Love against all Reason von Ukiyo1 (Liebe gegen jede Vernunft) ================================================================================ Kapitel 31: ------------ Mimi Die Wohltätigkeitsgala war eher eine Kidogala. Dr. Haruiko Kido und die stolzen fünf Krankenhäuser wurden wieder ein Mal mit Bestnoten ausgezeichnet. Scheinbar sind sie sehr gute Mediziner und verstehen eine Menge von Krankenhauspolitik, aber sonst? Ich bin einfach nur froh, als das Lächeln in die Kamera und das nervige Fragen beantworten nachlässt. Natürlich hat sich Haruiko nicht nehmen gelassen und eine beeindruckende Rede gehalten, für die er tobenden Applaus geerntet hat. Mich hat er an diesem Abend zum Glück nicht wirklich auf dem Schirm. Er wird gerade in Ruhm gebadet und genießt aber mal seinen Status. Seine Frau, seine Söhne, selbst Kaori feiern ihn, als wäre er kein Arzt, sondern ein Geschenk Gottes. Ich bin da nur ein Schandfleck. Mir soll's Recht sein, umso weniger ich mit ihm reden muss, umso besser. Tai hat mich wirklich keine Sekunde aus den Augen gelassen. Er hält die ganze Zeit Abstand zu Joe und mir, aber sobald ich meinen Kopf drehe, ihn suche, finde ich ihn gleich. Joe hat die ganze Zeit über meine Hand gehalten, obwohl ich ihm sogar zweimal gesagt habe, dass ich das gerade nicht möchte, aber er hielt es wohl für angebracht. Also ließ ich es über mich ergehen. Oft spiele ich einfach nur mit, in der Hoffnung, dass ich diese Verlobung so schnell wie möglich auflösen kann. Die Veranstaltung hat sich zwar ziemlich hingezogen, aber ich bin wirklich froh, als wir so langsam das Ende ansteuern und zurück zur Villa fahren können. Ich will raus aus diesem Kleid, diesen Schuhen und all dem was ich mich daran erinnert in welcher Sekte ich hier bin. “Warte nochmal kurz, Mimi”, richtet Joe an mich und ich frage mich, welchen Langweiliger ich jetzt schon wieder kennenlernen muss. “Hab ich noch nicht alle Ärzte kennengelernt?”, frage ich trocken. Joe schüttelt nur lachend seinen Kopf. “Ach die paar Kollegen? Das waren doch nur die Oberärzte.” Klar, was sonst. “Aber das meine ich gar nicht. Ich wollte dir was zeigen.” Jetzt werde ich glatt ein wenig neugierig. “Und was?” “Folge mir.” Da Joe immer noch meine Hand hält, ist es eher ein hinterherziehen, als ein folgen, aber nun gut. Er stößt die Dachterrasse auf und ich blicke in den Nachthimmel. “Ich weiß, ich habe es nicht so mit Romantik und das Feuerwerk haben wir verpasst, daher wollte ich mit dir hierhin.” Ich sehe mich um. Es ist eine Dachterrasse, vom Sternenhimmel ist aufgrund der vielen zu hellen Lichtern am Boden nicht soviel zu sehen, aber der Hintergedanke seiner Idee, ist ja reizend. “Mimi, ich finde dich wirklich beeindruckend. Du bist anders, als alle Frauen die ich je kennengelernt habe.” Ich lächle unsicher, weil ich nicht wirklich weiß, was ich erwidern soll, außer dass ich ihm das sofort glaube. Er nimmt meine Hände in seine und sieht mit tief in die Augen. “Noch nie hat eine Frau unseren Ehevertrag angezweifelt, gar Dinge durchgestrichen oder Ergänzungen vorgenommen. Du bist wirklich eine beeindruckende Persönlichkeit.” Okay, er meint das wirklich ernst. “Danke Joe, vielleicht bin ich so, weil ich eben nicht in Tokyo aufgewachsen bin. Ich weiß, dass ich mit meiner Art und Weise auch mal ziemlich anecken kann, aber wenn ich nicht für mich selber einstehe, wie kann ich dann erwarten, dass es jemand anderes für mich tut?” “Viele wissen nicht mal, für was sie kämpfen sollen, weil sie verlernt haben, für sich selber einzustehen. Du bist jedoch anders.” Joe schmunzelt ein wenig und ich erkenne, dass er ein wenig rot um die Nase herum wird. “Sollte ich je zu den Menschen zählen, für die du bereit bist, zu kämpfen, kann ich mich wirklich sehr geehrt fühlen. Glaubst du, dass ich dir mal so wichtig sein werde?” Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich darauf erwidern soll. Es ist nicht so, dass ich Joe nicht mag. Ich glaube er könnte mir wirklich ein toller Freund sein, aber ich sehe in ihn nicht mehr, als das. Unabhängig von Tai. “Ich weiß es nicht. Du bist mir schließlich nicht egal. Ich würde auch für dich kämpfen.” Ich würde nur nicht um ihn kämpfen. Ergibt das irgendwie Sinn? “Ach Mimi.” Joe zieht mich näher zu sich und scheinbar hab ich ihm wohl so etwas wie falsche Hoffnungen gemacht? “Ich glaube, ich verliebe mich in dich.” Oh Gott, nein. Ich will ihm doch nicht weh tun, aber ich kann das einfach nicht erwidern. “Ich, äh …”, stammle ich daher nur und suche nach einem Ausweg. Wo ist der Fluchtweg? Diese gesamte Situation ist mir einfach nur extrem unangenehm. “Du musst überhaupt nichts darauf erwidern und es ist auch gar nicht schlimm, wenn du noch anders empfindest, aber dürfte …” Joe wird wirklich rot wie eine Tomate, dennoch sieht er mich ganz entschlossen an. “Dürfte ich dich küssen?” Küssen? Joe? Nein, das geht nicht. Auf keinen Fall. Vor ein paar Stunden habe ich noch Tai geküsst, das Prickeln, welches er auf meinen Lippen zurückgelassen hat, hat mich über den ganzen Abend getragen und gerettet. Ich kann seinen Kuss doch nicht überdecken. Mit Joe. Nein. Joe sieht mich jedoch so hoffnungsvoll an. Offiziell bin ich seine Verlobte, ich trage seinen Ring an meinem Finger und ich habe eigentlich kein Recht, es ihm auszuschlagen. Ich blicke mich um. Ich will auf keinen Fall, dass Tai uns so sieht. Ich kann ihn nirgends entdecken. Ich nicke unsicher, obwohl ich es gar nicht will. Joe lächelt erfreut und senkt seinen Kopf. Ich schließe kurz die Augen, dann berühren seine Lippen, schon meine. Es ist nur ein kurzer, gar schon schüchterner Kuss. Ich fühle … nichts. Kein Feuerwerk, kein Kribbeln. Einfach nur ein Kuss unter Freunden. Ohne dass es je den Wunsch in mir erweckt, dass mehr passieren könnte. Joe löst sich wieder von meinen Lippen und sieht mich dankbar an. “Daran könnte ich mich gewöhnen.” Ich hingegen sehe das ganz anders. Ich fühle mich noch schlechter als vorher und dann sehe ich im Augenwinkel, wie Tai uns den Rücken zugedreht hat und weggeht. Verdammt, er ist doch gerade noch nirgendwo gewesen. Wo kommt er denn so plötzlich her? Er hat diesen scheiß Kuss doch nicht etwa gesehen, oder? Plötzlich klingelt Joes Piper. “Oh, ein Notfall.” “Äh was?”, stammle ich jedoch nur. “Ich muss ins Krankenhaus. Ich kann dich leider nicht nach Hause begleiten, aber ich werde Tai fragen, ob er dich nach Hause bringen kann.” “Ich … ich kann das machen. Sieh du nur zu, dass du schnell zu deinem Notfall kommst.” Tai Mist, ausgerechnet jetzt kommt Frau Kido auf mich zu und labert mich voll, wie toll die Gala ist. Ich nicke und tue, als würde ich den Abend auch als vollen Erfolg abstempeln. Dummerweise habe ich dabei Mimi und Joe aus den Augen verloren. Ich glaube, Joe