366 Tage - 366 Geschichten von Gedankenchaotin (366 Tage Challenge 2024) ================================================================================ Kapitel 24: 24.01.2024 - Riesig ------------------------------- Mit großen Augen stand Mia neben ihrer Mutter und sah an dem riesigen Tannenbaum empor, der vor ihnen stand. Sie war zum ersten Mal mit ihrer Mutter in New York, was ganz weit weg von ihrem eigentlichen Zuhause war, weil sie hier gemeinsam einen Freund besuchten. Nick hatte sie zu sich eingeladen und ihr versprochen, dass sie den tollsten Tannenbaum der Welt sehen würde. Und Schnee, ganz viel Schnee. Geschneit hatte es in den letzten Tagen auch wirklich so viel, dass Mia aus dem Staunen gar nicht mehr heraus kam. Sie kannte zwar Schnee aus Deutschland, aber so viel wie es hier in den letzten Tagen geschneit hat, war sie einfach nicht gewohnt. So einen großen Tannenbaum hatte sie auch noch nie gesehen. ”Gefällt er dir?”, hörte sie Nicks Stimme neben sich, woraufhin sie lediglich nickte. “Das ist aber noch nicht alles, denn so wie jetzt ist dieser Baum doch echt langweilig, oder?”, sprach Nick erneut und diesmal sah auch Jasmin überrascht zu ihm auf. “Was kommt denn noch?”, hakte sie nach, woraufhin Nick nur geheimnisvoll grinste. “Warte es ab”, begann er und warf einen Blick auf die Armbanduhr an seinem Handgelenk. “In etwa zehn Minuten werdet ihr sehen, was ich meine”, schob er hinterher und legte einen Arm um die Schultern Jasmins, während er auf Mia herab sah. “Wie lange dauern zehn Minuten?” Fragend erwiderte das Mädchen den Blick und legte ihren Kopf etwas schief. Nick schmunzelte und löste sich wieder von Jasmin, um vor ihrer Tochter in die Hocke zu gehen. “Zehn Minuten können unglaublich schnell vergehen, aber wenn man auf etwas wartet, auch unglaublich zäh sein. Es kann aber auch zum Beispiel so lange dauern, wie du brauchst, deine Schuhe auszuziehen. Erst den rechten Schuh, wo du die Schnürbänder langsam löst. Und anschließend den zweiten Schuh. Bis du dann in deine Hausschuhe geschlüpft bist und zu deiner Mama und mir ins Wohnzimmer gelaufen kommst, sind zehn Minuten vergangen”, erklärte er dem Mädchen und Jasmin schossen direkt Tränen in die Augen. Nick ging so liebevoll und sanft mit ihrer Tochter an, dass sie manchmal das Gefühl hatte, ihr würde es regelrecht die Luft abschnüren. Ein riesiger Kloß saß in ihrem Hals und sie hatte Mühe, nicht gleich in Tränen auszubrechen. Als Nick sich wieder aufrichtete und einen Blick auf die Uhr warf, schenkte sie ihm ein leichtes Lächeln. Sie wusste nicht genau, was sie sagen sollte, aber sie wusste, dass Nick auch so verstand, wie unendlich dankbar sie ihm dafür war, was er alles für sie tat. Für ein paar Augenblicke versank sie in dem Anblick ihres Gegenübers, in seinen Augen. Sie prägte sich Nicks Gesichtszüge ein und hätte ihn am liebsten direkt geküsst. “Mama, Mama! Schau doch! Guck! Mias aufgeregte Stimme holte sie wieder aus ihren Gedanken und als sie ihren Blick zu ihrer Tochter wandte, war sie im ersten Moment regelrecht sprachlos. Der riesige Tannenbaum erstrahlte durch mehrere Lichterketten, die sich von oben bis unten durch sein Nadelkleid zogen. Die Kugeln erst kamen dadurch noch viel mehr zur Geltung und brachten den Weihnachtsbaum regelrecht zum Funkeln. “Wow..”, murmelte sie nur leise und zögerte erst, bevor sie sich etwas an Nick heran lehnte und dabei stillschweigend seine Nähe genoss, während sie ihre aufgeregte Tochter mit einem sanften Lächeln auf den Lippen beobachtete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)