366 Tage - 366 Geschichten von Gedankenchaotin (366 Tage Challenge 2024) ================================================================================ Kapitel 12: 12.01.2024 - Google ------------------------------- Träge öffnete Miroslav seine Augen, als ihn der Klingelton seines Handys aus dem Schlaf riss. Mit einer Hand angelte er nach dem Störenfried und sah schlaftrunken auf das Display. “Oma?”, meldete er sich und zuckte doch zusammen, als die Ältere ihn sofort überfiel. “Miro, Miro! Du musst sofort kommen. Ich habe Google gelöscht!”, sprach sie ihn sofort an und Miro konnte sich ein leises Lachen im ersten Moment nicht verkneifen. “Du kannst Google nicht löschen, Oma”, entgegnete er und richtete sich langsam auf, um sich mit einer Hand durch die Haare zu fahren. “Doch, Miro! Ich habe Google gelöscht, du musst sofort kommen. Ich weiss doch gar nicht, was ich jetzt machen soll!”, hörte er erneut die Stimme seiner Großmutter, woraufhin er die Beine aus dem Bett schwang. “Gib mir eine halbe Stunde”, seufzte er leise auf und erhob sich, um bereits ins Badezimmer zu laufen. “Okay, aber beeil dich”, antwortete die ältere Frau und legte auf, noch bevor Miroslav überhaupt zu einer Antwort ansetzen konnte. Mit einem Kopfschütteln legte er das Handy an die Seite und machte sich etwas frisch, bevor er sich anzog. Bereits eine halbe Stunde später stand er im Wohnzimmer seiner Großmutter und sah sie fragend an. “Also? Was hast du getan, dass du denkst, dass du Google gelöscht hast?”, wollte er sofort wissen, woraufhin die Angesprochene sofort auf den Laptop deutete, der auf dem Tisch stand. “Er funktioniert nicht mehr. Jedesmal, wenn ich auf die Google Seite gehe, bekomme ich eine Fehlermeldung und die Seite kann nicht aufgerufen werden”, erzählte sie und Miroslav runzelte leicht die Stirn. “Und wie kommst du dann auf die Idee, dass du Google gelöscht hast?” “Weil es gestern noch funktioniert hat und dann habe ich ein Update gemacht, so wie du es gesagt hast, aber jetzt geht nichts mehr”, redete Katinka auf ihren Enkel ein und Miro schüttelte im ersten Moment schmunzelnd den Kopf. “Lass mich mal sehen”, forderte er sie auf und ließ sich am Tisch nieder, auf dem der Laptop stand. In den nächsten zehn Minuten besah er sich den Laptop, aktualisierte ein paar der Einstellungen, aber nichts funktionierte. Die Seite der Suchmaschine ließ sich tatsächlich nicht aufrufen. “Ich habe es dir doch gesagt, ich habe Google gelöscht!”, rief Katinka verzweifelt und lief unruhig im Raum hin und her. “Du hast Google nicht gelöscht, Oma”, gab Miroslav erneut nachdrücklich zurück und sah zu ihr auf. Als sein Blick jedoch an ihr vorbei glitt, konnte er sich ein leises Lachen nicht verkneifen. “Was lachst du denn jetzt?” Irritiert sah Katinka ihren Enkel an und konnte sich keinen Reim darauf machen, was so plötzlich in ihren Enkel gefahren war. “Ich weiss, warum Google nicht mehr funktioniert”, kicherte Miro und deutete auf die Ecke hinter seiner Oma. Dort stand der Router, der für das Internet zuständig war, und sie hatte es tatsächlich geschafft, den Stecker zu ziehen, der den Router mit der Stromversorgung verband. Katinka folgte dem Fingerzeig ihres Enkels und sofort wurde ihr bewusst, was der Grund dafür war, dass ihr Internet nicht mehr funktionierte. “Oh”, murmelte sie lediglich leise und ließ Miro geschehen, als er das Stecker wieder mit der Steckdose verband. “Siehst du, alles halb so schlimm”, entgegnete der Jüngere schmunzelnd und drückte seiner Oma einen Kuss auf die Wange, bevor er sich von seiner Oma zum Frühstück einladen ließ. Als Wiedergutmachung dafür, dass er Google gerettet hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)