ist mit ihr nach oben gegangen, aber warum? Was will er denn von ihr? Er hat mich heute schon sehr überrascht, als er auf fast alle Vorschläge von Mimi ohne große Diskussion eingegangen ist. So etwas hab ich im Leben nicht erwartet. Ich erzähle Frau Kido, dass ich mich jetzt auf den Heimweg begebe, als auch schon der Professor auf der Bildfläche erscheint. Wenigstens lässt er Mimi in Ruhe. Zumindest für den Moment. “Taichi?” "Ja, bitte?" “Weißt du, wo mein Sohn Joe und seine reizende Verlobte ist?” Reizend? Er will ihr sicher den Kopf abreißen, weil sie wegen dem Ehevertrag gestreikt hat. “Ich weiß es nicht.” “Solltest du als sein persönlicher Assistent nicht immer wissen, wo sich mein Sohn befindet?” “Nein, weil er sich nicht jedesmal bei mir an und abmelden muss. Er ist schon groß.” Haruiko kneift seine Augen zusammen. Ja, ich war ihm schon immer ein Dorn im Auge und es ist mir schon immer egal gewesen. Mich schüchtert er nicht ein und ich werde ihn fertig machen. “Wahrscheinlich sind sie schon zurück zur Villa und ich wollte jetzt auch nach Hause fahren, wenn es also sonst nichts mehr gibt, bin ich dann auch mal weg.” “Hmm… Nun gut.” Keine Ahnung, was er damit sagen will. Die Beiden gehen an mir vorbei, ohne ein weiteres Wort zu verlieren und ich sehe rauf zu den Treppen. Wo sind Joe und Mimi nur hingegangen? Ich gehe nach oben und schaue mich um. Erst sehe ich nichts, doch die Türe zur Dachterrasse ist geöffnet. Ich öffne die Türe ganz und was ich dann sehe, halte ich fast nicht aus. Es muss ein schlechter Film sein, denn anders kann ich mir nicht erklären, warum Joe gerade mein Mädchen küsst und sie es offenbar auch noch zulässt. Ich kotze gleich. Sofort gehe ich zurück, das tue ich mir nicht an. Warum macht sie das? Ich bin entsetzt und laufe sofort die Treppen runter. Ich muss hier weg. Hat sie sich jetzt doch für ihn entschieden? Für heute habe ich mehr als genug gesehen und die Schnauze gestrichen voll. Wütend knalle ich meine Wohnungstür zu. Ich fasse einfach nicht, was ich eben gesehen habe. Diesen Anblick werde ich so schnell nicht mehr vergessen. Auch wenn ich in der Theorie weiß, dass Joe mit Mimi verlobt ist, so hat ihr Herz bislang mir gehört und diesmal hat er sie nicht zu dem Kuss genötigt. Was soll das also? Mein Smartphone klingelt. Mimi ruft mich an. Tzz. Ne, heute ganz sicher nicht. Ich drücke sie weg und schalte mein Smartphone aus. Was immer sie mir zu sagen hat, ich will es nicht hören. Was um alles in der Welt soll ich nur tun, wenn ich nichts gegen Haruiko finde? Wenn Joe Mimi heiraten wird. Wenn ich weiß, dass soviel mehr als ein Kuss zwischen ihnen fallen wird. Alles dreht sich im Kreis. Alles kommt mir so verflucht bekannt vor. Wie ein Deja-vu. Ich kann das doch nicht alles nochmal durchmachen. Ich trete gegen die verdammte Wand. Ich muss irgendein Ventil finden, um meine ganze Wut loszuwerden. Ich öffne den Kühlschrank und hole eine Flasche Bier heraus. Ich setze sie direkt an. Die Bilder wollen trotzdem nicht weichen. Es schüttelt mich, wenn ich an diesen Kuss denke. Ich habe die Flasche zur Hälfte leer getrunken, als ich höre, wie jemand klingelt und zwar im Sturm. Es ist ein Uhr nachts, wer ist bitte um diese Zeit an meiner Türe? Es kann sich eigentlich nur um ein Versehen handeln, aber das verdammte Klingeln hört nicht auf. Wütend renn ich zur Türe. “Wer ist da?”, knurre ich