ersparen kann, dann zahle ich den Preis gerne." Die Hexe schwieg einen Moment, bevor sie sich wieder erhob. "Dann soll es geschehen. Du hast 2 Minuten um Abschied zu nehmen." teilte sie der Rothaarigen mit, die wieder auf den Mann herabsah, der das wertvollste für sie war. Die erste Zeit schwieg sie, weil sie gar nicht wusste, was genau sie sagen sollte. Sie hatte doch die ganze Welt an seiner Seite bereisen wollen und nun war es schon an der Zeit Abschied zu nehmen. Die Rothaarige lehnte ihre Stirn gegen Dorians und schloss für einen Moment die Augen, während ihre Hand zu ihrer Kette glitt, die sie stets um ihren Hals trug. Und eben jene Kette war es, die sie dem anderen in die Tasche steckte. "Damit werde ich immer bei dir sein.." sie zog einen Moment die Nase kraus, um gegen die aufsteigenden Tränen anzukämpfen, doch es gelang es ihr nur mäßig. "Lebe das Leben, welches ich uns gewünscht habe. Sei ein Held... bewirke Großes und schenk dein Herz einer anderen." Ihre Unterlippe bebte, bevor sie sich noch einen letzten Kuss stahl. "Ich liebe dich." Die ganze Zeit über lag Hopes Blick auf Dorians Körper, sehnlichst darauf wartend, dass er sich wieder regte. Ihr Kiefer spannte sich an und es dauerte einen Moment, bis sich die Wirkung des Fluchs verflüchtigte. Und dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, hob und senkte sich der Brustkorb des Helden und das Leben kehrte in seine Augen zurück. Scharf zog er seine Luft ein, bevor er verwirrt seinen Blick durch die Höhle wandern ließ, bis sich seine Augen auf ihre Gestalt legten. Für einen Augenblick getraute sich Hope gar nicht zu Atmen. "Wo bin ich? Was ist mit mir passiert?", erklang schließlich seine Stimme und löste sich rasch aus ihren Armen, um Abstand zu gewinnen. Hope jedoch blieb einfach auf dem Boden knien und sah den anderen an. "Ich habe euch hier gefunden.", log sie. "Ihr seid dort hinten durch ein Portal hergekommen. Einen Tagesmarsch südlich von Reminister entfernt." Der andere kratzte sich im Nacken und folgte ihrem Deut, bevor er die Rothaarige etwas skeptisch musterte. "Und wer seid ihr?" Allein diese Frage sorgte dafür, dass ihr Herz in 1000 kleine Stücke zerbrach. Hope öffnete ihren Mund, doch beim ersten Versuch wollte kein einziger Laut ihre Lippen verlassen. Ihr Mund war trocken und ihre Kehle wie zugeschnürt. "Niemand.", hauchte sie. "Ich bin niemand." Der andere zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe, fragte aber nicht weiter nach. "Ihr... solltet aber nun besser gehen.", teilte Hope ihn mit und Dorian, der sie wieder eindringlich musterte. "Wollt ihr mich denn nicht begleiten?" Ja! Ja. Tausend Mal ja! "Nein." Einen Moment zögerte der Blonde, bevor er sich mit einem Nicken von ihr abwandte und in Richtung des Portals schritt, von dem die Fremde gesprochen hatte. Nicht ein Mal wandte Hope ihren Blick von seiner Gestalt ab, während stumme Tränen ihr Gesicht befleckten. Selbst nicht, als sie wieder die Präsenz der Hexe spürte, die gleich darauf ihre Hand auf ihre Schulter legte. Augenblicklich veränderte sie sich. Hopes Glieder wurden schwerer und machten es ihr fast unmöglich, sich zu bewegen. Schon bald fühlte es sich an, als würde ein Stein auf ihrer Brust liegen, der das Atmen unmöglich machte. Sie musste nicht an sich herabsehen, um zu wissen was mit ihr geschah. "Es gibt keine Bestie...richtig?", brachte Hope angestrengt hervor. "Nein. Es gab immer nur mich.." und damit folgte sie dem Blonden in Richtung des Portals. Nun sah die Rothaarige doch kurz an sich herab. Ein großer Teil ihres Körpers hatte sich bereits zu Stein verwandelt, doch ihr blieb noch Zeit. Unverständliche Worte verließen ihren Mund, während sie ihren aller letzten Zauber kanalisierte. Doch sie würde ihn nicht sofort nutzen. Nein, sie wartete, bis Dorian durch das Portal getreten war. Und als die Höhle für einen Moment erbebte, wusste sie das der andere in Sicherheit war. "Leb wohl.", waren ihre letzten Worte, bevor sie ihren Zauber losließ, um zu verhindern das die Hexe diesen Ort verließ. Doch ob es ihr gelang bekam Hope nicht mehr mit. Fast als hätten ihre letzten Worte ihn noch erreicht, blieb Dorian auf der anderen Seite des Portals noch einmal stehen und sah zurück. Nur war da niemand auf der anderen Seite. Nur Gestein. Hatte er sich das Ganze nur eingebildet? Der Held zuckte mit den Achseln und steckte seine Hände in die Taschen seiner Jacke, wobei er noch einmal einen Moment innehielt. Verwirrt sah der Krieger an sich herab, als er sie wieder aus der Tasche zog und eine Kette in der Hand hielt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)