in den Lautsprecher. “Hier ist Mimi.” Was? Mimi steht vor meiner Türe? Woher weiß sie denn wo ich wohne? “Fahr nach Hause!” Nach wie vor, habe ich heute keine Lust auf sie. Soll sie doch zu ihrem Verlobten und ihn küssen gehen. “Bitte. Lass mich hoch. Ich bleibe sonst die ganze Nacht hier unten stehen und werde durchklingeln.” Sofort rolle ich mit den Augen. Boah, diese Frau ist so stur und macht mich gleichzeitig so wütend. “Boah, du nervst. Dann komm halt hoch.” ich kann schon förmlich vor mir sehen, wie sie zufrieden grinst. “Achter Stock, fünfte Tür links.” Mimi steht unschlüssig vor mir. Ich lass sie eintreten und mache ihr Platz. Irgendwie etwas komisch, dass sie hier ist, aber ich finde es auch schön. Sie gehört schließlich zu mir. Mimi sieht sich neugierig um. Okay, ich hätte noch etwas aufräumen können, aber allzu chaotisch sieht es auch wieder nicht aus. Ich bin ja quasi nie hier. Nachdem sie das Gröbste inspiziert hat, dreht sie sich wieder zu mir um. “Was willst du hier, Mimi?” “Du hast den Kuss gesehen, oder?” “Ja.” “Ich wollte ihn nicht küssen, wirklich.” “Ach, dann bist du ganz versehentlich auf seinen Mund gefallen?” Ich kann nicht anders, als sie wütend anzublicken. Es hat mich verletzt und das soll sie auch wissen. “Was soll ich denn machen, Tai? Was hab ich denn für eine Wahl? Nach über zwei Monaten erwartet er etwas mehr von mir, als Händchenhalten.” “Dann musstest du ihn küssen, klar.” “Es war furchtbar für mich. Es hat nichts bedeutet. Gar nichts.” “Sah anders aus.” Mimi greift sich verzweifelt in die Haare und tritt näher an mich heran. “Ich habe es gehasst, okay? Es hat sich angefühlt, als wäre ich dir fremdgegangen.” Es hat sich leider auch so angefühlt. Ich weiß, dass unsere Geschichte mehr als kompleliziert ist und vielleicht ist es auch unfair, Mimi deswegen einen Vorwurf zu machen, aber ich kann es eben nicht ertragen, dass irgendjemanden Mimi zu nah kommt. Selbst wenn es ihr eigener Verlobter ist. Die Ironie entgeht mir dabei nicht. “Er hat mir gesagt, dass er sich in mich verliebt hat und ganz ehrlich, dass ist schlimmer als der blöde Kuss.” “Was?” Jetzt kann ich so gar nicht mehr böse auf Mimi sein. Hat Joe sich wirklich in Mimi verliebt? Na ja, warum auch nicht? Habe ich schließlich auch. Trotzdem verändert das alles. “Ja, ich bin auch geschockt. Ich tue alles, damit er mich blöd findet und er findet das scheinbar auch noch gut.” “Tja, ich kann es ihm wohl kaum übel nehmen.” “Ich will ihn aber auch nicht verletzen.” “Mimi, ich sag dir das jetzt wirklich ungern, aber aus so einer Geschichte unbeschadet herauszukommen, wird unmöglich, irgendwer wird immer verletzt. Es hat mich schon erwischt, dich und entweder wird es irgendwann Joe erwischen oder eben wieder mich.” und ich bin da wirklich nicht heiß drauf, denn wie sich das anfühlt, weiß ich bereits. “Ja, wahrscheinlich”, murmelt Mimi nachdenklich und ein dunkler Schatten legt sich über ihre Augen. “Woher weißt du eigentlich wo ich wohne?” “Kari. Ich habe sie vorhin angerufen.” Na klar, meine Schwester. Sie gibt wohl gerne meine Adressen raus. “Schlimm?” “Nein, eigentlich nicht. Nur, wirst du nicht in der Villa vermisst?” Mimi zuckt mit den Schultern. “Joe ist bei einem Notfall im Krankenhaus, Jim und Kaori waren eh schon weg und was mit dem Senior ist, weiß ich nicht, aber er war noch nie in meinem Zimmer und er wird heute sicher nicht damit anfangen.” “Nein, er denkt wahrscheinlich eh, dass du mit Joe zusammen bist.” Immerhin hab ich unbewusst dafür gesorgt. “Tai, ich wollte dir nicht weh tun, wirklich.” “Ich weiß, es macht mich irre zu wissen, dass Joe jedes Recht dazu hat.” “Ich werde auf keinen Fall weiter gehen, dass verspreche dir. Ich kann mich unmöglich von jemanden anderen anfassen lassen, der nicht du ist.” Mimi sieht mich ganz eindringlich an und überbrückt die letzte Distanz zwischen uns. Ich ziehe sie in meine Arme. Wenn ich doch nur schon irgendetwas gegen Haruiko in der Hand hätte, aber bisher waren alle Telefonkontakte der ehemaligen Mitarbeiter eine Sackgasse, aber ich gebe nicht so leicht auf. “Küssen, aber kein Sex?” Da werde ich wohl mit leben müssen. Boah, ist das zum kotzen. “So wenig davon wie nötig, wenn das möglich ist. Auch deine Küsse will ich nicht teilen.” Mimi schmunzelt. “Ich weiß und glaube mir, dass es ein reines über mich ergehen lassen ist, nicht mehr, nicht weniger. Kleiner Fingerschwur.” Mimi hält mir ihren kleinen Finger bin und ich muss komplett irre oder komplett verknallt sein, um mich darauf einzulassen. Wahrscheinlich bin ich auch einfach beides, aber ich muss einfach daran glauben, dass sie bald ganz zu mir gehören wird. Auch wenn ich nicht weiß, wie ich das Joe jemals erklären soll. Für Mimi ist das auch nicht leicht, sie macht es, weil sie erpresst wird und keine andere Wahl hat. Was Joe wohl zu alle dem sagen würde, wenn er die Wahrheit kennt? “Ich will nicht mehr reden”, haucht Mimi und zieht mich an meiner Krawatte herunter. Es wäre so viel klüger zu warten. Dem Verlangen zu widerstehen, aber ich schaffe es nicht, mich zusammenzureißen und das Ganze abzubrechen, dafür ist Mimi zu nah. Ihr Körper viel zu warm, ihre Augen viel zu braun. Ihre Finger knöpfen mein Hemd auf, während ich scharf die Luft einziehe. “Wir dürfen noch nicht miteinander schlafen, Mimi. Wenn das herauskommt …” “Und wenn es nicht herauskommt?”, höre ich Mimi fragen, während ich ihren warmen Atem, ihre weichen vollen Lippen auf meiner Burst spüren kann. Himmel, ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte. “Die Wahrscheinlichkeit ist erschreckend hoch, dass ich die Finger nicht mehr von dir lassen kann, wenn ich einmal damit anfange”, gestehe ich und lege meine Stirn gegen ihre. “Tai” “Ja?” “Was, wenn es nur diese eine Chance für uns gibt? Was, wenn das alles ist, was wir je bekommen werden? Ich warte schon solange darauf, dass wir alleine und unbeobachtet sind.” Wenn das alles ist? Dann würde ich sie für immer festhalten und nicht mehr loslassen. Zum Teufel mit meiner Moral, wem will ich hier eigentlich was beweisen? Ich dränge sie viel zu schnell in die Nähe meines Bettes und beantworte ihre Frage mit einem Kuss. Sie schmeckt süß, wie eine reife Erdbeere. Einfach himmlisch. Mimi zieht mir das Hemd über die Schultern aus und streichelt mit ihren Händen über meinen Oberkörper. Diese simple Berührung reicht schon aus, um mich in den Wahnsinn zu treiben. Ich kann kaum aufhören, sie zu küssen. Genieße jede einzelne Berührung, die sie mir schenkt. Seit ich Mimi getroffen habe, hatte ich keinerlei Eroberungen mehr, weswegen ich kaum verbergen kann, wie erregt ich bin. “Du machst mich wahnsinnig”, nuschel ich in den Kuss hinein. Ich lass von ihren wundervollen Lippen ab, küsse zärtlich ihren Hals hinab, bis zu ihren Brüsten. Auf der einen Seite dauert es viel zu lange, bis ich sie endlich nackt sehe und nehmen kann. Auf der anderen Seite wünschte ich, wir würden uns unendlich viel Zeit lassen, weil ich jeden Zentimeter ihrer Haut erkunden möchte, weil ich jedes Seufzen, jedes Stöhnen fest in mein Hirn aufnehmen muss und doch, halte ich es nicht aus. Das Pochen in meiner Hose ist zu stark. Das Verlangen zu groß. Ich befreie sie von ihrem Mintgrünen Kleid und entblöße ihre fast nackte Haut. “Du bist wirklich verdammt schön.” Ich lecke mir hungrig über die Lippen. Auch in Mimis Augen sehe ich nur verlangen. Sie will es. Sie will mich. Ich beuge mich hinunter, schiebe den Stoff ihres BHs zur Seite und nehme eine ihrer Brustwarzen in meinen Mund. Ich lecke, beiße und küsse sachte darüber, während meine andere Hand die andere Brust sanft massiert. Wie perfekt ihre Brust in meiner Hand liegt. Es zeigt mir nur wieder einmal, wie perfekt wir zusammen passen. Ihre süßen klänge, die ich ihr entlocke, erregen mich immer mehr. Langsam bahne ich mir küssend einen Weg hinunter, denn ich will jede einzelne Sekunde genießen, in mir aufsaugen, damit es sich für immer einprägt, wie sie unter meinen Küssen förmlich zerfließt. Es gefällt mir, wie Mimi auf meine Berührungen reagiert, wie ich ihr immer wieder wohlige Seufzer entlocke. Sie beugt sich mir entgegen. Ich will es ihr jedoch nicht ganz so leicht machen. Quälend langsam schiebe ich meinen Finger unter den dünnen Stoff ihres Slips. Ziehe diesen Stück für Stück hinab und platziere bei jedem bisschen freigelegter Haut einen sanften Kuss. Ich sehe ihre Ungeduld, dennoch lasse ich sie zappeln. “Tai, verdammt. Ich kann auch anders, wenn ich nicht bekomme, was ich will ….” Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen und auch wenn es mich sehr reizt, zu erfahren, wie sie das meint, halte ich es selber nicht mehr aus. Sanft schiebe ich einen Finger in ihre feuchte Mitte, während meine Zunge wieder ihre Brustwarze verwöhnt. Nur wenige Sekunden später führe ich einen zweiten Finger in sie ein, suche nach dem innersten Punkt, der sie Sterne sehen lässt. Mimi greift mit ihren Fingern ins Bettlaken und wölbt sich unter mir auf. Der Anblick raubt mir den Atem und ich will sie schmecken. Mimi ist schon wieder kurz davor, sich zu beschweren, als meine Zunge ihre feuchte Mitte erforscht und die Bewegungen meine Finger gleich wieder aufnimmt. Meine Zunge schellt immer heftiger, immer fester hervor. Ich spüre, wie sich ihr Innerstes zusammenzieht und sie laut stöhnend ihren Höhepunkt an meinem Mund erreicht. Mimi lässt ihren Kopf zurück aufs Bett fallen und löst ihre Hände aus meinen Haaren. Zärtlich küsse ich noch ein letztes Mal ihre empfindliche Stelle, bevor ich mich vorerst aus ihr zurückziehe und sie eingehend betrachte. Mimis Wangen sind leicht gerötet, ihr Brustkorb hebt und senkt sich heftig, als wäre sie ein Marathon gelaufen. “Unglaublich”, haucht Mimi. “Das war noch gar nichts”, grinse ich anzüglich. “Ich bin gerade mal warm gelaufen.” Mittlerweile fühlt sich meine Boxershorts eindeutig viel zu eng an. Begierig befreit mich Mimi aus diesem lästigen Stoff. Augenblicklich lege ich mich auf die schönste Frau, die ich je gesehen habe, drücke vorsichtig ihre Beine auseinander und dränge mich dazwischen. Langsam dringe ich in sie ein, genieße die Wärme, die sie mir schenkt und kann ein erregtes Keuchen nicht verbergen. Zunächst bewege ich mich sanft in ihr, koste jeden Moment aus. Ihr Blick, ihre Atmung, ihre Kurven. Genieße einfach das Gefühl eins mit ihr zu sein, doch dann halte ich es nicht mehr länger aus und beginne mich mit harten, schnellen Stößen mich in ihr zu bewegen. Schwer atmend stöhne ich gegen Mimis Hals, entlocke ihr die schönsten Klänge, die mein Tun weiter bekräftigen und spüre wieder ein heftiges pulsieren, während Mimi einen spitzen Schrei loslässt. Auch ich spüre, wie sich das Feuerwerk ankündigt und lass es zu, in ihr zu kommen. Aber wenn sie glaubt, dass unser Liebesspiel so schnell endet, irrt sie sich gewaltig, denn wie ich bereits erwähnte, bin ich gerade erst warm geworden … Ich weiß nicht, wie viele Stunden wir Sex hatten, aber mittlerweile kündigt sich ein neuer Tag an. Die Sonne geht auf und durchflutet meine Wohnung in ein sanftes Licht. Ich lasse schweren Herzens von Mimi ab und ziehe sie eine Umarmung. “Es ist …” “Ich will es nicht hören”, nuschelt Mimi und versteckt sich in meiner Brust. Sie weiß aber doch gar nicht, was ich sagen will. Ich hebe ihr Kinn an und bringe sie somit dazu, mich anzusehen. “Ich will nicht hören, dass es spät ist oder du mich zur Villa zurückbringen musst oder es gar bereust. Ich will bei dir bleiben.” Wieder lege ich meinen Mund auf ihre mittlerweile geschwollenen Lippen. Wenn sie wüsste, wie sehr es mein Herz zerreißt, sie jetzt ziehen zu lassen. Sie in die Höhle des Löwen zurückzubringen, nachdem wir uns Stundenlang geliebt haben. Ich würde ihr so gerne etwas Ermutigendes sagen, aber ich schaffe es nicht. Ich schmecke Salz und weiß, dass Mimi gerade anfängt zu weinen. Ich lasse von ihren Lippen und wische ihr die Tränen weg. “Ach Prinzessin …” Mein Smartphone klingelt und mein erster Gedanke ist, dass bereits aufgeflogen ist, dass Mimi nicht in der Villa ist. “Joe …” Ich greife neben mein Bett auf die Kommode und nehme das Telefonat an, während Mimi mich beobachtet. “Hey, was gibt's?”, gähne ich laut ins Telefon. Immerhin habe ich offiziell bis gerade geschlafen. “Hey, ich habe die ganze Nacht im OP gestanden und würde jetzt erstmal nach Hause fahren und schlafen. Könntest du meine ganzen Vormittags Termine absagen?” “Klar, kein Problem.” “Und sagst du Mimi bitte, dass wir heute leider nicht zusammen frühstücken können?” Mimi, die mitgehört hat, macht einen auf ganz theatralisch, fasst sich mit beiden Händen an die Brust und lässt sich zurückfallen. Ich muss meinen Mund zuhalten, um nicht loszulachen. “Sieh es quasi als erledigt an.” “Danke. Am Nachmittag können wir dann gerne alles weitere besprechen.” “In Ordnung. Joe, bist du noch im Krankenhaus?” “Ja noch, aber nicht mehr lange. Wieso?” “Ach nur so, muss ja ne harte Nacht gewesen sein.” “Oh ja, und das nach der Gala. Ich bin ganz schön durch.” “Dann penn nachher gut. Ich regel nachher alles.” Ich lege auf und nehme meine Prinzessin wieder in meine Arme. Noch einmal ihren süßen Geruch aufnehmen. Ein allerletztes Mal. “Ich muss es leider sagen: Du musst zurück und wir haben jetzt sechs Uhr, das heißt spätestens in einer Stunde sind alle in der Kido Villa wach.” Mimi seufzt, nickt aber schließlich mit dem Kopf. “Ich weiß.” “Und nur fürs Protokoll: Diese Nacht war unbeschreiblich und ich werde sie niemals bereuen.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)